DE73558C - Herstellung hohler Obelisken und Pyramiden aus farbigen Glasflüssen durch Giefsen in Formen - Google Patents
Herstellung hohler Obelisken und Pyramiden aus farbigen Glasflüssen durch Giefsen in FormenInfo
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Classifications
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03C—CHEMICAL COMPOSITION OF GLASSES, GLAZES OR VITREOUS ENAMELS; SURFACE TREATMENT OF GLASS; SURFACE TREATMENT OF FIBRES OR FILAMENTS MADE FROM GLASS, MINERALS OR SLAGS; JOINING GLASS TO GLASS OR OTHER MATERIALS
- C03C1/00—Ingredients generally applicable to manufacture of glasses, glazes, or vitreous enamels
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Formen.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung hohler Obelisken und Pyramiden aus farbigen
Glasflüssen besteht darin, dafs die Glasflüsse in oben Offene Formen über einen schwindenden
Kern gegossen werden, und dafs durch Rühren in der eingegossenen Glasmasse im Beginn des
Erstarrens Aderungen im Gufsstück hervorgebracht werden. Von dem Verfahren des Patentes Nr. 11055 unterscheidet sich hiernach
das vorliegende Verfahren durch die Verwendung einer oben offenen Form, durch
welche das Rühren ermöglicht wird. Hierdurch wird man in den Stand gesetzt, marmorähnliche
Gebilde, welche als Grabmale und Schmuckstücke für Garten dienen sollen, zu erzeugen.
Ein anderer wesentlicher Unterschied aber liegt in der Anordnung des vom Erfinder angegebenen
Kernes, welcher den im Patent Nr. 11055 an~
gegebenen Kernen gegenüber den Vorzug hat, ,dais er bis zur erfolgten Abkühlung der Gufsstücke
in denselben verbleiben kann, und zwar als Ganzes, ohne Herausziehen besonderer Einlagen
(s. Patentschrift Nr. 11055, S. 5, Spalte 1).
Bei dem aus Eisenblech gerollten Kern des Patentes Nr. 11055 (a. a. O., weiter unten), welcher
gleich dem Kern des Erfinders- im Gufsstück verbleiben soll, ist dagegen zu befürchten, dafs
das durch die Glasmasse erhitzte Blech weich wird und sich zusammendrücken lä'fst. Von
diesem Uebelstand, welcher Einsenkungen und Deformationen des Glaskörpers zur Folge hat,
ist der ■ vom Erfinder angegebene Kern frei; gleichwohl kann er bis zur erfolgten Abkühlung
im Gufsstück ■ verbleiben, indem er genügend nachgiebig ist, um dem Schwindungsdruck
des Glases zu weichen und doch dasselbe gleichzeitig wirksam zu unterstützen. Die
Anordnung dieses Kernes, welche eine gewisse Aehnlichkeit mit den beim Eisengufs verwendeten
Kernen zeigt, wird in der folgenden Beschreibung des Verfahrens an geeigneter Stelle
erläutert werden.
Es soll ein hohler Obelisk gegossen werden, dessen Form Fig. ι der beiliegenden Zeichnung
zeigt. Er besteht aus drei Theilen, dem Hohlkörper a, einer Fufsplatte b und einem den
Zusammenhang gedachter beider Theile sichernden Stück c, welches als Dübel oder Feder zu
bezeichnen wäre. Für das neue Giefsverfahren kommt nur der Körper α in Frage, da die
Herstellung der beiden anderen Theile nach bekannten Methoden keine besonderen Schwierigkeiten
bietet.
Was zunächst den Werkstoff anbelangt,- so eignet sich jeder leichtflüssige farbige Glassatz.
Als besonders geeignet bezeichnet der Erfinder folgende zwei »Marmorglassätze«, welche einen
schwarzen und einen weifsen Flufs liefern und durch weiter unten anzugebende Beisätze in
den verschiedensten Farbenabstufungen erhalten werden können.
Es sind dies:
a) für Schwarz:
loo Gewichtstheile Granit,
28 - Kalkstein,
40 - Soda,
20 - Potasche,
20 .- ■ , Kalk,
30 - Braunstein;
b) für Weifs:
60 Gewichtstheile Syenit,
80 - Kiessand,
30 - Quarzsand,
30 - Feldspat,
30 ■ Flufsspat,
20 - Potasche,
25 - Soda.
