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Verfahren zur Verarbeitung von Kautschuk Es ist bekannt, in Kautschuk
zwecks leichterer Verarbeitung höhermolekulaxe Fettalkohole mit mehr als i o Kohlenstoffatomen
einzumischen.
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Nun wurde gefunden, daß man gegenüber diesem bekannten Verfahren noch
einen @erheblichen Fortschritt erzielt, wenn man statt dieser Alkohole selbst :deren,
wäßrige Emulsionen in den Kautschuk einmischt.
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Die Verwendung wäßriger Emulsionen zur Erleichterung des Einmischens
schwer einmischbarer Stoffe in Kautschuk ist an sich bekannt. Es wird z. B. in der
amerikanischen Patentschrift i 823 921 empfohlen, Farblacke mit Hilfe einer
wäßrig-en Wollfettemulsion einzumischen. Die Verwendung vorn Wollfett hat jedoch
den Nachbeil, daß dieses bei entsprechender Konzentration. klebrig und daher unangenehm
zu handhaben ist. Auch wird bekanntlich durch Wollfett die Alterung der Vulkanisate
nachteilig beeinflußt.
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In ähnlicher Weise bedienen sich die Verfahren der amerikanischen
Patentschriften 1399789 und 1301693 bei der Herstellung von Kautschukmischungen
der Hilfe gelbildender Stoffe, ivie der Eiweißkörper, und zwar vornehmlich des Leims.
Im Gegensatz dazu handelt es sich beim vorliegenden Verfahren um echte öl-in-Wasser-Emulsionen
der höhermolekularen Fettalkohole, die gegenüber der früher bekanntgewordenen Verwendung
dieser Fettalkohole als solcher einen erheblichen technischen Fortschritt darstellen.
Dieser besteht in der Erzielung einer gemeinsamen Wirkung der Fettalkohole und des
Wassers in der Emulsion, die über eine Summenwirkung der beiden Einzelstoffe binausgeht.
Vergleichende Versuche haben nämlich ergeben, .daß durch die Verwendung solcher
höhermolekularer Alkohole in Form wäßriger Emulsionen gegenüber der Venvendung gleicher
Mengen dieser Alkohole lediglich bei Gegenwart gleicher Mengen Wassers ohne vorherige
Emulsionsbildung eine überlegene Wirkung erzielt wird, die sich durch Herabsetzung
der Einmischzeit und durch Verbesserung der physikalischen Werte der Vulkanisate
geltend macht.
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Bei Verwendung solcher Emulsionen wird auch das Einbringen sonst schwer
einmischbarer Stoffe, wie Ruß, Kreide, Talkum usw., in Kautschuk außerordentlich
erleichtert. Hierbei macht es wegen des Doppelcharakters der Emulsion keinen wesentlichen
Unterschied, ob es sich um hydrophile oder hydrophobe Stoffe handelt.
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Die Verwendung der Fettalkoholemuhionen kann auch in Gegenwart anderer
üblicher Zusatzstoffe mit gleichem Vorteil erfolgen.
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Ein wesentlicher Vorteil bei Vexwendung solcher Fettalkoholemulsionen
liegt neben der Ersparnis an Arbeit und Zeit in einer weitgehenden Schonung des
Kautschuks und dadurch in der Erzielung höherwertiger Vulkanisate.
Solche
Fettalkoholemulsionen eignen sich naturgemäß besonders auch zum Einbringen von Faserstoffen
in Kautschuk.
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Ein weiterer Vorteil liegt in der handlichen,x-Form solcher Emulsionen,
die durch ihrel"q schmalzartige Beschaffenheit eine bequ°m#,-; Handhabung z. B.
beim Abwiegen gestattet: Wegen des hohen Wasserbindungsver@:, mögens der höhermolekularen
Fettalkohole i,.ft:I die Herstellung ihrer Emulsionen ohne Hilfe von Emulgatoren
möglich; ihre Herstellung wird indes erleichtert, und die Emulsionen werden ,glatter
und haltbarer bei Zugabe üblicher Emulgatoxen, wobei ganz geringe Mengen, z. B.
1/2 bis 1 0,10, genügen. Vorteilhaft bedient man sich dabei der fettsauren Salze
oder der Yettalltoliolsulfonate als Emulgatoren.
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Beispiel i In 2o kg vormastizierten Kautschuk wird i kg einer in der
Wärme hergestellten Emulsion aus 500 g Stearinalkohol und 500 b -
Wasser
unter Beigabe eines Emulgators, z. B. von 2o g fettsaurem -Natrium, eingemischt.
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Beispiel a 5049 Kautschuk werden mastiziert unter Zusatz von
z kg einer sonst in gleicher Weise hergestellten Emulsion aus 8oo g eines Gemisches
gleicher Teile Stearinalkohol und Oleinalkohol in i Zoo g Wasser nebst 4.o g Emulgator.
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Beispiel 3 Zu
25 Gewichtsteilen Ruß gibt man "25 Gewichtsteile
einer Emulsion aus .1o Gei@-ichtsteilen eines Gemisches höhermolekularer Fettalkohole
mit 12 bis 1
8 Kohlenstoffatomen und 6o Gewichtsteilen Wasser unter Verwendung
eines Gewichtsteiles eines Emulgators. Dieses |
r *Ruß -Emulsions-Gemisch wird in 64. Gewichts- |
I >lAn vormastizierteu Kautschuk zusammen |
W 5 Gewichtsteilen Zinkoxyd, 3 Teilen |
wefel und 0,75 Teilen Diphenylguanidin |
i'mischt. Die Mischung wird dann in |
.lli er- Weise vulkanisiert. |
lpus den Gegenstand des Patents 618657 |
ldende Verfahren besteht darin, das Ein.- |
bringen des Leims in den Kautschuk durch Zugabe höhermolekularer Fettalkohole zu
erleichtern. Dort handelt es sich -um Zugabe geringer Mengen lediglich von höhermolekularen
Alkoholen, die nur den Zweck haben, einen. neuen Werkstoff zu erhalten, der sich
leichter in den Kautschuk einarbeiten läßt, dessen Leimcharakter aber im übrigen
voll gewahrt bleibt. Im Gegensatz dazu stehen die nach dem vorliegenden Verfahren
zur Anwendung gelangenden wäßrigen Emulsionen aus höhermolekularen Fettalkoholen
und Wasser, wobei die Menge des Emulgators auf die üblichen ;geringen Mengen beschränkt
bleibt, also mengenmäßig keine Rolle spielt-Das Verfahren dieses Patents soll hier
nicht geschützt sein.