DE733069C - Vorrichtung zum UEbungsschiessen mit Druckluft aus Steilfeuergeschuetzen aller Art, Minenwerfern, Granatschleudern o. dgl. - Google Patents
Vorrichtung zum UEbungsschiessen mit Druckluft aus Steilfeuergeschuetzen aller Art, Minenwerfern, Granatschleudern o. dgl.Info
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B8/00—Practice or training ammunition
- F42B8/02—Cartridges
- F42B8/10—Cartridges with sub-calibre adaptor
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A33/00—Adaptations for training; Gun simulators
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- F41F1/00—Launching apparatus for projecting projectiles or missiles from barrels, e.g. cannons; Harpoon guns
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Description
Zum Abrichten der Mannschaft an Flachbahngeschützen sind Geschoßnachbildungen
mit eingesetztem Hilfslauf sowie kleirikalibrige Hilfslauf e, welche am Geschützrohr aufsetzbar
sind, bekannt. Beide Systeme verfeuern long rifle oder normale Infanteriemunition.
Das Richten am Geschütz erfolgt mit der Originalrichtvorrichtung. Dieses Übungsschießen
hat sich in der Praxis außerordentlich bewährt, kann aber nur für das Üben mit
Flachbahngeschützen und solchen von einheitlicher Treibladung verwendet werden. Für
die Steilbahngeschütze, welche ja die Hauptstärke der modernen Artillerie bilden, sowie
für die ballistisch analogen Minenwerfer und Granatschleaider, welche, heute in großer
Zahl zur Verstärkung der Infanterie eingeführt wurden, gibt es noch kein Übungsgerät.
Der Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, Steilfeuergeschütze aller Art, wie
Minenwerfer, Granatschleuder o. dgl., sowie die für diese Geschütze zu verwendenden Geschoßnachbildungen
mit eingesetztem Hilfslauf zum Übungsschießen mit einer Übungsschießvorrichtung auszustatten, die mit Druckluft
betrieben wird, an der Waffe ohne deren Änderung leicht anzubringen oder in die entsprechend
ausgebildete Geschoßnachbildung einzusetzen ist und das Verfeuern von ballistisch
ausbalanzierten Geschoßkörpern kleineren
Kalibers als des Normalkalibers unter Benutzung der an der Waffe vorhandenen Richtinstrumente in einem in bezug auf
Reichweite und Flugbahn der scharfen Geschosse wesentlich verkleinerten Maßstab gestatten.
Der Gedanke wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der kleinkalibrige Hilfslauf
mit einer pneumatischen Abfeuerungsvorrichtung versehen ist, die eine Steuereinrichtung
für die Druckluft zum Abschießen von gegenüber den normalen scharfen Geschossen im Kaliber bedeutend verkleinerten
Hilfsgeschossen aufweist.
Hierbei ist es von besonderem Vorteil, daß der Körper der Geschoßnachbildung entweder
als Druckluftbehälter ausgebildet ist oder einen solchen enthält.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung" in zwei beispielsweisen Ausführungsformen
veranschaulicht, und zwar zeigt die Fig. ι die Vorrichtung zum Übungsschießen
auf dem Geschützrohr eines Minenwerfers angebracht, wogegen in Fig. 2 eine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgestattete
Geschoßattrappe'., die einer 81 mm-Infanteriemine äußerlich nachgebildet ist, im
Längsschnitt dargestellt ist. Die Fig. 3 zeigt die Parallelschaltung mehrerer auf verschiedeneDrücke
eingestellteDruckverminderungsventile in der Leitung des Abzugventiles.
Auf dem Geschützrohr 4 eines Minenwerfers ist mit Schellen 5 bzw. flexiblen Stahlbändern
o. dgl. ein Hilfslauf 2 außen befestigt, an dem eine durch eine Leitung 6 mit einem
nicht dargestellten Preßluftbehälter verbundene Steuereinrichtung angeschlossen ist.
