DE713162C - Kardanisch aufgehaengtes Horizontkreiselgeraet - Google Patents
Kardanisch aufgehaengtes HorizontkreiselgeraetInfo
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- G01C—MEASURING DISTANCES, LEVELS OR BEARINGS; SURVEYING; NAVIGATION; GYROSCOPIC INSTRUMENTS; PHOTOGRAMMETRY OR VIDEOGRAMMETRY
- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
- G01C19/02—Rotary gyroscopes
- G01C19/44—Rotary gyroscopes for indicating the vertical
Landscapes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein im oder
nahezu im indifferenten Gleichgewicht kardanisch aufgehängtes Horizontkreiselgerät,
■ insbesondere für Flugzeuge, mit in mechanischer Einstellverbinduhg mit den beiden Kardanachsen
stehender zweiteiliger Anzeigevorrichtung für die gemessenen Längs- und Querneigungen.
Es sind Einrichtungen mit zweiteiliger An-
io' Zeigevorrichtung bekannt, bei denen das Anzeigeglied
für die Querneigung unmittelbar mit dem Kardanrahmen verbunden ist, während das Anzeigeglied für die Längsneigungen
an dem Kardanrahmen angelenkt ist und mit dem Umlaufachsenträger· über einen' Mitnehmer
in Antriebsverbindung steht. Durch diese Anordnung wird schon eine Bewegung der Anzeigeglieder erreicht, die der scheinbaren
Bewegung des natürlichen Horizonts,
ao vom Flugzeug aus gesehen, gleicht. Der Ausschlag des Längsneigungszeigers wird jedoch
von dem für die Querneigung beeinflußt, wodurch die Anbringung von flugzeogfesten
Skalen zur Ablesung der Querneigiung erschwert wird. Diese mechanischen Anordnungen
lassen sich auch nicht kunstflugsdcher ausbilden, weil bei größeren Abweichungen
des Flugzeuges von der Horizontallage wenigstens eins der beiden Anzeigeglieder an giehäusefeste
Teile des Gerätes anschlägt. Dadurch wird die Umlaufachse des Kreisels aus der wahren Lotrechten herausgedrängt, wodurch
die Anzeigen des Gerätes unbrauchbar werden.
Eine andere bekannte Einrichtung mit optischer Anzeige ließe sich zwar kunstfiugsicher
ausbilden; sie erfordert jedoch insofern einen verhältnismäßig hohen Aufwand, als je
ein besonderer Kreisel für die Anzeige der Längs- und Querneigung notwendig ist.
Die vorerwähnten Nachteile der · bekannten Einrichtungen werden dadurch vermieden,
daß gemäß der Erfindung das die Drehung das Kreiselgehäuses gegenüber dem Kardanrahmen
anzeigende Glied über ein mechaniselbes Ausgleichgetriebe sowohl mit der inneren
als auch mit der äußeren Kardanachse des Kreiselgerätes in Einstellverbindung steht.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. ι das Gerät in perspektivischer Darstellung,
teilweise im Schnitt,
Fig. 2 die Schaufläche des- Gerätes in der Nullage der Anzeigeorgane,
Fig. 3 dieselbe ■ Schaufläche bei einer bestimmten Betriebslage der Anzeigeorgane.
Zur Ermittlung der Längs- und Qiuerneigung des Luftfahrzeuges in bezug auf das wahre
Lot dient ein Kreisel, dessen vertikale Umlaufachse 2 in einem als Umlaufachsenträger
dienenden Gehäuse 3 gelagert ist. Das Kreiselgehäuse 3 ist mittels der Zapfen 4', 4" der
inneren Kardanachse 5 in dem Kardanring 6 drehbeweglich gelagert. Der Kardanringt.iD
ist seinerseits in flugzeugfest angeordneten Lagerböcken 7', 7" mittels der parallel zur
Flugzeuglängsachse angeordneten äußeren Kardanachse 8 drehbeweglich gelagert. Die
Lagerböcke 7', 7" dienen gleichzeitig als Träger des drehbar angeordneten Rahmens 9. Die
Anzeige der Querneigung des Luftfahrzeuges geschieht durch eine als Versinnbildlichung
für den natürlichen Horizont dienende Halbrundscheibe 10, die-auf der äußeren Kardanachse
8 angeordnet ist. Die obere gerade Kante dieser Scheibe bleibt bei allen Bewegungen
des Flugzeuges stets parallel zum wahren Horizont. Ihre Stellung relativ zum
Flugzeug ist somit ein Maß für den Quer-η eigungs winkel.
