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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gen, das ein Protein codiert,
das eine Helicase-Aktivität besitzt, ein
Protein, das durch das Gen codiert wird, ein Verfahren zur Herstellung
des Proteins, und die Verwendung des Gens und des Proteins.
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FACHLICHER
HINTERGRUND
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DNA-Helicasen
sind wichtige Enzyme, die auf verschiedene biologische Reaktionen,
an denen DNA beteiligt ist, in lebenden Körpern oder mikrobiellen Zellen
einwirken, und es gibt eine Anzahl verschiedener Arten von DNA-Helicasen.
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Das
Auftreten einer großen
Vielzahl von DNA-Helicasen wird deutlich durch die Tatsache demonstriert, dass
die Reaktionen, an denen DNA beteiligt ist, eine Vielzahl von Reaktionen
einschließen,
wie etwa Replikation und Proliferation von Zellen, Entwicklung und
Wachstum eines Individuums und den Erhalt des Lebens. Von den anerkannten
biochemischen Reaktionen, die auf zellulärer Ebene ablaufen, wird angenommen,
dass es mindestens fünf
Reaktionen gibt, einschließlich
Replikation, Reparatur, Transkription, Auftrennung und Rekombination
von DNA. Es ist allgemein bekannt, dass DNA-Helicasen bewirken,
dass eine Duplex-DNA in Einzelstränge entflochten wird, und es
wird angenommen, dass die Energie, die für die Durchführung solch
einer Aktion erforderlich ist, durch die Hydrolyse von ATP bereitgestellt
wird.
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Unter
den vielen Arten von DNA-Helicasen wurden kürzlich die RecQ-Typ-DNA-Helicasen gefunden, die
jeweils eine Helicase-Domäne
mit mindestens etwa 40 % Homologie zur Helicase-Domäne des Escherichia
coli (E. coli)-recQ-Gens auf Aminosäure-Ebene aufweisen. Der Blick
richtete sich auf die RecQ-Typ-Helicasen aufgrund ihrer Beteiligung
an verschiedenen Krankheiten und der Alterung bei Menschen. Beispielsweise
ist das Bloom-Syndrom eine Krankheit, die häufig verschiedene Krebsarten
in jungen Jahren auslöst,
und das Werner-Syndrom ist eine genetische Krank heit, die vorzeitiges
Altern und abnormalen Krebs auslöst.
Es wurde kürzlich
herausgefunden, dass diese Syndrome durch Mutation unterschiedlicher
Gene verursacht werden, die verschiedene menschliche RecQ-Typ-DNA-Helicasen
codieren (Cell, 83, S. 655–666,
1995 und Science, 272, S. 258–262,
1996).
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Eine
RecQ-Typ-Helicase wurde ursprünglich
in E. coli durch Nakayama et al. gefunden (Mol. Gen. Genet., 195,
S. 474–480,
1984). Zwei Arten von Genen codieren Proteine, die eine hohe Homologie
zu der Helicase besitzen, die in Hefe und einer menschlichen Krebszelle
gefunden worden sind und diese wurden als sgs1 (Gangloo et al.,
Mol. Cell. Biol. 14, S. 8391–8398,
1994) bzw. RecQ1 (Seki et al., Nuc. Acids Res., 22, S. 4566–4573, 1994)
bezeichnet.
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Als
bekannte Helicasen, die zu dieser Familie gehören, gibt es in einzelligen
Organismen wie etwa E. coli und Hefe nur die oben genannten E. coli
RecQ-Helicase und sgs1; und in multizellulären Organismen (d.h. Menschen)
Bloom-DNA-Helicase (Ellis et al., Cell, 83, S. 655–666, 1995)
und Werner-DNA-Helicase (Yu et al., Science, 272, S. 258–262, 1996),
die beide für
die oben erwähnten
Krankheiten verantwortlich sind, sowie RecQ1-Helicase, von der bisher
nicht bekannt ist, dass sie bei Krankheiten eine Rolle spielt.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines menschlichen
RecQ4-DNA-Helicase-Gens,
eines Proteins, das durch das Gen codiert wird, ein Verfahren zur
Herstellung des Proteins und die Verwendung des Proteins und des
Gens.
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Die
Erfinder des Vorliegenden nahmen an, dass es viele Mitglieder der
RecQ-Familie von DNA-Helicasen neben den obigen drei Arten im Menschen
gibt. Die Erfinder nahmen ebenfalls an, dass, wenn Gene solcher
Helicasen einer Mutation unterworfen werden, die Gene verschiedene
Krankheiten auslösen
könnten, wie
sie im Bloom-Syndrom
und im Werner-Syndrom beobachtet werden und sogar die ursächlichen Gene
für nicht-behandelbare
Krankheiten sein könnten,
deren Äthiologien
bisher unbestimmt sind. Die Erfinder führten intensive und umfangreiche
Studien durch, um die oben erwähnten
Aufgaben zu lösen.
Im Ergebnis gelang es den Erfindern, ein neues menschliches RecQ4-DNA-Helicase-Gen
mittels der so genannten RACE-Methode zu
klonieren. Dieser Erfolg führte
zur Realisierung der Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Gen bereit, das ein Protein mit
Helicase-Aktivität
codiert, wobei:
- (a) das Protein die Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 2 umfasst; oder
- (b) das Gen eine DNA umfasst, die die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID
1 umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin einen rekombinanten Vektor
bereit, der das Gen enthält.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin eine nicht-humane Transformante
bereit, die den rekombinanten Vektor enthält.
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Die
vorliegende Erfindung sieht auch die Verwendung eines Oligonukleotids
zum Nachweis eines Gens der Erfindung vor, wobei das Oligonukleotid
mindestens einen Teil eines Gens umfasst, welches eine Nukleotidsequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 1 umfasst, wobei das Oligonukleotid in der Lage ist, an ein
Gen zu hybridisieren, das die DNA-Sequenz gemäß SEQ ID Nr. 1 umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins, das Helicase-Aktivität besitzt,
bereit, das das Kultivierung der Transformante und die anschließende Gewinnung
des Proteins aus der resultierenden Kultur umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein rekombinantes Protein bereit, das
- (a) die
Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 2; oder
- (b) ein Protein mit einer Deletion des ersten Methionins (met)
in der Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID Nr.
2 umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
eines Proteins, das eine Helicase-Aktivität besitzt, bereit, das das
Kultivieren der Transformante und die anschließende Gewinnung des Proteins
aus der resultierenden Kultur umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin einen Antikörper bereit,
der spezifisch mit dem Protein reagiert und der ausgewählt ist
aus einem monoklonalen und einem polyklonalen Antikörper. Der
Antikörper
kann ein monoklonaler Antikörper
sein. Der Antikörper
kann ein polyklonaler Antikörper
sein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Hybridom bereit, das
den monoklonalen Antikörper
produziert, und das durch Zellfusion einer Antikörper produzierenden Zelle,
die mit dem Protein immunisiert wurde, mit einer Myelomzelle hergestellt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein Kit zum Diagnostizieren
einer Krankheit bereit, die durch die genetische Abnormalität eines
Gens verursacht wird, das ein Protein mit einer Helicase-Aktivität codiert, wobei
das Kit das Protein und den monoklonalen Antikörper und/oder den polyklonalen
Antikörper
umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung stellt weiterhin ein nicht-humanes, transgenes
Tier bereit, in das das Gen in der modifizierten Form eingebracht
wurde, wobei die Modifikation so erfolgte, dass das Expressionsniveau des
Gens erhöht
oder verringert ist.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung im Detail beschrieben.
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Das
Gen gemäß der vorliegenden
Erfindung codiert eine neue humane RecQ4-DNA-Helicase und codiert ein Protein, das
eine Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID
Nr. 2 umfasst.
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Das
Protein gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
sieben Helicase-Motive der bekannten RecQ-Typ-DNA-Helicase, die
zwischen E. coli, Hefe und dem Menschen auf Aminosäure-Ebene
gut konserviert sind, wie in 2 dargestellt
ist. Wie durch die Ergebnisse des Radiation Hybrid Mappings, die
in 3 dargestellt sind, deutlich demonstriert wird,
wird bestätigt,
dass das humane RecQ-Typ-DNA-Helicase-Gen der vorliegenden Erfindung
sich auf dem langen Arm des humanen Chromosoms 8, 8q24.3, befindet,
wie in 4 dargestellt ist. Gene, die von anderen Arten
stammen und die dem vom Menschen stammenden Gen der vorliegenden
Erfindung entsprechen, können
ebenfalls mittels bekannter Techniken kloniert werden.
