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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Identifikation und
Isolierung eines Polypeptids, hierin „DcR3" genannt, Anti-DcR3-Antikörper und
ihre Verwendungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Verschiedene
Moleküle,
wie z. B. der Tumornekrose-Faktor α („TNF-α"), der Tumornekrose-Faktor β („TNF-β” oder „Lymphotoxin"), CD30-Ligand, CD27-Ligand,
CD40-Ligand, OX-40-Ligand,
4-1BB-Ligand, Fas-Ligand (auch als Apo-1-Ligand oder CD95-Ligand
bezeichnet) und Apo-2-Ligand (auch als TRAIL bezeichnet), wurden
als Mitglieder der Tumornekrose-Faktor-(„„TNF"-)Familie der Zytokine identifiziert
[siehe z. B. Gruss und Dower, Blood 85, 3378–3404 (1995); Wiley et al.,
Immunity 3, 673–682
(1995); Pitti et al., J. Biol. Chem. 271, 12687–12690 (1996)]. Unter diesen
Molekülen
wurde von TNF-α,
TNF-β, CD30-Ligand,
4-1BB-Ligand, Fas-Ligand und Apo-2-Ligand (TRAIL) berichtet, dass
sie in apoptotischen Zelltod involviert sind. Sowohl von TNF-α als auch
von TNF-β wurde
berichtet, dass sie apoptotischen Tod in anfälligen Tumorzellen induzieren
[Schmid et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 83, 1881 (1986); Dealtry
et al., Eur. J. Immunol. 17, 689 (1987)]. Zheng et al. berichteten,
dass TNF-α in
die Post-Stimulations-Apoptose CD8-positiver T-Zellen involviert
ist [Zheng et al., Nature 377, 348–351 (1995)]. Andere Forscher
berichteten, dass der CD30-Ligand
in die Deletion selbstreaktiver T-Zellen im Thymus involviert sein
könnte
[Amakawa et al., Cold Spring Harbor Laborstory Symposium an Programmed
Cell Death, Abstr. Nr. 10 (1995)].
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Der
Fas-Ligand scheint hauptsächlich
drei Typen von Apoptose zu regulieren: (a) den aktivierungsinduzierten
Zelltod (AICD) reifer T-Lymphozyten; (b) die Eliminierung von Entzündungszellen
von immunprivilegierten Stellen; und (c) das Abtöten beschädigter Zellen durch zytotoxische
Lymphozyten [Nagata, Cell 88, 355 (1997)]. Es wurde berichtet, dass
der T-Zellen-AICD zur Ausschaltung der Immunantwort des Wirts beiträgt, sobald
eine Infektion eliminiert wurde. Eine wiederholte Stimulation des
T-Zellen-Rezeptors (TCR) durch Antigen induzierte die Expression
von Fas-Ligand und
Fas auf der Oberfläche
von T-Helferzellen; anschließend bindet
der Fas-Ligand Fas
und kann in den aktivierten Lymphozyten Apoptose auslösen, was
zu ihrer Eliminierung führt.
Immunprivilegierte Stellen umfassen Gewebe, wie z. B. Auge, Gehirn
oder Hoden, in denen entzündliche
Immunantworten die Funktion stören
können.
Zellen an immunprivilegierten Stellen scheinen den Fas-Liganden
konstitutiv zu exprimieren und infiltrierende Leukozyten, die Fas
exprimieren, durch Fas-abhängige
Apoptose zu eliminieren. Gewisse Krebsarten, unter anderem Melanome
[Hahne et al., Science 274, 1363 (1996)] und hepatozelluläre Karzinome
[Strand et al., Nature Med. 2, 1361–1366 (1996)], verwenden einen ähnlichen
Fas-Ligand-abhängigen
Mechanismus, um die Immunüberwachung
zu umgehen. Von natürlichen
Killer-(NK-)Zellen und zytotoxischen T-Lymphozyten wurde berichtet,
dass sie Zellen, die durch virale oder bakterielle Infektion oder
durch onkogene Transformation geschädigt wurden, durch zumindest
zwei Wege eliminieren. Ein Weg umfasst die Freisetzung von Perforin
und Granzymen, und ein Alternativweg umfasst die Expression von
Fas-Ligand und die
Induktion von Apoptose durch die Bindung von Fas an Target-Zellen
[Nagata, s. o.; Moretta, Cell 90, 13 (1997)].
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Mutationen
im Maus-Fas/Apo-1-Rezeptor oder in Ligand-Genen (genannt Ipr bzw.
gld) wurden mit manchen Autoimmunerkrankungen assoziiert, was darauf
hindeutet, dass der Fas-Ligand eine Rolle in der Regulierung der
klonalen Deletion selbstreaktiver Lymphozyten in der Peripherie
spielen kann [Krammer et al., Curr. Op. Immunol. 6, 279–289 (1994);
Nagata et al., Science 267, 1449–1456 (1995)]. Von Fas-Ligand wird auch
berichtet, dass er Post-Stimulations-Apoptose in CD4-positiven T-Lymphozyten und in
B-Lymphozyten induziert, und er kann in die Elimination aktivierter
Lymphozyten involviert sein, wenn ihre Funktion nicht mehr gebraucht
wird [Krammer et al., s. o.; Nagata et al., s. o.]. Von monoklonalen
Agonisten-Maus-Antikörpern, die spezifisch
an den Fas-Rezeptor binden, wurde berichtet, dass sie eine zellabtötende Aktivität aufweisen,
die mit jener von TNF-α vergleichbar
ist oder dieser ähnelt
[Yonehara et al., J. Exp. Med. 169, 1747–1756 (1989)].
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Von
der Induktion verschiedener zellulärer Antworten, die durch solche
TNF-Familien-Zytokine
vermittelt werden, wird angenommen, dass sie durch ihre Bindung
an spezifische Zellrezeptoren initiiert wird. Zwei verschiedene
TNF-Rezeptoren mit etwa 55 kDa (TNFR1) und 75 kDa (TNFR2) wurden
identifiziert [Hohman et al., J. Biol. Chem. 264, 14927–14934 (1989);
Brockhaus et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 87, 3127–3131 (1990);
EP 417.563 , veröffentlicht
am 20. März
1991], und menschliche und Maus-cDNAs, die beiden Rezeptor-Typen entsprechen,
wurden isoliert und charakterisiert [Loetscher et al., Cell 61,
351 (1990); Schall et al., Cell 61, 361 (1990); Smith et al., Science
248, 1019–1023
(1990); Lewis et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 88, 2830–2834 (1991); Goodwin
et al., Mol. Cell. Biol. 11, 3020–3026 (1991)]. Extensive Polymorphismen
wurden mit beiden TNF-Rezeptor-Genen assoziiert [siehe z. B. Takao
et al., Immunogenetics 37, 199–203
(1993)]. Beide TNFRs haben die typische Struktur von Zelloberflächenrezeptoren
gemeinsam, umfassend extrazelluläre,
Transmembran- und intrazelluläre
Regionen. Die extrazellulären
Abschnitte beider Rezeptoren sind auch natürlich als lösliche TNF-Bindungsproteine
zu finden [Y. Nophar et al., EMBO J. 9, 3269 (1990); und T. Kohno
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 8331 (1990)]. Vor noch kürzerer Zeit
wurde von Hale et al. [J. Cell. Biochem. Ergänzungsband 15F, 113 (P424)
(1991)] über
die Klonierung rekombinanter löslicher
TNF-Rezeptoren berichtet.
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Der
extrazelluläre
Abschnitt von Typ-1- und Typ-2-TNFRs (TNFR1 und TNFR2) enthält ein repetitives Aminosäuresequenzmuster
aus vier cysteinreichen Domänen
(CRDs), genannt 1 bis 4, beginnend am NH2-Terminus.
Jede CRD ist etwa 40 Aminosäuren
lang und enthält
4 bis 6 Cysteinreste an Positionen, die gut konserviert sind [Schall
et al., s. o.; Loetscher et al., s. o.; Smith et al.; Nophar et
al., s. o.; Kohno et al., s. o.]. Bei TNFR1 sind die ungefähren Grenzen
der vier CRDs Folgende: CRD1-Aminosäuren 14 bis etwa 53; CRD2-Aminosäuren von
etwa 54 bis etwa 97; CRD3-Aminosäuren
von etwa 98 bis etwa 138; CRD4-Aminosäuren von etwa 139 bis etwa
167. Bei TNFR2 umfasst CRD1 die Aminosäuren 17 bis etwa 54; CRD2-
die Aminosäuren
von etwa 55 bis etwa 97; CRD3- die Aminosäuren von etwa 98 bis etwa 140;
und CRD4- die Aminosäuren
von etwa 141 bis etwa 179 [Banner et al., Cell 73, 431–435 (1993)].
Die potentielle Rolle der CRDs in der Liganden-Bindung wird auch
von Banner et al., s. o., beschrieben.
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Ein ähnlich repetitives
Muster an CRDs existiert in mehreren anderen Zelloberflächenproteinen,
unter anderem im p75-Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor (NGFR) [Johnson
et al., Cell 47, 545 (1986); Radeke et al., Nature 325, 593 (1987)],
im B-Zellen-Antigen
CD40 [Stamenkovic et al., EMBO J. 8, 1403 (1989)], im T-Zellen-Antigen OX40 [Mallet
et al., EMBO J. 9, 1063 (1990)] und im Fas-Antigen [Yonehara et
al., s. o., und Itoh et al., Cell 66, 233–243 (1991)]. CRDs sind auch
in den löslichen
TNFR-(sTNFR-)artigen T2-Proteinen der Shope- und Myxoma-Pockenviren
zu finden [Upton et al., Virology 160, 20–29 (1987); Smith et al., Biochem. Biophys.
Res. Commun. 176, 335 (1991); Upton et al., Virology 184, 370, 370
(1991)]. Eine optimale Anordnung dieser Sequenzen zeigt, dass die
Positionen der Cysteinreste gut konserviert sind. Diese Rezeptoren werden
manchmal kollektiv als Mitglieder der TNF/NGF-Rezeptor-Überfamilie
bezeichnet. Vor kurzem durchgeführte
Studien über
p75NGFR zeigten, dass die Deletion von CRD1 [A. A. Welcher et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 159–163 (1991)] oder eine 5-Aminosäure-Insertion
in dieser Domäne
[H. Yan und M. V. Chao, J. Biol. Chem. 266, 12099–12104 (1991)]
eine geringe oder gar keine Wirkung auf die NGF-Bindung aufwies
[H. Yan und M. V. Chao et al., s. o.]. p75-NGFR enthält einen
prolinreichen Abschnitt von etwa 60 Aminosäuren zwischen seiner CRD4-
und der Transmembranregion, die nicht in die NGF-Bindung involviert
ist [C. Peetre et al., Eur. J. Hematol. 41, 414–419 (1988); P. Seckinger et
al., J. Biol. Chem. 264, 11966–11973
(1989); H. Yan und M. V. Chao, s. o.]. Eine ähnliche prolinreiche Region
ist in TNFR2 zu finden, jedoch nicht in TNFR1.
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Itoh
et al. offenbaren die Tatsache, dass der Fas-Rezeptor einen apoptotischen
Zelltod ähnlich
jenem, der vom 55-kDa-TNFR1 signalisiert wird, signalisieren kann
[Itoh et al., s. o.]. Die Expression des Fas-Antigens wurde auch
zusammen mit jener vom TNFR1 als herabreguliert beschrieben, wenn
Zellen entweder mit TNF-α oder
mit monoklonalem Anti-Fas-Maus-Antikörper behandelt werden [Krammer
et al., s. o.; Nagata et al., s. o.]. Dementsprechend haben manche
Forscher die Hypothese aufgestellt, dass Zelllinien, die sowohl
Fas- als auch TNFR1-Rezeptoren co-expri mieren, das Abtöten der
Zellen durch häufig
anzutreffende Signalwege vermitteln könnten [Id.].
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Die
bis heute identifizierten TNF-Familien-Liganden, abgesehen von der
Ausnahme von Lymphotoxin a, sind Typ-II-Transmembranproteine, deren
C-Terminus extrazellulär
ist. Im Gegensatz dazu sind die meisten Rezeptoren in der TNF-Rezeptor(TNFR-)Familie,
die bis heute identifiziert wurden, Typ-I-Transmembran-Proteine.
Sowohl in den TNF-Liganden- als auch in den -Rezeptor-Familien wurde
die zwischen Familienmitgliedern identifizierte Homologie jedoch
hauptsächlich
in der extrazellulären
Domäne
(„ECD") angetroffen. Mehrere
der TNF-Familien-Zytokine, unter anderem TNF-α, Fas-Ligand und CD40-Ligand,
werden proteolytisch auf der Zelloberfläche gespalten; das resultierende
Protein bildet in jedem Fall typischerweise ein homotrimeres Molekül, das als
lösliches
Zytokin fungiert. TNF-Rezeptor-Familien-Proteine werden normalerweise auch proteolytisch
gespalten, um lösliche
Rezeptor-ECDs freizusetzen,
die als Inhibitoren der zugehörigen
Zytokine fungieren können.
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Vor
kurzem wurden andere Mitglieder der TNFR-Familie identifiziert.
Solche neu identifizierten Mitglieder der TNFR-Familie umfassen
CAR1, HVEM und Osteoprotegerin (OPG) [Brojatsch et al., Cell 87,
845–855 (1996);
Montgomery et al., Cell 87, 427–436
(1996); Marsters et al., J. Biol. Chem. 272, 14029–14032 (1997); Simonet
et al., Cell 89, 309–319
(1997)]. Im Gegensatz zu anderen bekannten TNFR-artigen Molekülen berichten
Simonet et al., s. o., dass OPG keine hydrophobe transmembranumdurchdringende
Sequenz enthält.
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In
Marsters et al., Curr. Biol. 6, 750 (1996), beschreiben die Forscher
ein menschliches Nativsequenz-Polypeptid voller Länge, genannt
Apo-3, das Ähnlichkeit
mit der TNFR-Familie in seinen extrazellulären cysteinreichen Wiederholungen
aufweist und TNFR1 und CD95 dahingehend ähnelt, dass es eine zytoplasmatische
Todesdomänen-Sequenz
enthält
[siehe auch Marsters et al., Curr. Biol. 6, 1669 (1996)]. Apo-3
wurde von anderen Forschern auch als DR3, wsl-1 und TRAMP bezeichnet
[Chin naiyan et al., Science 274, 990 (1996); Kitson et al., Nature
384, 372 (1996); Bodmer et al., Immunity 6, 79 (1997)].
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Pan
et al. haben ein anderes Mitglied der TNF-Rezeptor-Familie offenbart,
das als „DR4" bezeichnet wird
[Pan et al., Science 276, 111–113
(1997)]. Von DR4 wurde berichtet, dass es eine zytoplasmatische
Todesdomäne
enthält,
die in der Lage ist, den Zellsuizidmechanismus zu starten. Pan et
al. offenbaren, dass von DR4 angenommen wird, dass es ein Rezeptor
für den
als Apo-2-Ligand oder TRAIL bekannten Liganden ist.
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In
Sheridan et al., Science 277, 818–821 (1997), und Pan et al.,
Science 277, 815–818
(1997), wird ein weiteres Molekül
beschrieben, von dem angenommen wird, dass es ein Rezeptor für den Apo-2-Liganden (TRAIL)
ist. Dieses Molekül
wird als DR5 bezeichnet (alternativ dazu wurde es auch als Apo-2
bezeichnet). Wie von DR4 wird auch von DR5 berichtet, dass es eine
zytoplasmatische Todesdomäne
aufweist und in der Lage ist, Apoptose zu signalisieren.
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In
Sheridan et al., s. o., wird ein DcR1 (oder alternativ dazu Apo-2DcR)
genannter Rezeptor als potentieller Köderrezeptor für Apo-2-Ligand
(TRAIL) offenbart. Sheridan et al. berichten, dass DcR1 die Apo-2-Liganden-Funktion
in vitro inhibieren kann. Siehe auch Pan et al., s. o., bezüglich der
Offenbarung des Köderrezeptors,
der als TRID bezeichnet wird.
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Für eine Beschreibung
der TNF-Zytokin-Familie und ihrer Rezeptoren siehe Gruss und Dower,
s. o.
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Membrangebundene
Proteine und Rezeptoren können
eine wichtige Rolle in der Bildung, der Differenzierung und dem
Erhalt multizellulärer
Organismen spielen. Das Schicksal vieler einzelner Zellen, z. B.
die Proliferation, die Migration, die Differenzierung oder die Wechselwirkung
mit anderen Zellen, wird typischerweise durch Informationen gesteuert,
die von anderen Zellen und/oder der unmittelbaren Umgebung erhalten
werden. Diese Information wird oftmals von sekretierten Polypeptiden über tragen
(z. B. von mitogenen Faktoren, Überlebensfaktoren,
zytotoxischen Faktoren, Differenzierungsfaktoren, Neuropeptiden
und Hormonen), die wiederum von verschiedenen Zellrezeptoren oder
membrangebundenen Proteinen erhalten und interpretiert werden. Solche
membrangebundenen Proteine und Zellrezeptoren umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt auf,
Zytokin-Rezeptoren, Rezeptorkinasen, Rezeptorphosphatasen, Rezeptoren,
die in Zell-Zell-Wechselwirkungen involviert sind, sowie zelluläre Adhäsinmoleküle, wie
z. B. Selectine und Integrine. Die Übertragung von Signalen, die
Zellwachstum und -differenzierung regulieren, wird z. B. teilweise
durch Phosphorylierung verschiedener zellulärer Proteine reguliert. Proteintyrosinkinasen,
Enzyme, die diesen Prozess katalysieren, können auch als Wachstumsfaktorrezeptoren
fungieren. Beispiele umfassen den Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor
und den Nerven-Wachstumsfaktor-Rezeptor.
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Membrangebundene
Proteine und Rezeptormoleküle
besitzen verschiedene gewerbliche Anwendungsgebiete, unter anderem
als pharmazeutische und Diagnose-Mittel. Rezeptor-Immunoadhäsine können z.
B. als therapeutische Mittel zum Blockieren der Rezeptor-Ligand-Wechselwirkung
verwendet werden. Die membrangebundenen Proteine können auch
zum Screening potentieller Peptid- oder Kleinmolekül-Inhibitoren der
relevanten Rezeptor/Liganden-Wechselwirkung verwendet werden.
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Es
werden sowohl von industrieller als auch von akademischer Seite
Anstrengungen unternommen, um neue native Rezeptor-Proteine zu identifizieren.
Viele Anstrengungen basieren auf dem Screening rekombinanter Säugetier-DNA-Bibliotheken,
um die kodierenden Sequenzen neuer Rezeptor-Proteine zu identifizieren.
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WO 9830694 offenbart einen
TNFR-artigen Rezeptor, der identisch mit dem hierin offenbarten
DcR3 ist. Darin werden dessen strukturelle Ähnlichkeiten mit TNFR und anderen
TNF-Rezeptor-Familienmitgliedern gezeigt, es wird jedoch nichts
bezüglich
plausibler Aktivität
oder biologischer Rolle offenbart.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben einen cDNA-Klon namens DNA30942 (ATCC-Hinterlegungsnr.
209254) identifiziert. Er kodiert für ein Polypeptid, das in der
vorliegenden Anmeldung als „DcR3" bezeichnet wird.
Die Anmelder haben herausgefunden, dass DcR3 mit Fas-Ligand wechselwirkt
und dass das DcR3-Gen in gewissen Krebsarten amplifiziert wird.
Die Anmelder haben ebenfalls Antikörper erhalten, die gegen DcR3
gerichtet sind und die dessen Wechselwirkung mit Fas-Ligand inhibieren,
weiters haben sie ebenso gezeigt, dass das DcR3-Polypeptid als Köder benutzt
werden kann, um die Wirkung von Fas-Ligand zu modulieren.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung in einer ersten Ausführungsform einen isolierten
Anti-DcR3-Antikörper
bereit, der (a) an ein DCR3-Polypeptid bindet, das zumindest 80%
Aminosäuresequenzidentität mit der
Sequenz des nativen DcR3-Polypeptids aufweist, das die Aminosäurereste
1-300 aus 1 (Seq.-ID Nr. 1) umfasst; und
(b) die Bindung von Fas-Ligand an das DcR3-Protein aus (a) inhibiert.
Gegebenenfalls handelt es sich bei dem Antikörper um einen monoklonalen
Antikörper.
Zusammensetzungen, Fabrikate und Verwendungen zur Herstellung von
Medikamenten, die diese Antikörper
umfassen, werden ebenfalls bereitgestellt.
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In
einer zweiten Ausführungsform
stellt die Erfindung Hybridom-Zelllinien bereit, die solche Antikörper produzieren.
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In
einer dritten Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung eines DcR3-Polypeptids, wie oben stehend in der
ersten Ausführungsform
definiert, zur Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der
Inhibierung der Fas-Liganden-Aktivität bereit.
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In
einer vierten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein In-vitro-Verfahren zur Detektion oder Diagnose
von Krebs in einem Säugetier
bereit, umfassend eine Analyse von Säugetierzellen zur Amplifikation
eines DcR3-Gens.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die abgeleitete Aminosäuresequenz
eines Nativsequenz-DcR3.
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2 zeigt
die Nucleotidsequenz einer Nativsequenz-DcR3-cDNA.
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3 zeigt
eine EST-Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 3).
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4 zeigt
verschiedene ESTs (Seq.-ID Nr. 3–10), die in der Anordnung
der Konsensussequenz verwendet werden.
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5 zeigt
eine Anordnung von DcR3 und menschlichem TNFR2 (hTNFR2). Vier cysteinreiche
Domänen
(CRD) werden als CRD1, CRD2, CRD3 und CRD4 gezeigt.
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6 zeigt
eine Anordnung von DcR3 und menschlichem OPG. Vier cysteinreiche
Domänen
werden als CRD1, CRD2, CRD3 und CRD4 identifiziert.
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7 zeigt
die Expression von DcR3-mRNA in menschlichen Geweben und menschlichen
Krebszellenlinien, wie mittels Northern-Blot-Hybridisierungsanalyse
bestimmt.
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8A zeigt
Resultate einer FACS-Analyse, um die spezifische Bindung von DcR3
an Fas-Ligand zu bestimmen.
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8B zeigt
Resultate eines Co-Immunpräzipitationstests,
um die spezifische Bindung von DcR3 an löslichen Fas-Liganden zu bestimmen.
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Die 9A–C zeigen
die Resultate von In-vitro-Tests, um die Inhibierung der Fas-Liganden-Aktivität durch
DcR3 zu bestimmen.
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10 zeigt die Resultate von Tests zur Bestimmung
der Amplifikation des DcR3-Gens
in verschiedenen Lungen- und Kolon-Tumoren sowie in verschiedenen
Kolon-Tumorzellinien.
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Die 11A–11C zeigen die Resultate von Tests zur Bestimmung
der Wirkung von DcR3 auf die Induktion von Lymphozyten-Proliferation
in gemischten Lymphozyten-Reaktions-(MLR-)Tests
oder Co-Stimulations-Tests.
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Die 12 und 13 zeigen
die Antigenspezifität
von gewissen DcR3-Antikörpern,
die als 4C4.1.4; 5C4.14.7; 11C5.2.8; 8D3.1.5; und 4B7.1.1 bezeichnet
werden.
