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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
Anmeldung betrifft Zusammensetzungen, die bei der Verbesserung der
menschlichen sexuellen Reaktion nach Bedarf (auf Verlangen) zweckdienlich
sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
menschliche sexuelle Reaktion resultiert sowohl bei Männern als
auch bei Frauen aus einem komplexen Zusammenspiel psychologischer,
hormoneller und anderer physiologischer Einflüsse. Ein wichtiger Aspekt der
menschlichen sexuellen Reaktion, der sowohl bei Männern als
auch bei Frauen auftritt, ist die Erektion, die selbst aus einem
Zusammenspiel zwischen dem autonomen Nervensystem, dem endokrinen
System und dem Kreislauf resultiert.
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Die
Störung
der erektilen Reaktion ist bei Männern
am häufigsten
und wird als Impotenz bezeichnet. Impotenz ist das Unvermögen eines
Mannes, eine für
die vaginale Penetration und den Geschlechtsverkehr ausreichende
Peniserektion zu erreichen bzw. aufrechtzuerhalten. In den Versuchen,
Impotenz zu behandeln, sind zahlreiche Ansätze gewählt worden. Dazu gehört die Verwendung
von externen bzw. implantierten Penisprothesen (siehe z.B. US-Patent
Nr. 5.065.744 an Zumanowsky). Im Bestreben, Impotenz zu behandeln,
ist auch eine Reihe von Arzneimitteln und Verfahren zur Verabreichung
von Arzneimitteln eingesetzt worden. Zum Beispiel befasst sich US-Patent
Nr. 3.943.246 an Stürmer
mit der Behandlung von Impotenz bei Männern durch bukkale und perorale
Verabreichung von täglichen
Dosen von 300–1500
Internationalen Einheiten (I. U.) Oxytocin oder täglichen
Teildosen von 150–250
I. U. Desamino-Oxytocin. Das Patent offenbart, dass bei 12 von 16
behandelten Patienten die bukkale Verabreichung von 100 I. U. dreimal
täglich über 14 Tage
zur Verbesserung von Impotentia erectionis führt.
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US-Patent
Nr. 4.530.920 an Nestor et al. schlägt die Möglichkeit vor, dass die Verabreichung
von Nonapeptid- und Dekapeptid-Analoga der Luteinisierungshormonagonisten
in der Induktion oder Verstärkung
von sexuellem Verhalten oder in der Thera pie von Impotenz oder Frigidität nützlich sein
kann. Nestor et al. schlagen verschiedene Wege zur Verabreichung
der Analoga vor, einschließlich
bukkal, sublingual, oral, parenteral (inklusive subkutane, intramuskuläre, und
intravenöse
Verabreichung), rektal, vaginal und andere.
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US-Patent
Nr. 4.139.617 an Grunwell et al. schlägt bukkale und andere Wege
zur Verabreichung von 19-oxidierten Androst-5-enen für die endokrin
vermittelte Verstärkung
der menschlichen Libido vor.
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US-Patent
Nr. 4.863.911 an Anderson et al. befasst sich mit Verfahren zur
Behandlung sexueller Dysfunktion bei Säugetieren, die ein biologisch
oxidierbares Östrogenderivat
einsetzen, welches die Blut-Gehirn-Schranke durchdringt. Eines der
vermeintlichen Ziele der Erfindung von Anderson et al. ist die Behandlung "psychischer Impotenz" bei Männern. Testergebnisse
zeigten, dass die in der Studie eingesetzten Arzneimittel bei kastrierten
Ratten das "Aufspring"-Verhalten, die Intromission
und Latenz des "Aufspring"-Verhaltens stimulierten.
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Eine
Reihe von Publikationen hat den Einsatz verschiedener Vasodilatoren
zur Behandlung von Impotenz bei Männern vorgeschlagen. Versuche,
Vasodilatoren in der Behandlung von Impotenz einzusetzen, sind darauf
zurückzuführen, dass
sich ein signifikanter Prozentsatz von Impotenzfällen als vaskulogen erwiesen hat,
d.h. auf vaskuläre
Insuffizienz zurückzuführen ist.
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Voss
et al., US-Patent Nr. 4.801.587, ausgegeben am 31. Jänner 1989,
befassen sich mit der Verwendung einer Salbe, die einen Vasodilator
und ein Trägermittel
enthält,
zur topischen Applikation am Penis impotenter Männer. Das Patent von Voss et
al. beschreibt auch die Applikation einer solchen Salbe in die Urethra des
Penis mithilfe eines Katheters wie auch einen mehrstufigen Plan
für die
Applikation eines Vasodilators auf die Haut des Penis. Zusätzlich schlagen
Voss et al. die chirurgische Entfernung eines Teils der fibrösen Hülle um die
Corpora cavernosa vor, wodurch die Penetration einer Vasodilator-enthaltenden
Salbe in die Corpora cavernosa erleichtert wird. Die Vasodilatoren,
die Voss et al. zur Verwendung vorschlagen, umfassen Papaverin,
Hydralazin, Natriumnitroprussid, Phenoxybenzamin und Phentolamin.
Das Patent von Voss et al. stellt jedoch keine Informationen über die
tatsächliche
Wirksamkeit der vorgeschlagenen Behandlungen oder die Art der Reaktion
auf solche Behandlungen bereit.
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US-Patent
Nr. 4.127.118 an Latorre beschreibt die Behandlung männlicher
Impotenz durch direkte Injektion der vasodilatierenden Arzneimittel
in den Corpus cavernosum und den Corpus spongiosum des Penis unter
Einsatz einer Spritze und einer oder mehrerer Nadeln zur subkutanen
Injektion. Insbesondere schlägt das
Patent von Latorre die intracavernosale und intraspongiosale Injektion
von sympathomimetischen Aminen, wie z.B. Nylidrin-Hydrochlorid,
adrenergen Blockern, wie z.B. Tolazolin-Hydrochlorid, und direkt wirksamen Vasodilatoren,
wie z.B. Isoxsuprin-Hydrochlorid und Nicotinylalkohol, vor.
