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Verfahren und Vorrichtung zum pausenlosen Bewegen von aufeinanderfolgenden
ab- und wieder aufzuwickelnden Bändern, insbesondere Filmbändern Bei der Vorführung
von Film- und Tonbändern kann bisher in der Praxis nur mit Hilfe von zwei Vorführgeräten
pausenlos gearbeitet werden. Ist in einem Vorführgerät das Band abgelaufen, dann
wird das nachfolgende Band durch das zweite Gerät vorgeführt. Die beiden Vorführgeräte
wechseln dauernd miteinander ab.
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Es ist insbesondere die Aufgabe der Erfindung, mehrere Filmbänder
mit Hilfe nur eines Vorführgeräts pausenlos arreinanderschließ'end vorzuführen,
so daß gegenüber der bisher üblichen Arbeitsweise ein Vorführgerät erspart werden
kann.
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Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Aufgabe zu lösen. Keine der
bekanntgewordenen Lösungen konnte sich aber in die Praxis einführen. Es ist bekannt,
das Ende eines in der Abwicklung begriffenen Bandes _ mit dem Anfang des in Bereitschaftsstellung
gehaltenen nachfolgenden Bandes zu kuppeln. Die Kupplung - der beiden Bänder erfolgt
durch ein Zusammenkleben. Dieses Verfahren ist aus feuerpolizeilichen Gründen verboten
worden, es hat außerdem den Nachteil eines großen Filmverschleißes. Nach dem Durchlauf
der zusammengeklebten Filmenden durch die Bildbühne. mußten die Filme von Hand auseinandergerissen
und die Klebestellen abgeschnitten werden. Erst dann war das erforderliche getrennte
Aufwickeln der beiden Filmbänder möglich. Es ist auch schon vorgeschlagen worden,
die miteinander zu kuppelnden Filmbänder mit einfachen Haken zu versehen, die zwecks
Kupplung ineinandergreifen. Auch - dieses Kupplungsverfahren konnte in der Praxis
nicht durchgeführt _Filmenden werden, weil von die Hand Trennung erfolgen der mußte.
gekuppelten Gemäß den Vorschriften darf aber ein Filmbehälter während des Laufs
der Vorführmaschine nicht geöffnet werden.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum pausenlosen Bewegen von aufeinanderfolgenden
Bändern, wobei das Ende eines in der Abwicklung begriffenen Bandes mit dem Anfang
des in Bereitschaftsstellung gehaltenen nachfolgenden Bandes gekuppelt wird. Das
Neue besteht darin, daß. der Anfang des zweiten Bandes durch eine vom Ende des ersten
Bandes ausgelöste Bewegung aus seiner Bereitschaftsstellung dem ersten Band bis
zur Berührung zwecks Kupplung genähert wird und daß die Trennung deri gekuppelten
Bänder dadurch selbsttätig erfolgt, daß bei mechanischer Kupplung die Bewegung des
einen Bandes gegenüber derjenigen des anderen Bandes beschleunigt wird oder daß
bei elektromagnetischer oder elektrostatischer Kupplung der Stromkreis unterbrochen
wird.
Durch die Erfindung hat die eingangs erwähnte Aufgabe eine
in der Praxis ausführbare Lösung erhalten, wobei in bisher unbekannter Weise eine
selbsttätige Trennung der zuvor miteinander verbundenen Bandenden erfolgt.
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Hinsichtlich der weiteren Erfindungsmerkmale, die sich auf die Vorrichtungen
zum Kuppeln, zum Trennen und zum Aufwickeln der Bänder beziehen, wird auf die nachstehende
Beschreibung und die Ansprüche verwiesen. Erwähnt sei, daß die Erfindung auf Bänder
aller Art anwendbar ist, wenn auch in erster Linie an die Bewegung von Filmbändern,
Ton- oder sonstigen mit Schallaufzeichnungen versehenen Bändern gedacht ist. Es
ist gleichgültig, ob es sich um einen ruckartigen oder um einen gleichförmigen Bewegungsvorgang
handelt.
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In der Zeichnung sind schematisch gehaltene Ausführungsbeispiele mit
mechanischer Kupplung dargestellt.
