DE706930C - Eisenlegierung fuer hochbeanspruchte Lager, insbesondere Walzenlager, und Herstellung der Lager - Google Patents
Eisenlegierung fuer hochbeanspruchte Lager, insbesondere Walzenlager, und Herstellung der LagerInfo
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- DE706930C DE706930C DEE49085D DEE0049085D DE706930C DE 706930 C DE706930 C DE 706930C DE E49085 D DEE49085 D DE E49085D DE E0049085 D DEE0049085 D DE E0049085D DE 706930 C DE706930 C DE 706930C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B31/00—Rolling stand structures; Mounting, adjusting, or interchanging rolls, roll mountings, or stand frames
- B21B31/07—Adaptation of roll neck bearings
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C37/00—Cast-iron alloys
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Description
Hochbeanspruchte Lager, wie Walzenlager, Lager für Achsfahrzeuge u. a., lassen sich
aus handelsüblichem Gußeisen nicht herstellen, weil man diesen Werkstoff nicht so weich
S machen kann, wie es die Aufnahme hoher Lagerdrücke bekanntlich erfordert, und die
im grauen Gußeisen enthaltenen Graphitmengen noch nicht genügen, dem Lager die erforderliche Gleiteigenschaft zu verleihen.
ο Auch in nur aus Ferrit und Graphit bestehenden
Stahllegierungen mit 1,50 bis 2,0 °/o Kohlenstoff und 0,60 bis 0,90 % Silicium, die
man schon zur Herstellung von gleitender Reibung unterliegenden Teilen verwandt hat,
ist die durch eine Glühbehandlung über dem kritischen Punkt zur Ausscheidung gebrachte
Graphitmenge noch zu gering, als daß sie hochbeanspruchten Lagern die erforderlichen
Gleiteigenschaften verschaffen könnte.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein hochbeanspruchtes Lager, insbesondere ein Walzenlager,
aus einer an sich bekannten Tempergußlegierung mit:
3,8 bis 3,0 °/o Kohlenstoff, 0,4 - 1,2 °/0 Silicium,
0,2 - 1,0% Mangan,
0,2 - 1,0% Mangan,
Rest Eisen mit den üblichen Verunreiniggungen, und einem Gefüge, das zumindest bis
in eine gewisse Tiefe unter der Lauffläche nur aus Ferrit und Graphit besteht. Bei einer
Temperrohgußlegierung der gekennzeichneten Zusammensetzung ist man durch entsprechende
Einstellung der Gehalte an Silicium und Kohlenstoff in der Lage, beim Glühen die jeweils erforderlichen Graphitmengen zur
Ausscheidung zu bringen und Lager herzu-
stellen, die mit großer Zähigkeit recht gute Gleiteigenschaften vereinigen.
Diejenigen Teile des Lagers, die nach der Glühbehandlung ein rein ferritisches Gefiige
besitzen sollen, müssen mit weißem Bruchgefüge erstarrt sein; dieses kann man durch
geeignete Abschreckbehandlung, wie beispielsweise durch das Gießen in Kokillen oder gegen Schreckplatten, erreichen. Durch
ίο Glühen bei Temperaturen von 750 bis 9500 C
wandelt sich dann das Eisencarbid des weiß erstarrten Temperrohgusses in Ferrit und
Graphit um, ein Vorgang, der den Gleit- und Tragflächen der Lager die erforderlichen
Gleiteigenschaften, hohe Widerstandsfähigkeit gegen Druck und Schlag, gute Dämpfungsfähigkeit
usw. verleiht.
Es ist ohne weiteres möglich, das ganze aus der Temperrohgußlegierung bestehende
Lager weiß erstarren zu lassen und sein Gefiige in der gekennzeichneten Weise umzuwandeln,
wie es auch praktisch sein kann, den tragenden Teil des aus der vorgenannten Legierung abgegossenen Lagers grau eras
starren und nur die eigentliche Lagerschale weiß erstarren zu lassen. Im letzten Falle
gießt man das Lager gegen eine seine Gleitfläche abdeckende Schreckplatte. Nach der
Glühbehandlung eines solchen im Bereich seines gleitenden Teils weiß erstarrten
Lagers ist auch nur in diesem Bereich das Gefüge in Ferrit und Graphit umgewandelt.
Alan erhält dann ein Lager mit recht guten
Gleit-, aber auch sehr guten Festigkeitseigenschäften. Die Glühbehandlung geschieht in
bekannter Weise bei Temperaturen, die irn Bereich des A1-PuHkIeS liegen. Als gängiger
Temperaturbereich sei genannt das Glühen \ der Lager in einem Temperaturbereich von
750 bis 9500 C. Die Glühzeit richtet sich nach dem Siliciumgehalt. Je höher dieser ist,
je kürzer kann die Glühdauer sein.
Um den entweder in ihrer Gesamtheit oder nur auf ihrer Lauffläche rein graphitischferritischen
und gut gleitenden Lagern, wenn es erforderlich ist, noch größere Festigkeit zu geben, kann man die Lagerfläche als solche
durch Hämmern, Walzen o. dgl. verformen. Man erhält dann eine verdichtete Grundmasse
mit einer für diese Zwecke besonders brauchbaren Graphitverteilung. Auch kann man die Eigenschaften der Laufflächen der
Lager noch durch eine zusätzliche Oberflächenbehandlung beeinflussen, indem man nämlich die Oberfläche, beispielsweise durch
einen Schweißbrenner o. dgl., erhitzt und dabei einen Teil des Graphits wieder in Lösung
bringt. Das dann nach der Abkühlung zum Teil perlitische Laufflächengefüge ist sehr
verschleißfest, das Lager im übrigen aber von besonderer Zähigkeit. Natürlich können auch
die Eigenschaften der verwendeten Legierung noch durch die an sich bekannten Legierungszuschläge, wie Nickel, Molybdän, Kupfer
o. dgl., verbessert werden.
