DE722060C - Kardanisch aufgehaengter Kreisel - Google Patents
Kardanisch aufgehaengter KreiselInfo
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- DE722060C DE722060C DES137552D DES0137552D DE722060C DE 722060 C DE722060 C DE 722060C DE S137552 D DES137552 D DE S137552D DE S0137552 D DES0137552 D DE S0137552D DE 722060 C DE722060 C DE 722060C
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/34—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes
- G01C19/38—Rotary gyroscopes for indicating a direction in the horizontal plane, e.g. directional gyroscopes with north-seeking action by other than magnetic means, e.g. gyrocompasses using earth's rotation
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Description
Gegenstand des Hauptpatents; ist ein kardanisch in oder nahe seinem Schwerpunkt
aufgehängter Kreisel, wie er insbesondere in Luftfahrzeugen zur Anzeige des Horizontes
5 oder des Azimuts Verwendung findet, bei welchem eine Bremsvorrichtung für die Drehung des Kardanrahmens um die äußere
Kardanachse vorgesehen ist und diese Bremsvorrichtung durch mit der inneren Kardanachse
verbundene Mittel beim Überschreiten eines vorbestimmten Schwenkwinkels des Kreisels um die innere Kardanachse selbsttätig
einschaltbar ist.
Im Hauptpatent wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß das auf den Kreiselläufer
wirkende Antriebsmoment oder Reibungsmoment der Lager für die Umlaufachse auf den Läuferträger entsprechende Gegendrehmomente
zur Folge haben. Wenn sich die Kreiselumlaufachse in ihrer Normallage senkrecht
zur Ebene der Kardanachsen befindet, werden diese Momente von den Kardanachsen aufgenommen. Wenn jedoch die Umlaufachse
von der genannten Normallage abweicht, so besitzt das in Rede -stehende Gegendrehmoment
eine Komponente um die äußere Kardanachse, welche bestrebt ist, den Kardanrahmen
mit dem Kreisel in Drehung um die äußere Kardanachse zu versetzen.
Derartige auf den Läuferträger einwirkende Drehmomente können sich, auch wenn
sie sehr klein sind, bei einem in Betrieb befindlichen Kreisel -dann voll auswirken, wenn
der Kreisel um die inner-e Kardanachse so weit ausgeschwenkt ist, daß die Umlaufachse
in oder nahezu in die Richtung der äußeren
Kardanachse fällt. Diese Lage wird im Flugbetrieb immer eintreten, wenn ein Flugzeug
um eine zur inneren Kardanachse parallele Achse Drehungen um 900 und mehr, z. B. im
Kunstflug, ausführt.
Die Erfindung löst die Aufgabe, einen solchen Kreisel voll durchdrehbar zu machen,
mit Hilfe einer gemäß dem Hauptpatent vorgesehenen Bremsvorrichtung, die erfindungsgemäß
derart ausgebildet ist, daß sie eine volle Umdrehung des Kreiselumlaufachsenträgers
um die innere Kardanachse ermöglicht und daß sie nach dem Durchgang der Kreiselumlaufachse durch die Richtung der
äußeren Kardanachse selbsttätig wieder abgeschaltet wird.
Die näheren Einzelheiten sind im folgenden, an Hand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. ι einen Kreisel mit horizontaler Umlaufachse,
Fig. 2 den Kreisel der Fig. 1 um 900 um die innere Kardanachse geschwenkt,
Fig· 3 den Bremsring der Bremsvorrichtung,
Fig. 4 einen Kreisel mit horizontaler Um-■ laufachse und elektromagnetisch einstellbarer
Bremsvorrichtung.
In den Fig. ι und 2 ist der Kreisel mit
horizontaler Umlaufachse 1 in einem Gehäuse 2 gelagert, welches mit den Zapfen der
inneren Kardanachse 3 in dem Kardanrahmen 4 drehbeweglich angeordnet ist. Der Rahmen
4 ist mit den Zapfen 5, 5 der äußeren Kardanachse in gehäusefesten Lagern 6,6
eines Gehäuses 7 um die äußere Kardanachse drehbeweglich. Ein derartiger Kreisel kann
beispielsweise als Azimutkreisel für Navigation und Steuerung in Luftfahrzeugen dienen.
