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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung aus den Gebieten Biochemie, organische Chemie und Medizin
betrifft Peptidverbindungen und Verfahren für ihre Verwendung zur Behandlung
von Krankheiten und Zuständen,
die mit der Bewegung, der Migration und der Adhäsion von Zellen assoziiert
sind, einschließlich
Erkrankungen, an denen Angiogenese beteiligt ist, wie z. B. Tumorinvasion
und Metastasenbildung.
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BESCHREIBUNG
DES HINTERGRUNDS DES FACHGEBIETS
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Von
mehreren Krankheitsprozessen ist gezeigt worden, dass sie die Invasion
oder die Migration von Zellen als Teil ihrer Pathologie benötigen. Diese
umfassen Tumorinvasion, Tumormetastasenbildung, pathologische Angiogenese,
Entzündungen
und Endometriose (Liotta et al., 1991; Fox et al., 1996; Osborn,
1990; Mareel et al., 1990; Aznavoorian et al., 1993; Lennarz & Strittmatter,
1991; Fernandez-Shaw et al., 1995).
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Im
Falle der Tumor-Angiogenese können
ruhende Endothelzellen freibeweglich werden, dies erfolgt als Antwortreaktion
auf eine Reihe von angiogenen Wachstumsfaktoren sowie auf Veränderungen
in der Basalmembran, die durch die Tumorzellen und durch verschiedene
akzessorische Zellen, die sich innerhalb eines Tumors befinden,
induziert werden (Blood & Zetter,
1990; Liotta et al., 1991; Odedra & Weiss, 1991). Die Gefäßneubildung
in/um einem Tumor ermöglicht
die metastatische Ausbreitung von aggressiven Tumorzellen (1) durch
die Bereitstellung eines Fluchtweges für die metastasierenden Zellen
sowie (2) durch die Ernährung des Tumors über die
Bereitstellung einer wachstumsfördernden
Umgebung (Cornelius et al., 1995; Blood & Zetter, 1990; Weaver et al., 1997;
Weinstat-Saslow & Steeg,
1994; Leek et al., 1994).
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Der
Prozess der Tumormetastasenbildung kann als bidirektionell angesehen
werden der die folgenden Schritte umfasst:
- (1)
Endothelzellen wandern in den Tumor als Antwortreaktion auf einen
chemotaktischen Gradienten ein, der durch die Tumorzellen oder durch
die akzessorischen Zellen (Stromazellen, Leukocyten) produziert wird;
und
- (2) aggressive Tumorzellen wandern gleichzeitig in Richtung
der sich entwickelnden neuen Gefäße.
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Der
Prozess der Invasion kann die Angiogenese durch die proteolytische
Freisetzung von Wachstums- oder angiogenen Faktoren, die an die
extrazelluläre
Matrix (ECM) gebunden sind, weiter antreiben, diese umfassen den
basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF), den vaskulären endothelialen
Wachstumsfaktor (VEGF) und den Hepatocyten-Wachstumsfaktor (HGF)
sowie andere Faktoren einschließlich
Interleukin-8 (IL-8) und den Granulocyten-Makrophagen-Kolonie stimulierenden Faktor
(GM-CSF). Ebenfalls erzeugt werden proteolytische Fragmente der
ECM, die selber sowohl für
Tumorzellen als auch für
Endothelzellen chemotaktisch sind (Fox et al., 1996; Leek et al.,
1994; Vlodavsky et al., 1990; Sweeney et al., 1991; Taipale & Keski-Oja, 1997).
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Es
wurde vermutet, dass nur 1-2% aller Zellen in einem Tumor in der
Lage sind, Metastasen zu bilden. Da diese Aussage auf einer statischen
Sicht des Tumor-Phänotyps basiert,
ist sie wahrscheinlich ungenau. In Wirklichkeit scheint die Metastasenbildung
von verstreuten Tumorzellen abhängig
zu sein, die einer Umgebung ausgesetzt werden, die ihre Ausbreitung
und ihr Überleben
unterstützt
(Weaver et al., 1997). Bei der Mehrzahl der Patienten, die einen
klinisch nachweisbaren primären
Tumor aufweisen, hat die Metastasenbildung bereits stattgefunden
(Welch, 1997). Eine metastatische Erkrankung tritt auf, wenn die
verstreuten Wachstumsherde der Tumorzellen sich in einem Gewebe
ansiedeln, das ihr Wachstum und ihre Vermehrung unterstützt, und
diese sekundäre
Ausbreitung der Tumorzellen ist für die Morbidität und die
Sterblichkeit verantwortlich, die mit der Mehrzahl der Krebsarten
einhergeht. Die klinische Handhabung einer metastatischen Erkrankung
ist mit den herkömmlichen
cytotoxischen Therapien meist nicht erfolgreich. Die Metastasenbildung unterscheidet
sich wesentlich von dem Wachstum des primären Tumors, da an ihr das gleichzeitige
Auswachsen vieler Wachstumsherde beteiligt ist, die im Hinblick
auf ihre Aggressivität
phänotypisch ähnlich sind.
Dieses Auswachsen hängt
von der Fähigkeit
der Zellen ab, die Metastasen gebildet haben, lokal einzudringen
und neue Gefäße zu rekrutieren.
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Durch
die Verhinderung der Wechselwirkung von Adhäsionsmolekülen kann der wichtige Prozess
der Zellmigration/Invasion und die Angiogenese vermindert oder zum
Stopp gebracht werden, mit einer Reihe von wichtigen Konsequenzen
für diese
Krankheiten und Zustände,
die zum Teil durch die unerwünschte
Zellmigration, Invasion und Angiogenese verursacht werden. Neben
den vaskulären
Phänomenen
ist eine solche Zellmigration/Invasion bei der Tumormetastasenbildung
wichtig, die durch die Zusammensetzungen und Verfahren, die hierin
offenbart werden, unterdrückt
werden kann. Die Verabreichung wirksamer Mengen dieser Zusammensetzungen
wird auch die molekularen Wechselwirkungen unterbrechen, die für die Angiogenese
erforderlich sind.
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Im
Fachgebiet ist man sich des Bedarfs an neuen Behandlungsverfahren
für Individuen
mit Krebs bewusst, insbesondere bei Patienten mit metastasierendem
Krebs, die die ungünstigste
Prognose haben. Eine solche Behandlung sollte so weit wie möglich von
unerwünschten
Nebenwirkungen frei sein wie z. B. solchen, die mit einer herkömmlichen
Chemotherapie und einigen der experimentellen Biotherapien assoziiert
sind. Die vorliegende Erfindung ist auf dieses Ziel gerichtet. Die
Hemmung der Invasion von Tumorzellen und der Migration der Endothelzellen
(ein wichtiger Bestandteil bei dem Prozess der Angiogenese) stellt
einen neuen Ansatz für
die Behandlung von Individuen mit Metastasen-bildendem Krebs bereit.
Durch die Hemmung der lokalen Ausbreitung der Tumorzellen und der
Angiogenese sollten metastasierende Wachstumsherde zur Rückbildung
induziert werden, und zwar aufgrund der Entziehung ihrer Blutversorgung,
wodurch die Zellen angeregt werden, anschließend ihr endogenes apoptotisches
Programm zu exprimieren.
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Desweiteren
könnte
die Hemmung der Invasion von Geweben durch Leukocyten und der begleitenden Angiogenese
für die
Behandlung von Entzündungen
und anderen Krankheitsprozessen nützlich sein, bei denen die zelluläre Invasionsfähigkeit
ein Teil des pathogenen Prozesses darstellt. Es ist bekannt, dass
an Entzündungen
und an der Tumorinvasion und Metastasenbildung sowie der Angiogenese ähnliche
Mechanismen und extrazelluläre
Faktoren beteiligt sind (Liotta et al., 1991; Fox et al., 1996;
Osborn, 1990; Mareel et al., 1990; Aznavoorian et al., 1993; Lennarz & Strittmatter,
1993).
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Blasi
et al. (
U.S. 5,416,006 )
offenbaren Plasminogen-Aktivatoren und ihre chemischen Modifikationen, insbesondere
den phosphorylierten μPA
und tPA, als thrombolytische Agenzien. Diese Forscher untersuchten den
phosphorylierten uPA durch die Erzeugung von tryptischen Phosphopeptiden
daraus und bemerkten das Vorliegen von KPSSPPEELK [SEQ ID NO: 1]
(entsprechend den Positionen 136-145 des uPA). Dieses Dekapeptid
wurde nicht auf irgendeine Funktion hin untersucht, noch wurden
ihm irgendwelche Eigenschaften von funktioneller Bedeutung zugeschrieben.
Noch wichtiger ist, wie hierin offenbart wird, dass dieses Peptid
(nicht phosphoryliert), mit oder ohne Cap-Struktur, in einem in
vitro-Testansatz für
die Zellinvasion inaktiv ist.
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Das
Zitieren der vorstehenden Dokumente ist nicht als Eingeständnis beabsichtigt,
dass irgendetwas des Vorstehenden einschlägiger Stand der Technik ist.
Alle Aussagen zum Datum oder zur Darstellung oder zum Inhalt dieser
Dokument basiert auf der Information, die dem Antragsteller zugänglich ist,
und stellt kein Eingeständnis
hinsichtlich der Korrektheit der Daten oder der Inhalte dieser Dokumente
dar.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Anmeldung beschreibt Verfahren und Zusammensetzungen
zur Behandlung von Erkrankungen und Prozessen, die durch eine unerwünschte und
unkontrollierte Zellinvasion und/oder Angiogenese vermittelt werden,
dies erfolgt durch die Verabreichung einer Zusammensetzung, die
ein Oligopeptid oder ein chemisches Derivat umfasst, an ein Tier,
und zwar in einer Dosierung, die ausreicht, um die Invasion und/oder
die Angiogenese zu hemmen. Dies ist besonders nützlich für die Behandlung oder für die Unterdrückung des
Wachstums von Tumoren. Die Verabreichung der Zusammensetzung an
einen Menschen oder an ein Individuum mit bereits über Gefäße versorgten
und metastasierenden Tumoren wird das Wachstum oder die Ausdehnung
dieser Tumoren verhindern.
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Somit
zielt die vorliegende Erfindung auf eine Peptidverbindung mit der
Sequenz Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Glu (in der Einzelbuchstaben-Aminosäure-Codierung auch als
KPSSPPEE abgekürzt,
[SEQ ID NO: 2] oder ein chemisches Derivat davon. Das Peptid oder
das Derivat ist am Aminoterminus und/oder am Carboxyterminus mit
einer „Cap-Struktur" versehen, wobei
(a) Acetyl (abgekürzt
als „Ac") an den Stickstoff
des Aminoterminus gebunden ist, und (b) eine Amidgruppe (abgekürzt als „Am") an die C-terminale
Carboxylgruppe gebunden ist. Im Allgemeinen wird dieses Peptid mit
der Cap-Struktur in der Form „Ac-KPSSPPEE-Am" durchgängig in
diesem Dokument geschrieben, wobei der Einzelbuchstaben-Aminosäure-Code
verwendet wird und die blockierenden Gruppen als Ac und Am angegeben
werden.
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Das
Peptid oder das Derivat dieser Erfindung weist eine oder mehrere
der folgenden Aktivitäten
auf:
- (a) wenigsten etwa 20% der biologischen
Aktivität
von Ac-KPSSPPEE-Am in einem oder mehreren der folgenden in vitro-Bioassays:
(i) Invasion in einem Matrigel®-Assay; (ii) Bildung endothelialer
Gefäße auf Matrigel®;
oder (iii) Bildung endothelialer Gefäße auf einer Fibrin-Matrix
in Gegenwart von basischem Fibroblasten-Wachstumsfaktor und vaskulärem endothelialem
Wachstumsfaktor; oder
- (b) eine Bindungsaktivität,
so dass es mit markiertem Ac-KPSSPPEE-Am um die Bindung an eine
Zelle oder an ein Molekül
konkurriert, das eine Bindungsstelle für Ac-KPSSPPEE-Am aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Peptid oder die Peptidvariante an beiden Enden mit einer
Cap-Struktur versehen, und zwar mit einer N-terminalen Acetylgruppe
und einer C-terminalen Amidgruppe.
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Die
Erfindung richtet sich weiterhin auf ein Arzneimittel, das für die Hemmung
der Invasion von Tumorzellen oder der Angiogenese nützlich ist,
umfassend (a) ein beliebiges der vorstehenden Peptide oder chemischen
Derivate und (b) einen pharmazeutisch verträglichen Träger oder Excipienten.
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Hierin
ebenfalls beschrieben wird ein Verfahren zur Hemmung der Invasionsfähigkeit
von Tumorzellen, umfassend das Inkontaktbringen der Zellen mit einer
wirksamen Menge des Peptids oder eines Derivats wie vorstehend.
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Ebenfalls
beschrieben wird ein Verfahren zur Hemmung der Tumorinvasion oder
der Metastasenbildung in einem Individuum, umfassend die Verabreichung
eines beliebigen der vorstehenden Arzneimittel an das Individuum.
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Weiterhin
beschrieben wird ein Verfahren zur Hemmung der Zellmigration, Invasion,
der Migrations-induzierten Zellteilung oder der Angiogenese in einem
Individuum, das eine Krankheit oder einen Zustand aufweist, die/der
mit einer unerwünschten
Zellmigration, Invasion, einer Migrations-induzierten Zellteilung
oder Angiogenese assoziiert ist, umfassend die Verabreichung einer
wirksamen Menge eines Arzneimittels wie vorstehend beschrieben,
an das Individuum.
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Bei
jedem der vorstehenden Verfahren kann es sich bei der Krankheit
oder dem Zustand, die/der behandelt wird, um primäres Tumorwachstum,
Tumorinvasion oder Metastasenbildung, Atherosklerose, vaskuläre Restenose
nach Ballon-Angioplastik,
Neointima-Bildung nach einer Gefäßverletzung,
vaskuläre
Restenose eines Transplantats, mit einer chronischen Entzündung assoziierte
Fibrose, Lungenfibrose, durch Chemotherapie induzierte Fibrose,
Wundheilung mit Narbenbildung und Fibrose, Psoriasis, tiefe venöse Thrombose oder
um eine andere Krankheit oder Zustand handeln, bei der/dem die Angiogenese
pathogen ist. Die Behandlungsverfahren werden am stärksten für das Tumorwachstum,
die Invasion oder die Metastasenbildung bevorzugt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine graphische Darstellung, welche die hemmende Wirkung von Ac-Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Glu-Am
(5 μM) auf
die in vitro-Invasion sowohl von menschlichen (PC-3) als auch von
Ratten-(Mat BIII)Tumorzelllinien in einem Matrigel®-System
zeigt, wie es in den Beispielen beschrieben wird. Der linke Balken
jedes Paares ist die Kontrollgruppe und der rechte Balken stellt
Zellen dar, die bei Anwesenheit des Peptids eine Antwortreaktion
zeigen.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung verschiedener Peptide
auf die in vitro-Invasion von PC-3-Zellen in einem Matrigel®-System
zeigt, wie es in den Beispielen beschrieben wird. Alle Verbindungen
wurden bei 5 μM
untersucht. Die folgenden Peptide wurden ausgetestet: Ac-Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Glu-Am
(Ac-KPSSPPEE-Am) (SEQ ID NO: 2), auch als Å6 bezeichnet, und die folgenden
Varianten: Ac-Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Am (Ac-KPSSPPE-Am), Ac-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Glu-Am
(Ac-PSSPPEE-Am), sowie SEQ ID NO: 1 (Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Glu-Leu-Lys)
entweder mit Cap-Struktur (Ac-KPSSPPEELK-Am) oder ohne Cap-Struktur
(KPSSPPEELK).
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung weiterer Peptide auf
die in vitro-Invasion von PC-3-Zellen wie vorstehend bei zwei unterschiedlichen
Konzentrationen zeigt. Neben (Ac-KPSSPPEE-Am), das eine deutliche
hemmende Aktivität
aufweist, sind die zusätzlichen
untersuchten Peptide: A13 (KPSSPPEE, ohne Cap-Struktur) und A14
(Ac-KPSSPPEEL-Am), die beide keine hemmende Aktivität aufweisen, und
A15 (GGKPSSPPEE-Am, nur am C-Terminus mit Cap-Struktur), das eine geringe hemmende
Aktivität
bei der höheren
Konzentration aufweist. Die Peptide werden gegen eine Negativ-Kontrolle
verglichen, die aus dem basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor (bFGF)
bestand.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die die Hemmung der Proliferation menschlicher
Endothelzellen in vitro durch Ac-KPSSPPEE-Am (Å6) über einen Testzeitraum von
drei Tagen zeigt. In Gegenwart von 2 ng/ml bFGF als Negativ-Kontrolle wurde normales
Zellwachstum beobachtet, wohingegen eine signifikante Zellproliferation
in Gegenwart von 50 μM
des Å6-Peptids
nicht stattfand.
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5 ist
eine graphische Darstellung, die die Dosis-abhängige Hemmung der Migration
menschlicher Endothelzellen in vitro durch Ac-KPSSPPEE-Am (Å6) zeigt.
Die Negativ-Kontrolle bestand aus dem bFGF.
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6 ist
eine graphische Darstellung, die die Hemmung des Voranschreitens
des Tumors (Wachstum) in Ratten der syngenen Ratten-Brustkrebs-Linie Mat BIII durch
eine Behandlung mit dem Å6-Peptid
zeigt.
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7 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass das Å6-Peptid
die Metastasenbildung von Mat BIII-Brustkrebszellen zu den Lymphknoten
in syngenen Ratten hemmt.
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8 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass das Å6-Peptid
das Wachstum von menschlichen Brustkrebszellen (MCA-MB-231-Linie)
in vivo in einem Nacktmaus-Xenotransplantat-Modell zum Stillstand bringt.
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9 ist
eine graphische Darstellung, die zeigt, dass das Å6-Peptid
die metastatische Ausbreitung von menschlichen Brustkrebszellen
zu den Lymphknoten in Nacktmäusen
hemmt. Mäuse,
die mit diesem Peptid behandelt worden waren, wiesen in den Lungen
oder in den Lymphknoten keine nachweisbaren makroskopischen Metastasen
auf.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegenden Erfinder haben ein neues Peptid und Derivate davon
entdeckt, das/die als Inhibitoren der Angiogenese und der Invasionsfähigkeit
wirken, und sie haben verschiedene Verfahren für die Verwendung dieses Peptids
zur Diagnose und Therapie sowie für die Identifizierung von Rezeptoren
entwickelt. Das Peptid ist ein potenter und spezifischer Inhibitor
(a) der Zellinvasion, (b) der Angiogenese an Orten eines Tumors
einschließlich
Orten der Metastasenbildung und (c) entzündlicher Antwortreaktionen.
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Darüber hinaus
wurden das Peptid und seine Derivate so entworfen, dass sie in wässrigen
Pufferlösungen
und Körperflüssigkeiten
aber nicht in Lipiden sehr gut löslich
sind. Diese Eigenschaft schränkt
die unspezifische Verteilung in Membranen ein. Die unspezifische
Verteilung von Verbindungen in und über Membranen ist ein häufiger Grund
für die
Toxizität.