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Aus
den Ergebnissen der Multi-Gewebe-Northern Blot-Analyse zur Bestimmung
des Expressionsniveaus des Gens der vorliegenden Erfindung in verschiedenen
Organen (siehe 5) erkennt man, dass die Expression
des Gens in allen untersuchten Geweben beobachtet wird, und eine
bemerkenswert intensive Expression insbesondere in Thymus und Testis
beobachtet wird.
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Diese
Ergebnisse weisen deutlich darauf hin, dass das Gen der vorliegenden
Erfindung eines der Gene ist, die für die Aufrechterhaltung der
fundamentalen Homöostase
lebender Körper
verantwortlich sind. Dementsprechend ist das Gen zum Studium der
Entwicklung und der Alterung von Individuen nützlich. Die Aufklärung der
Expressionsregulation des Gens ist ebenfalls nützlich bei der Aufklärung des
Mechanismus zur Aufrechterhaltung der fundamentalen Homöostase lebender
Körper
wie auch bei der Entwicklung neuer Pharmazeutika zur Aufrechterhaltung
der fundamentalen Homöostase
des Lebens.
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Das
Gen der vorliegenden Erfindung kann beispielsweise durch die folgenden
Methoden identifiziert und erhalten werden.
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1. Klonierung
von menschlichem RecQ-Typ-DNA-Helicase-Gen
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Das
Gen der vorliegenden Erfindung (im Folgenden auch als "humanes RecQ4-Gen" oder "humanes RecQ-Typ-DNA-Helicase-Gen" bezeichnet) kann
mittels Durchführung
der RACE-Methode (Rapid Amplification of cDNA Ends; Frohman, M.A.
et al., Methods Enzymol., Bd. 218, S. 340–358, 1993) hergestellt werden, basierend
auf der Kombination der Grundsätze
der Long Distance (LD)-PCR-Methode und der Supressions-PCR-Methode.
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Das
heißt,
dass ein DNA-Fragment, das eine Teilsequenz des bekannten humanen RecQ-Typ-DNA-Helicase-Gens
umfasst, und DNA-Fragmente unbekannter Sequenzen, die jeweils die
5'- und 3'-Enden aufweisen,
getrennt voneinander amplifiziert und anschließend miteinander verbunden
werden, wodurch sich das humane RecQ-Typ-DNA-Helicase-Gen der vorliegenden
Erfindung in Form einer cDNA der gesamten Länge ergibt. In der vorliegenden
Erfindung kann die cDNA der gesamten Länge beispielsweise unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Kits, wie etwa dem MarathonTM cDNA-Amplifizierungskit,
hergestellt von CLONTECH, kloniert werden.
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Zunächst wird
ein DNA-Fragment amplifiziert, das die vom Menschen stammende bekannte
Sequenz umfasst. Die bekannte Sequenz kann aus poly(A)+RNA hergestellt
werden, die aus einem menschlichen Gewebe oder Organ stammt, wie
etwa poly(A)+RNA, die aus menschlichem Testis oder Milz stammt.
Die RNA wird mit reverser Transkriptase behandelt, um cDNA zu synthetisieren,
welche anschließend
einer RT-PCR unterzogen wird, um ein cDNA-Teilfragment herzustellen
[1(1)]. Das cDNA-Teilfragment wird sequenziert. Basierend
auf der ermittelten Sequenz werden vier Arten Gen-spezifischer Primer
(GSPs) konstruiert, die jeweils als "5'GSP1" und "5'GSP2" bzw. "3'GSP1" und "3'GSP2" bezeichnet
werden. Diese GSPs sind für
die Amplifikation von DNA-Fragmenten unbekannter Sequenzen erforderlich,
die sich upstream von der 5'-Region bzw.
downstream von der 3'-Region
der cDNA-Teilsequenz
befinden. Die GSPs besitzen Nukleotidsequenzen, die in geeigneter
Weise aus der Sequenz der Teil-cDNA ausgewählt sind, und können chemisch
syntheti siert werden. In der vorliegenden Erfindung sind "5'GSP1" und "5'GSP2" diejenigen
GSPs, die für
die Amplifikation des Fragments unbekannter Sequenz verwendet werden,
das sich upstream von der 5'-Region
der Teil-cDNA befindet, und " 3'GPS1" und " 3'GSP2" diejenigen, die
für die
Amplifikation des Fragments unbekannter Sequenz verwendet werden,
das sich downstream von der 3'-Region
der Teil-cDNA befindet, wie in einem Kasten der 1(1)
dargestellt ist.
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Als
nächstes
werden die DNA-Fragmente, die sich upstream von der 5'-Region und downstream
von der 3'-Region
der Teil-cDNA befinden, getrennt amplifiziert [1(2)].
Als Matrizen für
die Amplifikation können im
Handel erhältliche
cDNAs verwendet werden, die aus menschlichem Testis, Milz oder ähnlichen
stammen, wie etwa cDNA ReadyTM, hergestellt
von CLONTECH. Obwohl die Sequenzen der Matrizen-DNA-Fragmente unbekannt sind, besitzt
jede von ihnen eine Adaptersequenz, die am Ende angebracht ist.
Die Amplifizierungsreaktion (LD-PCR) der cDNA-Fragmente unbekannter
Sequenzen, die angefügte
Adaptersequenzen besitzen, wurde zwei Runden lang getrennt durchgeführt unter
Verwendung von Primern, die an die Adaptersequenzen hybridisieren
(im Folgenden einfach als "Adapter-Primer" (APs) bezeichnet),
und den GSPs als Primern (1(2)).
Zum Beispiel kann die unbekannte 5'-Sequenz durch Durchführung der
ersten PCR unter Verwendung von AP1 und 5'GSP1, und anschließender Durchführung der
zweiten PCR unter Verwendung des in der ersten PCR hergestellten
Fragments als der Matrize und Primern (AP2 und 5'GSP2), die jeweils an innere Regionen
relativ zu den Regionen für
AP1 und 5'GSP1 hybridisieren
(d.h. nested PCR), amplifiziert werden. Die unbekannte 3'-Sequenz kann ebenfalls
auf dieselbe Weise wie die unbekannte 5'-Sequenz unter Verwendung von 3'GSP1 und 3'GSP2 amplifiziert
werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird das DNA-Fragment, das sich upstream
von dem bekannten Fragment befindet, als "5'-RACE-Produkt" bezeichnet, und
das DNA-Fragment, das sich downstream von dem bekannten Fragment
befindet, wird als " 3'-RACE-Produkt" bezeichnet. Da jeder AP die gleiche
Sequenz besitzt wie die überhängende Sequenz
des entsprechenden Adapters, kann er nicht an den Adapter annea len
und die Verlängerungsreaktion
bei der ersten Amplifikation beginnt erst beim Gen-spezifischen
Primer (GSP) (dies wird "Suppressions-PCR" genannt).
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Die
Nukleotidsequenz der resultierenden cDNA kann durch ein PCR-basierendes
Verfahren ermittelt werden, wie es von Hattori et al. (Electrophoresis
13, S. 560–565,
1992) beschrieben ist. Das heißt,
dass die Reaktion unter Verwendung eines PRISM-Sequenzierungskits durchgeführt wird,
das einen Fluoreszenzfarbstoff-Deoxyterminator enthält, hergestellt
von Perkin Elmer, die Nukleotidsequenz unter Verwendung eines Autosequenzierers,
hergestellt von Applied Biosystem (Modell ABI 373), ausgelesen wird
und die Daten am Computer (z.B. Macintosh Computer) analysiert werden,
der an den Autosequenzierer angeschlossen ist.
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Die
Nukleotidsequenzen der bekannten DNA-Teilsequenz, des 5'-RACE-Produkts und
des 3'-RACE-Produkts
werden miteinander assembliert, wodurch sich eine Nukleotidsequenz
einer cDNA voller Länge ergibt.
Das heißt,
die überlappenden
Bereiche zwischen den Sequenzen werden miteinander verbunden, um eine
Nukleotidsequenz zu ergeben, die die 5'- und 3'-Endregionen aufweist (1).
