DE728542C - Empfangseinrichtung fuer UEberlagerungsfernsteueranlagen - Google Patents

Description

• Empfangseinrichtung für Überlagerungsfernsteueranlagen Es ist bekannt, die Starkstromleiter eines Wechselstromnetzes oder Drehstromnetzes mit Strömen netzfremder Frequenz, insbesondere von Tonfrequenz, zwecks Fernsteuerung von ans Starkstromnetz angeschlossenen Empfangsgeräten zu überlagern. Die Überlagerungsenergie kann dabei zwischen den einzelnen Netzleitern selbst oder zwischen diesen Leitern und der 'Erde aufgedrückt und abgenommen werden. Solche Fernsteuerverfähren verwendet man beispielsweise, tun Reguliertransformatoren, Netzschalter, Uhren, Zähler, Straßenbeleuchtungen usw. von einer Zentrale aus fernzubetätigen. Namentlich wenn Apparate ferngesteuert werden sollen, die den Schaltzustand von Netzteilen, Unterstationen, Reguliertransformatoren usw. beeinflussen, ist es wünschenswert, den Fernsteuerbetrieb so einzurichten, daß auch bei Störungen im Netz so lange als irgendwie möglich der Fernsteuerbetrieb aufrechterhalten werden kann, also beispielsweise auch dann, wenn in einem Drehstromnetz alle Leiter bis auf einen ausgefallen sind. Da die an der Empfangsstelle eintreffende Überlagerungsenergie meist sehr klein ist, wird man in der Regel durch die Empfangsrelais selbst nicht unmittelbar den gewünschten Schaltvorgang ausführen lassen, sondern wird die Relais mit Hilfsgeräten (Elektromagneten, Kleinmotoren usw.) ausrüsten, die ihrerseits erst den eigentlichen Schaltvorgang veranlassen. Auch werden die Empfangsapparate selbst oft solche Hilfsapparate, beispielsweise Laufwerke u. dgl., für die Auswahl der eintreffenden Impulse benötigen. Wenn nun der Fernsteuerbetrieb auch dann noch durchführbar sein soll, wenn alle Netzleiter bis auf einen ausgefallen sind, dann muß dafür gesorgt werden, daß diese Hilfsapparate auch in diesem Falle noch zuverlässig arbeiten. Man kann nun als Laufwerke Uhrwerke mit Federantrieb oder Elektromagnete, Kleinmotoren mit vom Starkstromnetz unabhängiger Spannungsquelle benützen; dies hat aber den Nachteil, daß dann für diese Apparate eine besondere Überwachung erforderlich ist und die Anschaffungs- und Betriebskosten für die Empfangseinrichtungen erhöht «erden.
• Die Erfindung hat die Aufgabe, diese Mängel zu beseitigen. Erfindungsgemäß ist an einer Phase des mehrphasigen Starkstromnetzteils das Hilfsgerät über einen von der Spannung dieser Phase gesteuerten Schalter angeschlossen, der bei Ausfall dieser Phasenspannung selbsttätig das Hilfsgerät an die in Polygon geschaltete Wicklung eines Transformators dieses Netzes oder an die Sekundärwicklung eines Spannungswandlers o. dgl. anschließt, dessen Primärwicklung zwischen dem Nullpunkt eines Starkstromapparates und Erde eingeschaltet ist, oder an einen in ähnlicher Weise angeschlossenen Spannungsteiler legt. Iin allgemeinen wird man bei Störungen so verfahren, daß man zunächst die verschiedenen Starkstromleiter des 'Netzes einphasig mit der Starkstromspannung abtastest, urn festzustellen, «-elche Leiter gestört bzw. unversehrt sind. An dem unversehrten Leiter läßt man dann die Starkstromspannung für die Dauer des Fernsteuerakts liegen und überlagert gleichzeitig diesen Leiter mit der Steuerfrequenz. Wird für den Störungsfall die Starkstromquelle, mit der die Leiter abgetastet werden, geerdet, dann können an der Empfangsstelle ohne weiteres die Hilfseinrichtungen 'zwischen diesem Leiter und der Erde mittels Transformatoren, Spannungsteiler u. dgl. angeschlossen werden. Wird die Starkstromquelle, mit der int Störungsfalle die Leiter abgetastet werden, nicht geerdet, dann kann an der Empfangsstelle, wenn die Abtastspannung genügend hoch und der Leiter genügend lang ist, ohne weiteres die Energie zur Speisung der Hilfseinrichtungen zwischen Erde und dem Leiter wie vorher über Transformatoren, Spannungsteiler usw. entnommen werden, da sich in diesem Fall genügend große Ladeströme ergeben. Ist dagegen die Leitung verhältnismäßig kurz, dann empfiehlt es sich, an der Sendestelle und gegebenenfalls an der Empfangsstelle zwischen Erde und dem betreffenden Leiter Kondensatoren oder Kombinationen von Kondensatoren und Drosselspulen oder Widerstände einzuschalten, um einen elektrischen Riickschluß für die Starkstromfrequenz zu erhalten. Dabei muß man jedoch dafür sorgen, daß durch die eingeschalteten Kondensatoren o. dgl. nicht Kurzschlüsse für die überlagerten Steuerströme entstehen. Man wird deshalb beispielsweise den Kondensatoren auf die Überlagerungsfrequenz abgestimmte Sperrkreise vorschalten. die Kondensatoren durch Parallelschaltung von Drosseln zu solchen Sperrkreisen ergänzen. oder man wird bei einer Reihenschaltung von Kapazität und Induktivität diese beiden Größen so aufeinander abstimmen, !laß sie für die Starkstromfrequenz genügend durchlässig, für die höhere Überlagerungsfrequenz aber praktisch undurchlässig sind, oder man wird die Widerstände entsprechend groll wählen. Für den Fall, daß nur ein Leiter des Netzes gestört bzw. geerdet ist, «-erden sich für die Speisung der Hilfsgeräte meist keine besonderen Schwierigkeiten ergeben.
