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DE730279C - Verfahren zur Herstellung von Viscose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Viscose

Info

Publication number
DE730279C
DE730279C DEV35816D DEV0035816D DE730279C DE 730279 C DE730279 C DE 730279C DE V35816 D DEV35816 D DE V35816D DE V0035816 D DEV0035816 D DE V0035816D DE 730279 C DE730279 C DE 730279C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cellulose
pulp
viscose
alkali
sodium hydroxide
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEV35816D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Richard Bartunek
Dr Johann Joseph Stoeckly
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Glanzstoff AG
Original Assignee
Glanzstoff AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Glanzstoff AG filed Critical Glanzstoff AG
Priority to DEV35816D priority Critical patent/DE730279C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE730279C publication Critical patent/DE730279C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/06Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from viscose
    • D01F2/08Composition of the spinning solution or the bath

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Viscose Das gewöhnliche Verfahren der Herstellung von Viscose krankt an dem Umstand> daß die Hemicellulose, und zwar hauptsächlich die sogenannte ß-Cellulose in viel zu ungenügender Weise beseitigt wird. Bei der Anwendung gewöhnlicher Tauchlauge von etwa 180/a Natrongehalt löst sich beim Tauchen im wesentlichen nur die sehr leicht lösliche y-Cellulose aus dem Zellstoff heraus, während die besonders schädliche ß-Cellulose im Zellstoff und demzufolge nachher auch in der Alkalicellulose und Viscose verbleibt. Man kann die ß-Cellulose in der Weise fernhalten, daß man im voraus von f-Cellulose befreiten Zellstoff verwendet. Aber die Reinigung des Zellstoffs, die zumeist durch eine Heißbehandlung mit verdünnten Alkalien geschehen inuß, ist verhältnismäßig kostspielig und verlustreich.
  • Es ist bereits vorgeschlagen worden, Zellstoff dadurch zu reinigen, daß man die Cellulose in fein verteiltem Zustande mit Alkalilauge von zunehmend stärkerer Konzentration systematisch auslaugt, mercerisiert und dann von der überschüssigen Mercerisierlauge in kontinuierlichem Verfahren befreit. Man hat auch empfohlen, Zellstoff in einer Natronlauge von niedrigerer Konzentration zu tauchen, als zur eigentlichen Mercerisierung erforderlich ist, abzupressen und dann in einem zweiten Tauchvorgang in an sich bekannter Weise zu mercerisieren. Dieses zuletzt genannte bekannte Verfahren ist aber mit den Mängeln behaftet, daß die gesamte Tauchzeit sich zu lange ausdehnt und sehr umfangreiche Apparate für Tauchen und Laugenurnlauf erfordert, beim zweiten Tauchen die Diffusion der Starklauge in die bereits laugenhaltige, abgepreßte Cellulosemasse hinein unvollständig und ungleichmäßig ist und im Falle i-ori Tauchpressen die Celluloseblätter vor und beim zweiten Tauchen leicht zerfallen. Man ist bei der Herstellung von Kunstprodukten aus Celluloseestern und -äthern auch so vorgegangen, daß man einen mit etwa 9 0 `oiger Ätzalkalilösung behandelten und gereiften Zellstoff verwendet hat. Bei einer anderen be-(cannten Arbeitsreise wird feuchter Zellstoff während des Zerfaserns mit starker Natronlauge besprüht, um so eine Alkalicellulose herzustellen.
  • Es ist nun ein Verfahren gefunden worden, nach welchem man von gewöhnlichem, hernicellulosehaltigem Zellstoff, entweder Sulfitzellstoff, Fichtenholzzellstoff oder auch alkalisch erkochtein Buchenholzzellstoff ausgehen kann, wobei es gelingt, die ß-Cellulose im Verlaufe des Alkalicelluloseherstellungsverfahrens selbst ohne erhebliche Änderung der üblichen Apparaturen auszuscheiden. Nach dem neuen Verfahren wird der Zellstoff zunächst mit einer Natronlauge von bestimmter Temperatur und einer solchen Konzentration zusammengebracht, welche ,ein größtmögliches Lösungsvermögen gegenüber der f-Cellulose aufweist. Unter solchen Umständen geht dann bei genügender Einwirkungszeit auch die größtmögliche Menge an f-Cellulose durch diese verdünnte Tauchlauge in Lösung und kann bei nachfolgendem Abpressen ausgeschieden werden. Auch wenn man hierbei bei gewöhnlicher Raumtemperatur von 15 bis 20° C ärbeitet. empfiehlt es sich, nicht bei allen Zellstoffarten eine gleich hoch konzentrierte Natronlauge zu verwenden; denn es hat sich gezeigt, daß die verschiedenen Zellstoffe nennenswert verschieden hoch konzentrierte Natronlaugen benötigen, wenn eine beste Befreiung von ß-Cellulose bewirkt werden soll. So eignet sich bei gewöhnlichem Sulfitzellstoff aus Fichtenholz. meist eine Konzentration von io bis i i °/o, während man hei einem alkalisch erkochten Buchenholzzellstoff bei der gleichen Temperatur von 15 bis 2o° C zweckmäßig 6 bis 90.'o verwendet. Die geeignete Konzentration läßt sich übrigens auch durch einen Vorversuch leicht bestimmen.
