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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum sicheren Verwahren
von Schlüsseln, wie
im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert, beispielsweise zur Verwendung
in Privatanwesen, Krankeneinrichtungen, Büros und anderen Gebäuden dieser
Art, siehe beispielsweise die
US 5671503 A . Die Erfindung ist ferner relevant
für Eingangstore
zu Fabriken, Anlagen, Kabinenbereichen und dergleichen.
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Hintergrund
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In
einigen Situationen soll Krankenpflege- oder Wachpersonal Zugang
zu einem verschlossenen Bereich haben, wo niemand anwesend ist oder wo
der Bewohner nicht in der Lage ist, die Eingangstür zu entriegeln.
Es kann sich um ein Geschäft
handeln, das von einem Wachmann inspiziert werden soll, oder Räume zum
Pflegen von Patienten, die Besuch von eingestelltem Krankenpflegepersonal
von außerhalb
erhalten.
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Bislang
wurde diese Art Personal üblicherweise
mit Schlüsseln
für die
relevanten Türen
versorgt. Dies impliziert eine umfangreiche Verwaltung und Transport
von Schlüsseln.
Die sichere Aufbewahrung von Schlüsseln in speziellen Schließfächern oder
an den Türen
beinhaltet kostspielige Zusatzarbeit und Sonderausrüstung.
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Aufgaben
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Hauptaufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen,
die die Verwaltungsabläufe
für die
Schlüssel
vereinfacht und ferner das Eintreten durch die verschlossenen Türen vereinfacht.
Die Erfindung soll somit die sichere Verwahrung, den Transport und
die Verwaltung der individuellen Schlüssel vereinfachen. Ferner soll
die Erfindung die Probleme verringern, die mit dem Austausch von
Schlössern
einhergehen, wo ein oder mehr neue Schlüssel hergestellt werden müssen und wenigstens
ein Schlüssel
zur sicheren Verwahrung an einen entfernten Ort transportiert werden
muss. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, dass die Vorrichtung
in Alarmanlagen integrierbar sein soll.
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Die Erfindung
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Die
Erfindung ist in Anspruch 1 definiert. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Mit "Schlosszylinder" ist in diesem Zusammenhang
jede Form von Schließmechanismus
gemeint, die zur Verwendung in Verbindung mit einem Türgriff oder
dergleichen eingesetzt werden kann. Mit "Schlüsselvorrichtung" ist jede Art von
Vorrichtung gemeint, die zum Entriegeln einer Tür einsetzbar ist, z.B. herkömmliche
Schlüssel,
elektronische Schlüssel,
Kartenschlüssel
mit Perforationen oder elektronischen Sendern, Passwörter, Kombinationen
etc. Der Schlosszylinder kann dementsprechend dazu ausgelegt sein,
durch andere Mittel als herkömmliche Schlüssel geöffnet zu
werden.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
es möglich,
die Verwaltung und den Transport von Schlüsseln für Personal zu vereinfachen,
das Zugang zu verschiedenen Räumen
oder Gebäuden
mit verschiedenen Schlüsseln
für jedes
Schloss benötigt.
Dies gilt sowohl für
systematischen Zugang, beispielsweise für eingestelltes Krankenpersonal,
das verschiedenen Heimpatienten regelmäßige Besuche abstattet, oder
für Dienstpersonal
einer Feuerwehr, das Zugang zu Gebäuden in ihrem Feuerschutzbereich
benötigt.
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Die
Erfindung kann ferner bei Räumen
angewandt werden, bei denen das Risiko besteht, dass jemand das
Schloss einrastet, ohne es entriegeln zu können, und bei bestimmten Türen, wo
es wünschenswert
ist, einen überzähligen Schlüssel zu
haben, beispielsweise für
den Fall, dass der normale Schlüssel
verloren gehen sollte.