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Die
Nukleotidsequenz des Gens der vorliegenden Erfindung und die Aminosäuresequenz
des Proteins, das durch das Gen codiert wird, sind jeweils in SEQ
ID Nr.1 bzw. 2 dargestellt. Ein Protein mit einer Deletion des ersten
Methionins (Met) in der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 ist ebenfalls in den Proteinen der vorliegenden
Erfindung umfasst. Zusätzlich
zu den Nukleotidsequenzen, die die Aminosäuren codieren, die in dem Protein
der vorliegenden Erfindung enthalten sind, umfasst das Gen der vorliegenden
Erfindung auch eine degenerierte Variante des Gens, das das gleiche
Protein codiert, welches sich nur in einem degenerierten genetischen
Codon unterscheidet.
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Sobald
die Nukleotidsequenz bestimmt ist, kann das gewünschte Gen durch PCR unter
Verwendung von Primern (z.B. solchen, wie sie in SEQ ID Nr. 35 und
36 dargestellt sind), die chemisch synthetisiert sind oder auf der
ermittelten Nukleotidse quenz basieren, oder durch Hybridisierung
unter Verwendung eines DNA-Fragments, das die ermittelte Nukleotidsequenz
besitzt, als Sonde hergestellt werden.
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2. Herstellung
von rekombinantem Vektor und Transformante
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Der
rekombinante Vektor der vorliegenden Erfindung kann durch Einbau
des Gens in einen geeigneten Vektor hergestellt werden. Die Transformante
der vorliegenden Erfindung kann durch Einschleusen der rekombinanten
Vektor-DNA in einen Wirt hergestellt werden, welcher für einen
Vektor kompatibel ist, der für
die Herstellung des rekombinanten Vektors verwendet wurde.
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Das
Gen wird in gereinigter Form in eine Restriktionsschnittstelle oder
eine Multiklonierungsstelle eines geeigneten Vektors eingefügt, um einen
rekombinanten Vektor zu ergeben, wobei dieser rekombinante Vektor
anschließend
verwendet wird, um eine Wirtszelle zu transformieren.
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Die
Vektor-DNA, in welche das DNA-Fragment eingefügt wird, ist nicht speziell
eingeschränkt,
und jeder kann verwendet werden, vorausgesetzt, sie kann in der
Wirtszelle repliziert werden, wie etwa Plasmid-DNA, Phagen-DNA oder ähnliche.
Beispiele für
Plasmid-DNA umfassen Plasmid pUC118 (Takara Shuzo Co., Ltd.), pUC119
(Takara Shuzo Co., Ltd.), pBluescript SK+ (Stratagene) und pGEM-T
(Promega). Beispiele für
Phagen-DNA umfassen M13mp18 und M13mp19.
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Der
Wirt ist nicht speziell eingeschränkt, vorausgesetzt, dass er
das fragliche Gen exprimieren kann, und er kann entweder eine eukaryotische
oder eine prokaryotische Zelle sein. Beispiele für den Wirt umfassen Bakterien
(z.B. E. coli Bacillus subtilis), Hefe (z.B. Saccharomyces cerevisiae)
und tierische Zellen (z.B. COS-Zellen, CHO-Zellen).
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Wenn
ein Bakterium wie etwa E. coli als Wirt verwendet wird, wird bevorzugt,
dass der rekombinante Vektor der vorliegenden Erfindung in der Lage
ist, sich autonom zu replizieren und gleichzeitig einen Aufbau hat,
umfassend einen Promotor, die DNA der vorliegenden Erfindung und
eine Transkriptions-Terminationssequenz. E. coli kann beispielsweise
XLi-Blue (Stratagene) oder JM109 (Takara Shuzo Co., Ltd.) sein,
und der Expressionsvektor kann pBTrp2 sein. Der Promotor kann jeglicher
Art sein, vorausgesetzt, dass er in einem Wirt (z.B. E. coli) exprimiert
werden kann. Beispiele für
solch einen Promotor umfassen den trp-Promotor, lac-Promotor, PL-Promotor
und PR-Promotor, die aus E. coli und Phagen stammen.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die Transformation beispielsweise
nach dem Verfahren nach Hanahan (Techniques for Transformation of
E. coli in DNA Cloning, Bd. 1, Glover, D.M., Hrsg., S. 109–136, IRL Press,
1985) durchgeführt
werden.
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Wenn
Hefe als Wirt verwendet wird, kann der Expressionsvektor YEp13 oder
YCp50 sein, und der Promotor kann gal1-Promotor oder gal10-Promotor
sein. Das Einschleusen des rekombinanten Vektors in die Hefe kann
mittels Elektroporations-Verfahren
(Methods. Enzymol., 194, S. 182–187,
1990), Spheroplasten-Verfahren (Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84,
S. 1929–1933,
1978), Lithiumacetat-Verfahren (J. Bacteriol., 153, 163–168, 1983)
oder ähnliche
durchgeführt
werden.
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Wenn
eine tierische Zelle als Wirt verwendet wird, kann der Expressionsvektor
pcDNAI und pcDNAI/Amp (Invitrogen) sein. Das Einschleusen des rekombinanten
Vektors in die tierische Zelle kann mittels Elektroporations-Verfahren,
Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
oder ähnliche
durchgeführt
werden.
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Wenn
beispielsweise eine Plasmid-DNA als eine Vektor-DNA verwendet wird
und ein EcoRI-DNA-Fragment in diese eingefügt wird, kann die Plasmid-DNA
zuvor mit einem Restriktionsenzym EcoRI (NEB) verdaut werden. Die
verdaute Vektor-DNA kann mit dem fraglichen DNA-Fragment gemischt
werden, und anschließend
kann beispielsweise T4 DNA-Ligase (Takara Shuzo Co., Ltd.) mit dem
Gemisch zur Reaktion gebracht werden, wodurch ein rekombinanter
Vektor erhalten wird.
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Die
Selektion des transformierten Stamms kann mittels Koloniehybridisierung
unter Verwendung eines DNA-Fragments, das einen Abschnitt des fraglichen
Gens als Sonde enthält,
oder mittels eines PCR-Verfahrens unter Verwendung eines 5'-Primers (FP; Forward
Primer), der basierend auf der Nukleotidsequenz des fraglichen Gens
synthetisiert wird, und eines 3'-Primers
(RP; Reverse Primer), der basierend auf der Nukleotidsequenz von
DNA, die komplementär
zum fraglichen Gen ist, synthetisiert wird, und der Auswahl von
Kolonien, die das fragliche Gen enthalten, durchgeführt werden.
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3. Herstellung von Protein
(Polypeptid), das durch humanes RecQ4-Gen codiert wird
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Die
Transformante, die den rekombinanten Vektor enthält, der wie oben erwähnt erzeugt
wurde, wird kultiviert, um das Protein der vorliegenden Erfindung
herzustellen. Das Kultivierungsverfahren kann ein herkömmliches
Festkultur-Verfahren sein. Für
diesen Zweck wird jedoch vorzugsweise ein Flüssigkultur-Verfahren angewendet.
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Das
Kulturmedium, das zum Kultivieren der Transformante verwendet wird,
kann beispielsweise eines sein, das mindestens eine Stickstoffquelle
(z.B. Hefeextrakt, Pepton, Fleischextrakt) umfasst und das mit mindestens
einem anorganischen Salz (z.B. Dikaliumhydrogenphosphat, Magnesiumsulfat,
Eisen(II)-Chlorid) und wahlweise einem anderen Zusatzstoff(en) (z.B.
einer Kohlenhydratquelle, einem Antibiotikum, einem Vitamin) in
geeigneter Weise ergänzt
wurde. Falls nötig
kann IPTG oder ähnliches
dem Kulturmedium zugegeben werden, um die Expression des Gens zu
induzieren. Das Kulturmedium wird anfangs auf einen pH-Wert von
7,2 bis 7,4 eingestellt, und die Kultivierung erfolgt üblicherweise
14–20
Stunden lang bei 36–38 °C, vorzugsweise bei
etwa 37 °C,
durch ein belüftetes
Rührkultur-Verfahren,
Schüttelkultur-Verfahren oder ähnliche.
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Nachdem
die Kultivierung beendet ist, kann das Protein der vorliegenden
Erfindung aus der Kultur mittels eines herkömmlichen Proteinreinigungsverfahrens
wie folgt gewonnen werden.