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Die 12 und 14 zeigen
die Resultate eines ELISA zur Bestimmung der Blockierungsaktivität gewisser
DcR3-Antikörper,
die als 4C4.1.4; 5C4.14.7; 11C5.2.8; 8D3.1.5; und 4B7.1.1 bezeichnet
werden.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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I. Definitionen
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Die
Ausdrücke „DcR3-Polypeptid" und „DcR3" umfassen bei Verwendung
hierin Nativsequenz-DcR3 und DcR3-Varianten (die weiters hierin
definiert werden). Das DcR3 kann aus einer Reihe an Quellen isoliert werden,
wie z. B. aus menschlichen Gewebetypen oder aus einer anderen Quelle,
oder es kann durch Rekombinations- oder Syntheseverfahren hergestellt
werden.
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Ein „Nativsequenz-DcR3" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie ein DcR3, das aus der Natur stammt. Solch ein Nativsequenz-DcR3
kann aus der Natur isoliert werden oder es kann durch Rekombinations-
oder Syntheseverfahren hergestellt werden. Der Ausdruck „Nativsequenz-DcR3" umfasst spezifisch
natürlich
auftretende trunkierte oder sekretierte Formen des DcR3 (z. B. eine
extrazelluläre
Domänensequenz),
natürlich
auftretende Variantenformen (z. B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
auftretende Allelvarianten des DcR3. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Nativsequenz-DcR3 ein reifes Nativsequenz-DcR3
oder ein Nativsequenz-DcR3 voller Länge, umfassend die Aminosäuren 1 bis 300 aus 1 (Seqq.-ID
Nr. 1). Alternativ dazu umfasst das DcR3 die Aminosäuren 1 bis
215 aus 1 (Seq.-ID Nr. 1).
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„DcR3-Variante" beschreibt ein DcR3,
wie unten stehend definiert, mit zumindest etwa 80% Aminosäuresequenzidentität mit dem
DcR3 mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz,
die in 1 (Seq.-ID Nr. 1) für ein menschliches Nativsequenz-DcR3
voller Länge
dargestellt ist, oder den hierin identifizierten Domänensequenzen.
Solche DcR3-Varianten umfassen z. B. DcR3-Polypeptide, bei denen
ein oder mehrere Aminosäurereste am
N- oder C-Terminus der Sequenz aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) oder der hierin identifizierten Domänensequenzen hinzugefügt oder
deletiert sind. Normalerweise weist eine DcR3-Variante zumindest
etwa 80% Aminosäuresequenzidentitat,
noch bevorzugter zumindest etwa 90% Aminosäuresequenzidentität und weiters
noch bevorzugter zumindest etwa 95% Aminosäuresequenzidentität, mit der
Aminosäuresequenz
aus 1 (Seq.-ID Nr. 1) auf.
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„Prozentsatz
(%) der Aminosäuresequenzidentität" hinsichtlich der
hierin identifizierten DcR3-Sequenzen ist als der Prozentsatz an
Aminosäureresten
in einer Kandidatensequenz definiert, die mit den Aminosäureresten
in der DcR3-Sequenz identisch sind, nachdem die Sequenzen angeordnet
wurden und, falls notwendig, Lücken
eingeführt
wurden, um den maximalen Prozentsatz der Sequenzidentität zu erzielen,
wobei etwaige konservative Substitutionen nicht als Teil der Sequenzidentität angesehen
werden. Die Anordnung für
Zwecke der Bestimmung des Prozentsatzes der Aminosäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Arten erzielt werden, die nach dem Stand der Technik
möglich
sind, z. B. unter Verwendung einer öffentlich erhältlichen Computer-Software,
wie z. B. der BLAST-, ALIGN- oder Megalign-(DNASTAR-)Software. Der
Fachmann kann geeignete Parameter zur Messung der Anordnung bestimmen,
unter anderem etwaige Algorithmen, die benötigt werden, um eine maximale
Anordnung über
die volle Länge
der zu vergleichenden Sequenzen zu erzielen.
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„Prozentsatz
(%) der Nucleinsäuresequenzidentität" hinsichtlich der
hierin identifizierten DcR3-Sequenzen ist als der Prozentsatz an
Nucleotiden in einer Kandidatense quenz definiert, die mit den Nucleotiden in
der DcR3-Sequenz identisch sind, nachdem die Sequenzen angeordnet
wurden und, falls notwendig, Lücken
eingeführt
wurden, um den maximalen Prozentsatz der Sequenzidentität zu erzielen.
Die Anordnung für Zwecke
der Bestimmung des Prozentsatzes der Nucleinsäuresequenzidentität kann auf
verschiedene Arten erzielt werden, die nach dem Stand der Technik
möglich
sind, z. B. unter Verwendung einer öffentlich erhältlichen
Computer-Software, wie z. B. der BLAST-, ALIGN- oder Megalign-(DNASTAR-)Software.
Der Fachmann kann geeignete Parameter zur Messung der Anordnung
bestimmen, unter anderem etwaige Algorithmen, die benötigt werden,
um eine maximale Anordnung über
die volle Länge
der zu vergleichenden Sequenzen zu erzielen.
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Der
Ausdruck „epitopmarkiert" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf ein chimäres
Polypeptid, das DcR3 umfasst, oder auf eine Domänensequenz davon, fusioniert
an ein „Markierungspolypeptid". Das Markierungspolypeptid
besitzt genügend
Reste, um ein Epitop bereitzustellen, gegen das ein Antikörper hergestellt werden
kann, trotzdem ist es kurz genug, so dass es die Aktivität des DcR3
nicht stört.
Das Markierungspolypeptid ist vorzugsweise auch relativ einzigartig,
so dass der Antikörper
keine wesentliche Kreuzreaktion mit anderen Epitopen eingeht. Geeignete
Markierungspolypeptide besitzen allgemein zumindest sechs Aminosäurereste
und normalerweise zwischen etwa 8 und etwa 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen etwa 10 und etwa 20 Reste).
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„Isoliert" beschreibt bei Verwendung
zur Beschreibung der verschiedenen hierin offenbarten Polypeptide
Polypeptide, die identifiziert und aus einer Komponente ihrer natürlichen
Umgebung getrennt und/oder gewonnen wurden. Kontaminierende Komponenten
ihrer natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise diagnostische oder
therapeutische Verwendungen des Polypeptids stören würden, und können Enzyme, Hormone und andere
proteinartige oder nicht-proteinartige gelöste Stoffe umfassen. In bevorzugten
Ausführungsformen
wird das Polypeptid gereinigt, und zwar (1) durch die Verwendung
eines Spinning-Cup-Sequenzierungsgeräts bis zu einem Ausmaß, das ausreicht,
um zumindest 15 Reste des N-Terminus oder der internen Aminosäuresequenz
zu erhalten, oder (2) mittels SDS-PAGE unter nicht reduzierenden
oder reduzierenden Bedingungen unter Verwendung von Coomassie-Blau- oder vorzugsweise
Silberfärbung
bis zur Homogenität. Isoliertes
Polypeptid umfasst Polypeptid in situ in rekombinanten Zellen, da
zumindest eine Komponente der natürlichen DcR3-Umgebung nicht
vorhanden ist. Normalerweise wird isoliertes Polypeptid jedoch durch
zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
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Ein „isoliertes" DcR3-Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem kontaminierenden Nucleinsäuremolekül getrennt
ist, mit dem es normalerweise in der natürlichen Quelle der DcR3-Nucleinsäure assoziiert
ist. Ein isoliertes DcR3-Nucleinsäuremolekül liegt in einer anderen Form
vor als in der Form oder dem Umfeld, in der/dem es in der Natur
zu finden ist. Isolierte DcR3-Nucleinsäuremoleküle werden deswegen vom DcR3-Nucleinsäuremolekül, wie es
in natürlichen
Zellen vorliegt, unterschieden. Ein isoliertes DcR3-Nucleinsäuremolekül umfasst
jedoch DcR3-Nucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die normalerweise DcR3 dort exprimieren,
wo sich z. B. das Nucleinsäuremolekül an einer
chromosomalen Position befindet, die sich von jener natürlicher
Zellen unterscheidet.
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Der
Ausdruck „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer operabel gebundenen kodierenden Sequenz in
einem bestimmten Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen,
die sich für
Prokaryoten eignen, umfassen z. B. einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz, sowie eine Ribosomenbindungsstelle. Eukaryotische
Zellen verwenden bekanntermaßen
Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer.
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Eine
Nucleinsäure
ist „operabel
gebunden", wenn
sie in einem funktionellen Verhältnis
mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
platziert wird. DNA für
eine Präsequenz
oder einen sekretorischen Leader ist z. B. operabel an DNA für ein Polypeptid
gebunden, wenn diese als ein Präprotein
exprimiert wird, das an der Sekretion des Polypeptids beteiligt
ist; ein Promotor oder Enhancer ist operabel an eine kodierende
Sequenz gebunden, wenn dieser die Transkription der Sequenz beeinflusst;
oder eine Ribosomenbindungsstelle ist operabel an eine kodierende
Sequenz gebunden, wenn sie so positioniert ist, dass die Translation
vereinfacht wird. Allgemein bedeutet „operabel gebunden", dass die zu bindenden
DNA-Sequenzen zusammenhängend
sind und, im Falle eines sekretorischen Leaders, zusammenhängend und
in der Lesephase sind. Enhancer müssen jedoch nicht zusammenhängend sein.
Die Bindung wird durch Ligation an passenden Restriktionsstellen
erzielt. Falls solche Stellen nicht existieren, so werden die synthetischen
Oligonucleotidadaptoren oder -Linker in Einklang mit der herkömmlichen
Praxis verwendet.
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Der
Ausdruck „Antikörper" wird im weitesten
Sinn verwendet und deckt spezifisch einzelne monoklonale Anti-DcR3-Antikörper (unter
anderem Agonisten-, Antagonisten- und neutralisierende oder blockierende Antikörper) und
Anti-DcR3-Antikörper-Zusammensetzungen
mit polyepitopischer Spezifität
ab. Der Ausdruck „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf einen Antikörper, der von einer Population im
Wesentlichen homogener Antikörper
erhalten wurde, d. h. die einzelnen Antikörper, aus denen die Population
besteht, sind bis auf mögliche
natürlich
auftretende Mutationen, die in geringen Mengen vorhanden sein können, identisch.
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„Aktiv" oder „Aktivität" für die hierin
beschriebenen Zwecke bezieht sich auf (eine) Form(en) von DcR3, welche
die biologischen und/oder immunologischen Aktivitäten von
nativem oder natürlich
auftretendem DcR3 beibehält/beibehalten.
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Die
Ausdrücke „Apoptose" und „apoptotische
Aktivität" werden in einem
umfassenden Sinn verwendet und beziehen sich auf die geordnete oder
kontrollierte Form von Zelltod in Säugetieren, die typischerweise
von einer oder mehreren charakteristischen Zellveränderungen
begleitet wird, unter anderem von der Kondensierung von Zytoplasma,
dem Verlust von Plasmamembran-Mikrovilli, der Segmentierung des
Nucleus, dem Abbau chromosomaler DNA oder dem Verlust von Mitochondrienfunktion.
Diese Aktivität
kann z. B. durch Zelllebensfähigkeitstests,
FACS-Analyse oder DNA-Elektrophorese bestimmt und gemessen werden,
alles Verfahren, die nach dem Stand der Technik bekannt sind.
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Die
Ausdrücke „Krebs" und „kanzerös" beziehen sich auf
oder beschreiben den physiologischen Zustand bei Säugetieren,
der typischerweise durch unreguliertes Zellwachstum gekennzeichnet
ist. Beispiele von Krebsarten umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Karzinome, Lymphome, Blastome, Sarkome und Leukämie. Noch spezifischere Beispiele
solcher Krebsarten umfassen das Plattenepithelkarzinom, das kleinzellige
Bronchialkarzinom, das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom, Blastome,
Gastrointestinalkarzinome, Nierenkarzinome, Pankreas-Karzinome,
Glioblastome, Neuroblastome, Zervix-Karzinome, Eierstock-Karzinome,
Leber-Karzinome, Magen-Karzinome, Blasen-Karzinome, Hepatome, Brustkarzinome,
Kolon-Karzinome, Kolorektalkarzinome, Endometrium-Karzinome, Speicheldrüsen-Karzinome,
Nieren-Karzinome,
Prostata-Karzinome, Vulva-Karzinome, Schilddrüsen-Karzinome, hepatische Karzinome
sowie verschiedene Arten von Kopf- und Hals-Karzinomen.
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Die
Ausdrücke „behandeln", „Behandlung" und „Therapie" beziehen sich bei
Verwendung hierin auf eine heilende Therapie, eine prophylaktische
Therapie und eine präventive
Therapie.
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Der
Ausdruck „Säugetier" bezieht sich bei
Verwendung hierin auf ein beliebiges Säugetier, das als Säugetier
klassifiziert ist, unter anderem auf Menschen, Kühe, Pferde, Hunde und Katzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem Säugetier um einen Menschen.
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II. Zusammensetzungen und Verfahren der
Erfindung
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Hierin
werden isolierte Nucleotidsequenzen offenbart, die für Polypeptide
kodieren, die in der vorliegenden Anmeldung als DcR3 bezeichnet
werden. Die Anmelder haben insbesondere cDNA identifiziert und isoliert,
die für
ein DcR3-Polypeptid kodiert, wie ausführlicher in den unten stehenden
Beispielen offenbart wird. Unter Verwendung von BLAST- und FastA-Sequenzanordnungs-Computerprogrammen
haben die Anmelder herausgefunden, dass ein Nativsequenz-DcR3 voller
Länge (dargestellt
in 1 und Seq.-ID Nr. 1) etwa 28% Aminosäuresequenzidentität mit menschlichem
TNFR2 aufweist. Dementsprechend wird momentan angenommen, dass DcR3,
das in der vorliegenden Erfindung offenbart wird, wahrscheinlich
ein neu identifiziertes Mitglied der TNFR-Familie ist und Aktivitäten oder
Eigenschaften besitzen könnte,
die für
die TNFR-Proteinfamilie typisch sind. Wie OPG, ein weiteres TNFR-Familienmitglied
[Simonet et al., s. o.], scheint dem DcR3-Molekül nach aktuellem Wissensstand
eine Transmembranregion zu fehlen, und es kann ein sekretiertes
Polypeptid sein.
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Es
wird momentan angenommen, dass DcR3 ein löslicher Köderrezeptor sein könnte, der
zur Fas-Liganden-Bindung und/oder zur Inhibierung der Fas-Liganden-Aktivität in der
Lage ist, umfassend die Inhibierung der Apoptoseinduktion durch
Fas-Liganden. Wie
in den unten stehenden Beispielen gezeigt wird, ergaben Genamplifikations-Experimente,
dass das DcR3-Gen in einer beträchtlichen
Anzahl an primären
Lungen- und Kolon-Krebsarten amplifiziert wird, was darauf hindeutet,
dass gewisse Krebsarten dem immunzytotoxischen Angriff durch Expression
eines Köderrezeptors,
wie z. B. DcR3, der Fas-Ligand-induzierte Apoptose blockiert, entkommen
können.
Die Beispiele zeigen auch, dass DcR3 zu immuninhibierender Aktivität in der
Lage ist, was z. B. auf dessen Verwendung in der Behandlung T-Zellen-vermittelter
Erkrankungen hinweist. Antikörper
gegen DcR3 können
verwendet werden, um DcR3-produzierende
Krebsarten für
immunzytotoxische Angriffe empfindlich zu machen und um die Proliferation
tumorreaktiver Lymphozyten zu verstärken.
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B. Modifikationen von DcR3
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Das
hierin offenbarte DcR3-Polypeptid kann kovalent modifiziert werden.
Eine Art der kovalenten Modifikation umfasst das Umsetzen von Aminosäureresten
des DcR3, auf die abgezielt wird, mit einem organischen Derivatisierungsmittel,
das in der Lage ist, mit ausgewählten
Seitenketten oder den N- oder C-terminalen Resten des DcR3 zu reagieren.
Die Derivatisierung mit bifunktionellen Mitteln ist z. B. zur Vernetzung
von DcR3 an eine wasserunlösliche
Trägermatrix
oder Oberfläche
zur Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-DcR3-Antikörpern und
umgekehrt von Nutzen. Häufig
verwendete Vernetzungsmittel umfassen z. B. 1,1-Bis(diazoacetyl-)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelle
Imidoester, unter anderem Disuccinimidylester, wie z. B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat), bifunktionelle
Maleinimide, wie z. B. Bis-N-maleinimido-1,8-octan, sowie Mittel,
wie etwa Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
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Andere
Modifikationen umfassen die Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginyl-Resten
zum entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartyl-Rest, die Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, die Phosphorylierung von Hydroxylgruppen von
Seryl- oder Threonyl-Resten, die Methylierung der α-Aminogruppen
von Lysin-, Arginin- und Histidin-Seitenketten [T. E. Creighton,
Proteins: Structure and Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., 79–86, San
Francisco (1983)], die Acetylierung des N-terminalen Amins und die Amidierung
etwaiger C-terminaler Carboxylgruppen.
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Eine
andere Art der kovalenten Modifikation des DcR3-Polypeptids, die
im Schutzumfang dieser Erfindung inkludiert ist, umfasst das Verändern des
nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. Das „Verändern des
nativen Glykosylierungsmusters" soll
für die
hierin beschriebenen Zwecke das Deletieren einer oder mehrerer Kohlenhydratgruppierungen
beschreiben, die in Nativsequenz-DcR3 zu finden ist/sind, und/oder
die Addition einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen, die nicht
im Nativsequenz-DcR3 vorhanden ist/sind.
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Die
Addition von Glykosylierungsstellen zum DcR3-Polypeptid kann durch
Verändern
der Aminosäuresequenz
erzielt werden. Die Veränderung
kann z. B. durch die Addition von oder die Substitution durch einem/einen
oder mehreren/mehrere Serin- oder Threonin-Reste(n) zum Nativsequenz-DcR3
erfolgen (für O-gebundene
Glykosylierungsstellen). Die DcR3-Aminosäuresequenz kann gegebenenfalls
durch Veränderungen
auf der DNA-Ebene verändert
werden, insbesondere durch Mutieren der DNA, die für das DcR3-Polypeptid
kodiert, an vorausgewählten
Basen, so dass Codons erzeugt werden, die in die gewünschten
Aminosäuren
translatieren.
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Ein
anderer Weg zur Erhöhung
der Anzahl an Kohlenhydratgruppierungen auf dem DcR3-Polypeptid ist
durch chemische oder enzymatische Kopplung von Glycosiden an das
Polypeptid. Solche Verfahren werden nach dem Stand der Technik z.
B. in
WO 87/05330 ,
veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem., 259–306
(1981), beschrieben.
-
Die
Entfernung von Kohlenhydratgruppierungen, die auf dem DcR3-Polypeptid
vorhanden sind, kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution
von Codons erzielt werden, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Targets für
die Glykosylierung dienen. Chemische Deglykosylierungsverfahren
sind nach dem Stand der Technik bekannt und werden z. B. von Hakimuddin
et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und von Edge et
al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Die enzymatische
Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen auf Polypeptiden kann durch
die Verwendung einer Reihe von Endo- und Exo-Glykosidasen erreicht
werden, wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987),
beschrieben.
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Eine
andere Art einer kovalenten Modifikation von DcR3 umfasst die Bindung
des DcR3-Polypeptids an eines einer Reihe nicht-proteinartiger Polymere,
z. B. Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene,
und zwar auf die im
US-Patent
Nr. 4.640.835 ;
4.496.689 ;
4.301.144 ;
4.670.417 ;
4.791.192 oder
4.179.337 beschriebene Art und Weise.
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Das
DcR3 der vorliegenden Erfindung kann auch auf eine Art und Weise
modifiziert werden, um ein chimäres
Molekül
zu bilden, das DcR3 umfasst, das an eine andere heterologe Polypeptid-
oder Aminosäuresequenz
fusioniert ist. In einer Ausführungsform
umfasst solch ein chimäres
Molekül
eine Fusion des DcR3 mit einem Markierungspolypeptid, das ein Epitop
bereitstellt, an das ein Anti-Markierungsantikörper selektiv binden kann.
Die Epitopmarkierung ist allgemein am Amino- oder Carboxyl-Terminus des DcR3
platziert. Die Gegenwart solcher epitopmarkierter Formen des DcR3
kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen das Markierungspolypeptid
detektiert werden. Die Bereitstellung der Epitopmarkierung. ermöglicht mittels
Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Markierungsantikörpers oder einer anderen Art
an Affinitätsmatrix,
die an die Epitopmarkierung bindet, auch eine leichte Reinigung
des DcR3. In einer alternativen Ausführungsform kann das chimäre Molekül eine Fusion
des DcR3 mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten Region eines
Immunglobulins umfassen. Das chimäre Molekül kann insbesondere eine ECD
von DcR3 umfassen, welche die Aminosäuren 1 bis 215 aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) umfasst, die an ein IgG-Molekül fusioniert sind. Für eine zweiwertige
Form des chimären
Moleküls
könnte
solch eine Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls erfolgen.
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Verschiedene
Markierungspolypeptide und ihre jeweiligen Antikörper sind nach dem Stand der
Technik wohlbekannt. Beispiele umfassen Poly-Histidin-(poly-his-)
oder Poly-Histidin-Glycin-(poly-his-gly-)Markierungen; das Grippe-HA-Markierungspolypeptid
und dessen Antikörper
12CA5 [Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159–2165 (1988)]; die c-myc-Markierung
und die 8F9-, 3C7-, 6E10-, G4-, B7- und 9E10-Antikörper dagegen [Evan et al.,
Molecular and Cellular Biology 5, 3610–3616 (1985)]; sowie die Herpes-simplex-Virus-Glykoprotein-D-(-gD-)Markierung
und dessen Antikörper
[Paborsky et al., Protein Engineering 3 (6), 547–553 (1990)]. Andere Markierungspolypeptide
umfassen das Flag-Peptid [Hopp et al., BioTechnology 6, 1204–1210 (1988)]; das
KT3-Epitop-Peptid [Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)];
ein α-Tubulin-Epitop-Peptid
[Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)]; sowie die T7-Gen-10-Protein-Peptid-Markierung
[Lutz-Freyermuth et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)].
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C. Herstellung von DcR3
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Die
unten stehende Beschreibung lehrt die Produktion von DcR3 durch
Züchten
von Zellen, die mit einem Vektor transformiert oder transfiziert
wurden, der DcR3-Nucleinsäure enthält. Es wird
natürlich
in Betracht gezogen, dass Alternativverfahren, die nach dem Stand
der Technik wohlbekannt sind, zur Herstellung von DcR3 verwendet
werden können.
Die DcR3-Sequenz oder Abschnitte davon können z. B. durch direkte Peptidsynthese
unter Verwendung von Festphasen-Verfahren hergestellt werden [siehe
z. B. Stewart et al., Solid-Phase Peptide Synthesis, W. H. Freeman
Co., San Francisco, CA (1969); Merrifield, J. Am. Chem. Soc. 85,
2149–2154
(1963)]. Die In-vitro-Protein-Synthese kann unter Verwendung händischer
Verfahren oder durch Automatisierung erfolgen. Die automatisierte
Synthese kann z. B. unter Verwendung eines Applied-Biosystems-Peptid-Synthesegeräts (Foster
City, CA) unter Verwendung der Anweisungen des Herstellers erfolgen.
Verschiedene Abschnitte des DcR3 können getrennt chemisch synthetisiert
werden und unter Verwendung chemischer oder enzymatischer Verfahren
kombiniert werden, um das DcR3 voller Länge zu produzieren.
