-
Möbel, insbesondere Schemel, mit Beinen aus Sperrholz Bei den bekannten
Möbeln. aus Holz haben die Beine in der Regel seinen vollen rechteckigen oder kreisförmigen
Querschnitt. Bei diesen Querschnitten wird das durch die Aufnahme der Beanspruchungen
bedingte Trägheits- und Widerstandsmoment nur mit unnütz großem Materialaufwand
erreicht. Dies bedeutet eine Verschwendung von Holz.
-
Man hat schon vorgeschlagen, die Beine von Möbeln im Querschnitt winkelförmig
zu gestalten. Nach diesem Vorschlage werden die Beine durch rechtwinklig gegeneinandergesetzte
Bretter gebildet. Der Arbeitsaufwand zur Herstellung solcher Möbelbeine ist verhältnismäßig
sehr groß.
-
Es sind auch Möbel. bekannt, deren aus Sperrholz bestehende kastenförmig
ausgebildete Beinstützen im waagerechten Querschnitt winklige Form haben, sowie
Möbel aus Sperrholz, bei denen die obere Verbreiterung der die Beine bildenden Sperrholzschichhen
gleichzeitig einen Teil der Zarge bildet.
-
Nach der Erfindung sind die Sperrholzs c 'hichten der oberen Beinverbreiterun-
ZD gestaffelt angeordnet, so daß sich beim Zusammenfügen der benachbarten Teile
die endgültige Dicke der Zargen ergibt. Hierdurch erreicht man eine innige Verbindung
der Stoßstellen und auch eine wesentliche Holzersparnis gegenüber den bekannten
Sperrholzmöbeln, bei denen jede Zarge mit den beiden anschließenden Beinen aus einer
vollen Sperrholztafel ausgeschnitten werden muß.
-
Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Beine oben mach
beiden Seiten zu Zargenteilen verbreitert und die Sperrholzschichten beider Teile
gestaffelt angeordnet und längs der Mittellinie des Beines rechtwinklig gebogen.
-
Hierdurch werden die Stoßstellen in den mittleren Teil der Zargen
verlegt, so daß sämtliche Sperrholzschichten im Bereich der am höchsten beanspruchten
Beine ungeteilt fugenlos sind und die Beine die größtmögliche Festigkeit erreichen.
-
Bei der erfindungs,gemäßausgebildetenVöirichtung zur Herstellung von
Sperrholz für die beschriebenen Möbel sind unter einem Preßstempel, der das Profil
des Querschnitts des Möbelbeines hat, die Teile des Pres,sentisches, auf den die
anfangs ebenen, mit Leim bestrichenen Sperrholzschichten aufzulegen sind, derart
schwenkbar gelagert, daß
die Teile des Pressentisches sich parallel
zu den Arbeitsflächen des Stempels einstellen können.
-
Mit einer solchen Vorrichtung können die benötigten Sperrholzprofile
einfach urid schnell hergestellt werden. Die dabei stattfindende Verleimung der
Sperrholzschichten ist sehr gut, weil die zu biegenden Stellen während des Biegens
fast allseitig unter dem Preßdruck stehen und dabei der überschüssige Leim selbsttätig
abgepreßt -wird.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i die Vorderansicht eines Schemels, Abb. 2 in
größerem Maßstabe einen Schnitt nach der Linie II-I I der Abb. i, Abb.3 einen Grundriß
nach der Schnittlinie III-III der Abb. 2, Abb. q. . den Aufriß der Vorrichtung zur
Herstellung von Sperrholz und Abb. 5 einen Grundriß zu Abb. ¢.
-
Der in der Abb. i dargestellte Schemel besteht äußerlich wie auch
die bekannten Schemel aus der Sitzplatte. i, den Zargen 2 und den Füßen 3. Die Festigkeit
des Sitzes wird durch die Krümmungen an seinen Rändern q. erzielt.
-
Die Füße 3 des Schemels haben, wie es besonders die Abb.2 zeigt, einen
profilierten Querschnitt, z. B. Winkelform; sie können auch eine doppelte Abbiegung
aufweisen.
-
Die Füße hängen mit Teilen der henachbarten Zargen 2 unmittelbar zusammen,
und zwar sind die Sperrholzschichten, aus denen die Füße hergestellt werden, oben
verbreitert, so daß aus den Verbreiterungen die Zargen gebildet werden können. Im
einzelnen zeigt die Abb.3, daß durch die versetzte, gestaffelte Anordnung der Sperrholzschichten
6a,
6b, 6, 6,1, 6, der Zusammenbau des neuen Schemels besonders einfach
wird. Beim Zusammensetzen von zwei Schemelteilen gemäß der Abb.3 ergibt sich nämlich
ohne weiteres die endgültige Dicke der Zarge.
-
Zur Befestigung des Sitzes am Zargenrahmen 2 können an sich bekannte
Klötze 7 dienen.
-
Sollen die Schemelfüße miteinander verstrebt -werden, so kann dies
gemäß der Abb. i mittels verwundener Sperrholzbänder 8a, 8b, 9 geschehen.
-
Die in den Abb. q. und 5 dargestellte Vorrichtung enthält den Stempel
i i, dessen Arbeitsflächen 12 gemäß der Querschnittsform des mit der Vorrichtung
herzustellenden Beines 3 zueinander angeordnet sind. Der Stempel i i kann durch
die Spindel 13 abwärts bewegt werden. Unter dem Stempel i i sind in den Schienen
1q., 15 die Teile 16, 17
des Arbeitstisches der Presse mittels
der Zapfen i 8 schwenkbar gelagert. Auf die. Platten 16, 17 werden die anfangs
ebenen, mit Leim bestrichenen Sperrholzschichten 6" bis 6,. gestaffelt gelegt entsprechend
der Darstellung in der Abb.3. Bei der Ausübung des Preßdruckes durch den Stempel
i i können die Tischplatten 16, 17 um ihre Zapfen i S Schwenkungen ausführen, so
daß sie in ihren Endstellungen 16a, 17a parallel zu den Arbeitsflächen 12 des Stempels
liegen. Hieraus ergibt sich, daß während der Umformung der ebenen Spnrrholzschichten
in die gebogene Form das Sperrholz ständig auf beiden Seiten unter Druck steht.
-
Die Erfindung ist an Hand eines Schemels erläutert worden. Grundsätzlich
ist aber die Verwirklichung des Erfindungsgedankens nicht auf Schemel beschränkt,
sondern umfaßt auch andere Möbel, wie Tische, Pulte, Bänke und gegebenenfalls Betten.
-
Der Begriff Sperrholz schließt auch das bekannte Schichtholz ein.