DE750936C - Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme einzelner oder kombinierter mechanischer Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgaenge - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme einzelner oder kombinierter mechanischer Bewegungs-, insbesondere SchwingungsvorgaengeInfo
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Description
Es sind Vorrichtungen zur selbsttätigen Registrierung der Zeigerausschläge von Meßinstrumenten
mittels eines von dem Zeiger im Augenblick der Registrierung zu einer festen Elektrode überspringenden Funkens bekannt,
bei denen diese als Leitfläche für den Registrierstreifen
ausgebildet ist, der durch den Funken durchschlagen wird, so daß bei jedem Durchschlag
ein Loch in dem Papier entsteht, ohne daß die bewegliche Elektrode das Papier berührt.
Die Geräte sind dabei teilweise auch so gebaut, daß nicht, wie früher üblich, die
Tangenswerte der Ausschlagswinkel des Zeigers, sondern die Ausschlagswinkel selbst
registriert werden, und zwar längs einer geraden Linie (Ordinate) quer zur Bewegungsrichtung
des Papierstreifens. Mit derartigen Funkenregistriereinrichtungen lassen sich beliebige Vorgänge aufnehmen. Voraussetzung
dafür ist jedoch, daß die Meßwerte zunächst in elektrische Stromschwankungen umgewandelt werden, welche die Einstellung
des Zeigers bewirken.
Bei der Messung von Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgängen ist es vielfach
üblich, daß diese zunächst z·. B. durch elektromagnetische, elektrodynamische, piezoelektrische
Mittel in elektrische Stromschwankungen umgewandelt und letztere hernach
einem beliebigen Registrierinstrument, ζ. B. Oszillographen, zugeführt werden. Hierbei
entsteht jedoch die Gefahr, daß durch diese Umwandlung Verzerrungen der Vorgänge,
vor allem hinsichtlich der Phase, auftreten, und es ist daher erwünscht, daß die
Vorgänge ohne derartige Zwischenschaltung elektrischer Hilfsmittel aufgezeichnet werden,
wenn möglich sogar in natürlicher Größe. Andererseits ist die ebenfalls bekannte rein
mechanische Registrierung mit Hilfe von Schreibstiften auch unvorteilhaft, weil wegen
der Reibung der Schreibstifte o. dgl. auf dem Papier die Geschwindigkeit des Papiervorschubs
beschränkt ist und auch Verzerrungen auftreten können.
Solche Unzuträglichkeiten sollen durch die Erfindung vermieden werden. Diese besteht
in der Anwendung des bekannten Verfahrens der Funkenregistrierung zur Aufnahme einzelner
oder kombinierter mechanischer Be-
wegungs-, insbesondere Schwingungsvorgänge nach Amplitude oder Phase oder nach
bei dem in der Weise, daß die bewegliche (nj Elektrode(n) der Funkenregistriereinrichtung
mit den Gliedern, deren Bewegungen aufgezeichnet werden sollen, mechanisch verbunden
sind. t
Es ist zwar eine Einrichtung zur Messung der Umdrehungszahlen von Wellen, insbesondere
\*on solchen mit geringer Antriebsleistung, bekannt, bei der auf der sich drehenden
Welle ein Leiter so angeordnet ist, daß er mit einem feststehenden, kugelförmigen
Kontakt bei jeder Umdrehung eine Funkenis Übergangsstrecke bildet, deren Funken in
einem Funkenschreiber als eine geradlinige, in der Bewegungsrichtung des Papierstreifens
verlaufende Lochreihe registriert werden. Man hat jedoch bisher nicht erkannt, daß
durch die entsprechende Verbindung der beweglichen Elektrode einer Funkenregistriereinrichtung
mit den Gliedern z. B. eines Schiwingungssysterns, deren Bewegungen aufgezeichnet
werden sollen, eine verzerrungsfreie Aufnahme der B ewegungs vorgänge nach
Amplitude und Phase möglich ist.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn zur Aufnahme mehrerer mechanischer Bewegungs-,
insbesondere Schwingungsvorgänge gemäß der Erfindung die den einzelnen Gliedern zugeordneten Elektrodenpaare elektrisch
hintereinandergeschaltet sind; denn dies gestattet die Bewegungen, mehrerer mechanischer
Organe und derenZusammenarbeit genauestens und zeitgleich aufzuzeichnen.
