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Verfahren zum Entchromen von Chromlederabfällen Das Hauptpatent
702 636 bezieht sich auf das Entchrom#en von Altlederabfällen,
d. h, Abfällen von bereits zugerichtetem Leder, wie Schuhlederabfällen bzw.
gebrauchten Lederwaren. Das Entchromen wird dadurch vorgenommen, daß das Altleder
mehrmals abwechselnd mit Kalk und Säure behandelt und zwischen diesen Behandlungen
ausgewaschen wird. Die erhaltenen entchromten Lederabfälle können auf wertvolle
Eiweißprüdukte, z. B. Gelatineleim, verarbeitet werden.
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Die so erhaltenen Gelatineleim e sind zwar, je nachdem ob sie
aus braunen oder schwarz-en Lederabfällen hergestellt werden, dunkelbraun bis schwarz
gefärbt, sind aber in bezug auf ihre anderen Eigenschaften den üblichen Hautleimen
ebenbürtig und in bezug auf Klebekraft vielfach sogar überlegen.
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Das Verfahren ist aber -wirtschaftlich erheblich dadurch belastet,
daß man im allgemeinen die abwechselnde Behandlung mit Kalk und Säure und das Auswaschen
mit Wasser zwischen diesen Behandlungen mindestens dreimal, vielfach noch -wesentlich
häufiger wiederholen muß.
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Bei Versuchen, durch Anwendung von Bleichmitte]n nach dem Verfahren
des Hauptpat-ents zu helleren Leimen zu gelangen, wurde nun gefunden, daß man die
abwechselnde Behandlung von Altlederabfällen und Auswaschen
zwischen
diesen Behandlungen wesentlich abkürzten kann, wenn man bei ein-er oder mehreren
Kalk- und bzw. oder Säureb,ehandlun,-en Bleichmittel zusetzt.
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Bei Mitverwendung von Bleichmitteln genügt schon eine zweimalige abwechselnde
Behandlung mit Kalk und Säure, um Produkte zu gewinnen, die sofort verkocht werden
können. Hierbei fÜhrt das Verfahren der Erfindung zu Leimen, die mehr oder -weniger
aufgehellt und in ihren übrigen Eigenschaften, insbesondere Viscosität und Klebekraft,
nicht ungünstig verändert sind.
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Es können reduzierende Bleichmittel, wie schweflige Säure, Natriumbisulfit
oder Natriumhydrosulfit, verwendet werden. Bessere Ergebnisse wurden jedoch mit
oxydierenden Bleichmitteln, wie Superoxyden oder Persalzen-, Wasserstofisuperoxyd,
Permanganat, Chlorkalk, Hypothlerit, Chlor oder Ozon, erreicht. Die Bleichmittel
werden je nach ihrer Natur in dem Medium zur Anwendung gebracht, in dem sie
ihre Wirkung zu entfalten vermögen, beispielsweise schweflige Säure bei der Kalk-behandlung,
Wasserstoffsup,eroxyd ebenfalls in der Kalkbehandlung, Kaliumpermanganat sowohl
in der Kalkbehandlung als auch bei der Säurebehandlung. Bei An-"vendung von Kaliumpermanganat
ist es empfehlenswert, um den abgeschiedenen Braunstein zu entfernen, mit schwefliger
Säure nachzubehandeln.
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Die Bleichmittel können bei einer Behandlung, oder auch bei mehreren
Kalk- und bzw. oder Säurebehandlungen verwendet werden. Selbstverständlich kann
man auch mehrere verschiedene Bleichmittel bei den einzeInen BAandlungen zur Anwendung
bringen.
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Es wurde weiterhin gefunden, daß man besonders gute Ergebnisse dadurch
erzielen kann, daß man die in geschilderter Weise behandelten Lederabfälle nach
der letzten Säurehehandlung mit Bleichmitteln allein hehandelt. Auch bei dieser
Behandlung kann man sowohl reduzierende Bleichmittel, wie schweflige Säure, als
auch oxydierende Bleichmittel, insbesondere Chlorgas oder Chlo#r-%vasser, verwenden.
Beispiele i. 5oog schwarze Lederschnitzel werden Mit 150.-. Kalk in Form einer 6#loigen,
Kalkmilch unter Zusatz von 8og käuflicher Natriumhypochloritbleichlauge einige Tage
wie üblich behandelt, dann ausgewaschen2 mit Salzsäure 2 Stunden unter Bewe 'gung
angesäuert, gut ausgewaschen, wieder mit Kalk und Bleichlauge unter den genannten
Bcding gungen behandelt, ausgewaschen, Z, wieder gesäuert und gewaschen. Die Eiitchrainung
der Lederabfälle ist nach dieser zweimaligen Behandlung so weit fortgeschritten,
daß man die entchromten Abfälle direkt in -üblicher Weise verkochen kann. Man erhält
einen dunkel- grauen Leim, der gegebenenfalls unter Zusatz von io/o Titanweiß noch
weiter aufg,ehellt werden kann.
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2. 5oog schwarze Lederschnitzel werden abwechselnd mit 1509 Kalk,
iog Natriumsuperoxyd und der entsprechenden Menge Wasser und mit Salzsäure, "vie
im Beispiel i geschildert, behandelt und dazwischen ausgewaschen. Nach zweimaligem
abwechselndein Kalken und Säuern und Auswaschen zwischen diesen Behandlungen können
die Lederabfälle verkocht werden, wobei ein dunkelgrüner Leim erhalten wird.
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3. 4009 schwarze Lederschnitzel werden zweimal abwechselnd
mit 150-. Kalk, 20-Chlorkall,- und der entsprechenden Menge Wasser und Salzsäure
behandelt und dazwischen ausgewaschen, und das erhaltene entchromte Proidukt wird
verk-ocht.