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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
handelsüblicher
Mengen von Glukose aus Sucrose, sowie auf einen Reaktor zur Ausführung des
Verfahrens. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf ein Verfahren zur Herstellung von Glukose aus Sucrose, indem Sucrose
mit einer β-2,1-Fructosyltransferase
und einer β-2,6-Fructosyltransferase
in Kontakt gebracht wird und anschließend Glukose und ein verzweigtes Fructan
isoliert werden, wodurch die Herstellungseffizienz erhöht wird.
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Beschreibung
des Hintergrunds
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Glukose
ist ein Saccharid, das überall
in der Natur vorkommt, entweder als Monosaccharid oder in Polysaccharide
eingebettet. Glukose wird klinisch als Flüssigkeits- und Nährstoff-Ergänzung und als Karbonquelle
bei der Kultivierung von Mikroorganismen verwendet, und ist als
Nahrungsmittelzusatz weit verbreitet.
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Glukose
wird kommerziell aus Stärke
hergestellt (Dean, Gottfried, Advan. Carbohyd. Chem. 5, 127 (1950)
sowie durch saure Hydrolyse von Sucrose. Trotz der Verfügbarkeit
der Ausgangsmaterialien bei der Herstellung von Glukose sind die
Kosten für dieses
Material im Vergleich zu den Kosten der Ausgangsmaterialien hoch.
Demgemäß können die
kommerziellen Synthesen von Glukose verbessert werden.
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Fructane
sind überall
in der Natur vorhanden (Science and Technology of Fructans, 1993
ed. M. Suzuki und N.J. Chatterton, CRS Press, Inc.). In Pflanzen
sind vier Fructane beschrieben: 1) Inulin, ein Fructan mit 2,1-Bindung,
das man hauptsächlich in
Dikotylen wie z.B. Topinambur und Zichorienwurzeln findet; 2) Levan
oder Phlein, ein Fructan mit 2,6-Bindung, das man bei einigen Monokotylen
wie z.B. Timotheusgras findet; 3) ein 2-1- und 2,6-verzweigtes Fructan, das man
in Monokotylen wie z.B. Gerste, blaue Agave und Weizen findet; 4)
ein Fructan neoseries, eine Fructose mit 2,1- und 2,6-Bindung an
die Glukose. Die Glukose ist in diesen Molekülen innenliegend, statt am
Ende. Fructosereste werden dann mit 2,1- und 2,6-Bindung mit der
endständigen
Fructose verknüpft,
so dass eine komplexe Struktur (Spargel) entsteht. Viele Pflanzen
erzeugen mehr als eines dieser Fructane.
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In
Hefe und Pilzen wurden Fructane mit 2,1-Bindung gefunden.
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In
Bakterien sind zwei Fructane beschrieben: 1) ein Inulin 2,1-Fructan
aus Streptococcus mutans und 2) ein Levan 2,6- Fructan aus Bacillus
subtilis, Zymomonas mobilis, und vielen anderen.
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Inuline
bestehen aus Fructoseketten mit β-2,1-Bindung,
die mit einem α D-Glukosid
verknüpft sind;
sie weisen eine lineare Struktur auf und enthalten typischerweise
viele β-O-Fructofuranose-Einheiten.
Die durchschnittliche Kettenlänge
und Molkulargewichtsverteilung hängt
ab von der Pflanzenart, der Wachstumsphase und dem Herstellungsverfahren. Durchschnittliche
Kettenlängen
von 10 bis 25 sind üblich;
in diesem Fall umfassen die einzelnen Einheiten ca. 9 bis 24 Fructoseeinheiten.
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Verzweigte
Inuline wurden berichtet, die eine lineare Kette von Fructoseketten
mit β-2,1-Bindung aufweisen,
verknüpft
mit einem α-D-Glukosid,
mit daran verzweigten Fructoseeinheiten mit β-2,6-Bindung. Es wurde berichtet,
dass derartiges verzweigtes Inulinmaterial aus dem Saft der blauen
Agavenpflanze isoliert wurde (G.O. Aspinall und P.C. Das Gupta,
Proceeding of the Chemical Society 1959 718-722 und M.N. Satyanarayana,
Indian J. of Biochem and Biophys. (1976) 13: 408-412) sowie aus Gerstenblättern (Simmen
et al., Plant Physiol. (1993) 101: 459-468).
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Die
Eigenschaften eines Inulins können
je nach Kettenlänge
und Grad der Verzweigung variieren. Zusammensetzungen mit linearen
Kurzketten-Inulinen mit einem Polymerisierungsgrad von ca. 3 bis
7 Fructoseeinheiten werden als Zuckerersatz mit reduzierten Kalorien
verwendet (
DE 4,003,140 ). Inuline
mit längeren
Ketten werden als Fett-Nachahmer verwendet, und verzweigte Fructane
können
für beides
verwendet werden.
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Coussement
et al. offenbaren in U.S. 5,659,028 verzweigte Fructo-Oligosaccharide,
die aus einer Kette bestehen, die hauptsächlich Fructoseeinheiten enthält und eine
bevorzugte Kettenlänge von
2 bis 15 Einheiten aufweist, an denen eine oder mehrere Seitenketten,
die hauptsächlich
aus Fructoseeinheiten aufgebaut sind, befestigt sind.
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Im
Bereich der Glukoseherstellung berichten Nagle et al. in U.S. 4,637,835 über die
Herstellung von Glukose und anderen Sacchariden aus einer α-Zellulose
unter Verwendung eines Kalziumchlorid-Katalysators und von Wasserstoffionen.
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Miyawaki
et al. berichten in U.S. 5,524,075 über die Herstellung hochreiner
Glukose durch Umwandeln flüssiger
Stärke
mit einem Enzym in Zucker (saccharifying).
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Venkatasubramanian
et al. berichten in U.S. 4,299,677 über die direkte Abscheidung
von Fructose und Glukose aus einer Mischung von Glukose und Fructose
durch Ionenaustauschmembranen.
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Harada
et al. berichten in U.S. 5,169,679 über die Verwendung von Fructanen,
die hauptsächlich
aus β-2,1- Bindungen mit einem
Molekulargewicht von 2.000 bis 20.000.000 aufgebaut sind, als Nahrungsmittelzusätze, beispielsweise
Auflockerungsmittel oder Fettersatzstoffe, bei der Herstellung von
Nahrungsmitteln mit wenig Kalorien.
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Kurz
et al. berichten in U.S. 5,478,732 über ein Verfahren zum Erhalten
von Zwischenketten-Inulinen (z.B. mit einem Polymerisierungsgrad
von 10–12)
durch die Behandlung roher Inulin-Suspensionen mit einem Hydrolase-Enzym. Während der
Enzymbehandlung werden Kurzketten-Bestandteile zu Mono- und Disacchariden
abgebaut, während
Langketten-Inuline abgetrennt werden, und dann in trockene Form
umgewandelt.
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Adachi
et al. berichten in U.S. 4,681,771, dass, wenn Sucrose (G-F) mit
einem Enzym in Kontakt gebracht wird, das eine Fructoseüberführungsaktivität (nachfolgend
Fructosyltransferase genannt) aufweist, eine Süßstoffrezeptur mit wenig Kalorien und
niedriger Kariogenität
erhalten wird, die Glukose, Sucrose, das Trisaccharid (GF2), das Tetrasaccharid (GF3)
sowie kleinere Mengen von Fructose, Pentasaccharid (GF4)
und Hexasaccharid (GF5) enthält. Die
Menge des höheren
linearen Inulins fällt
dramatisch ab, wobei der Hauptanteil Inulin GF2-3 ist.
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Kono
et al. berichten in U.S. 5,314,810, dass die Halbwertszeit einer
immobilisierten Fructosyltransferase, die bei der Reaktion mit Sucrose
verwendet wird, durch Unterstützung
auf einem granulären
Träger,
z.B. einem Chitosan-Derivativ oder einem Anionenaustauscherharz,
erhöht
werden kann. Es wird berichtet, dass ein derartiges unterstütztes Enzym
die industrielle Herstellung einer Süßstoffrezeptur mit niedriger
Kariogenität
ermöglicht.
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Heady
berichtet in U.S. 4,317,880 über
die Herstellung neuartiger Fructosepolymere und hoher Fructosesirupe
aus Sucrose durch die kombinierte Wirkung eines Fructo syltransferase-Enzyms
und eines Glukose-Isomerase-Enzym-Präparats.
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Weidenbach
et al. beschreiben in U.S. 4,533,633 das Isomerisieren eines Teils
eines Glukoseinhalts einer Glukose enthaltenden Lösung unter
Verwendung von Glukose-Isomerase,
die auf einem SiO2-Träger immobilisiert ist.
