DE736527C - Verfahren zur Verarbeitung fluorhaltiger Kieselsaeure auf gegebenenfalls Metalle oder Metallverbindungen enthaltende, adsorptionsfaehige oder katalytisch wirkende poroese Massen - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung fluorhaltiger Kieselsaeure auf gegebenenfalls Metalle oder Metallverbindungen enthaltende, adsorptionsfaehige oder katalytisch wirkende poroese MassenInfo
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Description
■Es ist bekannt, Kieselgel in der Weise herzustellen, daß man eine Wasserglaslösung in
die Lösung einer Säure unter starkem Rühren einfließen läßt und dabei die Konzentrationen
sowie die Temperaturen derart wählt, daß ein leicht saures Sol entsteht, das nach einiger
Zeit von selbst oder durch Wärmezufuhr beschleunigt zu einer Gallerte erstarrt, die nach
dem Zerlegen in kleinere Stücke gewaschen, getrocknet und durch Erhitzen auf höhere
Temperaturen aktiviert wird. Je nach dem pH, das die gewaschene und zu trocknende
Gallerte besitzt, erhält man beim Trocknen und der damit verbundenen Schrumpfung der
Gallerte zu einer porösen Masse Gele von verschiedener Porenweite. Unterhalb pH = 6,
vorzugsweise pH = 2—5, entstehen engporige
Produkte, d. h. Gele, bei denen die Zahl der engen Poren stark überwiegt, oberhalb pH = 7,
zweckmäßig beim pH = 8—9, entstehen weitporige Gele und in der Nähe des Neutralpunktes
Gele, die enge und weite Poren in ungefähr gleicher Menge enthalten, und die daher als
mittelporige Gele bezeichnet werden. Nun fällt bei manchen industriellen Verfahren, z. B.
in der Superphosphatindustrie oder bei der Verarbeitung von Rohphosphaten auf Nitrophosphatdüngemittel
oder beim Aufschluß gangartreichen Flußspates zwecks Verarbeitung auf Fluorverbindungen, ζ. B. auf künstliehen
Kryolith, ferner wenn Siliciumfluorid in Wasser, Salz- oder Alkalilösungen eingeleitet
wird oder bei der Umsetzung von Kieselfluorwasserstoffsäure mit Ammoniak eine Kieselsäure an, die beim Trocknen eine poröse
Kieselsäure von nur mäßiger Adsorptionskraft ergibt. Es ist daher naheliegend, aus
derartiger Kieselsäure durch Auflösen in Alkalien, z.B. Natronlauge, Kalilauge, Soda
oder Pottasche, Wasserglas herzustellen und
dieses in bekannter Weise durch Zersetzung, z. B. mit Säuren, auf hochaktive Kieselsäure
zu verarbeiten. Wie sich gezeigt hat, ist dies aber mit großen Schwierigkeiten verknüpft,
weil die erhaltenen Kieselsole außerordentlich rasch erstarren, und zwar um so rascher, je
konzentrierter das SoI ist. Während man aus käuflichem Wasserglas ohne jede Ausflockung
leicht saure, homogene Kieselsole herstellen ίο kann, die 120 bis 150 g SiO2 im Liter enthalten
und deren Erstarrungszeit je nach dem im Sol eingestellten pH innerhalb weiter Grenzen
nach Belieben festgesetzt werden kann, erhält man aus unter Verwendung der genannten
Abfallkieselsäure hergestelltem Wasserglas Sole, die schon bei der Herstellung innerhalb
weniger Sekunden, ja Bruchteilen von Sekunden, erstarren. Sie erstarren mitunter so vorzeitig,
daß eine genügende Menge Wasserglas nicht in die Säure eingerührt werden kann,
so daß das Gemisch nur sehr wenig, beispielsweise 30 bis 70 g Kieselsäure im Liter enthält.
Abgesehen davon, daß hierbei die Gefahr des Erstarrens schon im Rührkessel oder in den Rohrleitungen sehr groß ist, benötigt
man für die Verarbeitung solcher verdünnter, weicher, leicht zerfallender, schwer auswaschbarer
und beim Trocknen viel kleinkörnigen Abfall gebender Gallerten sehr große Erstarrungs-
und Waschgefäße sowie große Trockenräume, so daß ein solches Verfahren gegenüber dem üblichen unter Benutzung
handelsüblichen, bekanntlich aus Ouarzsand auf dem Schmelzwege erhaltenen Wasserglases
keinerlei Aussichen hat. Dazu kommt ferner, daß das Adsorptionsvermögen der erhaltenen
Kieselgele verhältnismäßig gering ist, und daß gute engporige Gele selbst in den
seltenen Fällen, ip denen es gelingt, aus der erwähnten Abfallkieselsäure hergestelltes
Wasserglas mit Säuren auf Sole mit 120 g Kieselsäure und Erstarrungszeiten bis zu
5 Minuten zu verarbeiten, nicht erhalten werden können. Man hat auch versucht, bei der
Herstellung von Kieselsolen aus derartigen Ausgangsstoffen die Beständigkeit der Sole
durch Zusatz von Schutzstollen günstig zu- beeinflussen.
Diese Schutzstoffe erwirken aber weder eine Möglichkeit, Fluorverbindungen zu entfernen, noch gestatten sie deren Überführung
in solche Fluorverbindungen, die das Adsorptionsvermögen der Gele nicht schädigen.