Der Querneigungswinkel wird gleichzeitig durch das Stirnräderpaar 11, 12, dessen Übersetzungsverhältnis
ι: ι ist, von der äußeren Kardanachse abgenommen und auf das Stirnräderpaar
13, 14 übertragen, das ein Übersetzungsverhältnis
ι: ι besitzt. Das Stirnrad 14 steht über eine Hohlwelle 15 in Arbeitsverbindung mit dem Sonnenradiö eines Differentialgetriebes,
dessen Zweck an späterer Stelle näher erläutert werden soll.
Auf der zur Querachse des Flugzeuges parallelen inneren Kardanachse 5 ist das Kegelrad
17 fest angeordnet, welches mit einem zweiten Kegelrad 18 bei einem. Übersetzungsverhältnis
von 1:2 in Eingriff steht. Das Rad 18 ist auf einer in dem als Hohlwelle
ausgebildeten Teil dec, äußeren Kardanachse 8 gelagerten Welle 19 Defestigt. Am anderen
Ende der Welle 19 ist das Stirnrad 20 fest angeordnet, das mit dem Stirnrad 21 bei einem
Übersetzungsverhältnis von 1:1 kämmt.
Das Stirnrad 21 steht über eine Hohlwelle
22 in fester Verbindung mit dem zweiten Sonnenrad 23 des obenerwähnten Differentialgetriebes.
Das Differentialgetriebe enthält außer den beiden Sonnenrädern 16 und 23
die beiden Planetenräder 24' und 24" und wird in an sich bekannter Weise als Ausgleichgetriebe
benutzt.
Wie oben bereits dargelegt wurde, werden die Querneigungsbewegungen des Flugzeuges
über das Zahnrad 11 und die Zwischenräder 12,
13 und 14 auf das eine Sonnenrad 16 geleitet.
Gleichzeitig werden bei der Querneigungsbewegung die innere Kardanachse 5 und das
mit ihr fest verbundene Kegelrad 17 um die äußere Kardanachse 8 mitgenommen. Diese
Drehbewegung wird über das Kegelrad 18 und das Stirnräderpaar 20, 21 auf das zweite
Sonnenrad 23 geleitet. Die beiden Sonnenräder werden demnach wegen der gewählten
gleichen Übersetzungsverhältnisse jeweils um entgegengesetzt gleiche Beträge verstellt, so
daß die Achse der Planetenräder durch Quer- ^leigungsbewegungen nicht beeinflußt wird.
V"' Die Längsneigungsbewegungen des Luftfahrzeuges werden durch eine mit der Achse
der Planetenräder gekuppelte Verstellvorrichtung zur Anzeige gebracht. Zu diesem Zweck
ist auf der inneren Kardanachse 5 das Kegelrad 17 angeordnet, welches entsprechend dem
Längsneigungswinkel um die innere Kardanachse gedreht wird. Diese Drehbewegung wird
über das mit ihm in Eingriff stehende Kegelrad 18 und das Stirnräderpaar 20, 21 auf das
Sonnenrad 23 geleitet. Da das Sonnenradio
auf diese Längsneigungen nicht anspricht, werden in diesem Falle die Planetenräder 24',
24" dem Längsneigungswinkel entsprechend verstellt. Die Achse 25 der Planetenräder ist
bei 26 mit einer in den beiden Hohlwellen 15 und 22 gelagerten Welle 27 und diese mit
einer Kurbel 28 verbunden. Die entsprechend dem Längsneigungswinkel erfolgende Kurbeldrehung
wird über ein Zwischenglied 29 auf einen Hebel 30 übertragen, der bei 31 schwenkbar
gelagert ist. Mittels des mit diesem verbundenen Hebels 32 wird eine Flugzeugnachbildung
33 verstellt.
Die Schaufläche des Gerätes mit den beiden Anzeigeorganen 10 und 33 ist in den Fig. 2
und 3 beispielsweise dargestellt. Der Horizont ist bei diesem Ausführungsbeispiel statt
der Scheibe 10 in Fig. 1 durch einen entsprechenden Balken 38 verkörpert. Dieser Balken
ist in analoger Weise wie die Scheibe 10 auf der äußeren Kardanachse befestigt. Aus dieser
Darstellung ist auch die Lage der Flugzeugnachbildung 33 relativ zu dem Horizontglied
38 ersichtlich. Der Betrag des jeweiligen Längsneigungswinkels kann an der
vertikalen Skala 39 und der Betrag des Querneigungswinkels an der zu beiden Seiten des
Horizontanzeigegliedes 38 befindlichen Skala 40 zahlenmäßig abgelesen werden.
