DE702209C - Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Loeslichkeit von kautschukartigen Polymerisaten des Butadiens - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Loeslichkeit von kautschukartigen Polymerisaten des ButadiensInfo
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Description
- Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Löslichkeit von kautschukartigen Polymerisaten des Butadiens Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und der Löslichkeit von kautschukartigen, nach dem Emulsionsverfahren hergestellten Polymerisaten des Butadiens bzw. Mischpolymerisaten desselben mit anderen polymerisierbaren Körpern. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der genannten Polymerisaten vor der Verarbeitung geringe Mengen von asymmetrischen Derivaten des Hydrazins, d. h. solche, bei denen nur eine Aminogruppe substituiert ist, zugesetzt werden. Das neue Verfahren ist auf die verschiedensten nach dem Emulsionsverfahren herstellbaren Polymerisate des Butadiens anwendbar, z. B. ,äuf die aus Butadien allein erhältlichen Produkte oder auf die kautschukartigen Mischpolymerisate desselben mit anderen polymerisierbaren Stoffen, wie Acrylverbindungen, z. B. Acrylsäureäthylester, Acrylnitril, Metacrylnitril, oder Vinylverbindungen, wie z. B. Styrol. Als wirksame Hydrazinderivate seien genannt: Phenylhydrazin, Nitrophenylhydrazin, Aminophenylhydrazin, Toluylhydrazin und dessen entsprechende Derivate, Salze des Phenylhydrazins mit organischen Säuren, wie z. B. Phenylhydrazinoleat, ferner Doppelverbindungen von. Phenylhydrazinen mit anorganischen Salzen. Zur Erlangung des Effektes genügen schon Zusätze von o, r % der Hydrazinderivate, bezogen auf die angewandte Menge des synthetischen kautschukähnlichen Produktes. Die jeweils erforderliche Menge hängt von den Verarbeitungsbedingungen ab. Die Hydrazinderivate können der Kautschukmischung in allen Stadien der Verarbeitung beigemischt werden, beispielsweise auf der Walze. Eine spezielle Ausführungsform besteht darin, daß die Zugabe der Hydrazinderivate zu den in Form eines Latex anfallenden Emulsionspolymerisaten erfolgt. In diesem Falle empfiehlt es sich, zusätzlich noch einen Sauerstoff-oder Luftstrom einzublasen und evtl. noch sauerstoffübertragende Schwermetallsalze zuzugeben. ' , Die Wirkung der erwähnten Zusätze äußert sich z. B. darin, daß die Polymerisate auf der Walze plastisch und fließbar werden. Bekanntlich ist das Fehlen eines Mastiziereffektes eines der wesentlichsten Unterscheidungsmerkmale der synthetischen kautschukähnlichen Stoffe von Naturkautschuk. Da sich dieser Mangel bei der Verarbeitung häufig sehr nachteilig bemerkbar macht, muß
es als eine erhebliche Bereicherung der Technik angesehen werden, daß mit Hilfe der erwähnten Hydrazinderivate schon bei Zugabe von geringen Mengen ein brauchbarer Mastiziereffekt erzielt wird. Ferner weisen di.c Vulkänisate von mit Phenylhydrazinen nach- behandelten Kautschuken eine bedeutende Ver- besserung der Dehnung auf. Die erwähnte weichmachende Wirkung kann auch dazu aus- genutzt werden, Polymerisaten der erwähnten Art durch Bestreichen mit den erwähnten Hydrazinderivaten eine -klebrige Oberfläche zu verleihen. Hierdurch kann die Konfek- tionierung der Produkte erleichtert bzw. über- haupt erst ermöglicht werden. Hand in Hand mit der weichmachenden Wirkung geht die Erleichterung der Löslichkeit der Polynieri- sate, so daß dieselben nunmehr zur Her- stellung von Lösungen verwendbar werden. Es ist bekannt, daß asymmetrische Derivate des Hydrazins auf Naturkautschuk eine er- weichende und die Lösung erleichternde Wirkung ausüben. Daß bei Anwendung auf synthetische kautschukähnliche Produkte eine ähnliche Wirkung hervorgerufen werden könnte, war nicht vorauszusehen. Im übrigen geht die Wirkung der asymmetrischen Hydr- azinderivate auf synthetische kautschukähn- liche Produkte über die gegenüber Natur- kautschuk ausgeübte Wirkung insofern hinaus, als bei ersteren der an sich fehlende Mastizier- efiekt überhaupt erst herbeigeführt wird. Beispiel i Das nach dein Einulsionspolymerisations- verfahren erhältliche Gemischtpolymerisat aus etwa Soo.'0 Butadien und etwa 200,'o Acryl- säurenitril ist.in organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, unlöslich. Beim Zusatz von i 0.'o Phenylhydrazin, bezogen auf das angewandte Gemischtpoly merisat, wird in kurzer Zeit Lösung in Benzol erzielt. Mastiziert male das Produkt unter Zusatz von 10'u Phenylhydrazin auf der Walze, so wird es klebrig und weich. Dieselben Ergebnisse werden erzielt bei Verwendung von Nitrophenylhy drazin, Phenyl- hy drazinoleat und Toluylhydrazin. Ersetzt man das oben beschriebene Ge- mischtpolymerisat aus Butadien und Acryl- säurenitril durch andere Polymerisate, z. B. ein nach dem Emulsionsverfahren herge- stelltes Polymerisat aus Styröl Lind Butadien, so wird bei Zusatz der erwähnten Phenyl- hydrazine derselbe