DE755125C - Mittel zur Bekaempfung von tierischen Speicherschaedlingen - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß die Kornkäfer bei nur geringer Luftfeuchtigkeit durch Staubeinwirkung getötet werden können. Die Käfer dörren dabei aus und sterben ab. Dieses Absterben erfordert natürlich lange Zeit, während welcher die Käfer viel Schaden anrichten können. Nach einem kanadischen Patent soll ein Ungeziefervertilgungsmittel in der Weise hergestellt werden, daß man durch Aufquellen von Vermiculit und Erhitzen des gequollenen Materials dünne Blätter herstellt. Wie man ein solches Mittel zum Bekämpfen von Ungeziefer anwenden soll, ist nicht gesagt. Es kann nur als Umhüllung der zu schützenden Gegenstände gebraucht werden. Zur Bekämpfung von Speicherschädlingen ist es nicht verwendbar.

Man hat auch schon ein Magnesiumsilikat, nämlich Talkum, verwendet, um insektizide Mittel, wie Kupferkarbonat, damit zu vermischen, nachdem die letzteren mit hydrophilen Zusätzen vermischt worden sind. Das Talkum wirkt hierbei nur als Träger des wirksamen Stoffes, es soll dessen Haftfähig-

keit verbessern. Talkum allein ist bereits zur Bekämpfung des Kornkäfers verwendet worden, es ist nicht wirksam.

Zur Bekämpfung des Gurkenkäfers ist ein Gemisch von Bariumfluorsilikat und Talkum vorgeschlagen worden. Auch hierbei kommt Talkum offenbar nur als geeignetes Verdünnungsmittel in Frage, welches gleichzeitig den wirksamen Stoff gut streubar macht.

ίο Weiter hat man zur Bekämpfung von Teepflanzenschädlingen bekannten Tiervertilgungsmitteln Kalk und etwa 30% Magnesiumsilikat zugemischt, ebenfalls um die Tiervertilgungsmittel streubar zu machen, weil sich herausgestellt hatte, daß Insektizide in Staubform besser wirken.

Schließlich ist es auch bekannt, daß Kieselsäure und die Oxyde und Karbonate des Magnesiums in Pulverform gegen tierische Schädlinge anwendbar sind.

Es wurde gefunden, daß gewisse natürlich vorkommende Doppelsilikate selbst eine stark abtötende Wirkung auf Speicherschädlinge ausüben, so daß der Zusatz anderer insektizider Mittel nicht erforderlich ist. Diese Wirkung ist erheblich stärker als die der Oxyde und Karbonate des Magnesiums und der Kieselsäure. Als geeignete Doppelsilikate kommen Feldspat, Olivin, Serpentin und Chlorit in Frage.

Diese Doppelsilikate lassen sich zur Bekämpfung von tierischen Speicherschädlingen sowohl trocken aufgestäubt als auch in wäßriger Aufschwemmung aufgespritzt verwenden. Mit 1 bis 4% des Mehles von einem der genannten Doppelsilikate eingestäubtes Getreide, das mit einem Schutzgürtel von dem Doppelsilikatmehl umgeben ist, erhält man einen Dauerschutz. Für das Aufspritzen werden etwa 2°/oige Aufschwemmungen verwendet, eventuell unter Zusatz von Haftmitteln.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mittel zur Bekämpfung von tierischen Speicherschädlingen, bestehend aus dem Mehl natürlich vorkommender Doppelsilikate.

   Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

   Deutsche Patentschrift Nr. 545339; niederländische Patentschrift Nr. 35 051; französische Patentschriften Nr. 778 426,

   785481;
   britische Patentschrift Nr. 9152 vom Jahre 1906;

   Chemisches Zentralblatt, 1935, II, S. 1941 (Referat von Journ. econom. Entomol., Bd. 28, S. 310 bis 314), 1934, Π, S. 2272 (Referat der kanadischen Patentschrift 327 097);

   Arbeiten aus der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft,

   1930, B. 18, S. 217, Abs. 2 und 4;
   »•Die Umschau«, 1935, 39. Jahrg., Heft 25,

   S. 483 und 484;

   Pribyl, »Geflügelzucht«, 1884, 2. Aufl.,

   S. 91, Abs. 1;
   Chemisch-technische Übersicht, 1936,

   S. 102;
   Zeitschrift für angewandte Entomologie, 1936, Bd. 22, S. 603 bis 630.

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