-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein integriertes System für Markt-Gemüseanbau
und Viehhaltung in Situationen, wo mindestens ein Gewächshaus
für den
Markt-Gemüseanbau
und eine Halle zur Viehhaltung verwendet werden.
-
In
der intensiven Viehhaltung werden Tiere, wie z. B. Kühe, Schweine,
Schafe, Ziegen, Hühner, Pelztiere
usw. auf Gittern untergebracht. Der Mist, der von den Tieren produziert
wird, fällt
durch das Gitter und wird in einer darunter liegenden Grube gesammelt.
Der gesammelte Mist besteht hauptsächlich aus einer Kombination
aus Urin und festem Mist. Diese Mischung verursacht Ammoniakemission
sowohl in der Halle als auch außerhalb,
falls sie außerhalb
gelagert wird, was zu Ansäuerung
führen
kann. Außerdem
ist eine übermäßig hohe
Konzentration an Ammoniakgas im Unterbringung-/Arbeitsbereich unerwünscht für Menschen
und für
Tiere, da dies zu Beschwerden und verringertem Wachstum besonders bei
Ferkeln führen
kann.
-
Um
dieses Problem zu lösen,
versucht man-, die Mistmischung so rasch als möglich aus der Halle zu entfernen.
Das wird zum Beispiel durch den Einbau von Abflussrinnen erreicht,
welche jeglichen Mist, der in der Halle produziert wird, direkt
so rasch als möglich
wegleiten.
-
Eine
andere Lösung
für dieses
Problem wurde in der Trennung oder dem Getrennthalten dessen, was
die Tiere produzieren, d. h. festen und flüssigen Mistes, gefunden, zum
Beispiel mit Förderbändern, die
in einer schrägen
Position aufgestellt sind.
-
DE 3325913 offenbart ein
System für Markt-Gemüseanbau
und Viehhaltung, welches aus einem Gewächshaus besteht, offenbart
aber nicht eine Halle mit Mitteln, welche hauptsächlich dazu dienen, Ammoniakproduktion
zu verhindern, sodass ammoniakhaltige Luft in das Gewächshaus
geleitet wird. Außerdem
wird Ammoniak im Urinwasser nicht umgewandelt und nachfolgend als
Nährstoff
für die Pflanzen
zugeführt.
-
EP 0498084 zeigt eine Halle
zur Viehhaltung, aber ammoniakhaltige Luft ist kein Problem, da die
Abluft zum Trocknen von Kot verwendet und nicht in ein Gewächshaus
zugeführt
wird.
-
WO080/00486 beschreibt
ebenfalls ein System für
Markt-Gemüseanbau
und Viehhaltung, welches Mittel aufweist, welche Ammoniak aus der
Abluft der Halle entfernen. Ein Kondensatstrom, welcher nicht umgewandelten
Ammoniak enthält,
wird als flüssiger
Dünger
in das Gewächshaus
geleitet. Das System umfasst kein Puffersystem zur Speicherung von
Wärme.
-
US-Patentschrift 5,713,154 beschreibt
ein Gewächshaus,
welches Mittel aufweist, die hauptsächlich dazu dienen, CO
2 mittels Verbrennung von Kohlenwasserstoffen
zu produzieren, somit verringert dieses System keine Abfallströme in die
Umwelt.
-
Bei
der Analyse des Hallenkomplexes stellte sich heraus, dass die Abfallprodukte
nicht nur aus flüssigen
und festen Mistkomponenten bestehen, sondern dass die abgegebene
Ventilationsluft auch als Abfallstrom betrachtet werden sollte.
Dieser Gasstrom enthält
einen hohen Prozentsatz an Kohlendioxid sowie eine beträchtliche
Menge an Wärme,
die von Tieren erzeugt wird.
-
Die
Erfindung stellt in der ersten Version, die produziert wurde, ein
integriertes System für
Gewächshaus
und Halle bereit, basierend auf der überraschenden Erkenntnis, dass
eine weitreichende Integration und Verdichtung möglich wird, wenn die Ammoniakproduktion,
welche durch Kontakt zwischen Urin und festem Mist in der Halle
verursacht wird, vermieden wird. Es zeigt sich, dass Ammoniak durch
Kontakt zwischen Urin und festem Mist auf Grund enzymatischer Einwirkung
produziert wird. Es ist insbesondere die Ammoniakproduktion, die
es schwierig macht, eine weitreichende Integration einzuführen.
