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Elektrische Bestrahlungslampe Die Erfindung bezieht sich auf solche
elektrischen Bestrahlungslampen, die nicht für spezifische Krankheitsbehandlung
nach ärztlicher Vorschrift und unter Überwachung des Fachmannes bestimmt sind, sondern
von Laien für allgemeine Körperbestrahlung zur Besserung des Allgemeinbefindens
oder für kosmetische Zwecke benutzt werden sollen. Für diese Zwecke der Heimbestrahlung
haben sich Bestrahlungslampen gut bewährt, bei denen in einem glühlampenähnlichen
gesockeiten Hüllgefäß eine kleine, Quecksilber enthaltende Quarzentladungsröhre
mit festen Glühelektroden und einem Betriebsdampfdruck- von etwa i Atm. bis 5o Atm.
und darüber eingehaut ist. Der zur Begrenzung des Entladungsstromes erforderliche
Vorscbaltlvviderstand wird dabei zweckmäßig zur Erzielung einer zusätzlichen Strahlung,
insbesondere einer Wärmestrahlung, als Glühdraht ausgebildet und ebenfalls in dem
Hüllgefäß untergebracht.
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Von besonderer Bedeutung ist bei diesen Büstrahlungslampen die Glaszwsammensjetzung
des Hüllgefäßes. Um schädliche Wirkungen weitgehend auszuschließen, muß diese in
bekannter Weise so gewählt werden, daß die starke kurzwellige Ultraviolettstrahlung
der Quarzentladun;gsröhre mit Wellenlängen unterhalb 28o mit möglichst gut abgeschirmt,
die mittel- und langwellige Ultraviolettstrahliung aber möglichst ungeschwächt durchgelassen
wird. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die meisten der bekannten Gläser mit
brauchbaren Durchlässigkeitskurven während der
I3rtrieli@-reit der
Lampe ihre I)mcWai@@igl@eit für I@l.traE-iolett-trahlttn@@ mehr oder -weniger, nft
sogar :iuf@erordentlich stark verändern und d;tft d(-in geinii2 ein und dieselbe
Lampf-;v-esCiltlicii verschiedene biologische Wirkün.-en vertir?clit, je nachdem.
ob sie erst einige Stunden oder schon hxngere Zeit im Betrieb war. Infolgedessen
kann sich der Benutzer weder auf die deti Lampen mitgegebenen Tabellen über Bestr.ahlungszciteu
noch auf seine Erfalirtuig bei früheren Bestrahltungeil -erlassen. -Auch die Empfindung
während der Bestrahlung selbst gibt ilim keinen richtigen -Anhalt, weil sich bekanntlich
die Wirkung der L"ltraviolettptrablung erst nach einigen Stunden einstellt.
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Die Erfindung bezweckt, diese durch die t-<#r-.inderlielil;eit
d.ur Strablenzusämm:en.setzu!nhervorgerufene Unsicherheit zu vermeiden, also die
spektrale Zusammensetzung der Lampenstrahlung während der ganzen Lebensclauer der
Lampe unverändert zu erhalten, Teichzeitig aber auch eine besonders vorteilhafte
Dttrclilässigkeitslttirt-e zu erzielen. Dies gelingt bei einer Bestrahlungslampe
mit aus alkalihaltigem Silicatglas bestehendem Hüllgefäß und darin eingebauter Quarzentladungsröln-c
mit festen Glühelektroden, wenn gemäß der Erfindung für das Hüllgefäß ein Glas verwendet
wird, das bei :einem Iiiese@s@iurecehalt von 65 bis 751'0 außerdem i o bis
150,14 Kaliurnosyd, .1 bis 80,'ü Natriumoxyd, o bis 5°,'o Aluminiumoxyd und 5 bis
i 5 a'o Bleioxyd enthält.
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Zweckmäßig besteht das Hüllgefäßglas aus 2 0'0 Kieselsäure, t i-,50
ö ILaliumoxyd, 60,o
atriumozyd, o, 5!? o Altiminitttnoxyd und i o o'o Bleioxyd.
Gläser ähnlicher Zusammensetzung sind z«-ai- 211 sich bekannt, jedoch hat man sie
bisher nur zur Herstellung von EinschmPlzfüßen elektrischer Lampen oder zur Herstellung
von hoch-efäßen und chemischen Glaswaren benutzt, also nicht ihre besondere Eignung
zur I-lerstellung von Hüllgefäßen elektrischer Bestrahlungslampen erkannt. An sich
bekannt ist es auch, daß schon ein Zusatz von 2()'o Bleioxyd zu einem aus 82`0 liieselsä
u,r e und N atriumoxyd bestehenden Glas die Lzltraviolettalisorpti,oliisgrenze vdn
2:,o 311 cr auf 2; o m c( heraufsetzt. Wegen der ,tarkUltra v;olett absorbierenden
Wirkung von I@leioz@d hat man jednch bisher in der Praxis lic-i der Herstellun-
von ultraeiolettdurchkis:si-en L a.nipengefäßen keinen Gebrauch von einen Zu=atz
an Bleioxyd aufweisenden Gläsern -emacht. Die Erfindung beruht demgegenüber riuf
der Erkenntnis, daß hei den angegebenen, bestimmt zusammengesetzten Weichgläsern
der vcrhiiltnisniäl3ig hohe Bleiotydgehalt unertvarteterweise zu keiner tve5entlichen
Absorption der mittchaelligen oder lat%tvelligeü L'ltrtviolettstrahlung führt und
daß ein derartiges Glas bei der praktischen Verwendung auch nicht wesentlich in
der 111traviolettdu-rchlässi_,-keit n achläßt. Der hohe Alkaligehalt des criitidungsgemä
ß verwendeten Glases erleiclitcrt hierbei in bekannter We se die F_rschmelzt;ng
und auch die Bearbeitung des Glase:.
