DE707867C

DE707867C - Process for the disinfection of infected natural intestines

Info

Publication number: DE707867C
Application number: DEN42718D
Authority: DE
Original assignee: Naturin Werk Becker and Co
Current assignee: Naturin Werk Becker and Co
Priority date: 1938-12-07
Filing date: 1938-12-07
Publication date: 1941-07-05

Description

Verfahren zur Entkeimung von infizierten Naturdärmen Ein großer Teil der anfallenden tierischen Därme läßt sich als \Vursthüllen nicht ver- wenden, da er von kranken Tieren stammt und dementspi-cchend mit gefährlichen krank- heitserregenden Keimen verseucht ist, die ihn für den menschlichen Genuß unbrauchbar machen. Solche infizierten Därme wurdet bisher auf Grund der tierärztlichen L nter - suchungvernichtet. Da es sich um recht große 'Mengen handelt, erscheint es vom volkswirt- schaftlichen Standpunkt geboten, nach Wegen zu suchen, um diese Därme nach einer durch- ;reifer;den Lntkeimuitg dem Gebrauch zuzu- führen. Viele Desinfektionsmethoden, die sonst in Frage kommen, scheiden in bezug auf Därme aus; so können z. B. die physikalischen Ent- kcimungsmetlioden durch trockene- oder feuchte Hitze oder sograr durch \Vasserdampf nicht angcwaridt weiden, da sie eine Koagülierung des Darmeiweißes zur Folge Haben. Auch C@eliandltingen mit chenäischen 'Mitteln sind bekannt. Nach dem Verfahren von K e 1 1 e r ;Zeii- schrift für Fleisch und NfilclihNgicte. Jg. .18, HAI 2) dadurch cr;tkcirnt; daL', sie nach Krempelung und Reinigung I Tag in 3% oige Sodalösung, r Tag in 3% ige Formalinlösung, i Tag in Wasser, i Tag in o, 5%ige Arnmoniaklösung und wieder i Tag in Wasser kommen. Dieses Verfahren gibt zwar bakteriologisch sehr gute Ergebnisse, nimmt aber sehr viel Zeit in Anspruch und ist mit erheblichen losten für Reagenzien verbunden.Process for the disinfection of infected natural intestines A large part of the resulting animal The intestines cannot be wrapped as because it comes from sick animals and accordingly with dangerous diseases exuberant germs infecting him useless for human consumption do. Such infected intestines became so far due to the veterinary age - search destroyed. Since it is quite large 'Volumes, it appears from the economist economic standpoint, according to ways to look to these intestines for a thorough- ; more mature; the germination for use to lead. Many disinfection methods that are otherwise in Question come, part with regard to bowels the end; so can z. B. the physical development Kcimungsmetlioden by dry or damp Not heat or even from steam angcwaridt graze as they coagulate of intestinal protein. Even C @ eliandltingen are by chenaean 'means known. According to the procedure of K e 1 1 er; Zei- Scripture for meat and nilcliNgicte. Vol. 18, HAI 2) thereby cr; tkcirnt; daL ', After carding and cleaning, they are put in 3% soda solution for 1 day, 3% formalin solution for 1 day, water for 1 day, 5% ammonia solution for 1 day and again in water for 1 day. Although this method gives very good bacteriological results, it takes a lot of time and involves considerable costs for reagents.

Nach dem Verfahren von Gis s k-c (Deutsche Tierärztliche Wochenschrift, Jg. 46, Nr. 2S und 29) werden Därme dadurch keimfrei gemacht, daß sie j Stunden in mehrmals erneuertem Wasser von 3o bis 40° gewässert, dann 24 Stunden in eine j % ige Weinsäurelösung eingelegt, nachdem sie mit dieser Lösung durchgespült sind, und schließlich 2 Stunden mit Wasser gespült werden Dieses Verfahren, das etwa doppelt so teuer wie das erstgerannte ist. reicht für eine Keimtötung von Tuberkelbazillen nicht aus.According to the Gis s k-c (Deutsche Tierärztliche Wochenschrift, Volume 46, No. 2S and 29), the intestines are made sterile by keeping them for j hours soaked in several times renewed water from 3o to 40 °, then 24 hours in one j% tartaric acid solution inserted after they have been rinsed with this solution, and finally rinsing with water for 2 hours This procedure takes about double that as expensive as the first one is. sufficient to kill germs of tubercle bacilli not from.