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Brindley,
G. S., Br. J. Pharmac. 87, 495–500
(1986), zeigte, dass bestimmte Arzneimittel, welche glatte Muskulatur
relaxieren, einschließlich
Phenoxybenzamin, Phentolamin, Thymoxamin, Imipramin, Verapamil, Papaverin
und Naftidrofuryl, bei direkter Injektion in den Corpus cavernosum
unter Einsatz einer Nadel zur subkutanen Injektion Erektion verursachten.
Diese Studie offenbarte, dass der Injektion einer "geeigneten Dosis Phenoxybenzamin
oder Papaverin eine unverminderte Erektion folgt, die Stunden andauert". Eine Injektion
der anderen untersuchten Arzneimittel erzeugte Erektionen, die von
etwa 11 Minuten bis 6,5 Stunden anhielten.
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Zorgniotti
et al., J. Urol. 133, 39–41
(1985), zeigten, dass die intracavernosale Injektion einer Kombination
aus Papaverin und Phentolamin bei ansonsten impotenten Männern zu
einer Erektion führen
kann. Gleichermaßen
berichteten Althof et al., J. Sex Marital Ther. 17 (2), 101–112 (1991),
dass die intracavernosale Injektion von Papaverinhydrochlorid und
Phentolaminmesylat bei etwa 84 % der Patienten, denen eine solche Injektion
gesetzt wurde, zu verbesserter Erektionsfähigkeit führte. Jedoch betrug die Dropout-Rate
in dieser Studie 57 %, bei 26 % der Patienten entwickelten sich
fibröse
Noduli, bei 30 % der Patienten entwickelten sich abnorme Leberfunktionswerte;
und bei 19 % der Patienten zeigten sich Blutergüsse.
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Weitere
Studien, welche die intracavernosale Injektion von Arzneimitteln
unter Einsatz von Nadeln zur subkutanen Injektion zur Behandlung
von Impotenz beschreiben, umfassen: Brindley, J. Physiol. 342, 24P (1983);
Brindley, Br. J. Psychiatr. 143, 312–337 (1983); Virag, Lancet
ii, 987 (1982); und Virag et al., Angiology 35, 79–87 (1984).
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Während intracavernosale
Injektionen dazu dienen können,
bei impotenten Männern
Erektionen hervorzurufen, hat diese Technik doch zahlreiche Nachteile.
Zu offensichtlichen Nachteilen zählen
Schmerzen, Infektionsrisiko, Unbequemlichkeit und Beeinflussung
der Spontaneität
des Geschlechtsakts. Priapismus (anhaltende bzw. andere schmerzhafte
Erektionen) scheint beim Einsatz von Injektionsverfahren ein weiteres
potenzielles Problem darzustellen. Siehe z.B. Brindley (1986). Ein
weiteres Problem, das in manchen Fällen von intracavernosalen
Injektionen auftritt, ist die Bildung fibröser Läsionen im Penis. Siehe z.B.
Corriere et al., J. Urol. 140, 615–617 (1988), und Larsen et
al., J. Urol. 137, 292–293
(1987).
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Phentolamin,
das – wie
sich herausgestellt hat – bei
intracavernosaler Injektion Erektionen hervorrufen kann, ist auch
oral verabreicht worden, um seine Wirkungen an Männern mit nichtspezifischer
erektiler Insuffizienz zu testen (Gwinup, Ann. Int. Med., 162–163 (15.
Juli 1988)). Bei dieser Studie nahmen 16 Patienten entweder ein
Placebo oder eine oral verabreichte 50-mg-Dosis Phentolamin ein.
Bei 11 der 16 Patienten (inklusive 3 Patienten, die mit Placebos
behandelt wurden) zeigte sich Tumeszenz, sie reagierten besser auf
sexuelle Stimulation und konnten, nachdem 1,5 Stunden abgewartet
wurde bis versucht wurde, den Geschlechtsakt zu vollziehen, eine
für die
vaginale Penetration ausreichende Erektion erreichen.
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Sonda
et al., J. Sex & Marital
Ther. 16 (1), 15–21,
berichteten, dass Yohimbin-Einnahme
bei 38 % der behandelten impotenten Männern zu einer subjektiven
Verbesserung der Erektionsfähigkeit
führte,
aber nur 5 % der behandelten Patienten berichteten von völliger Befriedigung.
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Von
Interesse für
den Hintergrund der Erfindung ist die Offenbarung von Stanley et
al., US-Patent Nr. 4.885.173, die sich mit Verfahren zur Verabreichung
von Arzneimitteln mit kardiovaskulären oder renalen vaskulären Wirkungen
unter Einsatz eines Lutschers befasst, der die Absorption von Arzneimitteln
durch die Schleimhäute
des Mundes, der Pharynx und der Speiseröhre vermeintlich erleichtert.
Das Patent von Stanley et al. schlägt vor, dass eine große Zahl
an Arzneimitteln, die mithilfe von Lutschern verabreicht werden,
gegebenenfalls die kardiovaskuläre
Funktion verbessern, einschließlich
Arzneimittel, die direkte vasodilatierende Wirkungen zeigen, einschließlich Calciumkanalblocker, β-adrenerge
Blocker, Serotonin-Rezeptor-Blocker, Angina-Blocker, andere Antihypertensiva,
Arzneimittel, die das Herz stimulieren, und Arzneimittel, welche
die Funktion der Nierengefäße verbessern.
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US-Patent
Nr. 5.059.603 an Rubin beschreibt die topische Verabreichung von
Isoxsuprin und Koffein wie auch von Nitroglycerin und Koffein gemeinsam
mit geeigneten Trägerverbindungen
auf den Penis zur Behandlung von Impotenz.
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Giocco
und Zorgniotti, US-Patent Nr. 5.565.466, beschreiben die Verabreichung
einer Reihe von Vasodilatoren, einschließlich Phentolaminmesylat, über die
Schleimhäute
zur Modulation der menschlichen sexuellen Reaktion.