  • Derart getauchter, abgepreßter und von PJ-Cellulose befreiter Zellstoff besitzt aber noch nicht die Eigenschaft einer brauchbaren Alkalicellulose, welche in gewöhnlicher Weise stilfidiert und als Viscose verwendet werden kann, weil die erforderliche Alkalikonzentration, die dem --\lercerisierzustand entspricht, nicht vorhanden ist. Es ist nun gefunden worden, daß es möglich ist, den brauchbaren Mercerisierzustand der Gellulosemasse im Verlaufe des nachfolgenden Zerfaserungsprozesses dadurch herzustellen. daß man nach Beginn der Zerfaserung und vor Beendigung derselben eine höher konzentrierte Natronlauge durch Zerstäubungsdüsen in feiner Form in den Zerfaserer bzw. die Cellulosemasse einsprüht. Hierbei sind eine solche Menge von Natronlauge und eine solche Kon-7_entration in Anwendung zu bringen, daß eine Alkalicellulose von genügender Alkalikonzentration, die sich gut sulfidieren läßt, entsteht. Zur Durchführung der Erhöhung des Alkaligehalts in der Alkalicellulose auf dem beschriebenen Wege reicht die sonst übliche Zerfaserungsarbeit von etwa 3 Stunden vollkommen aus. Die Sulfidierung so hergestellter Alkalicellulose ist einwandfrei.
  • Das Einsprühen der Natronlauge wird, uni Belästigungen durch Laugennebel zu vermeiden, wie festgestellt «-orden ist, am besten mit solchen Sprühdüsen durchgeführt, bei welchen -die Lauge direkt unter hohen Druckgesetzt wird, d. h. also mit solchen Düsen, «-elche ohne Luft oder sonstige Hilfsgase arbeiten. Das Einsprühen der Natronlauge in den voralkalisierten Zellstoff braucht an sich nicht unmittelbar im Zerfaserer selbst zu erfolgen, sondern kann auch in eineingetreimten Gefäß unter Bewegung der Massen vorgenommen werden, nachdem der alkalisierte Zellstoff vorher bereits eine gewisse Zerkleinerung, z. B. vermittels eines Reißwolfes oder eines sogenannten Eirich-Zerfaserers, erfahren hat.
  • Die gleichmäßige Verteilung der zugesprühten 'Natronlauge in der Alkalicellulose und die gleichmäßige Durchdringung der ganzen Masse kann noch dadurch begünstigt werden, daß man die Temperatur der zugesprühten starken Lauge auf 30, 4.o und sogar 3o° C erhöht oder den Zerfaserer selbst bei höherer Temperatur laufen läßt oder beide Maßnahmen verbindet. Zu demselben Zweck kann man der eingesprühten starken Lauge auch Netzmittel zugeben. Sowohl Netzmittel als auch Temperaturerhbhung der eingesprühten starken Lauge erleichtern das Versprühen. Die Durchführung des Zerfaserns bei erhöhter Temperatur hat, wie bekannt, auch den Vorteil, daß die sonst übliche Vorreife der Alkalicellulose gekürzt oder unter Umständen ganz fortgelassen werden kann.
  • Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht, ohne apparative Änderungen der in jedem einschlägigen Betrieb vorhandenen Maschinen, ohne Celluloseverluste und ohne Erhöhung der Laugenmenge eine so hochwertige Viscose herzustellen, wie sie bisher nur mit Aufwand besonderer Mittel und Vorrichtungen, starken Celluloseverlusten und erheblich größeren Laugenmengen gewonnen werden konnte. Man kann also die in jedem Betrieb vorhandenen Maschinen benutzen, um nach dem vorliegenden Verfahren zu arbeiten, und braucht außerdem nicht die langwierigen und mit bedeutenden Kosten verknüpften üblichen Reinigungsmethoden des Handelszellstoffes durchzuführen, um zu einem veredelten Zellstoff zu gelangen.
  • Arbeitsbeispiel i ioo kg gewöhnlicher lufttrockener SulfitzellstOff mit 8701, a-Cellulosegehalt werden in Blattform in einer Tauchpresse mit io,5o/oiger Natronlauge bei i5° C getaucht und nach il/, Stunden Tauchzeit auf 23o kg abgepreßt. Dann wird das Preßgut in einem Werner-Pfleiderer-Zerfaserer während 3 Stunden zerfasert und während dieser Zeit der Alkaligehalt in der Alkalicellulosemasse auf Mercerisierstärke erhöht. Zu diesem Zweck wird nach einer ersten Vorzerkleinerung damit begonnen, Natronlauge von d.0 0.`o Na OH-Gehalt in den im vollen Laufe befindlichen Zerfaserer einzusprühen, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, daß im Verlaufe von il/, Stunden 8o kg 4oo/oiger Natronlauge in die Alkalicellulosemasse gelangen. Das Zerfasern wird ohne Unterbrechung bis zur vollen Zerfaserungszeit von insgesamt 3 Stunden weitergeführt. Alsdann wird die so erhaltene gemahlene Alkalicellulose in bekannter Weise, soweit wie gewünscht, vorreifen gelassen und hierauf auf Viscose verarbeitet. Arbeitsbeispiel 2 ioo kg lufttrockener Sulfitzellstoff gewöhnlicher Qualität mit 87/, a-Cellulosegehalt werden in Flockenform in einem eisernen Kasten mit io,5o/oiger Natronlauge bei i5° C zusammengebracht und innig verrührt. Nach i Stunde wird die alkalihaltige Cellulosemasse in einer Schneckenpresse auf 240 kg abgepreßt und dann durch eine Reibmühle, z. B. System Eirich, in einen Zerfaserer nach Werner Pfleiderer gebracht. Der Zerfaserer wird 3 Stunden laufen gelassen, und in den ersten i1/2 Stunden werden 7o kg d.5 o/oiger Natronlauge durch Zerstäubungsdüsen eingesprüht. Hierauf wird die Alkalicellulose in an sich bekannter Weise auf Viscose verarbeitet.
  • Arbeitsbeispiel 3 ioo kg lufttrockener, alkalisch erkochter Buchenholzzellstoff werden in Blattform in einer Tauchpresse mit 7 °/oiger Natronlauge bei 2o° C getaucht und nach i1/2 Stunden auf 22o kg abgepreßt. Dann wird das Preßgut in einen Zerfaserer eingebracht und zerfasert. Nach einer Vorzerfaserungszeit von i Stunde werden während des weiteren Zerfaserns im Verlaufe von 1/. Stunde ioo kg d.8 1%iger' NTatronlauge in feiner Verteilung eingesprüht, und das Zerfasern wird bis auf insgesamt 3 Stunden fortgesetzt. Hierauf wird die Alkalicellulose in an sich bekannter Weise weiterverarbeitet.

