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Vorrichtung zum Anlassen von Vergasermaschinen Durch das Hauptpatent
68j 0-94 ist eine Vorrichtung zum Anlassen von Vergaserrnaschinen unter Verwendung
eines an das Maschinensaugrohr hinter der Gemischdrosselklappe angeschlossenen Anlaßvergasers
zur Zuführung eines reichen Anlaßgemisches mit einem Hilfsmischraum unter Schutz
gestellt, der über einen als federnder Kolben ausgebildeten Steuerkörper in das
Maschinensaugrohr mündet, wobei der Hilfsmischraum eine neben der Drosselklappe
angeordnete und einen Umgang um deren Kante bildende, von dem als Verschlußpfropfen
ausgebildeten Kolben gesteuerte Bohrung ist, welcher der Anlaßbrennstoff bei Offen-
bzw. Anlaßstellun- des Verschlußpfropfens durch eine vom Schwimmergehäuse oder einen
Brennstofförderkanal abzweigende Leitung über eine auswechselbare Abstimmungsdüse
zugeführt wird, und der Verschlußpfropfen einen Kanal besitzt, durch den in dessen
Abschlußstellung für den Umgang die Mündung der Brennstoffleitung mit einer zur
Außenluft führenden Öffnung des Hilfsmischraumes in Verbindung gesetzt wird.
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Die in dieser Weise ausgebildete Anlaßvorrichtung hat den Vorzug baulicher
Einfachheit, weil sie keiner besonderen Leitungen bedarf, um die Luft in den Hilfsmischraum
einzuleiten und das mit dem Anlaßbrennstoff gebildete Gemisch in das Ansaugrohr
hinter der Drosselklappe überzuführen; außerdem ist es günstig, daß das Anlaßgemisch
mit Luft gebildet wird, welche dem Hauptmischraum des Vergasers entnommen wird,
so daß einerseits auch beim Anlassen nur gereinigte Luft
vcrweildet
wird, falls dem Vergaser in üb-
licher Weise eine Reinigungsvorrichtung vorgeschaltet
ist, und anderseits bei Zündrückschlägen voiii Hilfsmischraum aus keine Stichflarnmen
entstehen können, falls der Vergaser hiergegen durch eine ebenfalls vorgeschaltete
Sicherheitsvorrichtung geschützt ist. Hin anderer wesentlicher Vorteil der im flauptpatent
beschriebenen Vorrichtung ist darin zu sehen, daß die Möglichkeit bestellt, die
Anlaßvorrichtung in Tätigkeit zu lassen, #Nährend sich der kalte Motor allmählich
erwärint und beschleunigt. Zu diesem Zweck 1.
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kann man den Verschlußpfropfen teilweise zurückbewegen, so daß er
die Mündung der Brennstoffleitung für das Anlaßgemisch teilweise überdeckt und so
die Brennstoffzufulir vermindert, ohne zugleich die Luftzufuhr in den Hilfsmischraum
und die Absaugung der Gemischmenge zu drosseln. Bekanntlich ist nämlich das Anlaßgernisch
so reich abgestimmt, daß ein zündfähiges und genügend wirksames Gemisch auch dann
noch in den Zylinder gelangt, wenn ein erheblicher Teil des Brennstoffs zuvor durch
Niederschlag an den kalten Wänden der Ansaugleitung, und der Ventilkaminer ausgeschieden
worden ist. Sobald aber der Motor gezündet hat und mit eigener Kraft zu laufen beginnt,
ist das Alllaßgernisch bereits zu reich, weil der Bewe--un-Swiderstand kleiner geworden
ist und iortdauernd abnimmt: dazu komint, daß mit der allmählichen Temperaturerhöhung
des Allsaugrolirs und der anschließenden Teile sich die Menge des aus dem Gemisch
ausfallenden Brennstoffs beständig vermindert, so daß das in den Arbeitszvlinder
eintretende Gemisch allmählich fetter wird, anstatt entsprechend den günstiger werdenden
Verhältnissen an Reichhaltigkeit abzunehmen. Die Abdrosselung der in den Hilfsmischraurn
führenden Gemischleitung ermöglicht, diesen Verhältnissen Rechnung zu tragen und
demnach die Anlaßvorrichtung für das Warmlaufen des Motors zu benutzen, so daß auch
bei kältester Witterung nach genügender Durchwärmung des Motors die Anlaßvorrichtung
abgeschaltet werden kann, ohne daß man das Wiederstehenbleiben des Motors zu befürchten
braucht.