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1. Isolierung von DNA, die für DcR3 kodiert
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DNA,
die für
DcR3 kodiert, kann aus einer cDNA-Bibliothek erhalten werden, die
aus Gewebe hergestellt wird, von dem angenommen wird, es würde die
DcR3-mRNA besitzen und diese in detektierbarem Ausmaß exprimieren.
Dementsprechend kann menschliche DcR3-DNA passenderweise aus einer
cDNA-Bibliothek erhalten werden, die aus menschlichem Gewebe hergestellt
wird, wie in den Beispielen beschrieben. Das für DcR3 kodierende Gen kann
auch aus einer genomischen Bibliothek oder durch Oligonucleotidsynthese
erhalten werden.
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Bibliotheken
können
mit Sonden gescreent werden (z. B. Antikörper für das DcR3 oder Oligonucleotide
mit zumindest etwa 20–80
Basen), die entworfen wurden, um das Gen von Interesse oder das
Protein, das von diesem kodiert wird, zu identifizieren. Das Screening
der cDNA- oder der genomischen Bibliothek mit der ausgewählten Sonde
kann unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt werden,
wie in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual,
Cold Spring Harbor Laborstory Press, New York (1989), beschrieben.
Ein Alternativverfahren zur Isolierung des Gens, das für DcR3 kodiert,
ist die Verwendung der PCR-Methodik [Sambrook et al., s. o.; Dieffenbach
et al., PCR Primer: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor Laborstory
Press (1995)].
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Die
unten stehenden Beispiele beschreiben Verfahren zum Screening einer
cDNA-Bibliothek.
Die Oligonucleotidsequenzen, die als Sonden ausgewählt wurden,
sollten ausreichend lang und ausreichend unzweideutig sein, so dass
falsch-positive Resultate minimiert werden. Das Oligonucleotid ist
vorzugsweise markiert, so dass es nach der Hybridisierung an DNA
in der zu screenenden Bibliothek detektiert werden kann. Verfahren
der Markierung sind nach dem Stand der Technik wohlbekannt und umfassen
die Verwendung von Radiomarierungen wie z. B. 32P-markiertes
ATP, Biotinylierung oder Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen,
unter anderem moderate Stringenz und hohe Stringenz, werden in Sambrook
et al., s. o., bereitgestellt.
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Sequenzen,
die in solchen Bibliotheksscreeningverfahren identifiziert werden,
können
mit anderen bekannten hinterlegten und in öffentlichen Datenbanken, wie
z. B. GenBank, oder anderen privaten Sequenzdatenbanken hinterlegten
Sequenzen verglichen und angeordnet werden. Die Sequenzidentität (entweder
auf der Aminosäure-
oder der Nucleotidebene) innerhalb definierter Regionen des Moleküls oder über die
Sequenz voller Länge
kann durch Sequenzanordnung unter Verwendung von Computersoftware-Programmen, wie
z. B. ALIGN, DNAstar und INHERIT, bestimmt werden, die verschiedene
Algorithmen zur Messung der Homologie verwenden.
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Eine
Nucleinsäure
mit einer für
ein Protein kodierenden Sequenz kann durch Screening ausgewählter cDNA-
oder genomischer Bibliotheken unter Verwendung der hierin erstmals
offenbarten abgeleiteten Aminosäuresequenz
und, falls notwendig, unter Verwendung herkömmlicher Primerextensionsverfahren,
wie in Sambrook et al., s. o., beschrieben, um Vorläufer zu
detektieren, und Verarbeiten der mRNA-Zwischenprodukte, die noch nicht in
cDNA umkehrtranskribiert wurden, erhalten werden.
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DcR3-Varianten
können
durch Einführung
geeigneter Nucleotidveränderungen
in DcR3-DNA oder durch Synthese des gewünschten DcR3-Polypeptids erhalten
werden. Der Fachmann weiß es
zu schätzen, dass
Aminosäureveränderungen
posttranslationale Prozesse des DcR3 verändern können, z. B. das Verändern der
Anzahl oder der Position an Glykosylierungsstellen oder das Verändern der
Membranverankerungscharakteristika.
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Variationen
im Nativsequenz-DcR3 voller Länge
oder in verschiedenen Domänen
des hierin beschriebenen DcR3 können
z. B. unter Verwendung beliebiger der z. B. im
US.-Patent Nr. 5.364.934 dargelegten
Verfahren und Richtlinien für
konservative und nicht-konservative Mutationen durchgeführt werden.
Variationen können
eine Substitution, Deletion oder Insertion eines oder mehrerer Codons
sein, die für
das DcR3 kodieren, die im Vergleich zum Nativsequenz-DcR3 zu einer
Veränderung
der Aminosäuresequenz
des DcR3 führt.
Gegebenenfalls erfolgt die Variation durch Substitution von zumindest
einer Aminosäure
mit einer beliebigen anderen Aminosäure in einer oder mehreren
der Domänen
des DcR3-Moleküls.
Die Variationen können
unter Verwendung von Verfahren erfolgen, die nach dem Stand der
Technik bekannt sind, z. B. oligonucleotidvermittelte (ortsspezifische)
Mutagenese, Alaninscanning und PCR-Mutagenese. Ortsspezifische Mutagenese
[Carter et al., Nucl. Acids Res. 13, 4331 (1986); Zoller et al.,
Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1982)], Kassettenmutagenese [Wells et
al., Gene 34, 315 (1985)], Restriktionsselektionsmutagenese [Wells
et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)] oder
andere bekannte Verfahren können
auf der klonierten DNA durchgeführt werden,
um die DcR3-Varianten-DNA
zu erzeugen.
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Eine
Scanning-Aminosäureanalyse
kann auch durchgeführt
werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren, die in die Wechselwirkung mit einem bestimmten
Liganden oder Rezeptor involviert sind. Unter den bevorzugten Scanning-Aminosäuren sind
relativ kleine, neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist die bevorzugte
Scanning-Aminosäure
dieser Gruppe, da es die Seitenkette nach dem β-Kohlenstoff eliminiert und mit
geringerer Wahrscheinlichkeit die Hauptketten-Konformation der Variante
verändert.
Alanin wird auch bevorzugt, da es die häufigste Aminosäure ist.
Weiters ist es häufig
sowohl in verborgenen als auch in exponierten Positionen zu finden
[Creighton, The Proteins, W. H. Freeman & Co., N. Y.; Chothia, J. Mol. Biol.
105, 1 (1976)]. Falls die Alanin-Substitution keine angemessenen
Mengen der Variante ergibt, so kann eine isoterische Aminosäure verwendet
werden.
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Einmal
ausgewählt,
werden DcR3-Varianten produziert, sie können z. B. mit Fas-Ligand kontaktiert werden,
und die Wechselwirkung kann, falls vorhanden, bestimmt werden. Die
Wechselwirkung zwischen der DcR3-Variante und Fas-Ligand kann durch
einen In-vitro-Test gemessen werden, wie z. B. in den unten stehenden
Beispielen beschrieben. Während
eine beliebige Anzahl analytischer Messungen verwendet werden kann,
um Aktivitäten
und Eigenschaften zwischen einer Nativsequenz-DcR3- und einer DcR3-Variante
zu vergleichen, ist eine passende für die Bindung die Dissoziationskonstante
Kd des Komplexes, der zwischen der DcR3-Variante und dem Fas-Liganden
gebildet wird, im Vergleich zur Kd für das Nativsequenz DcR3.
-
Gegebenenfalls
würden
repräsentative
Stellen in der für
eine Mutagenese (wie z. B. die Deletion einer oder mehrerer Aminosäuren) geeigneten
DcR3-Sequenz Stellen innerhalb einer oder mehrerer der cysteinreichen
Domänen
enthalten. Solche Variationen können
unter Verwendung der oben stehend beschriebenen Verfahren erreicht
werden.
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2. Selektion und Transformation
von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit Expressions- oder Klonierungsvektoren transfiziert oder
transformiert, die hierin für
die DcR3-Produktion beschrieben werden, und in herkömmlichem
Nährstoffmedium
gezüchtet,
das je nach Eignung zur Induktion von Promotoren, zur Selektion
von Transformanten oder zur Amplifikation der Gene, die für die gewünschten
Sequenzen kodieren, modifiziert ist. Die Kulturbedingungen, wie
z. B. Medium, Temperatur, pH-Wert und dergleichen, können vom
Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden. Allgemein sind Prinzipien, Arbeitsvorschriften und praktische
Verfahren zur Maximierung der Produktivität von Zellkulturen in Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Butler (Hrsg.), IRL Press
(1991), und Sambrook et al., s. o., zu finden.
-
Verfahren
zur Transfektion sind dem Fachmann bekannt, z. B. CaPO
4 und
Elektroporation. In Abhängigkeit
von der verwendeten Wirtszelle wird die Transformation unter Verwendung
von Standardverfahren, die für
diese Zellen geeignet sind, durchgeführt. Die Calciumbehandlung
unter Verwendung von Calciumchlorid, wie in Sambrook et al., s.
o., beschrieben, oder die Elektroporation wird allgemein für Prokaryoten
oder andere Zellen verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren
enthalten. Eine Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird zur
Transformation gewisser Pflanzenzellen verwendet, wie von Shaw et
al., Gene 23, 315 (1983), und
WO
89/05859 , veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschrieben. Für
Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
kann das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
von Graham und Van der Eb, Virology 52, 456–1978), verwendet werden. Allgemeine
Aspekte von Säugetierzellen-Wirtssystem-Transformationen
wurden im
US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben.
Transformationen in Hefe werden typischerweise nach dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 76, 3829 (1979), durchgeführt. Andere
Verfahren zur Einführung
von DNA in Zellen, z. B. durch Kernmikroinjektion, Elektroporation,
bakterielle Protoplastenfusion mit intakten Zellen, oder Polykationen,
z. B. Polybren, Polyornithin, können
ebenfalls verwendet werden. Für
verschiedene Verfahren zur Transformation von Säugetierzellen siehe Keown et al.,
Methods in Enzymology 185, 527–537
(1990), und Mansour et al., Nature 336, 348–352 (1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren der DNA in den hierin
enthaltenen Vektoren umfassen Prokaryoten, Hefe oder höhere eukaryotische
Zellen. Geeignete Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Eubakterien, z. B. gramnegative oder grampositive Organismen, z.
B. Enterobacteriaceae, wie etwa E. coli. Verschiedene E.-coli-Stämme sind öffentlich
erhältlich,
z. B. der E.-coli-K12-Stamm MM294
(ATCC 31.446); E. coli X1776 (ATCC 31.537); E.-coli-Stamm W3110
(ATCC 27.325) und K5 772 (ATCC 53.635).
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben, wie z. B. Fadenpilze oder
Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für DcR3-kodierende
Vektoren. Saccharomyces cerevisiae ist ein häufig verwendeter niederer eukaryotischer
Wirtsmikroorganismus.
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Geeignete
Wirtszellen zur Expression von glykosyliertem DcR3 stammen von multizellulären Organismen.
Beispiele von Zellen von wirbellosen Organismen umfassen Insektenzellen,
wie z. B. Drosophila S2 und Spodoptera Sf9, sowie Pflanzenzellen.
-
Beispiele
nützlicher
Säugetier-Wirtszelllinien
umfassen Chinahamster-Eierstock-(CHO-)
und COS-Zellen. Spezifischere Beispiele umfassen die Affen-Nieren-CV1-Linie, die durch
SV40 transformiert wurde (COS-7, ATCC CRL 1651); die menschliche
Embryo-Nierenlinie (293 oder 293-Zellen, für das Wachstum in Suspensionskultur
subkloniert, Graham et al., J. Gen. Virol. 36, 59 (1977); Chinahamster-Eierstock-Zellen/-DHFR (CHO,
Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 77, 4216 (1980));
Maus-Sertoli-Zellen (TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243–251 (1980));
menschliche Lungen-Zellen (W138, ATCC CCL 75); menschliche Leberzellen
(Hep G2, HB 8065); sowie den Maus-Mammatumor (MMT 060562, ATCC CCL51).
Die Selektion der geeigneten Wirtszelle wird als nach dem Stand
der Technik bekannt angesehen.
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3. Selektion und Verwendung
eines replizierbaren Vektors
-
Die
Nucleinsäure
(z. B. cDNA oder genomische DNA), die für DcR3 kodiert, kann zum Klonieren
(Amplifikation der DNA) oder zur Expression in einen replizierbaren
Vektor insertiert werden. Es sind verschiedene Vektoren öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann z. B. in der Form eines Plasmids, eines Cosmids,
eines viralen Partikels oder eines Phagen vorliegen. Die geeignete
Nucleinsäuresequenz
kann durch eine Reihe an Verfahren in den Vektor insertiert werden.
Allgemein wird DNA unter Verwendung von Verfahren, die nach dem
Stand der Technik bekannt sind, in (eine) geeignete Restriktionsendonuclease-Stelle(n)
insertiert. Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, eine oder mehrere einer Signalsequenz, einen Replikationsstartpunkt,
ein oder mehrere Markergene, ein Enhancer-Element, einen Promotor
und eine Transkriptionsterminationssequenz. Die Konstruktion geeigneter
Vektoren, enthaltend eine oder mehrere dieser Komponenten, verwendet
Standard-Ligationsverfahren, die dem Fachmann bekannt sind.
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Das
DcR3 kann rekombinant nicht nur direkt produziert werden, sondern
auch als ein Fusionspolypeptid mit einem heterologen Polypeptid,
das eine Signalsequenz oder ein anderes Polypeptid mit einer spezifischen
Spaltstelle am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids sein
kann. Im Allgemeinen kann die Signalsequenz eine Komponente des
Vektors sein, oder sie kann ein Teil der DcR3-DNA sein, die in den
Vektor insertiert wird. Die Signalsequenz kann eine prokaryotische
Signalsequenz sein, die z. B. aus der aus der alkalischen Phosphatase,
Penicillinase, Ipp oder hitzestabilen Enterotoxin-II-Leadern bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist. Für
die Hefe-Sekretion
kann die Signalsequenz z. B. der Hefe-Invertase-Leader sein, der α-Faktor-Leader (unter anderem
Saccharomyces- und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
wobei Letzterer im
US-Patent
Nr. 5.010.182 beschrieben wird) oder der Saure-Phosphatase-Leader,
der C.-albicans-Glucoamylase-Leader (
EP
362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das Signal, das in
WO 90/13646 , veröffentlicht am 15. November
1990, beschrieben ist. Bei der Säugetierzellen-Expression
können
Säugetier-Signalsequenzen verwendet
werden, um die Sekretion des Proteins zu steuern, z. B. Signalsequenzen
von sekretierten Polypeptiden derselben oder verwandter Spezies,
sowie virale sekretorische Leader.
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Sowohl
Expressions- als auch Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
sich in einer oder mehreren ausgewählten Wirtszellen zu replizieren.
Solche Sequenzen sind für
eine Reihe an Bakterien, Hefearten und Viren wohlbekannt. Der Replikationsstartpunkt
aus dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten gramnegativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmid-Startpunkt
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Startpunkte (SV40, Polyoma,
Adenovirus, VSV oder BPV) sind zum Klonieren von Vektoren in Säugetierzellen
von Nutzen.
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten typischerweise ein Selektionsgen,
auch selektierbarer Marker genannt. Typische Selektionsgene kodieren
für Proteine,
die (a) Resistenz gegen Antibiotika oder andere Toxine, z. B. Ampicillin,
Neomycin, Methotrexat oder Tetrazyklin, verleihen, (b) auxotrophe
Defizienzen komplementieren oder (c) entscheidende Nährstoffe
bereitstellen, die nicht aus komplexen Medien erhältlich sind,
z. B. das Gen, das für
D-Alanin-Racemase für
Bacilli kodiert.
-
Ein
Beispiel geeigneter selektierbarer Marker für Säugetierzellen sind jene, welche
die Identifikation von Zellen ermöglichen, die für die Aufnahme
der DcR3-Nuclein säure
kompetent sind, z. B. DHFR oder Thymidin-Kinase. Eine geeignete
Wirtszelle bei Verwendung von Wildtyp-DHFR ist die CHO-Zelllinie
mit Defizienz bezüglich
der DHFR-Aktivität,
hergestellt und vermehrt wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 77, 4216 (1980), beschrieben. Ein geeignetes Selektionsgen
zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das im Hefe-Plasmid YRp7
vorhanden ist [Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979); Kingsman
et al., Gene 7, 141 (1979); Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980)].
Das trp1-Gen stellt einen Selektionsmarker für einen Hefe-Mutantenstamm bereit,
dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, z. B. ATCC-Nr. 44076 oder PEP4-1
[Jones, Genetics 85, 12 (1977)].
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten normalerweise einen Promotor,
der operabel an die DcR3-Nucliensäuresequenz gebunden ist, um
die mRNA-Synthese zu steuern. Promotoren, die von einer Reihe potentieller
Wirtszellen erkannt werden, sind wohlbekannt. Promotoren, die zur
Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignet sind, umfassen die β-Lactamase-
und Lactose-Promotor-Systeme [Chang et al., Nature 275, 615 (1978);
Goeddel et al., Nature 281, 544 (1979)], alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan-(trp-)Promotorsystem [Goeddel, Nucleic Acids Res.
8, 4057 (1980);
EP 36.776 ]
und Hybrid-Promotoren, wie z. B. den tac-Promotor [deBoer et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 21–25 (1983)]. Promotoren zur
Verwendung in bakteriellen Systemen enthalten auch eine Shine-Dalgarno-(S.
D.-)Sequenz, die operabel an die für DcR3 kodierende DNA gebunden
ist.
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Beispiele
geeigneter Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefe-Wirten umfassen
die Promotoren für
3-Phosphoglyceratkinase [Hitzeuran et al., J. Biol. Chem. 255, 2073
(1980)] oder andere glykolytische Enzyme [Ness et al., J. Adv. Enzyme
Reg. 7, 149 (1968); Holland, Biochemistry 17, 4900 (1978)], z. B.
Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
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Andere
Hefe-Promotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil, dass die Transkription durch Wachstumsbedingungen gesteuert
ist, sind, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, saure Phosphatase, abbauende Enzyme, die mit Stickstoffmetabolismus
assoziiert sind, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
sowie Enzyme, die für
Maltose- und Galactose-Verwertung verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung in der Hefe-Expression sind
im
EP 73.657 genauer beschrieben.
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Die
DcR3-Transkription aus Vektoren in Säugetier-Wirtszellen wird z.
B. durch Promotoren gesteuert, die aus den Genomen von Viren, wie
z. B. dem Polyoma-Virus, dem Geflügelpocken-Virus (
UK 2.211.504 , veröffentlicht am 5. Juli 1989),
dem Adenovirus (z. B. Adenovirus 2), dem Rinder-Papilloma-Virus,
dem Vogel-Sarkom-Virus, dem Zytomegalievirus, einem Retrovirus,
dem Hepatitis-B-Virus und dem Simian-Virus 40 (SV40), aus heterologen Säugetier-Promotoren,
z. B. dem Actin-Promotor oder einem Immunglobulin-Promotor, sowie aus
Hitzeschockpromotoren erhalten werden, vorausgesetzt diese Promotoren
sind mit den Wirtszellensystemen kompatibel.
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Die
Transkription einer DNA, die für
das DcR3 kodiert, durch höhere
Eukaryoten kann durch Insertieren einer Enhancersequenz in den Vektor
erhöht
werden. Enhancer sind cisagierende DNA-Elemente, normalerweise von
etwa 10 bis 300 bp, die auf einen Promotor wirken, um dessen Transkription
zu erhöhen.
Viele Enhancersequenzen sind zur Zeit aus Säugetier-Genen bekannt (Globin,
Elastase, Albumin, α-Fötoprotein und Insulin). Typischerweise
wird jedoch ein Enhancer aus einem eukaryotischen, Zell-Virus verwendet.
Beispiele umfassen den SV40-Enhancer auf der späten Seite des Replikationsstartpunkts
(bp 100–270),
den frühen
Zytomegalievirus-Promotor-Enhancer,
den Polyoma-Enhancer auf der späten
Seite des Replikationsstartpunkts und Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer
kann in den Vektor an einer Position 5' oder 3' zu der für DcR3 kodierenden Sequenz
gespleißt
werden, befindet sich jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor.
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Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe-, Pilz-, Insekten-, Pflanzen-,
Tier-, menschliche oder kernhaltige Zellen von anderen multizellulären Organismen)
verwendet werden, enthalten ebenfalls Sequenzen, die für die Been dung
der Transkription und für
die Stabilisierung der mRNA notwendig sind. Solche Sequenzen sind
häufig
aus den 5'- und
gegebenenfalls 3'-untranslatierten
Regionen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für DcR3 kodierenden mRNA transkribiert
sind.
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Wiederum
andere Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die für eine Adaptierung
an die Synthese von DcR3 in rekombinanter Wirbeltier-Zellkultur
geeignet sind, sind in Gething et al., Nature 293, 620–625 (1981); Mantel
et al., Nature 281, 40–46
(1979);
EP 117.060 und
EP 117.058 beschrieben.
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4. Detektion der Gen-Amplifikation/-Expression
-
Die
Gen-Amplifikation und/oder -Expression kann direkt in einer Probe
gemessen werden, z. B. durch konventionelles Southern-Blotting und
Northern-Blotting, um die Transkription von mRNA zu quantifizieren [Thomas,
Proc. Nati. Acad. Sci. USA 77, 5201–5205 (1980)], Dot-Blotting
(DNA-Analyse) oder durch In-situ-Hybridisierung, und zwar unter
Verwendung einer geeignet markierten Sonde, basierend auf den hierin
bereitgestellten Sequenzen. Alternativ dazu können Antikörper verwendet werden, die
spezifische Duplexe erkennen können,
unter anderem DNA-Duplexe, RNA-Duplexe
und DNA-RNA-Hybrid-Duplexe oder DNA-Protein-Duplexe. Die Antikörper können wiederum
markiert sein, und der Test kann dort durchgeführt werden, wo der Duplex an
eine Oberfläche
gebunden ist, so dass nach der Duplex-Bildung auf der Oberfläche die
Gegenwart von an den Duplex gebundenem Antikörper detektiert werden kann.
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Alternativ
dazu kann die Gen-Expression durch immunologische Verfahren gemessen
werden, wie z. B. durch immunohistochemische Färbung von Zellen oder Gewebeschnitten
und Test von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
um die Gen-Produkt-Expression
direkt zu quantifizieren. Antikörper,
die zur immunohistochemischen Färbung
und/oder für
den Test von Probeflüssigkeiten
von Nutzen sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in einem beliebigen Säugetier
her gestellt werden. Passenderweise können die Antikörper gegen
ein Nativsequenz-DcR3-Polypeptid
oder gegen ein synthetisches Peptid, das auf den hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen basiert, oder gegen eine exogene Sequenz, die an DcR3-DNA fusioniert ist
und für
ein spezifisches Antikörper-Epitop
kodiert, hergestellt werden.
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5. Polypeptid-Reinigung
-
Formen
von DcR3 können
aus dem Kulturmedium oder aus Wirtszell-Lysaten gewonnen werden.
Falls membrangebunden, kann es aus der Membran unter Verwendung
einer geeigneten Detergenslösung
(z. B. Triton-X 100) oder durch enzymatische Spaltung freigesetzt
werden. Zellen, die in der Expression von DcR3 verwendet werden,
können
durch verschiedene physikalische oder chemische Verfahren zerstört werden,
z. B. durch Gefrier-Auftau-Zyklen, Beschallung, mechanischen Aufschluss
oder durch zelllysierende Mittel.
