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Verfahren zur Herstellung von Nährmitteln für die Bodenbakterien Das
Hauptpatent hat ein Verfahren zur Herstellung von Nährmitteln für die Bodenbakterien
zum Gegenstand, bei dem der zerkleinerte lufttrockene Weißtorf mit etwg '/5 der
Gewichtsmenge des Eigengewichts Schwefelsäure von q,7° B8 ohne jeden Zusatz oxydierender
Substanzen getränkt und die Masse dann bis auf Temperaturen von rzo°-erhitzt und
bei diesen Temperaturen unter erhöhtem Druck von 6 bis: 8 Atm. mehrere Stunden weiter
erhitzt wird, worauf nach Ablassen des Überdruckes die Trocknung der Masse vorgenommen
und gegebenenfalls mit säureabstumpfenden Mitteln vermischt wird. -- Es ist an sich
bekannt, bei der Behandlung von Torf mit Mineralsäuren geringe Mengen eines Mangansalzes
zuzusetzen, um die- organischen Substanzen durch Oxydation zu spalten. Andererseits
ist bereits die Behandlung von Torf mit sauren Calcium- bzw. Ammonphosphaten vorgeschlagen
worden, um einen Mischdünger mit möglichst hochprozentigem Phosphorsäure- und Ammoniakgehalt
herzustellen. _: Durch die Erfindung wird demgegenüber eine größtmögliche Hydrierung
von weißem Torf erreicht. Es -wird ein Produkt mit größtmöglicher Ausbeute an niederen
Zuckerarten und: hohem Gehalt an erzielt.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine weitere Entwicklung des Verfahrens
des Hauptpatentes dar und besteht darin, daß dem zerkleinerten, lufttrockenen Weißtorf
vor der Säurebehandlung eine geringe Menge eines-Mangansalzes als Katalysator beigemischt
wird.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht in der besonderen Art der Durchführung
des Verfahrens unter Zusatz von Alkä;li- 'oder Ammoniumsalzen oder Calciumphosphaten.-Es
hat sich bei Durchführung des Verfahrens des Hauptpatentes gezeigt, daß besonders
die oberen Schichten der Torfablagerungen,
also der sogenannte Weißtorf
bzw. Moostorf, wenn er nur mit einer bestimmten Menge Schwefelsäure gleichmäßig
getränkt wird, bei Erhitzung auf ioo° C und: darauf unter Druck von 6 bis 8 Atm.
gesetzt, wird, nicht nur zu einem sehr guten Humus' zersetzt wird. sondern gleichzeitig
ein aus=*-gezeichnetes Nährmittel für die Bodenbakterien ist. Dabei ist es wichtig,
daß das Kochen dieser Torfart unter ganz bestimmten Temperaturen, nicht über i20°
C, und bestimmtem Druck erfolgt, weil die Nährsubstanzen bei mehr als i20°, beispielsweise
17o° C, verbrennen.
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Durch die Einhaltung dieser bestimmten Faktoren im Herstellungsprozeß
und mit Hilfe des Katalysators wird erreicht, daß die Hydrolyse der Kohlenwasserstoffteilchen
nahezu vollständig bewirkt wird, ohne daß die gebildeten niederen Zuckerarten etwa
durch Oxydation oder durch starke Säureanwendung und bei höheren Temperaturen wieder
gespalten werden und so die Eigenschaften eines Bakteriennährmittels verlieren.
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Weiterhin hat sich auch ergeben, daß man in dem Herstellungsprozeß
die Säure auch durch Alkali- oder Ammoniumsalze der Mineralsäuren, insbesondere
der Phosphorsäure, oder Calciumphosphate bzw. durch ein Gemisch dieser Salze ersetzen
kann. Zweckmäßig wählt man hierfür solche Salze, die gleichzeitig Träger von Nährstoffen
sind, die für den Aufbau und das Wachstum der Bakterien und Pflanzen wichtig sind.
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:Ulan kann als Calciumphosphat auch so viel Superphosphat mit genügendem
Gehalt an freier Phosphorsäure zugeben, daß das Endprodukt sauer reagiert.
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Diese saure Eigenschaft durch Zusatz von Phosphorsäure ist erforderlich,
da sonst das Nährmittel in feuchter Beschaffenheit durch seine guten Bedingungen
für das Bakterienleben von wilden Bakterien (Schimmelpilzen) befallen wird, die
es bei Lagerung nachteilig beeinträchtigen würden.
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Die Superphosphatzugabe ist auch noch insofern von größter Bedeutung,
weil sich ein Teil der wasserlöslichen Phosphorsäure mit dem. Zuckergehalt des Nährmittels
zu Estern verbindet, wodurch ein tieferes Eindringen der Phosphorsäure in den Boden
erreicht wird.
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Ausführungsbeispiele i. ioo kg zerkleinerter Moostorf (Spagnumtorf)
mit etwa 50'/o Feuchtigkeit werden mit 2o kg Schwefelsäure von 4,7° Be, der 5o ccm
Kaliumparmanganatlösung (i: ioo) zugesetzt sinj; gleichmäßig getränkt. Hierauf wird
die Masse in einen Autoklaven eingebracht und erhitzt. Danach wird der Autoklav
mit atmosphärischer Luft auf 6 bis 7 Atm. gebracht und die Temperatur bis zu 12o°
C gesteigert. :Der Aufschlußprozeß dauert je nach der an-'-gewandten Torfmenge und
der Wärmezufuhr a bis 3 Stunden.
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Das fertige Erzeugnis wird in bekannter Weise mit Kalk, Phosphatmehl
oder gasförmigem Ammoniak bis zur schwach sauren Reaktion abgestumpft und getrocknet.
Es enthält entsprechend der Beschaffenheit des Torfes 17 bis 2o'/0 Zucker und 8
bis io'/o wasserlöslichen Kohlenstoff.
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2. ioo kg zerkleinerter Moostorf mit etwa 5o% Feuchtigkeit werden
mit io kg Kaliumchforid vermischt und' die Masse im Autoklav en wie unter i bis
zu 12o° C bei 6 bis 7 Atm. Druck erhitzt und getrocknet. Die :fasse enthält: ro
bis 1211/o Zucker, 8 bis io'/o wasserlöslichen C und etwa 5o11/0 K2 O.
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3,. roo kg zerkleinerter Moostorf mit etwa 5o'/0 Feuchtigkeit werden
mit io kg Ammonsulfat vermischt und das Gemisch im Autoklauen wie unter i bis zu
i2op C bei 6 bis, 7 Atm. Druck erhitzt und getrocknet. Die Masse enthält: 8 bis
io11/o Zucker, 6 bis 811/0 wasserlöslichen C und etwa 2,511/0 N.
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q.. 6o kg zerkleinerter Moostorf mit etwa 5o0/0 Feuchtigkeit werden
mit 15 kg Ammonsulfat, io kg Chlorkalium und 15 kg übersäuerten Superphosphaten
gemischt und wie unter i im Autoklauen bis zu 120' C und bei 6 bis 7 Atm. Druck
erhitzt und getrocknet. Das Enderzeugnis weist einen Gehalt von q. bis 611/o Zucker,
q. bis 611/0 wasserlöslichen Kohlenstoff, etwa 3,511/0 N, etwa 511/o P205 und 511/0
K20 auf.