DE722519C - Anastigmatisches photographisches Objektiv - Google Patents

Description

• Anastigmatisches photographisches Objektiv Die Erfindung bezieht sich auf anastigmatische photographische Objektive mit stark tonnenförmiger Verzeichnung für Bildwinkel von mehr als too°, die aus einem sammelnden Linsensystem und einem in verhältnismäßig großem Abstand von diesem angeordneten zerstreuenden Linsensystem bestehen, dessen absolute Brennweite größer als das Doppelte der Brennweite des sammelnden Systems ist. Solche Objektive sind mehrfach bekanntgeworden, wobei man zur Erzielung möglichst guter Abbildung für das sammelnde System verschiedenerlei Formen vorgeschlagen hat.
• Gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt sich eine besonders vorteilhafte Kombination von sammelndem und zerstreuendem Linsensystem bei der hier vorliegenden Objektivgattung, wenn man als sammelndes Linsensystem lein Objektiv wählt, das auf jeder Seite des Blendenortes eine Mehrzahl meniskenförmiger, ihre hohle Seite dem Blendenort zukehrenden Glieder hat, und zwar auf jeder Seite des Blendenortes ein diesem Ort benachbartes zerstreuendes und mindedestens ein sammelndes Glied, wobei auf jeder Seite die einander benachbarten brechenden Flächen des zerstreuenden und des ihm benachbarten sammelnden Gliedes verschieden stark gekrümmt sind und der Abstand - zwischen den Scheitelpunkten der beiden dem Blendenort am nächsten liegenden brechenden Flächen der zerstreuender Glieder größer ist als vier Fünftel des arithmetischen Mittels aus den absoluten Werten der Krümmungsradien dieser beiden Flächen, und wenn ferner dem hinteren Hauptpunkt des zerstreuenden Linsensystems vom vorderen Hauptpunkt des sammelnden Systemseine Entfernung gegeben wird, die größer als die halbe Brennweite des sammelnden Systems ist. Man erhält auf diese Weisse sein scharfzeichnendes photographisches Objektiv, das bei den vorausgesetzten großen Bildwinkeln eine hohe Lichtstärke aufweist.
• Als selbständig zu verwendende photographische Objektive sind sammelnde Systeme, wie sie hier in Verbindung mit einem zerstreuenden Linsensystem vorgeschlagen wer= den, bekanntgeworden. Diese bekannten Objektive sollten bereits für Aufnahmen bei verhältnismäßig großen Bildwinkeln, etwa ioo° und auch darüber, Verwendung finden. Dabei wurde jedoch auf eine weitgehende Beseitigung der Verzeichnung hingearbeitet, und es war nicht vorauszusehen, daß diese Sammelsysteme auch bei einer zum Zweck der weiteren Bildwinkelvergrößerung erfolgten Verbindung mit einem Zerstreuungssystem (wobei eine stark tonnenförmige Verzeichnung unerläßlich ist, um genügende Helligkeit am Bildrand zu .erzielen) ihre guten Eigenschaften im übrigen beibehalten würden. Soweit bisher Objektive von der Art der beim Gegenstand der Erfindung verwendeten Sammelsysteme mit Zusatzsystemen verwendet worden sind, haben dieselben dazu gedient, den Verzeichnungsfehlern des sammelnden Systems entgegenzuwirken.
• Da das von dem zerstreuenden System eines der Erfindung entsprechend ausgebildeten Objektivs entworfene virtuelle Bild in der Regel nicht von Bildteldkrümmung frei gehalten werden kann, so wird man das sammelnde System so gestalten, daß es diese Bildfeldkrümmung ausgleicht. Farhenfehler des zerstreuenden Systems des Erfindungsgegenstandes dagegen lassen sich vermeiden, wenn man dieses System mindestens aus einer dem Objekt zugekehrten Zerstreuungslinse und einer darauffolgenden Sammellinse, deren 2,-Wert kleiner ist als der der Zerstreuungslinse, zusammensetzt und die dem sammelnden System zugekehrte Endfläche des Zerstreuungssystems eine hohle Fläche ist.
• Es hat sich zur Erreichung einer besonders weitgehenden Beseitigung der Bildfehler als zweckmäßig erwiesen, alle brechenden Flächen des Zerstreuungssystems, deren Krümmungshalbmesser kleiner als die Brennweite dieses Systems ist, dem sammelnden System ihre hohle Seite zukehren zu lassen. Hält man diese und die vorher für die Vermeidung von Farbenfehlern des Zerstreuungssystems genannte Bedingung sein, so hat es sich sogar als möglich erwiesen, dieses System nur aus der dem Objekt zugekehrten Zerstreuungslinse und feinem sammelnden, mit ihr verkitteten Meniskus bestehen zu lassen, wobei die Zerstreuungslinse ungefähr eine plankonkave Linse ist, die ihre ungefähr ebene Fläche dem Objekt zukehrt.
• In den nachstehenden Tafeln sind die Abmessungen und die Glasarten zweier Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes angegeben, die in der Zeichnung je in einem entlang der optischen Achsren der Objektive geführten Schnitt wiedergegeben sind.
• Das Objektiv gemäß Fig. i (i. Ausführungsbeispiel) besteht aus einem dem Objekt zuzukehrenden Zerstreuungssystem mit den miteinander verkitteten Linsen L1, L2 und L3 und einem sammelnden System mit den Einzellinsen L4, L5, L6 und L7. , Zwischen den Linsen L5 und L6 befindet sich eine Blende.
• Das Objektiv gemäß Fig. 2 (2. Ausführungsbeispiel) besteht aus einem dem Objekt zuzukehrenden Zerstreuungssystem mit den miteinander verkitteten Linsen Lt und L. und einem sammelnden System mit den Einzellinsen L3, L4, L5 und L6. Die Blende befindet sich hier zwischen den Linsen L4 und L5.
• Bei dem ersten Ausführungsbeisspiel sind die Abmessungen in Millimetern und die Glasarten folgende:

