DE703809C - Flugzeugsitz - Google Patents
FlugzeugsitzInfo
- Publication number
- DE703809C DE703809C DE1938SC117180 DESC117180D DE703809C DE 703809 C DE703809 C DE 703809C DE 1938SC117180 DE1938SC117180 DE 1938SC117180 DE SC117180 D DESC117180 D DE SC117180D DE 703809 C DE703809 C DE 703809C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- seat
- adjustable
- aircraft seat
- seat according
- bearings
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 230000002441 reversible effect Effects 0.000 claims description 2
- 230000033001 locomotion Effects 0.000 description 13
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 description 8
- 230000036544 posture Effects 0.000 description 4
- 230000006835 compression Effects 0.000 description 1
- 238000007906 compression Methods 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 230000010006 flight Effects 0.000 description 1
- 239000003292 glue Substances 0.000 description 1
- 210000004394 hip joint Anatomy 0.000 description 1
- 238000012544 monitoring process Methods 0.000 description 1
- 230000001960 triggered effect Effects 0.000 description 1
- 210000000689 upper leg Anatomy 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64D—EQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
- B64D11/00—Passenger or crew accommodation; Flight-deck installations not otherwise provided for
- B64D11/06—Arrangements of seats, or adaptations or details specially adapted for aircraft seats
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64D—EQUIPMENT FOR FITTING IN OR TO AIRCRAFT; FLIGHT SUITS; PARACHUTES; ARRANGEMENT OR MOUNTING OF POWER PLANTS OR PROPULSION TRANSMISSIONS IN AIRCRAFT
- B64D11/00—Passenger or crew accommodation; Flight-deck installations not otherwise provided for
- B64D11/06—Arrangements of seats, or adaptations or details specially adapted for aircraft seats
- B64D11/0639—Arrangements of seats, or adaptations or details specially adapted for aircraft seats with features for adjustment or converting of seats
- B64D11/064—Adjustable inclination or position of seats
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
- Seats For Vehicles (AREA)
Description
Sch n?i8o X
Die üblichen Verstellsitze sind in der Regel. auf einem System von Wellen und in senkrechter
Ebene schwingbaren Stützen aufgebaut. Eine oder· auch zwei quer zum Sitz
liegende Wellen tragen die als Traghebel ausgebildeten Stützen, auf denen der Sitz gelagert
ist, und sind in verschiedener Weise mittels Hebeln und Gestängen miteinander zu einem Schwenksystem \'erbunden. Der
Antrieb dieses Systems erfolgt durch einen auf einer der Wellen gelagerten Handhebel.
Bei seiner senkrechten Verstellung beschreibt der Sitz einen der Länge der ihn tragenden
Hebel entsprechenden Kreisbogen. Zur Einstellung einer bestimmten Verschiebungsbahn
des Sitzes ist eine besondere Exzentereinrichtung vorgesehen, die vor dem Fluge nach
Lösen von Schrauben o. dgl. eingestellt werden kann. Eine waagerechte Verstellung des
Sitzes ist zur Anpassung an verschiedene Körpergrößen der Insassen ebenfalls vorgesehen.
Mit diesen bekannten Verstellsitzen läßt sich im Durchschnitt eine senkrechte Sitzverstellung von etwa 100 bis 120 mm
und eine solche in waagerechter Richtung von etwa 50 mm erzielen. Eine Vergrößerung
dieser Werte unter Beibehaltung der grundsätzlichen Bauweise würde mit Rücksicht auf
die notwendige Festigkeit und den zur Verfügung stellenden Raum sehr große Schyvierigkeiten
machen. Sollte z. B. bei einem der an sich bekannten Sitze die Sitzverstellung in der Senkrechten nur um etwa 50 mm vergrößert
werden, so müßten die den Sitz tragenden Hebel um das gleiche Maß verlängert und die einzelnen Bauteile so viel stärker bemessen
werden, daß der Sitz nahezu doppelt so schwer würde, und der Verstellhebel erhielte
eine weit größere Ausladung, was bei den beschränkten Raumverhältnissen in einem
Flugzeug nicht zulässig ist.