Es wurde nun gefunden, daß die Ursachen für alle diese Schwierigkeiten in dem oft nur
in Spuren vorhandenen Gehalt der Kieselsäure an Fluorverbindungen liegen,' und daß
man fluorhaltige Kieselsäure in bequemer Weise auf adsorptionsfähige oder katalytisch
wirkende poröse Massen von hervorragendem Adsorptionsvermögen verarbeiten kann, wenn
die fluorhaltige Kieselsäure, sei es bei ihrer Herstellung oder nachträglich, oder die aus
ihr erhaltene wasserglashaltige Masse oder die aus dieser mit Zersetzungsmitteln gewonnene
Kieselsäure vor Beendigung der Porenbildung einer Behandlung unterworfen wird, durch die
die Fluorverbindungen entweder praktisch entfernt oder in andere für das Adsorptionsvermögen
oder die katalytische Wirkung unschädliehe, beim Erhitzen beständige, vorzugsweise
auch unlösliche Fluor- bzw. Fluorsiliciumverbindungen übergeführt werden. Um dies
zu erreichen, genügt ein gründliches Waschen, bei dem z. B. das Wasch wasser etwa i5mal
ersetzt wird, noch keinesfalls; es ist dann schon erforderlich, das Waschwasser etwa 50-bis
6omal zu ersetzen, was aber zeitraubend ist.
Die Entfernung der schädlichen Reste an Fluorverbindungen aus der Ausgangskieselsäure
oder die Überführung der Fluorverbindungen in eine für das Adsorptionsvermögen oder die katalytische Wirkung unschädliche
Verbindung erfolgt vorteilhaft durch Behändlung" der Kieselsäure mit Lösungen geeigneter
Salze, z. B. von Aluminiumsalzen, vorzugsweise Aluminiumsulfat, wobei die schädlichen
Fluorverbindungen gegen unschädiche fluorfreie Stoffe ausgetauscht oder in unschädliche,
stabile, beim Erhitzen beständige, vorzugsweise auch unlösliche Fluorverbindungen bzw.
Fluorsiliciumverbindungen übergeführt werden.
Man kann ferner schon bei der Erzeugung der fluorhaltigen Kieselsäure aus Siliciumrluorid
und Wasser, oder wässerigen Lösungen eine ausreichende Menge geeigneter Salze,
z, B. löslicher Aluminium- oder Calciumsalze zu dem Zweck zugeben, das nachfolgende
Auswaschen der Kieselsäure mit Wasser so zu erleichtern, daß ein praktisch fluorfreier, adsorptionsfähiger
Stoff erhalten wird, und daß darüber hinaus anhaftende Aluminiumsalze in das aus der Kieselsäure gegebenenfalls herzustellende
Wasserglas oder Kieselsol gelangen, die zur Stabilisierung beider beitragen.
Ein anderer Wreg besteht darin, die fluorhaltige,
z. B. Ammonfluorid enthaltende, gegebenenfalls gewaschene Abfallkieselsäure so lange und so hoch, z. B. bei 4000, im Drehrohrofen
zu erhitzen, daß das Ammonfluorid sich weitgehend verflüchtigt. Dieses Ziel wird
allerdings durch bloßes Auswaschen und nur kurzes Erhitzen auf hohe Temperaturen nicht
erreicht. Die so· vorbehandelte Kieselsäure läßt sich dann durch Kochen mit Natronlauge
wesentlich rascher zu einer klaren Lösung aufschließen als eine ungetrocknete oder ungenügend
erhitzte und daher noch schädliche Fluormengen enthaltende Kieselsäure. Ein so erhaltenes fluorfreies Wasserglas ist ebenfalls
auf konzentrierte Kieselsole von ausreichender Erstarrungszeit und engporige Gele verarbeitbar.
Man kann ferner die aus der fluorhaltigen Kieselsäure hergestellte Wasserglaslösung
oder ein aus dieser hergestelltes, zweckmäßig saures Kieselsol, sofern es keine zu hohe Erstarrungsgeschwindigkeit
aufweist, vo>r ihrer Verarbeitung über Stoffe filtrieren oder mit
ίο diesen versetzen und dann durch Schleudern
oder Filtrieren von der Lösung wieder trennen, welche, wie Aluminiumhydroxyd, Zirkonerde,
Tricalciumphosphat, Calciumcarbonat oder Adsorbentien, wie Bleicherde, in der
Lage sind, die für das Adsorptionsvermögen schädlichen Fluorverbindungen weitgehend zu
entfernen oder zu binden und sodann das . Wasserglas oder Sol auf Adsorbentien, Basenaustauscher,
Anionenaustauscher, Katalysatoren und Trägerstoffe weiterverarbeiten.
Von besonderem Vorteil hat es sich erwiesen, Kieselgel in der Weise herzustellen,
daß man fluorhaltiges Wasserglas mit Zersetzungsmitteln in Gegenwart solcher Stabilisatoren
in ein vorzugsweise leicht saures Sol, zweckmäßig vom pH = 1,5 — 5, vorzugsweise
3, überführt, welche die durch die Anwesenheit von Fluorverbindungen bedingte erhöhte Erstarruhgsgeschwindigkeit des Sols
verringern. Als solche Stabilisatoren kommen in erster Linie solche löslichen Salze, insbe'-sohdere
von Metallen, die in 3- bis 4wertiger Form auftreten können, in Betracht, welche
die durch die Anwesenheit von Fluorverbindüngen bedingte erhöhte Erstarrungsgeschwindigkeit
des Sols verringern und weiche eine Entfernung der für das Adsorptionsvermögen oder die katalytische Wirkung schädlichen
Fluorverbindungen erleichtern oder ihre Überführung in unschädliche Verbindungen bewirken.