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Wrasidlo
et al. beschreiben in U.S. 4,956,289 ein Enzymreaktorsystem, das
auf dem Einfangen eines Enzyms in einer Hydrogelschicht basiert,
die auf einem Stützmittel
getragen wird.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Glukose und/oder Fructose aus Sucrose
wird von Catani et al. in U.S. 5,952,205 berichtet.
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Die
gegenwärtigen
Verfahren zur Herstellung von Glukose aus Sucrose leiden jedoch
unter schlechter Effizienz, so dass die Herstellung kommerzieller
Mengen von Glukose verbessert werden kann.
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Außerdem verbleibt
ein Bedarf an Verfahren zur Herstellung kommerzieller Mengen von
Polysacchariden wie z.B. linearen und verzweigten Inulinen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung
kommerzieller Mengen von Glukose aus Sucrose bereitzustellen.
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Es
ist weitere Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung kommerzieller
Mengen von Glukose und eines verzweigten Fructans aus Sucrose herzustellen.
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Die
oben genannten Aufgaben können
durch ein Verfahren zur Herstellung von Glukose gelöst werden,
indem Sucrose mit einer β-2,1-Fructosyltransferase
und einer β-2,6-Fructosyltransferase
in einem Reaktor in Kontakt gebracht wird, um Reaktionsprodukte
herzustellen, die Glu kose und ein verzweigtes Fructan enthalten;
anschließend
werden Glukose und ein verzweigtes Fructan isoliert.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann ein Verfahren zur Herstellung von Glukose erreicht werden,
indem Sucrose nacheinander zunächst
mit einer kettenverlängernden β-2,1-Fructosyltransferase
und dann mit einer verzweigenden β-2,6-Fructosyltransferase
in einem Reaktor in Kontakt gebracht wird, um Reaktionsprodukte
zu erzeugen, die Glukose und ein verzweigtes Fructan enthalten,
die nahezu frei von Sucrose sind.
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Die
vorliegende Erfindung basiert teilweise auf der Entdeckung, dass
eine Kombination von Fructosyltransferasen verwendet werden kann,
um mit höherer
Effizienz Glukose aus Sucrose (GF) herzustellen. Außerdem können verzweigte
Fructane, die während
der Bildung von Glukose durch die Reaktion von Sucrose und zwei
Fructosyltransferasen erzeugt werden, in kommerziellen Mengen isoliert werden,
um den wirtschaftlichen Wert des vorliegenden Verfahrens noch weiter
zu steigern.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Eine
vollständigere
Würdigung
der Erfindung und vieler der damit einhergehenden Vorteile erfolgt ohne
weiteres, wenn diese unter Bezug auf die folgende detaillierte Beschreibung
in Zusammenhang mit den beigefügten
Zeichnungen besser verstanden werden. Es zeigt:
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1 ein
Flussdiagramm, in dem Sucrose in Glukose und ein verzweigtes Fructan
umgewandelt wird;
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1a ein
Flussdiagramm, in dem Sucrose in einem Reaktorgefäß, das mit
einem externen Separator für
Glukose ausgestattet ist, in Glukose und ein verzweigtes Fructan
umgewandelt wird;
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2 ein
Flussdiagramm, in dem Sucrose in zwei Reaktorgefäßen in Glukose und ein verzweigtes Fructan
umgewandelt wird;
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2a ein
Flussdiagramm, in dem Sucrose in zwei Reaktorgefäßen, die jeweils mit externen
Separatoren für
Glukose ausgestattet sind, in Glukose und ein verzweigtes Fructan
umgewandelt wird.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Glukose
ist ein kommerzielles Massenprodukt und wird zur Verwendung in der
Pharmazie und bei Nahrungsmitteln verkauft. Ein verzweigtes Inulin-Fructan
hat in organoleptischen Prüfungen
gute Leistung gezeigt und besitzt Auflockerungseigenschaften, die
für den
Nahrungsmittelgebrauch ähnlich
denen von Sucrose sind, ebenso wie nichtverzweigte Inuline, jedoch
ohne beim Verbrauch übermäßig Gas
zu induzieren. Ein verzweigtes Levan-Fructan weist für den Nahrungsmittelgebrauch ebenfalls
gute Auflockerungseigenschaften auf.
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In
der vorliegenden Verwendung bezieht sich der Begriff „β-2,1-Fructosyltransferase" auf jedes Enzym
oder alle Enzyme, das/die fähig
ist/sind, Fructoseteile von Sucrose als Donor auf Sucrose oder ein anderes
Saccharid (z.B. ein Fructan) als Akzeptor zu übertragen und β-2,1-Bindungen
zu bilden. Die Fructoseeinheit wird bevorzugt in der Furanoseform übertragen.
Außerdem
ist es bevorzugt, dass die β-2,1-Fructosyltransferase
für Fructose
in Furanoseform als Akzeptor selektiv ist. In Pflanzen werden diese
Enzymaktivitäten
speziell von einer Sucrose:Sucrose-1-Fructosyltransferase (1-SST)
und einer Fructan:Fructan-1-Fructosyltransferase (1-FFT) bereitgestellt
(siehe Pollock et al. Annu Rev. Plant Physiol.
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Plant
Mol. Bio. 42, 77-101 (1991). Eine aus S mutans isolierte β-2,1-Fructosyltransferase
hat die Aktivität,
Fructose sowohl auf Sucrose als auch Fructan zu übertragen. Das Ergebnis der Überführung des
Fructoseteils von Sucrose ist die Herstellung einer Glukoseeinheit.
Die β-2,1-Fructosyltransferase kann
Fructose an die C1-Position einer endständigen Fructose überführen (z.B.
lineare Kettenverlängerungen
bilden) oder an die C1-Position eines linearen Fructans
(z.B. eines Levans mit β-2,6-Bindung),
indem Verzweigungspunkte gebildet werden. Einige Fructosyltransferasen
haben beide Aktivitäten
(z.B. Kettenverlängerung
und Verzweigung), einige Fructosyltransferasen haben jedoch nur
eine Aktivität.
Die Auswahl geeigneter Kettenverlängerungs- und/oder Verzweigungs-Fructosyltransferasen
liegt im Können eines
Durchschnittsfachmanns.
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Nicht
einschränkende
Beispiele geeigneter β-2,1-Fructosyltransferasen
können
aus Mikroorganismen der Gattung Aspergilus, z.B. A. oryzae ATCC 20498;
A. sp. ATCC 20524; A. Awamori, A. sydowi und A. niger ATCC 20611
erhalten werden; aus der Gattung Penicillium, z.B. P. jancezewskii
ATCC 10115 und 26546; P. nigricans, aus der Gattung Fusarium, z.B.
F. lini IAM 5011; und aus der Gattung Aureobasidium, z.B. A. pullulans
ACTT 9348; Streptococcus mutans ATCC 25175; und A. pullulans var. melanigenum
A-8 ATCC 20612. Geeignete Enzyme können auch aus Hefen und anderen
Mikroorganismen erhalten werden, z.B. der Gattung Saccharomyces,
z.B. S. cerevisiae; der Gattung Rhodotorula, z.B. R. lutinis; der
Gattung Pichia, z.B. P. miso; der Gattung Hansenula, z.B. H. miso;
der Gattung Candida, z.B. C. tropicali; und aus höheren Pflanzen,
z.B. Spargel, Dahlienknollen, Zichorienwurzeln und Topi nambur, wie
in JP-A-56-154967 und JP-B-59-53834 beschrieben ist.
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Ein
besonders bevorzugtes Enzym ist eine bakterielle β-2,1-Fructosyltransferase,
die aus einem Gen erhalten werden kann, das aus Streptococcus mutans
isoliert wird. Insbesondere S. mutans ATCC 25175 kann eine Quelle
eines Fructosyltransferase-Gens sein. Die Fructosyltransferase kann
als Fusionskonstruktion mit einer heterologen Proteinsequenz erhalten
werden. Ein geeignetes Fusionsprotein ist beispielsweise die aus
Streptococcus mutans isolierte Fructosyltransferase fusioniert mit
dem C-Ende von Glutathion-S-Transferase.
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Die
Kodierungssequenz der Streptococcus mutans Fructosyltransferase,
der die vorhergesagte Signalsequenz fehlt, kann aus dem Streptococcus mutans
Bakterienstamm ATCC 25175 durch PCR (Polymerase Chain Reaction;
Polymerase Kettenreaktion) isoliert werden, die verwendet werden
kann, um einen Transformanten zu bilden, der ein Fructosyltransferase
Fusionsprotein expremiert. Eine weitere geeignete Fructosyltransferase
Gensequenz aus dem Streptococcus mutans Bakterienstamm GS-5 wird
von Shiroza, T. und Kuramitsu, H.K., J. Bacteriol. 170, 810-816
(1988) berichtet.