Für die modernen Flugzeuge werden aber meist Verstellsitze mit mehrfach größerem
Verstellbereich benötigt, sowohl in der
Waagerechten als auch in der Senkrechten, da mit solchen Sitzen vollkommen neue Aufgaben
zu erfüllen sind. Es ist klar, daß diese Aufgabe mit Verstellsitzen der bisherigen
Bauart und Wirkungsweise auf keinen Fall erfüllt werden können, zumal bei den modernen
Flugzeugen gleichzeitig eine wesentlich höhere Uausidicrheit verlangt wird, was sich
naturgemäß aus der ständigen Leistungssteigerung der Flugzeuge ergibt.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, wurden bereits Verstellsitze- mit hydraulischen Einrichtungen
in Vorschlag gebracht, die aber aus Gründen der Betriebssicherheit im allgemeinen
abgelehnt werden müssen. Solche Einrichtungen erschweren einerseits die Unterbringung im Führerraum und sind zu
schwer, andererseits bedürfen sie einer sehr sorgfältigen Pflege und Überwachung, da bei
A'ersagen eines so komplizierten Antriebes jede weitere Sitzverstellung unterbunden ist.
Ein Insasse kann dadurch in die unglückliche Lage versetzt werden, sich in der denkbar
ungünstigsten Sitzstellung und dadurch bedingter schlechter Sicht im Luftkampfe verteidigen
zu müssen oder gar zu landen. Eine Sitzverstellung von Hand ist bekanntlich die zuverlässigste und wird darum auch allgemein
angestrebt.
Um einen nach allen Richtungen hin vielfach größeren Verstellbereich des Sitzes und
die leichte Verstellung von Hand während des Fluges zu ermöglichen, ohne dabei die
Ausladung des Handhebels oder dessen Weg zu vergrößern, oder die Sitzverstellung zu
erschweren oder das Gewicht des Aufbaues zu erhöhen, wird gemäß der Erfindung der
Unterbau des Sitzes als doppelter Scherenverband angeführt, dessen vier Fundamentlager
mit vier auf Gleitschienen verriegelbaren Schlitten in Verbindung stehen, die
einerseits eine waagerechte Verschiebung des ganzen Aufbaues und andererseits ein öffnen
und Schließen der Schere ermöglichen. Der Sitz selbst ist mit den vier oberen Scherenlagern
entweder einerseits fest und andererseits verschiebbar verbunden oder so, daß er
auf beiden oberen Scherenlagerpaaren verschiebbar ist und diese abwechselnd festgestellt
werden können. Mittels eines an der ein oberes Scheren lagerpaar verbindenden Gelenkwelle angebrachten Handhebels und
mit ihm in Verbindung stehender Rastungen kann die den Sitz tragende Schere in senkrechter
Richtung geöffnet oder geschlossen und an verschiedenen Punkten festgestellt werden, je nach der gewünschten Richtung,
in der sich der Sitz gleichzeitig mit der senkrechten Verstellung verschieben soll, werden
die Lagerpaare mit den Gleitschienen oder mit dem Sitz abwechselnd verriegelt oder
freigegeben. Jc nach der gewählten Einrichtung oder Einstellung kann der Sitz bei einer
senkrechten Bewegung von etwa 500 mm gleichzeitig um etwa 200 mm nach vor- oder rückwärts bewegt werden, gleichgültig in
welcher Höhenlage er sich befindet. Die Umsteuerung der Verschiebungsbahn kann in
jeder beliebigen Zwischenstellung erfolgen, aus der senkrechten in eine schiefe Bahn nach
oben' oder unten, oder umgekehrt. Durch diese Einrichtung wird die bei den bekannten
Flugzeugsitzen notwendige Exzentereinrichtung überflüssig, dagegen aber ein etwa fünffacher
Bewegungsbereich erzielt. Mit Rücksieht auf den außerordentlich großen Verstellbereich
des Sitzes erfährt dieser bei der senkrechten Verstellung durch die exzentrische
Einwirkung des Antriebsgelenkes oder auch durch eine schräge Gleitführung an der
Sitzlagerung eine der wechselnden Körperhaltung des Insassen entsprechende Neigung,
die der Auflage der Oberschenkel auf der Sitzfläche entspricht.