-
Wenn
daher Mittel in der Halle eingebaut werden, welche die unmittelbare
Trennung von Urin und festem Mist sicherstellen, wird es möglich werden,
die verschiedenen Produkt-(Abfall-)ströme aus der
Halle wiederzuverwenden, ohne dass irgendwelche komplizierten Behandlungen
(Reinigung) erforderlich sind.
-
Die
Erfindung stellt jetzt ein integriertes System für Markt-Gemüseanbau und Viehhaltung bereit, wobei
die Materialströme
(Gas, Feststoffe und Flüssigkeit)
aus der Halle auf nützliche
Weise wiederverwendet werden können.
Das bedeutet, dass die Erfindung ein integriertes System für Markt-Gemüseanbau
und Viehhaltung bereitstellt, welches aus mindestens einem Gewächshaus
für Markt-Gemüseanbau
und einer Halle für
Viehhaltung besteht, wobei bestimmte Mittel in der Halle vorhanden
sind, die hauptsächlich
dazu dienen, die Produktion von Ammoniak durch Kontakt zwischen
festem Mist und Urin zu verhindern, so dass mindestens ein Teil
des Heizungs- und/oder CO2-Bedarfs im Gewächshaus durch
Wärme und/oder
CO2 aus der Halle bereitgestellt werden
kann.
-
Es
bietet die Möglichkeit,
CO2 und Wärme zu passenden Zeiten zu
verwenden; CO2 während der Wachstumsperioden,
d. h. während
des Tages, und Wärme
während
der Perioden von Wärmemangel. Falls
gewünscht,
ist es auch möglich,
Wärme und CO2 aus dem Strom zu trennen und auf geeignete Weise
zu Puffern, bis eine Verwendung möglich und erforderlich ist.
-
Als
erster Aspekt der Erfindung wird daher der Abfall aus der Ventilationsluft
aus der Halle für
die Heizungs- und/oder
CO2-Anforderungen eines Gewächshauses
verwendet. Das kann direkt oder nach vorheriger Reinigung und/oder
Trennung des Gasstroms durchgeführt
werden.
-
Die
Ventilationsluft wird nach der Reinigung und/oder falls erforderlich
einer anderen Behandlung indirekt in das Gewächshaus eingeführt, wobei
die Wärme
aus dem Gasstrom mittels Wärmeaustausch entzogen
und in das Gewächshaus
geleitet wird. Hinsichtlich der Verwendung von CO2 ist
zu beachten, dass dieses entweder direkt zugeführt oder in einem Pufferraum
gelagert werden kann, entweder nach einer Trennung von den anderen
Komponenten des Gasstroms oder nicht.
-
In
einer bevorzugten Produktionsform der Erfindung wird die Luft aus
der Halle gesaugt unter Verwendung von mindestens einem Ventilator,
der auch Luft in das Gewächshaus
zuführt.
Diese Variante hat den überraschenden
Vorteil, dass der Lufthaushalt sowohl in der Halle als auch im Gewächshaus
mit verhältnismäßig wenig
Energieverbrauch reguliert werden kann. Die Verwendung eines solchen
Systems ergibt einen überraschend
optimalen ökonomischen
Gewinn.
-
Zusätzlich zur
Integration über
das Lufthaushaltssystem, das oben beschrieben würde, kann eine weitere Integration
von Halle und Gewächshaus auch
durch Verwendung von Resten erreicht werden, die nach weiterer Aufbereitung
oder nicht, im System in beiden Richtungen verwendet werden.