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In
der vorliegenden Verwendung bezieht sich „β-2,6-Fructosyltransferase" (auch als Levan-Synthetase bekannt)
auf jedes Enzym oder alle Enzyme, das/die fähig ist/ sind, Fructoseteile
von Sucrose als Donor auf Sucrose oder ein anderes Saccharid (z.B. ein
Fructan) als Akzeptor zu übertragen,
unter der Bildung von β-2,6-Bindungen.
Die Fructoseeinheit wird bevorzugt in der Furanoseform übertragen.
Außerdem
ist des bevorzugt, dass die β-2,1-Fructosyltransferase
für Fructose
in Furanoseform als Akzeptor selektiv ist. Dies beschreibt speziell
eine Sucrose:Fructan-6-Fructosyltransferase (6-SFT) (siehe Sprenger
et al., Proc. Natl Acad. Sci. USA, 92, 11652-11656 (1995)) und eine Fructan:Fructan-6G-Fructosyltransferase
(6G-FFT) (siehe Vijn et al., The Plant Journal (1997) 11(3) 387-398).
Das Ergebnis der Übertragung
des Fructoseteils von Sucrose unter der Einwirkung einer β-2,6-Fructosyltransferase
ist die Herstellung einer Glukoseeinheit. Die β-2,6-Fructosyltransferase kann
Fructose an die C6 Position einer endständigen Fructose übertragen (z.B.
lineare Kettenverlängerungen
bilden) oder an die C6 Position eines linearen
Fructans (z.B. eines Inulins mit β-2,1-Bindung),
indem Verzweigungspunkte gebildet werden. Einige Fructosyltransferasen
weisen beide Aktivitäten
auf (z.B. Kettenverlängerung
und Verzweigung), einige Fructosyltransferasen weisen jedoch nur
eine Aktivität
auf. Die Auswahl geeigneter Kettenverlängerungs- und/oder Verzweigungs-Fructosyltransferasen
liegt im Können
eines Durchschnittsfachmanns.
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Eine
geeignete β-2,6-Fructosyltransferase kann
aus Pflanzenquellen wie z.B. Gerstenblättern und Gräsern erhalten
werden. Eine derartige β-2,6-Fructosyltransferase
aus Gerstenblättern
ist beschrieben bei Simmen et al., Plant Physiol. (193) 101: 459-468;
Duchateau et al., Plant Physiol. (1995) 107: 1249-1255. Levansucrase
mit einer β-2,6-Fructosyltransferase-Aktivität ist auch
aus Bacillus subtilis (ATCC 6051) und Zymomonas mobilis erhältlich.
Reinigung, Klonen und Expremieren einer Sucrose:Fructan 6-Fructosyltransferase
aus Gerste ist beschrieben bei Sprenger et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA Band 92, S. 11652-11656 (1995) und FEBS Lett 1997 Jan.
6: 400(3): 355-8.
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Das
vorliegende Verfahren stellt die Reaktion von Sucrose sowohl mit
einer β-2,1-Fructosyltransferase
als auch mit einer β-2,6-Fructosyltransferase
bereit. Es liegt jedoch im Umfang der vorliegenden Erfindung, zu sätzliche
Glycosyltransferasen zu verwenden, einschließlich anderer Fructosyltransferasen,
die keine Auswirkungen auf die Reaktion von β-2,1-Fructosyltransferase oder β-2,6-Fructosyltransferase
haben.
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Die
folgende Beschreibung von Fructosyltransferasen bezieht sich unabhängig sowohl
auf β-2,1-Fructosyltransferase
als auch auf β-2,6-Fructosyltransferase.
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Die
Fructosyltransferasen können
auf einem Träger
immobilisiert sein, der ein primäres
bis quaternäres
Amin aufweist, wie in U.S. 5,314,810 beschrieben ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Fructosyltransferasen wenigstens teilweise gereinigt. In
der vorliegenden Verwendung bedeutet der Begriff „gereinigt", dass das Enzym
wenigstens teilweise von dem Wirtorganismus, aus dem es natürlich hergestellt
ist, gereinigt worden ist. Reinigung führt bevorzugt zu der wenigstens
teilweisen Entfernung abbauender Enzyme wie z.B. Inulinasen, die
das Fructan abbauen würden,
und Proteasen, die das Fructosyltransferase-Enzym abbauen können. Das Enzym
ist bevorzugt so weit gereinigt, dass keine abbauenden Enzyme mehr
vorliegen. Wenn die Quelle des Enzyms ein transfizierter E. coli
Mikroorganismus ist, kann ein Rohzellen-Lysat verwendet werden, wenn
das transfizierte E. coli keine nativen abbauenden Enzyme aufweist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
jede der gereinigten Fructosyltransferasen ein Verhältnis von
synthetischer Aktivität
zu Abbauaktivität
von ≥ 1.000
zu 1, bevorzugter ≥ 1.500
zu 1, und noch bevorzugter ≥ 2.000
zu 1 auf (z.B. werden für jede
Spaltung einer Fructanbindung vorzugsweise wenigstens 1.000 Bindungen
von Fructose gebildet). Wenn eine Einheit gleich einem μmol Monosaccharid pro
Minute übertragen
auf einen Akzeptor ist, enthält ein
roher A. niger Wachstumsüberstand
~ 90 Einheiten/mg Protein, und ein DEAE-gereinigtes A. niger Präparat hat ~
2.000 Einheiten/mg Protein. 10 μg
eines DEAE-gereinigten Präparats
haben genügend Aktivität, um einen
Liter 50%-iger Sucrose bei 50°C
in ungefähr
einem Tag komplett in Glukose und ein lineares Fructan umzuwandeln.
Alternativ kann dasselbe Enzympräparat
bei 50°C
wenigstens zwei Wochen lang kontinuierlich ohne Effizienzabfall
arbeiten, während
Sucrose fortgesetzt zugegeben wird.
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Eine
dritte Fructosyltransferase ist eine 2,6-G-Fructosyltransferase, die Fructose in
die C6 Hydroxylgruppe von Glukose überführt. Eine
derartige 2,6-G-Fructosyltransferase verwendet bevorzugt Sucrose
als Fructosedonor. Eine geeignete 2,6-G-Fructosyltransferase kann
aus natürlichen Quellen
mittels herkömmlicher
Verfahren, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, isoliert
werden. Nicht einschränkende
Beispiele geeigneter Quellen umfassen Zwiebeln, Spargel und alle
Liliengewächse.
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Wenn
sie Zusammenhang mit einer linearen β-2,1 kettenverlängernden
Fructosyltransferase und einer β-2,6
kettenverlängernden
Fructosyltransferase verwendet wird, kann ein Sternfructan (star
fructan) gebildet werden, das lineare β-2,1- und β-2,6-Ketten aufweist. Eine derartige
Verbindung kann als mehrwertiges Stützmittel, als Auflockerungsmittel
für Nahrungsmittel
und als Vernetzungsmittel oder Kern für Polymere nützlich sein.
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Das
Ausgangsmaterial für
das vorliegende Verfahren ist Sucrose oder eine Sucrose enthaltende Zusammensetzung.
Sucrose bezieht sich auf das Disaccharid in verfeinerter oder roher
Form, als Lösung oder
trocken, aus einer beliebigen Sucrose-Rohmaterialquelle, z.B. Zuckerrohr
oder Zuckerrüben.
Die in dem Sucrose-Rohmaterial enthaltene Menge an Sucrose ist bevorzugt ≥ 10 Gew-%,
bevorzugter ≥ 20 Gew-%,
noch bevorzugter ≥ 50
Gew-% und am bevorzugtesten ≥ 70
Gew-%. Das Ausgangsmaterial kann andere Materialien enthalten, solange
sie die Umwandlung von Sucrose in Glukose nicht wesentlich beeinträchtigen
(z.B. 1-Kestose (G1-2F1-2F).
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Sucrose
kann in jeder der oben beschriebenen Formen eingeführt werden.
Um die Gesamtionenstärke
und -konzentration des Reaktionsmediums beizubehalten, wird jedoch
Sucrose kontinuierlich oder mit Unterbrechungen in trockener Form oder
in Lösung
eingeführt.