Schliußlich können Därme nach S c h a t -t e n f r o lt zur Entkeimung in einer 20,'oigeli Salzsäurelösung der i0% Kochsalz zugesetzt sind, 2 Tage bei 20' oder 6 Stunden bei 40° g@pi@kclt. ü: verdünnter Sodalösung ausgenaschen und gewässert werden. Bei dieser Behandlung wird der Darm angegrificn und in seinen mechanischen Eigenschaften geschwächt.Finally, the casings can be sterilized after S c h a t -t e n fr o lt in a 20% hydrochloric acid solution to which 10% table salt is added, for 2 days 20 'or 6 hours at 40 ° g @ pi @ kclt. ü: diluted soda solution washed out and to be watered. With this treatment the intestine is attacked and in its mechanical properties weakened.

Es wurde nun gefunden, daß man infiziert: Naturdärme durchgreifend und billig dadurch entkeimen kann, daß man sie mit Destillaten celluloselialtiger Stoffe, insbesondere Holz, bzw. mit deren wäßri-en Lösun#-eit behandelt, wobei die Destillate bzw. Lö=un;#cn <ine zahl über i aufweisen miissen. ~ Es wurde festgestellt, daß die desinfizierenden Eigenschaften der Desiillate cellulosehaltiger Stoffe nicht ausschließlich auf ihren Gehalt an Formaldehyd, sondern allgemein auf ihren Gehalt an jodverbrauchenden Stoffen zurückzuführen sind. Diese Stoffe L-ommen in der ,Jodzahl der zu verwendenden Desiillate bzw. ihrer Lösun-en zum Ausdruck. Unter Jodzahl wird in üblicher Weise diejenige Menge Jod in Gramm ausgedrückt verstanden, die von t oo g Flüssigkeit unter den Bedingungen der jodoineti-isclien Formaldehydbestimmung nach R o nn i j n UIIinaiin, Enzyklopädie der Technisches Chemie 2. Autl-Bd. 5. S. 442 [1928]j gebraucht wird. Es wurde gefunden, daß man eine erfolgreiche Entkeimung nur mit Destillaten bzw deren wäßrigen Lösungen durchführen kann. die eine Jodzahl über i haben. \-iclfach ist es zweckmäßig, mit Lösungen mir einer höheren Jodzahl zu arbeiten. @-orzugswcise werden Destillate bzw. Lösungen verwendet, die eine Jodzahl von 2.o his S,5 haben.It has now been found that one can infect: natural intestines through and can be sterilized cheaply by using celluloselialtiger distillates Substances, especially wood, or treated with their aqueous solution, with the Distillates or Lö = un; #cn <must have a number greater than i. ~ It was found that the disinfecting properties of the desiillates of cellulosic substances are not solely on their formaldehyde content, but generally on their content can be traced back to iodine-consuming substances. These substances have an iodine level the desillates to be used or their solutions expressed. Below iodine number is understood in the usual way that amount of iodine, expressed in grams, that of t oo g liquid under the conditions of iodoineti-isclien formaldehyde determination according to R o nn i j n UIIinaiin, Encyclopedia of Technical Chemistry, 2nd Autl-Bd. 5. P. 442 [1928] j is used. It has been found that you can achieve successful sterilization can only perform with distillates or their aqueous solutions. the one iodine number about i have. It is often useful to use solutions with a higher iodine number to work. @ -orzugswcise distillates or solutions are used that have an iodine number from 2.o to S.5 have.