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Es
kann gewünscht
werden, DcR3 aus rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu
reinigen. Die folgenden Verfahren sind ein Beispiel geeigneter Reinigungsverfahren:
Fraktionierung auf einer Ionenaustauschsäule; Ethanolpräzipitation;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie auf Silica oder auf einem Kationenaustausch-Harz,
wie z. B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE; Ammoniumsulfat-Präzipitation;
Gelfiltration, z. B. unter Verwendung von Sephadex G-75; Protein-A-Sepharose-Säulen, um Verunreinigungen, wie
z. B. IgG, zu entfernen; sowie metallchelatisierende Säulen, um
epitopmarkierte Formen des DcR3 zu binden. Verschiedene Verfahren
der Proteinreinigung können
verwendet werden, und solche Verfahren sind nach dem Stand der Technik
bekannt und werden z. B. in Deutscher, Methods in Enzymology 182
(1990); Scopes, Protein Purification: Principles and Practice, Springer-Verlag, New York
(1982), beschrieben. Der/die ausgewählte(n) Reinigungsschritt(e)
hängt/hängen z.
B. von der Art des verwendeten Produktionsverfahrens und vom spezifischen
DcR3, das produziert wird, ab.
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D. Verwendungen für DcR3
-
Nucleotidsequenzen
(oder ihr Komplement), die für
DcR3 kodieren, besitzen verschiedene Anwendungen auf dem Gebiet
der Molekularbiologie, unter anderem Verwendungen als Hybridisierungssonden,
bei der Chromosomen- und Gen-Kartierung und in der Erzeugung von
Anti-Sense-RNA und -DNA. DcR3-Nucleinsäure ist auch zur Herstellung
von DcR3-Polypeptiden durch die hierin beschriebenen Rekombinationsverfahren
von Nutzen.
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Das
Nativsequenz-DcR3-Gen voller Länge
(2; Seq.-ID Nr. 2) oder Abschnitte davon können als Hybridisierungssonden
für eine
cDNA-Bibliothek verwendet werden, um das DcR3-Gen voller Länge zu isolieren
oder um noch andere Gene zu isolieren (z. B. jene, die für natürlich auftretende
Varianten von DcR3 kodieren oder für DcR3 von anderen Spezies),
die eine gewünschte
Sequenzidentität
mit der in 2 (Seq.-ID Nr. 2) offenbarten
DcR3-Sequenz aufweisen. Gegebenenfalls liegt die Länge der
Sonden bei etwa 20 bis etwa 50 Basen. Die Hybridisierungssonden
können
von der Nucleotidsequenz aus Seq.-ID Nr. 2 oder aus genomischen
Sequenzen stammen, umfassend Promotoren, Enhancer-Elementen und
Introns von Nativsequenz-DcR3. Beispielsweise umfasst ein Screeningverfahren
das Isolieren der kodierenden Region des DcR3-Gens unter Verwendung
der bekannten DNA-Sequenz, um eine ausgewählte Sonde mit etwa 40 Basen zu
synthetisieren. Hybridisierungssonden können durch eine Reihe an Markierungen
markiert werden, unter anderem durch Radionucleotide, wie z. B. 32P oder 35S, oder
durch enzymatische Markierungen, wie z. B. alkalische Phosphatase,
durch Avidin/Biotin-Bindungssysteme an die Sonde gebunden. Markierte
Sonden mit einer Sequenz, die komplementär zu jener des DcR3-Gens der
vorliegenden Erfindung ist, können
verwendet werden, um Bibliotheken menschlicher cDNA, genomischer
DNA oder mRNA zu screenen, um zu bestimmen, an welche Mitglieder
solcher Bibliotheken die Sonde hybridisiert. Hybridisierungsverfahren
werden in den unten stehenden Beispielen ausführlicher beschrieben.
-
Die
in der vorliegenden Anwendung offenbarten und beanspruchten ESTs
können
unter Verwendung der hierin offenbarten Verfahren auf ähnliche
Art und Weise als Sonden verwendet werden.
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Die
Sonden können
auch in PCR-Verfahren verwendet werden, um einen Pool an Sequenzen
zur Identifikation eng verwandter DcR3-Sequenzen zu erzeugen.
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Nucleotidsequenzen,
die für
ein DcR3 kodieren, können
auch verwendet werden, um Hybridisierungssonden zur Kartierung des
Gens, das für
dieses DcR3 kodiert, sowie für
die genetische Analyse von Individuen mit genetischen Erkrankungen
zu konstruieren. Die hierin bereitgestellten Nucleotidsequenzen
können
unter Verwendung bekannter Verfahren, wie z. B. In-situ-Hybridisierung,
Bindungsanalyse gegen bekannte chromosomale Marker und Hybridisierungsscreening
mit Bibliotheken, an ein Chromosom und spezifische Regionen eines
Chromosoms kartiert werden. Beispiel 12 beschreibt weiters ein ausgewähltes chromosomales
Kartierungsverfahren und identifiziert, dass das DcR3-Gen an das
menschliche Chromosom 20 kartiert wurde.
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Wie
hierin offenbart, kann das DcR3-Gen in kanzerösen Zellen und Geweben amplifiziert
werden. Unten stehendes Beispiel 13 beschreibt z. B., dass herausgefunden
wurde, dass das DcR3-Gen in verschiedenen Lungen- und Kolon-Krebsarten
amplifiziert wurde. Dementsprechend können die Moleküle der vorliegenden
Erfindung als Diagnosemittel verwendet werden, um die Gegenwart
von Krebs oder das Risiko des Auftretens von Krebs durch Analyse
von Gewebe auf die Amplifikation des DcR3-Gens zu analysieren. Die Detektion der
DcR3-Gen-Amplifikation in Patientengewebe kann auch von erfahrenen
Praktikern bei der Auswahl bevorzugter Behandlungsverfahren für den Patienten
verwendet werden, z. B. der Identifizierung eines Anti-DcR3-Antikörper-Behandlungsverfahrens
für den
Patienten. Solche Diagnoseverfahren oder Tests können unter Verwendung verschiedener
Verfahren, unter anderem PCR- oder
FISH-Verfahren, durchgeführt
werden, die nach dem Stand der Technik bekannt sind. Gewebe können auch
unter Verwendung der in Beispiel 13 zur Bestimmung der DcR3-Gen-Amplifikation
beschriebenen Verfahren analysiert werden.
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Kodieren
die für
DcR3 kodierenden Sequenzen für
ein Protein, das an ein anderes Protein bindet (z. B. in einem Fall,
in dem das DcR3 ein Rezeptor ist), kann das DcR3 in Tests verwendet
werden, um die anderen Proteine oder Moleküle zu identifizieren, die in
die Bindungswechselwirkung involviert sind. Durch solche Verfahren
können
Inhibitoren der Rezeptor/Liganden-Bindungswechselwirkung identifiziert
werden. Proteine, die in solche Bindungswechselwirkungen involviert
sind, können
auch verwendet werden, um auf Peptid- oder Kleinmolekül-Inhibitoren
oder Agonisten der Bindungswechselwirkung zu screenen. Das Rezeptor-DcR3
kann auch verwendet werden, um (einen) entsprechende(n) Ligand(en)
zu isolieren. Screening-Tests können
entwickelt werden, um Leitverbindungen zu finden, welche die biologische
Aktivität
eines nativen DcR3 oder eines Liganden oder Rezeptors für DcR3 imitieren.
Solche Screening-Tests umfassen Tests, die für ein Screening chemischer
Bibliotheken mit hohem Durchsatz zugänglich sind, wodurch sie zur
Identifikation von Kleinmolekül-Arzneimittelkandidaten
besonders geeignet sind. Kleinmoleküle, die in Betracht gezogen
werden, umfassen synthetische organische oder anorganische Verbindungen.
Die Tests können
in einer Reihe verschiedener Formate durchgeführt werden, umfassend Protein-Protein-Bindungstests,
biochemische Screeningtests, Immuntests und zellbasierte Tests,
die nach dem Stand der Technik ausführlich beschrieben sind.
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Nucleinsäuren, die
für DcR3
oder seine modifizierten Formen kodieren, können auch verwendet werden,
um entweder transgene Tiere oder „Knock-out"-Tiere zu erzeugen, die wiederum in
der Entwicklung und dem Screening therapeutisch nützlicher
Reagenzien von Nutzen sind. Ein transgenes Tier (z. B. eine Maus oder
Ratte) ist ein Tier mit Zellen, die ein Transgen enthalten, wobei
das Transgen in das Tier oder in einen Vorfahren des Tiers in einem
pränatalen,
z. B. embryonalen, Stadium eingeführt wurde. Ein Transgen ist
eine DNA, die in das Genom einer Zelle integriert ist, aus der sich
ein transgenes Tier entwickelt. In einer Ausführungsform kann cDNA, die für DcR3 kodiert,
verwendet werden, um genomische DNA in Einklang mit etablierten
Verfahren zu klonieren, die für
DcR3 kodiert, und die genomischen Sequenzen können verwendet werden, um transgene
Tiere zu erzeugen, die Zellen enthalten, die DNA exprimieren, die
für DcR3
kodieren. Verfahren zur Erzeugung transge ner Tiere, insbesondere
Tiere, wie z. B. Mäuse
oder Ratten, werden nun nach dem Stand der Technik als konventionell
betrachtet und werden z. B. im
US-Patent
Nr. 4.736.866 und
4.870.009 beschrieben.
Typischerweise wären
bestimmte Zellen ein Target für
die DcR3-Transgen-Inkorporation mit gewebespezifischen Enhancern.
Transgene Tiere, die eine Kopie eines Transgens umfassen, das für DcR3 kodiert,
das in die Keimbahn des Tieres in einem embryonalen Stadium eingeführt wurde,
können
verwendet werden, um die Wirkung einer erhöhten Expression von DNA zu
untersuchen, die für
DcR3 kodiert. Solche Tiere können
als Testtiere für
Reagenzien verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie
z. B. Schutz vor pathologischen Zuständen verleihen, die mit dessen Überexpression
assoziiert sind. In Einklang mit dieser Facette der Erfindung wird
ein Tier mit dem Reagens behandelt, und ein reduziertes Auftreten
des pathologischen Zustands im Vergleich zu unbehandelten Tieren,
die das Transgen in sich tragen, wäre ein Indikator für eine potentielle
therapeutische Intervention bezüglich
des pathologischen Zustands.
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Alternativ
dazu können
nicht-menschliche Homologe von DcR3 verwendet werden, um ein DcR3-„Knock-out”-Tier zu
erzeugen, das ein defektes oder verändertes Gen, das für DcR3 kodiert,
als Resultat einer homologen Rekombination zwischen dem endogenen
Gen, das für
DcR3 kodiert, und veränderter
genomischer DNA, die für
DcR3 kodiert, eingeführt
in eine embryonale Zelle des Tieres aufweist. cDNA, die für DcR3 kodiert,
kann z. B. verwendet werden, um genomische DNA, die für DcR3 kodiert,
in Einklang mit etablierten Verfahren zu klonieren. Ein Abschnitt
der genomischen DNA, die für
DcR3 kodiert, kann deletiert werden oder mit einem anderen Gen ersetzt
werden, wie z. B. mit einem Gen, das für einen selektierbaren Marker
kodiert, der verwendet werden kann, um die Integration zu beobachten.
Typischerweise sind mehrere Kilobasen unveränderter flankierender DNA (sowohl
an den 5'- als auch
an den 3'-Enden)
im Vektor inkludiert [siehe z. B. Thomas und Capecchi, Cell 51,
503 (1987), für
eine Beschreibung homologer Rekombinationsvektoren]. Der Vektor
wird in eine embryonale Stammzellenlinie eingeführt (z. B. durch Elektroporation),
und Zellen, in denen es zu einer homologen Rekombination der eingeführten DNA
mit der endogenen DNA gekommen ist, werden ausgewählt [siehe
z. B. Li et al., Cell 69, 915 (1992)]. Die ausgewählten Zellen
werden anschließend in
eine Blastozyste eines Tie res injiziert (z. B. eine Maus oder eine
Ratte), um Aggregationschimären
zu bilden [siehe z. B. Bradley, in: Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, 113–152, E. J. Robertson (Hrsg.),
IRL, Oxford (1987)]. Ein chimärer
Embryo kann anschließend
in ein geeignetes scheinträchtiges
weibliches Ammentier implantiert werden und ausgetragen werden,
um ein „Knock-out"-Tier zu erzeugen. Nachkommen,
welche die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen tragen,
können
mittels Standardverfahren identifiziert werden und verwendet werden,
um Tiere zu züchten,
in denen alle Zellen des Tiers die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knock-out-Tiere können
z. B. durch ihre Fähigkeit,
sich gegen gewisse pathologische Zustände verteidigen zu können, sowie
bezüglich
ihrer Entwicklung pathologischer Zustände aufgrund der Abwesenheit
des DcR3-Polypeptids beschrieben werden.
-
DcR3,
wie in der vorliegenden Beschreibung offenbart, kann therapeutisch
verwendet werden, um Apoptose durch den Fas-Liganden oder durch
einen anderen Liganden, an den DcR3 in Säugetierzellen bindet, zu regulieren
sowie um andere Funktionen des Fas-Liganden zu modulieren. Diese
Therapie kann z. B. unter Verwendung von In-vivo- oder Ex-vivo-Gentherapie-Verfahren
erzielt werden. Nucleinsäure,
die für
DcR3 kodiert, kann in der Gentherapie verwendet werden. In Gentherapie-Anwendungen werden
Gene in Zellen eingeführt,
um eine In-vivo-Synthese eines therapeutisch wirksamen genetischen
Produkts zu erzielen, z. B. den Ersatz eines defekten Gens. „Gentherapie" umfasst sowohl herkömmliche
Gentherapie, bei der eine lang anhaltende Wirkung durch eine einzelne
Behandlung erhielt wird, als auch die Verabreichung gentherapeutischer Mittel,
welche die einmalige oder wiederholte Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen DNA oder mRNA umfasst. Antisense-RNAs und -DNAs können als therapeutische Mittel
zum Blockieren der In-vivo-Expression gewisser
Gene verwendet werden. Es wurde bereits gezeigt, dass kurze Antisense-Oligonucleotide
in Zellen importiert werden können,
wo sie trotz ihrer niedrigen intrazellulären Konzentrationen, die durch
ihre beschränkte
Aufnahme durch die Zellmembran hervorgerufen werden, als Inhibitoren
fungieren [Zamecnik et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 83, 4143–4146 (1986)].
Die Oligonucleotide können
modifiziert werden, um ihre Aufnahme zu modifizieren, z. B. durch
Substituieren ihrer negativ geladenen Phosphodiester-Gruppen durch
ungeladene Gruppen.
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Es
gibt eine Reihe von Verfahren, die zur Einführung von Nucleinsäuren in
lebende Zellen erhältlich sind.
Die Verfahren variieren in Abhängigkeit
davon, ob die Nucleinsäure
in vitro in gezüchtete
Zellen oder in vivo in die Zellen des beabsichtigten Wirts transferiert
wird. Verfahren, die für
den In-vitro-Transfer von Nucleinsäure in Säugetierzellen geeignet sind,
umfassen die Verwendung von Liposomen, Elektroporation, Mikroinjektion,
Zellfusion, DEAE-Dextran, das Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren etc. Die
momentan bevorzugten In-vivo-Gentransfer-Verfahren umfassen die
Transfektion mit viralen (typischerweise retroviralen) Vektoren
und Virushüllprotein-Liposomen-vermittelte
Transfektion [Dzau et al., Trends in Biotechnology 11, 205–210 (1993)].
In manchen Situationen ist es wünschenswert,
die Nucleinsäure-Quelle
mit einem Mittel zu versorgen, das auf die Targetzellen abzielt,
z. B. ein Antikörper,
der für
ein Zelloberflächen-Membranprotein oder
die Target-Zelle spezifisch ist, ein Ligand für einen Rezeptor auf der Target-Zelle
etc. Werden Liposomen verwendet, so können Proteine, die an ein Zelloberflächen-Membranprotein
binden, das mit Endocytose assoziiert ist, zum Targeting und/oder
zur Erleichterung der Aufnahme verwendet werden, z. B. Capsid-Proteine oder
Fragmente davon, die für
einen bestimmten Zelltyp tropisch sind, Antikörper für Proteine, die im Kreislauf einer
Internalisierung unterzogen werden, Proteine, die auf die intrazelluläre Positionierung
abzielen und die intrazelluläre
Halbwertszeit verbessern. Das Verfahren einer rezeptorvermittelten
Endozytose wird z. B. von Wu et al., J. Biol. Chem. 262, 4429–4432 (1987),
und Wagner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 87, 4310–3414 (1990),
beschrieben. Für
eine Übersicht über die
Genmarkierungs- und Gentherapie-Arbeitsvorschriften siehe Anderson
et al., Science 256, 808–813
(1992).
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass DcR3-Polypeptide und modifizierte
Formen von DcR3 (sowie die unten stehend beschriebenen DcR3-Antikörper) therapeutisch
als Agonisten- oder Antagonisten-Moleküle verwendet werden können. DcR3-Moleküle z. B.,
die als Antagonisten fungieren können,
können
zur Inhibierung oder Blockierung von Fas-Ligand oder Fas-Ligand-induzierter
Aktivität
oder, alternativ dazu, der Aktivität eines anderen Liganden, an
den DcR3 bindet, verwendet werden. Beispiele solcher Formen von
DcR3 umfassen die oben stehend beschriebenen chimären Moleküle, die
eine Fusiuon des DcR3 mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten Region
eines Immunglobulins umfassen. Dies umfasst chimäre Moleküle, die eine extrazelluläre Domänensequenz
von DcR3 und ein Immunglobulin enthalten. Diese DcR3-Moleküle können, wie
hierin beschrieben, Fas-Ligand-induzierte Aktivität beschreiben,
wie z. B. Fas-Ligand-induzierte Apoptose oder Fas-Ligand-induzierte
Lymphozytenaktivität,
sowie die Proliferation von Lymphozyten als Reaktion auf eine antigene
Stimulierung unterdrücken.
Basierend auf den in den Beispielen beschriebenen Daten des gemischten
Lymphozyten-Reaktionstests wird angenommen, dass die induzierte
Immunantwort nicht ausschließlich vom
Fas-Ligand vermittelt wird.
-
Diese
Inhibierung oder Antagonistenaktivität besitzt daher Anwendungen
bei Erkrankungen, die immunvermittelt sind und zumindest als eine
Komponente ihrer Induktion und ihres Mechanismus die Aktivierung von
T-Lymphozyten umfassen, die schließlich eine Reihe intra- und
interzellulärer
Vorkommnisse aufbauen, was bei diesen Erkrankungen für das Säugetier
schädlich
ist. Solche immunvermittelten Erkrankungen, von denen angenommen
wird, dass sie die T-Lymphozyten-Aktivierung umfassen oder darauf
beruhen, umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Asthma und andere
allergische Erkrankungen, umfassend z. B. allergische Rhinitis und
atopische Erkrankungen, Gelenkrheumatismus und juvenile chronische
Arthritis, Psoriasis, entzündliche
Darmerkrankungen, unter anderem die Crohn-Erkrankung und Colitis
ulcerosa, glutenempfindliche Enteropathie sowie die Whipple-Krankheit,
Multiple Sklerose und andere immunvermittelte ZNS-Entmarkungskrankheiten
sowie transplantatbezogene Erkrankungen, unter anderem Transplantatabstoßung und
die Transplantat-gegen-Empfänger-Erkrankung.
-
Von
diesen Erkrankungen wird angenommen, dass sie immunvermittelt sind,
und zwar entweder direkt, wie z. B. durch die nachweislich verbessernde
Wirkung einer immunsuppressiven Therapie bei Säugetieren, oder indirekt, z.
B. durch die Demonstration von T- oder B-Lymphozyten oder Auto-Antikörpern innerhalb von
Läsionen
von Patienten mit der Erkrankung, oder durch Schlussfolgerung von
Daten, die durch die experimentelle Verwendung von Tiermodellen
menschlicher Erkrankungen erhalten wurden [siehe allgemein Santer's Immunological Diseases,
5. Auflage, Band I und II, Little, Brown and Company (1995)].
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Träger und
ihre Formulierungen werden in Remington's Pharmaceutical Sciences, 16. Auflage,
Mack Publishing Co., Oslo et al. (Hrsg.) (1980), beschrieben. Typischerweise
wird eine geeignete Menge eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes
in der Formulierung verwendet, um die Formulierung isotonisch zu
machen. Beispiele des Trägers
umfassen Puffer, wie z. B. Salzlösung,
Ringer-Lösung
und Dextrose-Lösung. Der
pH der Lösung
liegt vorzugsweise bei etwa 5 bis etwa 8 und noch bevorzugter bei
etwa 7,4 bis etwa 7,8. Weitere Träger umfassen Retardpräparate,
wie z. B. semipermeable Matrizen fester hydrophober Polymere, wobei
die Matrizen die Form geformter Artikel aufweisen, z. B. Filme,
Liposomen oder Mikropartikel. Es ist dem Fachmann klar, dass gewisse
Träger
stärker
bevorzugt werden, z. B. in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg und der Konzentration des DcR3-Moleküls, das
verabreicht wird.
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Die
Verabreichung an ein Säugetier
kann durch Injektion erzielt werden (z. B. intravenös, intraperitoneal,
subkutan, intramuskulär)
oder durch andere Verfahren, wie z. B. Infusion, welche die Anlieferung
in den Blutkreislauf in einer wirksamen Form sicherstellen.
-
Wirksame
Dosierungen und Verabreichungspläne
können
empirisch bestimmt werden, und das Erstellen solcher Bestimmungen
ist nach dem Stand der Technik möglich.
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E. Anti-DcR3-Antikörper
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Anti-DcR3-Antikörper bereit. Beispiele für Antikörper umfassen
polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und heterokonjugierte
Antikörper.
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1. Polyklonale Antikörper
-
Die
DcR3-Antikörper
können
polyklonale Antikörper
umfassen. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind
dem Fachmann bekannt. Polyklonale Antikörper können in einem Säugetier
gezüchtet
werden, z. B. durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden
Mittels und, falls gewünscht,
eines Adjuvans. Typischerweise wird das immunisierende Mittel und/oder
das Adjuvans in das Säugetier
durch mehrfache subkutane oder intraperitoneale Injektionen injiziert.
Das immunisierende Mittel kann das DcR3-Polypeptid oder ein Fusionspeptid
davon umfassen. Es kann von Nutzen sein, das immunisierende Mittel
an ein Protein zu konjugieren, von dem bekannt ist, dass es in dem
zu immunisierenden Säugetier
immunogen ist. Beispiele solcher immunogener Proteine umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinder-Thyreoglobulin und Sojabohnen-Trypsin-lnhibitor.
Beispiele für
Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen vollständiges Freund-Adjuvans
und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid-A, synthetisches Trehalose-Dicorynomycolat).
Die immunisierungs-Arbeitsvorschriften können von einem Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden.
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2. Monoklonale Antikörper
-
Die
DcR3-Antikörper
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridom-Verfahren hergestellt werden, z. B. jene,
die von Kohler und Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschrieben
werden. in einem Hybridom-Verfahren wird eine Maus, ein Hamster
oder ein anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten zu erzeugen, die Antikörper produzieren
oder dazu in der Lage sind, die spezifisch an das immunisierende
Mittel binden. Alternativ dazu können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
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Das
immunisierende Mittel umfasst typischerweise das DcR3-Polypeptid
oder ein Fusionsprotein davon. Allgemein werden entweder Peripherblutlymphozyten
(„PBLs") verwendet, falls
Zellen menschlichen Ursprungs gewünscht werden, oder es werden
Milzzellen oder Lymphknotenzellen verwendet, falls nicht-menschliche
Säugetierquellen
gewünscht
werden. Die Lymphozyten werden anschließend mit einer immortalisierten
Zelllinie unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, z. B.