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Sildenafil,
(Viagra
TM, Pfizer, Inc.) 5-[2-Ethoxy-5-(4-methylpiperazin-1-ylsulfonyl)phenyl]-1-methyl-3-propyl-6,7-dihydro-1-H-pyrazolo[4,3-d]pyrimidin-7-on
hat sich ebenfalls als orale Behandlung für erektile Dysfunktion bei
Männern
als nützlich
erwiesen. [Martel et al., Sildenafil, Drugs of the Future 22, 138–143 (1997)].
Siehe auch Boolell et al., Int'l
J. Impot. Res. 8, 47–52
(1996), und Boolell et al, Br. J. Urol. 78, 257–261 (1996). Sildenafil und
verwandte Verbindungen sind in
EP 0702555B1 beschrieben. Sildenafil ist
ein Phosphodiesterase-V-Inhibitor und genauer ein zyklischer GMP-spezifischer
Phosphodiesterase-Inhibitor.
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US-Patent
Nr. 5.731.339 an Lowrey beschreibt oral verabreichbare schnellwirkende
Zusammensetzungen, die Vasodilatoren enthalten, wie z.B. Phentolaminmesylat, Phentolamin-HCl
und andere, welche ermöglichen,
die Erektions- oder sexuelle Reaktionsfähigkeit sowohl bei Männern als
auch bei Frauen zu verbessern.
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Typischerweise
ergeben die zuvor erwähnten
oral verabreichbaren Zusammensetzungen bei behandelten Populationen
Erfolgsraten von weniger als 100 %. Die Ergebnisse zeigen auch,
dass die Qualität
der bei den Patienten beobachteten sexuellen Reaktionen, d.h. die
relative Rigidität
der z.B. mit Sildenafil erreichten Erektionen, variabel ist [siehe
Boolell et al., Br. J. Urol. 78, 257–261 (1996)]. Deshalb besteht
in der Fachwelt weiterhin Bedarf an wirksamen Zusammensetzungen
und Verfahren zur Modulation der menschlichen sexuellen Reaktion
und speziell zur Verstärkung
der Erektionsfähigkeit
bei Personen, die an erektiler Dysfunktion leiden oder für welche
die Qualität
ihrer sexuellen Reaktion weniger als befriedigend ist. Idealerweise
sind diese Mittel praktisch und einfach anzuwenden, erfordern keinen
konstanten Dosierungsplan oder sogar Mehrfachdosen zum Erzielen
der gewünschten
Ergebnisse (d.h. sie sind nach Bedarf verfügbar), sind nicht invasiv, erlauben
rasche und prognostizierbare Verbesserung der sexuellen Reaktionsfähigkeit
und verbessern die Qualität
der sexuellen Reaktion.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt verbesserte Zusammensetzungen zur Verbesserung
der menschlichen sexuellen Reaktion bei Männern und Frauen durch die
Verabreichung zweier oder mehrerer pharmazeutischer Wirkstoffe in
den Blutkreislauf bereit, deren Kombination zu verbesserter sexueller
Reaktionsfähigkeit führt, z.B.
durch die Verbesserung des Blutflusses in die Genitalien mithilfe
von verschiedenen physiologischen Mechanismen.
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Kombination eines
ersten pharmazeutischen Wirkstoffes und eines zweiten pharmazeutischen
Wirkstoffes, worin der erste pharmazeutische Wirkstoff aus jener Gruppe
ausgewählt
ist, die aus Phentolamin, Phentolaminmesylat und Phentolaminhydrochlorid
besteht und worin der zweite pharmazeutische Wirkstoff Apomorphin
(Pentech Pharmaceuticals) ist. Der derzeit bevorzugte erste pharmazeutische
Wirkstoff ist Phentolaminmesylat.
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Eine
bevorzugte orale Formulierung umfasst in Kombination zumindest einen
ersten und einen zweiten pharmazeutischen Wirkstoff in einer sich
schnell auflösenden
oral verabreichbaren Tablette, d.h. mit einer Auflösungsdauer
von weniger als etwa zwanzig Minuten. Bevorzugte, sich schnell auflösende Tabletten
weisen eine Auflösungsdauer
von etwa 1 Minute bis etwa 10 Minuten auf. Am bevorzugtesten sind
sich schnell auflösende
Tabletten mit Auflösungsdauern
von weniger als einer Minute. In den Formulierungen der vorliegenden
Erfindung bevorzugte orale Dosen von Phentolaminmesylat liegen vorzugsweise
zwischen etwa 5 mg bis etwa 100 mg.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Behandlung männlicher
Impotenz bzw. die Modulation der sexuellen Reaktion des Mannes mithilfe
der Zusammensetzungen der Erfindung in einer wirksamen Menge, die
erhöhten
Blutfluss in den Penis ermöglicht,
worin die Erektionsfähigkeit
nach Bedarf verbessert wird.
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Vorzugsweise
zeigt die Menge der pharmazeutischen Wirkstoffe, die zur Behandlung
männlicher
Impotenz eingesetzt werden oder auf andere Weise die sexuelle Reaktionsfähigkeit
bei Männern
und Frauen verbessern, Wirkung, sodass die Reaktionsfähigkeit
nach etwa 1 Minute bis etwa 60 Minuten nach Verabreichung des Mittels
verbessert wird.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verbesserung der sexuellen Reaktion
bei Frauen (d.h. Stimulations-, Plateau-, und Orgasmus-Phasen der
weiblichen sexuellen Reaktion) nach Bedarf durch orale Verabreichung einer
wirksamen Menge der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind auch aufgrund
der Fähigkeit,
die sexuelle Reaktion sowohl bei Männern als auch bei Frauen in
weniger als einer Stunde nach Verabreichung zu verbessern, als Vorbereitung
auf Geschlechtsverkehr zweckdienlich.
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Die
pharmazeutischen Wirkstoffe können,
in Kombination, zur Herstellung eines Medikaments zur oralen Verabreichung
an einen Mann oder eine Frau eingesetzt werden, um nach Bedarf die
menschliche sexuelle Reaktion und speziell die Erektionsfähigkeit
als Reaktion auf sexuelle Stimulation zu verbessern.