Es sind auch Salze 2wertiger Metalle, wie z. B. des Magnesiums'und Berylliums, geeignet.
Wurde beispielsweise eine in der Kryo-lithfabdication
bei der Umsetzung von Kieselfluorwasserstoffsäure mit Ammoniak erhaltene,
zwecks Gewinnung des Ammonfluoiids gründlich ausgewaschene, aber trotzdem noch Spuren
von Ammonfluorid enthaltende Kieselsäure durch Auflösen in Natronlauge und anschließende
Filtration in eine Wasserglaslösung von der Zusammensetzung Na8 O ·
(3—5) SiO2, vorzugsweise Na2O »3, 3 SiO2,
übergeführt und aus der verdünnten Wasserglaslösung durch Einfließenlassen in verdünnte
Schwefelsäure unter starkem Rühren ein Kieselsol vom pH = 3 und einem Gehalt
von 120 g Kieselsäure im Liter erzeugt, so erstarrte dieses ohne Zusätze sofort, während
im Falle eines Zusatzes von Metallsalzen zur Schwefelsäure bei der Solerzeugung Sole vom
gleichen Kieselsäuregehalt und gleichen pH-wie
zuvor erhältlich waren, die, wenn der Zusatz aus Salzen, z. B. Sulfaten, Nitraten, Chloriden,
von Aluminium, Beryllium. Thorium, Eisen, Chrom, Magnesium bestand, Erstarrungszeiten
von 6, 3, 1 Stunden bzw. 10, 3 und 3 Minuten ergaben. Aluminiumsalze
sind also am geeignetsten.
Die zuzusetzende Stabilisierungsmenge richtet sich nach der Menge der Fluorverbindüngen
bzw. nach der Auswaschdauer für die Ausgangskieselsäure, doch ist es in den Fällen,
in denen man nicht über einen Kieselsäureniederschlag gehen, sondern die Kieselsäure
auf dem Weg über ein homogenes, konzentriertes Sol verarbeiten will, zwecks Vermeidung
von Ausfällungen vorteilhaft, nicht zu große, sondern optimale Mengen Zusätze zu
verwenden. Im allgemeinen kommt man mit ι bis 10% Aluminiumoxyd, auf Kieselsäure
bezogen, aus.
Wurde umgekehrt handelsübliche fluorfreie Wasserglaslösung mit 0,2 bis 0,5 °/0 Ammoniumfluorid,
bezogen auf Kieselsäure, versetzt und auf ein Kieselsol verarbeitet, so sank die
Erstarrungszeit von 6 Stunden (ohne Zusatz) auf nur 25 Minuten (mit Zusatz), weil handelsübliche,
auf dem Schmelzweg aus natürlicher Kieselsäure hergestelltes Wasserglas im Gegensatz
zu dem aus über Siliciumfluorid erhaltener Kieselsäure hergestelltes, aluminium-
und eisenfreies Wasserglas von vornherein bis zu ι °/o Aluminiumoxyd enthält, so daß käufliches
Wasserglas höhere Fluorzusätze vertragen kann, ehe man zwecks Unschädlichmachung
dieser, bei der Solherstellung weitere Mengen Aluminiumsalz dem Zersetzungsmittei
für das Wasserglas oder diesem selbst zugeben muß.
Daß nicht etwa der Mangel an Tonerde im *oo
fluorhaltigen Wasserglas, sondern der Fluorgehalt die Ursache ist für das abweichende
Verhalten gegenüber handelsüblichem Wasserglas, konnte dadurch bewiesen werden, daß
man aus durch mehrfaches Destillieren in völlig eisen- und aluminiumfreier Form erhaltenen
Siliciumtetrachlorid und Äthylenoxyd, einmal in Gegenwart, einmal in Abwesenheit
von Aluminiumchlorid, Kieselsole von gleichem pH und gleicher Kiesel Säurekonzentration
herstellen konnte, die beide gleich große, technisch brauchbare Erstarrungszeiten aufwiesen,
und die sich beide auf engporige Gele von gleich hohen Adsorptionsvermögen verarbeiten
ließen. Es handelt sich also bei den Zusätzen um Stabilisatoren, welche die durch die
Anwesenheit der Fluorverbindungen bedingte erhöhte Erstarrungsgeschwindigkeit verringern.
Die Anwesenheit stabilisierender Zusätze ist aber auch bei der Herstellung von Kieselsäure
durch Umsetzung von Siliciumtetra-
fluorid mit Wasser, Ammoniak, Natronlauge,
Soda oder anderen nicht stabilisierend wirkenden Metallsalzen oder von Kieselfluß säure
oder Ammoniunisilicofluorid mit Ammoniak vorteilhaft und besonders dann erforderlich,
wenn_ man Natron- oder Kaliumwasserglaslösungen, die auch aus fluorhaltiger Kieselsäure
gewonnen und fluorhaltig sein können, mit Kieselfluorwasserstoffsäure, Flußsäure,
ίο Siliciumfluorid, Ammoniumsilicofluorid, Ammoniumfluorid
oder Ammoniumbifluorid zersetzten will, um hochadsorptionsfähige, insbesondere engporige Kieselsäure herzustellen.