Damit sich nun auch der Oberkörper, der meist den Fallschirm trägt und mit diesem
zusammen an der Rückenlehne fest angeschnallt ist, jeder beliebigen Sitzneigung zwanglos anpassen kann, ist die Rückenlehne
mit der Sitzfläche gelenkig verbunden und kann während des Fluges durch Lösen einer
besonderen Verriegelung freigegeben werden, so daß sich der Oberkörper ohne jede Lockerung
der Gurte nach vor- und rückwärts frei bewegen kann.
Zu demselben Zweck sah man bisher Schultergurtverstellungeu
u. dgl. vor. Bei diesen mußte aber der Insasse eine erhebliche Kraft aufwenden, um die mit einer sehr starken
Rückzugfeder belasteten Schultergurte etwas frei zu bekommen. Dieser Federdruck belastet
die Schultern des Insassen so lange, als er von dieser Einrichtung Gebrauch machen muß und behindert so die Bewegungsfreiheit
in unerträglicher Weise. Solche Einrichtungen haben außerdem den Nachteil, daß die Gurte nach dem Gebrauch nicht mehr
so straff gespannt sind, da die Rückzugfeder auf keinen Fall so stark gewählt werden kann,
um die ursprüngliche Gurtspannung wiederherzustellen, da der Insasse sich sonst überhaupt
nicht bewegen könnte. Die Auszugvorrichtung muß also von Fall zu Fall in einem eben noch erreichbaren Punkt gesichert werden,
woraus die erwähnte Gurtlockerung zu erklären ist. Vergißt nun der Insasse nach dem Fluge oder vor Beginn des nächsten
Fluges, die Auszugvorrichtung für die Schultergurte in die ursprüngliche Lage zurückzuführen,
so kann es vorkommen, daß der Insasse sich bei Wiederholung dieses Vorkommnisses
mit vollkommen ausgezogener
Einrichtung festschnallt und eine Gurtlockerung während des Fluges überhaupt nicht
mehr möglich ist.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung sind solche Einrichtungen ganz überflüssig. Der
Insasse kann sich bei festsitzenden Schultergurten nach Auslösung der Rückenlehne
ohne jeden Kraftaufwand und ohne jede zusätzliche Schulterbelastung frei mit dem
ίο Oberkörper nach vor- und rückwärts bewegen
und jederzeit die ursprüngliche Ausgangsstellung mühelos wieder erreichen und außerdem
bei längerer Flugdauer die Körperhaltung beliebig wechseln.
ig Iii der Zeichnung sind zwei Ausführungs-'
beispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen
Abb. ι einen Verstellsitz mit einfacher Bahnsteuerung, '■
ao Abb. 2 einen solchen mit doppelter Bahnsteuerung,
Abb. ι a und 2a die entsprechenden Verstellbewegungen,
Abb. 3 und 4 konstruktive Einzelheiten der Verrastungen für die Sitzverstellung,
Abb. 5 desgleichen für die Verstellung der Rückenlehne.
Der Verstellsitz nach Abb. 1 besteht aus zwei mit dem Flugzeug fest verbundenen
Gleitschienen 1, auf denen zwei Schlittenpaare 2 und 3 derart verschiebbar gelagert
sind, daß sie mittels einer auf die beiden Schlittenpaare wechselweise umschaltbaren
Verriegelung 4 mit den beiden Gleitschienen 1 gleichzeitig oder abwechselnd verriegelt werden
können. IndenbeidenSchlittenpaa'ren2,3
sind die Fundamentlager 5 der Scherenhebelpaare 6, 7 und die Rastenstangen 8 gelenkig
gelagert. Der Sitzteil 9 weist an der Vorder- und Hinterseite mehrere Lagerpunkte 10 auf,
die vorne mit dem Scherenhebel 6 und hinten mit dem Antriebshebel 11 oder umgekehrt in
Eingriff gebracht werden können. Die zur "Lagerung des Antriebshebels 11 dienende
Welle 12, an der einerseits der Handhebel 13 angeschlossen ist, ist in den Augen des Scherenhebelpaares
7 drehbar gelagert. Die Rastenstangen 8 besitzen mehrere Rastenpunkte 14 und werden im Innern der hohlen Welle 12
durch zwei Gleitlager 15 geführt bzw. durch einen Riegel 16, der von dem in der mit Welle
12 fest verbundenen Hülse 13 drehbaren Teil 13' des Handhebels aus über eine kegelige
Verzahnung 28, ein von dieser getriebenes Kegelrad 29 und ein steilgängiges Gewinde
30 verschoben wird, gesperrt (Abb. 4). Der durch einen Schlitz der hohlen Welle 12 nach
außen greifende Stift 31 hindert den Riegel 16 an der Drehung und überträgt dessen Ver-Schiebebewegung
über die auf Welle 12 verschiebbare Hülse 33 auf den Riegel an der
anderen Seite des Sitzes.- Ähnlich ist gemäß Abb. 3 die Verriegelung der unteren Scherenarmenden
mittels eines verschiebbaren Riegels 32 ausgeführt, der über einen Bowdenzug 32a mit dem Verriegelungshandgriff 4
verbunden ist; diese Verriegelung ist an allen vier unteren Scherenarmenden . angebracht.