Denkt man sich z. B. drei voneinander isolierte Aletallplatten jede für sich als die eine
Elektrode einer Funkenstrecke ausgebildet und denkt man sich weiterhin drei von einander
isolierte kugel- oder halbkugelförmige Elektroden jede mit einem Organ verbunden,
dessen Bewegungen aufgenommen werden saften, und befindet sich ein gemeinsamer
Papierstreifen zwischen diesen Elektrodenpaaren, so müssen, wenn über die genannten
Funkenstrecken eine elektrische Schwingung entladen wird, gleichzeitig drei Punkte auf
dem Papierstreifen entstehen, weil in dem zwischenliegenden Papier von jeder Funken-So
strecke ein Loch eingebrannt wurde.
Bewegt man dieses Papier rasch zwischen den Funkenelektroden durch, so entsteht an
Stelle der einzelnen eingebrannten Löcher je eine kleine, kaum sichtbare Lochreihe, hervorgerufen
durch die durchschlagenden Funken, und diese kleinen Löcher weisen keine Brandspuren
auf, sondern sie sehen aus, wit- von einer feinen Nadel eingestochen.
. Man braucht also nur diese kugelartigen Funkenstreckenelektrodeu mit den Organen, derenBewegungen man aufzuzeichnen wünscht, zu verbinden. Wendet man, wie bei Funkenschreibern ebenfalls bekannt, Hochfrequenzfunken an, so werden dann die einsetzenden Funken etwa 5oomal in der Sekunde das vorbeigezogene Papier durchschlagen. Hierdurch entsteht in dem Papier eine Lochreihe von 500 Löchern pro Sekunde, durch die die zu ermittelnden Wege der bewegten Organe, an denen sich die kugelartigen Funkenelektroden befinden, genauestens und zeitgleich so aufgezeichnet werden, daß jede relative .Verschiebung zum ablaufenden Papierstreifen festgehalten wird.
. Man braucht also nur diese kugelartigen Funkenstreckenelektrodeu mit den Organen, derenBewegungen man aufzuzeichnen wünscht, zu verbinden. Wendet man, wie bei Funkenschreibern ebenfalls bekannt, Hochfrequenzfunken an, so werden dann die einsetzenden Funken etwa 5oomal in der Sekunde das vorbeigezogene Papier durchschlagen. Hierdurch entsteht in dem Papier eine Lochreihe von 500 Löchern pro Sekunde, durch die die zu ermittelnden Wege der bewegten Organe, an denen sich die kugelartigen Funkenelektroden befinden, genauestens und zeitgleich so aufgezeichnet werden, daß jede relative .Verschiebung zum ablaufenden Papierstreifen festgehalten wird.
Man kann jedoch auch dann zeitgleiche Aufnahmen machen, wenn voneinander getrennte
Papierstreifen verwendet werden. In diesem Falle findet man die zu denselben
Zeitpunkten hervorgerufenen ansprechenden Lochmarken durch Abzählen der Löcher von
dem ersten Loche eines jeden Registrierstreifens aus. Besonders zweckmäßig ist es.
wenn man zu Beginn und zum Ende eines jeden Versuches, solange das Papier stillsteht,
durch ein kurzes Einschalten der Funkenstrecke Anfangspunkte festlegt, die infolge des mehrmaligen Funkendurchgangs
an derselben Stelle deutlicher sichtbar werden.
Man kann sich also sehr wohl denken, daß eine Aufnahme, die bei der großen Papiergeschwindigkeit
nur wenige Sekunden oder Bruchteile derselben beträgt, nur ein einziges markiertes Zeichen benötigt, um den gemeinsamen
Zeitbeginn an jedem Aufnahmeort festzulegen. Man kann sich aber auch vorstellen,
daß auf dem laufenden Papierstreifen analog den üblichen Zeitmarken in regelmäßigen
Abständen mehrere solcher die Zeit bestimmender Punkte so aufgenommen werden, daß sie auf unabhängig1 laufenden Papierstreifen
zeitgleich erscheinen.
Eine besonders praktische Anwendung für die beschriebene Aufzeichnung bewegter
Organe ergibt sich bei jedem schwingenden Resonanzmechanismus. Hierbei wird vorausgesetzt,
daß man die Periodenzahl des erzeugenden Funkensenders allen in der Mechanik vorkommenden Geschwindigkeiten
beliebig anzugleichen vermag. uo
An Hand der Fig. 1 bis 3 sollen das neue Verfahren und die zu seiner Ausführung
dienenden .Mittel näher erläutert werden.