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Es
ist auch anerkannt, dass jeder beliebige in der Umsetzung der Erfindung
nützliche
pharmazeutische Wirkstoff gegebenenfalls als freie Base, pharmazeutisch
annehmbare Salze, Hydrate und andere Formen, wie z.B. die in Zusammenhang
mit Phentolamin beschriebenen, verwendet wird.
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Zahlreiche
andere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden
detaillierten Beschreibung der Erfindung, einschließlich der
beiliegenden Beispiele und Ansprüche,
ersichtlich.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Die
menschliche sexuelle Reaktion umfasst sowohl bei Männern als
auch bei Frauen ein komplexes Zusammenspiel endokriner, neurologischer
und psychologischer Komponenten, die sowohl bei Männern als auch
bei Frauen bestimmte physiologische und anatomische Reaktionen zur
Folge haben.
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Obgleich
in den sexuellen Reaktionen von Männern und Frauen offensichtliche
Unterschiede bestehen, ist die Erektion ein gemeinsamer Aspekt der
sexuellen Reaktion. Die Erektion ist sowohl bei Männern als auch
bei Frauen die Folge einer Blutreichtum im erektilen Gewebe der
Genitalien als Reaktion auf sexuelle Stimulation (physische, psychologische
oder beides).
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Die
Gefäßstruktur,
die das erektile Gewebe sowohl bei Männern als auch bei Frauen versorgt,
ist ähnlich.
Insbesondere entstammt sowohl bei Männern als auch bei Frauen die
arterielle Blutzirkulation in das erektile Gewebe der Genitalien
aus der Arteria iliaca communis, einem Ast der Bauchaorta. Die Arteria
iliaca communis teilt sich gabelförmig in die Arteria iliaca
interna und externa. Die Arteria pudenda interna entspringt aus dem
kürzeren
der beiden terminalen Äste
des vorderen Stammes der Arteria iliaca interna. Bei Frauen entspringt
aus der Arteria pudenda interna die oberflächliche Arteria perinealis,
welche die Labia pudendi versorgt. Aus der Arteria pudenda interna
entspringt auch die Arterie des Bulbus, welche die Bulbi vestibuli
und das erektile Gewebe der Vagina versorgt. Die Arterie des Corpus
cavernosum, ein anderer Ast der Arteria pudenda interna, versorgt
den Schwellkörper
der Klitoris. Ein wieder anderer Ast der Arteria pudenda interna
ist die Arteria dorsalis clitoridis, welche das Dorsum der Klitoris
versorgt und in die Glans und Mernbranfalten um die Klitoris endet,
welche der Vorhaut des Mannes entsprechen.
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Beim
Mann entspringt aus der Arteria pudenda interna die Arteria dorsalis
penis (die sich selbst in einen linken und rechten Ast teilt) und
die Arterie des Corpus cavernosum, die alle den Corpus cavernosum
mit Blut versorgen. Die Arteria dorsalis des Penis entspricht der
Arteria dorsalis der Klitoris der Frau, während die Arterie des Corpus
cavernosum des Mannes der gleichnamigen Arterie der Frau entspricht.
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Die
männliche
Erektion wird durch das autonome Nervensystem geregelt, das über die
Wechselwirkung peripherer Nerven mit Arteriengefäßen in und um den Corpus cavernosum
den Blutfluss in den Penis kontrolliert. Im nichterregten oder nichterigierten
Zustand werden jene Arterien, die den Corpus cavernosum versorgen,
in einem relativ eingeengten Zustand gehalten, wodurch der Blutfluss
in den Corpus cavernosum eingeschränkt wird. Im erregten Zustand
relaxiert die mit den Arterien verbundene glatte Muskulatur unter
Einfluss von Catecholaminen, und der Blutfluss in den Corpus cavernosum
steigt stark an, wodurch sich der Penis ausdehnt und steif wird.
Brindley, siehe oben (1986), stellt die Hypothese auf, dass die
Kontraktion der glatten Muskulatur Klappen öffnet, durch die Blut aus dem
Corpus cavernosum in Venen außerhalb
des Corpus cavernosum fließen
kann. Gemäß Brindley
(1986) schließen
sich die Klappen, sobald die betreffende glatte Muskulatur relaxiert,
wodurch das Abfließen
aus dem Corpus cavernosum in die Venen reduziert wird. Sollte damit erhöhter arterieller
Blutfluss in den Corpus cavernosum einhergehen, kommt es zu Blutanreicherung
des Corpus cavernosum und einer Erektion.
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Die
sexuelle Reaktion von Frauen vor dem Orgasmus kann in verschiedene
Phasen eingeteilt werden. Sowohl die Stimulationsphase als auch
die Plateauphase umfassen Vasodilatation und Blutreichtum (Vasokongestion)
der Genitalien mit arteriellem Blut in einer der männlichen
Erektion entsprechenden Form.
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Die
Stimulationsphase der weiblichen sexuellen Reaktion ist durch Vasokongestion
in den Wänden
der Vagina gekennzeichnet, was die Transsudation vaginaler Flüssigkeiten
und vaginale Lubrikation zur Folge hat. Außerdem dehnt sich das innere
Drittel der vaginalen Tonne aus, und die Cervix und der Körper des
Uterus werden angehoben. Damit geht die Abflachung und Erhebung
der Labia majora und ein Wachsen der Klitorisgröße einher [Koldony et al.,
Textbook of Sexual Medicine, Little and Brown, Boston, Massachusetts
(1979)].
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In
der weiblichen sexuellen Reaktion folgt der Anregungsphase die Plateauphase.
Die Plateauphase ist durch markante Vasokongestion im äußeren Drittel
der Vagina gekennzeichnet, die eine Verengung der Öffnung der
Vagina und eine Retraktion des Schafts und der Glans der Klitoris
gegenüber
der Symphysis pubica zur Folge hat. Diese Reaktionen sind von einer
ausgeprägten
Vasokongestion der Labia begleitet [Kolodny, siehe oben (1979)].
