DE721571C

DE721571C - Drehzahlbegrenzer fuer Brennkraftmaschinen

Info

Publication number: DE721571C
Application number: DEA78487D
Authority: DE
Original assignee: Audi AG; Auto Union AG
Current assignee: Audi AG; Auto Union AG
Priority date: 1936-02-13
Filing date: 1936-02-13
Publication date: 1942-06-10

Description

Drehzahlbegrenzer für Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft einen Drehzahlbegrenzer für Brennkraftmaschinen, insbesondere mit Füllungsregelung, bei dem die Gaszu-oder Gasabfuhr durch die Resonanz eines Schwingers in der Ansaug- oder Auspuffleitung bei einer bestimmten Drehzahl gestört oder unterbrochen wird.
Es sind Drehzahlbegrenzer bekannt, bei denen der Schwinger aus einem vom Unterdruck der Saugleitung beaufschlagten federbelasteten Kolben besteht, der beim Erreichen der Drehzahlbegrenzung in Eigenschwingungen gerät und die GemischzufuhY mehr oder minder abdrosselt. Der Schwinger benötigt in diesem Falle zwei voneinander unabhängige Mittel, den als Abschlußorgan der Saugleitung dienenden massenbehafteten Kolben und die die Schwingungsfähigkeit des Kolbens bewirkende Feder, die beide aufeinander abzustimmen sind. Da der Kolben in einer Führung der Saugleitung gleitet, treten Reibungswiderstände von veränderlicher Größe auf, die das Ansprechen des schwingungsfähigen Systems in unabsehbarer Weise verzögern oder verhindern können.
Demgegenüber besteht das Neue der Erfindung darin, daß der Schwinger aus einem der Ansaug- oder Auspuffleitung zugeschalteten Gassack besteht. Der Schwinger benötigt in diesem Falle nur ein Mittel, das das massenbehaftete Abschlußorgan und das schwingungsfähige Mittel zugleich ist oder unmittelbar durch das Leitungsmittel (Gemisch oder Abgase) gebildet wird. Es ist hierzu nur ein von der Ansaug- oder Auspuffleitung abgezweigtes geschlossenes Rohr nötig, dessen Achse zur Durchflußrichtung der Saugleitung etwa senkrecht steht. Dieser Drehzahlbegrenzer arbeitet nahezu massenlos und reibungslos, da die im Rohr schwingende Gassäule durch ihre Wandreibung fast keinen Widerstand erfährt. Dieser Drehzahlbegrenzer verursacht keinen besonderen Aufwand; er kann auch nachträglich leicht an der Ansaug- oder Auspuffleitung angebracht werden. Dieser Drehzahlbegrenzer ist außerdem unbedingt betriebssicher und erfordert keinerlei überwachung. Infolge seiner Anspruchslosigkeit kann er für Kleinmooren mit besonderem Erfolg verwendet werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung näher veranschaulicht. Es zeigen: Fig. i die Ansicht einer Maschine mit einem Drehzahlbegrenzer, teilweise im Schnitt, und Fig. 2 das Schaubild der Resonanzkuive für die Ansaugleitung.
Die Brennkraftmaschine ist als Antriebsmaschine kleiner Leistung für Krafträder ausgebildet und arbeitet nach dem Zweitaktverfahren. Der mit Kühlrippen versehene Zylinder 2 ist mit dem Kurbelgehäuse 3 verschraubt, in dem die Kurbelwelle., gelagert ist. Das Kurbelgehäuse 3 ist unter Vermittlung der Pratzen 5 an dein Rahmen des Kraftrades befestigt. Der Zylinder 2 ist mit einem Ansaugstutzen ; und einem Auspuffstutzen ß versehen; seine ansaug-, Spül- und Auspuffschlitze sind vom Kolben gesteuert. Im Zylinderkopf ist die Zündkerze 6 eingesetzt.