Die Verbindungen dieser Erfindung weisen eine minimale Toxizität auf, da
aufgrund dessen, dass sie eine Coulomb-Ladung besitzen, von ihnen
nicht erwartet wird, dass sie sich in die Zellen verteilen. Das/die
Angriffsziel(e) der Verbindungen liegen extrazellulär und das/die
Verfahren dieser Erfindung basiert/basieren darauf, dass die Zusammensetzungen
zuerst im extrazellulären
Raum wirken. Daher ist es wünschenswert,
die Verbindungen im extrazellulären
Raum zu halten.
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Ein
weiterer pharmakologischer Vorteil liegt in der hohen Löslichkeitsgrenze
der Verbindungen, was ihre Bereitstellung in hohen Konzentrationen
bei Abwesenheit von zusätzlichen
Lösemitteln
oder ungewöhnlichen
Excipienten ermöglicht.
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Von
den Verbindungen der Erfindung wurde durch die vorliegenden Erfinder
gezeigt (vergleiche Beispiel II), dass sie die Invasion sowohl von
menschlichen als auch von Ratten-Tumorzellen in vitro in dem Matrigel®-System
blockieren.
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Darüber hinaus
blockieren sie die Bildung von endothelialen Gefäßen, die als Antwortreaktion
auf den bFGF und den VEGF erfolgt, dies entweder in einer Fibrin-Matrix oder wenn
die Endothelzellen auf Matrigel® ausplattiert
werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung hemmen auch die experimentelle Metastasenbildung
in einem Xenotransplantat-Modell in nu/nu-Mäusen unter Verwendung der menschlichen
Prostatakarzinom-Zelllinie PC-3, die mit dem Grünfluoreszierenden Protein (GFP)
als Reporter transfiziert worden war. Schließlich hemmen die Verbindungen
auch die Tumorprogression, die spontane Metastasenbildung und die
Angiogenese in einem syngenen Ratten-Modell für Brustkrebs.
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Die Peptid-Zusammensetzungen
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Das
ursprüngliche
hemmende und mit einer Cap-Struktur versehene Peptid, das durch
die vorliegenden Erfinder entdeckt wurde, besitzt 8 Aminosäurereste
mit einem Molekulargewicht von 911 Da. Dieses bevorzugte Peptid
ist durch die folgende Sequenz charakterisiert:
CH3CO-Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-GIu-NH2 [SEQ ID NO: 2].
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Der
Amino- und der Carboxy-Terminus sind bevorzugt blockiert oder „mit einer
Cap-Struktur versehen",
und zwar mit einer Acetylgruppe (CH3CO-,
die an den aminoterminalen Stickstoff gebunden ist; auch als „Ac" abgekürzt) beziehungsweise
mit einer Amidgruppe (-NH2, die an die C-terminale
Carboxylgruppe gebunden ist; auch als „Am" abgekürzt). Auf dieses Peptid wird
nachstehend auch im Einzelbuchstaben-Code Beziehung genommen, wobei
die blockierenden Gruppen als Ac- und als Am-Gruppe bezeichnet werden: Ac-KPSSPPEE-Am.
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Die
N-terminale Cap-Funktion erfolgt bevorzugt in einer Verknüpfung mit
der terminalen Aminogruppe und kann aus der Gruppe ausgewählt werden,
umfassend: den Formyl-Rest; Alkanoyl-Reste, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome
enthalten, wie z. B. Acetyl, Propionyl, Butyryl; Alkenoyl-Reste,
die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Hex-3-enoyl;
Alkinoyl-Resten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z.
B. Hex-5-inoyl; Aroyl-Resten wie z. B. Benzoyl oder 1-Naphthoyl;
Heteroaroyl-Resten
wie z. B. 3-Pyrroyl oder 4-Chinoloyl; Alkylsulfonyl-Resten wie z.
B. Methansulfonyl; Arylsulfonyl-Resten wie z. B. Benzolsulfonyl
oder Sulfanilyl; Heteroarylsulfonyl-Resten wie z. B. Pyridin-4-sulfonyl;
substituierten Alkanoyl-Resten,
die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. 4-Aminobutyryl;
substituierten Alkenoyl-Resten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten,
wie z. B. 6-Hydroxy-hex-3-enoyl;
substituierten Alkinoyl-Resten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten,
wie z. B. 3-Hydroxy-hex-5-inoyl; substituierten Aroyl-Resten wie
z. B. 4-Chlorbenzoyl-
oder 8-Hydroxy-naphth-2-oyl; substituierten Heteroaroyl-Resten wie
z. B. 2,4-Dioxo-1,2,3,4-tetrahydro-3-methyl-chinazolin-6-oyl; substituierten
Alkylsulfonyl-Resten wie z. B. 2-Aminoethansulfonyl; substituierten
Arylsulfonyl-Resten wie
z. B. 5-Dimethylamino-1-naphthalinsulfonyl; substituierten Heteroarylsulfonyl-Resten
wie z. B. 1-Methoxy-6-isochinolinsulfonyl; Carbamoyl- oder Thiocarbamoyl-Resten;
substituierten Carbamoyl-(R'-NH-CO)
oder subsitutierten Thiocarbamoyl-Resten (R'-NH-CS), wobei R' ein Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Aryl-,
Heteroaryl-, substituierter Alkyl-, substituierter Alkenyl-, substituierter
Alkinyl-, substituierter Aryl- oder substituierter Heteroaryl-Rest
ist; substitutierten Carbamoyl-(R'-NH-CO) und subsitutierten Thiocarbamoyl-Resten
(R'-NH-CS), wobei
R' ein Alkanoyl-,
Alkenoyl-, Alkinoyl-, Aryol-, Heteroaroyl-, substituierter Alkanoyl-,
substituierter Alkenoyl-, substituierter Alkinoyl-, substituierter
Aroyl- oder substituierter Heteroaroyl-Rest ist; alle wie vorstehend
definiert;
Lys-(Gly)n, wobei n = 1-4;
oder Tyr-(Gly)n, wobei n = 1-4.
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Die
C-terminale Cap-Funktion kann entweder in einer Amid-Bindung mit
dem terminalen Carboxyl-Rest oder in einer Ester-Bindung mit dem
terminalen Carboxyl-Rest
vorliegen. Cap-Funktionen, die eine Amid-Bindung bereitstellen,
werden als NR1R2 bezeichnet,
wobei R1 und R2 unabhängig voneinander
aus der folgenden Gruppe ausgewählt
werden können:
Wasserstoff; Alkyl-Reste, die bevorzugt 1 bis 10 Kohlenstoffatome
enthalten, wie z. B. Methyl, Ethyl, Isopropyl; Alkenyl-Reste, die bevorzugt
1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Prop-2-enyl; Alkinyl-Reste,
die bevorzugt 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Prop-2-inyl;
substiuierten Alkyl-Resten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten,
wie z. B. Hydroxyalkyl, Alkoxyalkyl, Mercaptoalkyl, Alkylthioalkyl,
Halogenalkyl, Cyanoalkyl, Aminoalkyl, Alkylaminoalkyl, Dialkylaminoalkyl,
Alkanoylalkyl, Carboxyalkyl, Carbamoylalkyl; subsituierten Alkenyl-Resten,
die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Hydoxyalkenyl,
Alkoxyalkenyl, Mercaptoalkenyl, Alkythioalkenyl, Halogenalkenyl,
Cyanoalkenyl, Aminoalkenyl, Alkylaminoalkenyl, Dialkylaminoalkenyl,
Alkanoyalkenyl, Carboxyalkenyl, Carbamoylalkenyl; substituierten
Alkinyl-Resten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z.
B. Hydoxyalkinyl, Alkoxyalkinyl, Mercaptoalkinyl, Alkylthioalkinyl,
Halogenalkinyl, Cyanoalkinyl, Aminoalkinyl, Alkylaminoalkinyl, Dialkyaminoalkinyl,
Alkanoylalkinyl, Carboxyalkinyl, Carbamoylalkinyl; Aroylalkyl-Resten,
die bis zu 10 Kohlenstoffatome enthalten, wie z. B. Phenacyl oder
2-Benzoylethyl; Aryl-Resten wie z. B. Phenyl oder 1-Naphthyl; Heteroaryl-Resten
wie z. B. 4-Chionlyl; Alkanoyl-Resten, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome
enthalten, wie z. B. Acetyl oder Butyryl; Aroyl-Resten wie z. B.
Benzoyl; Heteroaroyl-Resten wie z. B. 3-Chinoloyl;
OR' oder NR'R'',
wobei R' und R'' unabhängig voneinander Wasserstoff,
Alkyl, Aryl, Heteroaryl, Acyl, Aroyl, Sulfonyl, Sulfinyl oder SO2-R''' oder SO-R''' sein können, wobei
R''' ein substituierter oder ein nicht-substituierter Alkyl-,
Aryl-, Heteroaryl-, Alkenyl- oder Alkinyl-Rest ist.
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Cap-Funktionen,
die eine Esterbindung bereitstellen, werden als OR bezeichnet, wobei
R ein Alkoxy-; Aryloxy-; Heteroaryloxy-; Aralkyloxy-; Heteroaralkyloxy-;
substituierter Alkoxy-; substituierter Aryloxy-; substituierter
Heteroaryloxy-; substituierter Aralkyloxy- oder substituierter Heteroaralkyloxy-Rest
sein kann.
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Entweder
die N-terminate oder die C-terminate Cap-Funktion oder beide können eine
solche Struktur aufweisen, dass das mit der Cap-Struktur versehene
Molekül
als ein Prodrug (ein pharmakologisch inaktives Derivat des Eltern-Arzneistoff-Moleküls) wirkt,
das einer spontanen oder einer enzymatischen Umwandlung innerhalb
des Körpers
unterliegt, so dass der aktive Arzneistoff freigesetzt wird, und
das verbesserte Bereitstellungseigenschaften gegenüber dem
Eltern-Arzneistoff-Molekül
aufweist (Bundgaard, 1995).
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Eine
wohlüberlegte
Wahl der Cap-Gruppen erlaubt die Hinzufügung anderer Aktivitäten an das
Peptid. So ermöglicht
zum Beispiel die Anwesenheit einer Sulfhydryl-Gruppe, die mit der
N- oder der C-terminalen Cap-Struktur verknüpft wird, die Konjugation des
derivatisierten Peptids mit anderen Molekülen.
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Herstellung der Peptide
und der Derivate
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Allgemeine chemische Syntheseverfahren
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Die
Peptide der Erfindung können
unter Verwendung der rekombinanten DNA-Technologie hergestellt werden. Zieht
man jedoch ihre Länge
in Betracht, werden sie bevorzugt unter Verwendung einer Festphasen-Synthese
hergestellt wie sie z. B. allgemein durch Merrifield, J. Amer. Chem.
Soc. 85:2149-54 (1963) beschrieben wurde, obwohl andere äquivalente
chemische Syntheseverfahren, die im Fachgebiet bekannt sind, ebenfalls
verwendet werden können.
Die Festphasen-Peptid-Synthese kann am C-Terminus des Peptids gestartet
werden, indem eine geschützte α-Aminosäure an ein
geeignetes Harz gekoppelt wird. Ein solches Ausgangsmaterial kann
durch die Anheftung einer α-Amino-geschützten Aminosäure über eine
Esterbindung an ein Chlormethyl-Harz oder an ein Hydroxymethyl-Harz
hergestellt werden, oder über
eine Amid-Bindung an ein BHA-Harz oder ein MBHA-Harz.
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Die
Herstellung des Hydroxymethyl-Harzes wird in Bodansky et al., 1966
beschrieben. Chlormethylierte Harze sind von den BioRad Laboratories,
Richmond, Calif. und von Lab. Systems, Inc. kommerziell erhältlich.
Die Herstellung eines solchen Harzes wird durch Stewart et al.,
1969 beschrieben. BHA- und MBHA-Harz-Träger
sind kommerziell erhältlich
und werden im Allgemeinen nur verwendet, wenn das gewünschte Polypeptid,
das synthetisiert werden soll, am C-Terminus eine nicht substituierte
Amidgruppe enthält.
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Die
Aminosäuren
können
an die wachsende Peptidkette unter Verwendung von Verfahren gekoppelt werden,
die im Fachgebiet für
die Bildung von Peptidbindungen wohlbekannt sind. Ein Verfahren
umfasst zum Beispiel die Umwandlung der Aminosäure in ein Derivat, das die
Carboxylgruppe der Aminosäure
gegenüber einer
Reaktion mit der freien N-terminalen Aminogruppe der wachsenden
Peptidkette reaktionsfähiger
macht. Genauer gesagt kann der C-Terminus der geschützten Aminosäure in ein
gemischtes Anhydrid umgewandelt werden, dies erfolgt durch die Reaktion
des C-Terminus mit Ethylchlorformat, Phenylchlorformat, sec-Butylchlorformat,
Isobutylchlorformat oder mit Pivaloylchlorid oder ähnlichen
Säurechloriden.
Alternativ kann der C-Terminus der Aminosäure in einen aktiven Ester
umgewandelt werden, wie z. B. einen 2,4,5-Trichlorphenylester, einen
Pentachlorphenylester, einen Pentafluorphenylester, einen p-Nitrophenylester,
einen N-Hydroxysuccinimidester oder einen Ester, der aus 1-Hydroxybenzotriazol
gebildet wird. Ein anderes Kopplungsverfahren umfasst die Verwendung
eines geeigneten Kopplungsmittels wie z. B. N,N'-Dicylcohexylcarbodiimid oder N,N'-Diisopropylcarbodiimid. Andere geeignete
Kopplungsreagenzien, die Fachleuten leicht ersichtlich sind, werden
in Gross et al., 1979 offenbart, das hierin durch Bezugnahme eingeschlossen
ist.
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Die α-Aminogruppe
jeder Aminosäure,
die bei der Peptidsynthese verwendet wird, muss während der Kopplungsreaktion
geschützt
werden, um Nebenreaktionen, an denen ihre aktive α-Aminofunktion
beteiligt ist, zu verhindern. Bestimmte Aminosäuren enthalten reaktionsfähige funktionelle
Gruppen in der Seitenkette (z. B. Sulfhydryl, Amino-, Carboxyl-
und Hydroxyl-Gruppen), und solche funktionellen Gruppen müssen ebenfalls mit
geeigneten Schutzgruppen geschützt
werden, um eine chemische Reaktion zu verhindern, die entweder (1)
an der α-Aminogruppe
oder (2) an der reaktiven Seitenkette sowohl während des ersten als auch während der
anschließenden
Kopplungsschritte auftreten kann.
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Bei
der Auswahl einer bestimmten Schutzgruppe, die zur Synthese der
Peptide verwendet werden soll, werden im Allgemeinen die folgenden
Regeln befolgt. Genauer gesagt sollte eine α-Aminoschutzgruppe (1) die α-Aminofunktion
gegenüber
den Bedingungen, die bei der Kopplungsreaktion verwendet werden,
inert machen, (2) nach der Kopplungsreaktion leicht entfernt werden
können,
und zwar unter Bedingungen, die die Schutzgruppen der Seitenketten
nicht entfernen und die die Struktur des Peptidfragments nicht verändern, und (3)
die Möglichkeit
einer Racematbildung nach der Aktivierung und kurz vor der Kopplung
deutlich vermindern.
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Andererseits
sollte eine die Seitenkette schützende
Gruppe (1) die funktionelle Gruppe der Seitenkette gegenüber den
bei der Kopplungsreaktion angewendeten Bedingungen inert machen,
(2) bei den Bedingungen, die angewendet werden, um die α-Aminoschutzgrupe
zu entfernen, stabil sein, und (3) von dem gewünschten, vollständig zusammengesetzten
Peptid unter Reaktionsbedingungen, die die Struktur der Peptidkette
nicht verändern,
leicht zu entfernen sein.
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Fachleute
werden leicht erkennen, dass die Schutzgruppen, von denen bekannt
ist, dass sie für
die Peptidsynthese nützlich
sind, in ihrer Reaktionsfähigkeit
gegenüber
den zu ihrer Entfernung verwendeten Reagenzien variieren können. So
sind zum Beispiel bestimmte Schutzgruppen wie Triphenylmethyl und
2-(p-Biphenyl)-isopropyloxycarbonyl
sehr labil und können
unter milden sauren Bedingungen abgespalten werden. Andere Schutzgruppen
wie z. B. t-Butyloxycarbonyl (BOC), tq-Amyloxycarbonyl, Adamantyloxycarbonyl
und p-Methoxybenzyloxycarbonyl sind weniger labil und erfordern
Säuren
mittlerer Stärke
für ihre
Entfernung wie z. B. Trifluoressigsäure, Salzsäure oder Bortrifluorid in Essigsäure. Noch
andere Schutzgruppen wie z. B. Benzyloxycarbonyl (CBZ oder Z), Halobenzyloxycarbonyl,
p-Nitrobenzyloxycarbonyl, Cycloalkyloxycarbonyl und Isopropyloxycarbonyl
sind sogar noch weniger labil und erfordern noch stärkere Säuren für ihre Entfernung
wie z. B. Fluorwasserstoff, Bromwasserstoff oder Bortrifluoracetat
in Trifluoressigsäure.
Geeignete, im Fachgebiet bekannte Schutzgruppen werden in Gross
et al. 1981 beschrieben.
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Unter
den Klassen der Aminosäureschutzgruppen,
die zum Schutz der α-Aminogruppe oder
zum Schutz der Gruppe einer Seitenkette nützlich sind, sind die folgenden
mit eingeschlossen.
- (1) Für eine α-Aminogruppe sind die drei typischen
Klassen der Schutzgruppen:
- (a) aromatische Schutzgruppen vom Urethan-Typ wie z. B. Fluorenylmethyloxycarbonyl
(FMOC), CBZ und substituiertes CBZ wie z. B: p-Chlorbenzyloxycarbonyl,
p-Nitrobenzyloxycarbonyl, p-Brombenzyloxycarbonyl
und p-Methoxybenzyloxycarbonyl, o-Chlorbenzyloxycarbonyl, 2,4-Dichlorbenzyloxycarbonyl,
2,6-Dichlorbenzyloxycarbonyl
und ähnliche;
- (b) aliphatische Schutzgruppen vom Urethan-Typ wie z. B. BOC,
t-Amyloxycarbonyl,
Isopropyloxycarbonyl, 2-(p-Biphenyl)isopropyloxycarbonyl,
Allyloxycarbonyl und ähnliche;
und
- (c) Cycloalkyl-Schutzgruppen vom Urethan-Typ wie z. B. Cyclopentyloxycarbonyl,
Adamantyloxycarbonyl und Cyclohexyloxycarbonyl.
Die bevorzugten α-Amino-Schutzgruppen
sind BOC und FMOC.
