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Einrichtung zum schnellen Verlöschen des Lichtbogens an einer Meßfunkenstrecke
Es ist bekannt, mit einer Meßfunkenstrecke einen Hilfsunterbrecher in Reihe zu schalten,
der nach erfolgtem überschlag an der Meßfunkenstrecke sofort geöffnet wird, um den
Lichtbogen zwischen den Funkenstreckenelektroden zum Verschwinden zu bringen. Ms
Hillsschalter wird dabei ein kleiner Schalter verwendet, der sich nach Entklinkung
mittels eines -Relais unter der Einwirkung einer Feder öffnet. Der Trennabstand
der Schalterkontakte ist dabei gering. Eine schnelle und sichere Lichtbogenlöschung
läßt sich daher mit diesem Schalter nicht erzielen, insbiesondere nicht beim Arbeiten
mit hohen und höchsten Spannungen, die ja bei Meßfunkenstrecken vornehmlich in Betracht
kommen.
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Die Erfindung vermeidet diesen Nachteil dadurch, daß als Hilfsunterbrecher
ein Lufttrennschalter dient, der hörnerartig gebogene Kontaktstücke aufweist, die
an den freien Enden von zwei Schaltarmen sitzen, deren andere Enden einen gemeinsamen
Drehpunkt haben und mit @ Haltestücken versehen sind, die in der Einschaltstellung
durch eine Schneide entgegen der Wirkung von Zugkräften verriegelt sind. Mit einem
solchen Hilfsschalter ist es möglich, den Unterbrechungslichtbogen schnell über
eine große Entfernung auszuziehen und zum Erlöschen zu bringen, so daß auch der
Lichtbogen an der Meßfunkenstrecke sehr schnell erlischt.
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Mit Hörnern versehene Kontakte, die an den Enden von Schaltarmen
sitzen, sind zwar bereits bekannt. Dabei wird aber der Lichtbogen nicht so schnell
auf eine große Länge ausgezogen, wie dies beim Erfindung.sgegenstand der Fall ist.
Diese Schalter haben außerdem auch nicht den Zweck, einen anderen in Reihe liegenden
Lichtbogen zum Erlöschen zu bringen.
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Bei einer bekannten Schalteranordnung ist ein derartiger Luftschalter,
bei dem aber nur ein Kontakt an einem Schaltarm sitzt, mit einem Ölschaiter in Reihe
geschaltet. Dabei wird zuerst der Luftschalter betätigt, und der Ölsebalter sorgt
dann für die vollständige Unterbrechung.
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Bei einer anderen Anordnung dient ein mit Hörnern versehener Luftschalter,
dessen Kontakte sich an Schaltarmen befinden, dazu, eine Leitung einmal an Spannung
und einmal an Erde zu legen. Dabei erfolgt der Ausschaltvorgang verzögert, damit
die Löschung des Lichtbogens bis zum Erreichen der Erdungslage des Schalters mit
-Sicherheit bewirkt ist und ein Kurzschluß vermieden wird.
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In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt
Abb. i zeigt die Gesamtanordnung einer Prüfeinrichtung. Darin ist 21 eine Meßfunkenstr
ke. zu weicher die als Luftsebalter 22 ausgebildete Unterbrechungsstelle in Serie
liegt. Die eine Elektrode der Meßfunkenstrecke ist über den Dämpfungswiderstand
23 an den Prüftransformator 24 angeschlossen, dessen einer Pol ebenso wie der des
Schalters 22 geerdet ist.
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Die Ausführung der Hilfsunterbrechungsstelle 22 als Luftschalter hat
den Vorteil, daß sich unter dem Einfluß des zunehmenden Lichtbogenwiderstandes das
Unterbrechen über spannungsfrei vollzieht und jederzeit die Stetlung der Schalterkontakte
beobachtet werden kann.
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Die Elektroden des Schalters 22 werden zwecks besserer Löschung des
Lichtbogens ungleich ausgebildet. Beispielsweise kann man die eine als Spitze und
die andere als Platte ausführen. Damit ferner Restladungen abgeleitet werden, legt
man zweckmäßigerweise die mit dem Hilfsunterbrecher in Verbindung stehende Meßkugel
über einen Entladewid.rstand an Erde. Der Entladewiderstand wird dabei zur besseren
und schnelleren Löschung des Lichtbogens so bemessen, daß die auf der einen Meßkugel,
auf der damit verbundenen Elektrode des Hilfsunterbrechers und auf der Verbindungsleitung
sitzende Ladung imlerhalb einer Halbperiode der zu messenden Wechselspannung abgeführt
wird, wenn der Lichtbogen an der Funkenstrecke zum Erlöschen gebracht ist.
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Abb. 2 gibt den Aufbau der auf einem Bock gelagerten Hilfstrennsteile
22 wieder. I und sind Isolatoren, 3 und 4 hörnerartig gebogene federnde Elektroden,
die beim Öffnen den durch den Vorschaltwiderstand stark ge- -dämpften Lichtbogen
über eine große Entfernung ausziehen, bis er abreißt. Die Hochspannungszuleitung
bzw. -ableitung ist durch 5 und 6 dargestellt. Die Isolatoren sind an den aus Metall
gefertigten hakenförmig gebogenen Haltern 7 und 8 befestigt. Gelagert sind sie an
der Welle 9 und werden durch eine in eine entsprechende Rast eingreifende Schneide
10 in der Betriebsstellung gehalten.
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Wird durch eine nicht weiter dargestellte Vorrichtung die Schneide
10 nch unten gezogen, so werden die Halter entklinkt (vgl. Xhb. 3 und 4). Die Isolatoren
schwenken unter dem Einfluß der Schwerkraft sowie auch unter Wirkung der Federkraft
der Elektroden 3 und 4 seitlich auseinander. Wie die Abb. 5 und 6 erkennen lassen,
besitzen die llalter ;. S an einen kreisförmigen und mit Schneide versehenen Unterteil
je einen Zapfen 11 und 12, die dazu dienen. durch Gestänge 13 und 14 (Abb. 2 und
3) oder Seile l; und 16 (Abb. 4) die Halter wieder in die Betriebsstellung zurückzuziehen.
Es kann zu diesem Zweck in einfacher Weise das Pedal 17 betcitigt werden, das durch
eine Feder 18 oder auch durch entsprechende Schwerpunktlagerung in die Ruhestellung
gezogen nird. Statt der Stangen 13 und 14 oder Seile 15 und 16 kann auch eine kulissenartige
Einrichtung 19 nach Abb. 7 oder ein T-förmiges Gestänge nach Abb. 8 vorgesehen werden.
Die Abb. 9 und 10 zeigen noch im einzelnen die mit den Isolatoren l und 2 verscllraubten
Halter 7 und 8, welche in Abb. 6 von oben gesehen dargestellt sind.
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An Stelle der mechanischen Betätigung des Hilfsschalters kann natürlich
auch eine automatische mittels eines Relais vorgesehen werden, das durch den beim
Überschlag zustande kommenden Strom erregt wird.