DE73995C - Zeitstromschliefser - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Juli 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Zeitstromschliefser, der dazu dient, durch den elektrischen Strom eine gewünschte Arbeit verrichten zu lassen, welche nach Verflufs einer bestimmten Zeit wieder eingestellt wird.

Die Vorrichtung besteht zunächst aus einem Messinggerippe A, auf welchem ein Stift B sitzt. Um diesen schwingt ein Rahmen C, an dem eine Zahnstange D vermittelst der Messinglappen ef gleitend befestigt ist. An seinem unteren Theil trägt der Rahmen C einen Eisenanker E. Auf dem Messinggerippe A ist ferner ein Elektromagnet F angeordnet. Aufserdem trägt ersteres einen Kupferstifty, welcher gegen das Gerippe ^. isolirt ist, sowie eine ebenfalls· gegen das Gerippe A isolirte Schleiffeder \.

Die Wirkungsweise des Zeitstromschliefsers ist nun folgende (Fig. 2): Nachdem derselbe an irgend einem Uhrwerk derart angebracht ist, dafs das Zwischenrad jR von einem in dem Uhrwerk befindlichen Rad getrieben werden kann, wird der eine Pol einer Batterie b durch die Schraube Q mit dem Messinggerippe A in leitende Verbindung gebracht und ferner an das eine Ende der Wicklung des Elektromagneten F gelegt: Das andere Ende der Wicklung ist mit dem Druckknopf d verbunden. Von dem zweiten Pol der Batterie b geht eine Leitung über den Druckknopf d zu einer elektromagnetischen Umschaltvorrichtung (Relais) H und hier theilt sich die Leitung: der eine Zweig geht über den Elektromagneten m zur Klemme T, der andere über den Elektromagneten η zur Klemme S. Beide Klemmen sind von A isolirt.

Sobald nun auf den Druckknopf d gedrückt wird, zieht der hierdurch erregte Elektromagnet F den Anker E an, die Zahnstange D wird durch die Stifte ρ und q aus der Vertiefung w gehoben und gleitet frei in die auf Fig. 1 gezeichnete Stellung. Sie fällt auf den mit der Klemme 5 verbundenen Kupferstift y und schliefst so über Q. den Stromkreis des Elektro magneten n. Dieser wird erregt, und zieht den Anker k an¹, wodurch eine leitende Verbindung zwischen den Kupferfedern α und β und somit ein Nutzstromkreis durch Lampen γ δ ε φ hergestellt wird. Sobald der Stromkreis am Druckknopf d wieder unterbrochen wird, fällt der Anker E von dem Elektromagneten F ab, und die Zahnstange D wird durch das Zahnrad jR in die Höhe gehoben. Wenn dies bis zu der Stelle erfolgt ist, an welcher sich die mit der Klemme T verbundene Schleiffeder \ ' befindet, wird durch den Stift t der Stromkreis des Elektromagneten m geschlossen, welcher den Anker Z anzieht und so den Nutzstromkreis unterbricht.

Um nun zu verhindern, dafs die Schleiffeder \ dauernd den Stromkreis schliefst, ist die Zahnstange D derart lang gewählt, dafs sie bezw. ihr Stromschlufsstift t über die Schleiffeder ^ hinausgehoben wird, wodurch eine Stromunterbrechung eintritt.

Die Stange D fällt am Ende ihres Hubes in den Ausschnitt n>, wodurch verhindert wird,

Claims (1)

1. dafs die Zähne der Zahnstange D auf denen des Zahnrades R schleifen und so ein Bremsen des Antriebsuhrwerkes herbeiführen.

   Paten τ-Anspruch:

   Ein Zeitstromschliefser, dadurch gekennzeichnet, dafs bei Erregung eines Elektromagneten F und der dadurch bewirkten Anziehung des um eine Achse B schwingenden Rahmens C eine an letzterem gleitend befestigte und in einem Ausschnitt n> ruhende Zahnstange D bis auf den Stromschlufsstift y herabfällt und so den Stromkreis des Relaiselektromagneten η schliefst, der durch Anziehen seines Ankers den Nutzstromkreis herstellt, worauf die Zahnstange D vermittelst eines Laufwerkes gehoben wird und kurz vor ihrem Einfallen in den Ausschnitt w über eine Stromschlufsfeder ^ gleitet, wodurch der Stromkreis des Relaiselektromagneten m geschlossen und die Unterbrechung des Nutzstromkreises bewirkt wird. ■ ' ·

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.