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Wird indessen lediglich die Brennstoffzufuhr in den Hilfsmischraum
in der angegebenen Weise gedrosselt, so ist nur eine verhältnismäßig grobe Verminderung
der Reichlialtigkeit des Anlaßgemisches durchführbar, auch bedingt die Handhabung
des Verschlußpfropfens ein ziemliches Maß an Feinfühligkeit seitens des Fahrers.
Um die Bedienung zu erleichtern und eine allmähliche Abstufung der Reichhaltigkeit
während des Anwärmens des Motors erzielen zu können, wird nun ge-
i äß der
vorliegenden Erfindung die Anordn. Z,
nung derart getroffen, daß der verschiebbare
Pfropfen in einstellbaren Zwischenstellungeil 2, die Mündung der Brennstoffleitun-
sowohl mehr oder weniger abdeckt als auch in mehr oder minderem Maße init der zur
Außenluft führenden öffnung des Hilfsmischraums in Verbindung setzt. Es wird also
in diesem Falle zu-leich mit der allinählichen -\Terkleinerung der in den Hilfsi-nischrauni
führenden Mündung der Brennstoffleitung der auf diese Mündung wirkende Saugzug in
proportionaler Weise vermindert, was eine wesentlich starkere Beeinflussung der
Gernischzusammensetzung bis zür allmählichen völligen Aufliebung der Genlischbildung
iiii Hilfslilischraum ermöglicht, so daß ohne plötzliche Änderungen der Gernischzufuhr
auf den Leerlauf übergegangen werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der nach der
Erfindung ausget' k5 z5
bildeten neuen N'orrichtung. Abb. i zeigt den ob,-.ren,
die Drosselklappe enthaltenden Teil des Vergasers im Schnitt sowie die Anlaßvorrichtung
in der Stellung, in welcher sie außer Betrieb ist. Aus Abb. 2 ist die Betriebsstellung
bei Beginn des Anlaßvorganges und ans Abb. 3 die Einstellung in eine für
(las Warmlaufen in Betracht kommende Zwischen-#;tellung ersichtlich.
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Mit a, ist der all das Maschinensaugrohr anschließende Teil des Ver-asers
bezeichnet, der die Drosselklappe b enthält. 7 -Neben der Droselklappe ist
ein mit einer Bohrung c verseliener kleiner Stutzen angebracht, in wclchein der
kolbenartige Pfropfen d verschiebbar gelagert ist. Ist dieser zurückgezogen,
so bildet die Bohrungc einen Umgang um die Kante der Drosselklappe b. Der
kolbenartige Pfropfen d ragt durch die aufgeschraubte Verschlußkappe'- nach
außen her-E.
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aus und weist an seinern nde einen Knopf d' aufm all welchem ein durch
ein Zugmittel e verschiebbarer Hebel e' angreift, so daß er entgegen dein Druck
der Feder f verstellt werden kann. In die Bohrungc mündet der Kanal h, der
den Anlaßbrennstoff, flüssigen Brennstoff oder Brennstoffschaum. über eine auswechselbare
Düse t zuführt. Im Stutzen der Bohrungc ist eine zur Außenluft führende Öffnung
r angebracht. Der kolbenartige Pfropfen d weist eine Ringnut
s auf, die in der Abschlußstellung oberhalb der Mündung h' der Brennstoffleitung
zu liegen ZD kommt, wobei sie durch einen Längskanal if des Pfropfens
d mit der Luftöffnung r in Verb bindung stellt. Insoweit stimmt die Ausbildung
der Vorrichtun-. mit der ini Hauptpatent beschriebenen überein.
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Gemäß der Erfindung besitzt der bare Pfropfen d nahe seiner Stirnfläche
vinen
durch eine breite Ringnut s angetrennten el Ring-flansch v,
der schmaler als die Mündun gh' der Brennstoffleitungh ist, während die Luftöffnung
r des Hilfsmischraums so an-,gebracht ist, daß sie in den Zwischenstellungen über
die Ringnut s und einen Längskanal it. des Pfropfens mit der Mündung lt'
in Verbindung - steht. Zweckmäßig ist zugleich die Antriebsvorrichtung für
das Zugmittel e so ausgebildet, daß der Pfropfen d
in jeder beliebigen
Lage festgeklemmt ist. Durch die beschriebene Ausbildung wird erreicht, daß die
Mündung h' der Brennstoffleitung ohne Einstellschwierigkeiten teilweise abgedeckt
und zugleich in entsprechendem Maße mit der zur Außenluft führenden Öff-
nung
r in Verbindung gesetzt werden kann.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ergibt sich aus den -,6#bb.