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Fig. i zeigt das Ende eines Filmbandes, das in Fig. 2 von der Seite
gesehen dargestellt ist, wobei in Fig.2 noch ein zweites Filmband mitgezeichnet
ist.
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Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Fig. 4. zeigt ein Ausführungsbeispiel in verbesserter und mehr selbsttätig
arbeitender Form.
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Gemäß Fig. 3 sind in einem nicht dargestellten Gehäuse oder einem
Koffer mittels der Achsen i und 2 zwei Abwickelspulen 3 und d. dargestellt, bei
denen die Scheiben in der Zeichnung weggelassen sind. Von der Spule 3 ist das erste
Band a, beinahe abgelaufen, während sich auf der Spule .1. das zweite Band b noch
voll aufgewickelt befindet. Das Band a läuft über die ortsfest gelagerten Rollen
5 und 6 nach unten, im Falle eines Filmbandes zum nicht dargestellten Vorführungsgerät.
Der Rolle 6 sind bekannte Andruckrollen zugeordnet, um das Flattern des Bandendes
zu verhindern. Die Andruckrollen sind umklappbar angeordnet. Die Rollen 5, 6 liegen
im Gleichstrom-Stromkreis 7, in den eine Elektromagnetspule oder ein Relais 8 eingeschaltet
ist. Die Rollen sind selbstverständlich isoliert gelagert, es genügt, wenn nur die
Umfänge der Rollen 5, 6 aus stromleitendem Werkstoff bestehen. Es sei schon hier
erwähnt, daß in der nachstehenden Beschreibung die an sich selbstverständlichen
Isolierungen von stromführenden Teilen nicht besonders erwähnt sind.
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:Der Rolle 5 gegenüber ist eine Rolle 9 drehbar und verschiebbar oder
schwenkbar angerdnet. Im gezeichneten Beispiel ruht die Rolle 9 in einer Gabel io,
die mittels einer Stange i i in einer festen Führung 12 verschiebbar ist. Eine Druckschraubenfeder
13 sucht die Rolle 9 stets gegen die Rolle 5 zu bewegen. Am Ende der Stange i i
befindet sich ein Sperrhaken 14., der mit dem beweglichen Anker 15 des Relais 8
zusammenarbeitet. Das von der Spule .I kommende Band b ist mit seinem Anfang am
Umfang der Rolle 9, die nachstehend Bereitstellungsrolle genannt sei, festgelegt.
Um den ortsfesten Drehpunkt 16 ist zweckmäßig ein Hebel 17 mit einer Rolle 18 schwenkbar,
der im gezeichneten Beispiel durch eine Druckschraubenfeder i9 stets nach oben bedrückt
wird. Dieser Schwenkhebel 17, 18 dient lediglich dazu, das Anlaufen des Bandes b
stoßfrei zu gestalten, indem bei Beginn der Bewegung des Bandes b der Hebel 17 durch
das Band nach unten bewegt wird, bevor sich die Spule -. zu drehen beginnt.
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Handelt es sich um Filmbänder, dann sind mit den Enden der eigentlichen
Filmbänder beispielsweise aus Metall bestehende dünne Streifen fest verbunden, welche
die gleiche Lochung an ihren Rändern wie das eigentliche Filmband aufweisen.
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Aus den Fig. i und 2 ist ersichtlich, daß das Ende des Bandes b mit
einem Doppelhaken 20, 21 fest verbunden ist. In einem gewissen Abstand vom Ende
des Bandes a ist auf diesem Band ein weiterer Haken 22 befestigt. Die Haken sind
in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise einander entgegengerielitet, so daß in Fig.
2 bei der Abwärtsbewegung des Bandes a der Haken 22 in den Haken 20 des Bandes b
eingreift. Die Haken sind nur in der Bandmitte angeordnet, wie Fig. i zeigt. Sämtliche
mit den Bändern in Berührung kommende Rollen sind in der Mitte vertieft oder ausgespart,
wie das bisher schon zur Schonung der Filmbänder bekannt ist. Die Haken tragen so
wenig gegenüber den Bandebenen auf, daß sie ohne weiteres durch das Vorführungsgerät
hindurchgehen. Die Haken sind ferner bei Filmstreifen in bezug auf die Löcher 23
derart angeordnet, daß sich die Löcher 23 bei gekuppelten Filmenden genau überdecken.
