-
Hebereinrichtung zum oberschichtigen Abziehen der Würze Bei Gewinnung
der Vorderwürze in den Brauereien ist es bekannt, die über der Treberschicht stehende
Würze von oben abzuschöpfen. Es ist auch bekannt, diese zur Beschleunigung des Läuterprozesses
dienende Maßnahme mittels Heber auszuführen.
-
Die bekannten Hebereinrichtungen sind durchweg von -einfacher Bauweise
und bestehen im wesentlichen aus einem U-förmigen Heber, dessen Saugrohr an einem
auf dem Würzespiegel ruhenden Schwimmer befestigt ist, wobei sich def Heber mit
dem Würzespiegel senkt Die einfachsten Heber werden mit einem am Auslaufrohr befestigten
biegsamen Schlauch mit Wasser gefüllt und der Auslauf so lange mit der Hand geschlossen
gehalten, bis der Schlauch in das Aufnahmegefäß (Läutergrand oder Würzepfanne) gelegt
ist, wobei der Hebervorgang -durch öffnen des Schlauche. beginnt. Bei fortschrittlicheren
Einrichtungen werden die Rohrenden des Hebers mit Abschlußorgan.en ausgestattet,
welche zum Füllen des Hebers mit Flüssigkeit geschlossen und zur Einleitun- der
Hebertätigkeit geöffnet werden.
-
Es ist auch bekannt, das Heberausstoßrolir in ein Auffangerohr auslaufen
zu lassen.
-
Die beschriebenen Vorrichtungen, welche den Bedürfnissen des Kleinbetriebs
genügen, sind für den Großbetrieb, wo schnelles Arbeiten mit großen Hebern gefordert
, wird, wegen verschiedener Unvollkommenheiten nicht verwendbar, vor allem infolge
der umständlichen Füllung des Hebers bei sämtlichen Bauweisen und infolge der erschwerten
Reinigung der Würzewege bei den fortschrittlicheren Ausführungen.
-
Der Erfinderdes vorliegenden Erfindungsgegenstandes hat es sich zur
Aufgabe gemacht. .eine Hebereinrichtung zu schaffen, welche bei bequemer und schneller
Füllung und Nachfüllung
(letztere bei abgerissener Flüssig keitssäule)
des Hebers mit glatten und leicht zu reinigenden Würzewegen auskommt, wodurch ein
für den Mittel- und Großbetrieb brauchbares Gerät entsteht. .: Die Neuerungen gemäß
vorliegendem Erfindungsgegenstand bestehen zunächst in der Anordnung des Hebers
auf einem unter Bedienungsbühne aufgestellten, beispielsweise livdraulischen Hubwerk
von an sich bekannter .Ausführung. Heber und Hubwerk sind durch eine starre, in
der Bedienungsbühne geführte, nicht drehbare Hubsäule verbunden. Heben und Senken
des Hebers erfolgen ohne Handarbeit durch Betätigung einig fein regulierbaren Steuerhahnes.
Die Hubsäule dient zugleich als Verbindung des Hebers mit einer unter Bedienungsbühne
aufgestellten Luftpumpe, weshalb die genannte Säule als Hohlkörper ausgebildet ist.
Hubsäule und Luftpumpe bleiben durch einen biegsamen Schlauch ständig in Verbindung,
um den Heber in jeder Höhenlage und zu jeder Zeit sowohl durch Vollsaugen betriebsfähig
zu machen als auch durch Absaugen allenfalls eingedrungener Luft betriebsfähig zu
erhalten. Um das Vorhandensein von Luft im Heber sofort kenntlich zu machen, ist
am Scheitel des letzteren ein Schauglas von an sich bekannter Ausführung angebracht.
Das unerwünschte Eindringen von Würze in die Luftabsatigeleitung wird durch einen
= selbsttätigen Schwimmerkugelverschluß von an sich gleichfalls bekannter Ausführung
verhindert. Größere Läuterbottiche sind stets mit einer Treberschneidmaschine ausgestattet.
Der Erfindungsgegenstand sieht nun eine Sicherheitsvorrichtung vor, durch welche
vermieden wird, daß die Maschine den Heber berührt und beschädigt, und zwar ist
das Hubwerk finit einer Einrichtung versehen, welche den Stromkreis des Antriebsmotors
der Schneidmaschine in den unteren Heberstellungen unterbricht und das Schließen
dieses Stromkreises erst dann wieder freigibt, wenn der Heber aus dem Bewegungsbereich
der Maschine ausgefahren ist.
-
Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung
in beispielsweiser Ausführungsform veranschaulicht, und es stellt dar Fig. i eine
Gesamtanordnung der Vorrichtung, Fig. 2 die Ventilanordnung.