Im allgemeinen ist es nicht erforderlich; daß die Jodzahl auf einem Gehalt der Destillate bzw Lösungen an Formaldehyd beruht. Der Formaldehyd hat aber zweifellos innerhalb bestimmter Grenzen eitlen gUnstigen Einfluß auf die Därme. Ist der Formaldehvdgchalt zu hach. so könncn die Därme leicht, zu stark gehärtet werden und werden brüchig. Vorzugsweise verwendet man Destillate bzw. Lösungen die eine Jodzahl von 2,o bis 8,5 und einen Formaldehydgehalt von 0,025 bis 0,2(1,'o aufweisen. -Die Wasserstoffionenkonzentration der Destillate bzw. Lösungen ist für ihre entkeimende Wirkung von geringer Bedeutung. Im allgemeinen empfiehlt es sich jedoch, die Lösungen sauer einzustellen. Die besten Ergebnisse wurden bei p"-V4ei-ien von 2,5 bis 3.o erzielt.Generally it is not required; that the iodine number is on one Content of the distillates or solutions based on formaldehyde. But the formaldehyde has undoubtedly, within certain limits, vain beneficial influence on the intestines. The formaldehyde level is too high. so the intestines can be hardened easily, too much become and become brittle. Distillates or solutions are preferably used an iodine number of 2, o to 8.5 and a formaldehyde content of 0.025 to 0.2 (1, 'o exhibit. -The hydrogen ion concentration of the distillates or solutions is for their sterilizing effect is of little importance. In general it is recommended however, discontinue the solutions sour. The best results were obtained with p "-V4ei-ien from 2.5 to 3.o achieved.

Zur Herstellung der Entkeimungsflüssigkeit werden cellulosehaltige Stoffe, insbesondere Holz und Ilolzabfallprodulkte, z. B. Sägespäne oder Sägemehl, einer Schweleng ttliterworfen. Das hierbei entstehende Destillat enthält bis zu o,6% Formaldehyd und hat eine Jodzahl von etwa 425 Das Rohdestillat wird destilliert, wobei ein Produkt erhalten wird, dessen Forinaldc hydgehah nahezu unverändert, dessen Jodzahl aber auf 2o bis 25 gesunken ist. Dieses reine Destillat wird durch Wasserzusatz auf die gewünschte Jodzahl verdünnt. Beträgt die Jodzahl des verdünnten Destillats weniger als I,o. so wird es mit so viel Rohdestillat versetzt, bis die Jodzahl erreicht ist. In ähnlicher @@'cisc kann der Formaldehydgehalt eingestellt werden. Die Wasserstoffionenkonzentration wird durch Zusatz von Ameisensäure oder Essigsäure, sofern das Destillat zu alkalisch, und durch Zusatz von Atninoniak, snlci-ti es zti sauer ist, eingestellt.Cellulose-containing liquids are used to produce the disinfectant Substances, especially wood and wood waste products, e.g. B. sawdust or sawdust, thrown into a Schweleng. The resulting distillate contains up to 0.6% formaldehyde and has an iodine number of about 425 The crude distillate is distilled, whereby a product is obtained whose Forinaldc hydgehah almost unchanged, whose But the iodine number has dropped to 2o to 25. This pure distillate is made by adding water diluted to the desired iodine number. Is the iodine number of the diluted distillate less than I, o. so much crude distillate is added until the iodine number is reached is. The formaldehyde content can be adjusted in a similar way. The hydrogen ion concentration becomes by adding formic acid or acetic acid, if the distillate is too alkaline, and by the addition of atninoniak, snlci-ti it zti is sour, ceased.

In Ausübung des @'Ci-Irilli-ei7S tverden die zu behandelnden Därme einer sorgfältigen Reinigung, Entfettung und lirempelung unterworfen. Hierauf werden sie nach Möglichkeit irrfließenden Wasser gewässert und dann mit den Destillaten bmv. Lösungen behandelt. Die Behandlungsdauer hängt von der Stärke des Destillats ab. Bei Anwendung von Destillaten mit einer Jodzahl von i bis 2 ist eine Behandlungsdauer von 24 stunden ausreichend. Bei stärkeres Destillata kommt man schon mit weniger Stunden aus. Die Behandlungsdauer ist für den Erfolg von Bedeutung. Wenn auch grundsätzlich bei entsprechender Bemessung der Behandlungsdauer bei sehr verschiedener Temperatur gearbeitet werden kann, so ist es doch zweckmäßig, die Entkeimung bei Temperaturen von 25 bis 35° vorzunehmen. Nach Abschluß der Bchai@dlungsdauer «erden die Därme nochmals gründlichgewässert und sind gebrauchsfertig. Die Behandlung kann bei Bedarf wiederholt werden.In the exercise of @ 'Ci-Irilli-ei7S, the intestines to be treated become dry subjected to careful cleaning, degreasing and stamping. Be on it If possible, watered them with erratic water and then with the distillates bmv. Solutions treated. The duration of treatment depends on the strength of the distillate away. When using distillates with an iodine number of 1 to 2 is a treatment duration of 24 hours is sufficient. With a stronger distillate, you get there with less Hours off. The duration of treatment is important for success. Even if basically with appropriate measurement of the treatment time at very different temperatures can be worked, it is advisable to sterilize at temperatures from 25 to 35 °. After the end of the bhajai period, the intestines are grounded watered thoroughly again and are ready for use. Treatment can be given if necessary be repeated.