Das gleiche gilt in bezug auf den sog. Bildstrich bei Filmbändern, damit der Vorführer
es nicht nötig hat, das Bildfenster in der Höhe zu verstellen, was nötig ist, wenn
der Bildstrich nicht mit einer Kante des projizierten Bildes übereinstimmt.
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Es sei nun zunächst ein Arbeitsspiel oder ein Kupplungsvorgang beschrieben.
Der Anfang des zweiten Bandes b ist beispielsweise mittels seines Hakens 21 in einer
Nut oder an einem Steg am Anfang der Bereitstellungsrolle 9 festgelegt. Nähert sich
das erste Band a seinem Ende, dann läuft der an seinem Ende
befindliche
Metallstreifen über die beiden Schalt- und Führungsrollen 5, 6, wodurch der Stromkreis
7 an dieser Stelle geschlossen wird. Diese- Stromkreisschließung hat zur Folge,
daß der Anker 15 den Sperrhaken 14 frei gibt, worauf die Feder 13 die Rolle()
,kamt
dem Anfang des Bandes b gegen das ablaufende Band cc und die Rolle 5 drückt. Kommt
nun der Haken 22 des Bandes a zwischen den Rollen 5, 9 durch, dann hakt er in den
Haken 2o des Bandes b ein, das nunmehr durch das Band a mitgenommen wird. Die miteinander
gekuppelten Bänder a, b durchlaufen beispielsweise das Vorführungsgerät, wobei die
Spule 3 vom Band a frei wird und sich nunmehr nur noch das Band b von der Spule
4 abwickelt. Die leere Spule 3 wird entfernt, desgleichen die Achse r, die beispielsweise
in einer Gehäusewandung durch eine Mutter befestigt war. Dann wird die in gleicher
Weise befestigte Achse 2 gegenüber der Gehäusewand gelockert und zusammen mit der
ablaufenden Spule 4 in dem Gehäuseschlitz 70 verschoben, bis sie die Stelle
der entfernten Achse r einnimmt. Die Achse 2 wird nunmehr wieder befestigt. Während
dieses Platzwechsels legt sich das ablaufende Band b auf die Rollen 5, 6, nachdem
vorher die Andruckrollen beispielsweise zurückgeklappt worden sind. Läuft das Band
b über die Rolle 6, dann werden die Andruckrollen wieder in ihre Arbeitslage gebracht.
Die Bereitstellungsrolle 9 wird zurückgeschoben und durch den Sperrhaken
15 wieder festgehalten. Die Spule mit dem nächsten in Betracht kommenden
Band wird mit einer Achse an die Stelle der früheren Spule 4 gebracht, und der Anfang
des Bandes wird an der Bereitstellungsrolle 9 festgelegt. Beim Ablauf des jetzt
von der linken Achse kommenden Bandes b wiederholt sich dann der oben beschriebene
Kupplungsvorgang.
