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Tasteinrichtung für Wechselstromtelegrafie Es ist bekannt, zur Tastung
von Wechselstrom Netzwerke zu verwenden, bei denen (vgl. Fig. z) im Längs- und Querzug
je zwei Gleichrichter i, 2 und 3, 4. in Reihe geschaltet sind, deren Vorspannung
durch Betätigung eines an eine Gleichstromquelle 5 angeschlossenen Tasters .6 in
ihrer Richtung geändert werden kann. Hierdurch ändert sich die Dämpfung des zwischen
den Punkten a, b, c
und d liegenden Netzwerkes in so weiten Grenzen, .etwa
von einer Durchlaßdämpfung b j) C o,2 Neper auf eine Sperrdämpfung b s > q. Neper,
daß der Vierpol bei geringem Widerstand der Längsgleichrichter und hohem Widerstand
der Quergleichrichter für den Wechselstrom durchlässig ist, bei großem Widerstand
der Längsgleichrichter und kleinem Widerstand der Quergleichrichter dagegen den
Wechselstrom sperrt. Diese bekannte Anordnung weist den Nachteil-, auf, daß bei
Abschaltung der Steuerstromquelle 5 durch den Schalter 9, z. B. bei längeren Pausen
in der Nachrichtenübermittlung oder während der Nacht, bei dem an die Fernleitung
7 angeschlossenen Empfangsrelais zo Ströme auftreten, deren Größe etwa in der Mitte
zwischen den beim Durchlaß ID, das heißt bei in Durchlaßrichtung ausgesteuerten
Gleichrichtern, und der Sperrung Is, das heißt bei in Sperrichtung ausgesteuerten
Gleichrichtern; der Tastanordnung auftretenden Strömen liegt. Im Empfangsrelais
werden somit Ströme in der Größenordnung der Ansprechstromstärke auftreten. Dadurch
ist die Lage des Ankers des Empfangsrelais nicht mehr eindeutig festgelegt. Bei
Schwankungen der Restdämpfung der Leitung 7 wird daher das Empfangsrelais ro hin
und her pendeln und in der Empfangsstation den Empfang telegrafischer Zeichen vortäuschen.
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Es ist bereits vorgeschlagen, bei der Steuerspannung o die Dämpfung
der Tastanordnung
nur in geringem Maße von der Dürchlaßdämpfung
oder Sperrdämpfung abweichen zu lassen, so daß das Empfangsrelais auch bei der Änderung
der Leitungsdämpfung in einer eindeutigen Lage verharrt. Dabei wird eine; große
Ruliedänilifung durch eine Schaltung; erreicht, nach der bei abgeschalteter Steuerstroniquelle
der mehrere Gleichrichter enthaltende Querzweig einen hohen und der entsprechende
La ngszweigeinen niedrigen Widerstand aufweist. Bei dieser Schaltung kann jedoch
noch ein kleiner, störender Bruchteil der Triigerfrequenz an den Verbraucher gelangen.
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Es ist ferner eine Tastanordnung bekannt geWorden, bei der im Längs-
und im Querzug je ein Übertrager liegt, in deren Sekundärkreise Trockengleichrichter
geschaltet sind. Auch diese bekannte Tasteinrichtung hat den Nachteil, dal-.1 die
Sperrwirkung noch nicht genügend ausreicht, so da13 auch hier noch eizi Trägerrest
in den Verbraucher gelangen kann.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbesserung derartiger Tasteinrichtungen,
insbesondere auf die Verbesserung des Sperrwiderstandes der Gleichrichter.
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Erfindungsgemäß werden zur Erhöhung der Sperrdämpfung der Tasteinrichtung
zu dem im Längszug liegenden Übertrager weitere Übertrager mit in die Sekundärkreise
geschalteten Trockengleichrichtern in Reihe bzw. zu dem im Querzug liegenden übertrager
weitere L'bertrager mit in die Sekundärkreise geschalteten Trockengleichrichtern-
parallel geschaltet. Durch die Reihenschaltung weiterer Längs- bzw. Parallelschaltung
weiterer Querglieder läßt sich. der Sperrwiderstand der Tasteinrichtung weitgehend
erhöhen, ohne daß der Durchlaßwiderstand der Tasteinrichtung wesentlich verschlechtert
wird. Werden di' in den Sekundärkreisen der Längsübertrager liegenden Gleichrichter
in ihrer Durchlaßrichtung ausgesteuert, so haben die Primärwicklungen, da die Sekundärwicklungen
praktisch kurzgeschlossen sind, einen äußerst ]leinen Widerstand. Bei Verwendung
weiterer Längsübertrager würden bei Aussteuerung der Gleichrichter in der Durchlaßrichtung
lediglich äußerst kleine Widerstände in den Stromkreis hineingeschaltet werden.