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Indem
man alle Türgriffe
in einem bestimmten Dienstbereich mit Schlössern versieht, die sich mit
einem oder wenigen verschiedenen Schlüsseln öffnen lassen, vorzugsweise
Systemschlüsseln,
ist es ausreichend, dass das Personal nur den einen oder die wenigen
relevanten Systemschlüssel
mit sich führt,
um Zugang zu verschiedenen Räumlichkeiten
mit verschlossenen Eingangstüren
zu erhalten.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
die Gestaltung eines Türgriffs
derart, dass er äußerlich
einem herkömmlichen
Griffdesign entspricht. Sowohl die äußeren als auch die inneren
Teile einschließlich
des Schlosszylinders können
mit rationellen Herstellungsschritten gefertigt werden.
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Die
Erfindung kann ferner zur Integration in eine Alarmanlage ausgelegt
sein, beispielsweise indem sie einen Schalter oder eine Kabelschleife
im Griff umfasst.
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Der
Türgriff
kann einen Hauptteil umfassen, der rohrartig ist, eventuell mit
einer konischen Erweiterung zu seinem freien Ende hin, in den ein
herausziehbarer Schlosszylinder beispielsweise für einen Systemschlüssel installiert
ist, mit einem Schließelement,
das in Eingriff mit einem oder mehreren Vorsprüngen oder Ausnehmungen in der
Innenwand des Türgriffs
gebracht werden kann.
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Der
Türgriff
kann einen Schlüsselhalter
für die
individuelle Schlüsselvorrichtung
umfassen, wobei der Schlüsselhalter
in der Ausnehmung des Türgriffs,
vorzugsweise an dem Schlosszylinder angebracht, angeordnet ist.
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Der
Türgriff
kann ferner eine Anzeige umfassen, die die Kombination zum Öffnen eines
Kombinationsschlosses anzeigt, wenn ein Systemschlüssel verwendet
wird.
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Um
ein unberechtigtes Herausnehmen der Schlüsselvorrichtung zu verhindern,
kann ein wärmeempfindliches
Material oder dergleichen im Schlüsselhalter oder nahe dem Schlüsselhalter
vorgesehen sein, welches Material in der Lage ist, die Schlüsselvorrichtung
zu blockieren, wenn der Türgriff
mit Schleifmitteln oder dergleichen geöffnet wird. Das Material kann
in einer Kapsel eingeschlossen sein und Eigenschaften haben, die
ein Blockieren der Schlüsselvorrichtung
bewirken, wenn die zwei in gegenseitigen Kontakt gebracht werden.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Schließsystem für Gebäude, Fabrikanlagen und dergleichen
mit einem Türgriff
gemäß einem
der Ansprüche
1 bis 7.
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Beispiel
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Die
Erfindung wird nachfolgend detaillierter mit Bezug zu den beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in denen:
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1 eine
Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Türgriffs ist,
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2A und B eine Seitenansicht bzw. Rückansicht
eines Schlosszylinders mit einem Schlüsselhalter sind, der zum Einbau
in den Türgriff
von 1 vorgesehen ist,
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3 die
Funktionsweise der Erfindung erläutert,
wohingegen
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4 eine
schematische Ansicht einer Ausführungsform
ist, bei der der Türgriff
an eine kombinierte Schließ-
und Alarmanlage angeschlossen ist.
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Der
in den 1 und 2 gezeigte Türgriff umfasst einen konischen
hohlen Hauptkörper 11 mit einem
geschlossenen Punktende und einem offenen breiten Ende. Am Punktende
ist der Hauptkörper 11 an
ein Verlängerungsrohr 12 mit
rechteckigen Löchern 13 zur
Aufnahme einer (nicht gezeigten) Folgerspindel angeschlossen. Das
Rohr 12 kann mit einer seitlichen Bohrung für einen
Schließstift
versehen sein, der in herkömmlicher
Weise durch den Türschild
verborgen ist. Der gezeigte Türgriff
kann in Verbindung mit bekannten Türschlössern und Öffnungsmechanismen, insbesondere
von standardisierten Typen, eingesetzt werden, jedoch auch mit spezielleren
Installationen.
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Am
breiten Ende des Hauptkörpers 11 sind zwei
gegenüberliegende
innere Vorsprünge 14, 15 integral
mit der Wand des Hauptkörpers
angeordnet. Die Vorsprünge 14, 15 dienen
als Gegenstücke
für ein
Paar von Schließstiften 16,
die sich von einem Schlosszylinder 17 wegerstrecken, und
an die Öffnung
zwischen den Vorsprüngen
des Hauptzylinders angepasst sind.
