DE74411C - Vorrichtung zur selbsttätigen Ein- und Ausschaltung der primären Wicklung elektrischer Stromumwandler in das bezw. aus dem Verteilungsnetz - Google Patents
Vorrichtung zur selbsttätigen Ein- und Ausschaltung der primären Wicklung elektrischer Stromumwandler in das bezw. aus dem VerteilungsnetzInfo
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Description
WWl
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Α- MÜHLE in BERLIN.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. April 1893 ab.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Einschaltung des primären oder hochgespannten
Stromkreises der Wechselstromumwandler beim Schliefsen des secundären Stromkreises
(bezw. Einschaltung einer oder mehrerer Lampen), sowie die Ausschaltung desselben bei
Unterbrechung des secundären Stromkreises (Ausschaltung sämmtlicher Lampen) auf selbstthätige
Weise zu bewirken.
Dieser Zweck wird erreicht durch die unten beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten
Vorrichtungen, denen sämmtlich die folgenden Grundgedanken zu Grunde liegen.
Es wird von dem secundären Strom oder von einem Theil desselben während der Zeit,
dafs er mit einer Elektricitätsquelle verbunden ist, eine gewisse Menge Energie aufgespeichert
oder mit anderen Worten ein gewisser Theil der wirksamen Energie dieses secundären
Stromes wird in potentielle Energie umgewandelt. Ein Theil der so aufgespeicherten
Energie wird in dem Augenblick, wo der secundäre Stromkreis durch Einschalten einer
Lampe geschlossen wird, dazu verwendet, einen Mechanismus in Bewegung zu setzen, welcher
die Verbindung zwischen den Hochspannungsleitern und den primären Windungen des Umwandlers
herstellt. Ein anderer Theil dieser aufgespeicherten Energie wird zur Bewegung
eines ähnlichen Mechanismus benutzt, welcher die primären Windungen des Umwandlers bei
Unterbrechung des secundären Stromkreises (Ausschaltung sämmtlicher Lampen) aufser Verbindung
mit den Haupt- oder Hochspannungsleitern setzt.
Vortheilhafter ist es jedoch,, wenn diese beiden von einander getrennten Mechanismen
zu einem einzigen Mechanismus ausgebildet werden, welcher im Stande ist, die Arbeit
beider zu verrichten.
Letzteres wird erreicht durch Anwendung eines Systems von Relais oder elektrischen Auslösungsvorrichtungen,
welche von einerTrockenzelle oder anderen Batterie oder von einem
zwischen den Hauptleitern befindlichen Stromkreis von hohem Widerstand gespeist werden.
Eines oder mehrere dieser Relais sind so bebeschaffen, dafs sie die Auslösung desjenigen
Mechanismus bewirken, welcher im Augenblick des Schliefsens des secundären Stromkreises die
primären Windungen des Umwandlers mit den Hauptleitern verbindet, während ein anderes
oder die anderen Relais denjenigen Mechanismus auszulösen haben, welcher im Augenblick
der Unterbrechung des secundären Stromkreises die primären Windungen des Umwandlers
aus den Hauptleitern ausschaltet.
Um die Energie aufzuspeichern, benutzt man entweder die Abstofsungskraft, welche Wechselstromelektromagnete
auf geschlossene Ringe ausüben, die, an Hebelarmen angebracht, so weit aufwärts getrieben werden können, bis
die Hebel oder Ringe von Fängern ergriffen und gehalten werden, welche von dem oben
erwähnten Relais bewegt werden — oder man macht Gebrauch von dem Umstände, dafs ein
Solenoid oder eine Spule in ein anderes Solenoid oder in eine Reihe von nach einander in den
Stromkreis eingeschalteten Solenoiden oder Spulen eingezogen oder von denselben ausgestofsen
wird — oder man benutzt die gegenseitige Anziehungs- und Abstofsungskraft von
Elektromagneten. Auch könnte man Elektromotoren verwenden, welche Gase comprimiren
oder Federn zusammendrücken oder Gewichte emporziehen, wobei die so aufgespeicherte
Energie im gegebenen Falle durch die Relais wieder ausgelöst werden kann.
Fig. ι zeigt theils in Seitenansicht, theils im Schnitt eine solche Vorrichtung, bei welcher
durch das Einziehen eines beweglichen Solenoids oder einer Spule in eine Reihe von nach einander
erregten Solenoi'den oder Spulen Energie aufgespeichert wird.
Fig. 2 ist eine Endansicht mit theilweisem Schnitt eines Theiles derselben Vorrichtung.
Fig. 3 ist ein waagrechter Schnitt durch die Vorrichtung, den Schalthebel B zeigend.
Fig. 4 ist ein senkrechter Schnitt durch den Hebel B,
Fig. 5 ein waagrechter Schnitt nach Linie n-^
der Fig. 2,
Fig. 6 ein waagrechter Schnitt nach Linie x-y der Fig. 2.
Fig. 7 stellt eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung dar, bei welcher die Reihe von
Spulen in einem Kreisbogen angeordnet ist, während die bewegbare Spule über die Spulenreihe
hinweg sich bewegt und diese Spulen der Reihe nach umgiebt, wobei die in Fig. ι
und 2 gezeigte Spiralfeder weggelassen ist, da die Spule infolge des Gewichtes des sie tragenden
Hebels stets geneigt ist, die tiefste Stellung einzunehmen.
Fig. 8 ist eine Oberansicht derselben Vorrichtung.
Fig. 9 zeigt eine Einzelansicht des die bewegbare
Spule P tragenden Hebels, von oben gesehen.