- (2) Für
die Seitenketten-Aminogruppe, die in Lys vorliegt, kann der Schutz
durch eine beliebige der vorstehend in (1) erwähnten Gruppen erfolgen wie
z. B. durch BOC, 2-Chlorbenzyloxycarbonyl und ähnliche.
- (3) Für
die Guanidino-Gruppe von Arg kann der Schutz durch die Nitro-, Tosyl-,
CBZ-, Adamantyloxycarbonyl-, 2,2,5,7,8-Pentamethylchroman-6-sulfonyl-,
2,3,6-Trimethyl-4-methoxyphenylsulfonyl- oder die BOC-Gruppe erfolgen.
- (4) Für
die Hydroxylgruppen von Ser oder Thr kann der Schutz zum Beispiel
durch t-Butyl; Benzyl (BZL); oder durch substituiertes BZL wie z.
B. p-Methoxybenzyl,
p-Nitrobenzyl, p-Chlorbenzyl, o-Chlorbenzyl und 2,6-Dichlorbenzyl erfolgen.
- (5) Für
die Carboxyl-Gruppen von Asp oder Glu kann der Schutz zum Beispiel
durch Veresterung unter Verwendung solcher Gruppen wie BZL, t-Butyl,
Cyclohexyl, Cyclopentyl und ähnlichen
erfolgen.
- (6) Für
den Imidazol-Stickstoff von His wird der Benzyloxymethyl(BOM)- oder
der Tosyl-Rest in geeigneter Weise als Schutzgruppe verwendet.
- (7) Für
die phenolische Hydroxyl-Gruppe von Tyr, werden Schutzgruppen wie
z. B. Tetrahydropyranyl, tert-Butyl, Trityl, BZL, Chlorbenzyl, 4-Brombenzyl
und 2,6-Dichlorbenzyl in geeigneter Weise verwendet. Die bevorzugte
Schutzgruppe ist Brombenzyloxycarbonyl.
- (8) Für
die Seitenketten-Aminogruppen von Asn oder Gln wird bevorzugt Xanthyl
(Xan) verwendet.
- (9) Bei Met bleibt die Aminosäure bevorzugt ungeschützt.
- (10) Für
die Thio-Gruppe von Cys wird typischerweise p-Methoxybenzyl verwendet.
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Die
erste C-terminale Aminosäure
der wachsenden Peptidkette wie z. B. Glu wird in der Regel an der α-Aminoposition
durch eine in geeigneter Weise ausgewählte Schutzgruppe wie z. B.
BOC geschützt. BOC-Glu-(γ-cyclohexyl)-OH
kann zuerst an ein Benzylhydrylamin-Harz unter Verwendung von Isopropylcarbodiimid
bei etwa 25°C über zwei
Stunden unter Rühren
oder an ein chlormethyliertes Harz gemäß dem in Horiki et. al., 1978
beschriebenen Verfahren gekoppelt werden. Nach der Kopplung der
durch BOC geschützten Aminosäure an den
Harzträger
wird die α-Aminoschutzgruppe
gewöhnlich
entfernt, dies erfolgt in der Regel durch die Verwendung von Trifluoressigsäure (TFA)
in Methylenchlorid oder durch TFA alleine. Die Entfernung der Schutzgruppe
von der α-Aminogruppe
kann über
einen breiten Temperaturbereich erfolgen, wird aber gewöhnlich bei
Temperaturen zwischen 0°C
und Raumtemperatur durchgeführt.
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Andere
Standardreagenzien zur Entfernung der Schutzgruppe von der α-Aminogruppe wie z.
B. HCl in Dioxan und Bedingungen für die Entfernung spezifischer α-Amino-Schutzgruppen
sind den Fachleuten bekannt wie solche, die in Lübke et al., 1975, beschrieben
werden. Nach der Entfernung der α-Amino-Schutzgruppe kann
die ungeschützte α-Aminogruppe,
deren Seitenkette in der Regel immer noch geschützt ist, schrittweise an die
beabsichtigte Sequenz gekoppelt werden.
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Eine
Alternative zu dem schrittweisen Ansatz ist das Fragment-Kondensationsverfahren,
bei dem vorgeformte Peptide mit kurzer Länge, wobei jedes einen Teil
der gewünschten
Sequenz darstellt, an eine wachsende Kette von Aminosäuren gekoppelt
werden, die an einen Festphasenträger gebunden ist. Für diesen schrittweisen
Ansatz stellen N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
oder Diisopropylcarbodiimid besonders geeignete Kopplungsreagenzien
dar. Auch für
den Fragmentansatz ist die Auswahl des Kopplungsreagenzes sowie
die Auswahl des Fragmentierungsmusters, das man benötigt, um
die Fragmente der gewünschten
Art und Größe miteinander
zu koppeln, wichtig für
den Erfolg und den Fachleuten bekannt.
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Jede
geschützte
Aminosäure
oder Aminosäuresequenz
wird üblicherweise
in den Festphasen-Reaktor in einer Menge eingebracht, die die stöchiometrische
Mengen übersteigt,
und die Kopplung wird in geeigneter Weise in einem organischen Lösemittel
wie z. B. Dimethylformamid (DMF); CH2Cl2 oder Gemischen davon durchgeführt. Wenn
eine unvollständige
Kopplung auftritt, wird die Kopplungsprozedur üblicherweise wiederholt, bevor
die N-Aminoschutzgruppe für
die Vorbereitung der Kopplung der nächsten Aminosäure entfernt wird.
Nach der Entfernung der α-Aminoschutzgruppe
können
die verbleibende α-Aminosäure und die
Seitenketten-geschützten
Aminosäuren
schrittweise zu der beabsichtigten Sequenz gekoppelt werden. Der
Erfolg der Kopplungsreaktion in jedem Stadium der Synthese kann überwacht
werden. Ein bevorzugtes Verfahren zur Überwachung der Synthese ist
die Ninhydrinreaktion wie sie durch Kaiser et al., 1970 beschrieben
wird. Die Kopplungsreaktionen können
auch automatisch unter Verwendung wohlbekannter kommerzieller Verfahren
und Geräte
durchgeführt
werden, zum Beispiel mit dem Beckman 990-Peptid-Synthesegerät.
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Nach
der Fertigstellung der gewünschten
Peptidsequenz muss das geschützte
Peptid von dem Harzträger
abgespalten werden, und alle Schutzgruppen müssen entfernt werden. Die Abspaltungsreaktion
und die Entfernung der Schutzgruppen werden in geeigneter Weise
gleichzeitig oder nach den Schutzgruppenentfernungsreaktionen durchgeführt. Wenn
die Bindung, die das Peptid auf dem Harz verankert, eine Esterbindung ist,
kann diese durch ein beliebiges Reagenz gespalten werden, das in
der Lage ist, eine Esterbindung aufzubrechen und in die Harzmatrix
einzudringen. Ein besonders nützliches
Verfahren ist die Behandlung mit flüssigem, wasserfreien Fluorwasserstoff.
Dieses Reagenz wird gewöhnlich
nicht nur das Peptid von dem Harz abspalten, sondern wird auch alle
säurelabilen
Schutzgruppen entfernen und wird somit direkt das vollständig von
Schutzgruppen freie Peptid bereitstellen. Wenn weitere Schutzgruppen
vorhanden sind, die nicht säurelabil
sind, müssen
zusätzliche
Schritte zur Entfernung von Schutzgruppen durchgeführt werden.
Diese Schritte können
entweder vor oder nach der vorstehend beschriebenen Behandlung mit
Fluorwasserstoff entsprechend den spezifischen Bedürfnissen
und den Umständen
durchgeführt
werden.
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Wenn
ein chlormethyliertes Harz verwendet wird, führt die Spaltungs/Schutzgruppenentfernungs-Behandlung
mit Fluorwasserstoff im Allgemeinen zur Bildung der freien Peptidsäuren. Wenn
ein Benzhydrylamin-Harz verwendet wird, führt die Behandlung mit Fluorwasserstoff
im Allgemeinen zu freien Peptidamiden. Die Reaktion mit Fluorwasserstoff
in Gegenwart von Anisol und Dimethylsulfid bei 0°C über eine Stunde wird typischerweise
die Schutzgruppen der Seitenketten entfernen und gleichzeitig das
Peptid von dem Harz freisetzen.
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Wenn
gewünscht
wird, das Peptid ohne eine Entfernung der Schutzgruppen abzuspalten,
kann das geschützte
Peptid-Harz einer Methanolyse unterzogen werden, was zu einem geschützten Peptid
führt,
dessen C-terminale Carboxylgruppe methyliert ist. Dieser Methylester
kann anschließend
unter milden alkalischen Bedingungen hydrolysiert werden, so dass
die freie C-terminale Carboxylgruppe erhalten wird. Die Schutzgruppen
der Peptidkette können
dann durch eine Behandlung mit einer starken Säure wie z. B. flüssigem Fluorwasserstoff
entfernt werden. Ein besonders nützliches
Verfahren für
die Methanolyse ist dasjenige von Moore et al., 1977, bei dem das
geschützte
Peptid-Harz mit Methanol und Kaliumcyanid in Gegenwart eines Kronenethers
behandelt wird.
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Andere
Verfahren zur Abspaltung eines geschützten Peptids von dem Harz
wenn ein chlormethyliertes Harz verwendet wird, umfassen (1) die
Ammoniolyse und (2) die Hydrazinolyse. Wenn gewünscht, können das so erhaltene C-terminale
Amid oder Hydrazid hydrolysiert werden, um den C-terminalen Carboxylrest
freizulegen, und die Schutzgruppen können auf die übliche Weise
entfernt werden. Die an der N-terminalen α-Aminogruppe
vorhandene Schutzgruppe kann entweder zuvor, oder nachdem das geschützte Peptid
vom Träger
abgespalten wurde, entfernt werden. Die Reinigung der Peptide der
Erfindung wird typischerweise unter Verwendung chromatographischer
Verfahren erreicht wie z. B. der präparativen HPLC (einschließlich der
Umkehrphasen-HPLC), Gelpermeation, Ionenaustausch, Verteilungschromatographie,
Affinitätschromatographie
(einschließlich
Säulen
mit monoclonalen Antikörpern)
und ähnlichem
oder durch herkömmlich
Verfahren wie z. B. eine Gegenstromverteilung oder ähnliches.
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Aminosäureaustausch-
und additionsvarianten
-
Hierin
werden ebenfalls Peptide beschrieben, in denen mindestens ein Aminosäurerest,
und bevorzugt nur einer, entfernt wurde, und ein unterschiedlicher
Rest an seiner Stelle eingebaut wurde. Hinsichtlich einer genauen
Beschreibung der Proteinchemie und -struktur siehe Schulz, G.E.
et al., Principles of Protein Structure, Springer-Verlag, New York,
1979; und mit Creighton, T.E., Proteins: Structure and Molecular
Principles, W.H. Freeman & Co.,
San Francisco, 1984. Die Arten der Austausche, die an dem Peptidmolekül der vorliegenden
Erfindung vorgenommen werden können,
sind konservative Austausche und werden hierin als Austausche innerhalb
einer der folgenden Gruppen definiert:
- 1. Kleine
aliphatische, unpolare oder schwach polare Reste: z. B. Ala, Ser,
Thr, Gly;
- 2. Polare, negativ geladene Reste und ihre Amide: z. B. Asp,
Asn, Glu, Gln;
- 3. Polare, positiv geladene Reste: z. B. His, Arg, Lys;
-
Aufgrund
seiner ungewöhnlichen
Geometrie schränkt
Pro die Kette stark ein. Wesentliche Veränderungen der funktionellen
Eigenschaften können
vorgenommen werden, indem Austausche gewählt werden, die weniger konservativ
sind, wie z. B. zwischen und nicht innerhalb der vorstehenden Gruppen
(oder zwei anderen Aminosäuregruppen,
die vorstehend nicht gezeigt wurden), und die sich signifikanter
in ihrer Wirkung auf die Beibehaltung (a) der Struktur des Peptidgerüsts im Bereich
des Austausches, (b) der Ladung oder der Hydrophobizität des Moleküls an der
Zielstelle oder (c) des Volumens der Nebenkette unterscheiden. Bei
den meisten Austauschen gemäß der vorliegenden
Erfindung handelt es sich um solche, die zu keinen drastischen Veränderungen
der Eigenschaften des Peptidmoleküls führen. Obwohl es schwierig ist,
die genaue Auswirkung eines Austausches vor der Durchführung vorherzusagen,
werden Fachleute erkennen, dass die Wirkung durch Routine-Screenung-Assays
bewertet werden kann, und zwar bevorzugt durch die nachstehend beschriebenen
biologischen Assays. Die Modifikationen der Peptideigenschaften
einschließlich
der Redox- oder der Hitzestabilität, der Hydrophobizität, der Empfindlichkeit
gegenüber
einem proteolytischen Abbau oder der Tendenz mit Trägern oder
zu Multimeren zu aggregieren, werden durch Verfahren getestet, die
den Fachleuten wohlbekannt sind.
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In
einer Gruppe der Substitutionsvarianten von KPSSPPEE ist das Glu
an der Position 7 oder 8 (oder an beiden) der SEQ ID NO: 2 durch
ein Gln, Asp oder Asn oder durch zwei beliebige dieser Aminosäuren ausgetauscht.
-
Andere
Derivate können
weiterhin den Austausch von Ser an Position 3 oder 4 (oder an beiden)
der SEQ ID NO: 2 mit einer oder zwei beliebigen der folgenden Aminosäuren umfassen:
Thr, Ala, Gly, hSer oder ValβOH.
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Weiterhin
kann das Lys an Position 1 der SEQ ID NO: 2 durch His, Arg, Gln,
Orn, Cit oder Hci ausgetauscht sein.
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In
anderen Derivate ist das Pro an Position 2, 5 oder 6 durch Hyp (Hydroxyprolin)
ausgetauscht.
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Hierin
ebenfalls beschrieben werden Additionsvarianten, in denen zwei oder
mehrere Reste an den C-Terminus hinter Glu (oder hinter einem beliebigen
der vorstehenden Substituenten) in der SEQ ID NO: 2 hinzugefügt werden.
Bei diesen Resten kann es sich um Leu-(Gly)n,
Ile-(Gly)n, Val-(Gly)n,
Nva-(Gly)n oder um Nle-(Gly)n handeln,
wobei Nva Norvalin ist, Nle Norleucin ist und wobei n = 1-10 beträgt.
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Hierin
ebenfalls beschrieben werden Additionsvarianten in denen einer oder
mehrere Reste an den N-Terminus vor Lys (oder an einen beliebigen
seiner vorstehenden Substituenten) in der SEQ ID NO: 2 hinzugefügt werden.
Bei diesen Resten kann es sich um Gly, Lys-(Gly)n,
Tyr-(Gly)n oder um Gly-(Gly)n handeln,
wobei n = 1-10 beträgt.
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Ein
weiteres Derivat stellt eine 9-Mer-Additionsvariante dar, bei der
eine beliebige der folgenden Aminosäuren an den C-Terminus hinter
Glu (oder an einen beliebigen seiner vorstehenden Substituenten)
der SEQ ID NO: 2 hinzugefügt
wird: Leu, Ile, Val, Nva, Nle, Met, Ala oder Gly.
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Die
keine Cap-Struktur enthaltenden Peptide, die eine beliebige der
vorstehend beschriebenen Sequenzen aufweisen, besitzen einen freien
N- und C-Terminus,
wie zum Beispiel NH2-KPSSPPEE-OH ohne Cap-Struktur
[SEQ ID NO: 2].
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Chemische
Derivate
-
„Chemische
Derivate" von KPSSPPEE
[SEQ ID NO: 2] enthalten zusätzliche
chemische Einheiten, die normalerweise nicht Teil des Peptid sind.
Kovalente Modifikationen des Peptids sind im Schutzbereich dieser Erfindung
eingeschlossen. Solche Modifikationen können in das Molekül eingeführt werden,
indem ein gezielter Aminosäurerest
des Peptids mit einem organischen derivatisierenden Mittel umgesetzt
wird, das in der Lage ist, mit ausgewählten Seitenketten- oder mit
terminalen Resten zu reagieren.
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Die
Peptide mit Cap-Struktur, die vorstehend diskutiert wurden, sind
Beispiele für
bevorzugte chemische Derivate des „natürlichen" Peptids ohne Cap-Struktur.
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Es
folgen andere Beispiele für
chemische Derivate des Peptids.
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Lysinyl-
und aminoterminale Reste werden mit Succinsäure oder anderen Carbonsäureanhydriden
derivatisiert. Die Derivatbildung mit einem cyclischen Carbonsäureanhydrid
besitzt die Wirkung, dass sie die Ladung der Lysinyl-Reste umkehrt.
Andere geeignete Reagenzien für
die Derivatbildung eines eine α-Aminogruppe-enthaltenden
Rests umfassen Imidoester wie z. B. Methylpicolinimidat; Pyridoxalphosphat;
Pyridoxal; Chlorborhydrid; Trinitrobenzolsulfonsäure; O-Methylisoharnstoff;
2,4-Pentandion und die durch eine Transaminase katalysierte Reaktion
mit Glyoxylat.
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Die
Carboxyl-Seitengruppen Aspartyl oder Glutamyl, können durch eine Reaktion mit
Carbodiimiden (R-N=C=N-R')
wie z. B. 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinyl-4-ethyl)-carbodiimid oder 1-Ethyl-3-(4-azonia-4,4-dimethylpentyl)-carbodiimid
selektiv modifiziert werden. Weiterhin können die Aspartyl- oder Glutamylreste durch
eine Reaktion mit Ammoniak zu Asparaginyl- und Glutaminylresten
umgewandelt werden.
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Andere
Modifikationen umfassen die Hydroxylierung von Prolin und Lysin,
die Phosphorylierung der Hydroxylgruppen von Seryl- oder Threonyl-Resten,
die Methylierung der Aminogruppe von Lysin (Creighton, vorstehend,
S. 79-86), die Acetylierung des N-terminalen Amins und die Amidierung
der C-terminalen Carboxylgruppen.
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Für jede einzelne
hierin offenbarte Peptidsequenz umfasst diese Erfindung die entsprechende
retro-inverse Sequenz, in der die Richtung der Peptidkette umgedreht
wurde, und wobei alle Aminosäuren
zu der D-Serie gehören.
So ist zum Beispiel das retro-inverse Analog des natürlichen
Peptids KPSSPPEE der L-Serie EEPPSSPK, das aus Aminosäuren der
D-Serie zusammengesetzt ist, und in dem E der N-Terminus und K der C-Terminus ist. Zum
Beispiel ist das retro-inverse Analog des natürlichen L-Serie-Peptids mit
Cap-Struktur Ac-KPSSPPEE-Am Ac-EEPPSSPK-Am, das aus Aminosäuren der D-Serie zusammengesetzt
ist und in dem das N-terminale
E acetyliert und das C-terminale K amidiert ist. Es ist beabsichtigt,
dass die vollständige
Reihe an N-terminalen Cap-Gruppen und die vollständige Reihe an C-terminalen Cap-Gruppen,
die für
die Peptide der L-Serie spezifiziert wurden, auch für die Peptide
der D-Serie verwendet werden können.