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Die
Zellen werden durch lytische Behandlung mit einem Enzym (z.B. Lysozym),
Aufbrechen durch Ultraschallbehandlung, Aufbrechen durch mechanische
Behandlung oder ähnliches
aufgebrochen, wodurch das Protein, das durch das Gen der vorliegenden
Erfindung codiert ist, aus den Zellen freigesetzt wird. Anschließend wird
die unlösliche
Materie aus der Lösung
mittels Filtration, Zentrifugation oder ähnlichem entfernt, um eine
Rohproteinlösung
zu ergeben.
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Das
Protein kann aus der Rohproteinlösung
mittels eines herkömmlichen
Proteinreinigungsverfahrens gereinigt werden. Als solch ein Verfahren
können
beispielsweise das Aussalzen mit Ammoniumsulfat, Ionentausch-Chromatographie,
hydrophobe Chromatographie, Gelfiltrations-Chromatographie, Affinitäts-Chromatographie,
Elektrophorese oder ähnliche
allein oder in Kombination eingesetzt werden.
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4. Herstellung
von monoklonalem Antikörper
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Der
monoklonale Antikörper,
der spezifisch für
das Protein ist, das durch humanes RecQ4-Gen der vorliegenden Erfindung
codiert wird, kann wie folgt hergestellt werden.
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(1) Herstellung von Antigen
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Das
Protein, das wie in Abschnitt 3 oben beschrieben hergestellt wurde,
wird in einer Pufferlösung
gelöst,
und anschließend
wird ein Adjuvans zugegeben. Als solch ein Adjuvans kann im Handel
erhältliches
komplettes oder inkomplettes Freund's Adjuvans oder ähnliches allein oder in gemischter
Form verwendet werden.
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(2) Immunisierung und
Isolierung von Antikörper
produzierenden Zellen
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Das
wie oben beschrieben hergestellte Immunogen wird einem Säugetier
(z.B. Ratte, Maus) verabreicht. Eine einzelne Dosis des Antigens,
die zur Immunisierung verwendet wird, kann aus 10–500 μg pro Tier bestehen.
Das Tier kann durch intravenöse,
subkutane oder intraperitoneale Injektion des Antigens immunisiert
werden. Das Immunisierungsintervall ist nicht speziell eingeschränkt und
die Immunisierung kann in Intervallen von mehreren Tagen bis mehreren
Wochen, vorzugsweise 1–3
Wochen, 2–5
Mal, vorzugsweise 3–4 Mal,
durchgeführt
werden. Zwei bis sieben Tage, vorzugsweise vier oder fünf Tage
nach der letzten Immunisierung werden die Antikörper produzierenden Zellen
isoliert. Solche Antikörper
produzierenden Zellen können Milzzellen,
Lymphknotenzellen, periphere Blutzellen, und vorzugsweise Milzzellen
oder lokalisierte Lymphknotenzellen sein.
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(3) Zellfusion
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Die
Myelomzellen, die zur Zellfusion mit den Antikörper produzierenden Zellen
verwendet werden, können
von einer üblicherweise
allgemein erhältlichen
etablierten Zelllinie eines Tiers (z.B. Maus) stammen. Die verwendete
Zelllinie ist vorzugsweise eine, die eine Arzneimittelselektivität aufweist,
und nicht in der Lage ist, in einem selektiven Medium (HAT-Medium;
das Hypoxantin, Aminopterin und Thymidin umfasst) in ihrer nicht-fusionierten
Form zu überleben,
jedoch in der Lage ist, in solch einem selektiven Medium nur in
ihrer mit einer Antikörper
produzierenden Zelle fusionierten Form zu überleben. Spezifische Beispiele
für die
Myelomzelle umfassen eine Maus-Myelomzelllinie wie etwa P3U-1 (Dainippon
Pharmaceutical Co., Ltd.) und P3x63Ag8.653. Die Myelomzellen werden
anschließend
mit den Antikörper
produzierenden Zellen fusioniert. Die Zellfusion kann durchgeführt werden,
indem die Antikörper
produzierenden Zellen mit den Myelomzellen in einem Verhältnis von
100–500
Zellen der Antikörper
produzierenden Zellen pro 1 Myelomzelle, zum Beispiel durch Mischen
gleicher Volumina eines Kulturmediums, das 108 Zellen/ml
der Antikörper
produzierenden Zellen enthält,
und eines Kulturmediums, das 2 × 105 Zellen/ml der Myelomzellen enthält, gemischt
werden, und das Gemisch anschließend einer Fusionsreaktion
in Gegenwart eines die Fusion unterstützenden Mittels unterzogen
wird. Zur Unterstützung
der Zellfusion kann Polyethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von
1500 Dalton oder ähnliches
verwendet werden. Alternativ kann eine im Handel erhältliche
Zellfusionsvorrichtung eingesetzt werden, die eine elektrische Stimulierung
(z.B. Elektroporation) verwendet, um die Zellfusion der Antikörper produzierenden
Zellen mit den Myelomzellen zu bewirken.
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(4) Testen und Klonierung
der Hybridome
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Aus
den Zellen nach der Zellfusionsbehandlung werden die gewünschten
Hybridome getestet. Das Testen kann durch entsprechendes Verdünnen der
Zellsuspension mit RPMI-1640-Medium, das fötales Kälberserum enthält, oder ähnlichem,
Inokulieren der erhaltenen Verdünnungslösung in
jede Vertiefung einer Mikrotiterplatte in einer Menge von etwa 5–10 Zellen/Vertiefung,
Zugabe eines selektiven Mediums in jede Vertiefung, und anschließendem Inkubieren
der Platte während
das selektive Medium in den Vertiefungen in geeigneter Weise mit
frischem Medium ersetzt wird, durchgeführt werden. Die gewünschten
Hybridome können in
Form der Zellen erhalten werden, die etwa 14 Tage nachdem die Kultivierung
begonnen wurde gewachsen sind. Der Kulturüberstand der gewachsenen Hybridome
wird anschließend
auf die Anwesenheit der fraglichen Antikörper getestet. Das Testen kann
nach einem herkömmlichen
Verfahren durchgeführt
werden, und das Verfahren ist nicht speziell eingeschränkt. Beispielsweise
kann ein Teil des Hybridom enthaltenden Kulturüberstands aus den einzelnen
Vertiefungen entnommen werden und einem Test mittels Enzymimmunassay
(EIA), Radioimmunassay (RIA) oder ähnlichen unterzogen werden.
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Das
Klonieren der fusionierten Zellen erfolgt anschließend durch
ein Verfahren der definierten seriellen Verdünnung oder ähnliche, um letztendlich Hybridome
zu etablieren, die monoklonale Antikörper produzieren.
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(5) Gewinnung monoklonaler
Antikörper
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Als
Verfahren zum Gewinnen monoklonaler Antikörper aus den oben etablierten
Hybridomen kann ein herkömmliches
Zellkulturverfahren oder Ascites-Flüssigkeit-Produktionsverfahren eingesetzt werden.
Im Fall eines Zellkulturverfahrens werden die Hybridome in einem
Kulturmedium für
tierische Zellen kultiviert, wie etwa RPMI-1640-Medium, das 10 % fötales Kälberserum
enthält,
MEM-Medium oder ein Serumfreies Medium unter herkömmlichen
Kultivierungsbedingungen (z.B. 37 °C, 5 % CO2)
für 10–14 Tage,
und die Antikörper
können aus
dem Kulturüberstand
erhalten werden. Im Fall eines Ascites-Flüssigkeit-Produktionsverfahrens
werden die Hybridome (etwa 5 × 106 Zellen) intraperitoneal einem Tier der
gleichen Art verabreicht, wie der Säuger aus dem die Myelomzellen
stammen, wodurch die Hybridome dazu gebracht werden, in großem Maßstab zu
wachsen. Ein bis zwei Wochen später
wird die Ascites-Flüssigkeit
oder das Serum aus dem Tier gewonnen. Bei diesem Antikörper-Gewinnungsverfahren
kann, wenn es erforderlich ist, dass die Antikörper gereinigt werden, ein bekanntes
Verfahren wie etwa das Aussalzen mit Ammoniumsulfat, Ionentausch-Chromatographie,
Affinitäts-Chromatographie
oder Gel-Chromatographie,
einzeln oder in Kombination eingesetzt werden.