Fig. io stellt eine Seitenansicht des innerhalb des Hebels A sich bewegenden Kolbenkernes
dar.
Fig. 11 zeigt eine andere Ausführungsform
der Vorrichtung, bei welcher eine geschlossene Spule (mit welcher bessere Erfolge als mit.
einem Ring erzielt wurden) von einem Wechselstromelektromagneten oder von einem offenen
Stromkreisumwandler abgestofsen wird.
Fig. 12 stellt eine abgeänderte Form der in Fig. ι und 2 gezeigten Vorrichtung dar, bei
welcher dadurch Raum erspart wird, dafs der Schalthebel B weggelassen ist.
Fig. 13 zeigt einen waagrechten Schnitt nach
Linie x-y, Fig. 12.
Fig. 14 ist eine schematische Darstellung der Verbindungen der verschiedenen Theile der
Vorrichtung unter einander und mit dem Umwandler und dem secundären Stromkreis.
Die in Fig. 1 bis 6 gezeigte Vorrichtung besteht aus einem aufrechten, vorzugsweise aus
Kanonenmetall gefertigtem Gestell H, welches auf einer von Schiefer oder anderem Isolirstoff
hergestellten Grundplatte K gut befestigt ist. Letztere dient zugleich zur Befestigung der
anderen Theile der Vorrichtung. In der Mitte dieses Gestelles sind die aus isolirtem Kupferdraht
hergestellten Spulen RR1R2 u. s. w.
über einander angeordnet und daselbst befestigt. Dieselben sind durch dünne Lagen
von Vulkanit oder anderem Isolirstoff von einander getrennt, und es schliefst jede Spule ein
Kernrohr von dünnen Eisendrä'hten ein, welche die magnetische Wirkung erhöhen soll. Die
ganze Spulenreihe ist von einem Ende bis zum anderen von einem dünnen Messingrohr durchzogen.
P ist eine bewegliche, fest gewickelte Spule, deren Länge etwas gröfser ist, als die
einer jeden feststehenden Spule und welche entweder einen Kern von Eisendrähten einschliefst,
oder von einem Mantel von Eisendrä'hten umgeben sein kann. Die Spule P hat
einen solchen Durchmesser, dafs sie genau in das Messingrohr hineinpafst, dabei aber doch
im Stande ist, leicht von einem Ende des Messingrohres zum anderen zu gleiten. Sie ist
an dem einen Kopfende durch eine Metallstange starr mit dem Kolben ρ verbunden,
welcher innerhalb eines von den Schienen H\ Fig. 6, und zwei Wänden gebildeten Schachtes
auf- und abbeweglich ist. Dieser Kolben ρ ist ähnlich wie die gewöhnlichen Dampfkolben
mit Federn ausgestattet, welche einen Druck auf die,Wände des Schachtes ausüben. An
der einen Wand befindet sich ein langer Metallstreifen g (s. Fig. 14), Fig. 2, und an
einer anderen Wand sind kurze, vom Gestell H und unter einander isolirte, einen Stromwender
bildende Metallstreifen angeordnet, von denen jeder je mit einem Drahtende der hohlen
Spulen RR1R2 u. s. w. leitend verbunden ist
(Fig. 1). Vom unteren Kopfende der beweglichen Spule geht ein biegsamer isolirter
Doppelleiter ab, der mit den Enden der Drahtumwicklung der Spule verbunden und ähnlich
gestaltet ist, wie diejenigen, welche in Verbindung mit beweglichen Glühlampen angewendet
werden. Dieser Doppelleiter .ist über Rollen geführt und besitzt eine solche Länge, dafs er
die Spule P an ihrer Aufwärtsbewegung bis zum obersten Ende des Messingrohres nicht
hindert. Der Doppelleiter verzweigt sich bei w in zwei einzelne Leiter, welche die beiden entgegengesetzten
Kopfseiten der beweglichen Spule P mit der Klemme t und den zugehörigen
Schalthebeln verbinden. Das untere Kopfende der beweglichen Spule ist ferner durch eine Spiralfeder Q. mit dem Schalt-
hebel B verbunden, welcher in den Fig. ι und 2 in seiner niedrigsten Stellung gezeichnet
ist, d. h. in einer solchen Stellung, bei welcher er den Stromschlufs zwischen den Hochspannungsklemmen
T T1 herstellt und auch die beiden Stöpsel s und s2 Stromschlufs herstellen
läfst, von denen s'2 ■ die Verbindung der
beiden Klemmen t und tl (in Fig. i und 14
punktirt gezeichnet) mit einander bewirkt und so den secundären Stromkreis schliefst, während
der Stöpsel s die Spulenreihe R R1 R2 u. s. w.
und die bewegliche Spule P (welche selbst parallel zu den einzelnen Spulen geschaltet ist)
mit den Lampen des secundären Stromkreises parallel schaltet (Fig. 14). Der Schalthebel B,
welcher aus Vulkanit oder irgend einem festen Isolirstoff hergestellt ist, sitzt fest auf der in
Lagern des Trägers F drehbaren Welle a, und ist an seinem Ende mit dem Hochspannungsstöpsel
5 versehen. Dieser besteht aus drei Metallstäben, welche an den Enden mit einander
verbunden sind; der unterste, vorzugsweise aus Phosphorbronze hergestellte Metallstab
übermittelt den Strom, sobald er auf den V-förmigen Klammern T T1 aufruht (Fig. 1
und 3). Die drei Stäbe sind zur weiteren Sicherheit in ein Rohr aus Kautschuk oder
ähnlichem Isolirstoff eingeschlossen, welches Rohr an seinen Enden ausgeschnitten ist, um
dem untersten Stab die Möglichkeit zu geben, Stromschlufs zwischen den Klemmen T T1 herzustellen.