Die Scherenhebel 6, 7 sind wahlweise an einem der Punkte 17 gelenkig miteinander
verbunden. Die Rückenlehne 18 ist an der Vorderkante mit dem Sitzteil 9 durch ein Gelenk
19 verbunden. An der Hinterseite des Sitzteiles 9 ist ein Rohr 20 gelagert, in welchem
ebenso wie in der Welle 12 zwei am oberen Lehnenteil angelenkte Rastenstangen
21 geführt werden. Ein Riegel 22. der im Innern des Rohres 20 verschiebbar und durch
den Stift 31 an der Drehung gehindert ist, schraubt sich bei Schwenkung des Auslösehebeis
23 in dessen mit Steilgewinde versehener Nabe nach rechts oder links und greift in
einer Endlage in eines der. in der Rastenstange 21 angebrachten Löcher und hält diese fest.
Der Stift 31 überträgt wieder über die verschiebbare
Hülse 33 die Bewegung des unmittelbar angetriebenen Riegels auf den an der anderen Seite angebrachten entsprechenden
zweiten Riegel. Durch zwei über die Rastenstangen 21 geschobene Druckfedern 24
wird bei freigegebener Lehne 18 der Druck des Oberkörpers ausgeglichen.
Die Wirkungsweise dieses Verstellsitzes ist etwa folgende:
In der Zeichnung befindet sich das Antriebsgelenk mit dem Betätigungshebel an den
hinteren Scherenlagern, und der Sitz ist in seiner höchsten Stellung mit vollen, in seiner
tiefsten Stellung mit gestrichelten Linien dargestellt.
Soll sich der Sitz nun z. B. von Punkt α
nach b, also senkrecht nach unten bewegen, so wird das vordere Schlittenpaar 2 festgestellt,
während das hintere Schlittenpaar 3 ausgelöst wird, also nach vor- und rückwärts
gleiten kann. Durch eine Drehbewegung des Handhebelgriffes 13' werden die beiden Rastenstangen
von dem Riegel 16 freigegeben. Bewegt man nun den Handhebel 13, 13' in
Pfeilrichtung y nach unten, so macht die Antriebswelle 12 relativ zum Sitz 9 eine
Schwenkbewegung um einen der Lagerpunkte 10, wodurch sich die beiden Scherenhebelpaare
6, 7 um das Gelenk 17 nach unten zusammenklappen. Das hintere freie Schlittenpaar
3 gleitet dabei nach rückwärts, während das vordere Schlittenpaar 2 unbeweglich in
der- verrasteten Stellung verharrt. Dabei schiebt sich die Welle 12 bzw. die in ihr
schwenkbar untergebrachten Gleitlager 15 auf den Rastenstangen 8 nach unten bis zum völligen
Schließen der Schere, Die Durchbre-
drangen der Welle 12, durch die die Rastenstangen 8 treten, sind oval, um die Drehung
der Welle nicht zu behindern. Je nach Wahl des Lagerpunktes 10 für die Hebel 11 wird
der Sitz bei der Abwärtsbewegung an der Hinterseite mehr oder weniger gesenkt, oder
umgekehrt, bei der Aufwärtsbewegung angehoben, entsprechend der mit der Neigung des
Hebels 11 wechselnden Höhenentfernung des Punktes 10 von der Welle 12. Soll beispielsweise
der Sitz aus der Stellung α schräg nach vorne gegen den Punkt c gesenkt werden, oder
"Umgekehrt, so wird die Schlittenverriegelung 4 umgesteuert, d.h. das vordere Schlittenpaar2
wird freigegeben und das hintere Schlittenpaar 3 verriegelt. Diese Umsteuerung kann
in allen Lagen des Sitzes und allen Rastenstellungen in einer oder der anderen Richtung
erfolgen. So kann die Sitzbewegung z. B. senkrecht von α nach der Zwischenstellung
e und von dort in schiefer Bahn nach / oder g usw. erfolgen. Die Größe der mit der
Höhenverstellung zugleich erfolgenden waagerechten Verschiebung des Sitzes wird in der
Hauptsache durch die Neigung der beiden Scherenhebelpaare 6, 7 bestimmt, je steiler
diese stehen, desto mehr wird sich der Sitz bei gleicher Verschiebung in senkrechter
Richtung in der Waagerechten bewegen. Die Vor- oder Rückbewegung des Sitzes kann
aber auch durch Versetzung der Ouerverbandlager 17 beeinflußt werden. Zur waagerechten
Verschiebung des Sitzes werden beide Schlittenpaare 2, 3 durch Betätigung der Verriegelungsvorrichtung 4 gleichzeitig
freigegeben, so daß der ganze Aufbau auf den Gleitschienen 1 beliebig verschoben werden
kann.