Die Widerstände sind aber so klein, daß man von einer wesentlichen Verschlechterung
der Durchlaßdämpfung gar nicht sprechen kann. Ini umgekehrten Fall aber, wo die
in- den Sekundärkreisen der Längsübertrager liegenden Trockengleichrichter in ihrer
Sperrichtung ausgesteuert werden, liegen hohe Widerstände im Längszug, da in diesem
Falle die Übertrager in ihren Sekundärkreisen nicht kurzgeschlossen sind. Jeder
in den Längszug geschaltete Übertrager, in dessen Sekundärkreis Trockengleichrichter
in der Sperrichtung ausgesteuert werden, bietet also für den Stromkreis eine zusätzliche
erhebliche Dämpfung.
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. Aie noch dadurch weitgehend erhöht wird.
.:13 ein Querkreis zu gleicher Zeit <leg dort |
4 egende Übertrag |
e ;,4 ii rchgestetierter in Durchlaßrichtung |
;,4iirchgestetiert "wird und den Querkreis prak- |
tisch kurzschließt. Durch diese Anordnung ergibt sich der weitere Vorteil, claß
die Tasteinrichtung sowohl an hoch= als auch an niederohinige Generatoren und Verbraucher
angepaßt werden kann.
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Gemäß weiterer Erfindung wird eine eindeutige Ruhedämpfung, das heißt
entweder eine kleine oder eine große Rulie,läinpfung. durch geeignete Wahl des Übersetzungsverhältnisses
der Längs- und Querübertrager erreicht.
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Wird das Übersetzungsverhältnis des t__iuer-Übertragers groß und das
des Längsübertragers klein gewählt, so erhält man eine große Ruhedämpfung bei nicht
ausgesteuertem Zustand der Tasteinrichtung. Gegenüber der bereits vorgeschlagenen
Tasteinrichtung hat die erfindungsgemäße Tasteinrichtung deii Vorteil, daß die Sekundärwicklungen
der Übertrager zur Anpassung der Quer- bzw. Längsgleichrichter nicht angezapft zu
werden brauchen, so daß also Übertrager einfaclirr Bauart Verwendung finden können.
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Durch Vertauschen der Längs- und Querübertrager, wenn also als Querübertrager
ein -Übertrager mit kleinem Übersetzungsverh:iltnis und als Längsübertrager ein
Übertrager mit großem Übersetzungsverhältnis Verwendang findet, erhält man eine
Tasteinrichtung mit kleiner Ruhedämpfung. Hierin ist ein weiterer Vorteil gegenüber
den bekannten bzw. bereits vorgeschlagenen Tasteinrielitungen ztt sehen, da lediglich
durch Vertauschen der Übertrager wahlweise eine Tasteinrichtung mit großer oder
mit ]deiner Rubedämpfung erhalten werden kann. Zur Erzielung einer großen Sperrdämpfung
@@-älilt man zweckmäßig die Übersetzungsverhältnisse der Querübertrager möglichst
groß.
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Die Erfindung soll an Hand von zwe weiteren Figuren näher erläutert
«-erden. Fig.2 zeigt die Tasteinrichtung mit zwei Längsübertragern und einem Querübertrager
in T-Schaltung.
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Fig.3 zeigt die Tasteinrichtung mit zwei Querübertragern und einem
Längsübertrager in -c-Schaltung.
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Die Fig..2 zeigt eine Ausführungsforen nach der Erfindung in T-Schaltung
finit zwei Längsübertragern Ütl und Ül, -und einem Querübertrager Ü". An die Kleininen
ii un,I 12 wird die Trägerstromquelle 13 gOgeliellenfalls über einen Widerstand
1d. angelegt.