An dem Ansaugstutzen 7 ist das Saugrohr 9 angeschlossen, von dem im rechten Winkel ein Rohr 16 abzweigt, das einen Sack io bildet. Das untere Ende des Rohres 16, das mit Innengewinde 14. versehen ist, wird hierbei durch einen verstellbaren Schraubenpfropfen 15 abgeschlossen. An das Saugrohr 9 ist der Vergaser i i angeschlossen, der den Luftfilter 12 trägt. Der Vergaser i i ist mit einer verstellbaren Drosselklappe 13 ausgerüstet, durch die die Füllung der Maschine in bekannter Weise geregelt wird. Die Luft tritt durch den Filter 12 in den Vergaser i i und wird hier je nach Stellung der Drosselklappe 13 mit Brennstoff angereichert. Das Gemisch durchströmt das Saugrohr 9, tritt unter dem Kolben in das Kurbelgehäuse 3 ein, -wird hier vorverdichtet und strömt schließlich im Arbeitstakt der Maschine über die Spülschlitze in den Zylinder 2.
Durch das periodische Schließen der Ansaugschlitze wird die Luftsäule zwischen diesen und dem Vergaser i i einschließlich des Sackes io zu stehenden Längsschwingungen angeregt: die normalerweise von kleiner Amplitude sind. Die Länge L des Sackes i o ist nun so bemessen, daß diese Schwingungen bei der Grenzdrehzahl, z. B. 3ooo UpM, in Resonanz geraten, d. h. eine steile Wellenfront bilden, was die ordnungsgemäße Füllung der Maschine unterbindet. Beträgt der Saugdruck bei einer bestimmten Stellung der Drossel z. B. ioo mm WS, -wie Fig. 2 zeigt, so bleibt dieser Unterdruck bis nahe an die Grenzdrehzahl im wesentlichen aufrecht. Bei dieser Grenzdrehzahl steigt er jedoch plötzlich auf den Wert 4.oo mm WS an und bewirkt, daß zu reiches Gemisch in die Maschine gelangt. Dadurch setzt die Zündung aus, der Arbeitsgang der Maschine wird unterbrochen, und die Leistung fällt so lange ab, bis eine niedrigere Drehzahl erreicht ist, bei der die Maschine wieder mit zündfähigem Gemisch gespeist werden kann.
Durch Veränderung der Länge L des Gassackes i o kann die Resonanzfrequenz in einen anderen Drehzahlbereich verlegt werden. Die Einstellung erfolgt durch den im Gewinde 1,1 sitzenden Pfropfen 15, der von dem unteren Ende des Rohres 16 her verstellbar ist.
Dieser Drehzahlbegrenzer kann auch für die schwingende Auspuffsäule Verwendung finden, wobei der Sack io am Auspuffstutzen ä untergebracht ist. In diesem Falle wird durch die Resonanzschwingungen die Gasabfuhr unterbrochen und die Spülung der Maschine gehemmt, so daß beim Erreichen der Grenzdrehzahl kein Frischgas mehr in den Zylinder gelangen kann. .

Claims

PATEN TANSPILÜCIIl:: i. Drehzahlbegrenzer für Brennkraftmaschinen, insbesondere mit Füllungsregelung, bei der die Gaszu- oder -abfuhr durch die Resonanz eines Schwingers in der Ansaug- oder Auspuffleitung bei einer bestimmten Drehzahl gestört oder unterbrochen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwinger aus einem der Ansaug-oder Auspuffleitung (9) zugeschalteten Gassack (i o) besteht.
2. Drehzahlbegrenzer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Gassack (io) durch ein von der Ansaug- oder Auspuffleitung (9) abgezweigtes geschlossenes Rohr gebildet wird, dessen Achse zur Durchfl.ußrichtung (R) der Leitung (91 etwa senkrecht steht.
3. Drehzahlbegrenzer nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L) des Gassackes (io) z. B. durch einen im Gewinde (1:1) des Rohres laufenden Pfropfen (i5) einstellbar ist.