Je nach dem Verwendungszweck des Ver-Stellsitzes kann das Antriebsgelenk 10 bzw.
der ganze Antriebsmechanismus 10 bis 13 auch an der Vorderseite des Sitzes angebracht
werden, wobei sich wieder durch wechselweise Ver~ und Entriegelung der Schlittenpaare 2, 3 Bewegungsbahnen nach
dem Schema Abb. 1 a ergeben.
Ein Sitz mit so weitgehender Verstellmöglichkeit
ist besonders bei der Bedienung von Waffen und Zielgeräten sehr wertvoll, da
diese eine stets wechselnde Körperlage und -haltung erfordern, wovon schließlich der
Erfolg (Treffsicherheit usw.) abhängig ist. Damit nun bei den verschiedenen Sitzstellungen,
die entsprechend den großen mögliehen Verschiebungen dieses Sitzes auch
sehr verschiedenen natürlichen Körperhaltungen leicht eingenommen werden können,
kann jederzeit die Rückenlehne 18, an der der Oberkörper bekanntlich fest angeschnallt
ist, durch einen Druck auf den Hebel 2}, von
dem Dorn 22 freigegeben und in dem Gelenk 19 beliebig nach vor- und rückwärts geneigt
werden, ohne daß dabei die Schultergurte des Insassen gelockert werden müßten. Der Drehpunkt
19 der Lehne ist so gewählt, daß er möglichst mit dem Hüftgelenk des Insassen
zusammenfällt, damit keine gegenseitige Verschiebung von Leime und Rücken eintritt,
die eine Änderung der Schultergurtspannung und Verschiebung der Fallschirme verursachen
würde. Bei Bedarf, z. B. bei der Landung, kanu die Rückenlehne durch'entgegengesetzte
Bewegung des Hebels 23 in einer beliebigen Lage gesichert werden.
Der Antrieb des Sitzes kann aber auch ebensogut durch eine Handkurbel odei
maschinell erfolgen, indem die Rastenstangen 8 als Spindeln und die Gleitlager 15 als
Spindelmuttern ausgebildet werden, die über ein Getriebe mit der Handkurbel oder einem
umsteuerbaren Elektromotor verbunden sind.
Der Verstellsitz nach Abb. 2 hat den gleichen Aufbau wie der eben beschriebene,
jedoch mit dem Unterschied, daß de.r Sitzteil 9 beiderseits je zwei Schlitze 34 aufweist,
in denen die Scherenlager 35, 36 gelagert sind und dort nach vor- und rückwärts gleiten oder durch einen Rastenhebel
37 abwechselnd festgestellt bzw. mit dem Sitz verbunden werden können. Das Scherenlager
30 nimmt, wie bei Abb. 1 bereits beschrieben, die Welle 12 mit dem Antriebshebel 11 und dem Handhebel 13 auf. Der Antriebshebel
11 steht mit dem gegenüberliegenden Lager 35 durch Gestänge 38 in Verbindung.