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Ebenfalls
mit eingeschlossen sind Peptide, in denen eine oder mehrere L-Aminosäuren durch
eine oder mehrere D-Aminosäuren
substituiert wurden. Zusätzlich
können
modifizierte Aminosäuren
oder chemische Derivate von Aminosäuren bereitgestellt werden,
so dass das Peptid zusätzliche
chemische Einheiten oder modifizierte Aminosäuren enthält, die normalerweise nicht
Teil eines natürlichen
Proteins sind. Solche derivatisierten Einheiten können die
Löslichkeit,
die Absorption, die biologische Halbwertszeit und ähnliches
verbessern. Einheiten, die solche Wirkungen bereitstellen, werden
zum Beispiel in Remingtons Pharmaceutical Sciences, 16. Ausg., Mack
Publishing Co., Easton, PA (1980) offenbart.
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Multimere
Peptide
-
Es
können
längere
Peptide hergestellt werden, in denen die grundlegende Peptidsequenz
von etwa 7-9 Aminosäuren
etwa zwei bis zu etwa 100 Mal wiederholt vorliegt, und dies mit
oder ohne interne Spacer oder Linker. Ein Multimer des Peptids KPSSPPEE
wird durch die folgende Formel beschrieben: (KPSSPPEE-Xm)n-KPSSPPEE,
wobei m = 0 oder 1 und n = 1-100 ist. X ist eine Spacer-Gruppe,
bevorzugt handelt es sich um C1-C20-Alkyl, C1-C20-Alkenyl, C1-C20-Alkynyl oder um einen C1-C20-Polyether, der bis zu 9 Sauerstoffatome
enthalten kann, oder Glyz (z = 1-10).
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Es
ist selbstverständlich,
dass solche Multimere von jedem beliebigen hierin beschriebenen
Peptid angefertigt werden können.
Darüber
hinaus kann ein Peptid-Multimer
unterschiedliche Kombinationen von Peptidmonomeren enthalten, d.
h. sowohl KPSSPPEE als auch die davon offenbarten Varianten. Solche
oligomere oder multimere Peptide können durch chemische Synthese
oder durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt werden, wie hierin
diskutiert wird. Wenn sie chemisch hergestellt werden, besitzen
die Oligomere bevorzugt 2-8 Wiederholungen der zu Grunde liegenden
Peptidsequenz. Wenn sie über
rekombinante Verfahren hergestellt werden, können die Multimere so viele
Wiederholungen besitzen, wie das Expressionssystem erlaubt, zum
Beispiel zwei bis etwa 100 Wiederholungen.
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Alle
vorstehenden Peptide und chemischen Derivate müssen die biologische Aktivität und/oder
die Bindungsaktivität
von KPSSPPEE wie folgt aufweisen: mindestens etwa 20% der Aktivität von Ac-KPSSPPEE-Am
in einem in vitro-Assay für
Zell-Invasionsfähigkeit
oder einem in vitro-Assay für
die Bildung endothelialer Gefäße und/oder
der Angiogenese. Diese Aktivitäten
werden nachstehend in Einzelheiten beschrieben. Alternativ oder
zusätzlich
sollte das Peptid oder die chemischen Derivate mit markiertem Ac-KPSSPPEE-Am
um die Bindung an einen Liganden oder an einen Bindungspartner für Ac-KPSSPPEE-Am
konkurrieren, je nachdem, ob es sich dabei um einen zellulären Rezeptor
(der in einem Bindungsassay mit intakten Zellen oder mit Fraktionen
davon untersucht wird), einen isolierten Rezeptor oder um ein beliebiges
anderes, an Ac-KPSSPPEE-Am bindendes Molekül handelt.
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Darüber hinaus
weisen die Peptide oder die Derivate der vorliegenden Erfindung
keine biologischen Aktivitäten
auf, die zuvor mit dem Urokinase-Plasminogen-Aktivator
(uPA) assoziiert waren. Das bedeutet, dass sie die Bindung von uPA
an den uPA-Rezeptor nicht blockieren. Diesen Peptiden fehlt die
thrombolytische Aktivität,
die ein Kennzeichen von uPA ist.
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DIAGNOSTISCHE
UND PROGNOSTISCHE ZUSAMMENSETZUNGEN
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Desweiteren
können
die Peptide für
den Nachweis markiert werden und zum Beispiel verwendet werden,
um eine Bindestelle für
das Peptid auf der Oberfläche
oder im Inneren einer Zelle nachzuweisen. So kann das Schicksal
des Peptids in vitro oder in vivo unter Verwendung eines geeigneten
Verfahrens für
den Nachweis der Markierung verfolgt werden. Das markierte Peptid
kann auch in vivo für
die Diagnose und die Prognose verwendet werden, zum Beispiel um
okkulte Metastasen-Wachstumsherde abzubilden oder für andere Arten
einer in situ-Bewertung.
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Beispiele
für geeignete
nachweisbare Markierungen sind radioaktive, fluorogene, chromogene
oder andere chemische Markierungen. Geeignete radioaktive Markierungen,
die durch einen Gammazähler
oder einen Szintillationszähler
oder durch Autoradiographie nachgewiesen werden können, umfassen 3H, 125I, 131I, 35S und 14C. Darüber
hinaus ist 131I auch als therapeutisches
Isotop nützlich
(siehe nachstehend).
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Bekannte
Fluoreszenzmarkierungen umfassen Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin,
Phycoerythrin, Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthaldehyd und Fluorescamin.
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Das
Fluorophor, wie z. B. die Dansyl-Gruppe, muss mit Licht einer bestimmten
Wellenlänge
angeregt werden, damit es fluoresziert. Siehe zum Beispiel Haugland,
Handbook of Fluorescent Probes and Research Chemicals, 6. Ausgabe,
Molecular Probes, Eugene, OR, 1996). Im Allgemeinen wird das Fluoreszenzreagenz aufgrund
seiner Fähigkeit
ausgewählt,
leicht mit einer Aminofunktion zu reagieren. Beispiele für solche
Fluoreszenzsonden umfassen die Bodipy-(4,4-Difluor-4-bor-3a,4a-diaza-s-indacen)-fluorophore,
die das sichtbare Spektrum überspannen
(
U.S. 4,774,339 ;
U.S. 5,187,288 ;
U.S. 5,248,782 ;
U.S. 5,274,113 ;
U.S. 5,433,896 ;
U.S. 5,451,663 ). Ein bevorzugtes
Mitglied dieser Gruppe ist 4,4-Difluor-5,7-dimethyl-4-bor-3a,4a-diaza-s-indacen-3-propionsäure.
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Fluorescein,
Fluoresceinderivate und Fluorescein-ähnliche Moleküle wie z.
B. Oregon-GrünTM und seine Derivate, Rhodamin-GrünTM und Rhodol-GrünTM werden
unter Verwendung der reaktionsfähigen
Isocyanat-, Succinimidylester- oder Dichlorotriazinyl-Gruppen an
die Amingruppen gekoppelt. Die Rhodamine mit hoher Wellenlänge, die
im Grunde Derivate von Rhodamin-GrünTM mit
Substituenten an den Stickstoffatomen darstellen, gehören zu den
photostabilsten Fluorezenz-Markierungsreagenzien,
die bekannt sind. Ihre Spektren werden durch Veränderungen des pH-Werts zwischen
4 und 10 nicht beeinträchtigt,
was einen wichtigen Vorteil gegenüber den Fluoresceinderivaten
für viele
biologischen Anwendungen darstellt. Diese Gruppe umfasst Tetramethylrhodamine,
X-Rhodamine und Derivate von Texas-Rot. Andere bevorzugte Fluorophore
für eine
Derivatbildung mit dem Peptid gemäß dieser Erfindung sind solche,
die durch ultraviolettes Licht angeregt werden. Beispiele umfassen
Cascade-Blau, Coumarin-Derivate, Naphthaline (von denen Dansylchlorid
ein Mitglied ist), Pyrene und Pyridyloxazol-Derivate.
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In
einem noch anderen Ansatz erlaubt man einer oder mehreren Aminogruppen
mit Reagenzien zu reagieren, die fluoreszierende Produkte ergeben,
wie zum Beispiel Fluorescamin, Dialdehyde wie z. B. o-Phthaldialdehyd,
Naphthalin-2,3-dicarboxylat
und Anthacen-2,3-dicarboxylat. Derivate von 7-Nitrobenz-2-oxa-1,3- diazol (NBD), sowohl
das Chlorid als auch das Fluorid, sind nützlich, um Amine zu modifizieren,
damit sie fluoreszierende Produkte ergeben.
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Fachleute
werden erkennen, dass bekannte Fluoreszenzreagenzien auch andere
Gruppen als Amine modifizieren können
wie z. B. Thiole, Alkohole, Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren und
Amide. Daher können fluoreszierende
Substrate rasch entworfen und unter Verwendung dieser anderen reaktionsfähigen Gruppen synthetisiert
werden.
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Das
Peptid kann für
den Nachweis auch unter Verwendung von Fluoreszenz abstrahlenden
Metallen markiert werden wie z. B. mit 152Eu
oder anderen der Lanthaniden-Reihe. Diese Metalle können an
das Peptid unter Verwendung von Metallchelat bildenden Gruppen wie
Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA) oder Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) angeheftet werden.
Das Peptid kann auch durch die Kopplung an eine chemilumineszente
Verbindung nachweisbar gemacht werden. Die Anwesenheit eines mit
einer chemilumineszenten Markierung versehenen Peptids wird dann
durch den Nachweis des Auftretens von Lumineszenz bestimmt, die
im Verlauf einer chemischen Reaktion auftritt. Beispiele für besonders
nützliche
chemilumineszente Stoffe sind Luminol, Isoluminol, theromatische
Acridiniumester, Imidazol, Acridiniumsalze und Oxalatester. Ebenso
kann eine biolumineszente Verbindung verwendet werden, um das Peptid
zu markieren. Biolumineszenz ist eine Art der Chemilumineszenz,
die sich in biologischen Systemen findet, und bei der ein katalytisches
Protein die Wirksamkeit der chemilumineszenten Reaktion erhöht. Das
Vorliegen eines biolumineszenten Proteins wird durch den Nachweis
des Auftretens von Lumineszenz bestimmt. Wichtige biolumineszente Verbindungen
zum Zwecke der Markierung sind Luciferin, Luciferase und Aequorin.
-
In
einem noch anderen Ansatz kann ein kolorimetrischer Nachweis verwendet
werden, der auf chromogenen Verbindungen (Chromophoren) mit hohen
Extinktionskoeffizienten basiert.
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Der
in situ-Nachweis des markierten Peptids kann durch die Entfernung
einer histologischen Probe aus einem Individuum und ihre mikroskopische
Untersuchung unter geeigneten Bedingungen für den Nachweis der Markierung
durchgeführt
werden. Fachleute werden leicht erkennen, dass ein beliebiges aus
einer großen Zahl
an histologischen Verfahren (wie z. B. Färbeverfahren) modifiziert werden
kann, um einen solchen in situ-Nachweis zu erreichen.
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Der
Begriff „diagnostisch
markiert" bedeutet,
dass das Peptid eine diagnostisch nachweisbare Markierung an sich
angeheftet enthält.
Es gibt viele unterschiedliche Markierungen und Markierungsverfahren,
die den Fachleuten bekannt sind. Beispiele für die Arten von Markierungen,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen
radioaktive Isotope, paramagnetische Isotope und Verbindungen, die
durch Positronen-Emissions-Tomographie
(PET) abgebildet werden können.
Fachleuten werden andere geeignete Markierungen zur Bindung an die
in der Erfindung verwendeten Peptide bekannt sein, oder sie werden
in der Lage sein, diese durch Routineexperimente zu bestimmen. Desweiteren
kann die Bindung dieser Markierungen an das Peptid oder an das Derivat
unter Verwendung von Standardverfahren erfolgen, die den Fachleuten bekannt
sind.
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Für die diagnostische
radioaktive in vivo-Bildgebung ist die Art des verfügbaren Geräts zum Nachweis ein
wichtiger Faktor bei der Auswahl eines bestimmten Radionuklids.
Das gewählte
Radionuklid muss eine Zerfallsart aufweisen, die durch das bestimmte
Gerät nachgewiesen
werden kann. Im Allgemeinen kann jedes beliebige herkömmliche
Verfahren für
die Sichtbarmachung eines diagnostischen Bildes gemäß dieser
Erfindung verwendet werden. Ein weiterer Faktor bei der Auswahl
eines Radionuklids für
die in vivo-Diagnose ist, dass die Halbwertszeit des Radionuklids
lang genug ist, so dass es zum Zeitpunkt der maximalen Aufnahme durch
das Zielgewebe immer noch nachweisbar ist, aber auch so kurz ist,
dass die schädliche
Strahlung in dem Individuum minimiert wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
emittiert das Radionuklid, das für
die in vivo-Bildgebung
verwendet wird, keine Partikel, sondern produziert eine große Zahl
an Photonen im Bereich von 140-200 keV, die durch die üblichen
Gamma-Kameras leicht nachgewiesen werden können.
-
Für die in
vivo-Diagnose können
die Radionuklide an das Peptid entweder direkt oder indirekt unter Verwendung
einer intermediären
funktionellen Gruppe gebunden werden. Intermediäre funktionelle Gruppen, die
oft verwendet werden, um Radioisotope, die als Metallionen vorliegen,
an Peptide zu binden, sind die Chelat bildenden Mittel DTPA und EDTA.
Beispiele für
Metallionen, die an Peptide gebunden werden können, sind 99Tc, 123I, 111In, 131I, 97Ru, 67Cu, 67Ga, 125I, 68Ga, 72As, 89Zr und 201TI. Im Allgemeinen wird die Dosis des
Peptids, das für
den Nachweis für
eine diagnostische Verwendung markiert wird, in Abhängigkeit
von dem Alter, dem Zustand, dem Geschlecht, dem Ausmaß der Krankheit
des Patienten, eventuell vorhandenen Kontraindikationen und anderen
Variablen variieren und kann durch den behandelnden Arzt eingestellt
werden. Die Dosis kann von 0,01 mg/kg bis zu 100 mg/kg variieren.
-
Bei
einem anderen Ansatz können
die Peptide oder die Derivate der vorliegenden Erfindung als Affinitätsliganden
zur Bindung an den Rezeptor des Peptids bei Assays, zur präparativen
Affinitäts-Chromatographie
oder zur Festphasen-Trennung verwendet werden. Solche Zusammensetzungen
können
auch verwendet werden, um Zellen, an die das Peptid bindet, anzureichern,
zu reinigen oder zu isolieren, dies erfolgt bevorzugt über eine
spezifische Rezeptor-Liganden-Wechselwirkung.
Das Peptid oder das Derivat wird unter Verwendung der im Fachgebiet üblichen
bekannten Verfahren immobilisiert, wie z. B. durch die Bindung an
CNBr-aktivierte Sepharose® oder Agarose®, NHS-Agarose® oder
-Sepharose®,
Epoxy-aktivierte Sepharose® oder -Agarose®,
EAH-Sepharose® oder
-Agarose®,
oder an Streptavidin-Sepharose® oder -Agarose® in
Verbindung mit biotinylierten Peptiden oder Derivaten. Im Allgemeinen
können
die Peptide oder die Derivate der Erfindung über jedes beliebige andere
Verfahren immobilisiert werden, das in der Lage ist, diese Verbindungen
an einer festen Phase für
den beabsichtigten Zweck zu immobilisieren. Siehe zum Beispiel:
Affinity Chromatography: Principles and Methods (Pharmacia LKB Biotechnology).
Somit kann eine Zusammensetzung ein beliebiges der hierin beschriebenen
Peptide oder Derivate umfassen, die an eine feste Unterlage oder
an ein Harz gebunden sind. Die Verbindung kann direkt oder über einen
Spacer (Abstandshalter) gebunden werden, bevorzugt wird eine aliphatische
Kette, die etwa 2-12 Kohlenstoffatome enthält.
-
Mit „fester
Phase" oder „fester
Unterlage" oder „Träger" sind beliebige Unterlagen
oder Träger
gemeint, die in der Lage sind, das Peptid oder das Derivat zu binden.
Bekannte Unterlagen oder Träger
neben Sepharose® oder
Agarose®,
die vorstehend beschrieben wurden, sind Glas, Polystyrol, Polypropylen,
Polyethylen, Dextran, Nylon, Amylasen, natürliche und modifizierte Cellulosen
wie z. B. Nitrocellulose, Polyacrylamide, Polyvinylidendifluorid,
andere Agarosen und Magnetit, einschließlich magnetischer Kügelchen.
Der Träger
kann vollständig
unlöslich
oder teilweise löslich
sein. Das Material der Unterlage kann jede beliebige strukturelle
Konfiguration aufweisen, so lange das angekoppelte Molekül in der
Lage ist, an das Rezeptormaterial zu binden. Daher kann die Konfiguration
der Unterlage kugelförmig
sein wie z. B. bei einem Kügelchen
oder zylindrisch wie z. B. bei der inneren Oberfläche eines
Teströhrchens
oder der Vertiefung einer Mikroplatte oder der externen Oberfläche eines
Stäbchens.
Alternativ kann die Oberfläche
flach sein, wie z. B. bei einem Blatt, einem Teststreifen, der Bodenoberfläche einer
Mikroplatten-Vertiefung, usw.
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Antikörper und
ihre Verwendung
-
Es
können
Antikörper
hergestellt werden, die für
ein Epitop, das durch die Peptidsequenz KPSSPPEE definiert ist,
oder für
ein chemisches Derivat davon spezifisch sind. Solche Antikörper können polyclonal,
monoclonal, bispezifisch, chimär
oder anti-idiotypisch sein, und sie umfassen auch die Antigen-bindenden
Fragment davon. Es kann jeder beliebige im Fachgebiet bekannt Immunassay
verwendet werden, um die Bindung eines solchen Antikörpers an
ein Peptid, ein chemisches Derivat davon oder an ein Peptid-Oligomer
gemäß dieser
Erfindung nachzuweisen. Bevorzugte Assays sind Enzym-Immunassays
oder Radioimmunassays. Die folgenden Referenzen beschreiben die
Herstellung, Reinigung, Untersuchung und Verwendung von Antikörpern: Harlow,
E. et al., Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboraqtory
Press, Cold Spring Harbor, NY, 1988; Campbell, A., in: Laboratory
Techniques in Biochemistry and Molecular Biology, Band 13 (Burdon,
R., et al., Hrsg), Elsevier, Amsterdam (1984)); Work, T.S. et al.,
Laboratory Techniques and Biochemistry in Molecular Biology, North
Holland Publishing Company, NY, 1978; Weintraub, B., Principles
of Radioimmunoassays, 7. Trainingskurs über Radioliganden-Assay-Verfahren,
The Endocrine Society, März
1986; Butler, J.E. (Hrsg.) Immunochemistry of Solid-Phase Immunoassays,
CRC Press, Boca Raton, 1991; Butler, J.E., in: STRUCTURE OF ANTIGENS,
Band 1, Van Regenmortel, M., Hrsg., CRC Press, Boca Raton, 1992, S. 209-259;
Butler, J.E., in: van Oss, C.J. et al., (Hrsg.) IMMUNOCHEMISTRY,
Marcel Dekker, Inc., New York, 1994, S. 759-803; Voller, A., et
al., (Hrsg.) Immunoassays for the 1980's, University Park Press, Baltimore, 1981.