  Dicken u. Glasarten

  Halbmesser Abstände 7:,p v

  y1 - ` C

  5,3 I,6228 56,9

  r2 - 86,1

  d., _ 28,7 I,6477 33,9

  ya =

  d3 = 3,2 1.6228 56,9

  y4 = 5322

  1i = 4565

  5335

  d4 = 3,27 1,5163 64,0

  r6 -10,815

  12 = 0,o2

  r; -- 4,112

  d5 = 0,32 1,7283 28,3

  r, - 3,219

  4 - 3,70

  ys - 3219

  d,; = 0,32 i,7283 28,3

  710 - 4,112

  14 - 0,02

  y,l - io,8i5

  d; = 3,27 1,5163 64,0

  5,335

  Das sammelnde System, das symmetrisch ist, hat eine Brennweite von -25,o mm, und das Z:erstreungssystem hat eine Brennweite von - 88,i mm. Der hintere Hauptpunkt des Zerstreuungssystems liegt um 5 47 mm vor dem vorderen Hauptpunkt des sammelnden' Systems, dessen gesamte Scheitelhänge io,92'mm beträgt. Das gesamte Objektiv hat eine Brennweite von i g, 2 min bei einem Blendendurch'm:esser von 3,34 mm; es hat ein Öffnungsverhältnis von i :6,3 und einen Bildwinkel von i 8o'. Bei dein zweiten Ausführungsbeispiel sind die Abmessungen in Millimetern und die Glasarten folgende:

  Dicken u. Glasarten

  Halbmesser Abstände Itd v

  ri = 00

  4,9 1,5163 64,0

  r.@ = 76,45

  d2 = 18,6 1,6467 33,9

  y;3 = 108,18

  h = 63,8

  r4 = 17,275

  d3 = 9,3 1,5163 64,0

  34005

  12 = 0,07

  y,; = 1349

  d,, = =,I 1,7287 28,4

  yr = 10,705

  13,98

  7s = 10705

  d 5 = 1#1 1728.7 28,4

  7s = 1349

  14 = 0,07

  rio = 34005

  9,3 1,5163 64,0

  yii = 17275

  Das sammelnde System, das wieder symmetrisch ist, hat eine Brennweite von + 80,4 mm, das Zerstreuungssystem eine Brennweite von - 240,5 nun. Der hintere Hauptpunkt des letzteren liegt um 8o,4mm vor dein vorderen Hauptpunkt des. sammelnden Systems, dessen gesamte Scheitellänge 34,92mm beträgt. Das gesamte Objektiv hat eine Brennweite von 8o,4mm bei einem Blendendurchmessier von i2,omm; es hat ein Öffnungsverhältnis von i : 6,3 und einen Bildwinkel von i36°.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Anastigmatisches photographisches Objektiv mit stark tanrienförmiger Verzeichnung für Bildwinkel von mehr als i oo°, bestehend aus seinem dem Bildort zugewandten sammelnden und einem in verhältnismäßig großem Abstand vor diesem angeordneten zerstreuenden Linsensystem, dessen absolute Brennweite größer als das Doppelte der Brennweite des sammelnden Linsensystems ist, dadurch gekennzeichnet, daß das sammelnde System aus einem Objektiv besteht, das auf jeder Seite des Blendenortes eine Mehrzahl meniskenförmiger, ihre hohle Seite dem Blendenort zukehrender Glieder hat, und zwar auf jeder Seite des Blendenortessein diesem Ort benachbartes zerstreuendes und mindestens ein sammelnder Glied, wobei auf jeder Seite die einander benachbarten brechenden Flächen des zerstreuenden und des ihm benachbarten sammelnden Gliedes verschieden stark gekrümmt sind und der Abstand zwischen den Scheitelpunkten der beiden dem Blendenort am nächsten Liegenden brechenden Flächen der zerstreuenden Glieder größer ist als vier Fünftel des arithmetischen Mittels aus den absoluten Werten der Krümmungsradien dieser beidem Flächen, ferner dadurch gekennzeichnet, daß der hintere Hauptpunkt des zerstreuenden Linsensystems vom vorderen Hauptpunkt-des sammelnden Systems eine Entfernung hat, die größer als die halbe Brennweite des sammelnden Systems ist.
2. 2. Objektiv nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das zerstreuende Linsensystem aus mindestens einer dem Objekt zugekehrten Zerstreuungslinse und einer ihr folgenden Sammellinse, deren v-Wert kleiner ist als der der Zerstreuungslinse, zusammengesetzt ist und daß die dem genannten sammelnden Linsensystem zugekehrte Endfläche des zerstreuenden Systems eine hohle Fläche ist.
3. 3. Objektiv nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen Flächen des zerstreuenden Linsensystems, deren Krümsmungshalhmesser kleiner als die Brennweite dieses Systems ist, dem sammelnden System ihre höhle Seite zukehren.
4. 4. Objektiv nach Anspruch 2 und 3, dadurch 'gekennzeichnet, daß die dem Objekt zugekehrte -Zerstreuungslinse des zerstreuenden Linsiensystems ungefähr :eine plankonkave Linse ist, die ihre ungefähr ebene Fläche dem Objekt zukehrt, und d.aß das zerstreuende Linsensystem außer aus dieser Zerstreuungslinse nur noch aus einem sammelnden, mit ihr verkitteten Meniskus besteht,