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Die
Aspekte der Vasokongestion der weiblichen sexuellen Reaktion sind
nicht auf die Genitalien beschränkt,
da auch areolarer Blutreichtum auftritt, manchmal in einem solchen
Ausmaß,
dass die vorangehende Brustwarzenerektion maskiert wird, welche
für gewöhnlich die
Anregungsphase begleitet.
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Die
Störung
der Erektion bei Männern
in einem Ausmaß,
dass vaginale Penetration und Geschlechtsverkehr nicht vollzogen
werden können,
wird Impotenz genannt. Für
Impotenz gibt es zahlreiche mögliche Gründe, die
in verschiedene allgemeine Klassifizierungen eingeteilt werden können. Endokrin
vermittelte Impotenz ist gegebenenfalls auf ein primäres Versagen
der Gonaden, fortgeschrittenen Diabetes mellitus und Hypothyreoidismus
zurückzuführen bzw.
entsteht als eine der sekundären
Folgeer krankungen von Hypophysenadenomen, idiopathischem oder erworbenem
Hypogonadismus, Hyperprolaktinämie
und anderen endokrinen Anomalien.
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Chronische
Systemerkrankungen wie z.B. Zirrhose, chronisches Nierenversagen,
Malignitäten
und andere Systemerkrankungen können
ebenfalls Impotenz zur Folge haben. Neurogene Impotenz, die im Zentralnervensystem
entsteht, ist gegebenenfalls auf Temporallappenerkrankungen zurückzuführen, die
durch Trauma, Epilepsie, Neoplasmen und Schlaganfall, intramedulläre Wirbelsäulenläsionen,
Paraplegie und Demyelinisierungskrankheiten verursacht werden. Zu
den neurogenen Gründen
für Impotenz,
die im peripheren Nervensystem entsteht, gehören somatische oder autonome
Neuropathien, Neoplasmen in der Pelvis, Granulome, Trauma und andere.
Urologische Gründe
für Impotenz
umfassen vollständige
Prostataentfernung, lokales Trauma, Neoplasmen, Peyronie-Krankheit
und andere. Zudem ist wie oben beschrieben ein signifikanter Prozentsatz
der Impotenzfälle
vaskulogen.
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Die
Hälfte
der Fälle
männlicher
Impotenz kann psychogen sein, weil keine einfach festzustellende
organische Ursache für
die Störung
besteht. Auch wenn eine der Impotenz zugrundeliegende organische
Ursache vorzuliegen scheint, können
bei dieser Störung
auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen.
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Die
vorliegende Erfindung ist für
die Modifikation der Kreislaufaspekte der Erektion nach Bedarf mittels vasoaktiver
Mittel, die unter Einsatz einer sich rasch auflösenden oral verabreichten Formulierung
in den Kreislauf verabreicht werden, vorgesehen.
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Bei
der Anwendung der vorliegenden Erfindung kann eine Reihe von pharmazeutischen
Wirkstoffen basierend auf ihrer bewiesenen systemischen Wirksamkeit
als Vasodilatoren oder einer anderen bewiesenen Fähigkeit,
entweder als Vasodilatoren zu wirken und/oder die sexuelle Reaktionsfähigkeit
zu verbessern, eingesetzt werden. α-adrenerge Antagonisten umfassen
Phentolamin, Phentolaminhydrochlorid und Phentolaminmesylat. Phentolaminmesylat
ist ein bevorzugter α-adrenerger
Vasodilator zur Verwendung bei der Umsetzung der vorliegenden Erfindung.
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Phentolamin
kann in nichtsolvatisierten wie auch in solvatisierten Formen, einschließlich hydratisierten Formen,
z.B. als Hemi-Hydrat, vorliegen. Im Allgemeinen entsprechen solvatisierte
Formen mit pharmazeutisch annehmbaren Lösungsmitteln, wie z.B. Wasser,
Ethanol und dergleichen, den unsolvatisierten Formen zum Zwecke
der Erfindung. Phentolamin bildet gegebenenfalls mit organischen
und anorganischen Säuren pharmazeutisch
annehmbare Salze. Beispiele für
geeignete Säuren
zur Salzbildung sind Halogenwasserstoffsäuren, wie z.B. Salzsäure und
Bromwasserstoffsäure;
wie auch andere Säuren
wie z.B. Schwefel-, Phosphor-, Essig-, Zitronen-, Oxal-, Malon-,
Salicyl-, Äpfel-,
Fumar-, Bernstein-, Ascorbin-, Malein-, Methansulfon-, Toluolsulfon-
und andere der Fachwelt bekannte Mineral- oder Carbonsäuren. Die
Salze werden durch das Kontaktieren der freien Basenform mit einer
ausreichenden Menge der gewünschten
Säure hergestellt,
um auf herkömmliche
Weise ein Salz zu produzieren. Die freien Basenformen können durch
die Behandlung des Salzes mit einer geeigneten verdünnten, wässrigen
Basenlösung,
wie z.B. verdünntem
wässrigem
Natriumhydroxid, Kaliumcarbonat, Ammoniak und Natriumbicarbonat,
wieder hergestellt werden. Die freien Basenformen unterscheiden
sich in bestimmten physikalischen Eigenschaften, wie z.B. Löslichkeit
in polaren Lösungsmitteln,
ein wenig von ihren entsprechenden Salzformen, die Salze entsprechen
jedoch auch ihrer jeweiligen freien Basenform zum Zwecke dieser
Erfindung. Phentolamin kann auch unter Einsatz von geeigneten oder
herkömmlichen
Kristallisierungsverfahren kristalline polymorphe Formen oder kristalline
Formen davon bilden.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zeigen gegebenenfalls
weitere Wirkungen, synergistische Wirkungen in Bezug auf die Wirkungen
der einzelnen Komponenten, oder jedes Mittel kann die Wirkung des
anderen verstärken.
Durch die Verwendung von Kombinationen zweier oder mehrerer pharmazeutischer
Wirkstoffe wird davon ausgegangen, dass geringere Dosen der einzelnen
Mittel eingesetzt werden können
als bei einem einzelnen Mittel notwendig wären.