Die Geschwindigkeit und Frequenz des Hinzufügens von Sucrose zu der Reaktionsmischung
sind so, dass eine hohe Produktionsrate von Oligosacchariden beibehalten
wird, und hängt
teilweise von der Art und der spezifischen Aktivität der Fructosyltransferase,
der Reaktionstemperatur und der Entfernungsgeschwindigkeit von Glukose
und Fructan ab. Die Bestimmung der optimalen Geschwindigkeit und
Frequenz des Hinzufügens
von Sucrose kann durch Routineexperimente erreicht werden und liegt
im Können
des Durchschnittsfachmanns.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt in wässriger
Lösung
durchgeführt.
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Die
Konzentration von Sucrose in dem Reaktionsmedium ist nicht in besonderer
Weise eingeschränkt
und kann 50 mM bis zur Sättigung
betragen. In Gewichtsprozent ausgedrückt kann die Menge von Sucrose
in der Reaktionslösung
1 bis 80 Gew-% basierend auf dem Gesamtgewicht der Reaktionsmischung
betragen, typischerweise 40 bis 80 Gew-%, bevorzugt 50 bis 70 Gew-% und bevorzugter
ca. 60 Gew-%.
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Die
verzweigte Fructanstruktur kann je nach den ausgewählten Reaktionsbedingungen
variieren. Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung können verzweigte
Fructane gebildet werden, die zwei wesentliche Bindungen aufweisen:
1) Fructose:Fructose mit β-2,1-Bindung;
und 2) Fructose:Fructose mit β-2,6-Bindung.
Besondere verzweigte Fructanstrukturen, die vorgesehen sind, umfassen
1) ein lineares β-2,1-Inulin
mit β-2,6-Verzweigungen;
2) ein lineares β-2,6-Levan
mit β-2,1-Verweigungen;
3) ein lineares β-2,1-Inulin
mit β-2,6-Verzweigungen,
das β-2,1-Verzweigungen
enthält;
und 4) ein lineares β-2,6-Levan mit β-2,1-Verzwiegungen,
das β-2,6-Verzweigungen enthält. Das
Hinzufügen
von Verzweigungspunkten zu jeder linearen Kette, die selbst ein
Verzweigungspunkt ist, kann fortgesetzt werden. Für den Durchschnittsfachmann
ist es offensichtlich, dass das Fructan eine Glukoseeinheit aufweisen
kann, das Ergebnis der anfänglichen Überführung von
Fructose in Sucrose.
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Bei
einer Ausführungsform
wird ein lineares Inulin-Fructan
mit β-2,1-Bindungen
unter der Einwirkung einer kettenverlängernden β-2,1-Fructosyltransferase gebildet,
gefolgt von Verzweigung mit Fructoseeinheiten unter der Einwirkung
einer verzweigenden β-2,6-Fructosyltransferase.
Sucrose ist für
beide Fructosyltransferasen der Fructosedonor. Sucrose und die endständige Fructose
eines Fructans sind Akzeptoren für
die β-2,1-Fructosyltransferase,
während
eine lineare Fructankette der Akzeptor für eine β-2,6-Fructosyltransferase ist.
Das lineare Inulin-Fructan, das β-2,1-Bindungen
enthält,
kann in einer oder mehreren Stufen gebildet werden, wobei die Verwendung
eines einstufigen Verfahrens die Bildung einer größeren Anzahl
von Inulinketten niedrigen Polymerisationsgrads (degree of polymerisation; DP),
die Verwendung eines Verfahrens, das mehr als eine Stufe umfasst,
die Herstellung von weniger, jedoch längeren Inulinketten (z.B. höheren Polymerisationsgraden)
begünstigt.
Um längere
Inulinketten zu bilden, wird die Fructanbildung mit einem Teil der
umzuwandelnden Sucrose eingeleitet, gefolgt von einem Hinzufügen der
verbleibenden Sucrose. Ein solches Verfahren zur Bildung verlängerter
linearer Fructane (z.B. höherer
Poymerisationsgrade) ist beschrieben bei Catani et al. in der am
6. Februar 1998 eingereichten, ebenfalls anhängigen US-Patentanmeldung Nr.
09/019,709, auf die hier vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird ein lineares Levan-Fructan mit β-2,6-Bindungen unter der Einwirkung
einer β-2,6-Fructosyltransferase
gebildet, gefolgt von Verzweigung mit Fructoseeinheiten unter der
Einwirkung einer β-2,1-Fructosyltransferase.
Sucrose ist der Fructosedonor für
beide Fructosyltransferasen. Sucrose und die endständige Fructose
eines Fructans sind der Akzeptor für die β-2,6-Fructosyltransferase, während eine
lineare Fructankette der Akzeptor für eine β-2,1-Fructosyltransferase ist.
Das lineare Levan-Fructan mit β-2,6-Bindungen kann in
einer oder mehreren Stufen gebildet werden, wobei die Verwendung
eines einstufigen Verfahrens die Bildung einer größeren Anzahl von
Levanketten niedrigen Polymerisationsgrads, die Verwendung eines
Verfahrens, das mehr als eine Stufe umfasst, die Herstellung von
weniger, jedoch längeren
Levanketten (z.B. höheren
Polymerisationsgraden) begünstigt.
Um längere
Levanketten zu bilden, wird die Fructanbildung mit einem Teil der
umzuwandelnden Sucrose eingeleitet, gefolgt von einem Hinzufügen der
verbleibenden Sucrose. Ein solches Verfahren zur Bildung verlängerter
linearer Levan-Fructane ist ebenso beschrieben wie für die Bildung
verlängerter
linearer Inulin-Fructane.
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Ein
lineares Levan-Fructan mit β-2,6-Bindungen,
das verzweigende Fructoseeinheiten mit β-2,1-Bindungen enthält, kann
als Auflockerungsmittel für
Nahrungsmittel und Nahrungsmittelsüßstoffe verwendet werden. Ein
derartiges Fructan weist typischerweise ein lineares Levan-Fructan-Rückgrat mit 2 bis 15, bevorzugt
3 bis 10, noch bevorzugter 4 bis 7 Fructoseeinheiten auf, die mit β-2,6-Bindun gen
an eine Glukose geknüpft
sind. Angehängt
hieran ist/ sind eine oder mehrere Fructoseeinheit(en) mit β-2,1-Bindung,
die Verzweigungspunkte bilden. Der Verzweigungspunkt kann wahllos
an dem linearen Levan-Fructan-Rückgrat
auftreten. Das Molekulargewicht eines derartigen Fructans kann von
ca. 700 bis 3.600 g/mol reichen. Jeder Verzweigungspunkt kann selbst
kettenverlängert
sein.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann die gleichzeitige Einwirkung sowohl von β-2,1-Fructosyltransferase als
auch β-2,6-Fructosyltransferase
auf Sucrose ein Fructan mit β-2,1-
und β-2,6-Bindungen, die
sowohl verzweigend als auch linear sind, erzeugen. Jede Fructosyltransferase
verwendet Sucrose als Fructosedonor und kann Sucrose und/oder ein Fructan
als Akzeptor verwenden. Außerdem
kann jede Fructosyltransferase entweder lineare oder verzweigende
Bindungen bilden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
wird ein lineares Inulin- oder ein lineares Levan-Fructan unter der
Einwirkung sowohl von β-2,1-Fructosyltransferase
als auch von β-2,6-Fructosyltransferase
verzweigt. Jede Fructosyltransferase verwendet Sucrose als Fructosedonor
und ein Fructan als Akzeptor. Außerdem kann jede Fructosyltransferase
entweder lineare oder verzweigende Bindungen bilden.
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Jedes
der oben beschriebenen Fructane kann weiter so vervollkommnet werden,
dass es durch die Einwirkung einer Glucosyltransferase, die ein
Fructan als Akzeptor und bevorzugt Sucrose als Glukosedonor verwendet,
eine oder mehrere Glucoseeinheit(en) aufweist.
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Ein
Vorteil des Bildens verzweigter Fructane ist, dass die Effizienz
der Bildung von Glukose gegenüber
der Bildung nur linearer Fructane erhöht wird, da jede aus Sucrose
gebildete Verzweigungsgruppe eine Einheit von Glucose hervorbringt.
Wenn ein lineares Fructan aus Suc rose gebildet wird, erzeugt das
erste Koppeln von Fructose an Sucrose, eine Reaktion, die zwei Einheiten
von Sucrose verbraucht, nur eine Einheit von Glucose. Somit bietet die
Synthese verzweigter Fructane aus Sucrose ein hocheffizientes Verfahren
zum Synthetisieren von Glukose.