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5. Herstellung
polyklonaler Antikörper
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(1) Herstellung von Antigen
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Das
wie in Abschnitt 3 oben beschrieben hergestellte Protein wird in
einer Pufferlösung
gelöst
und anschließend
wird ein Adjuvans hinzugegeben. Solch ein Adjuvans kann im Handel
erhältliches
komplettes oder nicht-komplettes Freund's Adjuvans sein.
-
(2) Immunisierung
-
Das
für die
Immunisierung verwendete Tier kann ein Hase, Meerschweinchen, Ziege,
Schaf oder ähnliches
sein. Im Fall eines Hasen wird das Protein beispielsweise subkutan
in die Hinterpfote, üblicherweise
in einer Dosis von 100–500 μg zusammen
mit komplettem Freund's
Adjuvans injiziert. Nach zwei Wochen wird die gleiche Dosis des
Antigens gemischt mit nicht-komplettem Freund's Adjuvans intramuskulär injiziert.
Weitere zwei Wochen später
wird die intramuskuläre
Injektion wiederholt. Eine Woche nach der letzten Immunisierung
wird ein Teil des Bluts aus dem Ohr entnommen, und mittels EIA-Verfahren
oder ähnlichem
der Antikörpertiter
bestimmt. Wenn der Antikörpertiter
den erwünschten
Wert erreicht, wird das gesamte Blut gewonnen. Falls jedoch der
Antikörpertiter
gering ist, wird die Immunisierung wiederholt bis der Antikörpertiter
den erwünschten
Wert erreicht. Die Antikörper
werden dann aus dem Serum durch Ammoniumsulfat-Fraktionierung gereinigt,
wie in dem oben beschriebenen relevanten Abschnitt über die
Reinigung der monoklonalen Antikörper
erwähnt.
-
6. Reagens zum Nachweis
von humanem RecQ4-Gen und dem Protein, das das Gen codiert
-
Humanes
RecQ4-Gen besitzt einen hohen Grad an Homologie mit den für das Bloom-Syndrom und das Werner-Syndrom
ursächlichen
Genen, welche eine chromosomale Instabilität zur Folge haben und häufig Carcinogenese
und Progerie auslösen
(2), und die hohe Expression des Gens wird in verschiedenen
humanen Geweben beobachtet (5). Daher
kann man darauf schließen,
dass das Gen eines der Gene ist, die DNA-Helicasen codieren, die
für die
Aufrechterhaltung der fundamentalen Homöostase eines lebenden Körpers verantwortlich
sind. Dementsprechend kann die Aufklärung der Regulierung der Expression
des Gens zur Aufklärung
des Mechanismus der Aufrechterhaltung der Homöostase eines lebenden Körpers nützlich sein,
zur Entwicklung neuer Arzneimittel für die Aufrechterhaltung der
fundamentalen Homöostase
eines lebenden Körpers
nützlich
sein, und beim Studium der Aufklärung
der Beziehung zum Altern nützlich
sein. Das Reagens der vorliegenden Erfindung ist nützlich zum
Nachweis und zur Diagnose von Krankheiten, die durch die Abnormalität in den
Genen verursacht wird, welche Proteine codieren, die Helicase-Aktivität aufweisen, einschließlich, jedoch
nicht begrenzt auf, Bloom-Syndrom und Werner-Syndrom.
-
Wenn
das Gen der vorliegenden Erfindung als ein Reagens verwendet wird,
kann die Hybridisierung unter Verwendung eines Oligonukleotids durchgeführt werden,
das als Sonde mindestens einen Abschnitt des klonierten humanen
RecQ4-Gens enthält,
und der Nachweis kann durch Southern oder Northern Blot-Verfahren
erfolgen. Als solch eine Oligonukleotid-Sonde kann eine DNA-Sonde,
eine RNA-Sonde oder ähnliches
verwendet werden.
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Wenn
der polyklonale oder monoklonale Antikörper für das Protein, das durch das
Gen der vorliegenden Erfindung codiert wird, als ein Nachweisreagens
verwendet wird, kann der Nachweis durch EIA, RIA oder Western Blot-Analyse
erfolgen.
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7. Nicht menschliche transgene
Tiere, in die das Gen in modifizierter Form eingeschleust wurde,
so dass das Expressionsniveau des Gens ansteigt oder abnimmt.
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In
der vorliegenden Erfindung kann das Gen künstlich modifiziert werden,
um sein Expressionsniveau verglichen mit dem normalen Niveau zu
erhöhen
oder zu senken, durch Hervorrufen einer Mutagenese (z.B. Deletion,
Substitution, Addition, Insertion) in einem Abschnitt der diversen
Stellen, die zur Regulierung der Expression des Gens von Bedeutung
sind (z.B. Enhancer, Promotor, Intron).
-
Die
Mutagenese kann durch jedes bekannte Verfahren erfolgen. Zum Beispiel
kann ein im Handel erhältliches
Punktmutagenese-Kit (z.B. TAKARA LA-PCR in vitro-Mutagenese-Kit, hergestellt von Takara
Shuzo Co., Ltd.) verwendet werden. Das transgene Tier umfasst beispielsweise
eine transgene Maus oder eine transgene Ratte. Der das mutierte
Gen enthaltende Vektor kann ein Vektor sein, der in der Lage ist,
RecQ4-Gene verschiedener Tierarten zu überexprimieren oder ein Vektor,
der in der Lage ist, die Expression solcher RecQ4-Gene zu unterdrücken. In
jedem dieser Fälle,
ist ein Antibiotika-Resistenz-Gen (z.B. ein Neomycin-Resistenz-Gen)
zur positiven Selektion an das Gen ligiert.
-
Das
Einschleusen des Gens kann durch direkte Injektion der DNA in befruchtete
Eier erfolgen. Es wird jedoch bevorzugt, embryonale Stammzellen
(ES)-Zellen einzusetzen, um ein effizientes Einschleusen des Gens
zu erreichen, da ES-Zellen den Vorteil haben, dass sie kultiviert
werden können
und sich aus ihnen Mäuse
oder ähnliches
entwickeln können.
Die ES-Zellen können
TT2-Zellen (Shin-ichi AIZAWA, "Gene
Targeting", 1995,
Yodosha) sein. Beispielsweise wird die Vektor-DNA, die Mäuse-RecQ4-Gen enthält, durch
Elektroporation in ES-Zellen eingeschleust und positive Klone werden
mit Neomycin selektiert, wodurch die fraglichen mutierten ES-Zellen
erhalten werden. Die mutierten ES-Zellen werden anschließend in
Blastocysten oder 8-zellige Embryos durch eine Kapillare oder ähnliches
injiziert. Die Blastocysten oder 8-zelligen Embryos können direkt
in den Eileiter einer Tragemutter implantiert werden. Alternativ
können
sie zum Blastocysten-Stadium entwickelt werden und anschließend in
den Uterus einer Tragemutter implantiert werden. Aus der Nachkommenschaften,
die aus der Tragemutter gezüchtet
werden, werden Chimären
ausgewählt.
Die Tiere mit einem hohen Beitrag zu den Chimären sind mit hoher Wahrscheinlichkeit
Tiere der Keimzelllinie der Chimären.
Ob ein Tier eine Chimäre
der Keimzelllinie dieser Chimäre
ist, kann durch Paarung des Tiers mit einem normalen (d.h. Wildtyp)
bestimmt werden. Das Paaren der Keimzelllinie der Chimäre mit einem
normalen resultiert in der Erzeugung von Heterozygoten, und das
Paaren zwischen Heterozygoten resultiert in der Erzeugung von Homozygoten.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 stellt
die Prozesse zum Klonieren des Gens gemäß der vorliegenden Erfindung
dar.
-
2 stellt
den Vergleich der Aminosäuresequenz-Homologie
zwischen dem Protein, das durch humanes RecQ4-Gen codiert wird,
und Proteinen, die von anderen Genen stammen, dar.
-
3 stellt
die Radiation Mapping-Analyse dar, die darauf hinweist, dass das
humane RecQ4-Gen auf dem menschlichen Chromosom 8 liegt.
-
4 stellt
menschliches Chromosom 8 dar.
-
5 ist
ein Foto, das die Ergebnisse der Northern Blot-Analyse von humanem
RecQ4-Gen zeigt.
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6 stellt
den Vergleich der Aminosäuresequenz-Homologie
zwischen dem Protein, das durch EST-DNA ACC. H16879 codiert wird,
und einem Protein, das von E. coli stammt, dar.