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Die Durchlä ssigheitslkurve von erfindungsgemäß beschaffenen Hüllgefäßen
liebt überaus günstig. _ Bei den üblichen Wandstärken der Hfllgefäße von etwa o,5
bis i mm wird die Strahlung mit Wellenlängen unterhalb 280 M,11 praktisch vollkommen
abgeschirmt. Die Kurve steigt dann sehr steil an, so clala die Strahlung mit einer
Wellenlänge von 310111111 bereits zu Soo'o durchgelassen wird.
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Man, hat zwar bereits vorgeschlagen, die nachteilig empfundenen. Alterungserscheinungen
der bisher benutzten Bestraltliulgslampen zu utiterdr iickeil und zu diesem Zweck
einem aus _@.fkali ilicatglas bestehenden Hüllgefält geringe Mengen von Nickeloxyd
beigegeben. Gegenüber dieser bekannten Bestrahlungslampe besitzt die neue Lampe
den Vorteil eines wesentlich günstigeren Verlaufes der Durclfässigkeitskurve. Diese
verläuft 1>ei den nickeloxydhaltigen Hüllgefäßen nämlich wesentlich flacher und
erstreckt sich noch erheblich i l das kurzwellige Gebiet -unter 28o -1111c und schneidet
erst bei Wellenlängen von 25o m,u praktisch völlig ab.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel in Abb. i eine nach
der Erfindung ausgebildete Bestrahlungslampe dargestellt und in AI-->b. 2 die Durchlässigkeitskurve
des Hüllgefä ßes bezeigt. Die dargestellte Lampe ist für eine Anschlußspannung von
22o Volt und eine Leistungsaufnahme von etwa i io Watt bei einer Betriebsstramstärke
von etwa 1h Ampere bestimmt.
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Das mit dem Gewindesockel i verseltenc Hüllgefäß 2 enthält eine kleine
Quecksilberhochdruckröhre 3 und eine Glühdralitwendel .l. die als Vorschaltwiderstand
zur Begrenzung des Entladungsstromes dient.
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Das Hüllgefäß 2 enthält eine bei Gliiiila.mpen übliche Gasfü llun
und besteht aus einem ultraviolettdurchlässigen Glas mit ; 2aih Si0.,, li,5o'o Ii"0,
6()"'o Na.0, 0,5;-o und r lo0,ü Pb0. Bei einer yWandstärke des Hüllgefäßes von o"
m ergibt sich dann die in Abb.2 bezeigte Strahlendurchlässigkeit in :3bhängigkeit
von der Wellenlänge. Die Durclilässiik eitskurve beginnt praktisch erst bei Wellenlän-en
von 28o m@c und erreicht schon bei Wellenlängen von et-,va 3 to -1111f einen Wert
voll 800i0.
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Zur Verbesserung des Farbtones der Lampenstrahlung oder des Aussehens
der Lampe mler
zur mehr oder weniger starken Abschirmung der sichtbaren
Strahlung können dem Glas des Hüllgefäßes die für solche Zwecke bekannten FärbLuigszusätze
beigegeben sein, z. B. Kobaltoxyd, Nickeloxyd und Manganoxyd. Wird denn Hüllgefäßglas
ferner etwas Antimonoxyd oder Wismutoxyd beigegeben, so wirken diese ,als Ersatz
des Bleioxyds, wobei schon geringe Mengen dieser Zusatzstoffe eine verhältnismäßig
starke Verringerung des Bleioxydgehaltes erlauben. Selbstverständlich muß da; Hüllgefäßglas
.auch hinreichend frei von solchen Stoffen bzw. Verunreinigungen, wie beispielsweise
Eisenoxyd, sein, welche nicht nur die Durchlässigkeit für kurzwelliges, sondern
.auch mittelwelliges oder lang velliges ITltraviolett stark beeinträchtigen.
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Die kugelförmige Hochdruckröhre 3 besteht aus einem hochschmelzenden,
ultraviolettdurchlässig-en Glas, insbesondere aus Quarzglas, und weist einen Innendurchmesser
von etwa 8 mm auf. Sie enthält zwei auf der Gefäßwand aufsitzende Glühelektroden
5 aus aktivierende Oxyde enthaltenden Wolframh:ohlkörpiern sowie .außer der üblichen
Zünd;gasgrundfüllung etwas Quecksilber 6, dessen Menge so bemessen ist, daß im Betrieb
der Lampe eine untersättigte Damp£atmo:sphäre von etwa i oo Atm. entsteht und demzufolge
die Lichtbogenbrennspannungauf etwa i3o bi-s i 4b Volt ansteigt. Die Hochdruckröhre
nimmt dann etwa 65 bis 70 Watt bei einer spezifischen Wandbelastung ihrer
Innenoberfläche von mehr als 3o Watt/cm2 .auf.
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Die dargestellte, in üblichen Glühlampenfassungen ohne äußeren Vorschaltwiderstand
verwendbare Bestrahlungslainpe kann gefahrlos von Laien für Heimbestrahlung benutzt
werden und besitzt dabei den großen VOT teil einer während ihrer Lebensdauer konstant
bleibenden spektralen Strahlungszusamm@ensetzung.