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Die
Zusammensetzungen eliminieren auch den Bedarf an kontinuierlicher
Therapie durch die Bereitstellung einer Einzeldosis zur raschen
Verbesserung der Erektionsfähigkeit
nach Bedarf.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die pharmazeutischen Wirkstoffe
oral in Form einer sich schnell auflösenden Tabletten-Formulierung
oder einer sich schnell auflösenden
Kautablettenformulierung, in verabreichbaren Formulierungen, welche
die rasche Einführung
der vasodilatierenden Substanz in den Blutkreislauf ermöglichen,
um die Erektionsfähigkeit
innerhalb kurzer Zeit nach Verabreichung einer Einzeldosis der Formulierung
zu verbessern, verabreicht. Jedoch umfasst der Schutzumfang der
Erfindung auch alternative Dosierungsformen wie standardisierte
harte Tabletten.
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Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung sind folglich komfortabler
und tragen dazu bei, jegliche Nebenwirkungen, die infolge kontinuierlicher
oder täglicher
Verabreichung der Arzneimittel auftreten können, zu minimieren. Zusätzlich ermöglichen
die Verfahren der vorliegenden Erfindung mehr Spontaneität bei sexueller
Aktivität
als andere Verfahren, wie z.B. die intracavernosale Injektion von
Vasodilatoren, auch wenn bestimmte Kombinationen pharmazeutischer
Wirkstoffe gegebenenfalls durch intracavernosale Injektion verabreicht
werden.
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Die
unten angeführten
Beispiel dienen der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung
und sollen den Schutzumfang der Erfindung wie in den beiliegenden
Ansprüchen
angeführt
nicht einschränken.
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Beispiel
1 beschreibt sich schnell auflösende
Formulierungen zur oralen Verabreichung von pharmazeutisch bioverfügbaren Kombinationen
von Phentolaminmesylat bei Verabreichung mittels einer sich schnell auflösenden oralen
Formulierung. Beispiel 2 betrifft die Anwendung der vorliegenden
Erfindung zur Modulation der Erektion von Frauen. Beispiel 3 beschreibt
eine Studie über
die Wirkung von Phentolamin und einem Phosphodiesterase-Inhibitor
auf spontane Erektionen bei Männern.
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BEISPIEL 1
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SCHNELL AUFLÖSENDE FORMULIERUNGEN
ZUR ORALEN VERABREICHUNG VON VASODILATOREN
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Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft sich schnell auflösende oral
verabreichte Zusammensetzungen für
den raschen Transport pharmazeutischer Wirkstoffe in den systemischen
Blutkreislauf, wodurch rasches Einsetzen verbesserter Erektionsfähigkeit
(nach Bedarf) als Reaktion auf sexuelle Stimulation ermöglicht wird.
Die Zusammensetzung umfasst gemäß Anspruch
1 eine Kombination zweier oder mehrerer pharmazeutischer Wirkstoffe.
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Nachstehend
sind exemplarische Formulierungen einer sich schnell auflösenden Tablette,
die Phentolaminmesylat und Sildenafil (nicht umfasst von der vorliegenden
Erfindung) enthält,
angeführt.
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Die
in Tabelle 1 angeführten
Inhaltsstoffe (die verwendeten Tablettenformulierungen sind unten
angeführt)
sind fein getrennt und werden gründlich
gemischt, bevor sie in Tabletten mit einem Gesamtgewicht von etwa
400 mg formgepresst werden. Für
Fachleute sind andere Verfahren zur Mischung und Tablettenherstellung
klar ersichtlich. Die physikalischen Eigenschaften der Tablette,
die unter Einsatz dieses Verfahrens hergestellt wird, umfassen eine
durchschnittliche Härte
von 10,7 Kp, eine durchschnittliche Dicke von etwa 0,20 Zoll und
eine durchschnittliche Auflösungsdauer
von etwa 0,71 Minuten.
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Wie
in Tabelle 1 dargestellt, wurde das Desintegrationsmittel Croscarmellose-Natrium NF (erhältlich als
Ac-Di-Sol® von
der FMC Corporation) zur Beschleunigung der Auflösung der Tablette eingesetzt,
obwohl andere Desintegrationsmittel, wie z.B. die nachstehend beschriebenen,
eingesetzt werden können,
um dieselbe Wirkung zu erreichen.
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Tabletten,
die in der Umsetzung der vorliegenden Erfindung nützlich sein
können,
umfassen gegebenenfalls andere pharmazeutische Arzneimittelträger, pharmazeutisch
annehmbare Salze, Träger,
und andere im Fachgebiet bekannte Substanzen. Puffermittel, Geschmacksstoffe
und inerte Füllstoffe,
wie z.B. Lactose, Saccharose, Maisstärke; Bindemittel, wie z.B.
Akaziengummi, Maisstärke
oder Gelatine. Desintegrationsmittel, wie z.B. Kartoffelstärke und
analgetische Säure,
wie auch andere im Handel erhältliche
Desintegrationsmittel, einschließlich Explotab® Natrium-Stärke-Glykolat, Polyplasdone
XL® Crospovidone
NF, Stärke
1500® Quellstärke NF.
Gissinger et al., "A
Comparative Evaluation of the Properties of Some Tablet Disintegrants", Drug Development
and Industrial Pharmacy 6(5), 511–536 (1980), beschreibt auch
andere Desintegrationsmittel und Verfahren zur Messung der Auflösungsdauer
von Tabletten, gemessen gemäß dem Europäischen Arzneibuch
1980. Auflösungsdauern
zur Anwendung der vorliegenden Erfindung betragen weniger als etwa
20 Minuten, gemessen gemäß dem Europäischen Arzneibuch
1980. Bevorzugter sind Auflösungsdauern
von zwei Minuten oder weniger. Die bevorzugteste Auflösungsdauer
beträgt
weniger als eine Minute. Bevorzugte Auflösungsdauern variieren gegebenenfalls
abhängig
von den pharmakokinetischen Eigenschaften des vasodilatierenden
Mittels selbst.