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Die
Reaktion von Sucrose mit Fructosyltransferasen kann über einen
weiten Temperaturbereich durchgeführt werden. Die Reaktionstemperatur kann
Raumtemperatur, d.h. 18 bis 25°C,
sein und bis zu Temperaturen gehen, die gerade unterhalb der Temperatur
liegen, bei der eine schnelle Inaktivierung der Fructosyltransferasen
eintritt. Ein bevorzugter Temperaturbereich ist 25 bis 60°C. Bevorzugter wird
die Reaktion bei einer Temperatur von 35 bis 55°C durchgeführt. Am bevorzugtesten ist
die Temperatur 30 bis 50°C.
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Die
wässrigen
Reaktionslösungen
können ungepuffert
oder mit dem entsprechenden pH-Wert unter Verwendung bekannter Pufferkomponenten, z.B.
Citrat-, Phosphat- und TRIS-Puffern, gepuffert sein. Die Verwendung
eines Puffers ist bevorzugt, wenn die Reaktion über einen längeren Zeitraum, beispielsweise
zwei Wochen, durchgeführt
wird.
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Die
Reaktion von Sucrose mit Fructosyltransferasen wird ausreichend
lange durchgeführt, um
kommerzielle Mengen von Glukose herzustellen. Die Reaktionszeit
kann 2 bis 48 Tage betragen, je nach Größe der Ladung. Wenn sie kontinuierlich durchgeführt wird,
kann ein Volumen von 10 ml bei einer Geschwindigkeit von 2,5 g/h
ohne wesentlichen Aktivitätsverlust über einen
Zeitraum von 2 bis 4 Wochen reagieren.
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Der
pH-Wert der Reaktion von Sucrose mit Fructosyltransferasen ist nicht
in besonderer Weise eingeschränkt,
und der optimale pH-Wert der Reaktion kann je nach dem verwendeten
spezifischen Enzym variieren. Typi scherweise reicht der pH-Wert
von 4,0 bis 8,0, bevorzugt von 5,0 bis 7,5, bevorzugter liegt er
bei ca. 6,0.
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Das
vorliegende Verfahren kann entweder chargenweise oder kontinuierlich
durchgeführt
werden. Die kontinuierliche Reaktion kann durch Zirkulieren einer
Reaktionsmischung durch eine Ultrafiltrationsvorrichtung durchgeführt werden,
wodurch das Produkt/die Produkte fortgesetzt als Permeate von Ultrafiltern
entfernt wird/werden, wobei ein Transferaseenzym von den Ultrafiltern
im Retentat zurückgehalten
wird. Frisches Substrat und frisches Enzym können bei Bedarf hinzugefügt werden,
um diejenigen zu ersetzen, die inaktiviert worden sind, wobei das
Hinzufügen
zu der Reaktionsmischung mit derselben Geschwindigkeit stattfindet,
mit der die Permeate von den Ultrafiltern entfernt werden.
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Die
Reaktion von Sucrose mit einer β-2,1-Fructosyltransferase
und einer β-2,6-Fructosyltransferase
kann in einem Röhrenreaktor
durchgeführt
werden.
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Der
Röhrenreaktor
weist typischerweise eine Röhrenlänge, eine
Pumpe zum Bewegen des Reaktionsstroms durch die Röhre, einen
Einlass für
Reaktanten und einen Auslass für
Reaktionsprodukte auf.
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Der
Röhrenreaktor
kann aus herkömmlichen Reaktormaterialien
hergestellt sein, die dem Fachmann bekannt sind. Ein Röhrenreaktor
kann beispielsweise aus rostfreiem Stahl, mit Glas überzogenem
rostfreiem Stahl oder einem Polymer wie Polyethylen hoher Dichte,
Polypropylen, Polyvinylchlorid oder einem Polyester hergestellt
sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Röhrenreaktor aus
Polyvinylchlorid hergestellt.
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Der
Röhrenreaktor
hat typischerweise die Form eines Rohrs, dessen Länge und
Durchmesser je nach der spezifischen Reaktion, die durchgeführt wird,
variieren können.
Im Allgemeinen weist ein Rohr einen Innendurchmesser von 1 bis 24
Inch (25,4 bis 609,6 mm), bevorzugt von 4 bis 20 Inch (101,6 bis
508 mm), bevorzugter von 6 bis 10 Inch (152,4 bis 254 mm) auf.
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Eine
Pumpe ist vorgesehen, um den Inhalt des Röhrenreaktors entlang der Reaktorlänge zu bewegen.
Herkömmliche
Pumpen, die dem Fachmann bekannt sind, können verwendet werden. Nicht
einschränkende
Beispiele geeigneter Pumpen sind:
Typischerweise liefert die
Pumpe genügend
Kraft, um eine Durchflussgeschwindigkeit von 0,1 bis 2 ft/sec (0,0305
bis 0,61 m/s), bevorzugt von 0,2 bis 1 ft/sec (0,061 bis 0,305 m/s),
bevorzugter von 0,3 bis 0,7 ft/sec (0,0914 bis 0,213 m/s) bereitzustellen.
Bevorzugt erzeugt die Pumpe einen Durchfluss, der sich wie ein fester
Pfropfen (solid plug) verhält
.
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Der
Einlass für
den Röhrenreaktor
ist nicht in besonderer Weise eingeschränkt und kann einfach eine Öffnung umfassen,
die das Einführen
von Reaktanten entweder als Anfangscharge oder kontinuierlich während des
Betriebslaufs des Reaktors ermöglicht.
Die Reaktanten können
entweder gravimetrisch oder mittels einer Pumpe in den Reaktor dosiert
werden. Die Reaktanten können
in fester Form, z.B. als Pulver, oder als Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel
eingeführt
werden.
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Der
Reaktor kann auch mit zusätzlichen
Einlässen
ausgestattet werden, wie oben beschrieben ist, die sich entlang
der Länge
des Reaktors nachgeordnet dem Anfangseinlass befinden. Diese Einlässe können verwendet
werden, um an unterschiedlichen Punkten entlang des Reaktionsstroms
zusätzliche Reaktanten
hinzuzufügen.
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Der
Auslass für
das Produkt ist nicht in besonderer Weise eingeschränkt und
kann die Form eines direkten Abzugs des gesamten Reaktorinhalts aus
dem Reaktorstrom haben, oder selektives Entfernen eines Reaktionsprodukts bereitstellen.
Selektives Entfernen des Produkts kann mittels eines Größenausschlussfilters
durchgeführt
werden.
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Die
Reaktorlänge
variiert in Abhängigkeit von
der spezifischen Reaktion und von den Reaktionsbedingungen, z.B.
der Durchflussgeschwindigkeit durch den Reaktor und der Temperatur.
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Der
Reaktor kann auch mit einem Temperatursteuersystem, beispielsweise
einem Erhitzer oder einem Kühler,
ausgestattet sein. Die Fähigkeit,
die Temperatur einzustellen, ändert
sich bevorzugt über die
Reaktorlänge
hinweg, was unterschiedliche Temperaturzonen über die Reaktorlänge hinweg
ermöglicht.
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Bei
einer Ausführungsform
wird Sucrose mit einer β-2,1-Fructosyltransferase
in einem ersten Abschnitt eines Röhrenreaktors reagiert, worauf
eine Reaktion mit einer β-2,6-Fructosyltransferase
in einem nachgeordneten Abschnitt erfolgt. Vor der Reaktion mit
der β-2,6-Fructosyltransferase
kann die β-2,1-Fructosyltransferase
deaktiviert werden durch genügend
langes Erhitzen, ca. eine Minute lang, bei ausreichend hoher Temperatur,
typischerweise ca. 65 bis 95°C,
bevorzugt ca. 75 bis 90°C,
noch bevorzugter ca. 85°C.
Alternativ kann eine Deaktivierungszone das Entfernen des Wirkstoffs
aus dem Fluss des Röhrenreaktors
umfassen, z.B. über
eine Größenausschlussmembran
oder ähnliches.
Die Deaktivierung kann auch durch Einführen eines Sulzidsubstrats
für den
Wirkstoff erreicht werden, das die Wirkstoffaktivität deaktiviert.
Bevorzugt wird die Fructosyltransferase durch thermisches Deaktivieren
deaktiviert.
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Levansucrase
mit einer β-2,6-Fructosyltransferase
Aktivität
mit einem Fructan als Akzeptor, die durch Expremieren aus einem
Bacillus subtilis (ATCC 6051) erhalten wird, kann insbesondere verwendet werden,
was die ef fiziente Nutzung von Sucrose bei der Bildung der β-2,6-Bindungen von Fructose
an die Inulinkette gewährleistet.
Eine derartige Fructosyltransferase kann durch herkömmliche
Mittel, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, erhalten werden.