Lösungs- bzw. Weich- machungseffekt erzielt. Beispiel 2 Ein Latex von synthetischem Kautschuk, der durch Emulsionspolymerisation von ; 5 Ge- dichtsteilen Butadien und 25 Gewichtsteilen Acrylsäurenitril hergestellt worden ist, wird mit i,--y Gewichtsprozenten Phenylhydrazin, auf Kautschuk berechnet, und in der iofachen Menge Benzol versetzt. Dann wird 24 Stunden lang unter Rühren und Luftdurchleiten auf 6o" erwärmt. Der mit Phenylhydrazin nach- behandelte Kautschuk ist hierdurch benzol- löslich geworden, seine Vulkanisate weisen bei fast den gleichen Festigkeiten erheblich bessere Dehnungen auf. Beispiel 3 Ein Latex von synthetischem Kautschuk, der durch Emulsionspolymerisation von 75 Ge- wichtsteilen Butadien und 25 Gewichtsteilen Acrylsäurenitril hergestellt worden ist, wird mit 3,3 Gewichtsprozenten Phenylhydrazin, auf Kautschuk berechnet, in der i o fachen Menge Benzol gelöst, versetzt und 2.4 Stunden lang unter Rühren und gleichzeitigem Durchleiten eines mäßig starken Luftstromes auf 6o° er- wärmt. Der so nachbehandelt® Kautschuk zeigt eine wesentliche Verbesserung der Ver- arbeitbarkeit. Derselbe Ansatz liefert nach Zusatz von 0,o8% Ferrikaliumarabonat, auf Kautschuk bezogen, unter sonst denselben Versuchs- bediligungen ein noch plastischeres Produkt. So beträgt die relative Viscosität des nur mit Luft nachbehandelten Kautschuks in benzoli- scher Lösung 9,3, des mit Luft und Ferri- kaliumarabonat nachbehandelten Polymeri- sats 4,5. Beispiel ¢ Das nach dem Emulsionspolymerisations- verfahren erhältliche Mischpolymerisat aus etwa 6o0'0 Butadicn und q.o0'o Styrol ist in organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, schwer löslich. Nach Zusatz von 1,5% Naphthylhydraziii, bezogen auf das ange- wandte Mischpolymerisat, erfolgt eine Lösung in kurzer Zeit. Beim Mastizieren des gleichen Polymerisats unter Zusatz von 1,5% Naphthyl- hydrazin wird das Material rasch plastisch und klebrig. Beim Austausch des genannten Mischpoly- merisats durch ein anderes Polymerisat, z. B. durch ein Mischpolymerisat aus Butadien und Acrylsäurenitril, ergibt sich beim Zusatz des genannten Naphthylhydrazins der gleiche Lösungs- und Weichmachungseffekt.
Claims (1)
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hATHNTANSl'ILfC111i: i. Verfahren zur Verbesserung der Ver- arbeitbarkeit und Löslichkeit von kaut- schukartigen, nach dem Emulsionsver- fahren hergestellten Polymerisaten des Butadiens bzw. Mischpolymerisaten des- selben mit anderen polymerisierbaren Körpern, dadurch gekennzeichnet, daß man denselben vor oder während der Ver-
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DE1936I0054811 DE702209C (de) | 1936-04-18 | 1936-04-18 | Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Loeslichkeit von kautschukartigen Polymerisaten des Butadiens |
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DE1936I0054811 DE702209C (de) | 1936-04-18 | 1936-04-18 | Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Loeslichkeit von kautschukartigen Polymerisaten des Butadiens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE702209C true DE702209C (de) | 1941-02-01 |
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ID=7193976
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1936I0054811 Expired DE702209C (de) | 1936-04-18 | 1936-04-18 | Verfahren zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Loeslichkeit von kautschukartigen Polymerisaten des Butadiens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE702209C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747493C (de) * | 1942-03-10 | 1944-09-29 | Harburger Gummiwaren Fabrik Ph | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Butadienkautschuk |
DE767326C (de) * | 1939-09-21 | 1952-05-26 | Basf Ag | Verfahren zur Verbesserung der Plastizitaet von kautschukartigen Polymerisationsprodukten |
US2731434A (en) * | 1953-02-18 | 1956-01-17 | Firestone Tire & Rubber Co | Freeze resistant aqueous polymer-containing paint containing a hydrazine derivative as a freeze-thaw stabilizer |
US6694255B1 (en) | 1999-05-24 | 2004-02-17 | Aisin Aw Co., Ltd. | Navigation system and storage medium |
-
1936
- 1936-04-18 DE DE1936I0054811 patent/DE702209C/de not_active Expired
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE767326C (de) * | 1939-09-21 | 1952-05-26 | Basf Ag | Verfahren zur Verbesserung der Plastizitaet von kautschukartigen Polymerisationsprodukten |
DE747493C (de) * | 1942-03-10 | 1944-09-29 | Harburger Gummiwaren Fabrik Ph | Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Butadienkautschuk |
US2731434A (en) * | 1953-02-18 | 1956-01-17 | Firestone Tire & Rubber Co | Freeze resistant aqueous polymer-containing paint containing a hydrazine derivative as a freeze-thaw stabilizer |
US6694255B1 (en) | 1999-05-24 | 2004-02-17 | Aisin Aw Co., Ltd. | Navigation system and storage medium |
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