-
7 stellt
die Assemblierung des Gens gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
-
BESTE AUSFÜHRUNGSFORM
DER Erfindung
-
Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung detaillierter dargestellt.
Die nachfolgenden Beispiele sollen jedoch nur dazu dienen, den technischen
Umfang der Erfindung darzustellen, gestatten aber nicht, dass dieser
eingeschränkt
wird.
-
[Beispiel 1] Klonierung
humaner RecQ4-cDNA voller Länge
-
(1) Identifizieren eines
cDNA-Fragments, das Homologie zur E. coli RecQ4-DNA-Hemicase besitzt
-
Vor
der Klonierung der DNA der vorliegenden Erfindung wurde in der dbest-Datenbank
nach einer cDNA-Sequenz gesucht, die Homologie mit E. coli RecQ-Helicase besitzt.
Als Ergebnis wurden mehr als zehn Arten von EST (Expressed Sequence
Tag)-DNAs gefunden, einschließlich
EST-DNA ACC. H16879 (d.h. DNA, die die Aminosäuresequenz von H16879 codiert,
die in 6 dargestellt ist). Unter Berücksichtigung der Nukleotidsequenz-Homologie
dieser ESTs mit den EST-DNAs, die von anderen Organismen als dem
Menschen (z.B. E. coli Hefe, Fadenwürmern) stammen, oder mit den
Genen der bekannten menschlichen Bloom-Krankheit-Helicase, Werner-Krankheit-Helicase
und RecQ1-Helicase, wurden jene, die eine hohe Nukleotidsequenz-Homologie
zu diesen Genen aufweisen, aus den oben gefundenen ESTs weggelassen.
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(2) Identifizierung von
EST-DNA ACC. H16879 als das in menschlichen Geweben exprimierte
Gen
-
Als
nächstes
wurde eine Reihe vorläufiger
Experimente durchgeführt,
um die Sequenz von EST-DNA ACC. H16879 als das Gen zu identifizieren,
das tatsächlich
in menschlichen Geweben exprimiert wird. Das heißt, ein Sense-Primer (SEQ ID
Nr. 3) und ein Antisense-Primer (SEQ ID Nr. 4) wurden für die PCR
(Polymerase-Kettenreaktion) bereitgestellt, basierend auf der Nukleotidsequenz,
die in dem EST-DNA-Fragment
enthalten ist. Andererseits wurde cDNA aus mRNA, die von humanem
Testis stammt, mittels reverser Transkriptase-Reaktion gewonnen.
Die PCR wurde unter Verwendung der oben hergestellten Primer durchgeführt, um das
Vorliegen der EST-DNA in der aus menschlichem Testis stammenden
cDNA zu untersuchen.
-
Die
RT-PCR wurde wie in (3-i) unten beschrieben durchgeführt. Als
Ergebnis konnte ein vorausgesagtes PCR-Produkt von etwa 320 bp aus
der Sequenz von EST-DNA ACC. H16879 nachgewiesen werden.
-
Die
Bestätigung
der Anwesenheit oder Abwesenheit der EST-DNA durch PCR kann auch
dadurch erfolgen, dass das durch PCR amplifizierte DNA-Fragment
in eine Plasmid-DNA von E. coli eingefügt wird, das DNA-Fragment kloniert
wird, und anschließend
die Nukleotidsequenz der resultierenden Klon-Plasmid-DNA analysiert wird.
Auf diese Weise wurde bestätigt,
dass EST-DNA ACC. H16879 ein Abschnitt des neuen Helicase-Gens war.
[Bezüglich
der Methoden siehe (3-ii) und (3-iii) unten.]
-
(3) Klonierung eines cDNA-Teilfragments
von humanem RecQ4-Gen durch RT-PCR
-
(3-i) Herstellung von
cDNA durch reverse Transkription und Amplifizierung
-
Eine
Reaktionslösung,
die aus menschlichem Testis stammende poly(A)+RNA (CLONTECH) (etwa
1 μg), Dithiothreit,
dNTPs (dATP, dCTP, dGTP und dTTP), einen Puffer für eine reverse
Transkriptase, und eine reverse Transkriptase Super Script II umfasst,
ließ man
30 Minuten lang bei 42 °C
reagieren, und anschließend wird
eine RNase-Behandlung durchgeführt,
wodurch cDNA hergestellt wird. Die cDNA wurde als Matrize für die nachfolgende
PCR verwendet.
-
Bei
der PCR wurden TAKARA Taq (Takara Shuzo Co., Ltd.) und ein damit
verbundener Puffer verwendet. Falls nichts anderes angegeben ist,
bezeichnen "Taq
DNA-Polymerase" und "PCR-Puffer", wie sie im Folgenden
verwendet werden, TAKARA Taq bzw. den damit verbundenen Puffer.
Die PCR wurde in einer gemischten Reaktionslösung (25 μl) durchgeführt, die eine Lösung umfasst,
die 1 × PCR-Puffer,
0,2 mM dNTPs, 0,4 μM
RecQ4-Primer (SEQ ID Nr. 3 und 4) und 0,625 Einheiten Taq DNA-Polymerase mit einer
angemessenen Menge der von menschlichem Testis stammenden cDNA enthält.
-
Die
Reaktionslösung
ließ man
reagieren, beginnend bei 94 °C
für 5 Minuten,
und anschließend
mit einem Programm von 94 °C
für 30
Sekunden; 55 °C
für 30
Sekunden; und 72 °C
für 1 Minute
für 35
Zyklen. Die resultierende Reaktionslösung ließ man zusätzlich für 5 Minuten bei 72 °C reagieren.
-
(3-ii) Subklonierung des
PT-PCR-Produkts für
die Sequenzierung
-
Eine
Lösung,
die das PT-PCR-Produkt, das in (3-i) oben erhalten wurde, T4 DNA-Ligase (Takara Shuzo
Co., Ltd.), Puffer (Takara Shuzo Co., Ltd.) und pGEM-T-Vektor (Promega)
enthält,
ließ man
3 Stunden lang bei 15 °C
reagieren, wodurch der Einbau des PT-PCR-Produktfragments in den
pGEM-T-Vektor erfolgt. E. coli JM109 wurde mit dem Vektor transformiert,
und die resultierende E. coli-Transformante wurde auf einer LB-Bactoagar-Platte,
die X-gal, IPTG und Ampicillin (Endkonzentration: 50 μg/ml) enthielt,
ausgestrichen und 12 Stunden lang bei 37 °C inkubiert. Weiße E. coli-Kolonien,
die auf der Platte erschienen, wurden einer Kultivierung in Schüttelkultur
in LB-Medium, das Ampicillin (Endkonzentration: 50 μg/ml) enthielt,
bei 37 °C
für 16 Stunden
oder mehr unterzogen, und Plasmid-DNA wurde unter Verwendung eines
Roboters (PI-100Σ,
hergestellt von Kurabo) gewonnen.
-
Die
resultierende Plasmid-DNA wurde in dH2O
(100 μl),
das 10 μg/ml
RNase enthält,
gelöst
zur Verwendung als Probe für
die nachfolgende DNA-Sequenzierung.
-
(3-iii) Sequenzierung
-
Die
PCR erfolgte unter Verwendung der Plasmid-DNA, die in (3-ii) oben
gewonnen wurde, als Matrize in einem Reaktionssystem, das nicht
markierte Primer, vier Arten fluoreszenzmarkierter Nukleotid-5'-triphosphat und
Taq-Polymerase enthält.
Die Zusammensetzung der Reaktionslösung ist wie folgt.
-
-
Bei
dieser PCR wurden die Primer, die in SEQ ID NR. 5–19 dargestellt
sind, als Primer für
die Sequenzierung verwendet.
-
Die
PCR erfolgte mit einem Programm von 96 °C für 30 Sekunden (Denaturierung);
55 °C für 15 Sekunden
(Annealing); und 60 °C
für 4 Minuten
(Verlängerung)
für 25
Zyklen. Durch diese Reaktion wurden DNA-Fragmente synthetisiert,
die alle einen zufällig
eingebauten Fluoreszenzfarbstoff aufwiesen. Die Nukleotidsequenzen
dieser DNA-Fragmente wurden einzeln unter Verwendung eines Sequenziergeräts analysiert. So
konnte schließlich
eine zusammenhängende
Nukleotidsequenz bestimmt werden. Die Analyse der PCR-Produkte erfolgte
unter Verwendung eines automatischen DNA-Sequenziergeräts, Modell
ABI 373, hergestellt von Applied Biosystem. Die Nukleotidsequenz
der humanen RecQ4-Teil-cDNA ist in SEQ ID Nr. 31 dargestellt.