Die Befestigung dieses Rohres wird durch Verbindung der Enden desselben mit den Enden zweier Isolirungsbänder _/"_/, Fig. 3,
gesichert. Der Schalthebel B trägt ferner metallische Stromschlufsstücke ηηλη2 und i,
welche sämmtlich von einander und von dem Stöpsel S isolirt sind, zum Zwecke der Einschaltung
der Stöpsel s s1 und s2 und der
Herstellung eines Stromschlusses mit dem Anker des kleinen Elektromagneten m\ Auf dem
Träger / sind zwei Relaisvorrichtungen r und r1 angeordnet, von denen r einem gewöhnlichen
Galvanometer gleicht, bei dessen Erregung durch einen schwachen Strom die zwischen
seinen Spulen aufgehängte Magnetnadel abgelenkt und bei ο mit dem kleinen Leiter Stromschlufs
bildet (Fig. 1), während das Relais r1 aus einigen Windungen eines kürzeren isolirten
Drahtes besteht und einen Theil des secundären Stromkreises bildet, bei dessen Schliefsung
diese Drahtwindungen einen kleinen Eisenkern, entgegen der Wirkung einer Feder anziehen
und so lange angezogen erhalten, als der Stromkreis geschlossen ist. Statt ■ dieser Einrichtung
kann aber auch eine solche verwendet werden, bei welcher eine weiche Eisennadel durch eine Spule oder einen Magneten angezogen
und der gewünschte Stromschlufs erst nach dem Zurückkehren der Nadel in ihre Ruhelage hergestellt wird. Aber auch andere
ähnliche Anordnungen können' zur Verwendung gelangen, m und m1 sind zwei kleine
Elektromagnet^, welche durch die Trockenzelle D erregt werden, sobald Strom durch
eine der beiden Relaisvorrichtungen r oder r1 geschickt wird. ;
Während der Anker von m in seiner Ruhelage dazu dient, den Kolben ρ mittelst einer
Klinke oder Falle zu ergreifen und damit auch die bewegbare Spule P in ihrer höchsten Stellung
festzuhalten, hat der Elektromagnet ml die Aufgabe, den Schalthebel B in der in den
Fig. ι und 2 dargestellten Lage festzuhalten, selbst wenn die Spiralfeder Q gespannt ist,
oder das Bestreben hat, den Schalthebel B zu heben.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nun folgende:
Bevor irgend eine der Lampen eingeschaltet wird, stehen die primären Windungen des Umwandlers
aufser Verbindung mit den Hochspannungsleitern, während der Schalthebel B
die bewegbare Spule P und der Kolben ρ in ihrer höchsten Lage sich befinden, wobei ρ
durch den Anker des Elektromagneten m; Fig. 14, festgehalten wird. Wie leicht ersichtlich,
befinden sich in der erwähnten Lage des Hebels B die Stöpsel Ss und s'2 aufser Berührung,
während der Stöpsel s1 Stromschlufs herstellt.
Schliefst man nun den Hausstromkreis durch Einschaltung irgend einer der Lampen S3
oder S4 u. s. w., so wird der Stromkreis der Trockenzelle D ebenfalls geschlossen und der
Strom geht vom positiven Pol der letzteren durch die Galvanometerspule r, den Leiter /,
die Lampen S3 S* und durch den Leiter L
und Z1 zurück zu dem negativen Pol der Trockenzelle unter Vermittelung des Stöpsels s1.
Der Trockenzellenstrom ist beim Durchgang durch das Relais r, wenn nur eine Lampe in
den Stromkreis eingeschaltet ist (welche mit r parallel geschaltet ist), zwar zu schwach, um
irgend welche mechanische Wirkung hervorzubringen, er genügt jedoch vollkommen, um
die Nadel zur Ablenkung und in Berührung mit dem Stift 0 zu bringen. Sobald dies stattgefunden
hat, wird die Trockenzelle durch den Elektromagneten m geschlossen, wie aus Fig. 14
ersichtlich ist. Der Elektromagnet m ist dabei so stark erregt, dafs sein Anker den Kolben ρ
freigiebt, so dafs dieser zugleich mit der bewegbaren Spule P, der Spiralfeder Q und dem
Schalthebel B sich abwärts bewegen kann, bis in die in Fig. 1 gezeichnete Lage. In dieser
Lage sind einestheils die Klemmen T T1 mit einander leitend verbunden, wodurch ebenfalls
die Verbindung zwischen den primären Windungen des Umwandlers und den Hochspannungshauptleitern
hergestellt wird und
anderntheils sind die Stöpsel s und s2 eingeschaltet
und der Stöpsel s1 ausgeschaltet.
Aus Fig. 14 ist zu ersehen, dafs die Reihe der Spulen R i?1 i?2 u. s. w. zusammen mit der
beweglichen Spule P parallel mit den Lampen des Hausstromkreises geschaltet sind, und zwar unter
Vermittelung des Stöpsels S und der Leiter L und L1, wovon der letztere eine Bleisicherung
% besitzt. Der Strom erregt daher die bewegliche Spule und geht dann durch die
Leitungsdrähte Z2 /3, durch das isolirte Stromschlufsstück
g und den Kolben ρ in den untersten Theil des Stromwenders und dann
in die unterste Spule R' der Spulenreihe und zurück zu dem Umwandler. Die Spule P
wird bis zur Spule i?7 um die Länge derselben gehoben und der die gleiche Bewegung
nach oben mitmachende Kolben ρ hebt die elektrische Verbindung zwischen R7 und dem
Stromkreis auf, indem er den untersten Theil des Stromwenders verläfst und mit der
Spule R6 Stromschlufs herstellt. Jetzt wird
aber P wieder von dieser Spule R6 angezogen, d. h. gehoben u. s. w. auch von den anderen
Spulen, bis P seine höchste Lage erreicht hat. (Der ganze Vorgang geht sehr rasch vor sich.)