Wird an die Steuerklemmen 15 und 16 ein Gleichstrom
angelegt, und zwar derart, daß sich die positive Klemme der Batterie bei 15 und
die negative Klemme bei 16 befindet, wie dies in der Figur unter Verwendung eines
Sendekontaktes sk gezeigt ist, dann fließt der Steuergleichstrom von der Klemme
15 zu den Mitten der Sekundärwicklungen der Längsübertrager füll und Ü12
und von dort sowohl über die Trockengleichrichter 2i, 22 als auch 2i',
22' zur ETegativklemme 16 zurück. Hierdurch werden die Gleichrichter 2i,
22, 2i', 22' in ihrer Durchlaßrichtung ausgesteuert, das heißt in ihrer Durchlaßrichtung
vorgespannt, und haben demzufolge einen kleinen Widerstand. Die Sekundärwicklungen
des Längsübertrager fill und Ü12 sind daher praktisch kurzgeschlossen. Die Folge
davon ist, daß der Widerstand der Primärwicklungen der Längsübertrager
Uli und Ü1, sehr klein wird und dem über diese Primärwicklungen fließenden
Trägerstrom aus der Trägerstromquelle 13 nur einen kleinen Widerstand bieten.
Die Sekundärwicklung des Querübertragers Ü, ist nicht belastet, da die Gleichrichter
18 und 2o in ihrer Sperrichtung vorgespannt sind. Infolgedessen ist auch der Widerstand
der Primärwicklung des Querübertragers Ü, verhältnismäßig groß und wirkt lediglich
als Sperrdrossel.
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Wird dagegen der Sendekontakt sk umgepolt, liegt also an der Klemme
15 der Minuspol der Batterie und an der Klemme 16 ,der Pluspol der Batterie,
so gelangt keine Trägerfrequenz zu den Ausgangsklemmen 23, 24., da nunmehr die Gleichrichter
18 und 2o im Querkreis (Querübertrager (Yq) in ihrer Durchlaßrichtung vorgespannt
werden und der Widerstand der Primärwicklung des Querübertragers ZU, so klein wird,
daß die Trägerfrequenz an den Klemmen ii und 12 praktisch kurzgeschlossen wird.
Außerdem haben die Primärwicklungen der Übertrager Ü1 l und ZU,2 jetzt einen
hohen Widerstand, da die Gleichrichter 2i, 22 und 2i', 22', die in die Sekundärkreise
der Längsübertrager Üll und Ü12 geschaltet sind, 'in ihrer Sperrrichtung vorgespannt
werden.
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Da den Längs- und Quergleichrichtern besondere Übertrager zugeordnet
sind, kann man deren Übersetzungsverhältnis jeweils den Anforderungen an die Schaltung
anpassen. Zur Erzielting einer großen Sperrdämpfung ist das Übersetzungsverhältnis
des Querübertragers iUQ möglichst groß zu wählen. Der Kurzschluß, den die Primärwicklung
des Übertragers fTQ dem Trägerstrom bei geeigneter Vorspannung der Gleichrichter
bietet, wird um so wirksamer, je größer das Übersetzungsverhältnis zwischen :Primärwicklung
und Sekundärwicklung des Übertragers U4 ist. Bei verschiedenem Übersetzungsverhältnis
der Längs= und Querübertragung ist die Ruhedämpfung (das ist diejenige Dämpfung,
die sich einstellt, wenn keine Steuerspannungan den Klemmen 15, 16 liegt)
eindeutig groß 'oder klein. Bei großem Übersetzungsverhältnis -des Übertragers ZU
Q und kleinen Übersetzungsverhältnissen der Übertrager Ü11 und U12 -wird eine große
Ruhedämpfung .erreicht. Durch Vertauschen der Längs- und Querübertrager wird aus
der Tasteinrichtung mit großer Ruhedämpfung eine Tasteinrichtung mit kleiner Ruhedämpfung
(umlötbarer Modulator).