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Die
für die
Anwendung der vorliegenden Erfindung nützlichen Formulierungen können variieren,
solange die Formulierung die Eigenschaften der schnellen Auflösung und
verbesserten Bioverfügbarkeit
des Wirkstoffs oder der Wirkstoffe beibehält.
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Ein
weiteres Beispiel für
eine sich schnell auflösende
Tablettenformulierung ist in US-Patent Nr. 5.298.261 an Pebley et
al. (das '261-Patent)
beschrieben. Das '261-Patent beschreibt
eine sich schnell auflösende
Tablette, die ein Arzneimittel und ein Matrixnetzwerk umfasst, das
bei einer Temperatur unter dem Gleichgewichtsgefrierpunkt der Matrix,
jedoch über
ihrer Zerfalltemperatur vakuumgetrocknet worden ist. Das im Patent '261 dargelegte Matrixnetzwerk
umfasst ein Gummi, ein Kohlenhydrat und das Arzneimittel. Bevorzugte
Gummen umfassen Akaziengummi, Guargummi, Xanthin, Carrageenan oder
Tragantgummi. Bevorzugte im Patent '261 beschriebene Kohlenhydrate umfassen
Mannit, Dextrose, Saccharose, Lactose, Maltose, Maltodextrin oder
Maissirup-Feststoffe.
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Ein
anderer sich schnell auflösender
Arzneimittelträger
ist in US-Patent Nr. 5.079.018 an Ecanow (das Patent '018) beschrieben.
Das Patent '018
beschreibt einen leicht löslichen
Träger,
der ein Arzneimittel, eine vorläufige
Skelettstruktur eines wasserlöslichen
hydratisierbaren Gels oder schaumbildenden Materials, bevorzugt
eines proteinartigen Materials, umfasst.
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Nachstehend
sind andere veranschaulichende Formulierungen (nicht im Rahmen der
vorliegenden Erfindung) angeführt.
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Nach
Mischung der Inhaltsstoffe werden durch direkte Pressung Tabletten
hergestellt. Die physikalischen Eigenschaften jener Tabletten, die
den Tabellen 2 und 3 gemäß hergestellt
werden, ähneln
stark den für jene
gemäß Tabelle
1 hergestellt Tabletten beschriebenen Eigenschaften.
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Es
wird anerkannt, dass die Phosphodiesterase-Inhibitoren, dopaminergen
Agonisten und Stickstoffoxid-Synthase-Enhancer Bioverfügbarkeitseigenschaften
auf weisen können,
die sich von jenen des Phentolaminmesylats unterscheiden. Jedoch
zeigten die vorangegangenen Informationen spezielle Eigenschaften
auf, die zur Optimierung bestimmter oral verabreichbarer Formulierungen
der Erfindung zweckdienlich sind.
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Während die
zuvor beschriebenen Studien unter Einsatz einer sich schnell auflösenden Formulierung (als
bevorzugte Ausführungsform)
durchgeführt
wurden, liegen andere Formulierungen, die eine rasche Absorption
der Kombination von Wirkstoffen und eine entsprechende Verbesserung
der Erektionsfähigkeit
ermöglichen,
im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung. Zum Beispiel ist in
Tabelle 4 eine Kautablettenformulierung dargestellt.
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Fachleute
bestimmen die geeigneten Dosen jedes pharmazeutischen Wirkstoffes
für jeden
Verabreichungsweg. Beispielsweise kann zur Bestimmung der geeigneten
Dosis jedes der Vasodilatoren der vorliegenden Erfindung ein durchschnittlicher
Fachmann die übliche
veröffentlichte
Dosis des Vasodilators oder Phosphodiesterase-Inhibitors als Ausgangspunkt nehmen.
Die üblichen
oralen Dosen für
marktübliche Vasodilatoren
sind in Physician's
Desk Reference zu finden, das einmal jährlich von Medical Economic
Data, Montvale New Jersey, veröffentlicht
wird, wie auch in der verfügbaren
medizinischen Literatur.
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Sildenafil
hat sich in verschiedenen Dosen, einschließlich 25 mg und 50 mg, als
wirksam erwiesen [siehe Boolell et al., Br. J. Urology 78, 257–261 (1996)].
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Unter
Einsatz bewährter
oraler Dosierungen als Ausgangspunkte kann die optimale Dosierung
für den speziellen
Verabreichungsweg bestimmt werden, indem der arterielle Basisblutfluss
im genitalen Blutkreislauf des Patienten vor Verabreichung des Arzneimittels
unter Einsatz eines Doppler-Ultraschall-Geschwindigkeitsmessgeräts, wie
in Gioco et al., US-Patent Nr. 5.565.466, beschrieben, gemessen
wird. Andere Verfahren wie z.B. Thermographie, Plethysmographie
unter Einsatz z.B. eines RigiScanTM (Dacomed
Corporation, Minneapolis, Minnesota), radiometrische oder Szintigraphie-Verfahren
und andere im Fachgebiet bekannte Verfahren können ebenfalls eingesetzt werden,
um den Blutfluss in die Genitalien zu beurteilen. Siehe Boolell
et al., Br. J. Urol. 78, 257–261
(1996), und Boolell et al., Int. J. Impot. Res. 8, 47–52 (1996).
Nach Schaffung eines Basisblutflusses können mehrere Dosierungen der
entsprechenden Vasodilatoren unter Einsatz der von der vorliegenden
Erfindung umfassten Zusammensetzungen verabreicht und deren Wirkung
auf den Blutfluss gemessen werden. Das Ausmaß des Anstiegs des zur Modulation
oder zur Verstärkung
der sexuellen Reaktion bei Menschen notwendigen Blutflusses kann
von Person zu Person variieren, wird aber wie in Zorgniotti et al., PCT/US94/09048,
beschrieben ganz einfach bestimmt. Außerdem können die einzelnen Patienten
mit verschiedenen Dosierungen der entsprechenden Vasodilatoren titiriert
werden, bis die optimale Dosierung bestimmt ist.
