DE705171C - Verdickungsmittel fuer Engoben und Glasuren - Google Patents

Description

• Verdickungsmittel für Engoben und Glasuren Keramische Erzeugnisse werden vielfach bei ihrer Herstellung mit Überzügen, sog. Glasuren, versehen. Es ist dabei oft nötig, vor der Aufbringung der Glasuren noch andere ßlb.erzüge aufzubringen, welche die Abdichtung des Scherbens bewirken sollen, damit das Abwandern der Glasur in den Scherben verhindert wird. Diese Überzüge hezeichnet man als Engoben. Derartige Glasuren und Engoben, welche man beispielsweise bei der Herstellung von keramischen Erzeugnissen aus deutschem oder ,englischem Feuerton anwendet, bestehen aus wäßrigen Suspensionen von Silicaten, Spaten, Oxyden u. dgl., wie Kaolin, Feldspat, Quarzsand, Kalkspat, Dolomit oder Zinkoxyd. Im allgemeinen ist es dabei notwendig, diesen Suspensionen noch ein Verdickungsmittel zuzusetzen. Als solches Verdickungsmittel hat man bisher verschiedene Naturstoffe verwendet. Es ist bis jetzt nicht gelungen, 'diese als Verdickungsmittel benutzten Naturstoffe, welche nicht immer in gleichmäßiger Beschaffenheit zur Verfügung stehen und je nach ihren Eigenschaften spezielle Verarbeitungsweisen @erforderlich machen, zu ersetzen.
• Es ist nun gefunden worden, daß man als Verdickungsmittel für die erwähnten Engoben und Glasuren wasserlösliche Celluloseäther bestimmter Art verwenden kann. Die bekanntesten und in der Technik in weitem Maße verwendeten Celluloseäther, die sog. Methyloellulosen, sind für den in Rede stehenden Zweck nicht brauchbar. Mittels Engoben, die mit Methylcellulosen gebunden sind, kann man nämlich keine blasenfreien. Überzüge auf den keramischen Erzeugnissen erzielen. Es war deshalb sehr überraschend, daß wasserlösliche Celluloseäther, die frei von Methylgruppen sind oder neben einem Gehalt an anderen wasserlöslich machenden Gruppe nur einen geringen Methylgehalt aufweisen, als Verdickungsmittel für Engoben und Glasuren sehr gut geeignet sind. Derartige Celluloseäther sind beispielsweise die Alkalisalze von Cellulosealkyläthercarb,onsäuren, z. B. Celluloseglykolsäuren oder reine Oxalkylcellulosen, z. B. Oxäthylcellulosen. Auch Salze von Cellulosealkylätliersulfonsäuren, z. B, das Natriumsalz der Celluloseäthansulfonsäurc, kommen in Frage. Diese Stoffe können gegebenenfalls einen gewissen Methylgehalt aufweisen, doch, soll dieser 2,5 0`0 nicht übersteigen. Zweckmäßig soll der Methylgehalt unter 45 0'0 liegen. Es ist vorteilhaft, wenn die Cellulo,seäther auch andere Alkylgrupp,en als Methylgruppen nicht oder nur in dem erwähnten geringen Maße enthalten. Die Ausdrücke Methylgruppen bzw. Alkylgruppen sollen dabei nur die unsubstituierten Gruppen bezeichnen.
• Die mit den erfindungsgemäß verwendeten Verdickungsmitteln hergestellten Engobien und Glasuren können in, bekannter Weise verarbeitet werden. Da man die wasserlöslichen Celluloseäther in ganz verschiedenen Viscositäten herstellen kann, ist es möglich, die Eligoben bzw. die Glasuren je nach Wunsch so einzustellen, daß sie sich durch Streichen, Spritzen, Gießen oder Tauchen verarbeiten lassen. Beispiele I. Eine Lösung von 2o g celluloseglykolsaurem Natrium, welches in 3%iger Lösung eine Viscositä t von 3ooo cp aufweist, in I8o g Wasser wird mit I 1 einer in üblicher Weise zusammengesetzten bindemittelfreien Engobenmasse, welche 55 Gewichtsprozent Wasser und 4 5 Gewichtsprozent feste Stoffe enthält, verknetet. Die erhaltene Masse wird durch mehrmaliges, beispielsweise drei- bis sechsmalifies Streichen auf einen Scherben aus englischem Feuerton aufgebracht. Vor jedem erneuten Auftragen wartet man das. völlige Auftrocknen des vorher aufgebrachten Überzuges ab. Die so behandelten Scherben werden dann mit einer Glasur überzogen, die man durch Vermischung einer Lösung vorn 1 5 g des erwähnten Celluloseäthers in I35 g Wasser mit 1 1 einer üblichen bindemittelfreien Glasurmasse (wäßrigen Suspension) erhält. Darauf werden die Erzeugnisse in üblicher Weise gebrannt und fertiggestellt.
• 2. Eine Engobenmasse erhält man durch Auflösen von I 5 g einer wasserlöslichen Oxäthylcellulo,se in I1 einer bindemittelfreien Engobensuspension, wie sie im Beispiel I erwähnt ist. Eine wasserlösliche Oxäthylcellulose kann man erhalten, indem man eine alkalilösliche wasserunlösliche Oxäthylcellulose, die sich in bekannter Weise herstellen läßt, in I- bis 2%iger Natronlauge löst und sie in dieser Lösung mit der notwendigen Menge von Äthylenoxyd umsetzt. Dieses Herstellungsverfahren ist jedoch nicht Gegenstand des Schutzes.

Claims (1)

1. hATENTANSPRUCII: Verwendung von wasserlöslichen Celluloseäthern, die frei von Methylgruppen sind oder nicht mehr als etwa 2,5 % Methyl enthalten, als Verdickungsmittel in Engoben und Glasuren für keramische Erzeugnisse.