Durch den Gehalt an natürlichen Gemengen, wie Granit und Syenit, soll den Glassätzen im
wesentlichen das eigenthümliche marmorartige Aassehen verliehen werden. Es versteht sich
von selbst, dafs beim Anrichten der Gemische die Bestandtheile fein gepulvert sein müssen.
Das Verhältnifs der Bestandtheile zu einander kann schwanken, wodurch verschiedene Farbtöne
erzielt werden. Die Menge der angewendeten Flufsmittel hängt davon ab, dafs ein für
den Zweck des Giefsens genügend dünnflüssiger Satz erzeugt wird.
Der Erfinder empfiehlt dann noch die folgenden Beisätze zu den unter a) und b) angegebenen
Grundmischungen, durch welche bei vollständiger Mischung verschiedene Farben bei
minder vollkommener Durchmischung Aderungen und schillernde Stellen erzielt werden
können:
c) für Elfenbein:
10 Gewichtstheile Braunstein,
2 - Eisenoxyd;
d) für Roth braun:
30 Gewichtstheile Braunstein,
4 - Eisenoxyd,
4 - Eisenoxyd,
3 - Ziegelmehl;
e) für Chamois bis Violett:
20 Gewichtstheile Braunstein,
3 - Eisenoxyd;
20 Gewichtstheile Braunstein,
3 - Eisenoxyd;
f) für Aschgrau:
10 Gewichtstheile Braunstein,
3 - Eisenoxyd,
10 Gewichtstheile Braunstein,
3 - Eisenoxyd,
0,2 - Kobalt.
Selbstverständlich können auch diese Farbmischungen noch mannigfach variiren.
Zum Zwecke des Giefsens wird zunächst die Form hergerichtet. Dieselbe kann eine stehende
oder liegende sein. Letzterer Fall ist in der Zeichnung angenommen. Die Form besteht
aus der geneigten Grundplatte d, die mit einem Theil ihrer Oberfläche den Boden der Form
bildet, ferner den beiden Seitentheilen e, den beiden Fufstheilen /, dem Kopftheil g und
dem Kern. Letzterer wird zunächst fertiggestellt.
Der Kern besteht aus der Eisenplatte h und der weiter unten beschriebenen Umhüllung.
Erstere wird hochkantig liegend auf d mittels Schrauben befestigt. Auf die schmalen Seiten
der Eisenplatte kommen Eisenstücke i und auf diese in der Längsrichtung der Platte h die
Schienen k zu liegen; das Ganze wird durch Verschraubung oder in anderer geeigneter
Weise zusammengehalten. Dieses Gerippe wird mit Strohflechten in der Stärke von etwa
ι ο bis ι 5 cm umwickelt und diese Umwickelung
wiederum mit Eisendraht umwunden. Es wird alsdann die aus einem in Wasser angerührten
Gemisch von 2 Theilen Lehm, 1 Theil zerkleinertem Koks und 1 Theil Häcksel oder
Sägespänen bestehende Kernmasse aufgetragen und damit dem Kern die endgültige Gestall verliehen.
Zu beachten ist, dafs auch der in der Zeichnung freigelassene Raum zwischen der
Platte h und den Schienen k mit Strohflechten ausgefüllt werden kann. Die Strohwickelung
des Kernes läfst hierbei ein Schwinden des Kernes unter dem Druck des sich zusammenziehenden
Glases zu und ermöglicht es, den, Kern in dem Gufsstück bis zur geschehenen
Abkühlung zu lassen.