• 20 Die Steuereinrichtung wird durch einen zweckmäßig dem normalen Abzugmechanismus
nachgebildeten Auslösemechanismus betätigt, und zwar in der Weise, daß durch einen Schlagbolzen, Taster o. dgl. ein Ventil
zur Freigabe der zum Austreiben eines später im zweiten Ausführungsbeispiel beschriebenen
Hilf sgeschosses erforderlichen Druckluft geöffnet wird. Diesem Ventil ist ein an sich
bekanntes Druckverminderungsventil vorgeschaltet, das die von dein Preßluftbehälter
kommende Druckluft auf denjenigen Druck herabsetzt, der zum Austreiben des Hilfsgeschosses
erforderlich ist. Da dieses Druckverminderungsventil auf verschiedene Spannungen
einstellbar ist, kann die Druckluft in gleicherweise wie die Treibladung des scharfen
Geschosses graduiert werden. Derselbe Effekt wird auch dadurch erreicht, daß mehrere auf verschiedene Drücke eingestellte
Druckverminderungsventile 22 einem Schalthahn 23 zugeordnet sind (Fig. 3), der an die
Preßluftzuleitung 6 angeschlossen ist und die Druckluft nur jeweils einem der vier dargestellten
Verminderungsventile 22 zuleitet, das 4S den Weg zum Auslaßventil 11 des Steuermechanismus
in einem den gewünschten Druck entsprechenden Ausmaß freigibt. Je nach dem,
auf welches der vier Druckverminderungsventile der Schalthahn eingestellt wird, kann
eine mehr oder minder starke Druckverminderung der Druckluft vor ihrem Eintritt in den Ausblaskanal des Hilfslaufes erreicht
werden. Es ist daher ohne weiteres möglich, durch entsprechende Einstellung des Druckes
der Druckluft die Flugbahn des Geschosses zu beeinflussen und darüber hinaus mit dem
an dem Geschütz vorhandenen Richtinstrumenten die Richtung und Reichweite des Geschosses
genau zu bestimmen. Die Schieß-Übungen mit einem durch die erfindungsgemäße Vorrichtung für Übungszwecke ausgebildeten
Geschütz gestatten daher nicht nur das Verfeuern von Geschossen mit geringen Kosten, sondern auch die Kontrolle der Zielübungen
auf einen im Verhältnis zur Reichweite der scharfen Geschosse wesentlich
kleinen Raum, z. B. einem Kasernenhof.
Für Übungen mit Minenwerfern ist es von besonderem Vorteil, die erfindungsgemäße
Vorrichtung in eine Geschoßattrappe einzubauen, wie sie die Fig. 2 zeigt.
In die einer 81 mm-Infanteriemine entsprechende
Geschoßnachbildung 1 ist der Hilfslauf 2 eingeschraubt. In dem einen Teil des
Geschoßmantels bildenden dicht eingeschraubten Boden 3 befindet sich am vorderen Ende
ein Gewinde 20, in das die in die Geschoßnachbildung eingeschobene Preßluftflasche 21
eingeschraubt wird. Die aus der Flasche ausströmende Preßluft trifft auf den Kolben 11,
der in einer Führung gleitend gelagert und mit einer Lederdichtung 13 versehen ist. Diese
wird durch den konusartigen Kolbenoberteil 14 und die Schraube 12 gehalten. Der Kolbenoberteil
besteht vorteilhaft aus Fiber oder einer anderen elastischen Masse. Der Flaschenhals
wird beim Einschrauben an den Kolbenoberteil angepreßt und dadurch eine doppelte Dichtung erzielt. Der Kolben 11
wird durch die Feder 9 nach vorne gepreßt und durch die Klauen S in der Abschlußlage
gehalten. Die Klauen 8 sind in den Gelenken 10 drehbar gelagert und können in Ausnehmungen
des Bodens 3 ausschwenken. Der Schlagstift 7 ist gleitend gelagert und liegt mit der Spitze auf den Innenarmen der
Klauen 8 auf. Beim Aufschlagen des normalen Geschützschlagbolzens gegen den Schlagstift
7 drückt dieser auf die Klauen 8 und bringt sie zum Ausschwenken. Dadurch wird der Kolben 11 freigegeben und durch den
Druck der Preßluft nach rückwärts geschleudert, wobei er ein im Boden 3 befindliches
Überströmloch freigibt. Die Preßluft strömt nun durch das Überströmloch entlang der
Wände der Preßluftflasche hinter das Hilfsgeschoß 15 und treibt dieses aus. Sodann
wird der Kolben 11 wieder durch die Feder 9, ebenso wie die Klauen 8 und der Schlagstift 7,
in die LTrsprungslage zurückgebracht. no
Das Hilfsgeschoß ist zweiteilig ausgebildet und wird der untere Geschoßteil 18 an den
oberen Geschoßteil 15 mittels der Schraube 19 befestigt, wobei gleichzeitig der Führungsring
16 und die Lederdichtung 17 festgehalten werden.
Am Kopf des Hilfsgeschosses kann in eine Bohrung eine Glasphiole mit einem rauchentwickelnden
Stoff, beispielsweise Schwefelsäureanhydrid, eingeschoben sein, die beim
Aufschlagen des Geschosses zerbricht und den Nebel erzeugt.