-
Erstens
können
die flüssigen
und festen Mistströme
aus der Halle nach passender Behandlung zu Komponenten umgewandelt
werden, die geeignet sind für
eine Wiederverwendung im System. Ein Beispiel dafür ist die
biologische Verarbeitung von verarbeitbaren Mistkomponenten in einem
Bioreaktor, z. B. einem Biomembranreaktor oder einem Algen- oder
Wasserlinsen-Kultivierungsreaktor, wobei kompostierter fester Mist,
Biomasse, Algen oder Wasserlinsen gewonnen werden, was mit Beimischungen
im erforderlichen Verhältnis
kombiniert werden kann für
die Produktion eines Zwischenproduktes für die Futterproduktion. Für die flüssige Fraktion
sollte die Verwendung einer Form von Stickstoff, die sich mit niedrigeren
Organismen, wie z. B. Mikroorganismen oder Pflanzen bindet, bevorzugt
werden.
-
Das
erhaltene Material sollte in der richtigen Pelletsform hergestellt,
wenn nötig
getrocknet und, was sehr wichtig ist, sterilisiert werden, da die
zu erzeugenden Produkte frei von Bakterien und anderen krankheitserregenden
Bestandteilen sein sollten.
-
Die
flüssige
Mistkomponente kann in einem Biomembranreaktor verarbeitet werden,
wobei der Strom zuerst durch Nitrifikation und dann durch Entnitrifikation
gereinigt wird. Das wird in einem Reaktor durchgeführt, in
dem der Mikroorganismengehalt durch die Verwendung von Membranen
auf einem hohen Niveau gehalten wird. Die anfängliche Trennung der Mistströme verbessert
den Ausstoß einer solchen
biologischen Reinigung des Flüssigkeitsstroms,
was große
Vorteile für
die Kompaktheit der Installation und ihren Betrieb hat.
-
Die
Erfindung ist daher auch relevant für eine Kombination einer Halle,
die mit einem Misttrennungssystem, wie oben beschrieben, versehen
ist, mit einem Biomembranreaktor.
-
In
diesem Zusammenhang ist es auch möglich, feste Abfallkomponenten
aus dem Gewächshaus,
wie z. B. Pflanzenreste, möglicherweise
nach einer Vergärung
in der Fütterung
zu verarbeiten.
-
Im
Aufbau der Halle wäre
es am besten, wenn die flüssige
Mistkomponente, die vorzugsweise von den anderen Komponenten unterhalb
der Halle getrennt werden sollte, zu einem (Belüftungs-)Reaktor geleitet wird.
In diesem Reaktor wird die flüssige Mistkomponente
unter aeroben und anaeroben Mikroorganismen zerlegt. Nach der Trennung
von Biomasse und Abwasser kann ein Teil der Biomasse weiter verarbeitet
werden, z. B. zu Futterbeimischungen, im Allgemeinen wird auch ein
Teil der Biomasse wieder in die (an)aerobe Reinigungsphase eingeführt. Das
Abwasser kann falls erforderlich nach weiterer Behandlung wieder
an eine geeignete Stelle im integrierten System geführt werden.
-
In
einer anderen Produktionsform der Erfindung ist es auch möglich, wenigstens
einen Teil des flüssigen
Abwassers im integrierten System, entweder nach vorheriger Behandlung
mittels Wasserreinigung oder nicht, zum Kultivieren von Algen oder Wasserlinsen
zu verwenden. Wenn das Abwasser ausreichend Kohlenwasserstoffe sowie
Mineralien und Stickstoffkomponenten enthält, wäre es sehr geeignet zur Verwendung
als Medium für
niedrigere Organismen, wie z. B. Algen und Wasserlinsen. Das Wasser
kann auch für
die Kultivierung von Muscheln, Austern und anderen Meerestieren
verwendet werden, da der Gehalt an Salz und anderen Mineralien so
ist, dass das Wasser für
diesen Zweck verwendet werden kann. Allerdings sollte die Giftigkeit
der Mistkomponente in Betracht gezogen werden. Außerdem sollte,
wenn ein Belüftungsreaktor
Teil des Systems ist, dieser so betrieben werden, dass die Kohlenwasserstoff-
und Stickstoffkomponenten nicht vollständig zu CO2 und
N2 zerlegt werden. Es ist in diesem Zusammenhang
zu beachten, dass es auch möglich
ist, einen Teil der Wärme
und/oder des CO2-Gases aus der Halle als Nährstoff
zu verwenden.