Claims (1)

  1. PA'rIINTANSYlt UC11 Verfahren zur Herstellung von Viscose, dadurch gekennzeichnet, daß man gewöhnlichen hemicellulosehaltigen Zellstoff in einer annähernd größtes Lösungsvermögen für ß-Cellulose besitzenden, insbesondere 9 bis I I °ujoigen Natronlauge taucht, abpreßt, zerfasert, nach Beginn der Zerfaserung eine zur Mercerisierung gerade ausreichende Menge von Natronlauge erhöhter Konzentration, z. B. solche von 4o0[, und darüber, einsprüht und die N atroncellulose in bekannter Weise auf Viscose verarbeitet.
DEV35816D 1939-04-01 1939-04-01 Verfahren zur Herstellung von Viscose Expired DE730279C (de)

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DEV35816D DE730279C (de) 1939-04-01 1939-04-01 Verfahren zur Herstellung von Viscose

Publications (1)

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DE730279C true DE730279C (de) 1943-01-08

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ID=7589953

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DE (1) DE730279C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN108776073A (zh) * 2018-04-13 2018-11-09 浙江国森精细化工科技有限公司 一种用于粘胶剂产品的磨损测试设备

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN108776073A (zh) * 2018-04-13 2018-11-09 浙江国森精细化工科技有限公司 一种用于粘胶剂产品的磨损测试设备
CN108776073B (zh) * 2018-04-13 2024-04-26 浙江国森精细化工科技有限公司 一种用于粘胶剂产品的磨损测试设备

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