Dabei ist es von Vorteil, gemäß der deutschen Patentschrift 540 532 die gegebenenfalls fluorhaltige
Wasserglaslösung mit solchen nuorhaltigen, z. B. den obengenannten Zersetzungsmitteln zu einem leicht sauren Kieselsol zu
zersetzen, daß schwerlösliche Silicofluoride, insbesondere Alkalisilicofluoride, entstehen,
die man auf mechanischem Weg aus dem Kieselsol abtrennt, das man sodann zu einer
Gallerte erstarren läßt, die man in Abweichung vom herkömmlichen Weg erst durch Trocknen, dann durch Waschen und anschließendes
Aktivieren durch Erhitzen auf höhere Temperatur fertigstellt, was besonders
vorteilhaft ist, da das Waschen der beim Trocknen sehr geschrumpften, porösen, zweckmäßig
in noch heißem Zustand mit Dampf behandelten, leicht waschbaren Masse besonders einfach ist. Auch in diesem Falle wird
nämlich die Erstarrungsgeschwindigkeit des Sols durch die zweckmäßig den Zersetzungsmitteln,
ζ. B. der Kieselfluorwasserstoffsäure, zugesetzten Stabilisierungsmittel wesentlich
verringert, was einer bequemen mechanischen Abtrennung der Alkalisilicofluoride aus dem
Sol dienlich ist. In analoger Weise kann man ferner zur Umsetzung von Natriumsilikatlösungen
Lösungen der Fluoride solcher Metalle benutzen, deren Silicofluoride löslicher als Natriumsilicofluorid sind, z. B. Chromfluorid,
da dann zunächst Natriumsilicofluorid ausfällt, während Kieselsäure und Chromhydroxyd
bei geeignetem Umsetzungs-pH als gemischtes Sol inLösung bleiben, diemannach
mechanischer Abtrennung des Unlöslichen auf chromoxydhaltiges Kieselgel verarbeitet.
Die als Stabilisatoren bei der Herstellung des Sols oder der Gallerte zugesetzten Metallsalze, ζ. B. Aluminiumsalze, können, wenn man reines Kieselgel herstellen will, beim Waschen der Gallerte, zweckmäßig unter Verwendung leicht angesäuerten Waschwassers, oder aus dem fertigen porösen Gel durch eine Behandlung desselben mit sauren Mitteln entfernt oder, wenn man metalloxydhaltige, z. B. tonerdehaltige Gele herstellen will, in diesem belassen bzw. in Hydroxyde und Oxyde übergeführt werden. Das vorliegende Verfahren eignet sich daher besonders zur Herstellung metalloxyd-, z. B. tonerdehaltiger, poröser Massen, z. B. künstlicher Bleicherden, Adsorbentien, oder nach Behandlung mit Salzen, Basen, Säuren als Basen- und Anionenaustauscher, Trägermassen für diese sowie von Katalysatoren und katalytischen Trägermassen. Insbesondere kommen die engporigen, Tonerde vorzugsweise in Mengen von 1 bis S % enthaltenden, leicht sauren Kieselgele als Katalysatoren für Reaktionen mit kohlenstoffhaltigen Stoffen, vorzugsweise solchen, bei denen Kohlenwasserstoffe als Ausgangs- oder Endprodukt auftreten, in Betracht, z. B. für die Dehydrierung und Polymerisation von Kohlenwasserstoffen sowie zur spaltenden, raffinierenden und aromatisierenden Druckhydrierung von Kohle, Teeren und Mineralölen, insbesondere aber zum Spalten von Kohlenwasserstoffölen, wobei den Supensionen oder Solen, den Galerien oder Niederschlägen oder den zu ihrer Herstellung dienenden Bestandteilen sowie den durch völlige oder teilweise Trocknung dieser Zwischenprodukte erhaltenen Massen noch weitere Stoffe, z. B. Silicium, Siliciumcarbid, Graphit, Aktivkohle, Metalle, Metallverbindungen, vorzugsweise Oxyde und Sulfide, Bleicherden usw. entweder als solche oder die zu ihrer Herstellung dienenden Bestandteile einverleibt werden können. In erster Linie kommen die für den vorliegenden Zweck bereits bekannten katalytisch wirkenden Stoffe, z. B. beim Spalten Verbindungen des Aluminiums, Bors, Magnesiums, Berylliums oder Mangans und bei der Druckhydrierung Schwermetallsulfide oder -oxyde, insbesondere solche der Metalle der 6. und S. Gruppe des periodischen Systems, z. B. des Molybdäns, Wolframs, Chroms, Kobalts usw., in Betracht. Die weitporigen Gele haben sich als Trägermassen, z. B. für Nickel, Kupfer, Chrom oder Gemische dieser unter sich und gegebenenfalls Tonerde enthaltende Katalysatoren für Hydrierungen, z. B. von Aldol zu Butylenglykol, bewährt, während Chrom und gegebenenfalls Tonerde enthaltende Katalysatoren insbesondere zur Dehydrierung von Butan, Isobutan usw. geeignet sind.