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Dadurch geeignete Wahl der Übersetzungsverhältnisse der Übertrager
entweder eine kleine oder eine große Ruhedämpfung erzielt wird, kann die Tasteinrichtung
auch mit Einfachstrom betrieben werden. Bei großer Ruhedämpfung wird dann in den
Tastpausen die Batterie von den Klemmen 15, 16 abgeschaltet (Kein-Strom) und zwecks
Aussendung eines Stromimpulses an die Klemmen 15, 16 so angelegt, daß die Längsgleichrichter
in Durchlaßrichtung vorgespannt werden. Bei -kleiner Ruhedämpfung dagegen wird in
den Tastpausen die Gleichstromquelle so an die Klemmen i5; 16 angelegt, daß der
Quergleichrichter in Durchlaßrichtung vorgespannt wird (Kein-Strom), während zwecks
Aussendung eines Stromimpulses die Gleichstromquell:. von den Klemmen 15, 16 abgeschaltet
wird.
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Störspannungen im Trägerstromkreis, hervorgerufen durch Übersprechen
des Steuerstromes, können bei der erfindungsgemäßen Tasteihrichtung nicht mehr direkt
auf den an die Klemmen 23, 2,4 angeschlossenen Verbraucher wirken, da die Leerlaufinduktivität
des Übertragers U, vorgeschaltet ist.
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Liegt an den Klemmen 15 und 16 keine Steuergleichspannung, ist also
die Batterie abgeschaltet (bzw. während der Umschaltzeit des Sendekontaktes slz
), und haben sämtliche Übertrager dasselbe Übersetzungsverhältnis, so geht die Trägerfrequenzspannung
an den Ausgangsklemmen 23 und 2.4 etwa um die Hälfte zurück.
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Gibt. man jedoch den Längsübertragern U, z. B. ein Übersetzungsverhältnis
von i : i und den Querüberfragern Ü', ein übersetzungsverhältnis von i : io, dann
ist der auf die Verbraucherseite (oder Generatorseite) übersetzte Nullwiderstand
der Quergleichrichter (Widerstand der Gleichrichter bei der Steuerspannung 'o) nur
im Vergleich zu dem Nullwiderstand der Längsgleichrichter. Der Trägerstrom geht
in diesem Falle zum größten Teil
durch den Querübertrager Ü., die Ruhedämpfung (bei der Aussteuerung
o)
ist daher groß (Tasteinrichtung mit großer Ruhedämpfung).
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Vertauscht man die Übertrager U, und Ü ,
dann erhält man
eine kleine Ruhedämpfung (Tasteinrichtung mit kleiner Ruhedämpfung).
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Die Fig. 3 zeigt die Tasteinrichtung nach der Erfindung in z-Schaltung
mit- einem Längsübertrager (`l und mit zwei Querübertragern Ü.,1 und Ü"2. Durch
diese Anordnung ist es möglich, eine noch höhere Sperrdämpfung zu erzielen, da nunmehr
in dem Querkreis die Primärwicklungen der beiden Querübertrager Ü,1 und Ü,2 liegen.
Werden die in deren Sekuridärkreisen befindlichen Gleichrichter in ihrer Durchlaßrichtung
vorgespannt, so liegen im Querkreis die kleinen Widerstände der Primärwicklungen
der Übertrager Ü", so daß also gegebenenfalls der Gesamtwiderstand halb so groß
wie jeder der Widerstände der Primärwicklungen der Übertrager Ü"1 und Ü".# ist.
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In Reihe mit den Primärwicklungen der beiden Übertrager Ü"1 und Ü"..
liegt je ein Widerstand R, der so bemessen ist, daß R"+D"=Z ist. In dieser Formel
bedeuten D, den Durchlaßwiderstand der Quergleichrichter und Z den Wellenwiderstand
des Leitungszuges. Durch die Einführung der Widerstände R" bleiben der Verbraucher
und der Generator in beiden Steuerzuständen mit konstantem Widerstand abgeschlossen.
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Die Arbeitsweise der in Fig. 3 gezeigten Schaltung entspricht derjenigen
der Fig. -. Die Bezugszeichen sind entsprechend denen der Fig. a gewählt. Auch hier
wird eine eindeutig große bzw. kleine Ruhedämpfung durch verschiedene Übersetzungsverhältnisse
der Längs- und Querübertrager erreicht.