Polyethy lenglykol, fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden [Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press, 59–103 (1986)].
Immortalisierte Zelllinien sind normalerweise transformierte Säugetierzellen,
insbesondere Myelom-Zellen
von Nagetieren, Rindern und Menschen. Normalerweise werden Ratten-
oder Maus-Myelom-Zelllinien verwendet.
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Die
Hybridom-Zellen können
in einem geeigneten Kulturmedium gezüchtet werden, das vorzugsweise eine
oder mehrere Substanzen enthält,
welche das Wachstum oder Überleben
der unfusionierten, immortalisierten Zellen inhibieren. Falls den
Ausgangszellen z. B. das Enzym Hypoxanthinguaninphosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, so umfasst das Kulturmedium für die Hybridome
typischerweise Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin („HAT-Medium"), Substanzen, die
das Wachstum HGPRT-defizienter Zellen verhindern.
-
Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind jene, die wirksam fusionieren, eine
stabile hochgradige Antikörper-Expression
durch die ausgewählten
antikörperproduzierenden
Zellen unterstützen
und auf ein Medium, wie z. B. HAT-Medium, empfindlich reagieren.
Stärker
bevorzugte immortalisierte Zelllinien sind murine Myelom-Linien,
die z. B. vom Salk Institute Cell Distribution Center, San Diego,
Kalifornien, und der American Type Culture Collection, Manassas,
Virginia, erhalten werden können.
Menschliche Myelom- und Maus-Mensch-Heteromyelom-Zelllinien wurden
auch für
die Produktion menschlicher monoklonaler Antikörper beschrieben [Kozbor, J.
Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal Antibody Production
Techniques and Applications, 51–63,
Marcel Dekker, Inc., New York (1987)].
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Das
Kulturmedium, in dem die Hybridom-Zellen gezüchtet werden, kann anschließend auf
die Gegenwart monoklonaler Antikörper
getestet werden, die gegen DcR3 gerichtet sind. Vorzugsweise wird
die Bindungsspezifität
monoklonaler Antikörper,
die von den Hybridom-Zellen produziert werden, durch Immunpräzipitation
oder durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z. B. einen Radioimmuntest
(RIA) oder einen enzymgekoppelten Immunadsorptionsbestimmungstest
(ELISA), bestimmt. Solche Verfahren und Tests sind nach dem Stand
der Technik bekannt. Die Bindungsaffini tät des monoklonalen Antikörpers kann
z. B. durch die Scatchard-Analyse von Munson und Pollard, Anal.
Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt werden.
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Nachdem
die gewünschten
Hybridom-Zellen identifiziert sind, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und durch Standardverfahren gezüchtet werden [Goding, s. o.].
Geeignete Kulturmedien für
diesen Zweck umfassen z. B. Dulbeccos Modifiziertes Eagle-Medium
und RPMI-1640-Medium. Alternativ dazu können die Hybridom-Zellen in
vivo als Ascites in einem Säugetier
gezüchtet
werden.
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Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können durch
herkömmliche
Immunglobulin-Reinigungsverfahren, wie z. B. Protein-A-Sepharose,
Hydroxylapatitchromatographie, Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie,
aus dem Kulturmedium oder der Ascites-Flüssigkeit isoliert oder gereinigt
werden.
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Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt werden, wie z.
B. jene, die im
US-Patent Nr.
4.816.567 beschrieben werden. DNA, die für die monoklonalen
Antikörper der
Erfindung kodiert, kann unter Verwendung herkömmlicher Verfahren leicht isoliert
und sequenziert werden (z. B. unter Verwendung von Oligonucleotidsonden,
die in der Lage sind, spezifisch an Gene zu binden, die für die Schwer-
und Leichtketten muriner Antikörper
kodieren). Die Hybridom-Zellen der Erfindung dienen als eine bevorzugte
Quelle solcher DNA. Einmal isoliert, kann die DNA in Expressionsvektoren
platziert werden, die anschließend
in Wirtszellen, wie z. B. Affen-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock-(CHO-)Zellen
oder Myelom-Zellen, die andernfalls kein Immunglobulin-Protein produzieren,
transfiziert werden, um die Synthese monoklonaler Antikörper in
den rekombinanten Wirtszellen zu erhalten. Die DNA kann auch modifiziert
werden, z. B. durch Substituieren der kodierenden Sequenz für menschliche
konstante Schwer- und Leichtketten-Domänen
an Stelle der homologen murinen Sequenzen [
US-Patent Nr. 4.816.567 ; Morrison
et al., s. o.] oder durch kovalente Bindung der gesamten oder eines
Teils der kodierenden Sequenz für
ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid an die kodierende Immunglobulin-Sequenz.
Die konstanten Domänen
eines Antikörpers
der Erfindung können
durch solch ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid ersetzt werden, oder
die Variablen Domänen einer
antigenkombinierenden Stelle eines Antikörpers der Erfindung können durch
solch ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid ersetzt werden, um einen
chimären
zweiwertigen Antikörper
zu erzeugen.
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Wie
in den unten stehend beschriebenen Beispielen angeführt, wurden
monoklonale Anti-DcR3-Antikörper
hergestellt. Mehrere dieser Antikörper, hierin als 4C4.1.4; 5C4.14.7;
11C5.2.8; 8D3.1.5; und 4B7.1.1 bezeichnet, wurden bei der ATCC hinterlegt,
und es wurde ihnen die Hinterlegungs-Zugriffsnr. HB-12573, HB-12574,
HB-12572, HB-12571
bzw. HB-12575 zugewiesen. In einer Ausführungsform besitzen die monoklonalen
Antikörper
der Erfindung dieselben biologischen Eigenschaften wie einer oder
mehrere Antikörper,
die von den Hybridom-Zelllinien sekretiert werden, die unter der
Zugriffsnr. HB-12573, HB-12574, HB-12572, HB-12571 oder HB-12575
hinterlegt wurden. Der Ausdruck „biologische Eigenschaften" wird verwendet,
um sich auf die In-vitro- oder die In-vivo-Aktivitäten oder
Eigenschaften der monoklonalen Antikörper zu beziehen, wie z. B.
die Fähigkeit,
an DcR3 zu binden oder die Fas-Ligand/DcR3-Bindung
im Wesentlichen zu inhibieren. Gegebenenfalls bindet der monoklonale
Antikörper
an dasselbe Epitop wie zumindest einer der Antikörper, die oben stehend spezifisch
erwähnt
wurden. Diese Epitopbindung kann durch Durchführung verschiedener Tests bestimmt
werden, wie z. B. jene, die hierin und in den Beispielen beschrieben
werden.
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Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zum Herstellen einwertiger Antikörper sind nach dem Stand der
Technik wohlbekannt. Ein Verfahren umfasst z. B. die rekombinante
Expression von Immunglobulin-Leichtketten und modifizierten Schwerketten.
Die Schwerkette wird allgemein an einem beliebigen Punkt in der
Fc-Region trunkiert, um eine Schwerketten-Vernetzung zu verhindern.
Alternativ dazu werden die relevanten Cystein-Reste mit einem anderen
Aminosäurerest
substituiert oder sie werden deletiert, um eine Vernetzung zu vermeiden.
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In-vitro-Verfahren
sind auch zur Herstellung einwertiger Antikörper geeignet. Der Verdau von
Antikörpern,
um Fragmente davon zu produzieren, insbesondere Fab- Fragmente, kann unter
Verwendung von Routine-Verfahren erzielt werden, die nach dem Stand
der Technik bekannt sind.
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3. Humanisierte Antikörper
-
Die
DcR3-Antikörper
der Erfindung können
weiter humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen nicht-menschlicher (z. B. muriner)
Antikörper
sind chimäre
Immunglobuline, Immunglobulin-Ketten oder Fragmente davon (z. B.
Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere antigenbindende Subsequenzen von Antikörpern), die eine minimale Sequenz
enthalten, die von nicht-menschlichem Immunglobulin abstammt. Humanisierte
Antikörper
umfassen menschliche Immunglobuline (Empfänger-Antikörper), in denen Reste einer
komplementätsbestimmenden
Region (CDR) des Empfängers
durch Reste von einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spender-Antikörper), wie
z. B. einer Maus, einer Ratte oder eines Kaninchens, mit der gewünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt werden. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüst-Reste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Empfänger-Antikörper noch
in den importierten CDR- oder Gerüst-Sequenzen zu finden sind.
Allgemein umfasst der humanisierte Antikörper im Wesentlichen alle von
zumindest einer und typischerweise zwei variablen Domänen, in
denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen
alle der FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Konsensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst optimalerweise auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulin-Region (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins [Jones et al., Nature 321, 522–525 (1986); Riechmann et al.,
Nature 332, 323–329
(1988); sowie Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593–596 (1992)].
-
Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind nach dem Stand der
Technik wohlbekannt. Allgemein weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die aus einer nicht-menschlichen Quelle in ihn einge führt wurden.
Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste
werden oftmals als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise aus einer variablen „Import"-Domäne
entnommen werden. Die Humanisierung kann im Wesentlichen nach dem
Verfahren von Winter und Mitarbeitern durchgeführt werden [Jones et al., Nature
321, 522–525
(1986); Riechmann et al., Nature 332, 323–327 (1988); Verhoeyen et al.,
Science 239, 1534–1536
(1988)], und zwar durch Substituieren der entsprechenden Sequenzen
eines menschlichen Antikörpers
durch Nagetier-CDRs oder -CDR-Sequenzen. Dementsprechend sind solche „humanisierten" Antikörper chimäre Antikörper (
US-Patent Nr. 4.816.567 ), worin
wesentlich weniger als eine intakte menschliche variable Domäne durch
die entsprechende Sequenz einer nicht-menschlichen Sequenz substituiert
ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise menschliche
Antikörper,
in denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nagetier-Antikörpern substituiert
sind.
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Menschliche
Antikörper
können
auch unter Verwendung verschiedener, nach dem Stand der Technik bekannter
Verfahren produziert werden, umfassend Phagendisplay-Bibliotheken
[Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks et
al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)]. Die Verfahren von Cole et al.
und Boerner et al. sind auch zur Herstellung menschlicher monoklonaler
Antikörper
erhältlich
(Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan. R.
Liss, 77 (1985), und Boerner et al., J. Immunol. 147 (1), 86–95 (1991)).
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4. Bispecific Antibodies
-
Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist eine der
Bindungsspezifitäten
für das
DcR3, die andere für
ein beliebiges anderes Antigen und vorzugsweise für ein/einen/eine
Zelloberflächenprotein
oder -rezeptor oder eine -rezeptor-Untereinheit.
-
Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind nach dem Stand der
Technik bekannt. Traditionellerweise basiert die rekombinante Produktion
bispezifischer Anti körper
auf der Co-Expression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren, wobei die
zwei Schwerketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen [Milstein und
Cuello, Nature 305, 537–539
(1983)]. Aufgrund der Zufallsverteilung von Immunglobulin-Schwer-
und -Leichtketten produzieren diese Hybridome (Quadrome) ein potentielles
Gemisch aus zehn verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eines die
korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung des korrekten
Moleküls
wird normalerweise durch Affinitätschromatographieschritte
erreicht. Ähnliche Verfahren
werden in
WO 93/08829 ,
veröffentlicht
am 13. Mai 1993, und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655–3659 (1991),
offenbart.
-
Variable
Antikörper-Domänen mit
den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-kombinierende
Stellen) können
an konstante Immunglobulin-Domänen-Sequenzen fusioniert
werden. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten Immunglobulin-Schwerketten-Domäne, umfassend
zumindest einen Teil der Gelenk-, CH2- und CH3-Regionen. Es wird
bevorzugt, dass die erste konstante Schwerketten-Region (CH1) die für die Leichtketten-Bindung
erforderliche Stelle, die in zumindest einer der Fusionen vorhanden
ist, enthält.
DNAs, welche für
die Immunglobulin-Schwerketten-Fusionen
und, falls gewünscht,
die Immunglobulin-Leichtkette kodieren, werden in getrennte Expressionsvektoren
insertiert und in einen geeigneten Wirtsorganismus co-transfiziert.
Für weitere
Details zur Erzeugung bispezifischer Antikörper siehe z. B. Suresh et
al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
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5. Heterokonjugierte Antikörper
-
Heterokonjugierte
Antikörper
liegen auch innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung. Heterokonjugierte
Antikörper
bestehen aus zwei kovalent gebundenen Antikörpern. Von solchen Antikörpern wurde
z. B. vorgeschlagen, dass sie Immunsystemzellen auf ungewollte Zellen
abzielen lassen [
US-Patent Nr. 4.676.980 ],
weiters wurden sie zur Behandlung einer HIV-Infektion vorgeschlagen
[
WO 91/00360 ;
WO 92/200373 ;
EP 03089 ]. Es wird in Betracht
gezogen, dass die Antikörper
in vitro unter Verwendung bekannter Verfahren der synthetischen
Proteinchemie hergestellt werden können, unter anderem jener,
die Vernetzungsmittel um fassen. Immuntoxine z. B. können unter
Verwendung einer Disulfidaustauschreaktion oder durch Bildung einer
Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele geeigneter Reagenzien
für diesen
Zweck umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat sowie
jene, die z. B. im
US-Patent
Nr. 4.676.980 offenbart sind.
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F. Verwendungen für DcR3-Antikörper
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Die
DcR3-Antikörper
der Erfindung können
auf verschiedene Art und Weise genutzt werden. Die DcR3-Antikörper können beispielsweise
in diagnostischen Tests für
DcR3 verwendet werden, z. B. zur Detektion von dessen Expression
in spezifischen Zellen, Geweben, Serum oder Tumoren. Verschiedene
diagnostische Testverfahren, die nach dem Stand der Technik bekannt
sind, können
verwendet werden, z. B. kompetitive Bindungstests, direkte oder
indirekte Sandwich-Tests und Immunpräzipitationstests, die in entweder
heterogenen oder homogenen Phasen durchgeführt werden [Zola, Monoclonal
Antibodies: A Manual of Techniques, 147–158, CRC Press, Inc. (1987)].
Die in den diagnostischen Tests verwendeten Antikörper können mit einer
detektierbaren Gruppierung markiert werden. Die detektierbare Gruppierung
sollte in der Lage sein, entweder direkt oder indirekt ein detektierbares
Signal zu produzieren. Die detektierbare Gruppierung kann z. B. ein
Radioisotop, wie z. B. 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine fluoreszierende oder chemilumineszierende
Verbindung, wie z. B. Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin,
oder ein Enzym, wie z. B. alkalische Phosphatase, β-Galactosidase
oder Meerrettich-Peroxidase, sein. Ein beliebiges Verfahren zum
Konjugieren des Antikörpers
an die detektierbare Gruppierung, das nach dem Stand der Technik
bekannt ist, kann verwendet werden, unter anderem jene Verfahren,
die von Hunter et al., Nature 144, 945 (1962); David et al., Biochemistry 13,
1014 (1974); Pain et al., J. Immunol. Meth. 40, 219 (1981); und
Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30, 407 (1982), beschrieben
wurden.
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DcR3-Antikörper sind
auch für
die Affinittäsreinigung
von DcR3 aus rekombinanter Zellkultur oder natürlichen Quellen von Nutzen.
In diesem Verfahren werden die Antikörper gegen DcR3 auf einem geeigneten Träger, wie
z. B. einem Sephadex-Harz oder Filterpapier, unter Verwendung nach
dem Stand der Technik wohlbekannter Verfahren immobilisiert. Der
immobilisierte Antikörper
wird anschließend
mit einer Probe kontaktiert, die das zu reinigende DcR3 enthält, und
danach wird der Träger
mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen all das Material in der Probe entfernt,
außer
das DcR3, das an den immobilisierten Antikörper gebunden ist. Schlussendlich
wird der Träger
mit einem anderen geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das den DcR3 aus dem Antikörper freisetzt.
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Die
DcR3-Antikörper
der Erfindung besitzen auch therapeutischen Nutzen. DcR3-Antikörper können z.
B. verwendet werden, um die Aktivität von DcR3 zu antagonisieren,
die Fas-Ligand-induzierte Apoptose blockiert oder potentielle Autoimmun/Entzündungs-Wirkungen
blockiert. DcR3-Antagonisten können
in der Krebstherapie funktionieren, z. B. durch Hindern von DcR3
an der Inhibierung immunzytotoxischer Abtötung von Krebszellen. Dies
kann z. B. durch Blockieren von Fas-Ligand-DcR3-Bindung oder durch Steigerung oder Verbesserung
der DcR3-Clearance oder -Entfernung erzielt werden. Der Fachmann
weiß es
zu schätzen,
dass es Moleküle
gibt, welche die Aktivierung oder Stimulierung einer Immunantwort
unterdrücken
können
und daher die Fähigkeit
haben, ein gewisses Ausmaß an
Immunsuppression hervorzurufen, und dadurch die Fähigkeit
haben, Krebszellen dabei zu helfen, sich dem Überwachungssystem und der Antwort
des Immunsystems des Säugetiers
zu entziehen. Ein Beispiel eines natürlichen Inhibitors des Immunsystems
ist CTLA4, das eine T-Lymphozytenaktivierung durch Inhibierung eines
Co-Stimulierungsmechanismus von T-Lymphozyten inhibieren kann. Es
wurde gezeigt, dass ein Antagonismus dieser Inhibierung in vivo
die Fähigkeit
des Säugetiers verstärkt, Krebs
immunologisch abzustoßen.
Es wurde berichtet, dass die Blockade von CTLA4 mit einem Antikörper in
vivo zu einer Verstärkung
der Immunantwort auf eine etablierte Krebsart führte, was zu einer anschließenden Abstoßung dieser
Krebsart führte
[Kwon et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 94, 8099–8103 (1997); Leach et al.,
Science 271, 1734–1736
(1996)].
-
Es
können
therapeutische Zusammensetzungen und Verabreichungsarten (wie z.
B. oben stehend für DcR3
beschrieben) verwendet werden. Wirksame Dosierungen und Pläne zur Verabreichung
des Antagonisten können
empirisch bestimmt werden, und die Erstellung solcher Bestimmungen
ist auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Dem Fachmann ist bewusst,
dass die Dosierung des Antagonisten, die verabreicht werden muss,
z. B. in Abhängigkeit
vom Säugetier,
das den Antagonisten erhält,
vom Verabreichungsweg, dem bestimmten Antagonistentyp, der verwendet
wird, und anderen Arzneimitteln, die dem Säugetier verabreicht werden,
variiert. Richtlinien bezüglich
der Auswahl geeigneter Dosierungen für Antikörper-Antagonisten sind in der Literatur über therapeutische
Verwendungen von Antikörpern
zu finden, z. B. Handbook of Monoclonal Antibodies, Kapitel 22,
303–357,
Ferrone et al. (Hrsg.), Noges Publications, Park Ridge, N. J. (1985);
Smith et al., Antibodies in Human Diagnosis and Therapy, 365–389, Haber
et al. (Hrsg.), Raven Press, New York (1977). Eine typische tägliche Dosis
des alleine verwendeten Antagonisten könnte von etwa 1 μg/kg bis
zu 100 mg/kg Körpergewicht
oder mehr pro Tag reichen, in Abhängigkeit von den oben stehend
erwähnten
Faktoren.
-
Bei
Verfahren zur Behandlung von Krebs, welche die hierin beschriebenen
DcR3-Antagonisten
verwenden, wird in Betracht gezogen, dass dem Säugetier andere zusätzliche
Therapien verabreicht werden können,
und das umfasst, ist jedoch nicht eingeschränkt auf, Chemotherapie und
Strahlentherapie, Immunadjuvanzien, Zytokine und antikörperbasierte
Therapien. Beispiele umfassen Interleukine (z. B. IL-1, IL-2, IL-3, IL-6),
den Leukämie-Inhibierungsfaktor,
Interferone, TGF-β,
Erythropoietin, Thrombopoietin, HER-2-Antikörper und Anti-CD20-Antikörper. Andere
Mittel, von denen bekannt ist, dass sie Apoptose in Säugetierzellen
induzieren, können
auch verwendet werden, und solche Mittel umfassen TNF-α, TNF-β (Lymphotoxin-α), CD30-Ligand und 4-1BB-Ligand.
-
Chemotherapien,
die von der Erfindung in Betracht gezogen werden, umfassen chemische
Substanzen oder Arzneimittel, die nach dem Stand der Technik bekannt
und im Handel erhältlich
sind, wie z. B. Doxorubicin, 5-Fluoruracil, Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid,
Thiotepa, Busulfan, Cytoxin, Taxol, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan,
Vinblastin und Carboplatin. Herstellungs- und Dosierungspläne für solch eine
Chemotherapie können
entsprechend den Anweisungen des Herstellers verwendet werden oder
wie empirisch vom Fachmann festgelegt. Die Herstellungs- und Dosierungspläne für solch
eine Chemotherapie werden auch in Chemotherapy Service Ed., M. C.
Perry, Williams & Wilkins,
Baltimore, MD (1992), beschrieben. Die Chemotherapie wird vorzugsweise
in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger, wie z. B. den oben beschriebenen,
verabreicht. Der Antagonist kann nacheinander oder gleichzeitig
mit dem einen oder mehreren anderen therapeutischen Mitteln verabreicht
werden. Die Mengen an Antagonist und therapeutischem Mittel hängen z.
B. davon ob, welche Art an Arzneimitteln verwendet werden, von der
Art des zu behandelnden Krebs und vom Plan und den Wegen der Verabreichung,
wären jedoch
allgemein geringer, als wenn jedes einzeln verwendet würde.
-
Nach
der Verabreichung des Antagonisten an das Säugetier kann der Krebs des
Säugetiers
und der physiologische Zustand auf verschiedene Arten beobachtet
werden, die dem Fachmann wohlbekannt sind. Die Tumormasse kann z.
B. physikalisch oder durch Standard-Röntgenstrahlen-Bildgebungsverfahren
beobachtet werden.
-
Die
folgenden Beispiele dienen nur zu veranschaulichenden Zwecken und
dienen nicht dazu, den Schutzumfang der vorliegenden Erfindung einzuschränken.
-
BEISPIELE
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, die in den Beispielen erwähnt wurden, wurden entsprechend
den Anweisungen der Hersteller verwendet, falls nicht anders angegeben.
Die Quelle dieser Zellen, die in den folgenden Beispielen und während der
Beschreibung durch ATCC-Zugriffsnr. identifiziert wurde, ist die
American Type Culture Collection, Manassas, Virginia.
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung von cDNA-Klonen, die für menschliches
DcR3 kodieren
-
Die
extrazellulären
Domänen-(ECD-)Sequenzen
(umfassend die Sekretionssignalsequenz, falls vorhanden) von etwa
950 bekannten sekretierten Proteinen aus der öf fentlichen Swiss-Prot-Datenbank
wurden verwendet, um EST-Datenbanken zu durchsuchen. Die EST-Datenbanken
umfassten öffentliche
EST-Datenbanken (z. B. GenBank), eine private EST-Datenbank (LIFESEQTM, Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, CA)
sowie im Eigentums von Genentech stehende ESTs. Die Suche wurde
unter Verwendung des Computer-Programms BLAST oder BLAST2 durchgeführt [Altschul
et al., Methods in Enzymology 266, 460–480 (1996)], und zwar als
Vergleich der ECD-Proteinsequenzen mit einer 6-Rahmen-Translation
der EST-Sequenzen. Jene Vergleiche, die zu einem BLAST-Score von
70 (oder in manchen Fällen
90) oder mehr führen,
die nicht für
bekannte Proteine kodieren, wurden mit dem Programm „phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, Washington) zu Konsensus-DNA-Sequenz-Clustern
zusammengefasst und angeordnet.