Die Wirkungsweise des Verstellsitzes nach Abb. 2 ist grundsätzlich die gleiche wie bei
dem Sitz nach Abb. 1, jedoch mit dem ioo
Unterschied, daß alle dort beschriebenen Verschiebungsbahnen ohne Auswechselung von Bauteilen, Wechsel von Lagerpunkten
usw. unmittelbar gesteuert werden können.
Nach dem in Abb. 2a dargestellten Schema ist die Umsteuerung von einer Bahn in die
andere etwa folgende: Um von α nach b zu kommen, werden die Lager 2 durch die Verriegelung
4 festgestellt und die Lager 3 freigegeben. Durch einen Druck auf den Rasten- ito
hebel 37 in Pfeilrichtung nach unten werden die Lager 35 mit dem Sitzteil 9 fest verbunden
und die hinteren Lager 36 freigegeben, so daß diese in dem Schlitz 34 und die Lager 3 auf den Gleitschienen 1 nach vor-
und rückwärts gleiten können. Bewegt man nun den Handhebel 13 nach Auslösung des
Riegels iO in Pfeilrichtung nach unten, so gleiten die beiden Lagerpaare 3 und 36 in
ihren Führungen nach hinten, und die Schere wird in der bei Abb. 1 beschriebenen Weise
nach unten geschlossen oder umgekehrt nach
oben geöffnet. Bei einer Bewegung von α nach h werden lediglich die Lager 2 freigegeben
und 3 festgestellt. Soll eine Sitzbewegung von α nach i erfolgen, so werden die
Lager 2 und 36 festgestellt und 3 und 35 freigegeben. Aus der tiefsten Sitzstellung· b erfolgt
die Bewegung nach k oder I in der gleichen Weise wie \-on α nach h oder von a
nach i. Diese Bahnen können in jeder beliebigen
Rastenstellung 14 des Sitzes angesteuert werden, so z. B. aus der Senkrechten
von e nach 0 oder p und von ρ nach m und
von m nach h oder b und von b nach r oder u
und weiter nach s oder t und von t wieder in Pfeilrichtung nach ν usw.
Durch diese Einrichtung wird den höchsten Anforderungen, die an einen Verstellsitz
überhaupt gestellt werden können, in vollem Umfange Rechnung getragen, da bei einer
Teilung der Rastenpunkte 14 von 50 mm und einem Verstellweg von 500 mm in der Senkrechten
und etwa 400 mm in der Waagerechten nahezu 200 verschiedene Punkte angesteuert werden können, an denen der Sitz
festgestellt werden kann.
Alle diese Einrichtungen können in ihrer Gesamtheit oder auch einzeln zur Anwendung
gelangen und beliebig mit Einrichtungen bekannter Art zusammen verwendet werden.. Sie stellen einen großen Fortschritt
auf dem Gebiete des Verstellsitzbaues dar, da sie den bekannten Einrichtungen sowohl
an Bequemlichkeit und Wirkungsgrad als auch vor allem an Manövrierfähigkeit weit
überlegen sind.
Claims (8)
- Patentansprüche:i. Verstellbarer Flugzeugsitz mit aus in senkrechter Ebene schwenkbaren Armen bestehender Stütze, dadurch gekennzeichnet, daß die Stütze als Scherenverband (6, 7) ausgebildet ist, dessen vier Fundamentlager (5) derart auf Gleitschienen (i) verschiebbar gelagert sind, daß das vordere und das hintere dieser Lagerpaare abwechselnd an verschiedenen Stellen der Schienen verriegelbar ist, während die oberen Scherenarmenden mit dem Sitz gelenkig verbunden und die hinteren oberen Scherenarmenden im Räume festlegbar sind, wobei entweder letztere mit dem Sitz durch feststellbare Schwenkarme (11) gelenkig verbunden sind oder das vordere Paar und das hintere Paar der oberen Scherenarmenden am Sitz waagerecht verschiebbar geführt und abwechselnd feststellbar ist.
- 2. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen Scherenarmenden in Schlitz- fi<> führungen (34) des Sitzes (9) gleitbar geführt sind.
- 3. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch ι und 2, gekennzeichnet durch mehr als zwei wahlweise benutzbare Lagerstellen (10) am Sitz (9) für die oberen Scherenarmenden, wobei die Lagerstellen so gewählt sind, daß sich bei ihrem Wechsel der Winkelbereich verändert, innerhalb dessen der Neigungswinkel des Sitzes einstellbar ist.