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Der
Schlosszylinder 17 trägt
einen kastenförmigen
Schlüsselhalter 18,
beispielsweise aus Kunststoff, mit einem Behälter für einen oder zwei individuelle
Schlüssel 19.
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3 zeigt,
wie die Erfindung bei einer Tür verwendet
wird, beispielsweise am Eingang einer Behindertenwohnung, die von
einer Pflegeperson aufgesucht werden soll. Die Pflegeperson führt einen Schlüssel 20 mit
sich, typischerweise einen Systemschlüssel, der in der gleichen Weise
in den Schlosszylinder 17 des Türgriffs 11 passt,
wie er typischerweise in die Schlosszylinder verschiedener Türgriffe im
Arbeitsbereich der Pflegeperson passt (A). Der Schlosszylinder 17 mit
dem Schlüsselkasten 18 kann dann
herausgezogen werden (B), um einen Zugriff auf eine individuelle
Schlüsselvorrichtung 19 für das Türschloss 21 zu
geben. Nachdem die Arbeit ausgeführt
ist, wird die Pflegeperson die Schlüsselvorrichtung 19 zurücklegen,
den Schlosszylinder 17 wieder in den Griff einsetzen und
ihn mit dem anderen (System-)Schlüssel 20 verschließen.
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Die
Schlüsselvorrichtung 19 kann
mit einem verplombten Band am Schlüsselkasten befestigt sein,
so dass es unmöglich
ist, den Schlüssel
vom Türgriff
zu entfernen, ohne eine sichtbare Spur zu hinterlassen.
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Die
Schlüsselvorrichtung 19 ist
als ein herkömmlicher
Schlüssel
gezeigt, kann jedoch verschiedene Ausführungsformen annehmen. Es kann
ein elektronischer Schlüssel,
ein Kartenschlüssel
etc. sein. Die Ausnehmung im Türgriff 11 kann
einen Zeiger oder eine Anzeige oder dergleichen enthalten, der/die
Information über
eine Kombination, ein Passwort oder dergleichen bietet, welches
statt eines oder zusätzlich
zu einem herkömmlichen
Schlüssel
verwendet wird.
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4 zeigt,
wie der erfindungsgemäße Türgriff 11 in
Kombination mit einer Alarmanlage angeordnet sein kann. Von einer
Alarmzentrale 22 innerhalb des Gebäudes ist ein Kabel 23 zum
Türgriff
gezogen, beispielsweise durch ein Loch in der Folgerspindel. Das
Kabel 23 kann an einen Schalter oder eine Kabelschleife
innerhalb des Türgriffs 11 angeschlossen
sein, wobei der Schalter oder die Kabelschleife einen integralen
Bestandteil der Alarmanlage bildet.
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Ein
erfindungsgemäßer Türgriff kann
mit einem Einbrecher-"Stopp" ausgestattet sein,
indem man den Schlüsselhalter
mit einem Material versieht, das bei Erhitzung, beispielsweise beim
Versuch, den Türgriff
durch Schleifen aufzubrechen, ein Blockieren der Schlüsselvorrichtung
verursacht. Das Material kann in einer Kapsel eingeschlossen sein
und Eigenschaften haben, die ein effektives Blockieren der Schlüsselvorrichtung
sicherstellen, falls und wenn das Material in Kontakt mit der Schlüsselvorrichtung gebracht
wird.
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Abwandlungen
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Es
kann Alternativen zur gezeigten Ausführungsform eines Türgriffs
geben, beispielsweise andere Formen und andere Betriebsfunktionen,
beispielsweise ein Drehen und Drücken
zum Öffnen
einer Tür.
Das gemeinsame Merkmal besteht weiterhin in der Anordnung einer
Ausnehmung zum sicheren Verwahren einer Schlüsselvorrichtung, ohne Löcher in
das Türblatt
machen zu müssen
oder sichtbare Fächer
hierfür
vorzusehen.