-
Die Würze befindet sich in dem Bottich i. Neben dem Bottich ist in
dem Lager 2 die lieb- und senkbare Hohlsäule 3 geführt. Das Heben und Senken dieser
Säule erfolgt durch. den Hubmiechanismus 22. Außerdem sind Belastungsgewichte 21
vorhanden, welche das Senken sicherstellen. Auf der Hohlsäule ,; ist der Heber aufgebaut,
dessen Saugrolit -. in den Bottich hineinragt. An dessen untereru Ende ist der sternförmige
Schöpfteller 23
vorgesehen. Das Ausstoßrohr 6 ragt in das feststehende Staurohr
7 hinein, welches aii :einem Grunde einen Regulierhahn 8 aufweist. An diesen Hahnen
schließt die Würzeleitung zum L äutergrand oder zur Würzepfanne an. Am Höchstpunkt
des Hebers .1. 6 ist die Ventilanordnung 9 (Fig. 2) vorgesehen. Die hohle Säule
3 besitzt einen -\ e:-bindungsstutzen io; der in Verbindung mit dem Stutzen
i i der Ventilanordnung steht. Außerdem steht die hohle Säule durch eine Schlauchleitung
12 mit der Strahlpumpe 13 in Verbindung, deren Treibmittel (Wasser. Dampf) durch
das Ventil 2d abgesperrt «-erden kann.
-
Auf dem Belastungsgewicht 21 ist ein Anschlag 1.4 vorgesehen, der
in Höchststellung des Hebers einen Hebel 15 verschwenkt. Dieser Hebel steht in Verbindung
mit einem elektrischen Schalter derart, daß letzterer den Stromkreis des Antriebsmotors
zur Schneidmaschine unterbricht und damit d=e Maschine stillsetzt, sobald der Heber
um ein, bestimmtes Maß abgesenkt ist. Die Einschaltung des Motors ist erst nach
Rückführung des Hebers in die Höchststellung möglich.
-
Das Ventil 9, dessen Wirkungsweise -ui sich bekannt ist, wird
in Fig. 2 veranschati-.licht. Dasselbe steht durch eine Leitung 16 und den Absperrhahn
17 in Verbindung mit der Hohlsäule 3., Tritt in dem Stutzen 18 ein Unterdruck auf,
so wird die Ventilkugel ich angehoben, und der Unterdruck setzt sich in die Rohre
.1. und 6 fort. Die angesaugte Flüssigkeit aus den Rohren d. und 6 liebt die Schwimmerkugel
ig an und drückt sie, sobald die Rohre .I, 6 gefüllt sind, auf den Sitz 2o, wodurch
die Saugwirkung aufgehoben wird und die reine Heberwirkung zur Geltung kommt. Ist
dieser Zustand erreicht, so kann durch den Absperrhahn 17 die Vakuumleitung abgeschlossen
werden. Das Schwimmervetit:1 ist in üblicher Weise in einem Schauglas 23 eingebaut.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Befindet sich die
Würze in Bottich i in läuterfertigem Zustand, dann wird der in der höchsten Lage
befindliche Heber abgesenkt. .Während der ersten Zoo mm der Absenkung von der Höchststellung
gelangt der Hebel 15 aus seiner Höchststellung in die Tieferstellung, und damit
wird die Schneidinaschine auf Stillstand gesperrt. Nun wird bei geschlossenem Hahn
8 in das Staurohr 7 Wasser gegeben, und zwar in solcher Menge, daß das Heberausstoßrohr
6 unten abgeschlossen ist. Ist dieses geschehen, dann wird der EIeber weiter abgesenkt,
und zwar so tief, daß
das Hebersaugrohr saugfertig in die Würze
des Bottichs i :eintaucht. Nun kann die Vakuumpumpe 13 angestellt werden, die aus
dem Heber die Luft heraussaugt, die Würze hebt und dabei die Arme q. und 6 mit Würze
füllt. Dadurch wird von der Würze die Gummischwimmkugel ig auf ihren Ventilsitz
gehoben und die Saugleitung abgeschlossen. Es ist zu beachten, daß die Würze den
Sitz der Kugel nicht berühren und daher nicht verkleben kann, denn der Dichtungssitz
liegt stets einige Zentimeter über dem Würzespiegel im Schauglas. Die Luftsaugleitung
wird. noch durch den Hahn 17 abgesperrt und die Vakuumpumpe 13 jetzt abgestellt.
Der soeben geschilderte Vorgang hat bei vorhandenem Höhenunterschied zur Folge,
daß sich nunmehr der Flüssigkeitsstand im Staurohr 7 mit demjenigen im Bottich i
ausgleicht. - Die Gleichgewichtsbedingungen werden nun in bekannter Weise dadurch
verändert, daß der Regulierhahn 8 des Staurohrs 7 ,auf den zweckmäßigen Quer-. schnitt
geöffnet wird. Durch das Öffnen des Regulierhahnes 8 entsteht zwischen der Würze
im Bottich i und dem Staurohr 7 ein Gefälle, der Hebervorgang wird eingeleitet,
und das Abhebern beginnt. Jetzt wird das Senkwerk 22 in Tätigkeit gesetzt, wodurch
sich der Heber langsam senkt und dem fallenden Würzespiegel des Bottichs folgt.
Die Senkgeschwindigkeit des Hebers und die Öffnung des Regulierhahnes 8 -werden
aufeinander abgestimmt, und zwar wird zweckmäßigerweise bei Beginn des Arbeitsvorganges
schnell und gegen Schluß desselben langsam geheb.ert. Hat der Heber die unterste
zulässige Stellung erreicht, so -wird das Hubwerk angehalten und die Heberwirkung
nach kurzer Zeit durch Einsaugen von Luft aufgehoben. Gelangt während des Heberns
Luft in den Heber, so zeigt sich diese sofort im Schau-0 CY
as 25 und kann
durch Anstellen der Luftpumpe 13 und öffnen des Hahnes 17 ohne Störung des Arbeitsvorganges;
entfernt werden.