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Vorrichtung zur gleichzeitigen und selbsttätigen Prüfung der Atemluft
auf das Vorhandensein mehrerer Giftgase .Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur gleichzeitigen und selbsttätigen Prüfung der Atemluft auf das Vorhandensein
mehrerer Giftgase.
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Bei Giftgasgefahr ist es unbedingt erforderlich, möglichst rasch
und zuverlässig feststellen zu können, ob und welche verschiedenen gesundheitsschädlichen
Gase in der Luft enthalten sind. Das konnte bisher entweder auf dem Wege geschehen,
daß eine Mehrzahl von Personen eine Untersuchung auf je eins der zur Zeit in Frage
kommenden Gase machte, eine Prüfung, die umständlich und wegen der Möglichkeit ungleichartiger
Bedienung nicht unbedingt zuverlässig ist, oder eine Person untersuchte nacheinander
die Luft auf die verschiedenen Gase, ein Weg, der zuviel Zeit in Anspruch nimmt.
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Man hat auch bereits mittels einer Pumpe die gasverdächtige Luft
nacheinander durch mehrere, auf die verschiedenen Giftgase einzeln ansprechende
Reagentien hindurchgesaugt, ein Verfahren, das den Nachteil hat, daß die Gase, die
in den in der Reihenfolge letzten Reagentien zur Anzeige kommen sollen, zum Teil
schon unterwegs festgehalten sein können, so daß eine richtige Anzeige nicht gewährleistet
ist.
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Ferner sind Prüfvorrichtungen für gasverdächtige I,uft bereits bekannt,
bei denen die Luft mittels einer Pumpe durch nebeneinander angeordnete Prüfstellen
für die einzelnen Verunreinigungen gesaugt wird, die jedoch mit Hilfe von Hähnen
nacheinander eingeschaltet werden. Die Prüfung auf die Verunreinigungen der Luft
erfolgt also zeitlich hintereinander. Außerdem ist nicht die Gewähr dafiir gegeben,
daß immer die gleiche Luftmenge durch die einzelnen Prüfgefäße strömt, weil die
die einzelnen Prüfgefäße durchstreichenden Luftmengen abhängig vom verschiedenen
und beim Gebrauch der Vorrichtung wechselnden Luftwiderstand sind.
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Es ist daher mit Hilfe dieser bekannten Vorrichtung
nicht
möglich, einwandfreie und zuverlässige Vergleichsergebnisse über das Mengenverhältnis
der in der Luft vorhandenen Beimeangen zu erhalten.
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Zur Beseitigung dieser Mängel ist erfindungsgemäßdie Anordnung so
getroffen, daß die Prüfröhrehen parallel geschaltet sind und für jedes deselben
eine Pumpe gleicher Leistung vorgesehen ist, die alle einen gemeinsamen motorischen
oder Handantrieb erhalten und an deren Saugleitungen die einzelnen Röhrchen angeschlossen
sind. Schaltet man zwischen die Prüfröhrehen und die Pumpen noch Filter ein, die
sowohl Schwebstoffe als auch chemische Stoffe zurückhalten, so ergibt das den Vorteil,
daß die Pumpen durch solche Stoffe nicht verunreinigt und ohne Gefahr geöffnet und
in Stand gesetzt werden können.
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Um feststellen zu können, ob alle Pumpen ordnungsmäßig arbeiten,
werden zweckmälßig in die Druckleitungen derselben Strömungsanzeiger eingeschaltet.
Der Antrieb der vorteilhaft als Nlembranpumpen ausgebildeten Luftförderer kann beispielsweise
durch eine von einem Motor oder einer Handkurbel betätigte Nockenwelle erfolgen,
deren einzelne Nocken die Pumpen antreiben. Selbstverständlich können auch andere
Pumpen Anwendung finden, auch kann der Antrieb durch andere Mittel, beispielsweise
Schwinghebel, erfolgen.
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In der Zeichnung ist eine Ansführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar als ein die gesamten Teile der Prüfvorrichtung aufnehmendes,
tragbares Gerät.