-
(4) Klonierung der 5'- und 3'-Regionen des humanen
RecQ4-Gens unter Verwendung des Marathon cDNA-Amplifizierungskits
-
Basierend
auf der Nukleotidsequenz der humanen RecQ4-Teil-cDNA, die in (3)
oben erhalten wurde, erfolgte das Klonieren der 5'- und 3'-Regionen des humanen
RecQ4-Gens unter
Verwendung des Marathon cDNA-Amplifizierungskits (CLONTECH). Um
das 5'-RACE-Produkt
zu amplifizieren, wurde zunächst
die erste Runde PCR unter Verwendung von aus Testis stammender Marathon
Ready-cDNA als Matrize und Primer AP1 (SEQ ID Nr. 20), spezifisch
für die
Adaptersequenz, und Primer 5'-GSP1
(SEQ ID Nr. 22), spezifisch für das
RecQ4-cDNA-Teilfragment, durchgeführt. Die Zusammensetzung der
für diese
PCR verwendeten Reaktionslösung
ist wie folgt.
-
-
Die
PCR erfolgte, beginnend mit dem Denaturierungsschritt bei 94 °C für 1 Minute
mit einem Programm von 94 °C
für 30
Sekunden (Denaturierung) und 72 °C
für 4 Minuten
(Annealing und Verlängerung)
für 5 Zyklen;
anschließend
mit einem Programm von 94 °C
für 30
Sekunden (Denaturierung) und 70 °C
für 4 Minuten
(Annealing und Verlängerung)
für 5 Zyklen;
und anschließend
mit einem Programm von 94 °C
für 30
Sekunden (Denaturierung) und 68 °C
für 4 Minuten
(Annealing und Verlängerung)
für 25
Zyklen.
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Unter
Verwendung der resultierenden Reaktionslösung in verdünnter Form
als Matrize erfolgte die zweite Runde der PCR unter Verwendung des
weiter innen liegenden Primerpaars AP2 (SEQ ID Nr. 21) und 5'GSP2 (SEQ ID Nr.
23), wodurch ein 5'-RACE-Produkt von etwa
2 kpb erhalten wurde. Das gleiche Procedere wurde unter Verwendung
des Primerpaars 3'GSP1
(SEQ ID Nr. 24) und 3'GSP2
(SEQ ID Nr. 25) wiederholt, wodurch ein 3'-RACE-Produkt von etwa 1,5 kbp erhalten
wurde. Diese Produkte wurden getrennt in pGEM-T-Vektor subkloniert,
und die Sequenzen der gesamten Länge
der 5'- und 3'-RACE-Produkte wurden bestimmt
[bezüglich
des Verfahrens, siehe (3-ii) und (3-iii) oben].
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Die
Nukleotidsequenzen der erhaltenen 5'- und 3'-RACE-Produkte des humanen RecQ4-Gens
sind in SEQ ID Nr. 32 bzw. 33 dargestellt.
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(5) Bestimmung des Transkriptionsstartpunkts
für das
RecQ4-Gen
-
Als
Ergebnis der Analyse der Nukleotidsequenz des 5'-RACE-Produkts wurde das erste Methionin
des vorhergesagten Proteins, das durch das RecQ4-Gen codiert wird,
nicht in dem 5'-RACE-Produkt
gefunden, und es wurde angenommen, dass das erste Methionin sich
weiter upstream von dem 5'-RACE-Produkt
befinden würde.
Anschließend
wurde der Transkriptionsstartpunkt des Gens wie folgt ermittelt.
-
Eine
5'-Region, die den
Transkriptionsstartpunkt des RecQ4-Gens enthält, wurde mittels Oligo-Capping-Verfahren
bestimmt. Aus humanem Testis stammende mRNA wurde mit aus Kälberdünndarm stammender
alkalischer Phosphatase (CIAP) (Takara Shuzo Co., Ltd.) behandelt,
um die mRNA zu dephosphorylieren. Die Zusammensetzung der verwendeten
Reaktionslösung
ist wie folgt.
-
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Die
Reaktion wurde 30 Minuten lang bei 37 °C durchgeführt. Nachfolgend wurde die
dephosphorylierte mRNA mit Nikotinsäure-Pyrophosphatase (TAP) (Nippon
Gene) behandelt, um die 5'-CAP-Struktur
von ihr zu entfernen. Die Zusammensetzung der verwendeten Reaktionslösung ist
wie folgt.
-
-
Die
Reaktion wurde 60 Minuten lang bei 37 °C durchgeführt. Nachfolgend wurde die
mRNA (TAP-RNA) ohne CAP-Struktur mit einer Oligo-RNA (SEQ ID Nr.
26) von 30 bp als einem Adapter unter Verwendung von T4 RNA-Ligase
(Takara Shuzo Co., Ltd.) ligiert. Die Zusammensetzung der verwendeten
Reaktionslösung
ist wie folgt.
-
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Die
Reaktion wurde 16 Stunden lang bei 18 °C durchgeführt. Das resultierende Reaktionsprodukt
wurde mit Phenol behandelt, um Proteine daraus zu entfernen und
anschließend
einer Ethanol-Fällung
unterzogen, wodurch eine Oligo-Capping-RNA erhalten wurde. Die Oligo-Capping-RNA
wurde in dH2O (50 μl) gelöst. Eine Einzelstrang-cDNA
wurde unter Verwendung der Oligo-Capping-RNA als Matrize synthetisiert.
Die Zusammensetzung der verwendeten Reaktionslösung ist wie folgt.
-
-
Die
Reaktionslösung
wurde 10 Minuten lang bei 70 °C
erhitzt und anschließend
auf Eis gekühlt,
und die folgenden Reagenzien wurden hinzugefügt.
-
-
Die
Reaktionslösung
wurde 2 Minuten lang bei 37 °C
inkubiert, anschließend
wurde Superscript II (Gibco) (5 μl)
hinzugegeben und das Reaktionsgemisch 30 Minuten lang bei 37 °C zur Reaktion
gebracht. Nachdem die Reaktion beendet war, wurde die resultierende
Lösung
10 Minuten lang bei 95 °C
erhitzt, und anschließend
dH2O auf ein Gesamtvolumen von 500 μl hinzugegeben,
was dann als Oligo-Capping-cDNA diente. Die PCR wurde unter Verwendung
der Oligo-Capping-cDNA als Matrize durchgeführt. Die PCR wurde in zwei
Runden durchgeführt.
Unter Verwendung des PCR-Produkts
der ersten Runde als Matrize wurde die zweite Runde der PCR anschließend durchgeführt (d.h.
nested PCR). Die Zusammensetzung der für die erste Runde der PCR verwendeten
Reaktionslösung
ist wie folgt.
-
-
Die
PCR erfolgte beginnend mit einem Denaturierungsschritt bei 95 °C für 5 Minuten
und anschließend mit
einem Programm von 94 °C
für 30
Sekunden (Denaturierung); 60 °C
für 30
Sekunden (Annealing); und 72 °C
für 1 Minute
(Verlängerung)
für 35
Zyklen, und abschließend
mit 72 °C
für 5 Minuten.
Unter Verwendung des PCR- Produkts
als Matrize wurde die zweite Runde der PCR durchgeführt. Die
für die
zweite PCR verwendete Reaktionslösung
war wie folgt.
-
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Die
zweite Runde der PCR wurde auf die gleiche Weise wie die erste Runde
der PCR durchgeführt. Bei
der 2 %igen Agarosegel-Elektrophorese wurde ein PCR-Produkt von
etwa 400 bp beobachtet. Das PCR-Produkt wurde in pGEM-T-Vektor subkloniert
und sequenziert [bezüglich
der Verfahren siehe (3-ii) und (3-iii) oben]. Bei der Sequenzierung
wurde ein Primerpaar von SEQ ID Nr. 5 und 6 verwendet.
-
Die
Nukleotidsequenz der erhaltenen 5'-Transkriptionsstartpunktsregion des
humanen RecQ4-Gens ist in SEQ ID Nr. 34 dargestellt.
