DE727481C

DE727481C - Verfahren zur Erzeugung metallfreier Stellen bei auf Lackuntergrund metallisierten Isolierstoffen

Info

Publication number: DE727481C
Application number: DES141231D
Authority: DE
Inventors: Norbert Muellbauer
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1940-06-05
Filing date: 1940-06-05
Publication date: 1942-11-04

Description

Verfahren zur Erzeugung metallfreier Stellen bei auf Lackuntergrund metallisierten Isolierstoffen Metallisierte Isolierstoffe, :die zum Aufbau elektrischer Einrichtungen Verwendung finden sollen, müssenge%vöhnlichIiriechstrecken, d. h. gut isolierende metallfreie Zonen, aufweisen. Derartige metallfreie Zonen werden entweder bei der Herstellung der Metallbeläge .durch Abdecken o@. @dgl.erzeugt o_ der nachträglich ,durch Entfernen eines. T'@el . dies Metallbelages hergestellt. Das letzte Verfahren hat mannigfache Vorteile, von denen u. a. der, daß keine große Lagerhaltung in mietallisierten Isolierstoffen notwendig ist, besonders erwähnenswert erscheint.
Häufig werden: nun die Isolierstoffe, hevor sie metallisiert werden" mit einem Lackuntergrund versehen, der entweder eine bessere Oberflächenisolation oder eine geeignetere Oberflächenbeschaffenheit erzeugen oder auch als Porenfüller bei - porösen Isolierstoffen, wie z. B. Papier, dienen soll.
Bei solchen mit Lackuntergrund versiehen:en und darauf metallisierten Isolierstoffen wird erfindungsgemäß zur Erzielung von metallfreien Stellen, zunächst auf den Stellen, die von der Metallisierung befreit werden soIl@en,- ein. den Lackuntergrund lösendes Mittel aufgebracht und anschließend der erweichte Lackgrund mitsamt dem darauf haftenden Metall durch mechanisch wirkende Vorrichtungen, wie Bürsten o. dgl., entfernt.
Obwohl der Lackuntergrund unterhalb der Metallschicht liegt, tritt das Lösungsmittel doch im Augenblick in Wirkung, weil die Metallschicht porös genug ist, um dem sehr dünnflüssigen Lösungsmittel Zutritt zur Unterlage zu gestatten. In :der Praxis führt man das Verfahren am zweckmäßigsten so, aus, äaß man die vom Metall zu befreienden Stellen des me-* tallisierten Isolierstoffes mit dem Lösungsmittel durch Druckwalzen oder feststehende da oder die rotierende Wirkung Bürsten des Lösungsmittels o..dgl. benetzt augeri" und-' . blicklich eintritt, unmittelbar anschließend mittels einer weiteren Bürste oder einer Wischvorrichtung das Metall abwischt. Es ist sogar möglich, hei geeigneter Fortbewegungsgeschwindigkeit des Isolierstoffes, daß die das Lösungsmittel auftragende Einrichtung fast im Augenblick des Auftragens die Entfernung des Metallbelages vornimmt.
Eine besonders geeignete Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung arbeitet folgendermaßen: Eine rotierende Bürste wird laufend mit Lösungsmittel getränkt und erhält eine solche Umdrehungsgeschwindigkeit, daß bei geeigneter Drehrichtung ein Teil des Lösungsmittels durch die Zentrifugalkraft abspritzt und die Metallschicht kurz vor der Berührung mit der Bürste benetzt. Um seitliche Spritzer zu vermeiden und .eine genau definierte Metallzone zu entfernen, werden Blenden aus Blech o. dgl. vorgesehen, die das abspritzende Lösungsmittel auf die gewünschte Fläche begrenzen.
Das Verfahren nach der Erfindung hat größte Bedeutung für die Herstellung von metallisiertem Papier, das zum Aufbau von sog. selbstheilenden Kondensatoren dient. Diese Papiere werden normalerweise mit einem Lackuntergrund versehen, um die im Papier befindlichen Poren vor dem Aufbringen des Metallbelages, der meist im Aufdampfverfahren gewonnen wird, zu schließen. Mit Hilfe des geschilderten Verfahrens zur Entfernung des Belages gelingt es in einfachster Weise, metallfreie Ränder o. dgl. herzustellen, so- daß bei der Metallisierung sehr breite Papierbahnen auf der gesamten Fläche bedampft werden können, aus welchen nachher dann die gewünschten Papierbreiten ge- schnitten und gemäß der Erfindung mit belagfreien Rändern versehen werden.
Besonders vorteilhaft ist es, das Schneiden "der Papierbahnen mit der Krie:chwegherstellang zu verbinden, indem man in der gleichen Einrichtung entweder nach der Herstellung der Ränder das Papier schneidet, oder umgekehrt. Die mit dem Verfahren nach der Erfindung erzeugten metallfreien Zonen sind sehr scharfrandig und weisen einen vorzüglichen Isolationslwert auf.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung metallfreier Stellen bei auf Lackuntergrund metallisierten Isolierstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den vom Metall zu befreienden Stellen ein den Lackuntergrund lösendes Mittel aufgebracht und anschließend der .erweichte Lack mitsamt dem darauf haftenden Metall durch -nechanisch wirkende Vorrichtungen, wie Bürsten o. dgl., entfernt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufbringen des Lacklösungsmittels und das Entfernen ,des Belages mit Hilfe der gleichen Verrichtung .erfolgt. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, :daß das Aufbringen des Lösungsmittels und gegebenenfalls das Entfernen der Metallschicht durch eine feststehende oder rotierende Bürste erfolgt. Verfahren nach Anspruch 3 unter Artwendung .einer rotierenden Bürste, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlaufgeschwindigkeit der Bürste so gewählt wird, daß das Lösungsmittel. zufolge der Zentrifugalkraft von der Bürste abgeschleud@ert wird und, gegebenenfalls begrenzt durch Blenden, den metallisierten Isolierstoffträger vor der Berührung mit der Bürste benetzt.