• Die Erfindung soll an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden.
• In Fig. i ist X ein Starkstromnetz, das mittels eines Tonfrequenzgenerators i über die Reihenschaltung einer Induktivität 2 und einer Kapazität 3 sowie über einen wahlweise auf die einzelnen Phasen RSt umlegbaren Schalter .I gegen Erde überlagert @cerdeil kann. An der Empfangsstelle ist ein Relaisr über einen beispielsweise primärseitig in Stern, sekuhdärseitig in Polygon geschalteten Transformator 5 angeschlossen. Diese Schaltung bringt es mit sich, daß das Relais r, gleichgültig welche der drei Phasen überlagert wird, stets die erforderliche L:berlagerungsenergie erhält. 6 ist beispielsweise ein Synchronkleinmotor, der in bekannter Weise als Antrieb für eine sogenannte Zeit«-<illlvorrichtung des Relais j- dient. Der Motor 6 ist über ein C rnschaltschütz 7, solange der Wicklungsteil 8 der Sekundärseite des Transformators 5 Spannung führt, mittels der Koiltakte q, io an diesen Wicklungsteil angeschlossen. Wenn die Spannung dieses Wicklungsteils ausfällt, dann legt das Schütz ; selbsttätig den Motor 6 auf die Kontakte io, i i um; der Motor ist dann in das Polygon der in Polygon geschalteten Sekundärwicklung des Transformators 5 eingeschaltet, erhält also auch dann Spannung, wenig eine oder zwei Phasen des Drehstromnetzes ausfallen.
• Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ausführungsform, in der die der Fig. i entsprechenden Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Auch hier ist der Motor 6 über ein Umschaltschütz an einen Wicklungsteil des Transformators 5 angeschlossen. Fä11t die Spannung dieses Wicklungsteils aus, dann wird der Motor selbsttätig auf die Sekundärwicklung 12 eines mit seiner Primärwicklung zwischen dem Nullpunkt 13 und der Erde Z eingeschalteten Transformators, z. B. Spannungswandlers, gelet. An Stelle des Span-Z> nungswandlers kann auch irgendeine Spannungsteilerschaltung, eine kapazitive o. dgl. Kupplung treten. Unter Umständen kann durch Anwendung mehrerer Umschaltschütze der Motor 6 je nach dem Ausfall einzelner Phasen selbsttätig an eine der drei Phasen, die noch Spannung führt, angeschlossen werden.
• Die Erfindung bietet den Vorteil, daß auch bei schweren Störungen im Starkstromnetz die beschriebenen Hilfsapparate noch aus dem Starkstromnetz gespeist werden und infolgedessen keine besonderen Energiespeicher, Federn, Batterien usw., für die Betätigung dieser Apparate nötig sind.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Empfangseinrichtung für Überlagerungsfernsteueranlagen mit elektrisch aus dem Starkstromnetz gespeisten Hilfsgeräten (Elektromagnete, Synchronkleinmotor o. dgl.), die von einem mittels Erdüberlagerung ferngesteuerten Empfangsrelais betätigt werden und ihrerseits den gewünschten Fernsteuerakt veranlassen, dadurch gekennzeichnet, daß an eine Phase des mehrphasigen Starkstromnetzteils das Hilfsgerät über einen von der Spannung dieser Phase gesteuerten Schalter angeschlossen ist, der bei Ausfall dieser Phasenspannung selbsttätig das Hilfsgerät an die in Polygon geschaltete Wicklung eines Transformators (5, Fig. i) dieses Netzes oder an die Sekundärwicklung eines Spannungswandlers o. dgl. anschließt, dessen Primärwicklung zwischen Nullpunkt eines Starkstromapparates und Erde eingeschaltet ist (Fig.2).
2. 2. Empfangseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an der Sendestelle, gegebenenfalls auch an der Empfangsstelle gegen die überlagerten Ströme praktisch undurchlässige, aber für die Starkstromfrequenz genügend durchlässige Vorrichtungen (Kondensatoren mit vorgeschaltetem Sperrkreis für die Überlagerungsfrequenz, für die Überlagerungsfrequenz praktisch undurchlässige Reihen- oder Parallelschaltungen von Kapazitäten und Induktivitäten o. dgl.) oder Widerstände angeschlossen sind.