Die als Stabilisatoren bei der Herstellung des Sols oder der Gallerte zugesetzten Metallsalze, ζ. B. Aluminiumsalze, können, wenn man reines Kieselgel herstellen will, beim Waschen der Gallerte, zweckmäßig unter Verwendung leicht angesäuerten Waschwassers, oder aus dem fertigen porösen Gel durch eine Behandlung desselben mit sauren Mitteln entfernt oder, wenn man metalloxydhaltige, z. B. tonerdehaltige Gele herstellen will, in diesem belassen bzw. in Hydroxyde und Oxyde übergeführt werden. Das vorliegende Verfahren eignet sich daher besonders zur Herstellung metalloxyd-, z. B. tonerdehaltiger, poröser Massen, z. B. künstlicher Bleicherden, Adsorbentien, oder nach Behandlung mit Salzen, Basen, Säuren als Basen- und Anionenaustauscher, Trägermassen für diese sowie von Katalysatoren und katalytischen Trägermassen. Insbesondere kommen die engporigen, Tonerde vorzugsweise in Mengen von 1 bis S % enthaltenden, leicht sauren Kieselgele als Katalysatoren für Reaktionen mit kohlenstoffhaltigen Stoffen, vorzugsweise solchen, bei denen Kohlenwasserstoffe als Ausgangs- oder Endprodukt auftreten, in Betracht, z. B. für die Dehydrierung und Polymerisation von Kohlenwasserstoffen sowie zur spaltenden, raffinierenden und aromatisierenden Druckhydrierung von Kohle, Teeren und Mineralölen, insbesondere aber zum Spalten von Kohlenwasserstoffölen, wobei den Supensionen oder Solen, den Galerien oder Niederschlägen oder den zu ihrer Herstellung dienenden Bestandteilen sowie den durch völlige oder teilweise Trocknung dieser Zwischenprodukte erhaltenen Massen noch weitere Stoffe, z. B. Silicium, Siliciumcarbid, Graphit, Aktivkohle, Metalle, Metallverbindungen, vorzugsweise Oxyde und Sulfide, Bleicherden usw. entweder als solche oder die zu ihrer Herstellung dienenden Bestandteile einverleibt werden können. In erster Linie kommen die für den vorliegenden Zweck bereits bekannten katalytisch wirkenden Stoffe, z. B. beim Spalten Verbindungen des Aluminiums, Bors, Magnesiums, Berylliums oder Mangans und bei der Druckhydrierung Schwermetallsulfide oder -oxyde, insbesondere solche der Metalle der 6. und S. Gruppe des periodischen Systems, z. B. des Molybdäns, Wolframs, Chroms, Kobalts usw., in Betracht. Die weitporigen Gele haben sich als Trägermassen, z. B. für Nickel, Kupfer, Chrom oder Gemische dieser unter sich und gegebenenfalls Tonerde enthaltende Katalysatoren für Hydrierungen, z. B. von Aldol zu Butylenglykol, bewährt, während Chrom und gegebenenfalls Tonerde enthaltende Katalysatoren insbesondere zur Dehydrierung von Butan, Isobutan usw. geeignet sind.
Die Gele können z. B. als Adsorbentien für no Gase und Dämpfe aus gasförmigen Gemischen,
insbesondere zur Trocknung von Gasen und organischen Flüssigkeiten zur Entfernung von
Ammoniak aus Gasen, zur Gewinnung von Metallen, z. B. Kupfer aus Lösungen, zur Raffination
von Flüssigkeiten, z. B. Ölen, Verwendung finden.
Für manche Verwendungszwecke, bei denen, wie beim Spalten von Kohlenwasserstoffen,
ein Gehalt an Fluorverbindungen erwünscht ist, kann man auch an sich fluorfreies, handelsübliches
Wasserglas mit Fluorverbindungen
versetzen, muß aber dann den hierdurch bei der Solherstellung entstehenden Schwierigkeiten
sowie der Verschlechterung des Adsorptionsvermögens durch Zusatz geeigneter
Stabilisatoren, wie Aluminiumsalze, entgegenwirken.
Es ist nicht unbedingt notwendig, die Ausgangskieselsäure bei ihrer Verarbeitung auf
eine wasserglashaltiga Masse vollständig aufzuschließen bzw. zu lösen, vielmehr kann es
genügen, die Kieselsäure mit einer zur völligen Lösung der Kieselsäure ungenügenden Menge
Natronlauge oder Ätznatron zu behandeln, so daß eine flüssige oder feste, Wasserglas- und
freie Kieselsäure oder unaufgeschlossene Rückstände enthaltende Masse entsteht, die
man in bekannter Weise, z. B. mittels Säuren, gegebenenfalls über ein Kieselsol, auf Kieselgel
verarbeitet. Auch hierbei ist es zweckmäßig, die feste Rückstände oder Kieselsäure
suspendiert enthaltende Wasserglaslösung in die vorgelegte Säure unter starkem Rühren
einfließen zu lassen. Je nach der Erstarrungszeit kann man erreichen, daß die festen Rück-
stände sich absetzen oder aus dem Sol vor dessen Erstarren auf mechanischem Weg abgetrennt
werden können, oder daß die Rückstände im Sol während dessen Erstarren zur Gallerte gleichmäßig verteilt bleiben.
Von besonderem Vorteil ist es, die Erzeugung des Sols so zu leiten, daß das Reaktionsprodukt ein leicht saures, homogenes SoI1
zweckmäßig vom Pe = 1 bis 5, besser 2 bis 4,
darstellt, das man zur homogenen Gallerte erstarren läßt und durch:Waschen und Trocknen
fertigstellt. Man erhält dann glasige Körner von großer Härte. Erzeugt man dagegen die
Gallerte z. B. durch Arbeiten bei zu hoher Konzentration derart, daß ein sich absetzender
oder in der Flüssigkeit fein verteilter Niederschlag entsteht, so erhält man nach dem Abtrennen
des Niederschlages, Waschen und Trocknen desselben meist nur pulvriges oder feinkörniges Material. Es ist daher zweckmäßig,
den Niederschlag oder, falls er in einem Sol verteilt ist, die gesamte Masse nach
ihrer Verfestigung zur Gallerte in gewaschenem oder ungewaschenem Zustand, gegebenenfalls
unter Zusatz von Peptisationsmitteln,
z. B. Säuren, oder weiteren, insbesondere katalytisch wirkenden organischen oder anorganischen
Zusatzstoffen, durch Mahlen, Kneten oder eine sonstige starke mechanische Behandlung oder Pressen unter hohem Druck in
an sich bekannter Weise zu homogenisieren und gegebenenfalls zu formen.