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Die untere Hälfte der Fig. 3 stellt die Aufwickelvorrichtung dar;
sie besteht im gezeichneten Beispiel aus dem Bandführungshebel. 24, der um einen
festen Bolzen 25 schwenkbar ist und der beispielsweise durch eine Schraubenfeder
26 stets nach oben gezogen wird. Auf den beiden Achsen 27, 28 befinden sich die
Aufwickelkerne 29, 30, wobei die Darstellung so gewählt ist, daß sich das vorher,
von der Spule 3 abgewickelte Band a nahezu aufgewickelt auf dem unteren Kern 3o
befindet. Der obere Kern 29 ist noch leer. Die Aufwickelvorrichtungen bestehen aus
.scheibenlosen Kernen. Sollte eine seitliche Führung für das aufzuwickelnde Band
notwendig sein, dann könnten die sonst bei einer Filmspule vorhandenen seitlichen
Scheiben durch einen gabelförmigen Hebel ersetzt sein. Ein gabelförmiger Hebel könnte
sich beispielsweise unterhalb der Achse 28 befinden, weil das Aufwickeln in der
Hauptsache in der Lage der unteren Achse 28 erfolgt. Dieser gabelartige Führungshebel
ist seitlich umlegbar, so daß ein aufgewickeltes Band nebst Kern herausgenommen
werden kann. I@ie Aufwickelkerne bestehen mindestens an ihrem Umfang beispielsweise
aus einem Dauermagneten, sie sind infolgedessen geeignet, die beispielsweise aus
Eisen bestehenden Endstreifen der Bänder durch Anziehung festzuhalten. Der Antrieb
der AufwickeL kerne 29, 3o erfolgx im gezeichneten Beispiel durch ein endloses Antriebsglied3z,
beispielsweise eine Kette. Diese Kette 3 z läuft oben und unten .über Kettenräder
32, von denen eines in irgendeiner Weise angetrieben ist. Auf den Achsen 27, 28
befinden sich Zahn-oder Kettenräder 33, die in die Kette 3 r eingreifen, wodurch
die Kerne 29, 30 im gleichen Drehsinn gedreht werden. Die Achsen 27, 28 sind
vorzugsweise in einem Schlitz oder einer ' Führung 34 angeordnet, welche im wesentlichen
parallel einem Trum der Kette 3 z verläuft. Von, dem Schlitz 34 zweigen an den Enden
Schlitzstücke 3q.' derart ab, daß die Kettenräder 33 durch Verschiebung der Achsen
27, 28 in den Schlitzstücken 3q.' außer Eingriff mit der Antriebskette
31 gebracht werden können. Diese Vorrichtung erleichtert das Einsetzen und
Herausnehmen der leeren und gefüllten -Aufwickelkerne, weil dies -im Ruhezustand
geschehen kann. Die Achsen 27, 28 sind beispielsweise wie die Achsen r, 2 durch
Muttern an einer Gehäusewand festziehbar.
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Das beispielsweise aus dem Vorführgerät kommende Band a ist im Führungshebel
24 durch ein Rollenpaar 35 und weiter durch ein zweites Rollenpaar 36 geführt. Dazwischen
ist eine Rolle 37, beeinfiußt durch eine Feder 38, derart angeordnet, daß das Band
zwischen den Rollenpaaren 35 und 36 eine Schlaufe bildet. Der Tragstange der Rolle
37 ist ein Relais 39 zugeordnet, welches bei Erregung die Rolle 37 zurückzieht,
so daß in diesem Augenblick die vorher gespannte Schlaufe des Bandes a locker wird.
Das Band läuft weiter zwischen den beiden Rollen 4o am Ende des Hebels 24 hindurch.
Die beiden Rollen 4o können für sich in einer Gabel 41 drehbar gelägert sein, die
durch den Bolzen 42 mit dem Hebel 24 drehbar verbunden ist.
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Durch diese bewegliche Lagerung der Rollen 40 ist dafür gesorgt, daß
sie beide am Umfang des Aufwickelkerns 29 anliegen. Die Rollen 36 und 40 liegen
im Stromkreis 43, in dem sich auch das Relais 39 befindet.
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_Die Aufwickelvorrichtung arbeitet folgendermaßen. Kommen die miteinander
gekuppelten Enden der beiden Bänder a, b in.den
Führungshebel 24,
dann wird der Stromkreis 43 durch die metallischen Bandenden zwischen den Rollen
36, 4o geschlossen, das Relais 39 zieht die Rolle 37 zurück, so daß augenblicklich
eine lockere Bandschlaufe gebildet ist. Während das Band a um die Rolle 4o herum
von dem unteren Aufwickelkern 30 weiter aufgewickelt wird, kommt der aus magnetischem
Werkstoff bestehende Anfang des Bandes- b mit dem magnetischen Aufwickelkern 29
in Berührung. Der Anfang des Bandes b (in Fig. 3 unterhalb des Kerns 29 gestrichelt
dargestellt) wird vom Kern 29 angezogen und aufgewickelt. Da die dem Band b durch
den umlaufenden Kern 29 erteilte Geschwindigkeit größer ist als- die Geschwindigkeit
des Bandes a, so bewegt sich das Band b schneller als das Band a, was zur
Folge hat, daß der Haken 21 des Bandes b aus dem Haken 22 des Bandes a hinausgezogen
wird, wodurch die beiden Bänder getrennt sind. Die gelockerte obenerwähnte Schlaufe
der beiden Bänder a, b erlaubt dabei die BeSChleuni£-UnL'' des Bandes b. Falls erforderlich,
kann das Band a oder die Drehung seines Aufwickelkerns 30 während des Lösevorgangs
beispielsweise durch eine Bremse für kurze Zeit verlangsamt werden. Eine derartige
zweckmäßig elektromagnetisch gesteuerte Bremse wäre z. B. einfach in den Stromkreis
43 mit einzuschalten. Haben die stromleitenden Bandenden die Rollen 36, 40 passiert,
dann ist der Stromkreis 43 wieder unterbrochen, die Feder 38 bildet nunmehr wiederum
die Schlaufe, und auch die obenerwähnte elektromagnetische Bremsung des Bandes a
wird stromlos.