-
Solche
Antikörper
können
verwendet werden, um die Anwesenheit des Peptidepitops nachzuweisen oder
um seine Menge in einem biologischen Material oder in einer anderen
Probe durch einen direkten oder einen kompetitiven Immunassay zu
messen. Die Antikörper
können
an die feste Unterlage gekoppelt und bei einer Chromatographie verwendet
werden, um Material, das das Peptidepitop enthält, zu isolieren und zu reinigen.
Umgekehrt, und wie vorstehend beschrieben, kann das Peptid oder
das chemische Derivat dieser Erfindung, das an eine feste Unterlage
gebunden ist, verwendet werden, um spezifische Antikörper anzureichern oder
zu reinigen. Anti-idiotypische Antikörper können verwendet werden, um Kenntnisse über die
Struktur eines Peptids, einer Variante oder eines chemischen Derivats
dieser Erfindung zu erhalten, wenn es/sie an einen Rezeptor, der
es/sie erkennt, gebunden ist.
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Biologischer
Assay auf die anti-invasive Aktivität
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung werden auf ihre anti-invasive Kapazität in einem
Matrigel®-Invasionsassay-System
untersucht, wie es in Einzelheiten in Kleinman et al., 1986 und
in Parish et al., 1992 beschrieben wird. Der Assay wird mit einer
Zelllinie durchgeführt,
noch bevorzugter mit einer Tumor-Zelllinie
und am stärksten
bevorzugt mit der Ratten-Brustkrebs-Linie (Mat BIII) oder der menschlichen
Prostatakrebs-Linie (PC-3) (Xing und Rabbani, 1996; Hoosein et al.,
1991).
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Matrigel® ist
eine rekonstituierte Basalmembran, die Typ IV-Collagen, Laminin,
Heparinsulfatproteoglycane wie Perlecan enthält, die den bFGF, Vitronectin
sowie den transformierenden Wachstumsfaktor β (TGFβ), den Plasminogen-Aktivator
vom Urokinase-Typ (uPA), den Gewebe-Plasminogen-Aktivator (tPA)
und Serpin, das als Plasminogen-Aktivator-Inhibitor Typ 1 (PAL1-)
bekannt ist, binden und lokalisieren (Chambers et al., 1995).
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Im
Fachgebiet wird erwartet, dass die Ergebnisse, die bei diesem Assay
für Verbindungen
erhalten werden, die gegen extrazelluläre Rezeptoren oder Enzyme gerichtet
sind, eine Vorhersage für
die Wirksamkeit dieser Verbindungen in vivo ermöglichen (Rabbani et al., 1995).
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Biologischer
Assay auf die anti-angiogene Aktivität
-
Die
Verbindungen dieser Erfindung werden auf ihre anti-angiogene Aktivität in einem
von zwei unterschiedlichen Assay-Systemen in vitro ausgetestet.
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Endothelzellen,
zum Beispiel menschliche Nabelschnurvenen-Endothelzellen (HUVEC)
oder menschliche mikrovaskuläre
Endothelzellen (HMVEC), die hergestellt werden oder kommerziell
erhalten werden können,
werden in einer Konzentration von 2 × 105 Zellen/mL
mit Fibrinogen (5 mg/mL) in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
im Verhältnis
1:1 (Vol./Vol.) gemischt. Dann wird Thrombin zugegeben (Endkonzentration:
5 Einheiten/mL) und das Gemisch wird sofort in eine Platte mit 24
Vertiefungen überführt (0,5
mL pro Vertiefung). Dem Fibrin wird erlaubt ein Gel/Netzwerk zu
bilden und dann werden der VEGF und der bFGF den Vertiefungen (jeweils
bis zu einer Endkonzentration von 5 ng/mL) zusammen mit der Testverbindung
zugegeben. Die Zellen werden 4 Tage bei 37°C in 5% CO2 inkubiert,
und zu diesem Zeitpunkt werden die Zellen in jeder Vertiefung gezählt und
entweder als abgerundet, langgestreckt ohne Verzweigung, langgestreckt
mit einer Verzweigung oder langgestreckt mit 2 oder mehr Verzweigungen
klassifiziert. Die Ergebnisse werden als der Durchschnittswert von
5 unterschiedlichen Vertiefungen für jede Konzentration der Verbindung
angegeben. Bei Anwesenheit der angiogenen Inhibitoren bleiben die
Zellen typischerweise abgerundet oder bilden undifferenzierte Gefäße (z. B.
0 oder 1 Verzweigung) aus.
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Dieser
Assay wird im Fachgebiet als Vorhersage für eine angiogene (oder anti-angiogene)
Wirksamkeit in vivo angesehen (Min et al., 1996).
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In
einem anderen Assay wird die Bildung endothelialer Gefäße beobachtet,
wenn Endothelzellen auf Matrigel® kultiviert
werden (Schnaper et al., 1995). Endothelzellen (1 × 104 Zellen/Vertiefung) werden auf mit Matrigel® beschichtete
Platten mit 24 Vertiefungen übertragen,
und die Gefäßbildung
wird nach 48 Stunden quantifiziert. Die Inhibitoren werden ausgetestet,
indem man sie entweder zum gleichen Zeitpunkt wie die Endothelzellen
oder zu verschieden nachfolgenden Zeitpunkten zufügt.
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Dieser
Assay stellt die Angiogenese durch die Präsentation der Endothelzellen
gegenüber
einer besonderen Art einer Basalmembran nach, nämlich der Matrixschicht, von
der man annimmt, dass die wandernden und sich differenzierenden
Endothelzellen auf sie als erstes treffen. Neben den gebundenen
Wachstumsfaktoren können
auch die Matrixbestandteile, die sich in Matrigel® (und
in den Basalmembranen in situ) befinden, oder proteolytische Produkte
davon, auch auf die Bildung endothelialer Gefäße stimulierend wirken, was dieses
Modell zu dem bereits beschriebenen Fibringel/netzwerk-Angiogenese-Modell
komplemetär
macht (Blood und Zetter, 1990; Odedra und Weiss, 1991). Die Verbindungen
dieser Erfindung hemmen die Bildung endothelialer Gefäße in beiden
Assays, was nahe legt, dass die Verbindungen auch eine anti-angiogene
Aktivität
aufweisen.
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In vivo-Austesten von
Zusammensetzungen in Tiermodellen mitmenschlichen Tumoren.
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Die
Peptide, Peptidmimetika und Konjugate werden auf ihre therapeutische
Wirksamkeit in verschiedenen gut etablierten Nager-Modellen untersucht,
die als hoch repräsentativ
für ein
breites Spektrum menschlicher Tumoren angesehen werden. Die Ansätze werden
in Einzelheiten in Geran, R.I. et al., „Protocols for Screening Chemical
Agents and Natural Products Against Animal Tumors and Other Biological
Systems (Dritte Ausgabe)",
Canc. Chemother. Reports, Teil 3, 3:1-112 beschrieben. Alle allgemeinen
Test-Bewertungsverfahren, Messungen und Berechnungen werden gemäß dieser
Referenz durchgeführt,
einschließlich
der mittleren Überlebenszeit,
der medianen Überlebenszeit,
der Berechnung des ungefähren
Tumorgewichts aus der Messung des Tumordurchmessers mit einem Nonius-Tastzirkel/greifer;
der Berechnung des Tumordurchmessers, der Berechnung des mittleren
Tumorgewichts aus individuell herausgeschnittenen Tumoren und der
Verhältnisse
zwischen den behandelten und den Kontrollgruppen für jede Messung
(T/C-Verhältnisse).
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A. Ratten-Modell der Tumor-Progression
-
Die
Wirkungen der Verbindungen auf das Voranschreiten des Tumors werden
in einem syngenen Ratten-Modell für Brustkrebs untersucht (Xing
und Rabbani, 1996). Die Mat BIII-Zelllinie ist eine hoch aggressive Tumor-Zelllinie,
die hohe Spiegel an uPA und uPAR exprimiert, und zu makroskopischen
Metastasen zu den Lymphknoten führt,
wenn sie in vivo angeimpft wird.
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Mat
BIII-Ratten-Brusttumorzellen, z. B. 105-106 Zellen in PBS, 0,1-0,2 mL pro Ratte, werden
in die Milchdrüsenfettpolster
weiblicher Fisher-Ratten angeimpft. Die Testverbindung wird in PBS
gelöst
(200 mM Stammlösung),
sterilfiltriert und in vivo in einer Dosis von bis zu etwa 100 mg/kg/Tag
abgegeben, dies erfolgt vorzugsweise über eine osmotische 14-Tage-Alza-Minipumpe,
die intraperitoneal zum Zeitpunkt des Animpfens implantiert wird.
Kontrolltiere erhalten den Träger
(PBS) alleine. Alternativ wird die Testverbindung durch eine systemische,
bevorzugt intraperitoneale (IP) Injektion verabreicht. Die Tiere
werden am Tag 14 euthanisiert und auf Metastasen in Milz, Lunge,
Leber, Niere und Lymphknoten untersucht, dies erfolgt vorzugsweise durch
Auszählen
der makroskopischen Läsionen.
Primäre
Tumore und Metastasen können
in Paraffin eingebettet werden und für eine histologische oder immunhistochemische
Analyse mit den üblichen
Mitteln weiter verarbeitet werden. Die primäre Tumorgröße kann mit einem Tastzirkel/greifer
gemessen werden.
-
B. 3LL-Lewis-Lungenkarzinom:
primäres
Tumorwachstum
-
Diese
Tumorlinie trat 1951 als Karzinom in der Lunge in einer C57BL/6-Maus
spontan auf (Cancer Res. 15:39, 1955. Vergleiche auch mit Malave,
I. et al., J. Nat'l.
Canc Inst. 62:83-88 (1979)). Sie wird durch Passage in C57BL/6-Mäusen über subcutane
(sc) Beimpfung vermehrt und wird in halballogenen C57BL/6 × DBA/2-F1-Mäusen oder
in allogenen C3H-Mäusen
untersucht. Typischerweise werden sechs Tiere pro Gruppe für ein subcutanes
(sc) Implantat oder zehn Tiere für
ein intramuskuläres
(im) Implantat verwendet. Der Tumor kann sc als 2-4 mm großes Fragment
oder im oder sc als ein Inokulum suspendierter Zellen von etwa 0,5-2 × 106 Zellen implantiert werden. Die Behandlung
beginnt 24 Stunden nach der Implantation oder wird verzögert bis
ein Tumor mit einer bestimmten Größe (gewöhnlich etwa 400 mg) abgetastet
werden kann. Die Testverbindung wird ip täglich über 11 Tage verabreicht.
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Die
Tiere werden durch Wiegen, Abtasten und Messung der Tumorgröße weiter
beobachtet. Das typische Tumorgewicht in unbehandelten Kontrollempfängern am
Tag 12 nach dem Beimpfen beträgt
500-2500 mg. Die typische mediane Überlebenszeit beträgt 18-28
Tage. Es wird eine positive Kontrollverbindung wie z. B. Cyclophosphamid
zu 20 mg/kg/Injektion pro Tag an den Tagen 1-11 verwendet. Die aufgezeichneten
Ergebnisse umfassen das mittlere Gewicht der Tiere, die Tummorgröße, das
Tumorgewicht und die Überlebenszeit. Für eine bestätigte therapeutische
Aktivität
sollte die Testverbindung in zwei Mehrfach-Dosierungs-Assays untersucht
werden.
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C. 3LL-Lewis-Lungenkarzinom:
Modell für
primäres
Wachstum und Metastasenbildung
-
Dieses
Modell wurde von einer Reihe von Forschern verwendet. Siehe z.B.
Gorelik, E. et al., J. Nat'l. Canc.
Inst. 65:1257-1264 (1980); Gorelik, E. et al., Rec. Results Canc.
Res. 75:20-28 (1980); Isakov, N. et al., Invasion Metas. 2:12-32
(1982); Talmadge, J.E. et al., J. Nat'l. Canc. Inst. 69:975-980 (1982); Hilgard,
P. et al., er. J. Cancer 35:78-86 (1977). Die Test-Mäuse sind
männliche
C57BL/6-Mäuse,
die 2-3 Monate alt sind. Nach der Implantation sc, im oder in die
Fußballen
produziert dieser Tumor Metastasen vorwiegend in den Lungen. Bei
einigen Linien des Tumors übt
der primäre
Tumor anti-metastatische Wirkungen aus und muss vor der Untersuchung
der metastatischen Phase herausgeschnitten werden (siehe auch
U.S. 5,639,725 ).
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Einzelzell-Suspensionen
werden aus festen Tumoren durch die Behandlung des zerkleinerten
Tumorgewebes mit einer Lösung
von 0,3% Trypsin hergestellt. Die Zellen werden 3-mal mit PBS (pH
7,4) gewaschen und in PBS suspendiert. Die Lebensfähigkeit
der 3LL-Zellen, die auf diesem Weg hergestellt werden, liegt im Allgemeinen
bei 95-99% (untersucht über
den Ausschluss des Farbstoffs Trypanblau). Lebensfähige Tumorzellen
(3 × 104 – 5 × 106), die in 0,05 mL PBS suspendiert werden,
werden subcutan entweder in den dorsalen Bereich oder in den hinteren
Fußballen
von C57BL/6-Mäusen
injiziert. Sichtbare Tumoren erscheinen 3-4 Tage nach der dorsalen
sc-injektion mit 106 Zellen. Der Tag des
Auftretens des Tumors und die Durchmesser aufgetretener Tumoren
werden mit einem Tastzirkel/greifer alle zwei Tage gemessen.
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Die
Behandlung erfolgt als Verabreichung von einer oder von zwei Dosen
des Peptids oder des Derivats pro Woche. In einer anderen Ausführungsform
wird das Peptid über
eine osmotische Minipumpe angeliefert.
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Bei
den Experimenten, die ein Herausschneiden des dorsalen Tumors beinhalten,
wenn der Tumor eine Größe von etwa
1500 mm3 erreicht hat, werden die Mäuse in zufälliger Weise
auf zwei Gruppen aufgeteilt: (1) der primäre Tumor wird vollständig herausgeschnitten
oder (2) es wird ein Schein-chirurgischer Eingriff vorgenommen und
der Tumor bleibt intakt. Obwohl Tumoren mit einer Größe von 500-3000
mm3 das Wachstum von Metastasen hemmen,
ist 1500 mm3 das größte Volumen eines primären Tumors,
der mit einer hohen Überlebensrate
und ohne erneutes lokales Wachstum sicher herausgeschnitten werden
kann. Nach 21 Tagen werden alle Mäuse getötet und es wird eine Autopsie
durchgeführt.
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Die
Lungen werden entfernt und gewogen. Die Lungen werden in Bouin-Lösung fixiert und die Zahl an sichtbaren
Metastasen wird aufgezeichnet. Die Durchmesser der Metastasen werden
ebenfalls unter Verwendung eines binokularen Stereoskops, das mit
einem eine Mikrometerskala enthaltenden Okular ausgestattet ist,
unter 8-facher Vergrößerung gemessen.
Auf der Grundlage der beobachteten Durchmesser ist es möglich, das
Volumen jeder Metastase zu berechnen. Um das Gesamtvolumen der Metastasen
pro Lunge zu bestimmen, wird der Mittelwert der sichtbaren Metastasen
mit dem mittleren Volumen der Metastasen multipliziert. Um das Metastasenwachstum
weiter zu bestimmen, ist es möglich
den Einbau von 125IdUrd in die Lungenzellen
zu messen (Thakur, M.L. et al., J. Lab. Clin. Med. 89:217-228 (1977).
Zehn Tage nach der Amputation des Tumors werden 25 μg Fluordesoxyuridin
in die Bauchfelle Tumor-tragender (und, wenn verwendet, Tumor-entfernter) Mäuse angeimpft/injiziert.
Nach 30 Minuten wird den Mäusen
1 μCi 125IdUrd (Iod-deoxyuridin) verabreicht. Einen
Tag später
werden die Lunge und die Milz entfernt und gewogen, und der Grad
des Einbaus an 125IdUrd wird unter Verwendung
eines Gammazählers
gemessen.
-
Bei
Mäusen
mit Fußballen-Tumoren
werden die Mäuse,
wenn die Tumoren etwa 8-10 mm Durchmesser erreicht haben, in zufälliger Weise
in zwei Gruppen aufgeteilt; (1) die Beine mit Tumoren werden nach
dem Abbinden der Kniegelenke amputiert oder (2) die Mäuse bleiben
intakt/unbehandelt und dienen als nicht-amputierte, Tumor-tragende Kontrolle.
(Die Amputation eines Tumor-freien Beins einer Tumor-tragenden Maus hat
auf die anschließende
Metastasenbildung keine bekannten Auswirkungen, was mögliche Auswirkungen der
Anästhesie,
Stress oder des chirurgischen Eingriffs ausschließt). Die
Mäuse werden
10-14 Tage nach der Amputation getötet. Die Metastasen werden
wie vorstehend bewertet.
-
Statistik:
die Werte stellen das Auftreten von Metastasen und ihr Wachstum
in den Lungen von Tumor-tragenden Mäusen dar und sind nicht normalverteilt.
Daher können
nicht-parametrische statistische Verfahren wie z. B. der U-Test
nach Mann-Whitney
für die
Analyse verwendet werden.
-
Die
Untersuchung dieses Modells durch Gorelik et al. (1980, vorstehend)
zeigte, dass die Größe des Tumorzellen-Inokulums
das Ausmaß des
metastatischen Wachstums bestimmt. Die Rate der Metastasenbildung
in den Lungen der operierten Mäuse
unterschied sich von der der Mäuse,
die einen primären
Tumor trugen. Daher war in den Lungen der Mäuse, in denen der primäre Tumor
durch das Animpfen höherer
Dosen an 3LL-Zellen (1-5 × 10
6) induziert worden und anschließend chirurgisch
entfernt worden war, die Zahl an Metastasen niedriger als in den
nicht operierten Tumor-tragenden Mäusen, obwohl das Volumen der
Metastasen größer als
in den nicht operierten Kontrollen war. Bei der Verwendung des
125IdUrd-Einbaus als ein Maß für die Lungen-Metastasenbildung,
wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Lungen von
Mäusen,
denen der Tumor herausgeschnitten worden war, und den Tumor-tragenden
Mäusen,
die ursprünglich
mit 1 × 10
6 3LL-Zellen beimpft worden waren, gefunden.