Der bei der- Herstellung erhaltene feinkörnige Abfall an festem Gel oder eigens pulverisiertes
festes Gel kann nachträglich in an sich bekannter Weise mit Bindemitteln, zweckmäßig
mittels Strang- oder Tablettenpresse, auf grobkörnige oder geformte Gele verarbeitet
werden. Weitporige Gele kann man auch über stark alkalische Sole herstellen, wobei
man zweckmäßig die Säure in das Wasserglas einfließen läßt.
Die Endprodukte können gegebenenfalls nachträglich noch oxydiert oder reduziert werden.
In manchen Fällen ist es zweckmäßig, sie einer Nachbehandlung mit Dampf, Wasser,
Säuren, Laugen, Ammoniak oder Metallverbindungen zu unterwerfen, sei es, um gewisse
schädliche Bestandteile oder Metalloxyde ganz oder teilweise zu entfernen oder die Poren zu erweitern oder neue Poren zu
schaffen, sei es, um das pH der Masse nachträglich auf bestimmte Werte zu bringen oder
um nachträglich noch weitere Stoffe in den Poren abzuscheiden. An eine derartige Behandlung
kann sich ein Trockenprozeß oder ein Calcinieren oder eine Oxydation oder Reduktion
anschließen. Da bei der Herstellung engporigen Kieselgels aus fiuorhaltigem Wasserglas
und mit Aluminiumsalzen gemischter Salz-, Salpeter- oder Schwefelsäure beim Waschen der Gallerte das Aluminiumsalz sich
weitgehend herauslöst, ist es, wenn man tonerdehaltige Sole herstellen will, zweckmäßig,
dem Kieselsol hochbasische Aluminiumsalze (reversible Aluminiumhydroxydsole) beizumischen,
die aus der Gallerte nicht oder nur schwer herauswaschbar sind. Man setzt derartige
basische Salze schon der Säure zu, besser ist es aber, der Schwefelsäure Aluminiumsulfat
beizumischen und in das fertige Kieselsol die gewünschte Menge einer Lösung wasserlöslichen kolloiden Aluminiumhydroxyds
nachträglich einzurühren.
Bei der Verarbeitung von gangartreichem Flußspat mittels Schwefelsäure, Einleiten des
entstandenen Siliciumfluorides in Wasser und Umsetzung der entstandenen Kieselfluorwasserstoffsäure
mit Ammoniak, Abtrennen der entstandenen Ammonfluoridlösung von der Kieselsäure und Waschen hinterbleibt eine
fluorhaltige Abfallkieselsäure, die durch. Erwärmen mit Natronlauge und gegebenenfalls
Filtration in eine Wasserglaslösung von der 1x0 Zusammensetzung Na2O^s SiO2 übergeführt
wird. Sie wird mit Kondenswasser auf das spezifische Gewicht 1,164 verdünnt.
Diese Wasserglaslösung läßt man rasch unter starkem Rühren und gegebenenfalls Eiskühlung
so lange zu einer 3i%igen Schwefelsäure, welche erfindungsgemäß einen Zusatz
von 50 bis 100 g Al2 (SO4)3/Liter Säure enthält,
fließen, bis das Gemisch bei einer Reaktionstemperatur von etwa 20 bis 300 ein pH
von 3,0 aufweist, was während der Umsetzung mittels Antimonelektrode zu kontrollieren ist
und wobei auf etwa 200 ecm verdünnter Säure etwa ι Liter Wasserglaslösung· kommt. J.
größer der Fluorgehalt und je größer die auf einmal zu verarbeitende Wasserglasmenge ist
um so rascher muß die Zugabe wenigstens der beiden ersten Drittel oder der drei ersten Viertel
des Wasserglases zur Säure erfolgen. Das letzte Drittel bzw. Viertel der Wasserglasiösung
kann man dann mit der für ein einwandfreies Arbeiten der Elektrode erforderlichen
Langsamkeit zulaufen lassen. Es entsteht dabei ein klares, leicht saures Kieselsol,
das im Liter etwa 120 g SiO2 und 2 bis 5 g
Al2O3 enthält. Dieses Sol pumpt man in
flache Erstarrungströge, in denen es nach 3 bis 6 Stunden zu einer harten Kieselgallerte
erstarrt. Diese wird durch Überschichten mit heißem Wasser noch weiter verfestigt,' sodann
durch Umschaufeln mittels Gabeln in etwa ao nußgroße Stücke zerlegt und im Erstarrungstrog mittels heißen Kondenswassers, das
zweckmäßig durch Zusatz von Säure auf ein pH zwischen 3 und 5 gebracht ist, möglichst
frei von Xatriumsalzen, und zwar so lange gewaschen,
bis ein Gallertstück auch im Innern beim Betupfen mit Indikatorlösung ein pH
zwischen 3 und 4 erkennen läßt. Sodann wird die Gallerte bei lang'sam bis auf 200 bis 500°
ansteigenden Temperaturen getrocknet, wobei aluminiumfreies, engporiges Kieselgel erhalten
wird, das nach dem Zerkleinern auf eine Korngröße von beispielsweise 0,5 bis ι mm ein Schüttgewicht von 700 g/Liter besitzt
und von dem 100 g bzw. 100 ecm (Korngröße
0,5 bis 1 mm j aus einem bei i8° zu
10% iTiit Benzoldampf gesättigten Wasserstoffstrom
bei iS° insgesamt 22,5 bzw. 15,7 g
Benzol adsorbierten.