Sowohl Walzen- als auch Achslager aus Tempergußlegierungen gemäß der Erfindung
können so ausgestaltet sein, daß in ihren Gleitflächen besondere Einbaustücke liegen.
So lassen sich beispielsweise in den Tragteil sdiwalbenschwanzförmig eingreifende Längsnuten
beliebiger Anzahl eingießen, die man dann nachher entweder durch Metalle mit besonders guten Gleiteigenschaften, wie
Bronze, oder auch mit Pockholz und Metallen guter Wärmeleitfähigkeit ausfüllt. Selbstverständlich
kann man auch Aussparungen quer zur Achsrichtung in die Lagerschalen eingießen, wie es auch zweckmäßig sein kann,
sie so anzuordnen, daß der zu lagernde Teil während seiner Drehung ständig mit einem
der Einbauten in Berührung ist. Die in die Lagerschalen einzulagernden Stäbe, Ringe,
Schrägleisten o. dgl. können, wie gesagt, aus den verschiedenartigsten Stoffen bestehen,
wesentlich ist immer, daß diese Stoffe eine gute Wärmeleitfähigkeit und gute Gleiteigenschaften
besitzen.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Hochbeanspruchtes Lager, insbesondere Walzenlager, bestehend aus einer Tempergußlegierung mit3,8 bis 3,0 % Kohlenstoff, 0,4 - 1,2 % Silicium, 0,2 - 1,0% Mangan,Rest Eisen mit den üblichen Verunreinigungen, und einem Gefüge, welches zumindest bis in eine gewisse Tiefe unter der Lauffläche nur aus Ferrit und Graphit besteht.
- 2. Verfahren zur Herstellung eines Lagers nach Anspruch 1, dadurch gekenn- ">5 zeichnet, daß die Temperrohgußlegierung während des Gießens des Lagers, beispielsweise in Kokille, oder unmittelbar danach so abgeschreckt wird, daß ihr Gefüge auf dem ganzen Querschnitt weiß ist "° und daß das Lager alsdann bei Temperaturen von etwa 750 bis 9500 C so lange geglüht wird, bis die Umwandlung des Ausgangsgefüges in Ferrit und Graphit beendet ist.
- 3. Verfahren zur Herstellung eines Lagers nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur der unter der Lauffläche des Lagers befindliche Werkstoff, beispielsweise durch Gießen gegen Schreck- >*° platte, so abgeschreckt wird, daß er hier in gewollter Tiefe weiß erstarrt und daßdas ganze Lager alsdann bei Temperaturen von 750 ibis 9500 C so lange geglüht wird, bis sich im Bereich der Lagerschale das Ursprungsgefüge völlig in Ferrit und Graphit umgewandelt hat.
- 4. Verfahren zur Weiterbehandlung der fertiggeglühten. Lager nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Lauffläche durch Verschmieden, Verwalzen o. dgl. zusätzlich verdichtet wird.
- 5. Verfahren zur Weiterbehandlung der fertiggeglühten Lager nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschichi ihrer Lauffläche zusätzlich derart erhitzt und abgekühlt wird, daß eine gewollte Menge Perlit im Laufflächengefüge gebildet wird.
- 6. Lager, insbesondere Walzenlager, nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in seine Lauffläche längs, ao quer oder schräg verlaufende Rillen eingegossen und durch Stoffe mit guter Wärmeleitfähigkeit und guten Gleiteigenschaften, z. B. Metalle mit guten Gleiteigenschaften, Pockholz oder Kunstharz, ausgefüllt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE49085D DE706930C (de) | 1936-12-09 | 1936-12-09 | Eisenlegierung fuer hochbeanspruchte Lager, insbesondere Walzenlager, und Herstellung der Lager |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEE49085D DE706930C (de) | 1936-12-09 | 1936-12-09 | Eisenlegierung fuer hochbeanspruchte Lager, insbesondere Walzenlager, und Herstellung der Lager |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE706930C true DE706930C (de) | 1941-06-09 |
Family
ID=7080832
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE49085D Expired DE706930C (de) | 1936-12-09 | 1936-12-09 | Eisenlegierung fuer hochbeanspruchte Lager, insbesondere Walzenlager, und Herstellung der Lager |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE706930C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE887358C (de) * | 1942-03-17 | 1953-08-24 | Gussstahlwerk Witten Ag | Waermebehandlung von Werkstoffen fuer Lagerschalen, Schneckenraeder, Gleitbahnen usw. |
DE3619664A1 (de) * | 1985-06-17 | 1986-12-18 | Nippon Piston Ring Co., Ltd., Tokio/Tokyo | Verschleissfeste, gesinterte legierung |
-
1936
- 1936-12-09 DE DEE49085D patent/DE706930C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE887358C (de) * | 1942-03-17 | 1953-08-24 | Gussstahlwerk Witten Ag | Waermebehandlung von Werkstoffen fuer Lagerschalen, Schneckenraeder, Gleitbahnen usw. |
DE3619664A1 (de) * | 1985-06-17 | 1986-12-18 | Nippon Piston Ring Co., Ltd., Tokio/Tokyo | Verschleissfeste, gesinterte legierung |
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