In Fig. ι ist eine Vorrichtung zur Autzeichnung
der Schwingungen von vier bewegten Organen, d. h. zwei Massen, die gegeneinanderschwingen,
und zwei Kopplungsorganen, die sich relativ zu den Massen mit Phasenverschiebung bewegen, dargestellt.
Fig. 2 zeigt in richtiger Darstellung das in der Fig. 1 durch die Perspektive verzerrte
Kurvenbild und
Fig. 3 die Schaltung des beispielsweise benutzten Funkensenders.
In Fig. ι bedeuten Fe1 vier bewegliche, mit
Kugeln versehene Funkenstreckenelektraden, und Fe2 sind flächenhaft ausgebildete feste
Gegenelektroden. Beide sind voneinander isoliert, und es bilden jeweils eine Kugelelektrode
Fe1 und eine zugehörige Flächenelektrode
.Fe2 je eine von vier Funkenstrek-.ken;
diese sind hintereinandergeschaltet.
Zwischen den Elektroden dieser Funkenstrecken gleitet ein Papierstreifen P durch,
und zwar vorzugsweise so, daß er von der Kugelelektrode gar nicht berührt wird, um bei
großer Geschwindigkeit nicht zerrissen zu werden.
Das Objekt, dessen Schwingungen aufgenommen werden sollen, ist in der Fig. 1 als
Resonanzmechanismus dargestellt worden, bei dem zwei Sohwingeysteime (eine Masse· M1
mit einem elastischen Mittel E1 und eine
Masse M2 mit einem elastischen Mittel E2)
mit i8o° Phasenverschiebung gegeneinander durch zwei Antriebsorgane St1, K1 und St2, K2
in loser Kopplung erregt werden.
Die beiden 'Kopplungsfedern /C1, K2 werden
durch eine Kurbelwelle W und zwei Kurbelstangen St1, St2 in an sich bekannter Weise
erregt. Die beiden Massen bewegen sich hierbei mit i8o° in Richtung der Pfeile gegeneinander,
und die gemeinsame Kopplung oder die beiden voneinander getrennten Kopplungen eilen mit einer Phasenverschiebung von
etwa 900 den zugehörigen Massen voraus.
Von Interesse ist es:
1. zu erfahren, ob die beiden Massen M1
und M2 genau mit i8o° Phasenverschiebung arbeiten, welchen Schwingungsverlauf und
Amplitude diese Massen während der Arbeit und beim Leerlauf haben;
2. welche Phasenverschiebung während der Arbeit und während des Leerlaufes zwische;1
der Masse M1 und dem Kopplungsglied K1
bzw. zwischen der Masse M2 und.dem Kopplungsglied
K2 entsteht.
Will man das Ineinandergreifen derartiger Bewegungen einschließlich der Phasenverschiebung
zwischen den Kopplungen und den Massen auf einem gemeinsamen Papierstreifen aufnehmen, so kann man dies, wie
oben dargetan, durch einen Funkensender, der im vorliegenden Fall mit einer vierteiligen
Funkenstrecke versehen ist, erzielen, oder man kann auch, wenn i8o° Phasenverschiebung
der beiden bewegten Massen durch die Konstruktion des Resonanzmechanismus gewährleistet
ist, jede Bewegungsgruppe für sich getrennt oder gemeinsam, wie beschrieben, aufnehmen.
'
Dies alles gilt für beliebig viele oder wenige Glieder.
Es dürfte ohne weiteres klar sein, daß bei der beispielsweisen Anwendung eines 500-periodischen
Wechselstromes, d.h. also bei der Erzeugung von je 500 Löchern in dem Papier, sehr exakte Kurven entstehen.
Die Kurven bestehen a<us nadelfeinen, glatten, durchschlagenen Löchern, die nach bekannten
Plusverfahren beliebig oft kopierbar sind.
Angenommen, beide Massen wären weit voneinander getrennt, so könnte man ©ine
Aufnahme des Weges von M1 und K1 und
eines solchen von M2 und K2 getrennt voneinander
ausführen, unter Anwendung eines einzigen oder auch von zwei getrennten Funkenkreisen.