Ihre höchste Lage erreicht aber die Spule P erst dann, wenn der Kolben ρ durch den
Anker des Elektromagneten m festgehalten wird, welcher infolge seiner Isolirung von g, Fig. 14,
die elektrische Verbindung zwischen den Spulen R R1 i?2 u. s. w. der beweglichen Spule P
und dem Hausstromkreis aufhebt, während die Feder Q bis zu ihrer äufsersten Grenze gespannt
ist. Infolge des durch die Feder Q auf den Schalthebel B ausgeübten Zuges wird derselbe
das Bestreben haben, in seine anfängliche Stellung zurückzukehren. Daran wird er
aber durch den Anker des Elektromagneten ml
gehindert, der sich unter eine am Ende von B angebrachte Metallnase i legt, sobald B seine
tiefste Lage erreicht hat. Durch diese Eigenschaften erhält die Vorrichtung eine gewisse
Aehnlichkeit mit einer Büchse mit gespanntem Hahn, wobei der Anker von m1 dem Drücker
■entspricht, und man wird daraus ersehen, dafs der Endzweck, eine gewisse Menge Energie aus
dem Strom des Hausstromkreises in der Feder Q aufzuspeichern, erreicht ist.
Dieser Zustand erhält sich so lange, als Strom durch die Windungen der Relaisvorrichtung
r1 fliefst, d. h. so lange, als der secundäre Stromkreis zu dem Zwecke geschlossen
ist, den Eisenkern in die Spule hineinziehen zu lassen und die beiden Stromschlufsstücke c
und c1 von einander fernzuhalten.
Wenn jedoch alle Lampen ausgeschaltet sind, d. h. der secundäre Stromkreis geöffnet ist, so
hört der Strom auf, in r1 zu wirken, weshalb der Eisenkern, der Wirkung seiner Feder folgend,
aus den Windungen heraustritt und Stromschlufs zwischen den Stromschlufsstücken c
und c1 herstellt, welche mittelst des biegsamen Leiters /4, Fig. 1 und 14, der Metallnase i
und des Ankers des Elektromagneten m den Stromkreis des Trockenelementes durch den
Elektromagneten m1 schliefsen, so dafs dieser
seinen Anker anzieht und so die in der Feder Q aufgespeicherte Energie freigiebt. Jetzt ist es
dem Schalthebel B möglich, dem Zuge der Feder Q zu folgen und in seine obere, ursprüngliche
Lage zurückzukehren (Fig. 14), wobei er die leitende Verbindung zwischen T
und T1 aufhebt und die Stöpsel s und s2 ausschaltet.
Durch das mittelst eines Theiles des secundären Stromes bewirkte Aufsteigen des Schalthebels ist in demselben potentielle Energie
aufgespeichert worden, welche verbraucht werden kann, um die Verbindung zwischen dem
Umwandler und den Hauptleitern, wie vorbeschrieben, wieder herzustellen, sobald m von
neuem erregt, d. h. eine Lampe eingeschaltet wird und dieselben Vorgänge selbstthätig wiederholt
werden.
Bezüglich der an dem Schalthebel angebrachten Stöpsel ist zu bemerken, dafs 5 nicht
so sehr nöthig ist, da die Spulen -RA1U-SzW.
und die bewegliche Spule P ausgeschaltet werden, so bald P und ρ ihre höchste Lage erreicht
haben, während P und i2, Fig. 14, stets
in bester Verbindung mit dem secundären Stromkreis des Umwandlers sind. Der Stöpsel s
ist vielmehr zu dem Zwecke vorgesehen, um den primären Stromkreis entweder vor oder
nach dem Schliefsen irgend eines Theiles des secundären Stromkreises geschlossen zu halten.
Der Stöpsel s2 schliefst und unterbricht den Hausstromkreis, d. h. er verbindet den letzteren
mit den secundären Klemmen des Umwandlers und dient in ausgeschaltetem Zustande dazu,
die Trockenzelle vor einer Verbindung mit secundären Windungen des Umwandlers zu
bewahren (Fig. 14). Dem Stöpsel s1 liegt die
Aufgabe ob, die Trockenzelle zu verhindern, Strom an die secundären Windungen des Umwandlers
abzugeben, wenn der secundäre Stromkreis mittelst der Klemmen tt1 geschlossen
ist.
Es mag noch darauf hingewiesen werden, dafs die bewegliche Spule P auf Kosten einer
gröfseren oder kleineren Kraftwirkung durch einen vorzugsweise gewalzten Eisenkern ersetzt
werden kann.