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(6) Konstruktion von RecQ4-cDNA
voller Länge
durch Nukleotidsequenz-Assemblierung
-
Die
vier Nukleotidsequenzen von humaner RecQ4-cDNA, die in (3), (4)
und (5) oben erhalten wurden, sind jeweils in SEQ ID Nr. 31–34 dargestellt.
Diese Sequenzen überlappen
miteinander teilweise und die relativen Positionen der Sequenzen
sind in 7 dargestellt. Die Region des
Transkriptionsstartpunkts, das 5'-RACE-Produkt,
die Teil-cDNA und das 3'-RACE-Produkt
in 7 sind in SEQ ID Nr. 34, 32, 31 bzw. 33 dargestellt.
-
Diese
Regionen wurden mittels Computer unter Verwendung von DNASYS-Software
analysiert. Die vier Nukleotidsequenzen wurden anschließend zusammenligiert,
um eine RecQ4-cDNA-Sequenz voller Länge zu ergeben. Die erhaltene
cDNA setzte sich in voller Länge
aus 3850 Nukleotiden ohne die 3'-poly(A)-Sequenz zusammen
(siehe SEQ ID Nr. 1). In der cDNA-Sequenz wurde gefunden, dass der
offene Leserahmen (ORF) sich aus 3624 Nukleotiden zusammensetzte
und ein Protein, das durch diese Sequenz codiert wird, bestand aus
1208 Aminosäureresten
und hatte ein Molekulargewicht von 133070 Dalton. Die Aminosäuresequenz
des Proteins, das durch das Gen codiert wird, ist in SEQ ID Nr.
2 dargestellt.
-
[Beispiel 2] Analyse von
humanem RecQ4-Gen mittels Northern Blot
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(1) Northern Blot-Analyse
von humanem RecQ4-Gen
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(1-i) Humaner Multi-Gewebe-Northern
(MTN-I und -II) Blot
-
In
diesem Beispiel wurde der MTN-Blot unter Verwendung eines im Handel
erhältlichen
vorgefertigten Filters (CLONTECH) erzeugt. Der vorgefertigte Filter
wurde durch Elektrophorese von poly(A)+RNAs, die aus 16 Arten humaner
Gewebe und Organe (jeweils 2 μg)
extrahiert waren, auf einem Agarosegel und anschließendem Blotten
des Gels auf eine Nylonmembran hergestellt.
-
(1-ii) Humane RecQ4-cDNA-Sonde
-
Der
offene Leserahmen (ein Abschnitt der humanen RecQ4-cDNA; Reste 2097–2417 in
der Nukleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1; 321 bp) wurde durch das nachstehend
beschriebene Verfahren radioaktiv markiert und als Nachweissonde
für humanes
RecQ4-Gen verwendet.
-
(2) Hybridisierung
-
(2-i) Vorhybridisierung
-
Ein
Filter wurde in einen Vorhybridisierungspuffer (100 ml) in einer
Art Brotzeit-Plastikbehälter
eingetaucht und 4 Stunden lang bei 42 °C inkubiert. Dieser Vorhybridisierungspuffer
enthielt 50 % Formamid, 5 × SSPE,
10 × Denhardt-Lösung, 2
% SDS und 100 μg/ml
eines denaturierten Lachssamen-DNA-Fragments.
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(2-ii) Radioaktive Markierung
der humanen RecQ4-cDNA-Sonde
-
Das
radioaktive Markieren mit [α-32P]-dCTP (NEN, Daiichi Pure Chemicals) erfolgte
unter Verwendung des oben erwähnten
humanen RecQ4-cDNA-Fragments (50 ng) als Matrize, Zufallshexamer
(50 pmol) als Primer und einem Zufalls-Primer-DNA-Markierungskit Ver.2
(Takara Shuzo Co., Ltd.).
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(2-iii) Hybridisierung
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Der
Vorhybridisierungspuffer wurde aus dem Behälter ausgeschüttet und
ein frischer Vorhybridisierungspuffer wurde hinzugegeben. Der Behälter wurde
behutsam geschüttelt,
so dass sich unter dem Filter keine Luftblasen bildeten. Die mit
[32P]-dCTP radioaktiv markierte Sonde wurde
zu der Vorhybridisierungslösung gegeben
und auf eine spezifische Aktivität
von etwa 1 × 106 cpm/ml eingestellt, und die Hybridisierung
erfolgte 16 Stunden lang bei 42 °C.
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Nach
der Hybridisierung wurde der Filter zweimal mit 2 × SSC/0,1
% SDS-Lösung
(100 ml) bei Zimmertemperatur für
jeweils 15 Minuten gewaschen, und zusätzlich zweimal mit 0,2 × SSC/0,1
% SDS-Lösung (100
ml) bei Zimmertemperatur für
jeweils 15 Minuten gewaschen.
-
Der
Filter wurde soweit getrocknet, dass er leicht feucht war und anschließend in
eine Plastikfolie ("Saran-Wrap", hergestellt von
Asahi Chemical Industries, Ltd.) gewickelt für die Verwendung in der nachfolgenden Analyse
durch Autoradiografie unter Verwendung eines BAS 1500-Systems (Fujifilm).
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(3) Analyse mittels Fuji
BAS 1500-System
-
Die
Probe wurde durch Auflegen auf einem zweidimensionalen Sensor der
Art eines Strahlungsenergiespeicher (Imaging Plate; IP) unter Verwendung
von photostimulierbarem Phosphor wie auf einem Röntgenstrahlungsfilm exponiert.
Die IP wurde mit einem He-Ne-Laserstrahl angeregt. Die emittierte
Lumineszenz, die von der Menge an exponiertem Licht abhängt, wurde
in Form eines digitalen Betrags, der PSL (photostimulierte Lumineszenz)
genannt wird, bestimmt. Die Bestimmung erfolgte unter Verwendung
eines BAS 1500-Systems. Die von diesem System ermittelten Werte
zeigten eine gute Linearität
und daher fand man, dass dieses System sich für die Subtraktion des Hintergrunds,
die Berechnung und den Vergleich von Strahlungsintensitäten in den
festgelegten Regionen eignet.
-
(4) Ergebnisse der gewebespezifischen
Expression von humaner RecQ4-mRNA
-
Der
[32P]-markierte ORF von humaner RecQ4-cDNA
(ein Abschnitt der humanen RecQ4-cDNA; Nukleotide 2097–2417 in
SEQ ID Nr. 1; 321 bp) wurde als Sonde auf einem MTN-Blot (CLONTECH)
hybridisiert, der poly(A)+RNAs enthält, die aus verschiedenen humanen
Geweben und Organen (jeweils 2 μg)
stammen.
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Die
Expression von humaner RecQ4-mRNA wurde in verschiedenen Organen
beobachtet, und deren Expressionsmuster ist in 5 dargestellt.
Dies zeigte, dass humanes RecQ4-Gen in allen Geweben exprimiert
wurde, und eine bemerkenswert starke Expression wurde insbesondere
in Thymus und Testis beobachtet. Die Quellen, aus denen die poly(A)+RNAs
in 5 stammten, sind folgende:
a, Herz; b, Hirn;
c, Plazenta; d, Lunge; e, Leber; f, Skelettmuskel; g, Niere;
h,
Bauchspeicheldrüse;
i, Milz; j, Thymus; k, Prostata; l, Testis; m, Eierstöcke;
n,
Dünndarm;
o, Dickdarm; p, periphere Blutlymphozyten.
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GEWERBLICHE
ANWENDBARKEIT
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird humanes RecQ4-Gen bereitgestellt.
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Das
humane RecQ4-Gen der vorliegenden Erfindung ist nützlich zum
Studium der Beziehung zu der Aufrechterhaltung der Homöostase und
der Zellalterung bei Menschen und zur Aufklärung der Ursachen von Krankheiten,
die mit Wachstum und Alterung in Verbindung stehen, und ebenfalls
nützlich
bei der Herstellung von Medikamenten zur Verbesserung und Linderung
der Auswirkungen solcher Erkrankungen, einer diagnostischen Sonde
zum Nachweis und zur Vermeidung von Krankheiten, mit Bezug zu anderen
Krankheiten, die mit der Alterung in Verbindung stehen, und eines
Reagens für
medizinische, zellbiologische, immunologische, biochemische und
molekularbiologische Studien über
die Entwicklung menschlicher Individuen.
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