Die Amputation von Tumoren, die nach der Beimpfung mit 1 × 10
5 Tumorzellen produziert wurden, beschleunigte
das metastasierende Wachstum dramatisch. Diese Ergebnisse stehen
in Einklang mit der Überlebensrate
der Mäuse
nach der Entfernung der lokalen Tumoren. Das Phänomen der Beschleunigung des
Metastasenwachstums nach dem Herausschneiden der lokalen Tumoren ist
wiederholt beobachtet worden (siehe zum Beispiel
U.S. 5,639,725 ). Diese Beobachtungen
haben Auswirkungen auf die Prognose von Patienten, die eine Krebsoperation
durchlaufen.
-
D. Experimentelle Modelle
der Metastasenbildung
-
Die
Verbindungen dieser Erfindung wurden auch auf die Hemmung der späten Metastasenbildung
unter Verwendung eines experimentellen Modells zur Metastasenbildung
(Crowley et al., 1993) untersucht. Die späte Metastasenbildung umfasst
die Schritte der Anheftung und der zusätzlichen Gefäßbildung
von Tumorzellen, die lokale Invasion, die Ausbreitung, die Teilung
und die Angiogenese.
-
Menschliche
Prostatakarzinomzellen (PC-3) wurden mit einem Reportergen transfiziert,
vorzugsweise dem Gen für
das Grün-fluoreszierende
Protein (GFP), aber als Alternative mit Genen, die die Enzyme Chloramphenicol-Acetyl-Transferase
(CAT), Luciferase oder lacZ codieren. Dies erlaubt die Verwendung
eines dieser Marker (Fluoreszenz-Nachweis für GFP oder histochemischer
kolorimetrischer Nachweis der Enzymaktivität), um das Schicksal dieser
Zellen zu verfolgen. Die Zellen werden bevorzugt iv injiziert und
die Metastasen werden nach etwa 14 Tagen identifiziert, insbesondere
in den Lungen aber auch in den regionalen Lymphknoten, dem Oberschenkel
und dem Gehirn. Dies bildet den Organ-Tropismus von natürlich auftretenden
Metastasen des Prostatakrebses ab. Es werden zum Beispiel GFP-exprimierende PC-3-Zellen
(1 × 106 Zellen pro Maus) iv in die Schwanzvenen
nackter (nu/nu) Mäuse
injiziert. Den Tieren wird ebenfalls eine Minipumpe implantiert
(subdermal auf den Rücken),
die entweder die Testverbindung (mindestens etwa 100 mg/kg/Tag)
oder den Träger
abgibt. Die Tiere werden nach 14 Tagen eingeschläfert und ihre Organe werden
für eine
histologische Untersuchung präpariert.
Einzelne metastatische Zellen und Wachstumsherde werden sichtbar
gemacht und quantifiziert, dies erfolgt durch Fluoreszenz-Mikroskopie
oder lichtmikroskopische Histochemie oder durch eine Homogenisierung
des Gewebes und einen quantitativen kolorimetrischen Assay der nachweisbaren
Markierung.
-
E. Menschliches Tumor-Xenotransplantat
in Nacktmäusen
-
Ein
bevorzugtes Modell verwendet die aggressive menschliche Brustkrebs-Zellinie MDA-MB-231.
Diese Linie ist in vitro hoch invasiv und exprimiert sehr hohe Spiegel
an uPA und uPAR. Trotz ihres aggressiven Phänotyps in vitro wächst diese
Zelllinie wie die meisten anderen menschlichen Brustkrebs-Zelllinien
schlecht und bildet, wenn sie in Nacktmäuse subcutan angeimpft wird,
Metastasen nicht reproduzierbar aus. Wenn MDA-MB-231-Zellen zusammen
mit Matrigel oder mit Fibroblasten in die Milchdrüsenfettpolster
einer Nacktmaus angeimpft werden, werden das Tumorwachstum und die
Metastasenbildung signifikant gesteigert, was zu einem nützlichen
Modell führt
(Price (1996) Breast Cancer Research and Treatment 39:93-102).
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MDA-MB-231-Zellen,
z. B. 1 × 105 Zellen in 0,2 mL kaltem Matrigel werden
in die Milchdrüsenfettpolster
weiblicher Balb/C-(nu/nu) Mäuse
angeimpft und es wird ihnen erlaubt sich anzusiedeln und für einen
bestimmten Zeitraum zu wachsen, der in Abhängigkeit von der Zelldosis
gewöhnlich
etwa 25-30 Tage beträgt. Die
Behandlung mit der Testverbindung wird durch eine IP-Injektion b.i.d,
gestartet. (In dem nachfolgenden Beispiel wurden 77 mg/kg/Tag des Å6-Peptids
verabreicht). Die Tiere werden 2-4 Wochen später und auf makroskopische
Metastasen hin untersucht. Zusätzlich
werden die primären
Tumore entfernt und gewogen, und sie können zur histologischen Untersuchung
in Paraffin eingebettet werden. Die Metastasen treten typischerweise
in den Lymphknoten auf und werden durch Auszählung der makroskopischen Läsionen quantifiziert.
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Damit
eine Verbindung gemäß dieser
Erfindung nützlich
ist, sollte sie eine Antitumoraktivität in dem vorstehenden Modell
aufweisen, wie zum Beispiel eine Blockierung der Tumor-Progression,
der Angiogenese und/oder der Metastasenbildung.
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Angiogenese
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Die
Angiogenese wird durch die Bestimmung der Mikrogefäßdichte
unter Verwendung einer Immunfärbung
von CD31 (auch als Thrombocyten-Endothelzellen-Adhäsionsmolekül oder PECAM
bekannt) gemessen. Die Ergebnisse werden als durchschnittliche Mikrogefäßdichte
in jeweils 5 Feldern von 5 unterschiedlichen Schnitten angegeben
(Penfold et al., 1996). Typischerweise wird der gesamte Tumor herausgeschnitten, dann
werden Schnitte angefertigt und die Schnitte werden histologisch
auf die Mikrogefäßdichte
unter Verwendung einer geeigneten Anfärbung oder Markierung für andere
Marker untersucht. Die Bildung endothelialer Gefäße ist ein anderer Testansatz,
der mit der Angiogenese in Beziehung steht, und wird in den Beispielen beschrieben.
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Pharmazeutische
und therapeutische Zusammensetzungen und ihre Verabreichung
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Die
Verbindungen, die in den Arzneimitteln der Erfindung verwendet werden
können,
umfassen alle diejenigen Verbindungen, die vorstehend beschrieben
wurden, sowie die pharmazeutisch verträglichen Salze dieser Verbindungen.
Pharmazeutisch verträgliche
saure Additionssalze der Verbindungen der Erfindung, die eine basische
Gruppe enthalten, werden je nach Eignung mit starken oder mit mittelstarken,
nicht-toxischen, organischen oder anorganischen Säuren in
Gegenwart eines basischen Amins durch Verfahren gebildet, die im
Fachgebiet bekannt sind. Beispiele für die sauren Additionssalze,
die in diese Erfindung mit eingeschlossen sind, sind Maleat-, Fumarat-,
Lactat-, Oxalat-, Methansulfonat-, Ethansulfonat-, Benzolsulfonat-,
Tartrat-, Citrat-, Hydrochlorid-, Hydrobromid-, Sulfat-, Phosphat-
und Nitrat-Salze.
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Pharmazeutisch
verträgliche
basische Additionssalze der Verbindungen der Erfindung, die eine
saure Gruppe enthalten, werden durch bekannte Verfahren aus organischen
und anorganischen Basen hergestellt und umfassen zum Beispiel nicht-toxische Alkalimetall-
und Erdalkalimetallbasen, wie z. B. Calcium-, Natrium-, Kalium- und Ammoniumhydroxid
und nicht-toxische organische Basen wie z. B. Triethylamin, Butylamin,
Piperazin und Tri(hydroxymethyl)methylamin.
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Wie
vorstehend erwähnt,
besitzen die Verbindungen der Erfindung die Fähigkeit, die Invasionsfähigkeit
oder die Angiogenese zu hemmen, d. h. Eigenschaften, die bei der
Behandlung von Krebs, insbesondere von metastasierendem Krebs ausgenutzt
werden. Eine Zusammensetzung dieser Erfindung kann als solche aktiv
sein, oder sie kann als ein „Prodrug" wirken, das in vivo
in die aktive Form umgewandelt wird.
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Die
Verbindungen der Erfindung sowie die pharmazeutisch verträglichen
Salze davon können
in bequeme Dosierungsformen eingebaut werden, wie z. B. in Kapseln,
imprägnierten
Plättchen,
Tabletten oder injizierbare Präparate.
Es können
feste oder flüssige
pharmazeutisch verträgliche
Träger
verwendet werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung werden bevorzugt systemisch verabreicht,
z.B. durch eine Injektion. Wenn verwendet, kann die Injektion auf
jedem bekannten Weg erfolgen, bevorzugt erfolgt sie intravenös, subcutan,
intramuskulär,
intracranial oder intraperitoneal. Die Injektionsmittel können in
herkömmlichen
Formen hergestellt werden, d. h. entweder als Lösungen oder als Suspensionen,
sowie in einer festen Form, die für die Auflösung oder Suspendierung in
einer Flüssigkeit
vor der Injektion geeignet ist, oder als Emulsion.
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Feste
Träger
umfassen Stärke,
Lactose, Calciumsulfatdihydrat, Terra alba, Saccharose, Talk, Gelatine,
Agar, Pektin, Gummi arabicum, Magnesiumstearat und Stearinsäure. Flüssige Träger umfassen
Sirup, Erdnussöl,
Olivenöl,
Kochsalzlösung,
Wasser, Dextrose, Glycerin und ähnliche.
Ebenso kann der Träger
oder das Verdünnungsmittel
jedes beliebige Depot-Freisetzungsmaterial umfassen wie z. B. Glycerinmonostearat
oder Glycerindistearat alleine oder mit einem Wachs. Wenn ein flüssiger Träger verwendet
wird, kann das Präparat in
Form eines Sirups, Elixiers, einer Emulsion, als Weichgelatinekapsel,
als sterile injizierbare Flüssigkeit
(z. B. als Lösung)
z. B. in einer Ampulle, oder als eine wässrige oder nicht-wässrige flüssige Suspension
vorliegen. Eine Zusammenstellung solcher pharmazeutischen Zusammensetzungen
befindet sich zum Beispiel in Remingtons Pharmaceutical Sciences,
Mack Publishing Company, Easton Pennsylvania (Gennaro, 18. Ausgabe,
1990).
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Die
pharmazeutischen Präparate
werden unter Befolgung herkömmlicher
Verfahren der pharmazeutischen Chemie hergestellt und umfassen solche
Schritte wie z. B. Mischen, Granulieren und Komprimieren, wenn nötig in Tablettenform,
oder Mischen, Abfüllen
und Lösen
der Zutaten, jeweils wie geeignet, um die gewünschten Produkte für eine orale,
parenterale, örtliche,
transdermale, intravaginale, intranasale, intrabronchiale, intracraniale,
intraokuläre,
intraaurale und rektale Verabreichung zu erhalten. Die Arzneimittel
können auch
kleinere Mengen an nicht- toxischen
Zusatzstoffen enthalten wie z. B. Befeuchtungsmittel oder Emulsionenbildende
Mittel, den pH-Wert abpuffernde Mittel, und so weiter.
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Obwohl
die bevorzugten Wege der Verabreichung systemisch sind, können die
Arzneimittel auch örtlich
oder transdermal z. B. als Salbe, Creme oder Gel; oral; rektal z.
B. als Zäpfchen;
parenteral durch Injektion oder kontinuierlich über Infusion; intravaginal;
intranasal; intrabronchial, intracranial; intraaural oder intraokulär verabreicht
werden.
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Für eine örtliche
Anwendung kann die Verbindung in örtlich anwendbare Vehikel wie
z. B. eine Heilsalbe oder eine Salbe eingebracht werden. Der Träger für den aktiven
Bestandteil kann entweder in sprühfähiger oder
in nicht-sprühfähiger Form
vorliegen. Nicht-sprühfähige Formen
können
halbfeste oder feste Formen sein, die einen Träger umfassen, der für die örtlichen
Anwendung geeignet ist und eine dynamische Viskosität aufweist,
die vorzugsweise höher
ist als die von Wasser. Geeignete Formulierungen umfassen Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Cremes, Salben, Pulver, Einreibemittel,
Heilsalben und ähnliches,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Wenn gewünscht,
können
diese sterilisiert oder mit Zusatzstoffen wie z. B. Konservierungsmitteln,
Stabilisatoren, Befeuchtungsmitteln, Puffern oder Salzen, die den
osmotischen Druck beeinflussen, und ähnlichen vermischt werden.
Bevorzugte Vehikel für
nicht-sprühfähige örtliche
Präparate
umfassen Salben-Grundstoffe,
wie z. B. Polyethylenglycol-1000 (PEG-1000); herkömmliche
Cremes wie z. B. die HEB-Creme; Gele; sowie Petroleum-Gelee und ähnliches.
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Für eine örtliche
Anwendung ebenfalls geeignet sind sprühfähige Aerosol-Präparate,
in denen die Verbindung, bevorzugt in Kombination mit einem festen
oder flüssigen
inerten Trägermaterial,
in eine Quetschflasche oder in einem Gemisch mit einem zusammengepressten,
volatilen, normalerweise gasförmigen
Treibmittel verpackt ist. Die Aerosol-Präparate können Lösemittel, Puffer, oberflächenaktive
Mittel, Parfüme
und/oder Antioxidationsmittel zusätzlich zu den Verbindungen
der Erfindung enthalten.
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Für die bevorzugte örtliche
Anwendung wird insbesondere für
Menschen bevorzugt, dass eine wirksame Menge der Verbindung an einen
infizierten Bereich verabreicht wird, wie z. B. die Hautoberfläche, Schleimhaut,
Augen usw. Diese Menge wird im Allgemeinen etwa 0,001 mg bis etwa
1 g pro Anwendung in Abhängigkeit
von dem zu behandelnden Bereich, der Schwere der Symptome und der
Natur des zur örtlichen
Verabreichung verwendeten Vehikels betragen.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können weiterhin einen oder mehrere
Zusatzstoffe umfassen, die Anti-Tumormittel darstellen, wie z. B.
Mitose-Inhibitoren wie Vinblastin; Alkylierungsmittel, wie z. B.
Cyclophosphamid; Folat-Inhibitoren wie z. B. Methotrexat, Piritrexim
oder Trimetrexat; Antimetaboliten wie z. B. 5-Fluoruracil und Cytosinarabinosid;
interkalierende Antibiotika wie z. B. Adriamycin und Bleomycin;
Enzyme oder Enzyminhibitoren wie z. B. Asparaginase; Topoisomerase-Inhibitoren wie z.
B. Etoposid oder Modifikatoren biologischer Antwortreaktionen wie
z. B. Interferon. Tatsächlich
fallen Arzneimittel, die jedes beliebige Krebs-Therapeutikum in Kombination mit den
hierin offenbarten Peptiden umfassen, in den Schutzbereich dieser
Erfindung.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können auch ein oder mehrere
Medikamente umfassen, bevorzugt anti-infektiöse wie z. B. antibakterielle,
Anti-Pilz-, Anti-Parasiten-, antivirale und Anti-Coocidien-Mittel. Beispiele
für antibakterielle
Mittel umfassen zum Beispiel Sulfonamide wie Sulfamethoxazol, Sulfadiazin
oder Sulfadioxin; DHFR-Inhibitoren wie Trimethoprim, Bromdiaprim
oder Trimetrexat; Penicilline; Cephalosporine; Aminoglycoside; bakteriostatische
Inhibitoren der Proteinsynthese; die Chinoloncarbonsäuren und
ihre fusionierten Isothiazol-Analoga und ähnliche.
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Andere therapeutische
Zusammensetzungen
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können „therapeutisch
konjugiert" werden
und verwendet werden, um ein therapeutisches Mittel an die Stelle,
an der die Verbindungen normalerweise vorkommen und binden, zu bringen,
wie z. B. an die Stellen der Tumormetastasen oder die Wachstumsherde
einer Infektion oder einer Entzündung.
Der Begriff „therapeutisch
konjugiert" bedeutet,
dass die Verbindung, vorzugsweise ein Peptid, Peptidderivat oder
ein Peptidmimetikum, mit einem therapeutischen Mittel konjugiert
wird. Die in dieser Weise verwendeten therapeutischen Mittel sind
entweder gegen die zu Grunde liegende Ursache oder gegen die Komponenten
der Prozesse der Tumorinvasion, der Angiogenese oder der Entzündung gerichtet.
Beispiele für Mittel,
die verwendet werden, um Entzündungen zu
behandeln, sind Steroide und Nicht-Steroide enthaltende entzündungshemmende
Arzneimittel, von denen viele die Synthese von Prostaglandinen hemmen.
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Andere
therapeutische Mittel, die an die Verbindungen gemäß den Verfahren
der Erfindung gekoppelt werden können,
sind Arzneistoffe, Radioisotope, Lectine und andere Toxine. Die
verabreichte therapeutische Dosierung ist eine Menge, die therapeutisch
wirksam ist, und wird den Fachleuten bekannt sein. Die Dosis ist abhängig von
dem Alter, der Gesundheit und dem Gewicht des Empfängers, der
Art begleitender Behandlungen sofern solche vorgenommen werden,
der Häufigkeit
der Behandlung und der Natur der gewünschten Wirkung, wie zum Beispiel
einer entzündungshemmenden
Wirkung oder einer antibakteriellen Wirkung.
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Lectine
sind Proteine, die in der Regel aus Pflanzen stammen, und die an
Kohlenhydrate binden. Neben anderen Aktivitäten sind einige Lectine toxisch.