Die Form kann jetzt zusammengestellt werden. Der untere Fufstheil/ wird unter k geschoben,
die Seitentheile e werden mit ihren Zapfen e1 in entsprechende Löcher der Grundplatte
d eingefügt, der zweite Fufstheil / und der Kopftheil g angefügt. Die Platte h kommt
hierbei in zwei einander gegenüberliegende Ausschnitte von ff zu liegen. Die Verbindung
zwischen den Seitentheilen e e einerseits und den Fufstheilen ff bezw. dem Kopftheil g
andererseits wird durch in ff eingeschraubte, geschlitzte Bolzen e" e" und Keile bewirkt;
hierdurch und durch die Zapfen e1 wird zugleich das Verziehen der Formtheile bei der
Erhitzung verhütet. Oben bleibt die Form offen, und es ist dementsprechend die Grundplatte
d derart geneigt, dafs die offene Fläche in die waagrechte Ebene fällt. Nachdem man
die Luftlöcher/1/1 in // und die Fugen zwischen
letzteren und der Kernplatte sorgfältig verstopft hat, wird die Form im Temperofen
langsam erwärmt, damit der Kern trockene und die Form genügend erhitzt werde, um das einzugiefsende
Glas nicht in schädlicher Weise abzuschrecken. Der Zutritt der Luft zum Innern der Form wird deshalb verhindert, damit das
Stroh nicht vorzeitig ausbrenne und der Kern nicht zusammenfalle.
Nachdem die Form mittels Kranes oder Wagens aus dem Ofen wieder herausgeschafft
worden ist, kann man mit dem Giefsen beginnen, indem man den dünnflüssigen Glassatz
in die Form einströmen läfst. Je nach den Dimensionen des Werkstückes erfolgt der Gufs
auf einmal oder man trägt den Glassatz absatzweise in die Form ein. In dem Moment, wo
die eingegossenen Massen zu erstarren beginnen, kann in der Form unter sorgfältiger
\ Schonung des Kernes mit einer Eisenkrücke j gerührt werden, wodurch man eigenartige Licht-
\ Wirkungen und aderartige Gebilde im Glassatz '- erhält. Dieser Theil des Verfahrens gehört jedoch
nicht zum Wesen der Erfindung. Ist das Werkstück zu dick, als dafs man die gesammte
Masse mit der Krücke beherrschen könnte, so erfolgt das Rühren, entsprechend dem Eingiefsen,
absatzweise; es erstreckt sich im wesentlichen auf die äufseren, weniger auf die inneren, dem
Kern benachbarten Schichten. Ist die Form vollgegossen und das Rühren vollendet, so läfst
man die Masse sich setzen, schöpft auch nach Erfordern noch etwas frische Masse dazu.
Behufs Glättung kann man auch die zu Tage liegende Oberfläche der Masse mit einer schweren
Wake übergehen. Die Form mit dem Gufsstück wird nun zur langsamen Abkühlung in
den Kühlofen gebracht; die Luftlöcher/1 können
jetzt geöffnet werden. Die Abkühlung nimmt etwa 48 Stunden in Anspruch. Dann wird die
Form zerlegt, erst jetzt der Kern aus dem Gufsstück entfernt und die Höhlung gereinigt. Die
Flächen des Gufsstückes werden durch Schleifen mit Hülfe mechanischer Vorrichtungen fertiggestellt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Die Herstellung hohler Obelisken und Pyramiden aus farbigen Glasflüssen durch Giefsen in einer stehenden oder liegenden, aus auf einer Grundplatte (d) angeordneten Eisenplatten (efg) zusammengesetzten, oben offenen Form über einen aus einer Eisenplatte (h), darauf befestigten Eisenschienen ft k), darüber gewickelten Strohseilen und einer Umhüllung von Lehm, Koks und Häcksel oder dergleichen bestehenden Kern, welcher vermöge der Strohwickelung dem Schwindungsdruck des Glases nachgeben und bis zur erfolgten Abkühlung in dem Gufsstück verbleiben kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE73558C true DE73558C (de) |
Family
ID=346676
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT73558D Expired - Lifetime DE73558C (de) | Herstellung hohler Obelisken und Pyramiden aus farbigen Glasflüssen durch Giefsen in Formen |
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Country | Link |
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DE (1) | DE73558C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1024214B (de) * | 1954-11-25 | 1958-02-13 | Pilkington Brothers Ltd | Ringform zum Giessen von Teleskopscheiben |
-
0
- DE DENDAT73558D patent/DE73558C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1024214B (de) * | 1954-11-25 | 1958-02-13 | Pilkington Brothers Ltd | Ringform zum Giessen von Teleskopscheiben |
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