-
In
allen diesen Produktionsformen kann es erwünscht sein, das endgültige flüssige Abwasser weiter
zu reinigen, d. h. nach den Behandlungen im Belüftungsreaktor, dem Algenkultivierungsreaktor, dem
Wasserlinsenkultivierungsreaktor und/oder mit anderen Stickstoff
bindenden Organismen, um es geeignet für die Ableitung in das Abwassersystem
oder als Waschwasser, Trinkwasser oder Kultivierungswasser (siehe oben)
zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, kann es erwünscht sein,
ein zusätzliches Wasserbehandlungssystem
zu installieren, welches die noch vorhandenen organischen und anorganischen
Komponenten aus dem Wasser beseitigt. Geeignete Systeme umfassen
zum Beispiel Membranfiltration und biologische Systeme, wie z. B.
eine integrierte Abwasserreinigungsinstallation oder ein Schilfbett
(Heliophytenfilter).
-
Verschiedene
wertvolle Substanzen können aus
der festen Mistkomponente aus der Halle gewonnen werden. Das kann
in Kombination mit Abfallströmen
aus dem Gewächshaus
durchgeführt
werden. Es ist zum Beispiel möglich,
ein Biogas mittels Vergärung
herzustellen, das ein ganzes Energiekraftwerk versorgen kann. Es
sollte in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass die Anwendung
des grundlegenden Prinzips dieser Erfindung, d. h. der Trennung von
Urin und festem Mist an der Quelle, den Ausstoß der Biogasinstallation erhöht, da die
Produktion von Biogas anscheinend von der Produktion von Ammoniak
kontrolliert wird. Außerdem
kann der Gehalt an festen Substanzen im Reaktor beträchtlich
höher sein,
was ebenfalls einen positiven Einfluss auf seine Effektivität und Dimensionen
hat.
-
Diese
Erfindung ist daher für
ein System von Bedeutung, das aus einer Halle mit einer Vorrichtung zum
Trennen von festen und flüssigen
Mistkomponenten mit einer Biogasinstallation zum Vergären von festen
Mistkomponenten besteht.
-
Die
entstehenden Materialien können
wie oben beschrieben mit Biomasse und/oder Algen und/oder Wasserlinsen
zur weiteren Verarbeitung, z. B. zu Futter, kombiniert werden. Eine
andere Möglichkeit
ist, den kompostierten, vergorenen und/oder mineralisierten festen
Miststrom zu verbrennen oder nach Zugabe von Glas und/oder Sand
den Mist zu glasieren, wonach er weggeworfen oder anders verwendet
werden kann. Eine alternative Anwendung könnte seine Verwendung als Substrat
für die
Pilzkultivierung sein, wenn nötig
nach erforderlicher Behandlung, um das Material für diesen
Zweck geeignet zu machen.
-
Eine
spezielle Produktionsform der Erfindung betrifft das Mischen von
festem Mist mit Glaspulver und Beimischungen, wie z. B. Wasserglas. Aus
dieser Mischung werden Pellets geformt, die nach dem Trocknen erhitzt
werden. Die organische Komponente des Mistes wird während dieses
Prozesses verbrannt, wodurch poröse
Pellets übrigbleiben,
die frei von Bakterien und Keimen sind.
-
Es
ist auch möglich,
den Mist zu verbrennen und die Asche, die unter anderem aus Phosphaten und
Mineralien besteht, zusammen mit Glas und/oder Wasserglas und beliebigen
anderen Beimischungen auf eine Temperatur von mindestens 650°C zu erhitzen,
wodurch eine poröse
Glasmatrix gebildet wird, aus der die Mineralien nach und nach abgegeben
werden. Die Wärme,
die während
des Brennens freigesetzt wird, kann einer guten Verwendung zugeführt werden.