Einige der am stärksten
cytotoxischen Stoffe die bekannt sind, sind Proteintoxine bakteriellen
und pflanzlichen Ursprungs (Frankel, A.E. et al., Ann. Rev. Med. 37:125-142 (1986)). Diese
Moleküle
binden an die Zelloberfläche
und hemmen die zelluläre
Proteinsynthese. Die am häufigsten
verwendeten Pflanzentoxine sind Ricin und Abrin; die am häufigsten
verwendeten bakteriellen Toxine sind Diphtherie-Toxin und das Pseudomonas-Exotoxin
A. Bei Ricin und Abrin liegen die bindende und die toxische Funktion
in zwei getrennten Proteinuntereinheiten vor, der A- und der B-Kette. Die B-Kette von
Ricin bindet an Kohlenhydrate der Zelloberfläche und fördert die Aufnahme der A-Kette
in die Zelle. Nachdem sie in der Zelle ist, hemmt die A-Kette von Ricin die
Proteinsynthese durch die Inaktivierung der 60S-Untereinheit der
eukaryontischen Ribosomen (Endo, Y. et al., J. Biol. Chem. 262:5908-5912
(1987)). Andere aus Pflanzen stammende Toxine, die die Ribosomen
hemmende einzelkettige Proteine sind, umfassen das antivirale Pokeweed
(Kermesbeere/Phytolacca)-Protein, das Weizenkeim-Protein, Gelonin,
Dianthine, Momorcharine, Trichosanthin und viele andere (Strip,
F. et al., FEBS Lett. 195:1-8 (1986)). Diphtherie-Toxin und das Pseudomonas-Exotoxin
A sind ebenfalls einzelkettige Proteine und ihre Bindungs- und Toxizitäts-Funktion
befinden sich in getrennten Domänen
der gleichen Proteinkette, wobei die volle Toxin-Aktivität eine proteolytische Spaltung
zwischen den beiden Domänen
erfordert. Das Pseudomonas-Exotoxin A besitzt die gleiche katalytische
Aktivität
wie das Diphtherie-Toxin. Ricin ist therapeutisch verwendet worden,
indem seine toxische α-Kette an zielgerichtete
Moleküle
wie z. B. an Antikörper
gebunden wurde, um eine ortsspezifische Anlieferung der toxischen
Wirkung zu erreichen. Bakterielle Toxine wurden ebenfalls als Anti-Tumor-Konjugate
verwendet. Wie hierin beabsichtigt, wird eine toxische Peptidkette
oder Domäne
an eine Verbindung dieser Erfindung gebunden und in ortsspezifischer
Weise an eine Zielstelle angeliefert, an der die toxische Aktivität gewünscht wird, wie
z. B. an einen metastatischen Wachstumsherd. Die Konjugation von
Toxinen mit Proteinen wie z. B. mit Antikörpern oder anderen Liganden
ist im Fachgebiet bekannt (Olsnes, S. et al., Immunol. Today 10:291-295 (1989);
Vitetta, E.S. et al., Ann. Rev. Immunol. 3:197-212 (1985)).
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Beispiele
für therapeutische
Radioisotope, die an die Verbindung für eine Verwendung gemäß den Verfahren
der Erfindung gebunden werden können,
sind 125I 131I, 90Y, 67Cu, 217Bi, 211At, 212Pb, 47Sc und 109Pd.
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Cytotoxische
Arzneistoffe, die die kritischen zellulären Prozesse einschließlich der
DNA-, der RNA- und der Proteinsynthese beeinträchtigen, wurden mit Antikörpern konjugiert
und anschließend
für die
in vivo-Therapie verwendet. Solche Arzneistoffe umfassen Daunorubicin,
Doxorubicin, Methotrexat und Mitomycin C, sind aber nicht auf diese
beschränkt,
und sie können
ebenfalls an die Verbindungen dieser Erfindung gekoppelt und in
dieser Form therapeutisch angewendet werden.
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Therapeutische
Verfahren
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Hierin
beschrieben werden Verfahren zur Hemmung der zellulären Invasion,
hauptsächlich
durch Tumorzellen, oder der Angiogenese, die primär durch
die Tumorzellen in einem Individuum induziert wird. Durch die Hemmung
der Invasion der Zellen oder der Angiogenese führen die Verfahren zu einer
Hemmung der Tumor-Metastasenbildung. Bei diesem Verfahren wird einem
Wirbeltier-Individuum, vorzugsweise einem Säuger, noch bevorzugter einem
Menschen, eine Menge der Verbindung verabreicht, die ausreicht,
um die Invasion oder die Angiogenese zu hemmen. Die Verbindung oder
das therapeutische verträgliche
Salz davon wird bevorzugt in Form eines Arzneimittels verabreicht,
wie es vorstehend beschrieben wurde.
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Die
Dosen der Verbindungen umfassen bevorzugt pharmazeutische Dosierungseinheiten,
die eine wirksame Menge des Peptids enthalten. Mit einer wirksamen
Menge ist eine Menge gemeint, die ausreicht, um eine Fließgleichgewichtskonzentration
in vivo zu erreichen, die zu einer messbaren Verminderung jedes
relevanten Parameters der Krankheit führt, und dies kann das Wachstum
des primären
oder des metastasierenden Tumors, jedes anerkannte Anzeichen für eine Entzündung, oder
eine messbare Verlängerung
des krankheitsfreien Zeitraums oder des Überlebens sein. So wird zum
Beispiel eine Verminderung des Tumorwachstums bei 20% der Patienten
als wirksam angesehen (Frei III, E., The Cancer Journal 3:127-136
(1997)). Eine Wirkung dieses Ausmaßes wird jedoch nicht als minimale
Erfordernis für
die wirksame Dosis gemäß dieser
Erfindung angesehen.
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In
einer Ausführungsform
ist eine wirksame Dosis mindestens gleich, bevorzugt 10-fach und
noch bevorzugter 100-fach höher
als die zu 50% hemmende Konzentration (IC50)
der Verbindung in einem in vivo-Testansatz wie er hierin beschrieben
wird.
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Die
Menge der aktiven Verbindung, die verabreicht werden soll, ist abhängig von
dem bestimmten Peptid oder dem Derivat, das gewählt wurde, sowie der Krankheit
oder dem Zustand, dem Weg der Verabreichung, der Gesundheit und
dem Gewicht des Empfängers,
anderen gleichzeitig erfolgenden Behandlungen sofern diese vorgenommen
werden, der Häufigkeit
der Behandlung, der Natur der erwünschten Wirkung, wie zum Beispiel
der Hemmung der Tumor-Metastasenbildung,
und der Beurteilung durch einen erfahrenen Arzt.
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Eine
bevorzugte Dosis für
die Behandlung eines Individuums, vorzugsweise eines Säugers, noch
bevorzugter eines Menschen, mit einem Tumor ist eine Menge von bis
zu 100 Milligramm der aktiven Verbindung pro Kilogramm Körpergewicht.
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Typische
Einzeldosierungen des Peptids liegen zwischen etwa 1 μg und etwa
100 mg/kg Körpergewicht.
Für eine örtliche
Anwendung werden Dosierungen im Bereich von etwa 0,01-20% der Konzentration
der Verbindung vorgeschlagen, bevorzugt werden 1-5%. Für eine orale
Verabreichung wird eine tägliche Gesamtdosierung
im Bereich von etwa 10 Milligramm bis zu etwa 7 Gramm bevorzugt.
Die vorstehenden Bereiche sind jedoch nur Vorschläge, da die
Zahl an Variablen, die bei einem individuellen Behandlungsprotokoll
berücksichtigt
werden, groß ist,
und es werden beträchtliche
Abweichungen von diesen empfohlenen Werten erwartet.
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Eine
wirksame Menge oder Dosis des Peptids zur Hemmung der Invasion in
vitro liegt in dem Bereich zwischen 1 Pikogramm bis etwa 0,5 Nanogramm
pro Zelle. Wirksame Dosen und optimale Dosisbereiche können in
vitro unter Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren bestimmt
werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
weiterhin dadurch charakterisiert werden, dass sie eine hemmende
Wirkung auf die Zellmigration und Invasion, auf die Angiogenese,
auf die Tumor-Metastasenbildung oder auf entzündliche Reaktionen haben. Die
Verbindungen sind besonders nützlich,
um eine Anti-Tumor-Wirkung in einem Säuger, bevorzugt einem Menschen,
zu bewirken, der einen Tumor trägt.
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Die
vorstehenden Zusammensetzungen und Behandlungsverfahren sind nützlich für die Hemmung der
Zellmigration und Invasion oder der durch Migration induzierten
Zellteilung in einem Individuum, das eine Krankheit oder einen Zustand
aufweist, die/der mit einer unerwünschten Zellinvasion, einer
Migrations-induzierten Zellteilung, der Angiogenese oder der Metastasenbildung
assoziiert ist. Solche Krankheiten oder Zustände können das primäre Wachstum
oder feste Tumore oder Leukämien
und Lymphome, die Metastasenbildung, die Invasion und/oder das Wachstum
von Tumormetastasen, Atherosklerose, Myokard-Angiogenese, vaskuläre Restenose
nach Ballon-Angioplastik, Bildung von Neointima nach vaskulärer Verletzung,
Restenose in transplantierten Gefäßen, Bildung von kollateralen
Herzkranzgefäßen, tiefe
Venenthrombose, ischämische Angiogenese
der Extremitäten,
Telangiektasie, pyogenes Granulom, Erkrankungen der Hornhaut, Rubeose, neovaskuläres Glaukom,
diabetische und andere Retinopathien, retrolentale Fibroplasie,
diabetische Neugefäßbildung
Makuladegeneration, Endometriose, Arthitis, mit chronischen entzündlichen
Zuständen
assoziierte Fibrose einschließlich
Psoriasis, Skleroderm, Lungenfibrose, durch Chemotherapie induzierte
Fibrose, Wundheilung mit Narbenbidung und Fibrose, peptische Geschwüre, Brüche, Keloide
und Störungen
der Gefäßbildung,
Hämatopoiese,
Ovulation, Menstruation, Schwangerschaft und Plazentation oder jede
beliebige andere Krankheit oder Zustand umfassen, in der/dem die
Invasion oder die Angiogenese pathogen ist.
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Nachdem
nun die Erfindung allgemein beschrieben wurde, wird sie durch Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele leichter verstanden werden, die für erläuternde
Zwecke bereitgestellt werden und von denen nicht beabsichtigt wird,
dass sie die vorliegende Erfindung einschränken, sofern dies nicht spezifiziert
wird.
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BEISPIEL I
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Synthese von Acetyl-Lys-Pro-Ser-Ser-Pro-Pro-Glu-Glu-NH2
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Das
Ausgangsmaterial war ein p-Methyl-benzhydrylamin-Harz, das zu einem
Grad von 0,70 mEq pro Gramm Harz substituiert war. Jede der L-Aminosäuren, beginnend
mit Glutaminsäure,
wurde der Reihe nach in einem Synthesezyklus, der aus den drei Schritten
der Entfernung der Schutzgruppe mit TFA, der Kopplung und des Anhängens der
Cap-Struktur bestand, angefügt.
Das fertig gestellte Peptid wurde einer Abspaltung mit HF unterworfen
und dann gereinigt.
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1. Entfernung
der Schutzgruppe mit TFA
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Das
Ausgangsharz wurde vor der Zugabe der ersten Glutaminsäure konditioniert
oder, im Falle von nachfolgenden Zyklen, wurde die BOC-Schutzgruppe
von dem α-Amino-Stickstoff
des Ausgangsmaterials durch eine Behandlung des Harzes mit 50% Trifluoressigsäure (TFA)
in Dichlormethan (DCM) (zwei oder Volumina pro Harzvolumen) entfernt.
Das Gemisch wurde 30 Minuten bei Zimmertemperatur gerührt und
dann abgegossen. Dann wurde das Harz einmal eine Minute mit dem
gleichen Volumen Isopropanol gewaschen und zweimal mit dem gleichen
Volumen Methanol gewaschen, wobei jede Waschung eine Minute in Anspruch nahm.
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2. Kopplung
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Das
von Schutzgruppen befreite Harz wurde zweimal mit dem gleichen Volumen
10% Triethylamin in DCM gewaschen, wobei jede Waschung über eine
Minute erfolgte, dann zweimal mit dem gleichen Volumen Methanol
gewaschen, wobei jede Waschung eine Minute in Anspruch nahm, und
dann zweimal mit dem gleichen Volumen DCM gewaschen, wobei jede
Waschung eine Minute in Anspruch nahm. Die mit BOC geschützte Aminosäure (drei Äquivalente,
gelöst
in DCM oder in einem Gemisch aus DCM und N,N'-Dimethylformamid (DMF)) und 1-Hydroxybenztriazol
(1 M Lösung
in DMF, drei Äquivalente)
wurden dem Harz zugegeben, und das Gemisch wurde einige Sekunden
gerührt.
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Dann
wurde Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) (1 M Lösung in DCM, drei Äquivalente)
zugegeben und das gesamte Gemisch wurde 60-120 Minuten gerührt. Das
Harz wurde zweimal mit dem gleichen Volumen Methanol und dann zweimal
mit dem gleichen Volumen DCM gewaschen. Eine kleine Probe wurde
für einen
Ninhydrin-Test entnommen, um die Vollständigkeit der Kopplung zu untersuchen.
Wenn sie nicht vollständig
ist, wird im Allgemeinen der Kopplungsschritt 2 wiederholt. Wenn
sie vollständig
ist, wird mit Schritt 3, dem Anhängen
der Cap-Struktur, fortgefahren.
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Alle
Aminosäuren
wurden als α-BOC-Derivate
verwendet. Die Schutzgruppen der Nebenketten waren folgende:
Aminosäure | Schutzgruppe |
Histidin | Benzyloxmethyl |
Asparagin | Xanthyl |
Glutamin | Xanthyl |
Serin | O-Benzyl |
Threonin | O-Benzyl |
Lysin | 2-Brom-Z |
Tyrosin | 2-Chlor-Z |
Glutaminsäure | Cyclohexyl |
Asparaginsäure | Cyclohexyl |
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3. Anhängen der
Cap-Struktur
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Das
Harz wurde mit dem gleichen Volumen an Essigsäureanhydrid (20% Lösung in
DCM) 5 Minuten bei Zimmertemperatur gerührt. Dann wurde das Harz zweimal
mit dem gleichen Volumen Methanol gewaschen und anschließend zweimal
mit dem gleichen Volumen DCM gewaschen.
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4. Abspaltung
mit HF
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Das
Harz, das die gewünschte
Aminosäuresequenz
trug (1,0 Gramm), wurde in ein Teflon-Reaktionsgefäß platziert,
und es wurde wasserfreies Anisol (1 mL) zugegeben. Das Gefäß wurde
mit flüssigem
Stickstoff gekühlt
und es wurde wasserfreies HF (10 mL) in das Gefäß destilliert. Die Temperatur
wurde mit Eiswasser auf 0°C
erhöht.
Das Gemisch wurde bei dieser Temperatur eine Stunde gerührt und
dann wurde das HF bei 0°C
abdestilliert. Der Rest wurde mit wasserfreiem Ether gewaschen und
das Peptid wurde mit einem 1:1-Gemisch von CH3CN:H2O extrahiert.
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5. Reinigung
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Das
gefriergetrocknete Pulver wurde in 0,1 % TFA-Puffer gelöst und auf
eine präparative
C18-Säule von
Waters (2 Zoll Durchmesser, 15-20 μm Partikelgröße, 300Å Porengröße) aufgetragen. Die beladene
Säule wurde
mit einem Zwei-Komponenten-Elutionsmittel
eluiert, das als ein linearer Gradient aufgetragen wurde, beginnend
mit 0% Lösung
A in Lösung
B und endend mit 40% Lösung
A in Lösung
B. Lösung
A war 0,1 % TFA in H2O und Lösung B war
0,1 % TFA in CH3CN. Fraktionen, die eine
Reinheit aufwiesen, die gleich oder besser wie gewünscht war,
wurden vereinigt und gefriergetrocknet, um das gereinigte Endprodukt
in das Trifluoressigsäuresalz
umzuwandeln.
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Beispiel II
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Anti-invasive Aktivität von KPSSPPEE
mit Cap-Struktur und verwandten Peptiden
-
Mehrere
Peptide wurde auf ihre anti-invasive Kapazität mit dem Matrigel®-Invasionsassy-System
wie vorstehend angegeben untersucht (Kleinman et al., vorstehend;
Parish et al., vorstehend).
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Es
wurden Zellen der Ratten-Brustkrebs-Linie Mat BIII und der menschlichen
Prostatakrebs-Linie PC-3 verwendet. Tumorzellen (5 × 105/mL in einem Volumen von 200 μL) in serumfreiem
RPMI-1640-Medium wurden in eine einmal verwendbare Transwell-Invasionskammer,
die mit Matrigel® (Becton Dickinson, Lincoln Park,
NJ) beschichtet war, gegeben. Die Invasionskammern wurden in Gewebekulturplatten
mit 24 Vertiefungen gestellt, die mit serumfreiem RPMI-1640 gefüllt waren,
und die Platten wurden in einer Atmosphäre mit 5% CO2 in
befeuchteter Luft bei 37°C
für 48-72 Stunden gehalten.
Dann wurden die Kammern entfernt und umgedreht, und die Zellen,
die eingewandert waren (und sich nun auf der Bodenfläche der
Invasionskammer befanden) wurden fixiert und unter Verwendung von
Diff-Quik® (Scientific
Products) angefärbt.
Die Zellen wurden in 10 unterschiedlichen Feldern auf jedem Filter
gezählt
und es wurde ein Durchschnittswert ermittelt. Typischerweise wurden
3-5 Replika-Tests bei jeder Konzentration der untersuchten Verbindung
durchgeführt.
-
Wie
in 1 gezeigt, hemmte das Octapeptid Ac-KPSSPPEE-Am
mit Cap-Struktur
(auch als Å6
bezeichnet) die Invasion sowohl der Ratten- als auch der menschlichen
Tumorzelllinien. Dieses Peptid war für die Zellen weder cytotoxisch
noch hemmte es die Zellteilung. Daher ist die beobachtete Wirkung
keine Nebenwirkung der Cytotoxizität und kann einem Wirkungsmechanismus
zugeschrieben werden, der sich von dem cytotoxischer oder cytostatischer
Mittel unterscheidet.
-
Die
Untersuchungen wurden ebenfalls mit kürzeren, verwandten Peptiden
mit Cap-Struktur durchgeführt,
die die Sequenz Ac-PSSPPEE-Am (eine Deletionsvariante der SEQ ID
NO: 2, der das N-terminale Lys fehlt) und Ac-KPSSPPE-Am (eine Deletionsvariante der
SEQ ID NO: 2, der einer der beiden C-terminalen Glu-Reste fehlt) besaßen. Ebenfalls
untersucht wurde ein ähnliches längeres Peptid:
KPSSPPEELK (SEQ ID NO: 1) (Blasi et al.,
U.S. 5,416,006 ) und sein Gegenstück mit Cap-Struktur
Ac-KPSSPPEELK-Am.
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Es
ist bemerkenswert, dass alle anderen Peptide außer Ac-KPSSPPEE-Am wenig oder
keine Aktivität bei
diesem Assay zeigten, was bedeutet, dass die SEQ ID NO: 2 die minimal
erforderliche Größe für die Aktivität aufweist
(2). Die Ergebnisse weisen auch darauf hin, dass
die Hinzufügung
von Leu und Lys an den C-Terminus von KPSSPPEE dessen biologische
Aktivität
aufhebt und zwar unabhängig
davon, ob die Enden eine Cap-Struktur enthalten oder nicht.
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Die
weiteren Ergebnisse für
die als Å13
(KPSSPPEE, ohne Cap-Struktur), Å14
(Ac-KPPSSPPEEL-Am) und Å15
(GGKPPSSPPEE-Am, nur am C-Terminus mit Cap-Struktur) bezeichneten
Peptide werden in 3 gezeigt. Weder Å13 noch Å14 waren
hemmend, wohingegen Å15
bei der höheren
untersuchten Konzentration eine geringe Aktivität aufwies.