In den Fig. 7 und 8 ist eine Ausführungsform der Vorrichtung veranschaulicht, bei welcher
die Spulen R jR1 i?2 u. s. w. nicht senkrecht
über einander, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, sondern in einem Kreisbogen angeordnet
sind. Die festen Spulen sind in diesem Falle nicht hohl, wohl aber ist die bewegliche
Spule P mit einer Oeffhung von solcher lichten
Weite versehen, dafs sie bei ihrer Bewegung die festen Spulen JR i?1 u. s. w. nach einander
umschliefsen kann. Sowohl die bewegliche als auch die festen Spulen sind wie in Fig. ι
und 2 mit besonderen Kernen aus gewalztem Eisen oder Eisendrähten versehen. Die Spulen R R1 u. s. w. sind sa'mmtlich mit
ihren einen Drahtenden parallel geschaltet, während ihre anderen Drahtenden mit den
Theilen des kreisförmigen Stromwenders k verbunden sind. An letzterem ist aufserdem eine
Metallscheibe kl starr befestigt, welche vom Stromwender k isolirt ist. Der die bewegliche
Spule P tragende Hebel A ist an dem, von P am weitesten entfernten Ende gegabelt und
eine Seite der Gabel trägt zwei Bürsten b und £>', welche mit k und k1 Stromschlufs
bilden, während beide Seiten der Gabel in zwei Ringen h h endigen, welche lose auf der
den Stromwender k tragenden festliegenden Achse α ruhen.
Der die Spule P mit der Gabel verbindende Theil des Hebels A ist mit isolirtem Draht bewickelt
und hohl hergestellt. Das so den Kern einer Spule bildende ■ Rohr besteht aus
weichem Eisen und dient zur Aufnahme eines Kolbenkernes, dessen eines Ende als Gelenk
ausgebildet ist, während dessen anderes, der Spule zugekehrtes Ende gegen eine Spiralfeder
drückt (Fig. 9 und 10).
Der Schalthebel B, welcher ebenfalls um die feststehende Achse α drehbar ist, ragt über
letzteren hinaus und wird durch das vorstehende Ende des in dem mittleren Theil des
Hebels A angeordneten Kolbenkernes in der in Fig. 7 gezeichneten Stellung festgehalten,
sobald die Spule P ihre unterste Lage erreicht hat. Die ganze Vorrichtung besitzt genau dieselben
Stromkreisverbindungen, wie die in Fig. ι und 2 gezeigte, bezw. wie die Leiter L
und L1 der Fig. 14.
Die Spule )w, welche den Hebel A umgiebt,
entspricht dem Elektromagneten m der Fig. 1, und wird daher durch das Relais r erregt,
während der an dem obersten Theil der Vorrichtung angeordnete Elektromagnet m1 mit
dem Relais r1 verbunden ist.
Die Wirkungsweise dieser eben beschriebenen Ausführungsform der ersten Vorrichtung ist
folgende:
Die Fig. 7 giebt diejenige Lage der einzelnen Theile der Vorrichtung an, bei welcher noch
keine Lampen eingeschaltet sind. Wird nun eine Lampe eingeschaltet, so wird die Trockenzelle
kurzgeschlossen, und zwar durch die bewegliche Spule P, unter Vermittelung des festen Stromschlufsstückes ν und der Relaisvorrichtung
r, also genau wie bei der in Fig. ι gezeichneten Vorrichtung. Hierdurch
wird der in A angeordnete Kolbenkern, entgegen der Wirkung seiner Feder, in die
Spule m eingezogen, was die Auslösung des Schalthebels B zur Folge hat, welcher dann
bei seiner Abwärtsbewegung mittelst seiner Stöpsel 5 bezw. s2 Stromschlufs sowohl in
dem primären als auch in dem secundären oder Hausstromkreis herstellt. Die Spulen
werden dann seitens des secundären Stromkreises erregt, wobei der Strom durch den
Leiter L dem Stromwender kl zugeführt wird,
von welchem aus er in die Bürste bl und dann rund um die Spule P herum und schliefslich
zurück zu der Bürste b fliefst. Beide Bürsten b und bl folgen der Bewegung des Hebels A,
halten also den Stromkreis so geschlossen, dafs jede der festen Spulen, sobald die bewegliche
Spule P sich ihrer Stirnseite nähert, sofort die unterhalb befindliche feste Spule aus dem
Stromkreise ausschaltet.
Die Spule P und der Hebel A werden daher mit grofser Schnelligkeit nach oben gedreht,
und zwar in derselben Weise wie bei der in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Vorrichtung,
bis A und P eine nahezu senkrechte Lage eingenommen haben (punktirt in Fig. 7), in welcher
sie durch den Anker des Elektromagneten m1
festgehalten werden.
Bei Unterbrechung des Hausstromkreises wird m1 durch die Trockenzelle unter Vermittelung
der Relaisvorrichtung r1 genau so erregt, wie bei Fig. 1. Der Anker von m1
wird daher angezogen und verursacht das Zurückfallen des Hebels A und der Spule P
in ihre ursprüngliche Lage.
Während ihres Zurückfallens kommt das Ende des im Hebel A angeordneten Kolbenkernes
in Berührung mit dem in die Gabel von A vorstehenden Theil des Schalthebels B,
wodurch dieser niedergedrückt und in die in Fig. 7 gezeichnete Stellung gebracht wird. Der
Kolbenkern ist an seinem vorstehenden Ende so beschaffen, dafs er ein Aufwärtssteigen des
Hebels A gestattet, wenn der Schalthebel sich in seiner untersten Lage befindet. Wenn die
Spule P ihren höchsten Punkt erreicht hat, ist die Bürste b auf einen isolirten Theil des
Stromwenders zu liegen gekommen, wodurch die Verbindung zwischen der Vorrichtung und
dem secundären Stromkreis aufgehoben ist.
Eine einfache Vorrichtung, welche mit der Trockenzelle mittelst des Hebels A und des
Ankers des Elektromagneten ml leitend verbunden ist, verhindert den Strom der Trockenzelle
nach dem Umwandler zu fliefsen, während der Hausstromkreis geschlossen ist.
Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform dieser Vorrichtung, bei welcher die von einem
Wechselstromelektromagneten oder von einem offenen magnetischen Stromkreisumwandler auf
eine geschlossene Spule ausgeübte Abstofsungskraft dazu verwendet wird, um die nöthigen
Bewegungen auszuführen.
Der Hebel A und der Schalthebel B werden bezüglich ihrer Einrichtung und Beschaffenheit
zweckmäfsig ebenso wie die in den Fig. 7 und 9 gezeichneten gestaltet. Jedoch braucht
die Spule P gar kein Eisen zu enthalten und der Eisenbeschlag an dem Hebel A kann vortheilhaft
in einiger Entfernung von P aufhören.
Die Enden der Spule sind mit den Bürsten b und b1 verbunden, welche auf einem metallenen
Kreisbogenstück K schleifen. In das Ende des letzteren ist ein Stück Isolirstoff eingelegt, welches
in der Zeichnung durch eine dicke schwarze Linie kenntlich gemacht ist.
Die Spule A ist durch das Stromschlufsstück ν mit der Trockenzelle und dem Relais r
verbunden (ähnlich wie bei Fig. 7), welches infolge dessen erregt wird, sobald eine Lampe
eingeschaltet ist. Durch die Erregung des Relais wird der Kolbenkern von A eingezogen
und dieser bietet hierdurch dem Schalthebel die Möglichkeit, den Stromschlufs zwischen T
und T1 herzustellen und so die primären Windungen
des Umwandlers einzuschalten. Der Stöpsel s2 für den Hausstromkreis und der
Batteriestöpsel s] werden also, wie in den
anderen Fällen, durch den Schalthebel B ein- und ausgeschaltet, obgleich dies in Fig. 1 1
nicht veranschaulicht ist.
Es wird daher P in die punktirt gezeichnete Lage versetzt, sobald eine der Bürsten b bx in
isolirtem Zustande den Stromkreis der Spule P unterbricht. Letztere wird in ihrer Lage durch
den Anker eines Elektromagneten (hier nicht veranschaulicht) festgehalten, welcher in ähnlicher
Weise erregt wird, wie ml in Fig. 7.
Werden alle Lampen ausgeschaltet, so fällt der Hebel A sammt der Spule P abwärts, wodurch
der Schalthebel B in die gezeichnete Lage gebracht wird. Falls nöthig, kann der
Hebel A auch mit Gegengewicht versehen werden, so dafs dann nur das Gewicht von P von
der Abstofsungskraft zu überwinden wäre. Statt der Elektromagnete in und m1 können in allen
Fällen Spulen und Kolbenkerne oder ähnliche Mittel Verwendung finden, welche unmittelbar
in den Stromkreis eingeschlossen und zu Relais ausgebildet werden, so dafs dann die beiden
Spulen m und ml weggelassen werden könnten;
da .aber diese hier angedeutete Anordnung in ihrer Wirkung weniger verläfslich ist, als die
früher beschriebene, so soll auch letzterer der Vorzug gegeben werden.
Nur die bewegliche Spule P der in Fig. 11 gezeichneten Vorrichtung kann ebenso zweckmäfsig
durch gewalzte Eisenkerne oder Ringe ersetzt werden.
Andererseits würde es vielleicht zwecks Erhöhung der Wirkung der Vorrichtung erwünscht
sein, die Spulen RR1R- u. s. w. der
Fig. 1,2, 7, 8 und 12 durch gewalzte doppelpolige oder hufeisenförmige Elektromagnete zu
ersetzen, welche waagrecht und ähnlich wie die Spulen jR i?1 u. s. w. über einander angeordnet
und mit dem Stromwender und mit dem secundären Stromkreis entsprechend der früher beschriebenen Art und Weise verbunden
sein könnten.'
Die Spule P würde dann der Reihe nachzwischen den Polen der Spulen hindurch sich
bewegen und müfste so gewunden sein, dafs sie dem magnetischen Pol eines jeden Hufeisenmagneten
stets den positiven Pol darbietet oder umgekehrt.
Bei der Anwendung dieser eben beschriebenen abgeänderten Form in der in Fig. 7
und 8 dargestellten Vorrichtung wird man erkennen, dafs es nicht nöthig ist, die Spule P
hohl zu gestalten, da sie auch so im Stande sein wird, nach und nach zwischen den Polen
der Elektromagnete hindurch sich zu bewegen. Es könnte schliefslich auch eine feste Spule
oder ein Solenoid von gewöhnlicher Länge zur Verwendung gelangen, welches eine lange, bewegliche
Spule oder ein Solenoid bewegt (ersetzbar durch einen vorzugsweise gewalzten Eisenkern), wodurch derselbe Zweck erreicht
wird, als wie mit einer Reihe von Soleno'iden.
Bei der in Fig. 12 gezeichneten Ausführungsform ist der Schalthebel B weggelassen, wodurch
der Raum für seine Aufnahme erspart und die so vereinfachte Vorrichtung auch in solchen Umwandlergehäusen untergebracht werden
kann, in denen nur wenig Raum zur Verfügung steht.
Diese abgeänderte Vorrichtung ist in der Hauptsache, nämlich in der Anordnung und
Einschaltung von Spulen, Kolbenkernen , Relais u. s. w. gerade so beschaffen, wie der in
Fig. ι dargestellte, und nur der unterste Theil des Mechanismus ist von der Vorrichtung der
Fig. ι verschieden. Dieser Mechanismus besteht aus dem Hochspannungsstöpsel S, dessen
oberer Theil vorzugsweise mit isolirendem Stoff bedeckt und durch einen Stab aus Glas, VuI-canit
oder anderem Isolirstoff mit einem metallenen Kreuzstück yy (in Fig. 13 im Grundrifs
gezeigt) verbunden ist, welche beide Theile zusammen einen Rahmen bilden, der längs der
senkrechten Glasstäbe j j sowohl nach oben als nach unten verschoben werden kann.