-
Nachfolgend
ist die Erfindung weiter auf Basis der beigefügten Figuren erklärt. 1 ist
ein Beispiel für
die derzeitige Situation einer Halle. 2 zeigt
eine neue Ausführung
einer Halle, bei der mehrere modulare, schachtelförmige Abteile
kombiniert sind. 3 zeigt eine schematische Übersicht
einer großen
Zahl von Möglichkeiten
für die
Integration der verschiedenen Produktströme.
-
1 zeigt
die derzeitige Unterbringungssituation in einer Halle mit Mistproduktion.
Eine Halle ist sozusagen ein länglicher,
schachtelförmiger Raum
mit mehreren Boxenunterteilungen auf Fußbodenniveau. Die Tiere sind
hinter diesen Unterteilungen und stehen auf Gittern. Warme oder
gekühlte Luft
wird von oben zugeführt
und der Länge
nach über
den Gittern abgegeben.
-
Die
in der Halle untergebrachten Tiere produzieren Mist und Urin, die
in der Sammelgrube unterhalb der Gitter gesammelt werden. In den
moderneren Systemen werden diese Produkte rasch mit Spülflüssigkeit
aus der Halle entfernt, um Ammoniakemissionen zu verringern.
-
2 zeigt
eine neue Ausführung
einer Halle, bei der mehrere modulare Abteile der Länge nach kombiniert
sind; diese Abteile sind auch stapelbar. Ein Mistreinigungssystem,
z. B. ein Förderbandsystem,
ist innerhalb dieser containerartigen Abteile angeordnet.
-
Gitterböden sind
in diese Container gegeben worden und bedecken ihre gesamte Breite
und Länge.
Dieser Gitterboden einschließlich
der Tiere, die auf dem Gitterboden untergebracht sind, kann als vollständige Einheit
aus dem Container gerollt werden. Zu diesem Zweck wird ein zweiter
Container vor den zu entleerenden Container gestellt und wird vor dem
feststehenden Container befestigt. Durch Öffnen der Türen kann das Gitter dann falls
erforderlich aus dem feststehenden Container und in den anderen
Container gerollt werden. Danach kann das gesamte Gitter oder die
Tiere, abhängig
davon, was erforderlich ist, bewegt werden.
-
Diese
Ausführung
bietet auch die Möglichkeit,
einen oder mehrere Container für
Pilzkultivierung auf Basis der Abfälle aus dem System zu verwenden.
-
3 zeigt, wie der Mistabfallstrom auf dem Hof
wiederverwendet werden kann. Die endgültige Produktionsform hängt von
der speziellen Wahl der Techniken ab.
-
In
der Erfindung wird der Urin, der von dem Förderband rinnt, zum Belüftungsreaktor
geführt (wenn
nötig nach
vorheriger chemisch-physikalischer Behandlung). Dieser Reaktor besteht
aus zwei Abteilungen, die durch eine Unterteilung mit kommunizierenden
Gefäßen getrennt
sind. Das Wasser tritt in die nicht belüftete Zone ein und rinnt in
einer Abwärtsbewegung
zur belüfteten
Kammer. Das gereinigte Wasser wird dann von der Biomasse mittels
eines Membranfilters getrennt. Die Biomasse wird zurück zum Reaktor
geführt,
wo sie zwischen der belüfteten
und der nicht belüfteten
Kammer aufgeteilt wird.
-
Nach
der Behandlung des Abwassers kann die Biomasse entweder gesammelt
oder teilweise zurück
in den hereinkommenden Wasserstrom geleitet werden. Die Wahl hängt davon
ab, ob das Biomassevolumen oder der Ertrag der zusätzlichen
technischen Komponenten für
die Futterherstellung verwendet wird.
-
Der
Reaktor zum Kultivieren von Algen besteht hauptsächlich aus einer flachen, durchsichtigen doppelwandigen
Platte, deren Wände
durch Unterteilungen derart verbunden sind, dass Wasser vertikal von
unten aus dem Belüftungsreaktor
durch den Reaktor zugeführt
wird. Erwärmte
Luft, die möglicherweise
aus der Halle abgesaugt wird, wird zusätzlich durch den Boden des
Reaktors in den Reaktor zugeführt.