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Der mit dem nunmehr vollständig aufgewickelten Band a versehene Kern
30 wird nach erfolgter Lösung seiner Achse 28 im unteren Schlitzstück
34 zurückgeschoben, so daß das Kettenrad 33 außer Eingriff kommt. Nunmehr
wird der Kern 30 von der Achse 28 abgezogen und die Achse 28 entfernt. Die
Achse 27 wird gelockert und zusammen mit dem sich weiterdrehenden Kern 29 innerhalb
des Schlitzes 34 nach unten bewegt, bis in die Lage der Achse 28. Hierbei bewegt
sich der Führungshebel 24 mit nach unten, bis er vom Umfang dfs Kerns 29 frei wird
und. nach oben zurückkehrt. Ein leerer Aufwickelkern wird nunmehr oben angebracht,
und die Vorrichtung ist zu einem neuen Arbeitsspiel bereit.
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Erwähnt sei noch, daß die Aufwickelkerne 29, 3o nicht in starrer Verbindung
mit den Antriebsrädern 33 stehen, daß vielmehr an sich bekannte Überlastungskupplungen
zwischengeschaltet sind, die in bekannter Weise dafür sorgen, daß das Band nicht
abgerissen wird. Der volle Kern 30 läuft infolgedessen langsam um, während der leere
Kern 29 zunächst die dem Antrieb 31 entsprechende größere Geschwindigkeit aufweist.
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Um die oben beschriebene notwendige Lageänderung der Ab- und Aufwickelspulen
zu vermeiden, um also die Spulen bzw. Kerne in ihren ursprünglichen Stellen zu belassen,
kann die Vorrichtung in der aus Fig.4 ersichtlichen Weise weiter vervollkommnet
werden.
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In Fig. 4 sind mit Fig. 3 übereinstimmende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. Ein Unterschied in der Darstellung besteht noch insofern,
als in Fig. 4 die links gezeichnete Spule 3 voll, dagegen die rechts gezeichnete
Spule beinahe leer ist. Das erste beinahe abgewickelte Band ist wiederum mit a,
das andere Band mit b bezeichnet. Die Bereitstellungsrolle g nebst allen mit ihr
zusammenhängenden Teilen einschließlich des Relais 8 ist doppelt vorhanden, wie
aus Fig. 4 ersichtlich. Um den festen Bolzen 44 sind zwei Fühlhebel 45, 46 schwenkbar,
die mit ihren Rollen 47 am Umfang der Spulenkerne 3, 4 anliegen. Die Hebel 45, 46
sind isoliert mit Schaltstücken 48 vorhanden, denen ortsfeste Kontakte 49, 50 zugeordnet
sind. Den Rollen 18 sind bekannte Andruckrollen zugeordnet, die nicht darzestellt
sind. Alles weitere ist aus der nachstehend beschriebenen Arbeitsweise der Abwickel-
und Kupplungsvorrichtung ersichtlich, wobei erwähnt sei, daß es sich hier wieder
um die mechanische Kupplung mittels _ der oben beschriebenen Haken handelt.