Wenn Sucrose effizient reagiert wird, wird das Problem des Abscheidens
von Glucose von Restsucrose gemildert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Sucrosekonzentration nach der Einwirkung einer β-2,6-Fructosyltransferase,
wenn überhaupt
vorhanden, ≤ 20
Gew-%, bevorzugter ≤ 10
Gew-%, noch bevorzugter ≤ 5
Gew-%, und noch bevorzugter ≤ 1 Gew-%.
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Die
Reaktion kann auch in einem Reaktor oder einer Reihe von Reaktoren
durchgeführt
werden, der/die mit geeigneten Einlässen für Reaktanten und Auslässen für Produkte
versehen sein kann/können.
Die Auslässe
können
für das
Entfernen eines spezifischen Produkts selektiv sein. Die Selektivität kann durch
Vorsehen geeigneter Separatoren erhalten werden, die das Entfernen
des Produkts und die Rückführung anderer
Materialien in den Reaktor ermöglichen.
Ein Separator kann in Form einer Membran oder einer Chromatographiesäule vorliegen.
In einigen Fällen
kann ein Separator eine Vielzahl von Membranen und/oder Chromatographiesäulen aufweisen,
die das selektive Entfernen des gewünschten Produkts ermöglichen.
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Nach
der Reaktion zur Herstellung von Glukose können die Fructosyltransferasen
durch 10- bis 15-minütiges
Erhitzen einer Reaktionsmischung auf ca. 100°C inaktiviert werden. Wenn erwünscht, können die
Enzyme entweder vor oder nach der Wärme-Inaktivierung mittels Ultrafiltrieren
durch ein Filter geeigneter Größe aus der
Reaktionsmischung entfernt werden.
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Typischerweise
hat das Fructan ein lineares Rückgrat
von Fructoseeinheiten in der β-O-Fructofuranose
Form mit β-2,1-Bindungen.
Die Anzahl von β-O-Fructofuranose-Einheiten
reicht typischerweise von 4 bis 20, bevorzugt von 4 bis 15, bevorzugter
von 4 bis 8. Aufgepfropft auf das lineare Fructan-Rückgrat ist/sind
eine oder mehrere β-O-Fructofuranose-Einheit(en)
mit β-2,6-Bindung
an das Rückgrat. Die
Anzahl und Dichte der auf das Rückgrat
aufgepfropften Fructoseeinheiten können variieren, jedoch gibt
es typischerweise wenigstens 1 Propf-Fructose für jeweils 5 lineare Fructoseeinheiten
mit β-2,1-Bindung,
bevorzugt wenigstens 1 für
jeweils 4, bevorzugter wenigstens 1 für jeweils 3, noch bevorzugter wenigstens
1 für jeweils
2. Diese Verhältnisse
beziehen sich nur auf die Anzahl von an dem linearen Rückgrad gefundenen
Verzweigungspunkten.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
kann das verzweigte Fructan kettenverlängert werden an verzweigende
Fructose mit β-O-Fructofuranose-Einheiten
mit β-2,1-Bindung
auf die verzweigende Fructoseeinheit kettenverlängert werden, so dass eine verzweigte
Fructanstruktur mit einer kammartigen Struktur bereitgestellt wird.
Die Anzahl von β-O-Fructofuranose-Einheiten
mit β-2,1-Bindung
an die verzweigende Fructose kann je nach Reaktionsbedingungen variieren
und reicht typischerweise von 2 bis 20, bevorzugter von 2 bis 10,
noch bevorzugter von 2 bis 8 Fruktoseeinheiten, die an einzelne
verzweigende Fructoseeinheiten angehängt werden. Es ist nicht notwendig,
dass jede verzweigende Fructoseeinheit dieselbe Anzahl von kettenverlängernden
Fructoseeinheiten trägt.
Der Begriff Kammpolymer ist auf dem Gebiet der Polymerchemie bekannt,
so dass die hier beschriebene Struktur verzweigten Fructans für den Durchschnittsfachmann
klar ist.
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Es
liegt auch im Umfang der vorliegenden Erfindung, Verzweigungen und
kettenverlängerte Verzweigungen
an einzelnen Kammketten zu bilden, die selbst auf ein lineares Fructan
mit β-2,1-Bindung aufgepfropft
sind. Die Anzahl und Dichte von auf die einzelnen Kammketten aufgepfropften
Fructoseeinheiten kann variieren, typischerweise gibt es jedoch durchschnittlich
wenigstens 1 Pfropf-Fructose für
jeweils 5 lineare Fructoseeinheiten mit β-2,1-Bindung, bevorzugt wenigstens
1 für jeweils
4, bevorzugter wenigstens 1 für
jeweils 3, noch bevorzugter wenigstens 1 für jeweils 2. Diese Verhältnisse
beziehen sich nur auf die Anzahl von an der linearen Kammkette gefundenen
Verzweigungspunkten. Die Anzahl von β-O-Fructofuranose-Einheiten
mit β-2,1-Bindung
an die verzweigende Fructose an der Kammkette kann je nach Reaktionsbedingungen
variieren und reicht typischerweise von 2 bis 20, bevorzugter von
2 bis 10, noch bevorzugter von 2 bis 8 Fruktoseeinheiten, die an
einzelne verzweigende Fructoseeinheiten angehängt werden. Es ist nicht notwendig,
dass jede verzweigende Fructoseeinheit dieselbe Anzahl von kettenverlängernden
Fructoseeinheiten trägt.
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Zu
Illustrationszwecken werden für
die Herstellung von Glukose aus Sucrose mittels wenigstens einer β-2,1-Fructosyltransferase
und einer β-2,6-Fructosyltransferase
besondere Einzelheiten dargestellt.
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Sucrose
und eine β-2,1-Fructosyltransferase werden
in einem Reaktor reagiert. Der Reaktor kann einen Einlass für Sucrose
und einen Auslass für
Glukose aufweisen. Mit Erhöhung
des Polymerisationsgrads erhöht
sich auch die Glukosekonzentration, so dass es möglich ist, dass die Geschwindigkeit
der glukosebildenden Reaktion abnimmt. Demgemäß wird bei einer bevorzugten
Ausführungsform
Glukose während
der Reaktion aus dem Reaktionsmedium entfernt. Die Glukose kann
mittels herkömmlicher Verfahren,
die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, entfernt werden, beispielsweise
mittels Membranfiltration oder Chromatographie. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfin dung umfasst Chromatographie Ionenaustausch-
und Gelausschluss-Techniken, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind. Eine Pumpe kann verwendet werden, um den Druck gegen die Membran
oder Chromatographiesäule
zu erhöhen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Auslass für
Glukose eine Membran auf, die den Fluss von Glukose aus dem Reaktionsmedium
ermöglicht,
ohne Sucrose, Fructan oder Fructosyltransferase durchtreten zu lassen.
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Eine β-2,6-Fructosyltransferase
wird dann hinzugefügt,
die bei Reaktion mit Sucrose Verzweigungen der linearen Kette bereitstellt.
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Glukose
kann kontinuierlich, chargenweise oder halbchargenweise entfernt
werden; bei einer bevorzugten Ausführungsform wird Glukose jedoch kontinuierlich
aus dem Reaktionsmedium entfernt.
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Die
Glukose kann mittels herkömmlicher Verfahren,
die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, isoliert und gereinigt
werden, beispielsweise durch Filtrieren, dem auch Kristallisation
folgen kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Fructan ebenfalls aus der Reaktionsmischung entfernt, bevorzugter
wird das Fructan kontinuierlich aus der Reaktionsmischung entfernt.
Ein Fructan kann mittels herkömmlicher
Methoden, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, entfernt werden,
beispielsweise durch Membranfiltration oder Chromatographie, z.B.
Ionenaustausch oder Gelausschluss. Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist
ein Auslass für
Fructan eine Membran auf, die den Fluss von Fructan aus dem Reaktionsmedium ermöglicht,
ohne Sucrose, Glukose oder Fructosyltransferase durchtreten zu lassen.
Alternativ kann das Fructan aus der Reaktionsmischung abgeschieden
werden, und Sucrose und Glukose werden in das Reaktionsmedium zurückgeführt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Menge des hergestellten Fructans, basierend auf dem Ausgangsgewicht
von Sucrose, ≥ 10
Gew-%, bevorzugt ≥ 20
Gew-%, bevorzugter ≥ 30
Gew-%, noch bevorzugter ≥ 40
Gew-%, und am bevorzugtesten ≥ 50
Gew-%.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform reicht
der Ertrag der hergestellten Glukose, basierend auf dem reagierten
Gewicht von Sucrose, von 25 bis 50 Gew-%, ist bevorzugt ≥ 25 Gew-%,
bevorzugt ≥ 33
Gew-%, bevorzugter ≥ 37
Gew-%, noch bevorzugter ≥ 40
Gew-%, und am bevorzugtesten ca. 50 Gew-%.