Die Längsneigung wird durch die Stellung der Flugzeugnachbildung wirklichkeitsgetreu
relativ zum Horizont angezeigt. Bei einer Steigbewegung des Flugzeuges steht diese
Flugzeugnachbildung oberhalb, bei einer Sinkbewegung außerhalb des Horizontbalkens.
Zweckmäßig sind mit dem Gerät noch zusätzliche Einrichtungen verbunden. So ist
beispielsweise bei 34, 35 eine an sich bekannte,
auf dem Wirbelstromprinzip beruhende Vorrichtung zur ' Wiederaufrichtung der Kreiselumlaufachse
vorgesehen. Das Gerät kann gleichzeitig zur Steuerung irgendwelcher Vorrichtungen,
insbesondere von selbsttätigen Steueranlagen, benutzt werden. Hierfür sind die Halbrundscheiben 36 und 37 vorgesehen.
Die beiden Halbrundscheiben, deren Stellun-
gen dem Längs- und Querneigungswinkel entsprechen,
dienen dann als Steuerblenden für gasförmige oder flüssige Strömungsmittel in Verbindung mit Bolometereinrichtungen oder
Servomotoren.
Claims (4)
1. Kardanisch aufgehängtes Horizontkreiselgerät, insbesondere für Flugzeuge,
ίο mit in mechanischer Einstellverbindung mit den beiden Kardanachsen stehender
zweiteiliger Anzeigevorrichtung für die gemessenen Längs- und Querneigungen, dadurch
gekennzeichnet, daß das die Drehung des Kreiselgehäuses gegenüber dem Kardanrahmen
anzeigende Glied über ein mechanisches Ausgleichgetriebe sowohl mit der inneren als auch mit der äußeren Kardänachse
des Kreiselgerätes in Einstellverbindung steht.
2. Kreiselgerät nach Anspruch I mit zweiteiliger Anzeigevorrichtung, die ein auf
der Kardanachse befestigtes, den Horizont verkörperndes Organ, z. B. Horizontbalken,
als Anzeigeglied für die Querneigungen und ein Flugzeugbild als Anzeigeglied für
die Längsneigungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß. das Anzeigeglied für
die Längsneigungen über ein eine Kurbel enthaltendes Umkehrgetriebe mit der Achse verbunden ist, bei solcher Wahl der
Bewegungsrichtungen der beiden Anzeigeglieder, daß sich die gleichen Verhältnissewie
bei Sicht auf den wahren Horizont ergeben.
3. Kreiselgerät nach Anspruch 1 oder 2 mit Skalenablesung für die .Längs- und
Querneigungswinkel, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden des Horizontbalkens
über in an sich bekannter Weise ihrer Bewegungsbahn zugeordneten Ableseskalen spielen, während das Flugzeugbild
vor einer in an sich bekannter Weise dessen Bewegungsbahn zugeordneten Skala beweglich ist.
4. Kreiselgerät nach einem der Ansprüche ι bis 3 mit Vorrichtungen zum
Abgreifen der von dem Gerät gelieferten Längs- und Querneigungswinkel als Steuerwerte
für selbsttätige Steuereinrichtungen mittels einer vorzugsweise zweiteiligen Schaltvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils der steuernde Teil der Schaltvorrichtung, z. B. die Steuerblenden eines Düsenbolometers, über das vorgenannte
Ausgleichgetriebe mit den beiden Kardanachsen in mechanischer Einstellverbindung
steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES123629D DE713162C (de) | 1936-07-30 | 1936-07-30 | Kardanisch aufgehaengtes Horizontkreiselgeraet |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES123629D DE713162C (de) | 1936-07-30 | 1936-07-30 | Kardanisch aufgehaengtes Horizontkreiselgeraet |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE713162C true DE713162C (de) | 1941-11-01 |
Family
ID=7536298
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES123629D Expired DE713162C (de) | 1936-07-30 | 1936-07-30 | Kardanisch aufgehaengtes Horizontkreiselgeraet |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE713162C (de) |
-
1936
- 1936-07-30 DE DES123629D patent/DE713162C/de not_active Expired
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