Die in Fig. 1 gezeigte Lage des Kreisels stellt die Normallage dar, in welcher die Kreiselumlaufachse
senkrecht zu der durch die beiden Kardanachsen bestimmten Ebene liegt. In Fig. 2 ist der Kreisel um 900 um die
innere Kardanachse 3 geschwenkt dargestellt. In dieser ausgezeichneten Lage fällt die Umlaufachse
des Kreisels zusammen mit der Richtung der äußeren Kardanachse 5, 5. Um zu verhindern, daß der Kardanrahmen 4 in
Drehung um die äußere Kardanachse 5, S versetzt wird, ist eine mechanische Bremsvorrichtung
für die Drehung des Kardanrahmens um die äußere Kardanachse vorgesehen. Diese Bremsvorrichtung ist zweiteilig ausgebildet,
derart, daß der eine Teil gerätefest angeordnet und der andere Teil mit dem Kreiselgehäuse
2 und damit mit der inneren Kardanachse 3 fest verbunden ist. Der letztgenannte Teil besteht aus einem messerförmigen Teil 8,
der an seinem freien Ende .ein schneidenf örmiges
Endstück 9 aufweist. Der gerätefeste Teil ist als konzentrisch zur äußeren Kardanachse
liegender Bremsring ausgebildet, der in der zur äußeren Kardanachse senkrechten Ebene
durch die innere Kardanachse 3 liegt. Der Bremsring weist, wie sich aus Fig. 3 ergibt,
auf seiner Innenseite einen Zahnkranz auf, der durch die Zähne 11 gebildete Zwischenräume
12 besitzt, in welche das schneidenförmige Endstück des Teiles 8 eingreifen kann.
Bei einer Drehung des Kreisels um die innere Kardanachse 3 relativ zu dem Gehäuse
7 in die in Fig. 2 gezeichnete Lage gelangt das schneidenförmige Endstück 9 in einen der in Fig. 3 dargestellten Zwischenräume
12 des Ringes 10. Es ist indes möglich, daß das Endstück 9 bei der genannten
Drehung auf einen der Zähne 11 zu liegen kommt. In diesem Falle wird durch das auf
die Kreiselumlaufachse infolge des Weiterdrehens des Kreisels ausgeübte Drehmoment
eine Präzessionsbewegung des Kreisels um die äußere Kardanachse verursacht, so daß
das Endstück 9 nach einer nur ganz geringen Drehung um die Achse 5, 5 in einen solchen
Zwischenraum gelangt. Beim Weiterdrehen des Kreisels bzw. des Flugzeuges kann das
Endstück 9 .ohne weiteres durch die betreffende Lücke hindurchtreten. Auf diese Weise
ist die aus den eingangs erwähnten Gründen gefährliche Zone überwunden, ohne daß durch
den Kreisel eine Drehung des Kardanrahmens um die äußere Kardanachse veranlaßt werden
konnte. Dadurch, daß der Bremskörper 8, 9 durch die Verzahnung des Bremsringes 10
hindurchtreten kann, ist der Kreisel im Kardanrahmen voll durchdrehbar unter gleichzeitiger
Abbremsung des Kardanrahmens.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausf ührungsbeispiel ist wiederum ein dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 entsprechender
Kreisel mit horizontaler Umlaufachse vorgesehen. In den Figuren sind gleiche Teile
mit denselben Bezugszeichen versehen. Die bei diesem Ausführungsbeispiel vorgesehene
Bremsvorrichtung ist als elektromagnetisch inrückbare Backenbremse ausgebildet, die
mit Hilfe einer durch den Kreisel beim Durchgang der Umlaufachse durch die Riehtung
der äußeren Kardanachse steuerbaren Kontaktvorrichtung ein- bzw. ausgeschaltet wird.
Die Bremsvorrichtung weist eine mit der äußeren Kardanachse fest verbundene Bremsscheibe
18 auf, gegen welche ein Bremsklotz 17 anpreßbar ist. Zum Einrücken dieser
Backenbremse ist ein Elektromagnet 16 vorfesehen. Die Kontaktvorrichtung zur Erregung
des Elektromagneten weist eine Kontaktbahn 15 auf, die an der Innenseite eines
[ehäusefesten Ringes 14 angeordnet ist und
in der zur äußeren Kardanachse senkrechten Ebene durch die innere Kardanachse 3, 3 liegt.
