DE707969C - Verfahren und Vorrichtung zum Blindketteln fuer Kettenstichnaehmaschinen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum Blindketteln für Kettenstichnähmaschinen Das Patent 706722 gibtein Verfahren zum Blindketteln für Kettenstichnähmaschinen an, das den Kettelvorgang von Fadenwechselund Veränderung der Stichlänge dadurch unab: hängig macht, daß, die vorhandene -und zur Nahtbildung notwendige Fadenheivegung durch. Knüpfen der Fadenkettenglieder auf einem ortsfest angeordneten Mittel ausgenutzt wird. Als Kettelmittel dient dabei eine Kettelzunge, die an der Stichplatte befestigt ist.
• Es hat sich gezeigt, daß das Blindketteln rauhen Fadengutes noch zusätzlich ein Führungsmittel erfordert, wenn Stockungen, die infolge der größeren Reibung rauher Fäden ,eintreten, vermieden werden sollen.
• Erfindungsgemäß wird daher bei rauhem Fadengut dasjenige Fadenstück, das sich zwischen der vom Greif-er erfaßten Nadelfadanschleife und dem Nadelöhr - befindet, durch :ein zusätzliches Führungsstück beim Abwärtsgang der Nadel auf das ortsfeste Kettelmittel gehängt 'und von diesem nach Bildung des Fadenkettengliedes während des nachfolgenden Stoff schieberschubs wieder abgestreift.
• Weiterhin besteht bei Verwendung rauhen Fadengutes die M4glichk-eit, die artsfeste Kettelzunge bis zur Höhe der Stoff drückersohle zu verlegen und zusammen mit dem Führungsstück in Gestalt einer Kurvenführung für den Nadelfaden an der Stcpff drückersohle zu befestigen. Dies hat den besonderen Vorteil, daß empfindliche Nähstücke bei rauhem Eadengut, wie z. B. Papiersäcke, an den Einstichstellen der Nadeln nicht einreißen. Dieser Vorteil wird also mit fester 'Kettelzur#ge erreicht, gegenüber der bekannten Maschine, bei der ein beweglicher Fadenleitfinger zum Nähen von Papiersäcken mit rauhem Fadengut erforderlich ist, Die Anordnung gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung-hat weiterhin den' Vorzug, daß die Kettelzunge sowohl rechts" als auch links der N'2#del arbeitend angeordnet werden kann, entsprechend der Eigenart der in Betracht kommenden Nähmaschinen.
• Die Anordnung der Kettelzunge - in Verbindung mit der Kurvenführung für dien Nadelfaden - kann auch so geschehen, daß sowohl Kettelzunge als auch Kurvenführung an der Stichplatte befestigt werden. Weiterhin kann es zweckmäßig sein, die Kettelzunge mit der Stichplatte zu verbinden, während die Kurvenführung sich an der Stoffdrückersohle befindet. Es ist also möglich, entsprechend den jeweils gegebenen Verhältnissen diedazu passende Anordnung zu wählen.
• Die Erfindung ist beispielsweise dar-U -Doppelkettenstichgestellt an einer Einnadel nähmaschine, -,%-obei der übersicht halber die Anordnung der Kettelzunge und der Kurvenführun.- an der Stoffdrückersohle gewählt wurde.
• Es stellen dar: Fig. i einen Schnitt durch eine Stichplatte und eine Stoffdrückersohle einer Doppelkettenstichnähmaschine mit einer schaubild-Hchen Darstellung der Fadenkettenbildungbei Beginn der Arbeitsbewegung der Nadel; Fig.2 denselben Schnitt, jedoch bei nahezu beendigter Abwärtsbewegung der Nadel; Fig.3 denselben Schnitt, jedoch kurz nach Beginn der Aufwärtsbewegung der Nadel; Fig.4 eine Ansicht der Stoffdrückersohle von oben.
• Auf der Oberfläche der Stoffdrückersohle i i (Fig. i bis 4) ist die Kettelzunge 2 mittels Schraube 3 befestigt. Die Kettelzunge ragt in das Stichloch i i" der Stoff drückersohle i i bis hinter die Nadel 4, so daß die Fadenrille 2" der KettelZUnge 2 in der Stoffvarschubrichtung gesehen etwa hinter die Nadelinitte zu liegen kommt.
• Hinter der Kettelzunge 2 ist eine Kurvenführung 12 mittels Schraube 13 befestigt. Dieselbe überquert das Stichloch 11" der Stoff -drückersohle i i und weist eine Kurve 12" auf, welche das Fadenstück 6, des Nadelfadens 6 in den Bereich der Kettelzunge 2 bringt, solange der Stoff schieber 9 die auf der Stichplatte i aufliegende Fadenkette io vorschiebt. Der Kettelvorgang geht nun folgendermaßen vor sich: Wenn die Nadel 4 (Fig. i) *nnt, sich nach abwärts zu bewegen, wird ntere Teil des Fadenstücks 6" des Nadelfal',',ns6 durch die vom Stoffschieberg weggi#schobene Fadenkette io ebenfalls weggeschoben. Hierbei gleitet dieses Fadenstück6" an der Kurve 12 der Kurvenführung 12" Vorbei bis hinter die Fadenrille 2, der KettelzungC2 und damit in den Bereich derselben.
• Im Verlauf der Abwärtsbewegung (Fig. 2) der Nade14 wird infolgedessen das Fadenstück 6" über die Fadenrille 2" der Kettel-ZUnge 2 gelegt. Das Fadenstück 6" bleibt nun so lange in der Fadenrille 2" liegen, bis bei Beginn des Aufwärtsganges der Nadel 4 (Fig. 3) der vorwärtsgehende Greifer 5 die hinter der Nadel 4 ausgeworfen-e Nadelfad-enschleife 7 mit der Greiferfadenschleife 8 verschlungen hat, d. h. bis das nächste Fadenkettenglied geknüpft ist.
• Im weiteren Verlauf wird durch die VoT-schubbewegung der Fadenkette i o das auf der Kettelzunge 2 gebildete Fadenkettenglied von dieser abgestreift, worauf wieder das in Fig. i ersichtliche Fadenbild entsteht.

Claims (2)

1. PATENT ANS PRÜCHE: i. Verfahren zum Blindketteln für Kettenstichnähmaschinen aller Art nach Patent 7o6722, dadurch gekennzeichnet, daß bei rauh-emFadengutdasjenigeFadenstück, welches sich zwischen der vom Greifer erfaßten Nadelfadenschleife- und dein Nadelöhr befindet, durch ein zusätzliches Führungsmittel beim Abwärtsgang der Nadel auf das ortsfeste Kettehnittel kommt und von diesem nach Bildung des Fadenkettengliedes während des nachfolgenden Stoff schieberschubs wiederabgestreift wird.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung der. Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß hinter der als Kettelmittel dienenden ortsfesten Kettelzunge (2), die an der Stoffdrückersohle oder Stichplattebefestigt ist, alsFührungsmittel des Nadelfadens eine ortsfeste Kurvenführung (12) angeordnet ist, die ebenfalls an der Stoffdrückersohle oder Stichplatte befestigt ist.