Wurde dagegen in üblicher Weise ohne Zusatz von Aluminiumsulfat gearbeitet, so erstarrte
das Sol schon während der LTmsetzung, also nach Zugabe von wesentlich geringeren
Mengen Wasserglas (z. B. 500 bis 750 ecm pro 200 ecm Säure) bei einem pu unter 1 zu
einer Gallerte, die nur 60 bis 90 g SiO2/Liter
enthielt, und die aus dem Rührkessel nur sehr schwer zu entfernen war.
Xach dem Waschen und Trocknen der Gallerte wurde ein mittelporiges Kieselgel mit
einem Schüttgewicht von 56 g/Liter erhalten, dessen Adsorptionswerte für Benzoldampf aus
einem zu 10 % gesättigten Wasserstoff strom 10,9 bzw. 6,1 g betrugen.
Es wurde wie im Beispiel 1 nur mit dem Unterschied gearbeitet, daß das unter Zusatz
von Aluminiumsulfat zur Schwefelsäure hergestellte Sol vom pn = 3 zuletzt unter Rühren
mit einer Lösung von wasserlöslichem Aluminiumhydroxyd versetzt wurde, das durch
Peptisation von Aluminiumhydroxyd mit 2 % der theoretisch zur Xitratbildung erforderlichen
Menge Salpetersäure und schonendes Trocknen erhalten war. Dabei wurden auf
ου bis 97g SiO2 des Sols 3 bis 4 g Al2O3 in
Form von wasserlöslichem Aluminiumhydroxyd angewandt. Das pH des Gemisches betrug
2,8. Dieses Sol wurde in die Erstarrungströge gepumpt, in denen es nach 4 bis 6 Stunden zu einer homogenen Gallerte erstarrte,
die wie im Beispiel 1 weiterbehandelt wurde, wobei das Waschen unter Verwendung
von mit Salzsäure auf pH = 4 eingestellten Kondenswassers alkalifrei bis zur Erzielung
eines pH von 3 bis 4 gewaschen, sodann bei bis auf 300° ansteigender Temperatur getrocknet
wurde.
Es wurde ein 3 bis 4 % Al2O3 enthaltendes,
angporiges Kieselgel vom Schüttgewicht 080 g/Liter und Adsorptionswerten für Benzoldampf
erhalten, die bei io°/0iger Sättigung des
Wasserstoffstromes mit Benzoldampf 22,2 bzw. 15,1 g, bei ιoo0/0iger Sättigung 31,7 bzw.
21,6 g betrugen, und das beim Spalten von Dieselölen bei 4500 hohe Benzinausbeuten ergab.
Durch einen zweiten Wraschprozeß, dem zweckmäßig eine Calcination auf 6oo° oder
eine Beladung des heißen Gels mit Wasserdampf vorangeht, um ein Zerspringen des Gels
bei Berührung mit Wasser in kleine Stücke zu verhindern, konnte die katalytischem Wirkung
des Gels noch verbessert werden.
Die in Beispiel 1 erwähnte fluorhaltige Abfallkieselsäure
wird vor ihrer Verarbeitung auf Wasserglas zwecks Entfernung des vorhandenen Ammonfluorids 3 Stunden auf 400°
erhitzt und sodann in Wasserglas übergeführt. Dieses wird wie im Beispiel 1, aber ohne jeden
Aluminiumsalzzusatz, auf ein 120g Si Ο,/Liter
enthaltendes Sol vom pjj = 3 verarbeitet, das
nach 30 Minuten zur Gallerte erstarrt, deren pH beim Waschprozeß auf 3 bis 4 eingestellt
wird. Beim Trocknen entsteht ein engporiges Kieselgel.
Eine gemäß Absatz 1 des Beispiels 1 erhaltene,
gewaschene und bei 8o° getrocknete, noch etwa 0,4 bis 0,5 °/o Ammonfluorid enthaltende
Abfailkieselsäure wurde mit der glei- :hen Gewichtsmenge
a") reinen Wassers,
b) einer Aluminiumchloridlösung, 11S
c) einer Calciumnitratlösung,
dj eines Gemisches gleicher Teile Aluminiumchlorid- und Calciumchloridlösung
aufgeschlämmt, gerührt und filtriert, wobei die unter b bis d erwähnten Lösungen etwa zweibis
fünfmal soviel Salz enthielten, als zur
Überführung des in der Kieselsäure vorhandenen Ammoniumfluorids in Calcium- bzw.
Aluminiumfluorid theoretisch erforderlich ist. Sodann wurde in allen Fällen die Kieselsäure
mit der gleichen bis doppelten Gewichtsmenge Wasser nachgewaschen, bei 70 bis 8o° getrocknet
und mittels Natronlauge in eine Wasserglaslösung der in Beispiel 1 erwähnten
Zusammensetzung und Konzentration übergeführt, die «filtriert und mittels Schwefelsäure
auf ein Kieselsol vom pH = 3 und dann weiter
auf Kieselgel verarbeitet wurde.
Im Fall a war ein konzentriertes Kieselsol mit 100 bis 120 g SiO2 im Liter nur herstellbar,
wenn die Schwefelsäure erfindungsgemäD einen Zusatz von Aluminiumsalz enthielt.