783069
Da die beschriebene Mine für Vorderlader verwendet wird, muß beim Abschuß des
Hilfsgeschosses 15 auch die gesamte Minennachbildung
ausgeworfen werden. Hierzu wird in das normale Minenwerferrohr eine dem Kaliber dieses entsprechende Stahlfeder
(nicht dargestellt) gelegt. Wird nun die Minennachbildung in das Rohr eingeworfen in der
beim Scharfschießen üblichen Weise, fällt sie mit den Steuerflügeln auf die im Rohr befindliche
Feder und drückt diese durch die Fallwucht zusammen, bis der Sohlagstift 7
auf den Schlagbolzen des Minenwerfers auftrifft. Da die so komprimierte Feder die aufgespeicherte
Energie wieder abgeben muß, wird sie die Minennachbildung fast den gesamten Fallweg, d. h. bis an die Mündung des
Minenwerferrohres, schleudern. Am Mantel der Minentnachbildung sind nach hinten abstehende,
nach außen federnde Riegel 24 vorgesehen, welche ein Rückgleiten der Minennachbildung
verhindern, wenn sie von der Schleuderfeder zur Mündung getrieben wurde.
Beim Einwerfen der Minennachbildung drückt der Soldat die Riegel 5 gegen den Minenmantel
mit der einwerfenden Hand, und kann daher die Minennachbildung ohne Hindernis in das Minenwerferrohr fallen.
Es ist auch ohne weiteres möglich, an Stelle des gezeichneten auswechselbaren Preßluftbehälters
die Preßluft in einer entsprechenden Ausnehmung der Geschoßnachbildung selbst aufzuspeichern.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Übungsschießen aus Steilfeuergeschützen aller Art, wie
Minenwerfern, Granatschleudern o. dgl., mit einem auf dem Geschütz leicht abnehmbar
befestigten oder in eine Geschoßnachbildung eingebauten kleinkalibrigen Hilfslauf, dadurch gekennzeichnet,
daß der kleinkalibrige Hilfslauf mit einer pneumatischen Abfeuerungsvorrichtung versehen ist, die eine Steuereinrichtung
für die Druckluft zum Abschießen von gegenüber den normalen scharfen Geschossen
im Kaliber bedeutend verkleinerten Hilfsgeschossen aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Körper der Geschoßnachbildung entweder als Druckluftbehälter
ausgebildet ist oder einen solchen auswechselbar enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß die Geschoßnachbildung (1) einen abschraubbaren Boden
(3) aufweist, in welchen das Mund-
stück einer Preßluftflasche (21) und der Abschießmechanismus (8 bis π), der mittels
eines zentrisch im Geschoßboden angeordneten Schlagstiftes (7) auslösbar ist, eingesetzt ist. '
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschießmechanismus
aus zwei durch Federdruck in Sperrsteliung gehaltenen Klauen (8) besteht, welche bei Betätigung eines Schlagstiftes
den Preßluftventilkörper (11) freigeben.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper
(11) aus zwei oder mehreren miteinander verschraubten Teilen besteht, zwischen
welchen kolbenringartige Dichtungen (13) aus Leder o. dgl. auswechselbar
eingeklemmt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Herausschleudern
der Geschoßnachbildung (1) bei Vorderladern auf den Boden des Minenwerferrohres eine Zylinder-, Pufferfeder
o. dgl. aufgesetzt ist, die durch die eingeworfene Minennachbildung zusammengedrückt
wird und diese wieder auswirft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschoßnachbildung
(1) nach hinten abstehende, nach außen federnde Riegelklappen (24)
aufweist, die ein Rückgleiten der aus dem Lauf ausgeschleuderten Minennachbildung
verhindern.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das HiI fsgeschoß
in seiner Mantelfläche einen mit dem Expansionsraum in Verbindung
stehenden Stauraum besitzt, in welchen sich die zum Austreiben des Geschosses dienende Druckluft innerhalb des Hilfslauf
es zum Abdichten des Expansionsraumes, z. B. durch Beeinflussung eines Dichtungsstreifens, anstaut.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen
aus einem den Stauraum teilweise überdeckenden Dichtungsring (17) besteht,
der sich unter dem Staudruck der Druckluft an die Hilfslaufwandung anpreßt.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Hilfsgeschoß im Bereich des Stauraumes der Länge nach in zwei Teile geteilt ist und mit beiden Teilen den als Ledermanschette
ausgebildeten Dichtungsring festhält.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
BERLIN. GEDRUCKT IN DKR
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT849997X | 1938-02-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE733069C true DE733069C (de) | 1943-03-18 |
Family
ID=3682201
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO23927D Expired DE733069C (de) | 1938-02-10 | 1938-12-06 | Vorrichtung zum UEbungsschiessen mit Druckluft aus Steilfeuergeschuetzen aller Art, Minenwerfern, Granatschleudern o. dgl. |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE733069C (de) |
FR (1) | FR849997A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2837028A (en) * | 1952-12-13 | 1958-06-03 | Fransson Fritz Vilhelm | Heavy calibre training ammunition |
-
1938
- 1938-12-06 DE DEO23927D patent/DE733069C/de not_active Expired
-
1939
- 1939-02-07 FR FR849997D patent/FR849997A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR849997A (fr) | 1939-12-05 |
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