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Beispiel III
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Hemmung der Proliferation
und der Migration von Endothelzellen
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Es
wurden Untersuchungen durchgeführt,
um die Aktivität
des Peptid Å6
als Inhibitor der Zellproliferation und der Migration in vitro zu
bewerten. Solche Assayformate können
entweder für
Tumorzellen oder für Endothelzellen
verwendet werden. In diesem Fall wurden Zellen (20.000 pro Vertiefung)
in einer Platte mit 24 Vertiefungen ausgesät. Das Zellwachstum kann durch
Verwendung von Serum, Cytokinen oder Matrixkomponenten, mit denen
die Platten vor der Zugabe der Zellen beschichtet werden, stimuliert
werden. Alle Zellproliferationsassays werden während der logarithmischen Wachstumsphase
(typischerweise <70%
konfluente Zellen) durchgeführt,
die durch die Bestimmung von Wachstumskurven für jede Zelllinie ermittelt
wird. Das typische Volumen in jeder Vertiefung beträgt 0,5 mL
und dieses Medium wird alle 48 Stunden ausgetauscht (einschließlich dem
Austausch des jeweils untersuchten Inhibitors). Nach Beendigung
des Assays wird jede Vertiefung 3 × mit PBS (0,5 mL pro Vertiefung
für 5 Minuten)
gewaschen und die Zellzahl wird unter Verwendung eines kolorimetrischen
Assays wie z. B. des MTS-Assays (Promega) oder CyQuant (Pierce)
nach den Angaben des Herstellers bestimmt. Jede Bedingung (Inhibitor-Konzentration,
Tag des Assays, usw.) wird dreimal ausgetestet und der Mittelwert
aus drei Vertiefungen wird angegeben.
-
Bei
dieser Untersuchung wurden die Zellen mit 2 ng/ml des basischen
Fibroblasten-Wachstumsfaktors (bFGF) stimuliert. Die in 4 gezeigten
Ergebnisse zeigen, dass Å6
ein potenter Inhibitor der Zellproliferation ist.
-
Die
Migrations-Assays waren ähnlich
denjenigen, die in dem vorstehenden Beispiel II beschrieben wurden.
Transwell-Invasionskammern (Costar, 8 μm Porengröße) wurden mit Typ I-Collagen
(50 μg/mL)
durch Zugabe von 200 μL
Collagenlösung
pro Transwell-Invasionskammer beschichtet und dann über Nacht
bei 37 °C
inkubiert. Die Transwell-Invasionskammern wurden in eine Platte
mit 24 Vertiefungen gestellt und es wurde ein Chemoattraktionsmittel,
in diesem Falle der bFGF, der Bodenkammer in einem Gesamtvolumen
von 0,8 mL in F12K-Medium, das mit 10% FBS und Antibiotika ergänzt worden
war, zugegeben. Dies ist das geeignete Medium für menschliche vaskuläre Endothelzellen,
kann aber für
andere Zellarten variiert werden. Endothelzellen, die von einer
Monolayer-Kultur unter Verwendung von Trypsin abgelöst worden
waren, wurden mit serumfreiem Medium auf eine Endkonzentration von
1 × 106 Zellen/mL verdünnt, und 0,2 mL dieser Zellsuspension
wurde der oberen Kammer jeder Transwell-Invasionskammer zugegeben.
Die Test-Inhibitoren, das Å6-Peptid,
wurden sowohl der oberen als auch der unteren Kammer zugegeben und
die Migration wurde 5 Stunden in einer befeuchteten Atmosphäre bei 37°C ablaufen
lassen. Die Transwell-Invasionskammern
wurden von der Platte entfernt und die obere Kammer wurde mit einem
Baumwolltupfer sauber gewischt. Der oberen Kammer wurde für 5 Minuten
ein Fixiermittel zugegeben, daraufhin erfolgten Waschungen (3 × 5 Minuten pro
Waschung) mit PBS. Die Zellen wurden mit Toluidinblau angefärbt und
unter starker Vergrößerung (400 ×) gezählt, um
die Zahl an migrierten/eingewanderten Zellen zu bestimmen.
-
Die
Ergebnisse (5) zeigen, dass, verglichen
mit der bFGF-Kontrolle, die Zugabe von Å6 in Konzentrationen zwischen
1 und 1000 μM
eine Hemmung der Migration von 20-80% verursachte.
-
Beispiel IV
-
Hemmung der Angiogenese
in vivo durch KPSSPPEE mit Cap-Struktur (das Å6-Peptid) und verwandte Verbindungen
-
Die
Angiogenese, die durch Tumorwachstum und Metastasenbildung in vivo
induziert wird, wurde in den vorstehend beschriebenen Modellsystemen
untersucht. Mäuse,
denen 3LL-Zellen injiziert worden waren, wurden entweder mit dem
Peptid oder mit dem Träger
behandelt und zu verschiedenen Zeitpunkten getötet. Die Angiogenese wird durch
die Bestimmung der Mikrogefäßdichte
(MGD) unter Verwendung eines Antikörpers, der für das mikrovaskuläre Endothel
spezifisch ist, oder anderen Markern für wachsende Blutgefäße wie z.
B. PECAM (CD31) untersucht. Ein solcher Antikörper wird bei den üblichen
immunhistologischen Verfahren verwendet, um Gewebeschnitte immunologisch
anzufärben
wie durch Penfold et al., vorstehend, beschrieben wird. Eine große Zahl
dieser Antikörper
ist kommerziell erhältlich,
wie zum Beispiel der mAk JC70. Die MGD wird mit anderen Messwerten
für das
Tumorverhalten korreliert, einschließlich des Zustandes der Lymphknoten
und der primären
Tumorgröße sowie
der Wachstumsrate. Wie durch Penfold et al., vorstehend, beschrieben
wird, korreliert in Menschen die Tumor-MGD mit der Metastasenbildung
in den Lymphknoten und ist von der Tumorgröße, der Wachstumsrate oder
der Art der histologischen Differenzierung unabhängig. Nur die MGD zeigte eine
signifikante Assoziation bei der Metastasenbildung in den Lymphknoten.
-
Die
Verbindungen werden i.v., i.p. oder über eine osmotische Minipumpe
verabreicht. Typische Dosierungen betragen 100-250 mg/kg/Tag. Zu
verschiedenen Zeitpunkten werden zwei Tiere getötet und das Tumorgewebe und
das umgebende Gewebe werden für
eine histologische Untersuchung präpariert. Die Ergebnisse werden
als die durchschnittliche Mikrogefäßdichte von jeweils 5 Feldern
von 5 unterschiedlichen Schnitten angegeben. Es wurden die folgenden
Verbindungen untersucht: Ac-KPSSPPEE-Am (SEQ ID NO. 2), Ac-KPTTPPEE-Am
(Disubstitutionsvariante an den Positionen 3 und 4), Ac-KPSSPPDD-Am
(Disubstitutionsvariante an den Positionen 7 und 8), Ac-RPSSPPEE-Am
(Substitutionsvariante an Position 1), Ac-PSSPPEE-Am (Deletionsvariante,
Position 1 der SEQ ID NO: 2 deletiert), Ac-KPSSPPE-Am (Deletionsvariante, Position
8 der SEQ ID NO: 2 deletiert) und Ac-KPPSSPPEELK-Am (SEQ ID NO:
1).
-
Es
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten. In den Ratten, die mit
Ac-KPSSPPEE-Am,
Ac-KPTTPPEE-Am, Ac-KPSSPPDD-Am und Ac-RPSSPPEE-Am behandelt worden
waren, gibt es eine signifikante Verminderung der Zahl der Mikrogefäße in der
Region des primären
Tumors an der subcutanen Impfstelle im Vergleich zu den Kontrollen.
Die Peptide Ac-PSSPPEE-Am, Ac-KPSSPPE-Am und Ac-KPPSSPPEELK-Am hatten
keine signifikante Auswirkung auf die Angiogenese. Daher besitzen
die vier angegebenen Verbindungen eine anti-angiogene Aktivität, die zumindest
zum Teil für
ihre Wirksamkeit als Antitumormittel verantwortlich ist.
-
Beispiel V
-
Die Hemmung des Tumorwachstums
und der Metastasenbildung in vivo durch KPSSPPEE mit Cap-Struktur (das Å6-Peptid)
und verwandte Verbindungen
-
Das
syngene Ratten-Brustkrebs-System verwendet Mat BIII-Ratten-Brustkrebszellen.
1 × 106 Tumorzellen, die in 0,1 mL PBS suspendiert
vorlagen, wurden in die Milchdrüsenfettpolster
10 weiblicher Fisher-Ratten angeimpft. Zum Zeitpunkt des Beimpfens
wurde eine osmotische 14-Tage-Alza-Minipumpe intraperitoneal qimplantiert,
um das Peptid zu liefern. Das Peptid wird in PBS gelöst (200
mM Stammlösung),
dann sterilfiltriert und in die Minipumpe gefüllt, um eine Abgaberate von
etwa 100 mg/kg/Tag zu erreichen. Kontrolltiere erhalten den Träger (PBS)
alleine in der Minipumpe. Die Tiere werden am Tag 14 eingeschläfert.
-
In
der vorliegenden Untersuchung wurden Mat BIII-Zellen (Xing und Rabbani,
1996) (1 × 105 Zellen in 0,2 mL sterilem PBS) in die Milchdrüsenfettpolster
weiblicher Fisher-Ratten angeimpft. Å6 wurde über eine kontinuierliche Infusion
unter Verwendung der chirurgisch implantierten Minipumpe oder in
einem zweiten Experiment übler
eine IP-Verabreichung angeliefert. Die Gesamtdosis (77 mg/kg/Tag)
war bei beiden Studien identisch, obwohl bei der IP-Studie die Tiere
nur eine Hälfte
der Gesamtdosis bei jeder IP-Injektion b.i.d. erhielten. Die Ratten
wurden am Tag 15 eingeschläfert
und auf makroskopische Metastasen hin untersucht. Diese Metastasen
sowie die Tumore, die sich aus der ersten Aussetzung ergaben, wurden in
Paraffin eingebettet, und es wurden Schnitte für eine histologische und immunhistochemische
Analyse hergestellt. Tumore, die von der primären Aussetzung herrührten, wurden
unter Verwendung eines Tastzirkels/greifers bewertet und die Metastasen
wurden durch einfaches Auszählen
bewertet.
-
Die
Ergebnisse des primären
Tumorwachstums werden in 6 gezeigt. Das Å6-Peptid
führte
zu einer hoch signifikanten Hemmung des lokalen Wachstums des Brusttumors,
wie man zu drei Zeitpunkten sehen kann. 7 zeigt,
dass die Ausbreitung des Tumors zu den Lymphknoten durch das Peptid
vollständig
gehemmt wurde.
-
Die
histologische Analyse zeigte, dass die Behandlung mit Å6 eine
massive Apoptose der Tumorzellen induzierte, vermutlich über einen
anti-angiogenen Wirkmechanismus, der den Tumorzellen überlebenswichtige
Faktoren entzieht, indem er die Bildung neuer Gefäße hemmt.
Dies wird durch die Tatsache unterstützt, dass das Å6-Peptid
weder cytotoxisch ist noch dass es die Apoptose in Tumorzellen in
vitro induzieren kann.
-
Bei
anderen Untersuchungen werden die folgenden Ergebnisse erwartet.
Bei Ratten, die mit Ac-KPSSPPEE-Am, Ac-KPTTPPEE-Am, Ac-KPSSPPDD-Am
und Ac-RPSSPPEE-Am
behandelt werden, erfolgt eine signifikante Verminderung der Größe des primären Tumors
und der Zahl an Metastasen in Milz, Lunge, Leber, Niere und Lymphknoten
(spezifiziert als diskrete Wachstumsherde). Bei einer histologischen
und immunhistochemischen Analyse wird beobachtet, dass in den behandelten
Tieren eine verstärkte
Nekrose und Zeichen für
eine Apoptose vorliegen. In den Tumorbereichen, in denen keine Bildung
neuer Gefäße erfolgt,
werden große
nekrotische Bereiche beobachtet.
-
Im
Gegensatz dazu, verursacht die Behandlung mit den Peptiden Ac-PSSPPEE-Am, Ac-KPSSPPE-Am
und Ac-KPPSSPPEELK-Am keine signifikante Veränderung der Tumorgröße oder
der Metastasenbildung.
-
Beispiel VI
-
Hemmung des
Wachstums und der Metastasenbildung von xenotransplantierten menschlichen
Tumorzellen
-
Unter
Verwendung des vorstehend beschriebenen Modells (siehe auch Price,
vorstehend) wurden MDA-MB-231-Zellen (1 × 105 Zellen
in 0,2 mL kaltem Matrigel) in die Milchdrüsenfettpolster weiblicher Balb/C-(nu/nu)
Mäuse angeimpft.
Den Tumorzellen wurde für
27 Tage erlaubt sich anzusiedeln und zu wachsen. Am Tag 28 wurde
mit der Behandlung mit dem Å6-Peptid
begonnen. Das Peptid wurde b.i.d über eine IP-Injektion in einer
Dosierung von 75 mg/kg/Tag verabreicht. Das Wachstum des primären Tumors
wurde alle 2 Tage gemessen. Die Mäuse wurden am Tag 50 eingeschläfert und
auf makroskopische Metastasen hin untersucht. Die primären Tumore
wurden entfernt und gewogen und dann für eine histologische Bewertung
in Paraffin eingebettet. Metastasen wurden in den Lymphknoten beobachtet
und durch Zählung
der makroskopischen Läsionen
quantifiziert.
-
Die
Ergebnisse werden in den 8 und 9 gezeigt.
Das Å6-Peptid
war beim Stoppen des Wachstums dieser aggressiven Tumorzellen hoch
wirksam ( 8). Die mit dem Å6-Peptid
behandelten Mäuse
besaßen
keine makroskopischen Metastasen an jeder untersuchten Stelle. Die
Quantifizierung der Lymphknoten-Metastasen
wird in 9 gezeigt.
-
Wie
bei dem Rattenmodell zeigte die histologische Analyse, dass die
Behandlung mit Å6
eine massive Apoptose von Tumorzellen induzierte, die durch einen
anti-angiogenen Mechanismus vermittelt worden war.
-
Somit
folgern wir, dass das Peptid Ac-KPSSPPEE-Am ein potentes Antikrebsmittel
auf der Ebene des primären
Tumors darstellt und, für
menschliche Individuen noch wichtiger, die Entwicklung von Metastasen
unterdrückt.
-
Beispiel VIII
-
Hemmung der
experimentellen Metastasenbildung von Tumorzellen in vivo
-
Die
in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Peptidverbindungen
werden auf ihre Wirksamkeit in vivo in dem 3LL-Modell (ebenfalls
vorstehend beschrieben) untersucht.
-
In
einem anderen Modell werden PC3-Zellen mit dem Gen, das das Enzym
Chloramphenicolacetyltransferase (CAT) codiert, in Mäuse i.v.
in Dosen von 1 × 106 Zellen pro Maus angeimpft. Diesen Mäusen wird wie
vorstehend eine Minipumpe implantiert, die 100 mg/kg/Tag des Peptids
oder des Trägers über einen
Zeitraum von 14 oder 21 Tagen abgibt. Am Ende der Behandlung werden
die Tieren eingeschläfert
und die Tumormarkersonde wird in den regionalen Lymphknoten, den
Oberschenkelknochen, der Lunge und dem Gehirn untersucht.
-
Es
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten. In den Mäusen, die
mit Ac-KPSSPPEE-Am,
Ac-KPTTPPEE-Am, Ac-KPSSPPDD-Am und Ac-RPSSPPEE-Am behandelt worden
waren, war die Metastasenbildung deutlich gehemmt. Diese Ergebnisse
zeigen, dass diese Verbindungen den Vorgang der Metastasenbildung beeinträchtigen.
Im Gegensatz dazu weisen die Mäuse,
die mit den Peptiden Ac-PSSPPEE-Am,
Ac-KPSSPPE-Am und Ac-KPPSSPPEELK-Am behandelt worden waren, keine
Verminderung der Metastasen auf.
-
Beispiel IX
-
Das Å6-Peptid hemmt die endotheliale
Gefäßbildung
in vitro
-
Für diesen
Testansatz wurde Matrigel (0,375 mg/mL; 250 μL/Vertiefung) einer Gewebekulturplatte
mit 24 Vertiefungen zugegeben und 30 Min. bei 37°C gelieren lassen. Dann wurden
diesen beschichteten Vertiefungen Endothelzellen in einer Menge
von 20.000 Zellen/Vertiefung in F12K/10% FBS/Antibiotika-Medium (siehe
vorstehend) zugegeben. Bestimmten Testvertiefungen wurde ein angiogenes
Stimulationsmittel, in diesem Falle der bFGF, zugegeben. Die Verbindung,
die auf ihre hemmende Aktivität
hin untersucht werden soll, wird zum Zeitpunkt 0 zugegeben oder
kann zu einem beliebigen Zeitpunkt danach zugegeben werden. Das Medium
und die Inhibitoren werden alle 24 Stunden ausgetauscht, wenn der
Test länger dauert.
Die Gefäßbildung
wurde durch Messung der Gesamtgefäßlänge in jeder Vertiefung unter
Verwendung eines mikroskopischen Nachweises quantifiziert.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das Å6-Peptid
die endotheliale Gefäßbildung
signifikant blockierte und ebenfalls den Zerfall bereit gebildeter
Gefäße förderte.
Dies ist ein weiterer Beweis für
die Potenz dieses Peptids und der anderen Peptide dieser Erfindung
als anti-angiogene Mittel.
-
Zitierte Dokumente
-
Eine
Reihe an Dokumenten wird nur in dem vorstehenden Text (vollständig) zitiert.
Andere, die im Text in abgekürzter
Form zitiert werden, werden nachstehend vollständig zitiert.
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-
Nachdem
diese Erfindung nun vollständig
beschrieben ist, wird durch Fachleute erkannt werden, dass das Gleiche
innerhalb eines breiten Bereichs äquivalenter Parameter, Konzentrationen
und Bedingungen durchgeführt
werden kann, ohne von dem Geist und dem Schutzbereich der Erfindung
abzuweichen und auch ohne übermäßiges Experimentieren.
-
Obwohl
diese Erfindung in Verbindung mit spezifischen Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist verständlich,
dass sie zu weiteren Modifizierungen in der Lage ist. Diese Anmeldung
beabsichtigt alle Variationen, Anwendungen oder Anpassungen der
Erfindung abzudecken, die im Allgemeinen den Prinzipien der Erfindung
folgen, und sie umfasst auch solche Abweichungen von der vorliegenden
Offenbarung, wie sie innerhalb der bekannten oder der üblichen
Praxis im Fachgebiet, zu dem die Erfindung gehört, vorkommen und wie sie auf
die wesentlichen Eigenschaften, die hierin vorstehend angeführt wurden,
angewendet werden können, gemäß dem Schutzbereich
der angehängten
Ansprüche.