DE721866C - Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Fasern aus dem Gewebe von Seetieren - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Fasern aus dem Gewebe von SeetierenInfo
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- DE721866C DE721866C DEL93501D DEL0093501D DE721866C DE 721866 C DE721866 C DE 721866C DE L93501 D DEL93501 D DE L93501D DE L0093501 D DEL0093501 D DE L0093501D DE 721866 C DE721866 C DE 721866C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01C—CHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
- D01C3/00—Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool
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Description
- Verfahren zur Gewinnung spinnfähiger Fasern aus dem Gewebe von Seetieren Es ist bereits bekannt, die Flechsen und Sehnen von Schlachttieren aus ihren Hüllen herauszuschneiden, durch Klopfen, Quetschen, Reißen und ähnliche Maßnahmen zu zerfasern, zu trocknen, gegebenenfalls zu gerben und auf Textilmaschinen weiterzuverarbeiten.
- Dieses Verfahren hat eine praktische Bedeutung bisher nicht erlangt, weil erstens das Abtrennen der Fleischteile durch Handarbeit umständlich und kostspielig ist und weil zweitens es möglich und erlaubt ist, die in den Schlachthäusern anfallenden Sehnen in der Nahrungsmittelindustrie als Zusätze zu verwenden.
- Die Flechsen und Sehnen der Seetiere, insbesondere der Wale wie auch die unter der Speckschicht befindlichen Flechsenbandagen hat man in den auf dem Lande befindlichen Fischkochereien in der Weise verwertet, daß man sie, nach der Befreiung vom Fett durch Extraktion mit heißen Lösungsmitteln oder Ausschmelzen mit heißem Wasser, in Trokkenvorrichtungen entwässerte und wie Fleischmehl verarbeitete. In schwimmenden Kochereien ergab sich diese Möglichkeit der Ausnutzung nicht, so daß die Flechsen, Sehnen und Flechsenbandagen restlos über Bord gingen.
- Es wurde nun gefunden,' daß sich diese kollagenhaltigen Gewebe auf einen besonders für Textilzwecke brauchbaren Flor verarbeiten lassen, wenn die Fettentfernung nicht mit heißen Lösungsmitteln oder heißem Wasser vorgenommen wird, sondern in der Kälte mit Fettlösungsmitteln.
- Das kalt extrahierte oder ausgepreßte Gewebe wird- darauf durch geeignete Mahlvorrichtungen zerrissen, der Faserbrei- auf einer Zentrifuge vom größten Teil des Wassers befreit, der auf der Zentrifuge entstandene Kuchen durch Stachelwalzen zerteilt und auf einem Etagen- oder Bandtrockner unterhalb 35' bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 1.5 bis 20% entwässert.
- Die so erhaltenen groben Faserschnitzel werden dann auf geeignete Textilmaschinen gebracht, zunächst zweckmäßig auf einen Endenöffner und von da auf die Krempel, wodurch sie in einen gleichmäßigen, losen Flor übergeführt werden. Man kann der Zerreißung auch für diesen Zweck brauchbaren Mühlen eine Unterkühlung vorausgehen lassen.
- Der Flor kann zu Garnen versponnen werden, die dann als solche oder erst nach Herstellung eines Gewebes gegerbt werden können. Man kann aber die Gerbung auch schon vor der Verspinnung, zweckmäßig bereits nach der Zerfaserung und vor der Zerteilung in den feinen Flor vornehmen. Der gegerbte Flor kann versponnen und auf Gewebeleder verarbeitet werden.
- Der Flor aus der vorgegerbten Faser eignet sich auch besonders gut als Füllmasse bei der Herstellung von Kunstleder; zusammen mit dem Bindemittel gewährleistet er eine gleichmäßige Reißfestigkeit des Fabrikates.
- Wie die Flechsenbandägen, Flechsen und Sehnen der Wale lassen sich auch die entsprechenden Gewebe anderer großer Seetiere, z. B. Haie, verwenden. Es ist schon ein Verfahren beschrieben, die bei der Kaltpressung und gegebenenfalls Extraktion mit Lösungsmitteln gewonnenen Speckfasern der Walhaut nach Quellung mit alkalischen Quellungsmitteln, Zerkleinerung, Neutralisation und Entwässerung mit einem Aceton-Benzin-Gemisch auf wollartige Pro. dukte zu verarbeiten. Im Gegensatz dazu dienen als Ausgangsmaterial für das Verfahren vorliegender Erfindung die Flechsenbandagen und Flechsen. Der Zerfaserung geht keine Quellung voran, und die Entwässerung wird durch Trocknung unterhalb 35-' durchgeführt.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung spinnfähiger Fasern aus dem Gewebe von Seetieren, dadurch gekennzeichnet, daß die Flechsenbandagen sowie die Flechsen und Sehnen von Seetieren, insbesondere von Walen, in der Kälte mit Fettlösungsmitteln vom Fett befreit, durch Mahlvorrichtungen unter Wasserzusatz zerfasert, abzentriftigiert, auf einem Trockner bei Temperaturen unterhalb 35° entwässert und auf Textilmaschinen, wie Endenöffner und Krempeln, in einen gleichmäßigen Flor übergeführt werden. 2: Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zerfaserte Gewebemasse erst gegerbt und dann getrocknet und auf Textilmaschinen in einen Flor übergeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL93501D DE721866C (de) | 1937-10-24 | 1937-10-24 | Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Fasern aus dem Gewebe von Seetieren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL93501D DE721866C (de) | 1937-10-24 | 1937-10-24 | Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Fasern aus dem Gewebe von Seetieren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE721866C true DE721866C (de) | 1942-06-23 |
Family
ID=7287680
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL93501D Expired DE721866C (de) | 1937-10-24 | 1937-10-24 | Verfahren zur Gewinnung spinnfaehiger Fasern aus dem Gewebe von Seetieren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE721866C (de) |
-
1937
- 1937-10-24 DE DEL93501D patent/DE721866C/de not_active Expired
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