-
Unter
Verwendung verschiedener ESTs wurde eine Konsensus-DNA-Sequenz angeordnet.
Die ESTs umfassten eine im Eigentum von Genentech stehende EST (Seq.-ID
Nr. 3; siehe 3 und 4), sechs ESTs
aus den privaten Datenbanken (Seq.-ID Nr. 4; Seq.-ID Nr. 5; Seq.-ID
Nr. 6; Seq.-ID Nr. 7, Seq.-ID Nr. 8; Seq.-ID Nr. 9, siehe 4)
und eine EST aus der öffentlichen
Datenbank (Seq.-ID Nr. 10).
-
Basierend
auf der Konsensus-Sequenz wurden Oligonucleotide synthetisiert,
um durch PCR eine cDNA-Bibliothek zu identifizieren, welche die
Sequenz von Interesse enthielt, sowie zur Verwendung als Sonden, um
einen Klon der kodierenden Sequenz voller Länge für DcR3 zu isolieren.
-
Ein
Paar an PCR-Primern(Vorwärts-
und Rückwärts-) wurden
synthetisiert:
-
Eine
Sonde wurde ebenfalls synthetisiert:
-
Um
mehrere Bibliotheken auf eine Quelle eines Klons voller Länge zu screenen,
wurde DNA aus den Bibliotheken mittels PCR-Amplifikation mit dem
oben stehend identifizierten PCR-Primer-Paar identifiziert. Eine
positive Bibliothek wurde anschließend verwendet, um Klone zu
isolieren, die für
das DcR3-Gen kodieren, und zwar unter Verwendung des Sonden-Oligonucleotids
sowie eines der PCR-Primer.
-
Die
RNA zur Konstruktion der cDNA-Bibliotheken wurde aus fötalem Lungen-Gewebe isoliert.
Die cDNA-Bibliotheken, die zur Isolierung der cDNA-Klone verwendet
wurden, wurden durch Standardverfahren unter Verwendung im Handel
erhältlicher
Reagenzien, wie z. B. jener von Invitrogen, San Diego, CA, konstruiert. Die
cDNA wurde mit Oligo-dT, enthaltend eine NotI-Stelle, geprimt, mit
dem stumpfen Ende an SalI-hemikinasierte Adaptoren gebunden, mit
NotI gespalten, mittels Gelelektrophorese passend klassiert und
in einer definierten Ausrichtung in den einzigartigen XhoI- und
NotI-Stellen in einen geeigneten Klonierungsvektor kloniert (z.
B. pRKB; pRK5B ist ein Vorläufer
von pRK5D, der keine Sfil-Stelle enthält; siehe Holmes et al., Science 253,
1278–1280
(1991)).
-
Eine
DNA-Sequenzierung der wie oben stehend beschrieben isolierten Klone
ergab die DNA-Sequenz voller Länge
für DcR3
(2; Seq.-ID Nr. 2) und die davon abgeleitete Proteinsequenz
für DcR3
(1; Seq.-ID Nr. 1).
-
Die
gesamte Nucleotidsequenz von DcR3 wird in 2 (Seq.-ID
Nr. 2) dargestellt. Klon DNA30942 enthält einen einzelnen offenen
Leseraster mit einer scheinbaren Translationsinitiationsstelle an
den Nucleotidpositionen 101–103
[Kozak et al., s. o.] (2; Seq.-ID Nr. 2). Der prognostizierte
Polypeptidvorläufer
ist 300 Aminosäuren
lang. Der N-Terminus der Sequenz enthält ein typisches Sekretionssignal
(Aminosäuren 1-23
aus 1; Seq.-ID Nr. 1). Eine Analyse der DcR3-Aminosäuresequenz
zeigte die Gegenwart von vier CRDs, wie in den 5 und 6 dargestellt.
Es wird angenommen, dass DcR3 eine Transmembrandomäne fehlt.
Es wird auch angenommen, dass die Aminosäuren 1 bis 215 aus 1 (Seq.-ID
Nr. 1) eine ECD darstellen, die vier CRDs umfasst (5).
DcR3 besitzt eine potentielle N-gebundene Glykosylierungsstelle
an Rest 173 der 1. Klon DNA30942 wurde bei der
ATCC hinterlegt (identifiziert als DNA30942-1134), und ihm und wurde
die ATCC-Hinterlegungsnr. 209254 zugewiesen.
-
Basierend
auf einer BLAST- und FastA-Sequenzanordnungsanalyse der Sequenz
voller Länge
zeigt DcR3 eine gewisse Aminosäurensequenzidentität mit TNFR2
(28,7%) und OPG (31%). Siehe 5 und 6.
Alle Cysteine in den vier CRDs von DcR3 und OPG sind konserviert;
der C-terminale Abschnitt von DcR3 ist jedoch etwa 100 Reste kürzer.
-
BEISPIEL 2
-
Northern-Blot-Analyse
-
Die
Expression von DcR3-mRNA in menschlichen Geweben und menschlichen
Krebszelllinien wurde mittels Northern-Blot-Analyse untersucht.
Menschliche RNA-Blots
wurden basierend auf der DcR3-cDNA voller Länge an eine 32P-markierte
DNA-Sonde hybridisiert.
Menschliches fötales
RNA-Blot-MTN (Clontech), menschliches Erwachsenen-RNA-Blot-MTN-II
(Clontech), menschliche Krebszelllinien-Blots (Clontech) wurden
mit den DNA-Sonden inkubiert. Die Blots wurden anschließend 60
Stunden lang bei 42°C
mit den Sonden in Hybridisierungspuffer (5X SSPE; 2X Denhardt-Lösung; 100
mg/ml denaturierte gescherte Lachsspermien-DNA; 50% Formamid; 2%
SDS) inkubiert. Die Blots wurden mehrere Male in 2X SSC; 0,05% SDS
1 Stunde lang bei Raumtemperatur gewaschen, gefolgt von einem 30-Minuten-Waschschritt in 0,1X
SSC; 0,1% SDS bei 50°C.
Die Blots wurden nach einer Übernacht-Exposition
durch Phosphorimager-Analyse (Fuji) entwickelt.
-
Ein
vorherrschendes DcR3-Transkript von etwa 1,2 kb wurde in Lunge,
Gehirn und Leber des Fötus und
in Milz, Kolon und Lunge des Erwachsenen detektiert (7).
Zusätzlich
dazu wurde ein relativ hohes Ausmaß an DcR3-mRNA in der menschlichen
Kolonkarzinom-Zelllinie SW480 detektiert (siehe 7).
-
BEISPIEL 3
-
Verwendung von DcR3 als Hybridisierungssonde
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer Nucleotidsequenz,
die für
DcR3 kodiert, als Hybridisierungssonde.
-
DNA,
umfassend die kodierende Sequenz von DcR3 (wie in 2,
Seq.-ID Nr. 2 dargestellt), wird als Sonde verwendet, um auf homologe
DNAs (z. B. jene, die für
natürlich
auftretende Varianten von DcR3 kodieren) in menschlichen Gewebe-cDNA-Bibliotheken oder
in menschlichen genomischen Gewebe-Bibliotheken zu screenen.
-
Die
Hybridisierung und das Waschen von Filtern, enthaltend beide Bibliotheks-DNAs,
wird unter den folgenden Bedingungen hoher Stringenz durchgeführt. Eine
Hybridisierung einer radiomarkierten, von DcR3 abstammenden Sonde
an die Filter wird in einer Lösung
aus 50% Formamid, 5X SSC, 0,1% SDS, 0,1% Natriumpyrophosphat, 50
mM Natriumphosphat, pH 6,8, 2X Denhardt-Lösung und 10% Dextransulfat
bei 42°C
20 Stunden lang durchgeführt.
Das Waschen der Filter wird in einer wässrigen Lösung aus 0,1X SSC und 0,1% SDS
bei 42°C
durchgeführt.
-
DNAs
mit einer gewünschten
Sequenzidentität
mit der DNA, die für
Nativsequenz-DcR3
voller Länge kodiert,
können
anschließend
unter Verwendung von Standardverfahren, die nach dem Stand der Technik
bekannt sind, identifiziert werden.
-
BEISPIEL 4
-
Expression von DcR3 in E. coli
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von DcR3 durch rekombinante
Expression in E. coli.
-
Die
DNA-Sequenz, die für
DcR3 kodiert (Seq.-ID Nr. 2), wird anfänglich unter Verwendung ausgewählter PCR-Primer
amplifiziert. Die Primer sollten Restriktionsen zymstellen enthalten,
die den Restriktionsenzymstellen auf dem ausgewählten Expressionsvektor entsprechen.
Eine Reihe an Expressionsvektoren kann verwendet werden. Ein Beispiel
eines geeigneten Vektors ist pBR322 (stammt von E. coli ab; siehe
Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), der Gene für eine Ampicillin- und Tetrazyklin-Resistenz enthält. Der
Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die PCR-amplifizierten Sequenzen werden anschließend in den Vektor ligiert.
Der Vektor umfasst vorzugsweise Sequenzen, die für ein Antibiotika-Resistenz-Gen
kodieren, einen trp-Promotor, einen Polyhis-Leader (unter anderem
die ersten sechs STII-Codons, eine polyhis-Sequenz und eine Enterokinase-Spaltstelle),
die DcR3-kodierende
Region, einen λ-Transkriptionsterminator
und ein argU-Gen.
-
Das
Ligationsgemisch wird anschließend
verwendet, um einen ausgewählten
E.-coli-Stamm unter Verwendung
der in Sambrook et al., s. o., beschriebenen Verfahren zu transformieren.
Transformanten werden durch ihre Fähigkeit, auf LB-Platten zu
wachsen, identifiziert, und anschließend werden antibiotikaresistente Kolonien
ausgewählt.
Plasmid-DNA kann isoliert werden und durch Restriktionsanalyse und
DNA-Sequenzierung
bestätigt
werden.
-
Ausgewählte Klone
können über Nacht
in Flüssigkulturmedium,
wie z. B. LB-Nährlösung, ergänzt mit Antibiotika,
gezüchtet
werden. Die Übernachtkultur
kann anschließend
verwendet werden, um eine Kultur größeren Ausmaßes zu beimpfen. Die Zellen
werden anschließend
auf eine gewünschte
optische Dichte gezüchtet,
während
der der Expressionspromotor angeschaltet wird.
-
Nachdem
die Zellen mehrere weitere Stunden lang gezüchtet wurden, können die
Zellen durch Zentrifugierung geerntet werden. Das durch die Zentrifugierung
erhaltene Zellpellet kann unter Verwendung verschiedener Mittel,
die nach dem Stand der Technik bekannt sind, solubilisiert werden,
und das solubilisierte DcR3-Protein kann anschließend unter
Verwendung einer metallchelatisierenden Säule unter Bedingungen, die
eine feste Bindung des Proteins ermöglichen, gereinigt werden.
-
BEISPIEL 5
-
Expression von DcR3 in Säugetierzellen
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von DcR3 durch rekombinante
Expression in Säugetierzellen.
- A. Der Vektor, pRK5 (siehe EP 307.247 , veröffentlicht am 15. März 1989),
wird als Expressionsvektor verwendet. Gegebenenfalls wird die DcR3-DNA
unter Verwendung von Ligationsverfahren, wie von Sambrook et al.,
s. o., beschrieben, in pRK5 mit ausgewählten Restriktionsenzymen ligiert,
um die Insertion der DcR3-DNA zu ermöglichen. Der resultierende
Vektor wird pRK5-DcR3 genannt.
-
In
einer Ausführungsform
können
die ausgewählten
Wirtszellen 293-Zellen umfassen. Menschliche 293-Zellen (ATCC CCL
1573) werden bis zur Konfluenz in Gewebekulturplatten in Medium,
wie z. B. DMEM, ergänzt
mit fötalem
Kälberserum
und gegebenenfalls Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika, gezüchtet.
-
Etwa
10 μg pRK5-DcR3-DNA
wird mit etwa 1 μg
DNA, kodierend für
das VA-RNA-Gen,
gemischt [Thimmappaya et al., Cell 31, 543 (1982)] und in 500 μl 1 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA,
0,227 M CaCl2 aufgelöst. Zu diesem Gemisch werden
tropfenweise 500 μl
50 mM HEPES (pH 7,35), 280 mM NaCl, 1,5 mM NaPO4 hinzugefügt, und
es wird die Bildung eines Präzipitats
für eine
Zeitspanne von 10 Minuten bei 25°C
ermöglicht. Das
Präzipitat
wird suspendiert und zu den 293-Zellen hinzugefügt und für etwa vier Stunden bei 37°C absetzen
gelassen. Das Kulturmedium wird abgesaugt, und 2 ml 20% Glycerin
in PBS werden 30 Sekunden lang hinzugefügt. Die 293-Zellen werden anschließend mit
serumfreiem Medium gewaschen, frisches Medium wird hinzugefügt, und
die Zellen werden für
eine Zeitspanne von etwa 5 Tagen inkubiert.
-
Etwa
24 Stunden nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt
und mit Kulturmedium (alleine) oder mit Kulturmedium, enthaltend
200 μCi/ml 35S-Cystein und 200 μCi/ml 35S-Methionin,
ersetzt. Nach einer 12-Stunden-Inkubation wird das konditionierte
Medium gesammelt, auf einem Spinfilter eingeengt und auf ein 15-%-SDS-Gel geladen.
Das verarbeitete Gel kann getrocknet werden und gegenüber einem
Film für eine
ausgewählte
Zeitspanne ausgesetzt werden, um die Gegenwart von DcR3-Polypeptid
zu zeigen. Die Kulturen, die transfizierte Zellen enthalten, können einer
weiteren Inkubation unterzogen werden (in serumfreiem Medium), und
das Medium wird in ausgewählten
Biotests getestet.
-
In
einem Alternativverfahren kann DcR3 vorübergehend unter Verwendung
des Dextransulfat-Verfahrens, beschrieben von Somparyrac et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. 12, 7575 (1981), in 293-Zellen eingeführt werden.
293-Zellen werden bis zu maximaler Dichte in einer Spinner-Flasche
gezüchtet,
und 700 μg pRK5-DcR3-DNA
werden hinzugefügt.
Die Zellen werden zuerst aus der Spinner-Flasche mittels Zentrifugierung
eingeengt und mit PBS gewaschen. Das DNA-Dextran-Präzipitat
wird auf dem Zellpellet für
eine Zeitspanne von vier Stunden inkubiert. Die Zellen werden mit
20% Glycerin 90 Sekunden lang behandelt, mit Gewebekulturmedium
gewaschen und erneut in die Spinner-Flasche, enthaltend Gewebekulturmedium,
5 μg/ml Rinderinsulin
und 0,1 μg/ml
Rindertransferrin, gefüllt.
Nach etwa vier Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert
und filtriert, um Zellen und Trümmer
zu entfernen. Die Probe, enthaltend exprimiertes DcR3, kann anschließend eingeengt
werden und durch ein beliebiges ausgewähltes Verfahren gereinigt werden,
wie z. B. durch Dialyse und/oder Säulenchromatographie.
- B. In einer anderen Ausführungsform wurde epitopmarkiertes
DcR3 in CHO-Zellen exprimiert. Das DcR3 wurde aus dem pRK5-Vektor
subkloniert. Das Subklon-Insert wird anschließend einer PCR unterzogen,
um im Rahmen eine Fusionierung mit einer poly-his-Markierung in
einen Baculovirus-Expressionsvektor zu erzielen. Das poly-his-markierte
DcR3-Insert wurde anschließend
in einen SV40-gesteuerten Vektor, enthaltend einen Selektionsmarker
DHFR zur Selektion stabiler Klone, subkloniert.
-
Schließlich wurden
die CHO-Zellen (wie oben stehend beschrieben) mit dem SV-gesteuerten Vektor transfiziert.
Das Kulturmedium, enthaltend das exprimierte poly-his-markierte DcR3,
wurde eingeengt und durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie
gereinigt. Eine Analyse des gereinigten Proteins durch SDS-PAGE zeigte,
dass das sekretierte DcR3-Protein ein Molekulargewicht von etwa
35 kDa aufweist.
-
BEISPIEL 6
-
Expression von DcR3 in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von DcR3
in Hefe.
-
Zuerst
werden Hefe-Expressionsvektoren zur intrazellulären Produktion oder Sekretion
von DcR3 aus dem ADH2/GAPDH konstruiert. DNA, kodierend für DcR3,
ein ausgewähltes
Signalpeptid und der Promotor werden in geeignete Restriktionsenzymstellen
in dem ausgewählten
Plasmid insertiert, um eine intrazelluläre Expression von DcR3 zu steuern.
Zur Sekretion kann DNA, die für
DcR3 kodiert, zusammen mit DNA, die für den ADH2/GAPDH-Promotor kodiert,
der Hefe-α-Faktor-Sekretionssignal/Leadersequenz
und Linkersequenzen (falls erforderlich) zur Expression von DcR3
in das ausgewählte
Plasmid kloniert werden.
-
Hefezellen,
wie z. B. der Hefe-Stamm AB110, können anschließend mit
den oben stehend beschriebenen Expressionsplasmiden transformiert
werden und in ausgewählten
Fermentationsmedien gezüchtet
werden. Die transformierten Hefe-Überstände können durch Präzipitation
mit 10% Trichloressigsäure
und Trennung durch SDS-PAGE, gefolgt von einer Färbung der Gele mit Coomassie-Blau-Fabstoff,
analysiert werden.
-
Rekombinantes
DcR3 kann anschließend
durch Entfernung der Hefezellen aus dem Fermentationsmedium durch
Zentrifugierung und anschließendem
Einengen des Mediums unter Verwendung ausgewählter Kartuschenfilter isoliert
und gereinigt werden. Das Konzentrat, enthaltend DcR3, kann unter
Verwendung ausgewählter
Säulenchromatographie-Harze
weiter gereinigt werden.
-
BEISPIEL 7
-
Expression von DcR3 in Baculovirus
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von DcR3
in Baculovirus.
-
Das
DcR3 ist stromauf einer Epitopmarkierung, enthalten in einem Baculovirus-Expressionsvektor,
fusioniert. Solche Epitopmarkierungen umfassen poly-his-Markierungen
und Immunglobulinmarkierungen (wie Fc-Regionen von IgG). Eine Reihe
von Plasmiden kann verwendet werden, unter anderem Plasmide, die
von im Handel erhältlichen
Plasmiden abstammen, wie z. B. pVL1393 (Novagen). Kurz gesagt wird
das DcR3 oder der gewünschte
Abschnitt des DcR3 (wie z. B. die Sequenz, die für eine extrazelluläre Domäne kodiert,
z. B. die Aminosäuren
1 bis 215 aus 1 (Seq.-ID Nr. 1)) mittels PCR mit Primern amplifiziert,
die komplementär zu
den 5'- und 3'-Regionen sind. Der 5'-Primer kann flankierende (ausgewählte). Restriktionsenzymstellen
umfassen. Das Produkt wird anschließend mit jenen ausgewählten Restriktionsenzymen
verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
-
Rekombinantes
Baculovirus wird durch Co-Transfizieren des oben genannten Plasmids
und der BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen)
in Spodoptera-frugiperda(„Sf9"-) Zellen (ATCC CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (im Handel bei GIBCO-BRL erhältlich)
erzeugt. Nach 4–5
Tagen Inkubation bei 28°C
werden die freigesetzten Viren geerntet und für weitere Amplifikationen verwendet.
Die virale Infektion und Proteinexpression wird durchgeführt, wie
von O'Reilley et
al., Baculovirus expression vectors: A laboratory Manual, Oxford:
Oxford University Press (1994), beschrieben.
-
Exprimiertes
poly-his-markiertes DcR3 kann anschließend gereinigt werden, z. B.
durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie, wie im Folgenden
beschrieben. Extrakte werden aus rekombinanten virusinfizierten Sf9-Zellen
hergestellt, wie von Rupert et al., Nature 362, 175–179 (1993),
beschrieben. Kurz gesagt werden Sf9-Zellen gewa schen, in Beschallungspuffer
(25 ml Hepes, pH 7,9; 12,5 mM MgCl2; 0,1
mM EDTA; 10% Glycerin; 0,1% NP-40; 0,4 M KCl) resuspendiert und
zwei Mal 20 Sekunden lang auf Eis beschallt. Die Sonikate werden
durch Zentrifugierung geklärt,
und der Überstand
wird 50fach in Ladungspuffer (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10% Glycerin,
pH 7,8) verdünnt
und durch einen 0,45-μm-Filter
filtriert. Eine Ni2+-NTA-Agarose-Säule (im Handel bei Qiagen erhältlich)
wird mit einem Bettvolumen von 5 ml vorbereitet, mit 25 ml Wasser
gewaschen und mit 25 ml Ladungspuffer äquilibriert. Der filtrierte
Zellextrakt wird auf die Säule
bei 0,5 ml pro Minute geladen. Die Säule wird bis zur Grundlinien-A280 mit Ladungspuffer gewaschen, jenem Zeitpunkt,
zu dem die Fraktionensammlung beginnt. Als Nächstes wird die Säule mit
einem sekundären
Waschpuffer (50 mM Phosphat; 300 mM NaCl, 10% Glycerin, pH 6,0)
gewaschen, der unspezifisch gebundenes Protein eluiert. Nachdem die
A280-Grundlinie erneut erreicht wurde, wird
die Säule
mit einem 0- bis 500-mM-Imidazol-Gradienten in dem sekundären Waschpuffer
entwickelt. Ein-ml-Fraktionen werden gesammelt und mittels SDS-PAGE
und Silberfärbung
oder Western-Blot mit Ni2 +-NTA,
konjugiert an alkalische Phosphatase (Qiagen), analysiert. Fraktionen,
die das eluierte His10-markierte DcR3 enthalten, werden gepoolt
und gegen Ladungspuffer einer Dialyse unterzogen.
-
Alternativ
dazu kann die Reinigung des IgG-markierten (oder Fc-markierten)
DcR3 unter Verwendung bekannter Chromatographie-Verfahren durchgeführt werden,
umfassend z. B. Protein-A- oder Protein-G-Säulen-Chromatographie.
-
BEISPIEL 8
-
Herstellung von Antikörpern, die DcR3 binden
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung monoklonaler Antikörper, die
DcR3 spezifisch binden können.
-
Verfahren
zur Produktion der monoklonalen Antikörper sind nach dem Stand der
Technik bekannt und werden z. B. in Goding, s. o., beschrieben.
Immunogene, die verwendet werden können, umfassen gereinigtes DcR3,
Fusionsproteine, die DcR3 enthalten, sowie Zellen, die rekombinantes
DcR3 auf der Zelloberfläche
exprimieren. Die Auswahl des Immunogens kann durch den Fachmann
ohne übermäßiges Experimentieren
erfolgen.