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Studien
des Gefäßdurchflusses
können
auch mit Beurteilungen der sexuellen Reaktion gekoppelt sein, wie
durch die Verbesserung der Erektionsfähigkeit nachgewiesen wird,
die mittels des "International
Index of Erectile Function" [Rosen
et al., Urology 49, 822–830
(1997), hierin durch Verweis aufgenommen] gemessen wird.
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BEISPIEL 2
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MODULATION
DER SEXUELLEN REAKTION DER FRAU
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Wie
zuvor erläutert
gibt es zwischen der Gefäßanatomie
der männlichen
und jener der weiblichen Genitalien wie auch zwischen den durch
diese Gefäßstruktur
ermöglichten
sexuellen Reaktionen beachtliche Parallelen. Sowohl bei Männern als
auch bei Frauen findet die Erektion unter physikalischer oder psychologischer Stimulation
statt, der Blutfluss in die Genitalien nimmt aufgrund der Relaxation
der glatten Muskulatur in jenen Arterien, welche die Genitalien
versorgen, zu.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können dazu eingesetzt werden,
die sexuelle Reaktion jener Frauen zu verbessern oder zu verstärken, deren
sexuelle Reaktion gestört
ist, wie durch das verringerte Vermögen, eine für eine komfortable Penispenetration
ausreichende vaginale Lubrikation herzustellen, aber auch durch
andere Symptome für
gestörte
sexuelle Reaktionsfähigkeit,
die mit der Erektion in Zusammenhang gebracht werden können, belegt
ist.
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Wie
im Fall der männlichen
sexuellen Reaktion können
beim Fehlen jeglicher klinisch diagnostizierter Fehlfunktion der
weiblichen sexuellen Reaktion die Verfahren der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden, um die normale weibliche sexuelle Reaktion zu
verstärken.
Der Aspekt "nach
Bedarf" der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
eine raschere Reaktion auf sexuelle Stimulation gemeinsam mit erhöhtem Empfinden
verbunden mit den Anregungs-, Plateau- und Orgasmusphasen der weiblichen
sexuellen Reaktion aufgrund von erhöhtem Blutfluss in die Gewebe.
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In
der Praxis wird die Verstärkung
der weiblichen sexuellen Reaktion mithilfe der Verfahren und Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung auf dieselbe Art und Weise durchgeführt wie
oben für
die Männer
beschrieben.
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Die
geeigneten Dosen der speziellen Kombinationen pharmazeutischer Wirkstoffe
können
wie oben beschrieben ganz einfach bestimmt werden. Die weibliche
Reakti on kann unter Einsatz der in Masters, W. H., und Johnson,
V. E., Human Sexual Response, Little, Brown, and Co, Boston (1966),
hierin durch Verweis aufgenommen, beschriebenen Verfahren gemessen
werden. Verfahren zur Messung des Blutflusses, einschließlich Doppler-Ultraschall-Geschwindigkeitsmessung,
Thermographie unter Einsatz von z.B. einem isothermischen Blutflusswandler,
Radioszintigraphie-Verfahren,
Photoplethysmographie, können
ebenso wie andere auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren
eingesetzt werden. Außerdem
kann die Messung der Kontraktion des distalen Drittels der Vagina,
das für
die Plateau-Phase der weiblichen sexuellen Reaktion charakteristisch
ist, unter Einsatz von bekannten Verfahren und Mitteln, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
Dehnungsmesser oder anderer Geräte
zur Messung der Muskelkontraktion oder Muskelspannung, gemessen
werden.
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Verstärkte sexuelle
Reaktion wird gegebenenfalls auch auf subjektivere Art gemessen,
indem der weibliche Proband gebeten wird, Veränderungen im Empfinden zu beschreiben,
welche durch die Verabreichung des Vasodilators mithilfe der Verfahren
der vorliegenden Erfindung verursacht werden. Es sollten auch geeignete
Placebo-Kontrollen durchgeführt
werden, um zu prüfen,
ob die Leistung direkt auf die Verabreichung des Vasodilators zurückzuführen ist.
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Jedoch
kann jeder beliebige der pharmazeutischen Wirkstoffe, die im Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung enthalten sind, eingesetzt werden und
deren Dosierungen wie oben beschrieben bestimmt werden.
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BEZUGSBEISPIEL 3
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KOMBINATION
VON PHENTOLAMIN UND EINEM PHOSPHODIESTERASE-INHIBITOR
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Papaverin,
ein bekannter nichtspezifischer Phosphodiesterase-Inhibitor, wurde
in Kombination mit Phentolaminmesylat in einer sich schnell auflösenden Formulierung wie
in Tabelle 5 dargelegt hergestellt, mit der Ausnahme, dass Papaverin
in den unten genannten Dosen Sildenafil ersetzte. Die Dosierungen
waren die folgenden:
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Die
Reaktionsraten bei 40 mg Phentolaminmesylat alleine in einer oral
verabreichbaren Tablette mit einer Auflösungszeit von weniger als 20
Minuten betragen typischerweise, wie vom "International index of erectile function" (Rosen et al., Urology
49, 822–830
(1997)) gemessen, 34 % bis 38 %.
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Jedoch
ergab die Kombination von 40 mg Phentolamin und 150 mg Papaverin
bei etwa 10 % der behandelten Personen eine spontane Erektion. Bei
etwa 30 % der Personen ergaben 40 mg Phentolamin in Kombination
mit 300 mg Papaverin eine spontane Erektion.
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Jene
Patienten, die nur Phentolaminmesylat und keine sexuelle Stimulation
erhielten, zeigten keine spontanen Erektionen.
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Es
wurde auch festgestellt, dass die Kombination von Phentolamin und
Papaverin ein erhöhtes
Auftreten von Schläfrigkeit
(70 %), Schwindelgefühl
(30 %), Bindehaut-Hyperämie (40
%) und Schüttelfrost
(20 %) zur Folge hatte. Von allen Personen zeigten 10 % eines oder
mehrere der folgenden Symptome: Verstopfung, Gefühl einer Erektion, Kopfschmerzen,
Nasenkongestion, Durchfall, Sodbrennen oder Rötung der Haut.