DE70426C - Bau- oder Pflastersteine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37 ^Hochbauwesen.

Bau- oder Pflastersteine.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. März 1892 ab.

Diese Erfindung bezieht sich auf diejenige Art von Bau- oder Pflastersteinen, deren Stofs mit in einander passenden Erhöhungen und Vertiefungen versehen ist, die dicht in einander greifen und sich in geeigneter Stellung oder Lage zu einander halten.

Der Gegenstand vorliegender Verbesserung besteht darin, dafs ein vollkommener Verband eines Steines mit den anstofsenden auf bisher unerreichte Weise gebildet wird, wobei gleichzeitig eine scharfkantige Form in den Vertiefungen oder_ ErEöEungen dieser Verbandflächen vermieden wird. Es war dies ein Nachtheil früherer Formen insofern, als solche scharfe Kanten in den Vertiefungen einen sehr geeigneten Ausgangspunkt für einen Bruch oder Rifs im Stein selbst bieten, wenn dieser einem unberechneten Druck, plötzlichem oder sehr starkem Stofs u. s. w. ausgesetzt war.

Diesem Uebelstand wird in folgender Weise gesteuert:

Fig. ι beiliegender Zeichnung zeigt eine Stirnansicht des verbesserten Bau- oder Pflastersteines, wie er am besten für den allgemeinen Gebrauch bei grofsen Bauten geeignet ist. Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linien x-x, Fig. 3 ein Schnitt durch eine einfachere Form des Steines und Fig. 4 ein Schnitt durch die einfachste Form des neuen Steines. Gleiche Zahlen bezeichnen gleiche Theile in den verschiedenen Figuren.

Wie in den Zeichnungen dargestellt ist, hat der vorliegende Bau- oder Pflasterstein eine ebene Aufsenfläche 1, die geeignet getheilt oder anderartig mit Vertiefungen oder Erhöhungen versehen ist und eine innere Fläche oder Rückseite 2, die entweder ähnlich geformt oder mit Verbanderhöhungen und -Vertiefungen versehen ist, um ihn mit gleichgeformten Steinen bei der Ausführung von Mauern u. dergl. zu verwenden, die stärker sind als ein einfacher Baustein der hier beschriebenen Art.

Die vier Seiten oder' Flächen 3, 4, 5 und 6 des Steines haben die Verbandform, die bei der gegenwärtigen Erfindung in abwechselnden, nach gleichem Halbmesser gekrümmten Vorsprüngen 7 und Vertiefungen 8 besteht, wodurch die Seitenflächen 3,4,5 und 6 des Steines in eine Anzahl Reihen von abwechselnden Vorsprüngen und Vertiefungen ^I2iL^?_-^yS?l2-Jii3jä_J§SS§Piiörmigem Umrifs getheilt werden. Es entsteht dadurch die in der Zeichnung dargestellte Wellenform für jede Reihe. Die Reihen sind gegen einander versetzt, so dafs neben jedem Vorsprung der einen Reihe eine Vertiefung der daneben liegenden Reihe liegt.

Der Stein hat in seiner Grundform, wie Fig. 4 zeigt, annähernd kugelförmige, in eine unregelmäfsig -sechseckige übergehende Gestalt, wobei die gegenüberliegenden Ober-, Unter- und die Seitenflächen nach entgegengesetzten Krümmungen mit gleichen Halbmessern, wie oben beschrieben, geformt und die Enden eben sind, um die Stolsfläche für einen gleichgeformten nächsten Stein zu bilden. Diese Grund- oder besondere Form des Steines ist nicht für den praktischen Gebrauch bestimmt, da sie nicht die allgemeinen Verbandformen

giebt, welche den in Fig. ι , 2 und 3 gezeichneten Steinen eigen ist.

Zur Bildung eines gröfseren Bau- oder Pflastersteines kann irgend eine beliebige Zahl der oben beschriebenen Grundformen zu einem Ganzen verbunden werden.

Zur Herstellung dieses neuen Bau- oder Pflastersteines kann irgendwie geeigneter Stoff verwendet werden, entweder künstlicher Stein, Terracotte, Lehm oder andere geeignete Mischung, je nach den besonderen Zwecken, für welche der Block verwendet werden soll.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Bau- oder Pflastersteinen, deren Seitenwände mit für den Verband bestimmten, wechselweise angeordneten Erhöhungen und Vertiefungen versehen sind, die Einrichtung derart, dafs die Oberflächen der letzteren unter Vermeidung aller Winkel und Kanten nach jedem. Querschnitt Curven bilden, wobei die neben einander liegenden Reihen abwechselnder Erhöhungen und Vertiefungen versetzt zu einander angeordnet sind.

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   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.