Bakteriologische Untersuchungen haben gezeigt, daß die beschriebene Behandlung der Därme mit Destillaten c ellulosehaltiger Stoffe bzw. ihrer Lösungen zur völligen Entkeimung führt. Insbesondere reicht diese Behandlung auch aus, um Rindertuberlkelbazlllen restlos abzutöten.Bacteriological studies have shown that the described Treatment of the intestines with distillates of cellulose-containing substances or their solutions leads to complete disinfection. In particular, this treatment is also sufficient to Kill bovine tubercle bacteria completely.

Die Därme erhalten bei der erfindungsgemäßen Behandlung eine mehr oder weniger lachsrote Färbung, die erwünscht ist und ein vollkommen frisches aussehen verleiht. Von Bcdcutur:g ist, daß dci Darrn bei der Behandlung gehärtet wird, wodurch seine Reißfestigkeit gesteigert wird, was sich wiederum beim Stopfen der Därme zur «"tirstherstellung vorteilhaft bemerkbar macht. Der Geruch der Destillate, der nach der Behandlung am Darm Haftet. läßt sich durch \Vässer-ni vollkommen; entfernen. Etwa zurücl;hlc#ibcnde C@eruchrcstc sind aber nicht störend, da sie mit RauchgCrticli ähnlich sind.The intestines receive one more in the treatment according to the invention or less salmon color, which is desirable and a completely fresh look confers. From Bcdcutur: g is that the Darrn is hardened during the treatment, whereby its tear resistance is increased, which in turn is used when the intestines are stuffed The smell of the distillates, which after the treatment adheres to the intestine. can be made perfect by \ Vässer-ni; remove. Roughly backward C @ eruchrcstc are not annoying, as they are made with smoke items are similar.

Es ist bereits bekannt, Fleischwaren mit einem Mittel zu räuchern, d. h. in ihrem Geschmack zu verbessern, das aus bei der Trokkcndestillation von Holz bei 38o bis 50o' gewonnenem Holzessig durch Abdestillieren des Holzessigs bis auf das Hartpech und anschließendes Kochen bzw. Neutralisieren gewonnen, wurde. Es ist weiterhin bekannt, Kunstdärme zu härten, also in ihrer Wasserbeständigkeit zu verbessern durch Behandlung mit Flüssigkeiten, vorzugsweise Destillaten von cellulosehaltigen Stoffen, die auf einen Formaldehyydgehalt von o;025 bis o,2@jo, auf eine Jodzahl von 3,5 bis 8,5 und auf einen p"-@#.7ert von 2,5 bis 3,0 eingestellt worden sind. Diese Verfahren, die auf völlig verschiedenen Arbeitsgebieten bekannt waren, konnten das erfindungsgemäße Verfahren nicht nahelegen.It is already known to smoke meat products with an agent d. H. to improve their taste, which comes from the dry distillation of Wood extracted at 38o to 50o ' Wood vinegar by distilling off of the wood vinegar down to the hard pitch and subsequent boiling or neutralizing won, was. It is also known to harden artificial casings, i.e. their water resistance to be improved by treatment with liquids, preferably cellulosic distillates Substances that have a formaldehyde content of o; 025 to o, 2 @ jo, on an iodine number from 3.5 to 8.5 and to a p "- @ #. 7ert from 2.5 to 3.0. These methods, which were known in completely different fields of work, could do not suggest the method according to the invention.

Claims

PATENT CLAIMS: I. Method for disinfecting infected natural intestines with chemical means, characterized in that the intestines with distillates cellulosic substances. in particular wood, or with their aqueous solutions an iodine number above i.

2. The method according to claim i, characterized in that distillates or solutions are used which have an iodine number of 2, o to 8.5, a formaldehyde content of 0.025 to 0.20; o and a pH of 2.5 to 3.0 .