Die Luft aus der Halle enthält
nicht nur Wärme, sondern
auch CO2, was ausgezeichnete Bedingungen
für die
Optimierung der Algenkultivierung bietet.
-
Am
Ende der ersten Phase, wenn der Wasserstrom durch den Reaktor fließt, kommt
der Wasserstrom für
einen bestimmten Zeitraum zum Stillstand. Danach wird die zweite
Runde durch den Reaktor abgeschlossen; der Wasserstrom wird wieder mit
Wärme und
CO2-Gas angereichert.
-
Es
scheint, dass dieses Wasser bestimmte Kohlwasserstoffverbindungen
sowie Salze und Nitrate enthält.
Es ist sehr geeignet zur Verwendung als Medium für Algen. In Kombination mit
Photosynthese können
Algen Nitrate in Proteine binden und die Kohlenwasserstoffverbindungen
umwandeln. Getrocknete Algen sind ein wichtiger Nährstoff.
Um die Photosynthese zu ermöglichen,
sollte der Reaktor so angeordnet sein, dass er die richtige Position
in Bezug auf die Strahlen der Sonne aufweist, die von Süden scheint;
das könnte
so ausgeführt
werden, dass er einen integralen Teil der Dachkonstruktion bildet.
-
Beim
Entleeren der Wasser/Algen-Mischung aus dem Reaktor erhält man eine
Masse bestehend aus Algen, Wasser und Sauerstoff, kombiniert mit Wärme. Die
Dicke der doppelwandigen Reaktorelemente bestimmt die Effizienz
der durchkommenden Sonnenstrahlen. Es scheint, dass die Reaktionsgeschwindigkeit
vom Grad der Durchsichtigkeit der Flüssigkeit abhängt. Je
sauberer und dünner
die Schicht ist, desto höher
wird die Algenproduktion sein. Es funktioniert folgendermaßen: Die
Algen haften am Boden, der porös
sein kann oder eine raue Oberfläche
haben kann. Unter dem Einfluss von Licht, wachsen die Algen und
produzieren Sauerstoff, während
Kohlehydrate und Proteine gebildet werden. Für diesen Zweck werden Nitrate,
Kohlenwasserstoffe und Salze aus dem Wasser entzogen. Die Temperatur
im System bestimmt die Reaktivität
der Algenkultivierung. Unter verschiedenen klimatischen Umständen verläuft die
Algenkultivierung in Zeiten von geringer Lichtintensität (d. h.
im Winter) langsamer. Außerdem
funktioniert der Reaktor im Sommer wie eine Solarzelle und wird
sehr heiß.
Daher sollte es möglich
sein, den Reaktor während
der Sommerzeit zu kühlen.
Das kann durch Anbringen eines zweiten Plattensystems hinter dem
Reaktor erreicht werden, durch welches eine gekühlte Flüssigkeit läuft. Während des Winters sollte dieses
System so adaptiert werden, dass die erwärmte Flüssigkeit durch die hintere
Platte fließt.
Während
der Sommerzeit kann die erzeugte Wärme zum Trocknen der Mistströme, Bereitstellen
der zusätzlichen
Ausstattung mit kalorischer Energie oder zu Verdunstungszwecken
verwendet werden. Im Falle einer kalten Periode kann erwärmte Flüssigkeit
durch die doppelte Basis hinten fließen.
-
Das
erwähnte
Wasser enthält
auch viele Mineralien, die nicht direkt in das Abwassersystem oder das
Oberflächenwasser
geleitet werden können.
Das Ziel ist, entsorgbares Wasser zu erzeugen, das möglicherweise
als Wasch- oder Trinkwasser verwendet werden könnte.
-
Um
dieses Ziel zu erreichen, sollte ein zusätzliches Wasserbehandlungssystem
installiert werden, das etwaige noch im Wasser enthaltene Stickstoffe,
Phosphate und Kalium beseitigt. Für diesen Zweck kann ein Medium
verwendet werden, das geeignet ist, Schilf oder Bambusarten diese
Arbeit verrichten zu lassen, was eine wässrige Umgebung erfordert.
Andere Arten von Wasser liebenden Pflanzen, z. B. Iris, können ebenfalls
effizient eingesetzt werden.
