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Sauerstoff-Rücktrittventil Ventile für AzetylenschweiBanlagen zur
Verhinderung des Rücktrittes von Sauerstoff in den Entwickler müssen-unbedingt dicht
schließen, ohne durch zu starke Drosselung des Betriebsgasstromes die Leistung zu
beeinträchtigen. Die Vereinigung dieser beiden Erfordernisse ist bisher nicht in
der Vollkommenheit gelungen, die für den praktischen Betrieb notwendig ist. Zwecks
dichten Abschlusses hat man den Ventilkörper aus schwerem Werkstoff hergestellt
oder ihn mit einer sein Eigengewicht erhöhenden Feder belastet oder straff gespannte
Membrane aus Gummi verwandt. Alle diese Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie
dem Betriebsstrom erst bei stärkerem Druck den Durchtritt gestatten. Für einen verhältnismäßig
ausgedehnten Verwendungsbereich scheiden sie infolgedessen überhaupt aus, im übrigen
mindern sie die Leistung des Entwicklers in mehr oder weniger großem Umfang. Will
man aber durch Verwendung eines leichten Werkstoffs für den Ventilkörper, geringen
Federdruck oder schwache Membranspannung den Übelstand vermeiden, daß einer nur
im Ausnahmefall wirksam werdenden Einrichtung zuliebe während der ganzen Dauer des
ungestörten Betriebes eine erhebliche Drosselung in Kauf genommen werden muß, so
ist erfahrungsgemäß ein dichter Abschluß des Ventils beim Rücktritt von Sauerstoff
nicht mehr gewährleistet.
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Die Erfindung sucht die hierdurch gekennzeichnete Aufgabe dadurch
zu lösen, daß sie bei Verwendung eines sehr leichten, nicht unter Federdruck stehenden
Ventilkörpers und dadurch bedingter geringster Drosselung des Betriebsgasstromes
im Falle einer Störung den im Entwickler herrschenden Gasdruck ausnutzt, um das
Ventil sicher zu schließen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Das Gehäuse
besteht aus den Teilen a, b und c. Im Teil ca ist der Gaseinlaß d, im Teil
c der Gasauslaß e angeordnet. Als Beispiel des eigentlichen Ventils ist ein
kugeliger
leichter Ventilkörper f, etwa aus Glas, Kunstharz, Leichtmetall o. dgl., gewählt.
der in bekannter Weise auf einem Stirnende des freistehenden Schlauchstückes ä liegt.
Das Schlauchstück ä ist auf dein Stutzen 1i aufgezogen, der zugleich als Hubanschlag
für die Kugel f dient. Während des Betriebes wird in bekannter Weise die Kugel f
durch das bei d eintretende und weiter den Stut-. zen h durchströmende Gas gehoben,
so daß das Gas, unterstützt durch die Saugwirkung des Brenners, diesem zuströmt.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht nun aus der Membran i., zweckmäßig
aus Metall, und dem Winkelhebel k, dessen einer Schenkel der Kugel f in der Ruhelage
derselben in geringem Abstand gegenübersteht. Dieser Winkelhebel k gebt gasdicht,
aber gelenkig, durch eine Zwischenwand m des Teiles b hindurch. Der gasdichte, gelenkig
bewegliche Durchgang wird geschaffen durch die mittels der Ringscheibe ii. auf die
Wand in, gepreßte Gummischeibe o mit dem Schlauchansatz p, welch letzterer dicht
auf den einen Schenkel aufgezogen ist. Die Stiftschraube qgestattet ein bequemes
und genaues Einstellen des Abstandes des Hebelendes von der Kugel f. Der unter der
Membran befindliche Raum steht durch die Öffnung r mit dem Entwicklerrauin, der
Raum oberhalb der Membran durch die Öffnung s mit der Außenluft in Verbindung.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung im Sinne des obengenannten
Zweckes ist nun wie folgt. Während des Betriebes öffnet sich, wie schon erwähnt,
unter der Wirkung des Azetylendruckes und der Saugkraft des Brenners das Ventil
f, g. Die Drosselung des zum Brenner gehenden Gasstromes ist entsprechend dem leichten
Gewicht der Kugel f nur gering. Tritt nun eine Störung ein, etwa durch Verstopfung
der Brennermündung, so fällt zunächst die Kugel f vermöge ihres Eigengewichtes in
die gezeichnete Stellung zurück und sperrt dem Betriebsgas den weiteren Durchtritt.
Da sich das Azetylengas weiter entwickelt, entsteht auf der Entwicklerseite des
Ventils sofort ein Überdruck, der durch die Öffnung r hindurch auf die '.%feinbran
i wirkt, diese anhebt, den mit dem Anschlag q versehenen Schenkel nach unten auf
die Kugel/ drückt und so die bezweckte gasdichte Schließung in gleicher Weise bewirkt
wie eine Hilfsfeder. Bei jetzt noch weiter zurückstrebendem Sauerstoff drückt dieser
sodann zusammen mit dem Gasdruck die Kugel vollends bis zum Anschlag auf den Stutzen
li, hinab, worauf der endgültige dichte Abschluß erreicht ist.
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Die Erfindung soll sich jedoch nicht auf die beschriebene Ausführungsweise
beschränken, sondern alle Bauarten umfassen, bei denen der Gasdruck im Entwickler
zum dichten Schließen des Ventils herangezogen wird, beispielsweise auch auf solche,
bei denen die Membran unmittelbar, also ohne Vermittlung eines Hebelwerkes auf den
Ventilkörper wirkt.