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Ist das Band a beinahe abgewickelt, dann hat das Schaltstück 48 des
Hebels 45 die ihm zugeordneten Kontakte 49, 50 geschlossen, so daß der vom
Gleichstromnetz durch die Leitung 5 1 kommende Strom über die Leitung 52
zur Rolle 18 am Hebel 17 gelangt. Die Rolle 18 dient hier gleichzeitig als Schaltrolle
im Sinne der Rolle 6 von Fig. 3. Andererseits ist die Bereitstellungsrolleg durch
das Stromnetz 7 zusammen mit dem Relais 8 an den anderen Pol des Stromnetzes angeschlossen.
Durch das wiederum stromleitende Ende des ablaufenden Bandes a wird ein Stromschluß
zwischen den Rollen 18, g hergestellt, wodurch das linke Relais 8 erregt wird und
seinen Anker 15 zurückzieht. Das rechte Relais 8 in Fig. 4 bleibt spannungslos,
da der Stromkreis zwischen den Kontakten 49, 50 des Fühlhebels 46 unterbrochen ist.
Die linke Bereitstellungsrolle g bewegt sich nunmehr gegen die rechte Rolle g, wobei
das Ende des zweiten Bandes b mit dem Band d in Berührung und weiter durch die obenerwähnten
Haken gekuppelt wird. Die leere Abwickelspule 4 wird durch eine volle ersetzt, während
sich das Band b von der an ihrer Stelle verbliebenen Spule 3 weiter abwickelt. Gleichzeitig
mit dem Einsetzen einer vollen Spule
wird der Fühlhebel45 nach oben
bewegt, so daß die rechten Kontakte 49, 5o wieder geöffnet sind. Ferner wird die
rechte Bereitstellungsrolle 9 mit dem Anfang des nächsten Bandes verbunden und zurückbewegt;
wobei der Haken 14 hinter den Anker 15 greift. Nähert sich nunmehr das Band
b seinem Ende, dann werden die linken Kontakte 49, 5o durch das Schaltstück 48 des
Fühlhebels 46 miteinander leitend verbunden, so daß nunmehr die links befindliche
Schaltrolle 18 an das Stromnetz angeschlossen ist. Durch das stromleitende Ende
des Bandes 'b werden dann 'die links befindlichen Rollen 9, 18 leitend miteinander
verbunden, was nunmehr über das rechte Relais 8 einen neuen Kupplungsvorgang zur
Folge hat.
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Durch die Kupplungsvorgänge wird gleichzeitig die Bandaufwickelvorrichtung
elektrisch gesteuert. Der positive Strom geht von der in Fig.4 rechts gezeichneten
Bereitstellungsrolle 9 einerseits zum linken Relais $, gleichzeitig aber weiter
zu einem Relais 53 und von dort durch die Leitung 54 zum --Pol zurück. Durch die
Erregung des Relais 53 wird der Anker 55 angezogen, d. h. nach .oben bewegt. Dieser
Anker 55 ist mit einem Kontaktfinger ,56 versehen, der dauernd am +-Pol des Netzes
liegt. Der Kontaktfinger 56 kommt mit dem Kontakt 57 in Berührung, wodurch -der
positive Strom durch die Leitung 58 zu einem Relais 59 weterfließt, das wieder über-
die Leitung 54 an den --Pol angeschlossen ist. Die Erregung des- Relais 59 hat die
Schwenkung des Bandführungshebels 24 zur Folge, so daß sich die Rolle 4o nach oben
bewegt und am Aufwickelkern 29 zur Anlage kommt. Das Relais 53 oder sein Anker 55
ist mit einer an sichbekanntenmechanischen oder elektrischen Einrichtung versehen,
die den Anker 55 erst nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne in seine in der Zeichnung
dargestellte Mittellage zurückkehren läßt. Diese Zeitspanne ist so bemessen, daß
die Öffnung des Stromkreises zwischen den Kontakten 56 und 57 erst erfolgt, nachdem
der Anfang des zweiten Bandes von dem Aufwickelkern 29 festgehalten und mitgenommen
worden ist. Man, könnte auf eine derartige Vorrichtung verzichten, wenn -man in
Kauf nehmen will, daß das Relais 59 so lange unter Spannung verbleibt, bis das Gegenrelais
eingeschaltet und damit das Relais 59 stromlos würde.