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Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung sind kommerzielle Mengen
definiert als Produktionsrate von Glukose von 103 bis
105 kg/Tag und liegen bevorzugt bei einer
Menge von ≥ 1.000
kg/Tag, bevorzugt ≥ 2.000
kg/Tag, noch bevorzugter ≥ 5.000 kg/Tag.
Außerdem
ist die Produktionsrate kommerzieller Mengen relativ zu der Menge
des Sucrose-Ausgangsmaterials. Daher basieren die oben genannten Produktionsraten
auf einer Verarbeitungseinheit von 6.000 kg Sucrose. Demgemäß bezieht
sich der Begriff „kommerzielle
Mengen" nicht auf
eine absolute Menge, sondern vielmehr auf eine kommerziell akzeptable
Produktionsrate.
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Um
die Effizienz der Glukoseherstellung zu erhöhen, umfasst bei einer bevorzugten
Ausführungsform
für chargenweise
Kettenverlängerung jede
Charge 20 bis 25 Gew-% des Produkts der vorhergehenden Reaktion.
Demgemäß werden,
nachdem eine Anfangscharge der Kettenverlängerung fertig ist, 75 bis
80 Gew-% der Reaktanten entfernt, und die restlichen 20 bis 25 Gew-%
verbleiben als Reaktant für
eine zweite Charge der Kettenverlängerung. Daher werden die 20
bis 25 Gew-% des ersten Reaktionsprodukts in einen Reaktor mit Sucrose
und β-2,1-Fructosyltransferase
geladen. Auf diese Weise findet der Übergang von Fructose aus Sucrose
mit der β-2,1-Fructosyltransferase
in Anwesenheit einer höheren
Konzentration von höheren
Fructanen statt, so dass die Bildung zusätzlicher höherer Fructane eher als die
Bildung von Trisacchariden (F-F-G) begünstigt wird. Da die Herstellung
höherer
Fructane Glukose effizienter herstellt, ist dies ein noch effizienteres
Verfahren zur Bildung von Glukose.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann die Effizienz des Verfahrens durch Zurückgewinnen eventueller nicht
reagierter Sucrose aus dem Produkt der Kettenverlängerung (β-2,1-Fructosyltransferase)
oder der Verzweigung (β-2,6-Fructosyltransferase)
weiter erhöht
werden. Typischerweise ergibt die Einwirkung einer Fructosyltransferase
mit Sucrose eine Reaktionsmischung, die Glukose, nicht reagierte
Sucrose, Fructan und Fructose enthält. Das Entfernen nicht reagierter
Sucrose und ihr Recyceln als Ausgangsmaterial für eine Fructosyltransferase
erhöht
die Effizienz der Glukoseherstellung außerordentlich.
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Sucrose
kann beispielsweise mittels herkömmlicher
Chromatographietechniken, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind, entfernt werden. Als spezielles Beispiel können simulierte Bewegtbett-Techniken
verwendet werden, um Glukose, höhere
Fructane (DP5 und höher) und Sucrose abzuscheiden.
Der Sucroseanteil weist typischerweise des Weiteren niedrigere Fructane
DP3 und DP4 und Glukose
auf, die jeweils zu einer Fructosyltransferase-Reaktion zurückgeführt werden
können,
was die Effizienz der Glukoseherstellung erhöht.
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Typischerweise
verwendet eine Bewegtbett-Technik als Stützmittel ein Salz eines anionischen
Austauscherharzes, z.B. das Natriumsalz eines Styrol Divinyl Benzol
Sulfonsäure
Harzes, das einen Vernetzungsgrad von 4 bis 6 aufweist. Wenn der Vernetzungsgrad
des Harzes über
6% liegt, verringert sich die Effizienz der Abscheidung. Wenn der Vernetzungsgrad
des Harzes unter 4% liegt, ist die mechanische Intaktheit des Harzes
unerwünscht.
Ein geeignetes Harz ist als DOWEX® Ionenaustauscherharz
von Dow Chemical erhältlich.
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Die
Abscheidung von Glukose kann auch durch Größenausschlus-Techniken erreicht
werden, die herkömmliche
Hohltypmembranen verwenden, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
sind. Die aufeinander folgende Kombination der kommerziell erhältlichen
Größenausschlussmembranen
G10 und G5 ermöglicht die
effektive Isolierung von Glukose sowie eines Anteils, der Sucrose
und niedrigere Fructane enthält,
der in den Reaktor recycelt werden. kann.
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In 1 bezeichnet 1 einen
Reaktor, 2 einen Einlass für Sucrose, 3 einen
Auslass für
Glukose, 4 einen Auslass für ein Fructan und 5 einen
Separator, der für
Glukose durchlässig
ist, jedoch nicht durchlässig
ist für
Sucrose, eine Fructosyltransferase oder ein Fructan. Sucrose wird über den
Einlass 2 einem Abschnitt des Reaktors 1 zugeführt, der
eine β-2,1-Fructosyltransferase
und eine β-2,6-Fructosyltransferase enthält. In einer
derartigen Konfiguration wird eine Aufteilung derart vorgenommen,
dass Fructane an einer Seite des Separators konzentriert werden.
Der Reaktor ist mit einem Glukose-Auslass 3 ausgestattet,
der sich auf der Glukose-Seite des Separators 3 befindet.
Der Auslass für
Fructan 4 kann mit einem (nicht gezeigten) Separator ausgestattet
sein, der den Durchtritt von Fructan erlaubt, jedoch nicht den Durchtritt
von Sucrose, Glukose oder Fructosyltransferasen. Wenn ein Membransystem
verwendet wird, um Fructan zu isolieren, erlaubt die Membran typischerweise
den Durchtritt von Glukose und Sucrose, nicht jedoch den Durchtritt
des verzweigten Fructans. Daher wird Fructan effektiv abgeschieden.
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In 1a bezeichnet 1 einen
Reaktor, 1a einen getrennten Reaktorabschnitt, 2 einen
Einlass für Sucrose, 3 einen
Auslass für
Glukose, 4 einen Auslass für ein Fructan und 5 einen
Separator für
Glukose. Sucrose wird über
den Einlass 2 einem Reaktorabschnitt 1a des Reaktors 1 zugeführt, der
eine β-2,1-Fructosyltransferase
und eine β-2,6-Fructosyltransferase
enthält.
Bei einer derartigen Konfiguration wird Glukose mittels eines Separators 5 von
dem Reaktionsmedium abgeschieden, bevor sie über den Glukose-Auslass 3 entfernt
wird. Während
der Abscheidung von Glukose können
die verbleibenden Materialien in den Reaktorabschnitt 1a recycled
werden. Der Auslass für
Fructan 4 kann mit einem (nicht gezeigten) Separator ausgestattet
sein, der den Durchtritt von Fructan erlaubt, jedoch nicht den Durchtritt
von Sucrose, Glukose oder Fructosyltransferasen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist ein Reaktor, der einen Einlass für Sucrose aufweist, mit einem
externen Separator ausgestattet, der sowohl Glukose als auch ein
Fructan von Sucrose abscheidet. Nicht reagierte Sucrose kann, wenn
vorhanden, an den Reaktor zurückgeführt werden.
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In 2 bezeichnet 1 einen
ersten Reaktor, 2 und 11 bezeichnen Einlässe für Sucrose, 3 und 8 bezeichnen
Auslässe
für Glukose, 4 bezeichnet
einen Auslass für
ein lineares Fructan, 5 und 10 bezeichnen Separatoren,
die für
Glukose durchlässig sind,
jedoch nicht für
Sucrose, eine Fructosyltransferase oder ein höheres Fructan, 6 bezeichnet
einen zweiten Reaktor, 7 bezeichnet einen Einlass für ein lineares
Fructan, und 9 bezeichnet einen Auslass für ein verzweigtes
Fructan. Es werden zwei Reaktoren werden verwendet, die jeweils
mit Separatoren 5 und 10 untergliedert sind, die
für Glukose
durchlässig,
jedoch für
Sucrose, Fructosyltransferasen oder für lineare oder verzweigte Fructane
undurchlässig
sind. In dem ersten Reaktor 1 ist die Konzentration von
Sucrose derart, dass sie die Synthese linearer β-2,1-Inulin-Fructane ermöglicht;
daraufhin wird das Produkt über
den Einlass für
ein lineares Fructan an den zweiten Reaktor 6 weitergeleitet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
erlaubt entweder der Auslass für
lineares Fructan 4 oder der Einlass für lineares Fructan 7 nicht
den Durchtritt einer aktiven Fructosyltransferase. Dies kann durch
Ausstatten entweder des Auslasses 4 oder des Einlasses 7 mit
einer Membran erfolgen, die den Durchtritt einer Fructosyltransferase
nicht erlaubt. Alternativ kann entweder der Auslass 4 oder
der Einlass 7 mit einer Deaktivierungszone aus Fructosyltransferase
ausgestattet sein, beispielsweise durch genügend langes Erhitzen, ca. eine
Minute lang, bei ausreichend hoher Temperatur, typischerweise ca.