In Fig. 12 ist der Stöpsel in der Stellung
gezeichnet, bei welcher er den Stromschlufs zwischen den beiden Klemmen T T1 herstellt,
d. h. bei welcher er die Hochspannungswindungen des Umwandlers in den Stromkreis einschaltet.
Der Stöpsel wird durch die Wirkung zweier seitlicher federnder Kolben s2 s'2 in dieser seiner
untersten Stellung erhalten. Diese Kolben s2s'z
sind in leitender Verbindung mit den Klemmen ttl des Hausstromkreises (und unter sich
und von S1S1 isolirt). Der Strom des letzteren
fliefst demnach durch s2s2 und durch das metallene
Kreuzstückyy so lange, als die in der Zeichnung gezeigte Stellung bestehen bleibt.
Wenn jedoch die letzte Lampe ausgeschaltet wird, so werden die beiden Kolben s2 s2 entgegen
der Wirkung ihrer Federn durch den Strom der Trockenzelle nach oben gezogen, wodurch das Kreuzstück yy und der Stöpsel 5
(dem Zuge der Feder Q folgend) gehoben, der Umwandler von den Hauptleitern getrennt, der
Hausstromkreis bei s1 s1 unterbrochen und der
Stromschlufs zwischen den Batterieklemmen s} und sl hergestellt, welch letzteren dieselbe Aufgabe
obliegt, wie dem Stöpsel s1 der anderen beschriebenen Vorrichtungen.
Die Spulen RR1 u. s. w. und die bewegliche Spule P werden nicht, wie in all den
anderen Fällen, von dem Hausstromkreis, sondern von einem besonderen secundären Stromkreis
gespeist, welcher dadurch erzeugt wird, dafs eine Anzahl mit der Vorrichtung durch
die Bleisicherung \ verbundenen Windungen von isolirtem Draht rund um den Umwandler u
herumgewickelt werden. Auf diese Weise erhält man einen Strom von beliebiger Spannung,
welcher zur Speisung der Spulen dient und dieselben daher völlig unabhängig von dem
Hausstromkreis macht.
Natürlich kann diese Einrichtung, falls es erwünscht sein sollte, auch an den anderen
Ausführungsformen der Vorrichtung (mit Ausnahme der in Fig. 11 gezeichneten Form) Verwendung
finden, falls dieselben mit einem zweckentsprechenden Umwandler verbunden werden.
Es kann auch jede andere Form eines Motors Verwendung finden, der, durch einen
Wechselstrom unmittelbar angetrieben, fähig ist, nach einigen Umdrehungen die Feder Q zu
strecken oder ein Gewicht oder einen Kolben aufzuziehen oder Gase in einem geschlossenen
Raum zu comprimiren, vorausgesetzt, dafs die so aufgespeicherte Energie durch die Relais
gelöst und dazu verwendet werden kann, um die Stöpsel zu bewegen, sobald der secundäre
Stromkreis in derselben Weise wie bei den beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung
geschlossen oder geöffnet wird und vorausgesetzt ferner, dafs besagter Motor gerade
so wie die Spulen R R1 i?2 u. s. w. und P mit
dem Stromkreis verbunden ist.
Die erwähnten Ausführungsformen der Vorrichtung wurden bei Beschreibung derselben
immer als von einem secundären Stromkreis beeinflufst dargestellt, mittelst welchen Energie
aufgespeichert wurde. Man kann aber auch, ohne an der Natur dieser Erfindung etwas zu
ändern, allerdings mit etwas geringerem Vortheil Energie dadurch aufspeichern, dafs man
dieselben Einrichtungen von dem primären Stromkreis des Umwandlers oder von den Hochspannungsleitern (mittelst eines Widerstandes)
oder von einer besonderen Batterie beeinflussen läfst, welch letztere zwecks Ausführung
des oben näher bezeichneten Vorganges durch die Trockenzelle ersetzen könnte, vorausgesetzt, dafs die anderen Vorrichtungen
zum Auslösen der aufgespeicherten Energie und zum Bewegen der Stöpsel, wie vorbeschrieben,
beibehalten werden.
Irgend eine der beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung kann auch zur Einschaltung
und Ausschaltung eines Widerstandsstöpsels statt nur eines gewöhnlichen Stöpsels
verwendet werden, d. h. es wird z. B. der primäre Stromkreisstöpsel S so angeordnet, dafs
er bei seinem Niedergang Stromschlufs zwischen dem primären Stromkreis des Umwandlers und
den Hauptleitern herstellt, und zwar erstens durch einen hohen (Inductions- oder anderen)
Widerstand, dann durch einen geringeren oder eine Anzahl geringerer Widerstände, um schliefslich
eine ganz vollkommene Verbindung zu erzielen (wie in der Zeichnung dargestellt), während
durch Unterbrechung des secundären Stromkreises das entgegengesetzte Spiel beginnt.
Vorliegende Erfindung erweist sich ferner noch als wirksam, wenn man die Trockenzelle
oder eine andere angewendete Elektricitätsquelle mit den in der Nähe eines Theiles der Lampenumschalter
befindlichen Stöpsel verbindet, anstatt dieselbe mit dem Hausstromkreis zu verbinden.