Bei getrennten Funkenkreisen müßte dann pro Sekunde oder pro mehrerer Sekunden ein
Zeitzeichen durch eine Tastvorrichtung V (Fig'· 3) in gewissen Abständen gegeben werden,
die automatisch durch ein Uhrwerk gesteuert werden kann.
Natürlich kann man solche Zeitzeichen auch in beliebig anderen Abständen und insbesondere
auch bei Verwendung von Funkensendern niedrigerer oder höherer Frequenz in · Anwendung bringen.
In Fig. 2 ist auf einem Papierstreifen eine Kurve der bewegten Masse M und die zügehörige
Kurve des Kopplungsgliedes K bei 90° Phasenverschiebung zur Darstellung gebracht.
Fig. 3 stellt die Schaltung des Funkensenders dar, in der F die vierteilige Funkenstrecke,
C der Kondensator und S die Selbstinduktionsspule, die natürlich auch als
Variometer ausgebildet sein kann, ist. T ist ein Transformator und Q eine Mittelfrequenzmaschine
von 500 Perioden oder eine andre Mittel- oder Hoohfrequetizenergiequelle.
V ist eine Tastvorrichtung zur Abgabe von Zeitzeichen, die den Widerstand einer Drosselspule
kurzschließt oder unterbricht, um die erforderliche Wirkung zu erzielen. Natürlich
kann eine solche Vorrichtung auch durch ein Zahnrad mehrfach pro Zeiteinheit unterbrochen
werden, das durch ein Uhrwerk automatisch betrieben wird.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Die Anwendung des bekannten Verfahrens der Funkenregistrierung zur Aufnahme einzelner oder kombinierter mechanischer Bewegungs-, insbesondere S chwingungs vorgänge nach Amplitude oder Phase oder nach beidem in der Weise, daß diebewegliche(n) Elektrode(n) (Fe1) der Funkenregistriereinrichtung mit den Gliedern, deren Bewegungen aufgezeichnet werden sollen, mechanisch verbunden sind.
- 2. Einrichtung zur Aufnahme mehrerer mechanischer Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgänge nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die den einzelnen Gliedern zugeordneten Elektrodenpaare elektrisch hintereinandergeschaltet sind.
- 3. Einrichtung zur Aufnahmt mehrerer mechanischer Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgänge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Aufnahme auf demselben Registrierstreifen unterteilte Flächenelektroden (Fe2) angeordnet sind.Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:deutsche Patentschriften .... Nr. 405 414, 562 074, 621 611, 642 733;V. D. !.-Nachrichten, 1931, Nr. 13, S. 3.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH118829D DE750936C (de) | 1939-07-06 | 1939-07-06 | Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme einzelner oder kombinierter mechanischer Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgaenge |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DESCH118829D DE750936C (de) | 1939-07-06 | 1939-07-06 | Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme einzelner oder kombinierter mechanischer Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgaenge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE750936C true DE750936C (de) | 1945-02-03 |
Family
ID=7451065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH118829D Expired DE750936C (de) | 1939-07-06 | 1939-07-06 | Verfahren und Einrichtung zur Aufnahme einzelner oder kombinierter mechanischer Bewegungs-, insbesondere Schwingungsvorgaenge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE750936C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2810898A (en) * | 1954-12-28 | 1957-10-22 | California Research Corp | Removing normal moveout from seismic traces |
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DE405414C (de) * | 1924-03-28 | 1924-11-03 | Siemens Schuckertwerke G M B H | Verfahren zur Messung der Umdrehungszahlen von Wellen |
DE562074C (de) * | 1930-10-16 | 1932-10-21 | Hartmann & Braun Akt Ges | Verfahren und Vorrichtung zur Sichtbarmachung von Lochungen (Lochreihen), die durch Funken auf dem Papierstreifen schreibender Messgeraete erzeugt werden |
DE621611C (de) * | 1934-01-27 | 1935-11-09 | Max Stehle | Vorrichtung zur selbsttaetigen Registrierung der Zeigerausschlaege von Messinstrumenten |
DE642733C (de) * | 1934-11-08 | 1937-03-13 | Adam Opel Akt Ges | Verfahren zum Feststellen des Auswuchtfehlers umlaufender wellenelastischer Koerper |
-
1939
- 1939-07-06 DE DESCH118829D patent/DE750936C/de not_active Expired
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