- 4. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch ι bis 3, gekennzeichnet durch mehrere wahlweise verwendbare Lagerstellen in den Scherenarmen (6, 7) für die sie miteinander verbindende Drehachse (17).
- 5. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (18) mit dem Sitzteil (9) gelenkig verbunden ist und durch zwei federbelastete Rastenstangen (21) abgestützt ist, die in Längsrichtung einstellbar sind.
- 6. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch ι bis 5, gekennzeichnet.durch einen zum Feststellen der Rastenstangen (21) dienenden Hebel (23).
- 7. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren oberen Scherenarmenden mittels Gleitlagern an Rastenstangen (8) oder mittels Muttern an selbsthermnenden .Schraubenspindeln geführt sind, wobei die Muttern durch Kegelräder oder Schneckentrieb mit einer Handkurbel verbunden sind.
- 8. Verstellbarer Flugzeugsitz nach Anspruch ι bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die.Handkurbel ausschaltbar ist und das Schraubenspindelgetriebe mit einem umsteuerbaren Elektromotor in Verbindung steht, derart, daß der Antr.ieb wahlweise von Hand oder elektrisch erfolgen kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1938SC117180 DE703809C (de) | 1938-12-08 | 1938-12-08 | Flugzeugsitz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1938SC117180 DE703809C (de) | 1938-12-08 | 1938-12-08 | Flugzeugsitz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE703809C true DE703809C (de) | 1941-03-17 |
Family
ID=7450711
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1938SC117180 Expired DE703809C (de) | 1938-12-08 | 1938-12-08 | Flugzeugsitz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE703809C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2707087A (en) * | 1953-12-15 | 1955-04-26 | William A Bradley | Method and means for increasing airplane pilot's resistance to acceleration forces |
-
1938
- 1938-12-08 DE DE1938SC117180 patent/DE703809C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2707087A (en) * | 1953-12-15 | 1955-04-26 | William A Bradley | Method and means for increasing airplane pilot's resistance to acceleration forces |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3822574C2 (de) | ||
EP2001708B1 (de) | Auslösevorrichtung für ein tischteil eines sitzsystemes für fahrzeuge zur personenbeförderung | |
EP1598270A2 (de) | Fluggastsitz mit integriertem Federelement | |
DE202015009634U1 (de) | Kindersitz für ein Kraftfahrzeug | |
WO2006136400A1 (de) | Armlehne für einen fahrzeugsitz und fahrzeugsitz | |
EP3996553B1 (de) | Klappsitz für ein schienenfahrzeug | |
DE102007055082B4 (de) | Fahrzeugsitz | |
EP3387957B1 (de) | Synchronmechanik für einen bürostuhl | |
EP2801293A1 (de) | Sitzmöbelstück und Beschlag hierfür | |
EP1762488A2 (de) | Sitzsystem mit Tischelement für Fahrzeuge zur Personenbeförderung, insbesondere für Luftfahrzeuge | |
DE3617810C2 (de) | ||
DE3243747C2 (de) | ||
DE4337941A1 (de) | Fluggastsitzreihe | |
EP2741634B1 (de) | Möbel | |
DE3240995A1 (de) | Motorsegler | |
DE10107197A1 (de) | Fahrzeugsitz, insbesondere Fluggastsitz | |
DE102018200024A1 (de) | Justierbare Schenkelstütze für einen Fahrzeugsitz | |
DE102012108351A1 (de) | Fahrzeugsitzführungsvorrichtung | |
EP0221229B1 (de) | Polstersitz, insbesondere für den Einbau in ein als Multimobil ausgelegtes Kraftfahrzeug | |
DE3211363A1 (de) | Verriegelung fuer eine geteilte hintersitz-rueckenlehne eines kraftfahrzeuges | |
WO2008034606A1 (de) | Armlehne für einen fahrzeugsitz sowie fahrzeugsitz mit armlehne | |
EP1048509A2 (de) | Kraftfahrzeugsitz | |
DE703809C (de) | Flugzeugsitz | |
DE3531992C2 (de) | Verstelleinrichtung für eine in ihrer Neigung verstellbare Kraftfahrzeug-Hintersitzlehne | |
EP0313075A2 (de) | Schlafsesselanordnung für Busse, Reisezugwagen, Flugzeuge oder Schiffe |