-
Oben
gibt es eine genaue Beschreibung eines Systems, in dem ein Teil
der Abfallströme
auf Basis von Algenkultivierung wiederverarbeitet werden. Vergleichbare
Systeme können
unter Verwendung von Wasserlinsen, Sumpf-Wassernabel, Wasserfarn oder
anderen Materialien eingerichtet werden, die ein proteinreiches
Produkt ergeben.
-
Auf
Grund dieser Zusammensetzung (Mineralien, chemischer Sauerstoffbedarf)
ist die flüssige Fraktion
des Mistes sehr geeignet zum Kultivieren von Wasserlinsen, einem
zweizelligen Produkt reich an Protein, das geeignet ist zur Verwendung
als Futterbeimischung.
-
Ein
Reaktor zum Kultivieren von Wasserlinsen kann aus einem tunnelförmigen Gewächshaus bestehen, über dessen
Boden die flüssige
Mistfraktion rinnt. Die Wasserlinsen wachsen in ungefähr 6 Wochen,
während
sie sich nach und nach durch das Gewächshaus bewegen auf Grund der
fließenden Flüssigkeit.
Die Länge
des Gewächshauses
sollte daher ausreichend für die
erforderliche Produktionszeit sein. Das System funktioniert optimal,
wenn es ausreichend Licht, Wärme
und CO2 gibt. Diese Komponenten sind im
System in ausreichenden Mengen zur Verfügung.
-
Eine
andere Möglichkeit
wäre, den
Wasserlinsenreaktor (und/oder Algenreaktor) auf dem Dach der Halle
anzubringen, z. B. in U-förmigen
Rinnen, die mit an Scharnieren befestigten, durchsichtigen Deckplatten
bedeckt sein können.
Ein zusätzlicher Vorteil
dieses Systems wäre,
dass der Reaktor im Sommer durch Verdunstung eine zusätzliche
Kühlung
im Bereich darunter bieten könnte,
während
der Reaktor im Winter eine zusätzliche
Isolierung bereitstellen könnte.
Die durchsichtigen Platten können falls
erforderlich doppelwandig wein, was den Vorteil hätte, dass
das System gleichzeitig als Algenkultivierungsreaktor verwendet
werden könnte.
-
Verschiedene
Nährstoffe
werden in den oben beschriebenen Systemen freigesetzt. Der feste
Mist von der Bandtrennvorrichtung enthält viele organische Substanzen,
die anaerob in Methangas umgewandelt werden können. Das bedeutet, dass Biogas aus
einer kompakten Vergärungsanwendung
produziert werden kann, das ein ganzes Energiekraftwerk versorgen
kann. Die erzeugte Menge an Energie und Wärme können einer Verwendung auf dem
Hof zugeführt
werden. Der kompostierte oder vergorene und mineralisierte feste
Miststrom kann dann wie erforderlich mit der Biomasse aus dem Belüftungsreaktor und
mit den Algen, Wasserlinsen und/oder anderen Stickstoff bindenden
Organismen kombiniert werden, die von dem kompakten Reaktor erzeugt
werden.
-
Je
nach Zusammensetzung der verschiedenen erforderlichen Komponenten
kann eine Beimischung, wie z. B. Melasse, Stärke, Malzrückstände oder ähnliche Beimischungen, derart
hinzugefügt werden,
dass nahrhafte Masse produziert wird, was auch eine Volumenminderung
bewirkt. Das bedeutet, dass unter Verwendung einer kleinen Pelletsschneidemaschine
Stränge
hergestellt werden können,
die danach weiter getrocknet werden können. Das Trocknen kann durch
trockene Luft oder durch Verwendung eines Hochfrequenzfeldes in
Kombination mit heißer
Luft stattfinden.
-
Wenn
eine zusätzliche
Einheit hinzugefügt wird,
bei der die Pellets für
mehrere Minuten auf einer Temperatur von 123°C gehalten werden, sind die Pellets
auch sterilisiert und enthalten daher keine schädlichen Bakterien, die eine
negative Auswirkung auf die Gesundheit der Tiere hätten.