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Ist bei einem. anderen Kupplungsvorgang der Stromschluß zwischen den
in Fig. 4 links befindlichen Rollen 9, 18 erfolgt, dann verläuft der positive Strom
von der Rolle 9 gleichzeitig durch die Leitung 6o zu einem Relais 61 und von dort
über die Leitung 54 zum --Pol. Das Relais 61 arbeitet gleichfalls mit dem vorerwähnten
Anker 55 und dem .Kontaktfinger 56 zusammen. Die durch Erregung des Relais 61 erfolgte
Abwärtsbewegung des Ankers 55 hat den Stromschluß zwi. schen dem Kontaktfinger 56
und dem festen Kontakt 62 zur Folge, wodurch der vom Kontaktfinger 56 kommende positive
Strom durch die Leitung 63 zum Relais 64 fließt, von wo er über die Leitung 54 zum
--Pol zurückfließt. Das Relais 64 ist das Gegenrelais zum obenerwähnten Relais 59.
Der gemeinsame Anker 65 der beiden Relais 59, 64 ist beispielsweise bei 66 gelenkig,
mit dem. Bandführungshebel24 verbunden. Bei Erregung des Relais 64 bewegt sich der
Bandführungshebel 24 von oben nach unten, wobei die Rolle 40 mit einem :in diesem
Fall unten befindlichen leeren Aufwickelkern in Berührung kommt.
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Am Führungshebel24 befinden sich die gleichen Teile wie bei Fig. 3.
Der Einfachheit halber ist am freien Ende des Hebels 24 nur eine Rolle 40 dargestellt.
Auf den in diesem Fall ortsfest- gelagerten Achsen 27, 28 befinden sich die Aufwickelkerne
29, 3o, die hier -in entgegengesetzter Richtung angetrieben werden. Der Antrieb
erfolgt beispielsweise von der Welle 67 aus, deren Zahnrad 68 mit einem Zahnrad
69 auf der Welle 71 in Eingriff steht, so daß sich die Wellen 67, 71 in umgekehrtem
Drehsinn drehen. Diese angetriebenen Wellen sind im gezeichneten Beispiel durch
Reibungskupplungen mit den Scheiben 72 verbunden, die durch Ketten oder Bänder 73
mit den Rädern 74 auf den Achsen 27, 28 verbunden sind. Die erwähnten Kupplungen
können gleichzeitig die notwendigen Überlastungskupplungen darstellen, oder es sind
besondere Überlastungskupplungen zwischen den Kernen 29, 30 und den Rädern
74 oder deren Achsen vorgesehen.
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Die den Achsen 67, 71 zugeordneten Kupplungen sind schematisch in
Fig.4 oberhalb und unterhalb der Achsen dargestellt. Die Kupplungshälften 75, 76
sind in bekannter Weise mit der treibenden bzw. angetriebenen Welle verbunden. Die
verschiebbare Kupplungshälfte 76 steht unter der Wirkung einer Druckschraubenfeder
77 und weist einen Sperrhaken 78 auf, der mit dem Anker 79 eines Relais 8o zusammenarbeitet.
Im angenommenen Beispiel ist die 'unten befindliche Kupplung eingerückt, der Aufwickelkern
30 wird also angetrieben, während der leere Aufwickelkern 29 infolge Ausrückung
der oberen Kupplung stillsteht. Dieser Stillstand ist erforderlich, um die Aufwickelkerne
29, 3o auswechseln zu können. Andererseits ist erforderlich, - daß der beispielsweise
leere Aufwickelkern 29 im richtigen Augenblick in Drehung versetzt wird. Zu diesem
Zweck sind die beiden Relais 8o an die Kupplungsstromkreise
angeschlossen.
Der von der rechten. Bereitstellungsrolle 9 kommende positive Strom fließt durch
die Leitung 81 zum oberen Relais 8o und von dort durch die Leitung 82 zum ---Pol
zurück. Bei Schließung dieses Stromkreises durch das metallische Ende des ablaufenden
Bandes a wird das Relais 8o erregt, der zurückgehende Anker-79 gibt den Haken 7
8 frei, und die Feder 77 rückt die bewegliche Kupplungshälfte 76 ein, so daß der
Aufwickelkern 29 zu laufen' beginnt. Die Kupplung bleibt eingerückt, bis sie nach
erfolgter Aufwicklung eines Bandes auf dem Kern 29 von Hand ausgerückt und wieder
in Sperrstellung gebracht wird, worauf der volle Kern 29 ausgewechselt und gegen
einen leeren ersetzt werden kann.