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Die Abb. 1 stellt eine Längsansicht des Gerätes dar und Abb. 2 einen
Querscnitt desselben. Die Längsansicht ist auf der linken Seite abgebrochen gezeichnet,
und es sind nur vier Prüfstellen dargestellt, während entsprechend der ahl der zur
Zeit Vorkommenden Kampfgase mindestens sechs Prüfstellen erforderlich sind.
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In der Zeichnung ist mit a der das Prüfgerät einschließende Kasten
bezeichnet. b sind die als einfach wirkende Membranpumpen dargestellten Luftförderer
mit den Saugventilen c und den Druckventilen d. An den Membranen der Pumpen sind
Stangen e befestigt, die in mittels Konsolen an der Ge-'häusewand befestigten Lagerhülsen
1 auf und ab beweglich geführt sind. Die Membranen werden durch Federn g in ihre
obere Totlage gebracht. h ist die bei der vorliegenden Ausführungsform als Nockenwelle
ausgebildete Antriebswelle mit dem Nocken i; zwischen den Nocken sind noch Konsollager
k zum Tragen der Welle angeordnet. Die Welle h kann entweder durch eine handkurbel
l oder mittels eines an der Gehäusewand befestigten SIotors sz mit entsprechendem
Untersetzungsgetriebe in Umdrehung versetzt werden. Dabei drücken die Nocken i die
mittels der Feder g kraftsehlüssig gegen sie geprel3-ten Membranstangen ? herunter,
und die Pumpen b führen ihren Druckhub aus, während die Rückbewegung der Membranen,
also der Saughub der Pumpen, durch die Federn g bewirkt wird. Die Wahl von Membranpumpen
als Luftförderer ist im vorliegenden Fall deshalh besonders zweckmäßig, weil diese
Pumpen auch bei verscheidenen Widerständen mit fast gleichem, volumetrischen Wirkungsgrad
arbeiten, so daß praktisch durch jede der einzelnen Prüfstellen auch bei verschiedenem
Widerstand die gleiche Luftmenge gesaugt wird.
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Die Prüfröhrcben sind alle an eine mit entsprechenden Anschlußstutzen
o versehene gemeinsame Saugleitung p angeschlossen, deren in der Zeichnun rechtes.
nicht näher bezeichnetes Stutzende beispielsweise zum Aufstecken eines Anschlußgummischlauches
ausgebildet sein kann. Bei Benutzung des erätes im Frein mündet dieser Anschluß
an die zu untersuchende Luft; bei Aufstellung des Gerätes in einem mit Raumfilteranlage
ausgestattenten Luftschutzraum wird der Stutzen der Saugleitung p zweckmäßig an
die Saugleitung des Raumfilters angeschlossen.
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In die Anschlußstutzen o der Saugleitung p sind kegelig abgesetzte,
elastische Muffen q eingesetzt. die eine gasdichte Verbindung der oberen Enden der
Röhrchen n mit der Saugleitung p gewährleisten. Am unteren Ende der Röhrchen erfolgt
die Abdichtung derselben durch mit Anschlußstutzen versehene Gummibälle r, die abdiditend
auf Filter s aufgesetzt sind, die sowohl Sebwebstoffe als auch chemische Stoffe
zurückhalten. Durch Zusammendrücken der Gummibälle ist ein bequemes Herausnehmen
und NViedereinsetzen der Prüfröhrchen ermöglicht.
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Die in den Filtern gereinigte Luft wird durch die Saugleitungen t
zu den Pumpen geführt. Die Druckleitungen ll der Pumpen führen gleichfals zu einem
gemeinsamen Luftsammelrohr v, dessen in der Zeichnung rechtes Ende als Ableitungsstutzen
ausgebildet ist. Um feststellen zu können, ob alle Pumpen gleichmäßig arbeiten und
ob nicht etwa eine Verstopfung in den Prüfröhrdien eingetreten, ist sind zweckmäßig
in den Druckleitungen u Strömungsprüfer w an sich bekannter Art eingesetzt. Die
in das Sammelrohr v eintretende Luft wird entweder ins Freie geleitet, oder sie
kann bei einem in einem Luftschutztraum aufgestellten Gerät sicherheitshalber nochmals
zum Ramufilter des Schutzraumes zurückgeleitet werden. Der Verlauf der Luftströmung
ist durch die in der Zeichnung eingetragenen Pfeile ohne weiteres ersichtlich.