-9 und 3. Wird der Pfropfen gemäß der Abb. -, vollkommen zurückgezogen,
was während des Andrehens des Motors geschieht, so wird im Hilfsmischraum c ein
besonders reichhaltiges Gemisch entsprechend der Abstimmung durch die Düse t gebildet.
Die Luftöffnung r ist in dieser Stellung durch den Ringflansch v abgeschaltet, und
es wird ausschließlich Luft aus dem Mischraum des Vergasers entsprechend den eingezeichneten
Pfeilen um die Kante der Drosselklappe herum angesaugt. Die Sau,-Wirkung des Motors
kann sich ungehindert auf die volle Austrittsöffnung der Brennstoffleitung h auswirken.
Ist der Motor in Gang gesetzt und hat er sich dabei schon etwas erwärmt, so wird
der Pfropfen d mittels des Antriebs e, e' ein wenig zurückgestellt,
so daß er sich etwa in der aus Abb. 3
ersichtlichen Lage befindet. In dieser
Lage wird die Austrittsöffnung Ii' der Brennstoffleitung durch den Ringflansch v
geteilt; aus dem einen Teil tritt unter der Wirkung des Sau- ugs Brennstoff aus,
während mittels des anderen " z " Teiles gleichzeitg eine gewisse
Luftmenge Über die Ringnut s und den Kanal it aus der Öffnung r angesai-tgt wird,
wie an dieser durch den Pfeil angedeutet ist. Hierdurch wird die auf die verkleinerte
Austrittsöffnung ausgeübte Saugkraft und dementsprechend die Reichhaltigkeit des
Anlaßgemischs in wirksamer Weise vermindert. Wie die Zeichnung erkennen läßt, steht
ein gewisser Einstellungsbereich zur Verfügung, innerhalb dessen der Brennstoffgehalt
des Gemisches geregelt werden kann.
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Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, eine erste sprunghafte Verarmung
des Anlaßgemisches unabhängig von der Einstellung der --'\-nlaßvorrichtung selbsttätig
eintreten zu lassen. Der Motor braucht bekanntlich im ersten Augenblick, wenn er
sich durch Zündung aus eigener Kraft in Bewegung setzt, ein besonders stark angereichertes
Gemisch, ,velches aber kurz nach erfolgter Zündung erheblich in seinem Baustoffgehalt
herabgesetzt werden kann. Diesem Bedürfnis wird erfindungsgemäß dadurch Rechnung
getragen, ZD 23 Z>
daß in der Brennstoffleitung ein zur Außenluft führendes
Rückschlagventil w für Sch,aumbildung angeordnet ist, dessen Feder x
so abgestimmt
ist, daß das Ventil sich erst öffnet, wenn der Motor mit eigener Zündung läuft,
aber auch geöffnet bleibt, wenn di e Mündung h' mehr oder weniger gedrosselt ist
(Abb. 3). In diesem Falle wird also bei der Stellung der Abb. 2 im ersten
Augenblick reiner Brennstoff in den Hilfsmischraum c eingeführt, während nach Aufnahme
der Eigendrehung Brennstoffschaum (in der Zeichnung punktiert angedeutet) zur Mischung
mit der an der Drosselklappe angesaugten Luft gelangt. Dieses ärmere Gemisch kann
dann in dem Maße, wie sich der Motor allmählich .erwärmt, durch entsprechende Einstellung
nach Abb. 3 weiter verdünnt werden.
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Die beschriebene Ausbildung der Anlaßvorrichtung ist an sich in allen
Fällen anwendbar, wo als zAmlaßvorrichtung ein kleiner Zylinder dient, der durch
einen verschiebbaren Kolben freigelegt wird. Sie eignet sich aber insbesondere für
den Fall, daß dieser Hilfsraum als Umgang zur Drosselklappe vorgesehen ist, weil
es dann ohne bauliche Schwierigkeiten möglich ist, die Mündung der Brennstoffleitung
teilweise abzudecken, ohne zugleich die für den Durchfluß der Mischluft zur Verfügung
stehenden Querschnitte unter das erforderliche Maß zu verkleinern.