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In entsprechender Weise arbeitet die unten befindliche Kupplung für
den Aufwickelkern 3o. Hier ist das Relais 8o -durch die Leitung 83 an die von der
- linken Bereitstellungsrolle 9 führende Leitung angeschlossen und durch die Leitung
8 2 mit # dem --Pol verbunden. Gleichzeitig mit einem Kupplungsvorgang erfolgt also
die Schwenkung des Bandfülirungshebels 2q. und die Einkupplung des jeweils leeren
Aufwickelkerns.
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Die obenerwähnte, den Anker 55 beeinflussende Zeitschaltv orrichtung
ist entweder doppelt vorhanden oder arbeitet doppelseitig, um den Kontaktfinger
56 von jeder Stellung aus nach Ablauf einer Zeitspanne wieder in seine Mittelstellung
zurückzuführen.
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Die Lösung der miteinander gekuppelten Bänder erfolgt in der oben
bei Fig.3 beschriebenen `'eise. Der restliche Teil des Bandes a. wird vom Kern
30 aufgewickelt, während der Kern 29 durch magnetische Anziehung das Band
b festhält und aufwickelt. Beim nächsten Kupplungsvorgang tritt in der Aufwickelvorrichtung
das Umgekehrte ein, das restliche Bandende wird von dem oben befindlichen Kerri
aufgewickelt, während dei Anfang des neuen Bandes von dem unten befindlichen Kern
angezogen und aufgewickelt wird.
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Erwähnt sei noch, daß bei diesem Ausführungsbeispiel jedes Band auch
am Ende mit einem Doppelhaken versehen ist. In Fig. -a würde sich also gegenüber
dem Haken 22 auf der anderen Seite des Bandes a noch ein gleicher Haken befinden.
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Zweckmäßig besteht der Anfang jeden Bandes aus einem stromleitenden
magnetischen Werkstoff, während das Ende des Bandes aus einem stromleitenden, aber
unmagnetischen Werkstoff, beispielsweise Aluminium, besteht.
s hat den Vorteil, daß beim Trenn- oder |
evorgang nur der Anfang des neuen |
es vom magnetischen Aufwickelkern an- |
gezogen wird, nicht aber das Ende des bereit aufgewickelten Bandes.
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Die Schwenkbewegung des Bandführungshebels 2d. könnte auch durch einen
Elektromotor erfolgen, der ein endloses Band antreibt, wobei der Hebel2d. mit einem
'l'ruin des endlosen Bandes gelenkig verbunden ist. 1)ie obenerwähnten magnetischen
Spulen 59. <d würden dann durch Wicklungen des Elektromotors ersetzt oder durch
verschiedene Stromzuführungsbürsten, die derart verüunden sind, daß der Anker des
Motors da: eine -Mal links, das andere Mal rechtsherum läuft.
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Wird an Stelle der mechanischen Kupplung mit elektromagnetischer oder
elektrostatischer Anziehung gearbeitet, dann wären noch in zusätzlicher Weise die
erforderlichen Stromleitungen anzubringen und die Bandenden entsprechend auszugestalten.
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Handelt es sich bei den Bändern nicht um Filmstreifen, dann ist es
natürlich erforderlich, daß die Bänder aus einem an sich nicht stromleitenden Werkstoff
bestehen. An die Stelle der metallischeiii Bandenden können auch metallische Auflagen
auf den nicht stromleitenden Werkstoff treten. Falls es erforderlich sein sollte,
könnte auch der einzelnen Bereitstellungsrolle eine Bremse oder eine auslösbare
Sperre zugeordnet sein, um den mit ihr durch den Haken verbundenen Bandanfang festzuhalten.
Nach erfolgter Kupplung der beiden Bänder könnte dann die Bremse oder die Sperre
ausgeschaltet «erden, «-as zweckmäßig auf elektromagnetischem Wege erfolgen würde.