Einer dieser Stöpsel mufs dann eingeschaltet werden, bevor eine Lampe eingeschaltet wird,
sobald der Trockenzellenstrom die Auslösungsvorrichtung bewegt, welche den Hauptleitungsstöpsel S einschaltet, während, wenn die letzte
Lampe ausgeschaltet ist, ein anderer Stöpsel verwendet wird, um den Trockenzellenstrom
zu zwingen, durch das Relais zu fliefsen, welches den Stöpsel S ausschaltet und dadurch
den Stromkreis unterbricht. In diesem Falle ist die Anwendung der übrigen, in der Zeichnung
angeordneten Stöpsel b sl und s'2 überflüssig.
Es ist wohl bekannt, dafs Stöpsel angewendet werden, um die Verbindung zwischen den
primären Windungen des Umwandlers und den Hauptleitern zu unterbrechen, wenn die Lampen
in dem secundären Stromkreise ausgeschaltet werden, jedoch nicht, um diese Verbindung
wieder herzustellen, wenn der secundäre Stromkreis wieder geschlossen (eine Lampe eingeschaltet)
wird; ebenso ist es bekannt, dafs Einrichtungen bestehen, bei welchen der Strom eines kleinen Umwandlers (welcher stetig mit
Strom versehen ist) angewendet wird, um, sobald seine elektrische Ladung eine gewisse
Höhe erreicht hat, in einen gröfseren Umwandler eingeschaltet zu werden.
Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich jedoch von diesen Einrichtungen:
ι. durch ihre gröfsere Brauchbarkeit, da bei ihr schon bei Einschaltung einer einzigen
Lampe der Umwandler in den Stromkreis eingeschaltet wird;
2. durch ihre gröfsere Sparsamkeit, da sie bei Ausschaltung der Lampen die Verbindung
zwischen den Hauptleitern vollständig unterbricht und daher den Verlust vermeidet, welcher
durch das Belassen des kleinen Umwandlers im Stromkreise entstehen würde.
Die vorbeschriebene Erfindung besitzt dieselben Vortheile, wie jene Vorrichtungen, bei
welcher nur ein Widerstand zwischen dem Umwandler und den Hauptleitern ein- oder ausgeschaltet
wird und bei welchen folglich einem Strom von gewisser Stärke die Möglichkeit gegeben
wird, stetig durch die primären Windungen zu fliefsen
Die Erfindung unterscheidet
sich aber von den eben erwähnten Vorrichtungen durch ihre höhere mechanische Wirksamkeit,
indem sie die Aufspeicherung von Energie ermöglicht. Soll bei den in den Vergleich
gezogenen Vorrichtungen (z. B. bei dem Wright'sehen Apparat) irgend welche erhebliche
Ersparnifs erzielt werden, so mufs der zwischen den Umwandler und die Hauptleiter
eingeschaltete Widerstand sehr grofs sein und der Strom stetig fliefsen können, etwa wie derjenige,
welcher von einer Trockenzelle oder ähnlichen Batterie erhalten wird, die mit einer
entsprechend kleinen Glühlampe parallel geschaltet ist. Es ist einleuchtend, dafs solch ein
schwacher Strom nicht geeignet ist, diejenigen wünschenswerthen, mechanischen Wirkungen
hervorzubringen, welche einen ökonomischen Betrieb sichern, wie er z. B. mittelst der vorliegenden
Erfindung erzielt wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung zur selbstthätigen Ein- bezw. Ausschaltung der primären Wicklung elektrischer Stromumwandler in das. bezw. aus dem Vertheilungsnetz bei Schliefsung bezw. Unterbrechung des seeundären Stromkreises, dadurch gekennzeichnet, dafs durch Einschaltung eines Verbrauchskörpers in letzterem der Stromkreis einer Hülfsstromquelle (D) geschlossen, und dadurch ein in denselben geschaltetes Relais (r) so beeinflufst wird, dafs durch dieses ein Elektromagnet (in), von der Hülfsstromquelle erregt, seinen Anker anzieht und ein Gewicht (p) freigiebt, das herabfallend die Einschaltung der primären Wicklung des Stromumwandlers (u) in das Vertheilungsnetz und die Umschaltung der Verbrauchskörper aus dem Stromkreis der Hülfsstromquelle in den seeundären Stromkreis des Umwandlers veranlafst, während gleichzeitig das Gewicht (p) elektromagnetisch gehoben wird, unter Spannung einer mit dem durch den Anker eines Elektromagneten (m1) gesperrten Schalthebel (B) verbundenen Feder (QJ oder Hebung eines zweiten Hebels (A), die ihrerseits, nach Ausschaltung sämmtlicher Verbrauchskörper durch Vermittelung eines Relais (r1 c c1) und des Elektromagneten (ml) zur Wirkung kommend, die Umlegung des Schalthebels (B) in die Ruhelage und damit die Unterbrechung der primären Wicklung bewirken.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE74411C true DE74411C (de) |
Family
ID=347461
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT74411D Expired - Lifetime DE74411C (de) | Vorrichtung zur selbsttätigen Ein- und Ausschaltung der primären Wicklung elektrischer Stromumwandler in das bezw. aus dem Verteilungsnetz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE74411C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4959362A (en) * | 1983-12-19 | 1990-09-25 | Takeda Chemical Industries, Inc. | Pharmaceutical compositions containing certain ascorbic acid derivatives useful in the prophylaxis and treatment of disorders of the circulatory system |
-
0
- DE DENDAT74411D patent/DE74411C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4959362A (en) * | 1983-12-19 | 1990-09-25 | Takeda Chemical Industries, Inc. | Pharmaceutical compositions containing certain ascorbic acid derivatives useful in the prophylaxis and treatment of disorders of the circulatory system |
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