-
Mäuse, wie
z. B. Balb/c-Mäuse,
werden mit dem DcR3-Immunogen, emulgiert in vollständigem Freund-Adjuvans
und subkutan oder intraperitoneal in einer Menge von 1–100 Mikrogramm
injiziiert, immunisiert. Alternativ dazu wird das Immunogen in MPL-TDM-Adjuvans (Ribi
Immunochemical Research, Hamilton, MT) emulgiert und in den Ballen
der Hinterpfoten des Tiers injiziert. Die immunisierten Mäuse erhalten
anschließend
10 bis 12 Tage später
eine Boosterdosis mit zusätzlichem
Immunogen, emulgiert in dem ausgewählten Adjuvans. Danach können die
Mäuse für eine Zeitspanne
von mehreren Wochen auch mit zusätzlichen
Immunisierungsinjektionen geboostet werden. Serumproben können von
den Mäusen
periodisch durch retroorbitale Blutabnahme zum Testen in ELISA-Tests
erhalten werden, um DcR3-Antikörper zu
detektieren.
-
Nachdem
ein geeigneter Antikörper-Titer
detektiert wurde, können
die Tiere, die auf Antikörper „positiv" getestet wurden,
eine finale intravenöse
Injektion von DcR3 erhalten. Drei bis vier Tage später werden
die Mäuse
getötet
und die Milzzellen entnommen. Die Milzzellen werden anschließend (unter
Verwendung von 35% Polyethylenglykol) an eine ausgewählte murine
Myelom-Zelllinie, wie z. B. P3X63AgU.1, erhältlich bei ATCC, Nr. CRL 1597,
fusioniert. Die Fusionen erzeugen Hybridom-Zellen, die anschließend in 96-Well-Gewebekulturplatten,
enthaltend HAT-Medium (Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin) ausplattiert
werden können,
um die Proliferation nicht-fusionierter Zellen, von Myelom-Hybriden
und von Milzzellen-Hybriden zu inhibieren.
-
Die
Hybridom-Zellen werden in einem ELISA-Test auf Reaktivität gegen
DcR3 gescreent. Die Bestimmung „positiver" Hybridom-Zellen, weiche die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen DcR3 sekretieren, ist nach dem Stand der Technik bekannt.
-
Die
positiven Hybridom-Zellen können
intraperitoneal in syngenetische Balb/c-Mäuse injiziert werden, um Ascites
zu erhalten, welche die monoklonalen Anti-DcR3-Antikörper enthalten. Alternativ
dazu können
die Hybridom-Zellen in Gewebekulturflaschen oder Rollerflaschen
gezüchtet
werden. Die Reinigung der monoklonalen Antikörper, die in den Ascites produziert
wurden, kann unter Verwendung der Ammoniumsulfat-Präzipitation
gefolgt von einer Gel-Ausschlusschromatographie erreicht werden.
Alternativ dazu kann eine Affinitätschromatographie, basierend
auf der Bindung der Antikörper
an Protein A oder Protein G, verwendet werden.
-
BEISPIEL 9
-
In-vitro-Tests zur Bestimmung der Wechselwirkung
von DcR3 mit Fas-Ligand
-
A. FACS-Analyse
-
Es
wurde ein Test durchgeführt,
um zu bestimmen, ob DcR3 an 293-Zellen bindet, die vorübergehend mit
einzelnen Liganden der TNF-Familie transfiziert sind. Menschliche
293-Zellen (ATCC CRL 1573) wurden vorübergehend mit leerem pRK5-Vektor (siehe Beispiel
5) oder pRK5, kodierend für
TNF-α voller
Länge [Pennica
et al., Nature 312, 724–729
(1984)], mit Fas-Ligand [Suds et al., Cell 75, 1169–1178 (1993)],
LIGHT [Mauri et al., Immunity 8, 21 (1998)], Apo-2-Ligand [
WO 97/25428 , veröffentlicht
am 17. Juli 1997], Apo-3-Ligand (auch als TWEAK bezeichnet) [Marsters
et al., Current Biology 8, 525 (1998); Chicheportiche et al., J.
Biol. Chem. 272, 32401 (1997)] oder OPG (auch als TRANCE, RANKL
bezeichnet) [Wong et al., J. Biol. Chem. 272, 25190 (1997); Anderson
et al., Nature 390, 175 (1997); Lacey et al., Cell 93, 165 (1998)]
transfiziert. Anschließend
wurden die Zellen 1 Stunde lang bei 37°C mit einem rekombinanten biotinylierten
Fc-markierten DcR3 (exprimiert, wie in Beispiel 7 oben stehend beschrieben,
und durch Protein-A-Chromatographie gereinigt [Ashkenazi et al.,
Methods: A Companion to Methods in Enzymology 8, 104 (1995)]), einer
Fc-markierten Ectodomäne
von TNFR1 (Kontrolle) oder PBS-Puffer (Kontrolle) inkubiert. Die
Zellen wurden weiters 30 Minuten lang bei 37°C mit phy coerythrin-konjugiertem
Streptavidin (Gibco BRL) inkubiert und anschließend mittels fluoreszenzaktivierter
Zellsortierung (FACS) analysiert.
-
Die
Resultate zeigten, dass DcR3 spezifisch an Fas-Ligand-transfizierte
Zellen band, jedoch nicht an Zellen, die mit TNF-α transfiziert
wurden (siehe 8A). DcR3 zeigte auch eine signifikante
Bindung an LIGHT, band jedoch nicht an Apo-2-Ligand, Apo-3-Ligand oder OPG
(Daten nicht dargestellt).
-
B. Co-Immunpräzipitationstest
-
Ein
Co-Immunpräzipitationstest
wurde ebenfalls durchgeführt,
um zu bestimmen, ob DcR3 an einen löslichen Fas-Liganden bindet.
-
Gereinigter,
löslicher
Fas-Ligand (Alexis Biochemicals) (1 Mikrogramm) wurde 1 Stunde lang
bei Raumtemperatur mit dem Fc-markierten DcR3 (oben stehend beschrieben),
TNFR1 oder Fas-Ectodomäne
(5 Mikrogramm) inkubiert und mit Protein-A-Sepharose (Repligen) immunpräzipitiert.
Präzipitate
wurden durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (4–20% Gradient)
unter reduzierenden Bedingungen (25 mM Dithiothreit) aufgelöst und durch
Immunblot sichtbar gemacht, gefolgt von einer verstärkten Chemilumineszenz-Detektion
(Amersham) mit polyklonalem Kaninchen-Anti-Fas-Ligand-Antikörper (Oncogene
Research Products) bei 2 Mikrogramm/ml. Der lösliche Fas-Ligand selbst wurde
zum Vergleich auch direkt geladen.
-
Die
Resultate werden in 8B gezeigt. Das Fc-markierte
DcR3 band an den gereinigten löslichen Fas-Liganden,
wie dies auch bei Fc-markiertem Fas der Fall war, jedoch nicht bei
TNFR1. Die Resultate zeigen, dass DcR3 ein weiteres Mitglied der
TNFR-Familie ist (neben Fas), das an Fas-Ligand binden kann.
-
BEISPIEL 10
-
In-vitro-Tests zur Bestimmung der Fähigkeit
von DcR3, die Fas-Ligand-Aktivität
zu inhibieren
-
A. Inhibierung der Apoptose-Induktion
durch transfizierten Fas-Liganden
-
Die
Wirkung von DcR3 auf die Apoptose-Induktion durch vorübergehende
Transfektion von Fas-Ligand voller Länge in HeLa-Zellen, die Fas
exprimieren, wurde untersucht.
-
Menschliche
HeLa-S3-Zellen (ATCC CCL 22) wurden vorübergehend mit pRK5 (siehe Beispiel
5) oder mit pRK5-kodierendem Fas-Liganden voller Länge [Suds
et al., s. o.] (1 Mikrogramm/106 Zellen)
transfiziert. Die transfizierten Zellen wurden bei 37°C/5% CO2 in der Gegenwart von PBS-Puffer, Fc-markiertem
TNFR1, Fc-markiertem Fas oder Fc-markiertem DcR3 (siehe Beispiel
9) (50 Mikrogramm/ml) 18 Stunden lang inkubiert. Apoptose wurde
anschließend
mittels FACS zur Bestimmung der Annexin-Bindung analysiert, wie
zuvor von Marsters et al., Curr. Biol. 6, 1669–1676 (1996), beschrieben.
-
Die
Resultate sind in 9A dargestellt. Die Daten sind
Mittelwerte ±SEM
von Dreifachversuchen. Der Fas-Ligand induzierte Apoptose in etwa
25% der HeLa-Zellen. Das Fc-markierte Fas oder Fc-markiertes DcR3
inhibierte diese Wirkung signifikant, wohingegen das Fc-markierte
TNFR1 dies nicht tat.
-
B. Inhibierung von T-Zellen-AICD
-
Es
wurde ein Test durchgeführt,
um die Wirkung von DcR3 auf T-Zellen-AICD zu untersuchen, was die Funktion
von endogenem Fas-Liganden umfasst (siehe Nagata, s. o.).
-
CD3+-Lymphozyten
wurden aus peripherem Blut einzelner menschlicher Spender soliert,
24 Stunden lang mit Phytohämagglutinin
stimuliert (2 Mikrogramm/ml) und in Gegenwart von IL-2 (100 U/ml)
5 Tage lang gezüchtet
(wie zuvor von Marsters et al., Curr. Biol., 5.0. (1996), beschrieben).
Anschließend
wurden die Zellen in Wells ausplattiert, die mit PBS-Puffer oder
Anti-CD3-Antikörper
beschichtet waren (Ortho Pharmaceuticals), und in Gegenwart von
PBS-Puffer, Kontroll-IgG, Fc-markiertem Fas oder Fc-markiertem DcR3
(10 Mikrogramm/ml) bei 37°C/5%
CO2 inkubiert. Nach 18 Stunden wurde die
Apoptose von CD4+-Zellen mittels FACS bestimmt, wie in Abschnitt
A oben stehend beschrieben wurde.
-
Die
Resultate werden in 9B dargestellt. Die Daten sind
Mittelwerte ±SEM
von Resultaten von 5 Spendern. Die TCR-Verbindung mit Anti-CD3-Antikörper steigerte
das Ausmaß der
Apoptose in IL-2-stimulierten CD4+-T-Zellen um etwa das Zweifache.
Siehe 9B. In Einklang mit vorhergehenden
Berichten [Dhein et al., Nature 373, 438 (1995)] blockierte Fc-markierter
Fas diese Wirkung in wesentlichem Ausmaß, wohingegen Fc-markiertes
DcR3 die Induktion von Apoptose in einem ähnlichen Ausmaß blockierte.
-
C. Inhibierung von Jurkat-Zell-Abtötung durch
NK-Zellen
-
Es
wurde ein Test durchgeführt,
um die Wirkung von DcR3 auf das Abtöten von Fasexprimierenden Target-Zellen
durch Peripherblut-NK-Zellen zu untersuchen, ein Prozess, der die
Fas-Liganden-Funktion involviert [Arase et al., J. Exp. Med. 181,
1235 (1995); Medvedev et al., Cytokine 9, 394 (1997)].
-
NK-Zellen
wurden aus peripherem Blut einzelner Spender durch Anreicherung
mit magnetischen Anti-CD56-Mikroperlen (Myltenyi Biotech) hergestellt
und 24 Stunden lang mit 51Cr-beladenen Jurkat-T-Leukämie-Zellen
in einem Effektor-Target-Verhältnis von
1:1 und 1:5 in der Gegenwart von PBS-Puffer, Kontroll-IgG oder Fc-markiertem Fas oder
Fc-markiertem DcR3 (10 Mikrogramm/ml) in RPMI-1640/10-%-FBS-Medium bei 37°C/5% CO2 inkubiert. Das Ausmaß des Target-Zellen-Tods wurde
anschließend
durch Messung der 51Cr-Freisetzung in Effektor-Target-Co-Kulturen im Verhältnis zur 51Cr-Freisetzung mittels Detergens-Lyse äquivalenter
Anzahlen von Jurkat-Zellen bestimmt.
-
Die
Resultate sind in 9C dargestellt. Die Daten sind
Mittelwerte ±SEM
von 2 Spendern, jeweils in Dreifachversuchen getestet. NK-Zellen
lösten
einen signifikanten Zelltod in Jurkat-T-Zellen aus. Der Fc-markierte
Fas und DcR3 inhibierten die Targetzellen-Abtötung wesentlich, wohingegen
das Kontroll-IgG dies nicht tat. Die Resultate zeigen, dass die
Bindung von DcR3 die Fas-Liganden-Aktivität inhibiert.
-
BEISPIEL 12
-
Chromosomenkartierung
-
Die
Chromosomenlokalisierung des menschlichen DcR3-Gens wurde durch
Strahlungs-Hybrid-(RH-)Panel-Analyse untersucht. Die RH-Kartierung
wurde mittels PCR unter Verwendung eines Mensch-Maus-Zell-Strahlungs-Hybrid-Panels
(Research Genetics) und Primern, die auf der kodierenden Region
der DcR3-cDNA basieren, durchgeführt
[Gelb et al., Hum. Genet. 98, 141 (1996)]. Eine Analyse der PCR-Daten
unter Verwendung der Stanford-Human-Genome-Center-Datenbank zeigt,
dass DcR3 mit dem Marker AFM218xe7 mit einem LOD-Wert von 5,4 verbunden
ist und an die distale Bande des langen Arms des menschlichen Chromosoms
20 (20q13) kartiert.
-
BEISPIEL 13
-
Gen-Amplifikationstest
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass das für
DcR3 kodierende Gen im Genom von Lungen- und Kolon-Krebsarten amplifiziert wird.
Die Amplifikation ist mit der Überexpression
des Genprodukts assoziiert, was zeigt, dass das DcR3-Polypeptid
ein nützliches
Target für
eine therapeutische Intervention bei gewissen Krebsarten ist. Solche
therapeutischen Mittel können
die Form von Antagonisten von DcR3-kodierenden Ge nen annehmen, z.
B. murin-menschliche chimäre,
humanisierte oder menschliche Antikörper gegen DcR3.
-
Das
Ausgangsmaterial für
das Screening war genomische DNA, die (unter Verwendung von Qiagen-Reagenzien)
aus primärem
Tumorgewebe von Lungen- und Kolon-Krebsarten und -Tumorzelllinien isoliert
wurde. Die DNA wurde fluorometrisch unter Verwendung von Hoechst-Farbstoff-33258-Interkalationsfluorimetrie
quantifiziert. Als Normalisierungskontrolle wurde DNA aus Peripherblut-Leukozyten
von 10 normalen gesunden Individuen isoliert, die gepoolt und als
Testkontrolle für
die Genkopie bei gesunden Individuen („NorHu") verwendet wurde.
-
Der
5'-Nuclease-Test
(TaqManTM) und die quantitative Echtzeit-PCR
(Gelmini et al., Clin. Chem. 43, 752–758 (1997); ABI-Prizm-7700-SequenzdetektionssystemTM, Perkin Elmer, Applied Biosystems Division, Foster
City, CA) wurden verwendet, um die relative DcR3-Genkopien-Anzahl
in jedem zu bestimmen sowie um zu bestimmen, ob die DNA, die für DcR3 kodiert,
in einer der gescreenten Lungen- und Kolon-Krebsarten überrepräsentiert ist. Die primären, operativen
Lungentumor-Proben wurden von der University of Iowa bereitgestellt,
und die primären
Kolontumor-Proben wurden von der University of Leeds bereitgestellt.
Die Gruppe an Lungentumor-Geweben
umfasste 8 Adenokarzinome, 7 Plattenepithelkarzinome, 1 nicht-kleinzelliges
Karzinom, 1 kleinzelliges Karzinom und 1 Bronchialadenokarzinom.
Die Gruppe an Kolontumor-Geweben umfasste 17 Adenokarzinome. Die
Krebszellenlinien wurden von der ATCC erhalten: SW480-Kolon-Adenokarzinom (ATCC
CCL 228); COLO320DM-Adenokarzinom (ATCC CCL 220); SK-CO-1-Adenokarzinom
(ATCC HTB 39); SW403-Adenokarzinom (ATCC CCL 230); und HT29-Kolon-Adenokarzinom.
-
Die
Resultate werden als relative Genkopien-Anzahlen angegeben, wie
aus den ΔCt-Einheiten bestimmt
wird. Eine ΔCt-Einheit
entspricht 1 PCR-Zyklus oder etwa einer 2fachen Amplifikation im
Verhältnis
zum Normalwert; zwei Einheiten entsprechen dem 4fachen Wert; 3 Einheiten
entsprechen dem 6fachen Wert etc. Eine Quantifizie rung wurde unter
Verwendung von Primern und einer fluoreszierenden TaqMan
TM-Sonde
erhalten, die von dem für
DcR3 kodierenden Gen abstammt. Regionen von DcR3, die mit höchster Wahrscheinlichkeit
einzigartige Nucleinsäuresequenzen
enthalten und die mit niedrigster Wahrscheinlichkeit ausgespleißte Introns
aufweisen, werden für
die Primer-Ableitung bevorzugt, z. B. die untranslatierte 3'-Region. Die Sequenzen
für die
Primer und Sonden, die für
die DcR3-Gen-Amplifikation verwendet werden, sind Folgende:
-
Die
5'-Nuclease-Test-Reaktion
ist ein auf fluoreszierender PCR basierendes Verfahren, das die 5'-Exonuclease-Aktivität von Taq-DNA-Polymerase-Enzym
verwendet, um die Amplifikation in Echtzeit zu beobachten. Zwei
Oligonucleotid-Primer werden verwendet, um ein Amplicon zu erzeugen,
das typisch für
eine PCR-Reaktion ist. Ein drittes Oligonucleotid oder eine Sonde
wird geschaffen, um eine Nucleotidsequenz zu detektieren, die sich
zwischen den zwei PCR-Primern befindet. Die Sonde ist durch das
Taq-DNA-Polymerase-Enzym nicht verlängerbar und ist mit einem fluoreszierenden
Reporter-Farbstoff und einem fluoreszierenden Quencher-Farbstoff
markiert. Eine beliebige Laser-induzierte Emission des Reporter-Farbstoffs
wird durch den quenchenden Farbstoff gequencht, wenn die zwei Farbstoffe
eng bei einander positioniert sind, wie dies auf der Sonde der Fall
ist. Während
der Amplifikationsreaktion wird die Sonde vom Taq-DNA-Polymerase-Enzym
auf eine Matrizen-abhängige
Art und Weise gespalten. Die resultierenden Sonden-Fragmente dissoziieren
in Lösung,
und das Signal vom Freisetzungs-Reporter-Farbstoff ist frei von
der quenchenden Wirkung des zweiten Fluorophors. Ein Molekül des Reporter-Farbstoffs
wird für
jedes neue synthetisierte Molekül
freigesetzt, und die Detektion des ungequenchten Reporter-Farbstoffs
stellt die Basis für
die quantitative Interpretation der Daten bereit.
-
Das
5'-Nuclease-Verfahren
wird auf einer quantitativen Echtzeit-PCR-Vorrichtung laufen gelassen,
wie jener des ABI-Prizm-7700TM-Sequenzdetektionssystems.
Das System besteht aus einem Thermocycler, einem Laser, einer ladungsgekoppelten
Kamera (CCD-Kamera) und einem Computer. Das System amplifiziert
Proben in einem 96-Well-Format auf einem Thermocycler. Während der
Amplifikation wird ein laserinduziertes Fluoreszenz-Signal in Echtzeit
durch Glasfaserkabel für
alle 96 Wells gesammelt und an der CCD detektiert. Das System umfasst
Software für
das Betreiben des Instruments und das Analysieren der Daten.
-
5'-Nuclease-Test-Daten
werden anfänglich
als Ct oder als der Schwellenwert-Zyklus ausgedrückt. Dies ist als der Zyklus
definiert, bei dem es zu einer Akkumulation des Reportersignals über dem
Hintergrund-Niveau der Fluoreszenz kommt. Die Ct-Werte werden als
quantitative Messungen der relativen Anzahl an Ausgangskopien einer
bestimmten Targetsequenz in einer Nucleinsäureprobe verwendet.
-
Die
Resultate werden in 10 dargestellt.
Acht der 18 Lungentumoren und 9 der 17 Kolontumoren zeigten eine
genomische Amplifikation von DcR3, die vom 2- bis zum 18fachen Wert
reichte (siehe 10). Um das Resultat
zu verifizieren, wurden die Kolontumor-DNAs mittels quantitativer
PCR mit 3 zusätzlichen
unabhängigen
Gruppen von DcR3-basierten Primern und Sonden analysiert. Es wurde
im Wesentlichen dieselbe Amplifikation beobachtet (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Genamplifikationsanalyse der menschlichen Kolontumor-Zelllinien
zeigte, dass 3 von 5 Zelllinien eine signifikante genomische Amplifikation
von DcR3 zeigten ( 10), und zwar in
Einklang mit der Amplifikation von DcR3 in den primären Tumorgeweben.
-
Das
Ausmaß der
Amplifikation der DcR3-flankierenden Regionen wurde ebenfalls analysiert.
Ein menschlicher genomischer Klon, der DcR3 trägt, wurde aus einer bakteriellen
künstlichen
Chromosomen-(BAC-)Bibliothek (Genome Systems) isoliert. Die Amplifikation
der flankierenden Regionen aus den BAC (68374rev und 68374fwd) wurde
bestimmt, zusammen mit dem Ausmaß der Amplifikation der zwei nächsten erhältlichen
genomischen Marker, AFM218xe7 (T160) und SHGC-36268 (T159) (das
etwa 500 kb von AFM218xe7 kartiert), in der Kolontumor-Gruppe.
-
DcR3
zeigte die höchste
Amplifikation, gefolgt von 68374rev, anschließend von 68374fwd und T160, welcher
etwa dasselbe Ausmaß der
Amplifikation zeigte, wohingegen T159 keine Amplifikation aufwies (10). Die Resultate zeigen, dass DcR3 sich
im Epizentrum einer Chromosom-20-Region befinden kann, die bei Krebs
amplifiziert wird, was in Einklang mit der Möglichkeit ist, dass DcR3 das
Tumorüberleben
fördern kann.
-
BEISPIEL 14
-
Gemischter Lymphozyten-Reaktions-(MLR-)Test
zur Bestimmung der Inhibierungsaktivität durch DcR3
-
MLR-Tests
wurden durchgeführt,
um die CD4+-T-Lymphozyten-Funktion zu bestimmen, und zwar durch
Testen der Fähigkeit
von T-Lymphozyten, sich in Reaktion auf die Präsentation von Allo-Antigen
zu vermehren. In dem „Einbahn"-MLR-Test wird die
Spenderpopulation peripherer einkerniger Blutzellen (PBMCs) einem
Immunitätstest
mit einer bestrahlten Stimulatorpopulation an PBMCs unterzogen.
MLR-Arbeitsvorschriften werden in Coligan et al., Current Protocols
in Immunology, veröffentlicht
von John Wiley & Sons,
Inc. (1994), beschrieben. Die Testresultate identifizieren schließlich die
Moleküle,
welche die Proliferation der Responder-T-Lymphozyten in Reaktion
auf die Stimulierung mit dem präsentierten
Allo-Antigen entweder verstärken
oder inhibieren können.
-
A. MLR-Test menschlicher PBMCs
-
PBMCs
wurden aus zwei menschlichen Spendern unter Verwendung von Standard-Leukophorese-Verfahren
isoliert. Ein Spender wird verwendet, um die Stimulator-PBMCs bereitzustellen,
und die anderen Spenderzellen werden verwendet, um die Responder-PBMCs
bereitzustellen. Die jeweiligen Zellpräparate wurden anschlie ßend in
50% fötalem
Rinderserum und 50% DMSO gefroren, bis der Test durchgeführt wurde.
