DE716120C - Verfahren zum Biegsammachen von poroesen, aus Kunstharzen bestehenden Gebilden, wie Filterplatten u. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zum Biegsammachen von porösen, aus Kunstharzen bestehenden Gebilden wie Filterplatten u. dgl.
• Die Erfindung bezieht sich auf poröse, aus in organischen Lösungsmitteln löslichen, quellenden oder erweichenden Kunstbarzen bestehenden Gebilden, wie Filterplatten, Diaphragmen u. dgl.
• Derartige poröse Körper kann man nach bekannten Verfahren z. B. derart herstellen, daß geeignete Kunstharze in z. B. körniger oder pulveriger Form in Formen gebracht, die Oberflächen der Teilchen durch Wärmewirkung oder Einwirkung von Lösungsmitteln, Quellungsmitteln oder Erweichungsmitteln oder durch Maßnahmen beider Art oberflächlich klebfähig gemacht und durch gelinden Druck miteinander verbunden werden. Nach Erkalten bzw. Entfernung der Lösungsmittel u. dgl. verbleiben feste Formkörper, die sich durch ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften, wie insbesondere eine gewisse Biegsamkeit und Elastizität auszeichnen.
• Es erscheint nun öfters wünschenwert. fertig hergestellte feste poröse Körper der vorstehend gekennzeichneten Art wieder ganz oder zum Teil in biegsamen Zustand zu versetzen, z. B. beim Einbau von Filterplatten oder tun die zunächst hergestellten, z. B. plattenförmigen Gebilde nachträglich in ihrer Form zu verändern, z. B. durch Überführung in zylindrische Gebilde oder zwecks Anpassung an gewisse Unterlagen usw. Es ist naheliegend, poröse Körper, welche aus thermoplastischen Kunstbarzen bestehen, durch Anwärmen auf Erweichungstemperatur biegsam zu machen und alsdann etwa gewiinschte Formänderungen u. dgl. vorzunehmen. Die Anwendung dieser Maßnahme bereitet aber, insbesondere bei Vorliegen größerer Platten u. dgl. gewisse Schwierigkeiten, da das Anwärmen sehr vorsichtig und gleichmäßig durchgeführt werden muß, um Porositätsver änderungen und andere Schädigungen zu vcimeiden. Auch muß die Formanderung der Einbau von durch Erwärmen biegsam gemachten Körpern verhältnismäßig rascn erfolgen, da bei abkühlung wieder Verfestigung eintritt. Im allgemeinen können derartige Maßnahmen nur von Spezialfachleuten unter Zuhilfenahme geeigneter Apparaturen durchgeführt werden.
• Es wurde nun gefunden, daß man die Überführung von Körpern der in Rede stehenden Art in biegsamen Zustand und Umformengen, Einbauten u. dgl. in diesem Zustand in sehr viel einfacherer Weise vornehmen kann, nämlich dadurch, daß man die Gebilde, z.B.
• Platten, mit Flüssigkeiten oder Flüssigkeitsgemischen behandelt, welche befähigt sind, lösend, quellend oder erweichend auf das vorhandene Kunstharz oder Kunstharzgemisch einzuwirken. Als derartige Flüssigkeiten kommen z.B. Alkohole, Acetone, Alkohol-Aceton-Gemische u. dgl. in Betracht. Bei Anwendung von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln können dieselben gewisse Mengen von Wasser enthalten. Selbstverständlich wird man das Lösungsmittel bzw. Lösungsmittelgemisch immer der Art des zu behandelnden Kunstharzes anpassen und es so einstellen, daß die gewünschte Wirkung erzielt, aber zu weitgehendes Anlösen oder Anquellen vermieden wird. Man kann zu diesem Zweck die Lösefähigkeit von stark wirkenden Lösungsmitteln durch Zusatz von Nichtlösein oder schlechten Lösern in gewünschter Weise herabsetzen.
• Es hat sich gezeigt, daß man durch einfaches Ansprühen oder Andämpfen der zu behandelnden Platten u. dgl. oder von Teilen derselben die gewünschte Biegsamkeit ohne störende Nebenwirkungen erreichen kann.
• Aufgesprühte Lösungsmittel dringen sehr schnell und gleichmäßig in das Innere der Gebilde ein und entfalten dort ihre Wirkung.
• Zwecks Beschleunigung kann man Platten u. dgl. Gebilde beiderseitig der Einwirkung von Lösungsmitteln unterwerfen. Nachdem die Platten auf diese Weise die gewünschte Biegsamkeit erreicht haben, kann man die gewünschen Formänderungen, Einbauten usw. vornehmen. Je nach Wahl des zum Biegsam -machen der Platten verwendeten Lösungsmitteils oder Lösungsmittelgemisches kann man das Wiedererhärten der porösen Gebilde mehr oder weniger lang hinauszögern. Durch Verdunsten des Löstmgsmittels stellt sich die Verfestigung der Plat.en wieder ein. Der Verdunstungsvorgang kann in bekannter Weise durch Maßnahmen, welche ein rasches Entfernen des Lösungsmittels bewirkten. beschleunigt werden.
• Das Verfahren bietet den groben Vorteil. daß es auch von Nichtfachleuten, also z. B. in Betrieben, in welchen mit Filterplatten Diaphragmen u. dgl. gearbeitet wird, durchgeführt werden kann, ohne daß besondere Hilfsmittel erforderlich sind. Eine einfache Sprühvorrichtung ist z. B. ausreichend.

Claims (1)

1. P A T E N T A N S P R U C H : Verfahren zum Biegsammachen von porös en, aus in organischen Lösungsmittel öslichen, quellenden oder erweichenden Kunstharzen bestehenden Gebilden, wie Filterplatten, Diaphragmen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die porösen Gebilde mit den organischen Flüssigkeiten, die zum Anlösen, Anquellen oder Enveichen des zu behandelnden Runstharzes oder Kunstharzgemisches geeignet sind. angesprüht oder angedämpft wer den.