65 bis 95°C,
bevorzugt ca. 75 bis 90°C,
noch bevorzugter ca. 85°C.
In dem zweiten Reaktor 6 ist eine β-2,6-Fructosyltransferase in
einem Abschnitt des zweiten Reaktors 6 enthalten, und ein
lineares Fructan wird mit Sucrose reagiert. Glukose darf durch den
Separator 10 hindurchtreten und wird über den Glukose-Auslass 8 entfernt.
Während
der Abscheidung von Glukose können
die verbleibenden Materialien in den Reaktorabschnitt 6 recycled
werden. Das verzweigte Fructan kann über den Auslass für verzweigtes
Fructan 9 entfernt werden. Der Auslass für verzweigtes
Fructan 9 kann mit einem (nicht gezeigten) Separator ausgestattet
sein, der den Durchtritt verzweigter Fructane erlaubt, nicht jedoch
den Durchtritt von Sucrose, Glukose oder Fructosyltransferasen.
-
In 2a bezeichnet 1 einen
ersten Reaktor und 1a einen getrennten Reaktorabschnitt, 2 und 11 bezeichnen
Einlässe
für Sucrose, 3 und 8 bezeichnen
Auslässe
für Glukose, 4 bezeichnet
einen Auslass für
ein lineares Fructan, 5 und 10 bezeichnen externe
Separatoren, die für
Glukose durchlässig
sind, jedoch für
Sucrose, Fructosyltransferasen oder lineares oder verzweigtes Fructan
undurchlässig, 6 bezeichnet
einen zweiten Reaktor und 6a bezeichnet einen getrennten
Reaktorabschnitt, 7 bezeichnet einen Einlass für ein lineares
Fructan und 9 bezeichnet einen Auslass für ein verzweigtes
Fructan. Es werden zwei Reaktoren verwendet, die mit externen Separatoren 5 und 10 ausgestattet
sind, die für
Glukose durchlässig
sind, für
Sucrose, Fructosyltransferasen oder lineare oder verzweigte Fructane
jedoch undurchlässig.
In dem ersten Reaktorabschnitt 1a ist die Konzentration
von Sucrose derart, dass sie die Synthese linearer Fructane mit β-2,1-Bindung
ermöglicht;
daraufhin wird das Produkt über
den Einlass für
ein lineares Fructan 7 an den zweiten separaten Reaktorabschnitt 6a weitergeleitet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
erlaubt entweder der Auslass für
lineares Fructan 4 oder der Einlass für lineares Fructan 7 nicht
den Durchtritt einer aktiven Fructosyltransferase. Dies kann durch
Ausstatten entweder des Auslasses 4 oder des Einlasses 7 mit einer
Membran erfolgen, die den Durchtritt einer Fructosyltransferase
nicht erlaubt. Alternativ kann entweder der Auslass 4 oder
der Einlass 7 mit einer Deaktivierungszone aus Fructosyltransferase
ausgestattet sein, beispielsweise durch genügend langes Erhitzen, ca. eine
Minute lang, bei ausreichend hoher Temperatur, typischerweise ca.
65 bis 95°C,
bevorzugt ca. 75 bis 90°C,
noch bevorzugter ca. 85°C.
In dem zweiten Reaktor 6 ist eine β-2,6-Fructosyltransferase in
dem getrennten Reaktorabschnitt 6a enthalten, und ein lineares
Fructan wird mit Sucrose reagiert. Glukose kann durch den Separator 10 hindurchtreten
und wird über
den Glukose-Auslass 8 entfernt. Das verzweigte Fructan
kann über
den Auslass für
verzweigtes Fructan 9 entfernt werden. Der Auslass für verzweigtes
Fructan 9 kann mit einem (nicht gezeigten) Separator ausgestattet
sein, der den Durchtritt verzweigten Fructans erlaubt, jedoch nicht
den Durchtritt von Sucrose, Glukose oder β-2,6-Fructosyltransferase. Die
beiden Separatoren 5 und 10 sind mit einer Recycle-Leitung
dargestellt, um andere Materialien als Glukose, beispielsweise Sucrose
und niedrigeres Fructan, bei Bedarf zurückzuführen.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt in einem Reaktor
durchgeführt,
der zur Herstellung kommerzieller Mengen verzweigten Fructans geeignet
ist. Der Reaktor weist bevorzugt einen oder mehrere Einlässe zum
Einführen
von Sucrose und/oder der Fructosyltransferase auf, sowie eine Einrichtung
zum Isolieren kommerzieller Mengen von verzweigtem Fructan aus dem
Reaktor. Der Reaktor kann, wie in den 2 und 2a gezeigt ist,
mehrere Gefäße umfassen,
die als Reaktorsystem funktionieren.
-
Es
liegt auch im Umfang der vorliegenden Erfindung, zusätzliche
Modifikationen der enzymatisch erzeugten verzweigten Fructane zu
tätigen,
entweder durch herkömmliche
chemische Modifikation oder. durch zusätzliche enzymatische Modifikation. Nicht
einschränkende
Beispiele chemischer Modifikation können Alkylierung, Veresterung,
Dehydration, Zyklisierung und Teilhydrolyse umfassen. Nicht einschränkende Beispiele
enzymatischer Modifikation können
Glykosylation umfassen.
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Ein
verzweigtes Fructan kann als Auflockerungsmittel für Nahrungsmittel
und Nahrungsmittelsüßstoffe,
das selbst Süße aufweist,
verwendet werden.
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Nachdem
die vorliegende Erfindung α-allgemein
beschrieben worden ist, kann ein weitergehendes Verständnis durch
Bezugnahme auf bestimmte spezifische Beispiele erhalten werden,
die rein zu Illustrationszwecken hier dar gelegt werden und, wenn nicht
anders angegeben, nicht einschränkend
zu verstehen sind.
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Klonen und Expremierverfahren:
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Die
Kodierungssequenz der Streptococcus mutans Fructosyltransferase,
der die vorhergesagte Signalsequenz fehlt, kann aus dem Streptococcus mutans
Bakterienstamm ATCC 25175 durch PCR (Polymerase Chain Reaction;
Polymerase-Kettenreaktion) isoliert werden. Zwei Primer wurden entworfen
und synthetisiert. Der erste, ein 5'-TCTGCGGGATCCCAGGCAGATGAAGCCAATTCAAC-3', enthielt eine BamHI
Restriktionsstelle, der eine Sequenz folgt, die zu der Sequenz identisch
ist, die dem Ende der vorhergesagten Signalsequenz in der Streptococcus-mutans-Fructosyltransferase-Kodierungssequenz
unmittelbar folgt. Der zweite, ein 5'-TCTGCGAAGCTTTTATTTAAAACCAATGCTTACACA-3', enthielt eine HindIII
Restriktionsstelle, der die umgekehrte Komplementsequenz entsprechend
dem C-terminalen Ende der Streptococcus-mutans-Fructosyltransferase-Kodierungssequenz
folgt. Beide Primer wurden mit genomischer DNA kombiniert, die aus
dem Streptococcusmutans-Stamm ATCC 25175 isoliert wurde, und bei
der PCR verwendet. Das resultierende DNA-Fragment wurde mit BamHI
und HindIII verdaut und an BamHI-HindIII verdautes Plasmid, pGEX-KT-ext,
ligiert. Diese Ligation führte
zu der oben beschriebenen Streptococcus-mutans-Fructosyltransferase-Kodierungssequenz,
die im Frame unmittelbar nachgeordnet zu der Kodierungssequenz von
Glutathion-S-Transferase (GST) platziert wurde. Das pGEX-KT-ext Streptococcus-mutans-Fructosyltransferase-Plasmid
wurde in E. coli BL21 Zellen transformiert. Die Proteinexpremierung
aus dem resultierenden Transformanten führte zu einer intrazellulären Akkumulation
eines GST- ext Streptococcus-mutans-Fructosyltransferase-Fusionsproteins.
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Selbstverständlich sind
angesichts der oben genannten Lehren zahlreiche Modifikationen und
Variationen der vorliegenden Erfindung möglich. Es ist daher so zu verstehen,
dass die Erfindung im Umfang der beigefügten Ansprüche auch anders als hier speziell
beschrieben praktiziert werden kann.