-
Anschließend wurden
die Zellen über
Nacht in Testmedium bei 37°C/5%
CO2 aufgetaut. Das Testmedium enthielt RPMI-Medium;
10% fötales
Rinderserum; 1% Penicillin/Streptomycin; 1% Glutamin; 1% HEPES; 1%
nicht-essentielle Aminosäuren
und 1% Pyruvat. Nach dem Waschen wurden die Zellen in Testmedium
bis auf eine Konzentration von 3 × 106 Zellen/ml
resuspendiert. Die Spenderzellen, die als Stimulatorzellen verwendet
wurden, wurden mit etwa 3000 Rad bestrahlt.
-
Die
PBMC-Zellen wurden (in dreifacher Ausfertigung) folgendermaßen in Kulturplatten-Wells
ausplattiert: 100 Mikroliter Testprobe (Fc-markiertes DcR3, beschrieben
in Beispiel 9 oben stehend, verwendet in Konzentrationen von 2,
40, 1000 und 25.000 ng/ml, wie durch die O. D. bestimmt), verdünnt auf
1% oder auf 0,1%; 50 Mikroliter bestrahlte Stimulator-Zellen; 50
Mikroliter Responder-PBMC-Zellen. 100 Mikroliter an Zellkulturmedium
oder 100 Mikroliter an CD4-IgG wurden als Kontrolle verwendet. Die
Kulturplatten wurden anschließend
4 Tage lang bei 37°C/5%
CO2 inkubiert. An Tag 5 wurde jeder Well
mit tritiiertem Thymidin (1 Mikro-Curie/Well; Amersham) gepulst.
Nach 6 Stunden wurden die Zellen 3-mal gewaschen und mittels Szintillationszählung bezüglich der
Aufnahme der Markierung evaluiert.
-
Die
Resultate werden in 11A dargestellt. Die Daten in 11A zeigen, dass es eine dosisabhängige inhibierende
Wirkung von DcR3-IgG auf die Antwort von T-Lymphozyten in der menschlichen MLR
gibt. Als das Ausmaß von
DcR3-IgG von 2 ng/ml auf 25.000 ng/ml im Reaktionsmedium erhöht wurde,
gab es eine signifikante Reduktion in der T-Lymphozytenproliferation,
wie durch die reduzierte Aufnahme der tritiierten Thymidinmarkierung
gezeigt wird, als DcR3-IgG entweder bei 40, 1000 oder 25.000 ng/ml
hinzugefügt
wurde. Diese Inhibierung der MLR war dosisabhängig und war signifikant im
Vergleich zu einer positiven Kontrolle und zu der Wirkung eines
Kontroll-IgG-Fusionsproteins (CD4-IgG), das keine Wirkung auf die
MLR zeigte.
-
B. MLR-Test muriner PBMCs
-
PBMCs
wurden aus der Milz von zwei verschiedenen Mäusestämmen, Balb/c und C57B6, isoliert.
Die Zellen wurden aus der frisch entnommenen Milz abgelöst und in
Testmedien platziert (wie oben stehend in Abschnitt A beschrieben).
Die PBMCs wurden anschließend
durch Überlagern
der Zellen auf Lympholyt-MTM (Organon Teknika)
isoliert und bei 2000 U/min 20 Minuten lang zentrifugiert. Die Schicht
aus einkernigen Zellen wurde gesammelt und in Testmedium gewaschen
und in Testmedium bis auf eine Konzentration von 1 × 107 Zellen/ml resuspendiert. Ein Spender wurde
verwendet, um die Stimulator-PBMCs bereitzustellen, und die anderen
Spenderzellen wurden verwendet, um die Responder-PBMCs bereitzustellen.
-
Die
Spenderzellen, die als Stimulatorzellen verwendet wurden, wurden
mit etwa 3000 Rad bestrahlt. Die PBMC-Zellen wurden (in dreifacher
Ausfertigung) folgendermaßen
in Kulturplatten-Wells ausplattiert: 100 Mikroliter Testprobe (Fc-markiertes
DcR3, verwendet in Konzentrationen von 25, 250, 2500 und 25.000
ng/ml, wie durch die O. D. bestimmt), verdünnt auf 1% oder auf 0,1%; 50
Mikroliter bestrahlte Stimulator-Zellen; 50 Mikroliter Responder-PBMC-Zellen.
100 Mikroliter an Zellkulturmedium oder 100 Mikroliter an CD4-IgG
wurden als Kontrolle verwendet. Die Kulturplatten wurden anschließend 4 Tage
lang bei 37°C/5%
CO2 inkubiert. An Tag 5 wurde jeder Well
mit tritiiertem Thymidin (1 Mikro-Curie/Well; Amersham) gepulst.
Nach 6 Stunden wurden die Zellen 3-mal gewaschen und mittels Szintillationszählung bezüglich der
Aufnahme der Markierung evaluiert.
-
Die
Resultate werden in 11B dargestellt. Die Daten in 11B zeigen, dass es eine dosisabhängige inhibierende
Wirkung von DcR3-IgG auf die Antwort von T-Lymphozyten in der murinen MLR gibt.
Als das Ausmaß von
DcR3-IgG von 25 ng/ml auf 25.000 ng/ml im Reaktionsmedium erhöht wurde,
gab es eine signifikante Reduktion in der T-Lymphozytenproliferation,
wie durch die reduzierte Aufnahme der tritiierten Thymidinmarkierung
gezeigt wird. Diese Inhibierung der MLR war dosisabhängig und
war signifikant im Vergleich zu einer positiven Kontrolle und zu
der Wirkung eines Kontroll-IgG-Fusionsproteins (CD4-IgG), das keine
Wirkung auf die MLR zeigte.
-
C. Co-Stimulationstest
-
PBLs
wurden aus menschlichen Spendern unter Verwendung von Standard-Leukophorese-Verfahren isoliert.
Die Zellpräparate
wurden anschließend
in 50% fötalem
Rinderserum und 50% DMSO gefroren, bis der Test durchgeführt wurde.
-
Anschließend wurden
die Zellen über
Nacht in Testmedium bei 37°C/5%
CO2 aufgetaut. Das Testmedium enthielt RPMI-Medium;
10% fötales
Rinderserum; 1% Penicillin/Streptomycin; 1% Glutamin; 10 mM HEPES
und 50 Mikrogramm/ml Gentamycin. Nach dem Waschen wurden die Zellen
in Testmedium resuspendiert und über
Nacht bei 37°C/5%
CO2 inkubiert.
-
Um
die Kulturplatten herzustellen, wurden 96-Well-Flachbodenplatten
(Nunc) mit murinem Anti-Mensch-CD3-(zugekauft von Amac) oder murinem
Anti-Mensch-CD28-(zugekauft
von Biodesign) oder sowohl mit den Anti-CD3- als auch den Anti-CD28-Antikörpern beschichtet.
Beide Antikörper
wurden in Hyclone-D-PBS ohne Calcium und Magnesium verdünnt. Der
Anti-CD3-Antikörper
wurde in einer Konzentration von 10 ng/Well hinzugefügt, und
der Anti-CD28-Antikörper
wurde in einer Konzentration von 25 ng/Well in einem Gesamtvolumen
von 100 Mikroliter/Well hinzugefügt.
Die Platten wurden über
Nacht bei 4°C
in PBS inkubiert.
-
Die
beschichteten Platten wurden anschließend zwei Mal mit PBS gewaschen.
Die gewaschenen PBLs wurden in Medium bis auf eine Konzentration
von 1 × 106 Zellen/ml resuspendiert und zu den Platten
bei 100 Mikroliter/Well hinzugefügt.
Als Nächstes
wurden 100 Mikroliter Testprobe (Fc-markiertes DcR3, in Konzentrationen
von 25, 250, 2500 und 25.000 ng/ml verwendet, wie durch die O. D.
bestimmt) oder eine Kontrolle zu jedem Well hinzugefügt, um ein
Gesamtvolumen von 200 Mikroliter in jedem Well zu ergeben. 100 Mikroliter Zellkulturmedium
oder 100 Mikroliter CD4- IgG
wurden als Kontrolle verwendet. Die Kulturplatten wurden anschließend 72
Stunden lang bei 37°C/5%
CO2 inkubiert. Anschließend wurde jeder Well mit tritiiertem
Thymidin (1 Mikro-Curie/Well; Amersham) gepulst. Nach 6 Stunden
wurden die Zellen 3-mal gewaschen und mittels Szintillationszählung bezüglich der
Aufnahme der Markierung evaluiert.
-
Die
Resultate werden in 11C dargestellt. Die Daten
in 11C zeigen, dass es eine dosisabhängige inhibierende
Wirkung von DcR3-IgG auf die Antwort von T-Lymphozyten in dem menschlichen Co-Stimulationstest
gibt. Als das Ausmaß von
DcR3-IgG von 25 ng/ml auf 25.000 ng/ml im Reaktionsmedium erhöht wurde,
gab es eine signifikante Reduktion der T-Lymphozytenproliferation,
wie durch die reduzierte Aufnahme der tritiierten Thymidinmarkierung
gezeigt wird. Diese Inhibierung des menschlichen Co-Stimulationstests
war dosisabhängig
und war signifikant im Vergleich zu einer positiven Kontrolle und
zu der Wirkung eines Kontroll-IgG-Fusionsproteins (CD4-IgG), das
keine Wirkung auf den menschlichen Co-Stimulationstest zeigte.
-
BEISPIEL 15
-
Herstellung monoklonaler Antikörper für DcR3
-
Balb/c-Mäuse (erhalten
von Charles River Laborstories) wurden durch Injektion von 0,5 μg/50 μl eines DcR3-Immunoadhäsin-Proteins
(verdünnt
in MPL-TDM-Adjuvans, zugekauft von Ribi Immunochemical Research
Inc., Hamilton, MT) 11-mal im Intervall von 1 Wochentag in jeden
Ballen der Hinterpfote immunisiert. Das DcR3-Immunoadhäsin-Protein
wurde durch Fusion der Aminosäurereste
1-300 von DcR3 (1) an die Gelenk- und Fc-Region
der menschlichen Immunglobulin-G1-Schwerkette
in pRK5 erzeugt, wie zuvor beschrieben [Ashkenazi et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. 88, 10535–10539
(1991)]. Das Immunoadhäsin-Protein
wurde in Insektenzellen exprimiert und durch Protein-A-Affinitätschromatographie
gereinigt, wie von Ashkenazi et al., s. o., beschrieben.
-
Drei
Tage nach der finalen Booster-Dosis wurden die Nodi lymphatici poplitei
aus den Mäusen
entfernt, und es wurde eine Einzelzellensuspension in DMEM-Medium
(erhalten von Biowhitakker Corp.), ergänzt mit 1% Penicillin-Streptomycin,
hergestellt. Die Lymphknotenzellen wurden anschließend mit
murinen Myelomzellen P3X63AgU.1 (ATCC CRL 1597) unter Verwendung
von 35% Polyethylenglykol fusioniert und in 96-Well-Kulturplatten
gezüchtet.
Hybridome, die aus der Fusion resultierten, wurden in HAT-Medium
selektiert. Zehn Tage nach der Fusion wurden die Hybridomkultur-Überstände in einem
ELISA-Test gescreent, um auf die Gegenwart monoklonaler Antikörper zu
testen, die an das DcR3-Immunoadhäsin-Protein oder an CD4-IgG-Protein
binden.
-
In
dem Einfang-ELISA wurden 96-Well-Mikrotiter-Platten (Maxisorb; Nunc,
Kamstrup, Dänemark) durch
Hinzufügen
von 50 μl
2-μg/ml-Ziegen-Anti-Mensch-IgG-Fc
(zugekauft von Cappel Laborstories) in PBS zu jedem Well und Inkubieren
bei 4°C über Nacht
beschichtet. Die Platten wurden anschließend drei Mal mit Waschpuffer
gewaschen (PBS, enthaltend 0,05% Tween 20). Die Wells in den Mikrotiterplatten
wurden anschließend
mit 200 μl
2,0% Rinderserumalbumin in PBS blockiert und bei Raumtemperatur
1 Stunde lang inkubiert. Anschließend wurden die Platten wiederum
drei Mal mit Waschpuffer gewaschen.
-
Nach
dem Waschschritt wurden 50 μl
0,4-μg/ml-DcR3-Immunoadhäsin-Protein
(wie oben stehend beschrieben) in Testpuffer (PBS, enthaltend 0,5%
BSA und 0,5% Tween 20) zu jedem Well hinzugefügt. Die Platten wurden 1 Stunde
lang bei Raumtemperatur auf einer Schüttelvorrichtung inkubiert,
gefolgt von dreimaligem Waschen mit Waschpuffer.
-
Nach
den Waschschritten wurden 100 μl
der Hybridom-Überstände oder
des gereinigten Antikörpers (unter
Verwendung von Protein-G-Sepharose-Säulen) zu den bezeichneten Wells
in Testpuffer hinzugefügt. 100 μl P3X63AgU.1-myelomzellkonditioniertes
Medium wurde zu anderen bezeichneten Wells als Kontrolle hinzugefügt. Die Platten
wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur auf einer Schüttelvorrichtung
inkubiert und anschließend
drei Mal mit Waschpuffer gewaschen.
-
Als
Nächstes
wurden 50 μl
HRP-konjugiertes Ziegen-Anti-Maus-IgG-Fc (zugekauft von Cappel Laborstories),
1:1000 in Testpuffer verdünnt,
zu jedem Well hinzugefügt,
und die Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur auf einer
Schüttelvorrichtung
inkubiert. Die Platten wurden drei Mal mit Waschpuffer gewaschen,
gefolgt von der Addition von 50 μl
Substrat (TMB-Mikrowell-Peroxidasesubstrat, Kirkegaard & Perry, Gaithersburg,
MD) zu jedem Well und der Inkubation bei Raumtemperatur für eine Zeitspanne
von 10 Minuten. Die Reaktion wurde durch Hinzufügen von 50 μl TMB-1-Komponenten-Stop-Lösung (Diethylglykol,
Kirkegaard & Perry)
zu jedem Well gestoppt, und die Extinktion bei 450 nm wurde in einem
automatisierten Mikrotiterplatten-Lesegerät abgelesen.
-
Von
den Hybridom-Überständen, die
in dem ELISA-Test gescreent wurden, ergaben 17 Überstände ein positives Ergebnis
(als etwa 4-mal über
dem Hintergrund-Wert berechnet). Die ausgewählten Hybridome wurden in einem
ELISA-Test (unten stehend beschrieben) auf ihre Fähigkeit,
die Bindung von DcR3 an Fas-Ligand zu blockieren, getestet. Die
potentiell blockierenden und nicht-blockierenden sekretierenden
Hybridome wurden zwei Mal durch Grenzverdünnung kloniert.
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BEISPIEL 16
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ELISA-Test zur Bestimmung der Spezifität von DcR3-Antikörpern
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Es
wurde ein ELISA-Test durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die in Beispiel 15 beschriebenen monoklonalen
Antikörper
in der Lage waren, andere bekannte Rezeptoren neben DcR3 zu binden.
Genauer gesagt wurden die 4C4.1.4-; 11C5.2.8-; 8D3.1.5-; 5C4.14.7-
bzw. 4B7.1.1-Antikörper
auf die Bindung an das hierin beschriebene DcR3 und an DR4 [Pan
et al., s. o.], DR5 [Sheridan et al., s. o., und Pan et al., s.
o.], DcR1 [Sheridan et al., s. o.] und OPG [Simonet et al., s. o.]
getestet. Der ELISA-Test
wurde im Wesentlichen durchgeführt, wie
in Beispiel 15 oben stehend beschrie ben. Die Antigen-Spezifität wurde
unter Verwendung von 10 Mikrogramm/ml DcR3-Antikörper bestimmt.
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Die
Resultate werden in 12 dargestellt. Alle fünf der DcR3-Antikörper banden
spezifisch an DcR3 (siehe auch 13).
Keiner der fünf
DcR3-Antikörper
zeigte eine Kreuzreaktivität
mit den anderen Rezeptoren in dem Test.
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BEISPIEL 17
-
ELISA-Test zur Bestimmung der blockierenden
Aktivität
von DcR3-Antikörpern
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In
dem ELISA wurden 96-Well-Mikrotiter-Platten (Maxisorb; Nunc, Kamstrup,
Dänemark)
durch Hinzufügen
von 50 μl
2-μg/ml-Ziegen-Anti-Mensch-IgG-Fc
(zugekauft von Cappel Laborstories) in Carbonatpuffer zu jedem Well
und Inkubieren bei 4°C über Nacht
beschichtet. Die Platten wurden anschließend drei Mal mit Waschpuffer
gewaschen (PBS, enthaltend 0,05% Tween 20). Die Wells in den Mikrotiterplatten
wurden anschließend
mit 200 μl
2,0% Rinderserumalbumin in PBS blockiert und bei Raumtemperatur
1 Stunde lang inkubiert. Anschließend wurden die Platten wiederum
drei Mal mit Waschpuffer gewaschen.
-
Nach
dem Waschschritt wurden 100 μl
0,5-μg/ml-DcR3-Immunoadhäsin-Protein
(wie oben stehend in Beispiel 15 beschrieben) oder Fas-IgG in Testpuffer
(PBS, enthaltend 0,5% BSA und 0,5% Tween 20) zu jedem Well hinzugefügt. Die
Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur auf einer Schüttelvorrichtung
inkubiert, gefolgt von dreimaligem Waschen mit Waschpuffer.
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Nach
den Waschschritten wurden 100 μl
der gereinigten Antikörper
4C4.1.4; 11C5.2.8; 8D3.1.5; 5C4.14.7 oder 4B7.1.1 zu den bezeichneten
Wells in Testpuffer hinzugefügt.
Die Platten wurden 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert und
anschließend
drei Mal mit Waschpuffer gewaschen.
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Als
Nächstes
wurden 100 μl
Flag-markierter Fas-Ligand (Alexis Pharmaceuticals) (in einer Konzentration
von 35 ng/ml) zu jedem Well hinzugefügt, und die Platten wurden
1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Platten wurden drei
Mal mit Waschpuffer gewaschen, gefolgt von der Addition von 100 μl HRP-Streptavidin
(Zymed) in einer Verdünnung
von 1:2000 zu den Wells für
eine Inkubation mit einer Dauer von 1 Stunde. Die Platten wurden
wiederum drei Mal mit Waschpuffer gewaschen. Als Nächstes wurden
50 μl TMB-Substrat
(TMB-Mikrowell-Peroxidase-Substrat, Kirkegaard & Perry, Gaithersburg, MD) zu jedem
Well hinzugefügt,
und es folgte eine Inkubation bei Raumtemperatur mit einer Dauer
von 5 Minuten. Die Reaktion wurde durch Hinzufügen von 50 μl TMB-1-Komponenten-Stop-Lösung (Diethylglykol,
Kirkegaard & Perry)
zu jedem Well gestoppt, und die Extinktion bei 450 nm wurde in einem
automatisierten Mikrotiterplatten-Lesegerät abgelesen.
-
Die
Resultate sind in 12 dargestellt. Der %-Wert
der blockierenden Aktivität
wurde bei 100fachem Überschuss
von DcR3-Antikörper
gegenüber
Fas-Ligand bestimmt. Drei der Antikörper, 4B7.1.1; 11C5.2.8; und
5C4.14.7, zeigten eine signifikante blockierende Aktivität (siehe
auch 14).
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BEISPIEL 18
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Antikörper-Isotypisierung
-
Der
Isotyp der DcR3-Antikörper
(wie oben stehend in den Beispielen 15–17 beschrieben) wurde durch Beschichten
von Mikrotiterplatten mit isotypspezifischem Ziegen-Anti-Maus-Ig (Fisher
Biotech, Pittsburgh, PA) über
Nacht bei 4°C
bestimmt. Die Platten wurden anschließend mit Waschpuffer gewaschen
(wie in Beispiel 15 oben stehend beschrieben). Die Wells in den
Mikrotiterplatten wurden anschließend mit 200 μl 2-%-Rinderserumalbumin
(BSA) blockiert und bei Raumtemperatur eine Stunde lang inkubiert.
Die Platten wurden erneut drei Mal mit Waschpuffer gewaschen. Als
Nächstes
wurden 100 μl
Hybridom-Kultur-Überstand
oder 5 μg/ml gereinigter
Antikörper
zu den genannten Wells hinzugefügt.
Die Platten wurden bei Raumtemperatur 30 Minuten lang inkubiert,
und anschließend
wurden 50 μl
HRP-konjugiertes Ziegen- Anti-Maus-IgG
(wie oben stehend in Beispiel 15 beschrieben) zu jedem Well hinzugefügt. Die
Platten wurden bei Raumtemperatur 30 Minuten lang inkubiert. Das
Ausmaß an
HRP, das an die Platte band, wurde unter Verwendung von HRP-Substrat detektiert,
wie oben stehend beschrieben.
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Die
Isotypisierungs-Analyse zeigte, dass die 8D3.1.5-; 11C5.2.8- und
4B7.1.1-Antikörper
IgG1-Antikörper
sind. Die Analyse zeigte auch, dass der 5C4.14.7-Antikörper ein
IgG2b-Antikörper
ist und dass der 4C4.1.4-Antikörper
ein IgG2a-Antikörper
ist.
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Diese
Resultate werden auch in 12 dargestellt.
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Hinterlegung von Material
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Die
folgenden Materialien wurden bei der American Type Culture Collection,
10801 University Blvd., Manassas, Virginia, USA (ATCC), hinterlegt:
Material | ATCC-Hinterlegungsnr. | Hinterlegungsdatum |
DNA30942-1134 | 209254 | 16.
Sept. 1997. |
4C4.1.4 | HB-12573 | 18.
Sept. 1998. |
5C4.14.7 | HB-12574 | 18.
Sept. 1998 |
11C5.2.8 | HB-12572 | 18.
Sept. 1998 |
8D3.1.5 | HB-12571 | 18.
Sept. 1998 |
4B7.1.1 | HB-12575 | 18.
Sept. 1998 |
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Diese
Hinterlegung erfolgte unter den Bestimmungen des Budapester Vertrags über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren und den darunter fallenden Regelungen
(Budapester Vertrag). Dies stellt den Erhalt einer lebensfähigen Kultur
der Hinterlegung für
eine Zeitspanne von 30 Jahren ab dem Hinterlegungsdatum sicher.
Die Hinterlegung wird von der ATCC unter den Bedingungen des Budapester
Vertrags verfügbar
gemacht und unterliegt einem Übereinkommen zwischen
Genentech, Inc., und der ATCC, das bei der Ausstellung des einschlägigen US-Patents
oder nach Offenlegung einer US- o der ausländischen Patentanmeldung für die Öffentlichkeit,
welche auch immer zuerst erfolgt, permanente und uneingeschränkte Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Hinterlegungskultur für die Öffentlichkeit sicherstellt
und die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
jemanden sicherstellt, der vom Präsident des Patentamts der USA
dazu nach 35 USC §122
sowie den dazugehörigen
Bestimmungen (unter anderem 37 CFR § 1.14 mit besonderem Verweis
auf 886 OG 638) berechtigt ist.
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Der
Abtretungsempfänger
der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass, falls eine Kultur
der hinterlegten Materialien bei Kultur unter geeigneten Bedingungen
absterben oder verloren gehen oder zerstört werden sollte, die Materialien
bei Benachrichtigung umgehend mit einem anderen desselben ersetzt
werden. Die Verfügbarkeit
des hinterlegten Materials ist nicht als Lizenz zur Durchführung der
Erfindung in Verstoß jener
Rechte auszulegen, die unter der Genehmigung einer beliebigen Regierung
in Einklang mit ihren Patentgesetzen verliehen werden.
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