Mit dieser Kontaktbahn 15 arbeitet ein Kontakt 13 zusammen, der mit Hilfe eines fingerartigen
Teiles 8 am Kreiselgehäuse 2 und über dieses mit der inneren Kardanachse 3, 3 fest
verbunden ist.
Bei einer Relativdrehung des Kreisels gegenüber dem Gehäuse 7 um einen solchen Betrag,
daß die Umlaufachse des Kreisels in oder nahezu in die Richtung der äußeren Kardanachse fällt, gelangt der Kontakt 13 mit
der Kontaktbahn 15 in Eingriff, wodurch der Stromkreis für den Bremsmagneten 16 geschlossen
und dadurch die Backenbremse eingerückt wird. Der Kontakt 13 ist federnd
derart ausgebildet, daß er mit verhältnismäßig geringer Reibung auf der entsprechend gekrümmten
Kontaktbahn gleitet. Bei Weiterdrehung des Kreisels verläßt der Kontakt 13
die Kontaktbahn wieder, wodurch der Stromkreis für den Bremsmagneten unterbrochen
und die Backenbremse 17, 18 wieder ausgerückt wird. Durch die eingerückte Backenbremse
wird der Kardanrahmen 4 wiederum so lange abgebremst, bis der Kreisel durch
diese besonders empfindliche Zone hindurchgetreten ist, so daß eine Drehung des Kardanrahmens
4 beim Durchgang der Umlaufachse des Kreisels durch diese Zone ausgeschaltet ist.
Im Rahmen der Ansprüche sind Abweichungen von den dargestellten Ausführungsbeispielen ohne weiteres möglich. So kann
beispielsweise die durch den Kreisel steuerbare Kontaktvorrichtung auch in der Weise
ausgebildet sein, daß der mit dem Kreisel verbundene Kontakt mit einem am Kardanrahmen
angeordneten Gegenkontakt zusammenarbeitet, sofern nur der Stromkreis durch die beiden Kontakte während der Dauer 'des
Durchganges der Umlaufachse durch die Richtung der äußeren Kardanachse geschlossen
und dadurch die Backenbremse eingerückt wird. Die Zone des Ansprechens der Bremsvorrichtung kann sowohl bei der mechanischen
wie bei der elektromagnetischen Ausbildung durch geeignete Bemessung, der sie ·
steuernden Teile in gewünschter Weise begrenzt werden. ■
Claims (3)
1. Kardanisch in oder nahe seinem Schwerpunkt aufgehängter Kreisel mit
einer Bremsvorrichtung für die Drehung des Kardanrahmens um die äußere Kardanachse,
die durch mit der inneren Kardanachse verbundene Mittel beim Überschreiten eines vorbestimmten Schwenkwinkeis
des Kreisels um die innere Kardanachse selbsttätig einschaltbar ist, gemäß Patent 701 623, gekennzeichnet durch
eine derartige Ausbildung der Bremsvorrichtung, daß diese eine volle Umdrehung des Kreiselumlaufachsenträgers um die
innere. Kardanachse ermöglicht und daß diese nach dem Durchgang der Kreisel,-umlaufachse
durch die Richtung der äußeren Kardanachse selbsttätig wieder abgeschaltet wird.
2. Gerät nach Anspruch 1 mit einem mit der inneren Kardanachse fest verbundenen
Bremskörper und einem konzentrisch zur äußeren Kardanachse angeordneten gehäusefesten Bremsring, dadurch
gekennzeichnet, daß dieser Bremsring als Zahnkranz ausgebildet ist, der den Durchgang
des mit der inneren Kardanachse verbundenen Bremskörpers ermöglicht.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als elektromagnetisch
einrückbare Backenbremse ausgebildete Bremsvorrichtung mit Hilfe einer an ■dem Kreiselumlaufachsenträger angeordneten
Kontaktvorrichtung geschaltet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES137552D DE722060C (de) | 1939-06-24 | 1939-06-24 | Kardanisch aufgehaengter Kreisel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES137552D DE722060C (de) | 1939-06-24 | 1939-06-24 | Kardanisch aufgehaengter Kreisel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE722060C true DE722060C (de) | 1942-06-28 |
Family
ID=7540625
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES137552D Expired DE722060C (de) | 1939-06-24 | 1939-06-24 | Kardanisch aufgehaengter Kreisel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE722060C (de) |
-
1939
- 1939-06-24 DE DES137552D patent/DE722060C/de not_active Expired
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