-
Die
Forschung hat gezeigt, dass Abfall in einer Halle sich nicht auf
Mistströme
beschränkt;
in der untersuchten Halle produzierten die Tiere auch eine beträchtliche
Menge an CO2. Ein Schwein mit einem Gewicht
von 100 kg zum Beispiel produziert ungefähr 52,8 g CO2 pro
Stunde sowie eine bestimmte Menge an Wärme. Die erwähnten Abfallströme verursachen einen
Treibhauseffekt in der Umgebung.
-
Für den Anbau
von Gemüse
unter Glas wird eine CO2-reiche Umgebung
bewusst angestrebt. Ungefähr
10,96 g/m2 CO2 pro
Tag ist erforderlich, um Biomasse zu erzeugen. Diese Menge an CO2 wird zusätzlich durch Verbrennen von
fossilen Brennstoffen und direktes Einblasen des Gases in das Gewächshaus
produziert.
-
Bedenkt
man, dass die CO2-Konzentration nicht für den ganzen
Tag erforderlich ist, wird CO2 nur etwa
40% der Zeit gebraucht, wenn keine Assimilationsbeleuchtung verwendet
wird.
-
Durch
Zuführen
des Abfallstromes aus den Hallen in die Versorgungsströme eines
Gewächshauses
kann sowohl die Menge an Wärme
als auch die Menge an CO2 verwendet werden,
ohne an zwei Fronten Systeme einzusetzen, die einen Treibhauseffekt
verursachen. Falls erforderlich kann die Wärme in Elektrizität umgewandelt
werden, die im System verwendet werden kann.
-
Wenn
ein geschlossenes Gewächshaussystem
gewählt
wird, kann ein sehr effektives Kultivierungsverfahren das Ergebnis
sein. In diesen Systemen werden keine Abfallströme erzeugt, und die Wasserbilanz
ist ausgezeichnet. Während
der Sommerzeit muss eine wirksame Kühlung eingesetzt werden auf
der Basis eines besonders ergiebigen Verdunstungssystems. Eine andere
Möglichkeit
ist, das Glas mit einem wärmefesten
Material auszustatten. Außerdem
können
Vorkehrungen getroffen werden, um die Wärmeaufnahme im Gewächshaus
in Abhängigkeit
von der erforderlichen Wärme
und der zugeführten
Wärme getroffen
werden.
-
Die
Verwendung von Abgas aus Hallen in Gewächshäusern ist nicht auf geschlossene
Gewächshäuser beschränkt. Herkömmliche
Gewächshäuser können ebenfalls
mit Hallen kombiniert werden. Als zusätzliche Symbiose gibt es die
Möglichkeit,
die angesaugte Luft, die für
die Hallen gedacht ist, mittels Wärmetauschern aufzubereiten,
indem der Luft ermöglicht
wird, durch das Gewächshaus
zu strömen,
bevor sie zu den Hallen geleitet wird. Sämtlicher Staub und jegliche
Keime sollten aus dem Luftstrom aus den Hallen entfernt werden.
Ein Zwischensystem zum Waschen/Filtern könnte als Lösung bereitgestellt werden.
-
Wenn
eine Halle mit einem Gewächshauskomplex
gekoppelt wird, wäre
eine alternative Möglichkeit,
die Mistabfallströme
aus der Halle unter Verwendung der Nährstoffe aus der Halle derart
aufzubereiten, dass bei Anwendung der oben beschriebenen Systeme
ein Medium geschaffen wird, das zur Verwendung in den Gewächshäusern geeignet
ist. Wie oben angedeutet können
die festen Mistkomponenten durch ein anderes Verfahren wiederverwendet
werden oder sie können
als Medium oder Kompost verwendet werden, wobei der kompostierte
Mist mit Kokosnussfasern oder anderen nahrhaften Naturprodukten
gemischt wird. Kokosnussfasern regulieren die Feuchtigkeit. Andere
Arten von Fasern können
ebenfalls verwendet werden. Es ist auch möglich, die glasierten Pellets,
die oben beschrieben sind, im System gemäß der Erfindung zu verwenden.