Dabei mußte die Wasserglaslösung sehr rasch, das Liter in 2 bis 3 Minuten, zur Säure ge^
geben werden, während bei Verwendung eines Wasserglases, das aus der Ausgangskieselsäure
ohne nochmaliges Nachwaschen derselben erhalten war, das Liter Wasserglaslösung sogar in 1 Minute zugegeben werden
mußte, damit ein homogenes Sol entstand,-das dann ebenfalls wie bei a in. 5 bis 6 Stunden
erstarrte. Ohne Zusatz von Aluminiumsalzen zur Schwefelsäure wurden schon während
der Zugabe der Wasserglaslösung zu dieser, also sofort, erstarrende Sole mit nur 50
bis 60 g SiOg/Liter erhalten. In den Fällen b
bis d ließen sich dagegen homogene Sole mit 100 bis 120 g SiO2 im Liter auch bei SO' geringen
Zulaufgeschwindigkeiten, wie sie technisch erwünscht sind, z. B. 1 Liter Wasserglaslösung
in 13 Minuten, herstellen. Dabei betrug die Erstarrungszeit für die Sole in den
Fällen b und c, je nachdem, ob zur Schwefelsäure Aluminiumsalz gegeben war oder nicht,
6 bzw. 2 Stunden, während sich im Fall d beide Male eine Erstarrungszeit von 6 Stunden
ergab. In den Fällen b bis d wurden stets engpo'rige Gele erzielt, im Fall a jedoch
nur bei Zugabe von Aluminiumsalz zur Schwefelsäure, da ein Waschen der Ausgangskieselsäure
diese nicht genügend zu reinigen vermochte. Man kann also durch einfaches Waschen der auf Wasserglas zu verarbeitenden
fluorhaltigen Kieselsäure mit geringen Mengen der unter b bis d erwähnten Lösungen
die für das Adsorptionsvermögen schädlichen Fluorverbindungen unwirksam machen und dabei gleichzeitig noch eine Stabilisierung
der aus der Kieselsäure über eine Wasserglaslösung hergestellten Sole auch ohne Sonderzusatz
eines Stabilisators bei der Solherstellung erreichen.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Verarbeitung fluorhaltiger Kieselsäure auf, gegebenenfalls Metalle oder Metallverbindungen enthaltende, adsorptionsfähige oder katalytisch wirkende poröse Massen durch Waschen und Trocknen, sowie gegebenenfalls Behändlung mit Alkalien bis zur Bildung einer wasserglashaltigen, mit Zersetzungsmitteln zu zersetzenden Masse, dadurch gekennzeichnet, daß die fiuorhaltige Kieselsäure, sei es bei ihrer Herstellung oder nachträglieh, oder die aus ihr erhaltene wasserglashaltige Masse oder die aus dieser mit Zersetzungsmitteln gewonnene Kieselsäure vor Beendigung der Porenbildung einer Behandlung unterworfen wird, durch die die Fluorverbindungen entweder praktisch entfernt oder in andere, für das Adsorptionsvermögen oder die katalytische Wirkung unschädliche, beim Erhitzen beständige, vorzugsweise auch unlösliche Fluor- bzw. Fluorsiliciumverbindungen übergeführt werden.
- 2. Ausführungsform, des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Vermischen fluorhaltigen Wasserglases mit Zersetzungsmitteln in Gegenwart solcher Salze, insbesondere von Metallen, die in drei- oder vierwertiger Form auftreten können, welche die durch die Anwesenheit von Fluorverbindungen erhöhte Erstarrungsgeschwindigkeit des Sols verringern und welche eine Entfernung der für das Adsorptionsvermögen oder die katalytische Wirkung schädlichen Fluorverbindungen erleichtern oder ihre Überführung in unschädliche Verbindungen bewirken, ein, vorzugsweise leicht saures, Kieselsol erzeugt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kieselsol in Gegenwart löslicher Aluminiumsalze erzeugt und diese vorzugsweise dem Zersetzungsmittel für das Wasserglas beimischt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI64209D DE736527C (de) | 1939-03-29 | 1939-03-29 | Verfahren zur Verarbeitung fluorhaltiger Kieselsaeure auf gegebenenfalls Metalle oder Metallverbindungen enthaltende, adsorptionsfaehige oder katalytisch wirkende poroese Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI64209D DE736527C (de) | 1939-03-29 | 1939-03-29 | Verfahren zur Verarbeitung fluorhaltiger Kieselsaeure auf gegebenenfalls Metalle oder Metallverbindungen enthaltende, adsorptionsfaehige oder katalytisch wirkende poroese Massen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE736527C true DE736527C (de) | 1943-06-21 |
Family
ID=7196079
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI64209D Expired DE736527C (de) | 1939-03-29 | 1939-03-29 | Verfahren zur Verarbeitung fluorhaltiger Kieselsaeure auf gegebenenfalls Metalle oder Metallverbindungen enthaltende, adsorptionsfaehige oder katalytisch wirkende poroese Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE736527C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2505676A1 (fr) * | 1981-05-15 | 1982-11-19 | Rhone Poulenc Spec Chim | Catalyseurs constitues de silice contenant du fluor leur procede de preparation et leur application a la preparation de nitriles |
-
1939
- 1939-03-29 DE DEI64209D patent/DE736527C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2505676A1 (fr) * | 1981-05-15 | 1982-11-19 | Rhone Poulenc Spec Chim | Catalyseurs constitues de silice contenant du fluor leur procede de preparation et leur application a la preparation de nitriles |
EP0065447A1 (de) * | 1981-05-15 | 1982-11-24 | Rhone-Poulenc Specialites Chimiques | Fluorhaltige Kieselsäurekatalysatoren, ihre Herstellung und ihre Verwendung für die Herstellung von Nitrilen |
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