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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Wirkstoffs zur
Herstellung eines Medikaments zur Steigerung des Grades der Blutperfusion
in ein Zielgewebe hinein, auf die Verwendung eines Wirkstoffs zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Zielgewebes,
das an einem ischämischen
Schaden leidet oder dem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden
und auf die Verwendung eines Wirkstoffs zur Herstellung eines Medikaments
zur Induktion der Angiogenese in einem Zielgewebe.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Angiogenese, das Wachstum neuer Blutgefäße, ist ein komplexer Vorgang,
der die Unterbrechung der vaskulären
Basalmembranen, die Wanderung und Proliferation von Endothelzellen
und nachfolgend die Bildung und Reifung von Blutgefäßen betrifft.
Viele Vermittler sind bekannt, die angiogene Antworten auslösen, und
die Verabreichung dieser Vermittler fördert die Revaskularisierung
von ischämischen
Geweben. Der vaskuläre
endotheliale Wachstumsfaktor (VEGF-Protein) ist von den bekannten
angiogenen Vermittler der mit der höchsten Spezifität, da seine
Rezeptoren nahezu ausschließlich
auf Endothelzellen vorkommen. VEGF-Rezeptoren werden unter ischämischen
Bedingungen hochreguliert, und die Verabreichung von rekombinantem VEGF
fördert
die Entstehung von Kollateralgefäßen und
verbessert die Funktion in peripheren und myokardialen ischämischen
Geweben.
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Die
Verabreichung von VEGF-Protein stellt jedoch nach wie vor eine große Herausforderung
dar. Die Halbwertszeit des VEGF-Proteins ist kurz, die Verabreichung
von hohen Dosen an VEGF-Protein ist mit niedrigem Blutdruck verbunden
und die systemische Verabreichung von VEGF-Protein kann eine Induktion
der Angiogenese in anderen Geweben, die nicht Zielgewebe sind, bewirken.
Die in anderen Geweben induzierte Angiogenese kann zur Erblindung führen, die
Aggressivität
von Tumorzellen steigern und kann eine Vielzahl von anderen negativen
Nebenwirkungen auslösen.
Weiterhin ist die Menge an freigesetztem VEGF-Protein wichtig. Wenn
zu wenig VEGF-Protein
freigesetzt wird, wird die Angiogenese nicht induziert, und ein
signifikanter therapeutischer Nutzen kann dann nicht erreicht werden.
Wenn zuviel VEGF-Protein freigesetzt wird, kann die Bildung von unorganisierten
Gefäßbetten,
ein Verlust der Funktion in der betroffenen Geweben und eine Angiogenese
in verschiedenen Geweben resultieren.
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Weiterhin
ist die Induktion der Angiogenese durch Verabreichung von Liposomen
und/oder "nackter" DNA, die DNA umfasst,
die für
ein angiogenes Peptid kodiert, mit zahlreichen Nachteilen verbunden.
Insbesondere sind sowohl liposomale als auch „nackte" DNA-Formen weniger wirksam als Viren beim
Transferieren von Genen in Zellen hinein, sind ineffizient, was
die Integration der Gene in das Wirtsgenom hinein betrifft, und
auch die zielgerichtete Freisetzung in bestimmte Gewebe ist schwierig.
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Hinsichtlich
des oben Gesagtem besteht ein Bedürfnis für ein wirksames Mittel, das
die Angiogenese in einem Zielgewebe induziert. Die vorliegende Erfindung
liefert ein solches Mittel. Diese und andere Vorteile der vorliegenden
Erfindung, sowie zusätzliche
erfinderische Eigenschaften, werden aus der hier vorliegenden Beschreibung
der Erfindung deutlich werden.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert die Verwendung eines adenoviralen
Vektors, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes Peptid kodiert,
zur Herstellung eines Medikaments zur Steigerung des Grades der
Blutperfusion in ein Zielgewebe hinein, wobei das Medikament in
einer geeigneten Form zur Verabreichung in multiplen Anwendungen
vorliegt. Ferner wird die Verwendung eines adenoviralen Vektors
bereitgestellt, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes Peptid kodiert,
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Gewebes,
das an einem ischämischen
Schaden leidet, oder einem Risiko unterliegt, so einen zu erleiden,
wobei das Medikament in einer geeigneten Form zur Verabreichung
in multiplen Anwendungen vorliegt. Ferner wird die Verwendung eines
adenoviralen Vektors bereitgestellt, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes
Peptid kodiert, zur Herstellung eines Medikaments zur Induktion
der Angiogenese in einem Zielgewebe, wobei das Medikament in einer
geeigneten Form zur Verabreichung in multiplen Anwendungen vorliegt. Weiter
wird die Verwendung eines adenoviralen Vektors bereitgestellt, der
eine DNA umfasst, die für
ein angiogenes Peptid kodiert, zur Herstellung eines Medikaments
zur Induktion der kollateralen Blutgefäßbildung in einem Zielgewebe,
das durch einen Gefäßverschluß betroffen
ist oder einem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden, wobei
das Medikament in einer geeigneten Form zur Verabreichung in multiplen
Anwendungen vorliegt, so dass der adenovirale Vektor mit einer Region
in Kontakt steht, die die Quelle, das Ende und ein dazwischen liegendes Gebiet für die kollaterale
Blutgefäßbildung
einschließt
und die kollaterale Blutgefäßbildung
induziert.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung kann am besten im Zusammenhang mit der folgenden detaillierten
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen verstanden werden.
Die vorliegende Erfindung liefert die Verwendung eines adenoviralen
Vektors, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes Peptid kodiert,
zur Herstellung eines Medikaments zur Steigerung des Grades der
Blutperfusion in ein Zielgewebe hinein, die Verwendung eines adenoviralen
Vektors, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes Peptid kodiert, zur
Herstellung eines Medikaments zur Behandlung eines Gewebes, das
an einem ischämischen
Schaden leidet, oder einem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden,
die Verwendung eines adenoviralen Vektors, der eine DNA umfasst,
die für
ein angiogenes Peptid kodiert, zur Herstellung eines Medikaments
zur Induktion der Angiogenese in einem Zielgewebe, und/oder die
Verwendung eines adenoviralen Vektors, der eine DNA umfasst, die
für ein
angiogenes Peptid kodiert, zur Herstellung eines Medikaments zur
Induktion der kollateralen Blutgefäßbildung in einem Zielgewebe,
das durch einen Gefäßverschluß betroffen
ist oder einem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden. Jedes
dieser Medikamente kann mittels multipler Anwendungen dem Zielgewebe
verabreicht werden, eine Dosis der pharmazeutischen Zusammensetzung
umfassend (a) einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und
(b) einen adenoviralen Vektor, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes
Peptid kodiert, so dass der Grad der Blutperfusion in das Zielgewebe
hinein gesteigert ist, die Dosis einen prophylaktischen oder therapeutischen
Effekt auf das Zielgewebe hat, die Angiogenese in dem Zielgewebe
induziert ist, und/oder der adenovirale Vektor mit einem Gebiet
in Kontakt steht, das die Quelle, das Ende und ein Gebiet dazwischen
für die
kollaterale Blutgefäßbildung
einschließt,
und die kollaterale Blutgefäßbildung
induziert wird.
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Induktion der Angiogenese
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Mit
dem Ausdruck „Induktion
der Angiogenese" ist
gemeint, dass die Angiogenese entweder ausgelöst oder gesteigert wird. Wenn
im Zielgewebe z. B. noch nicht der Prozess der Angiogenese abläuft, liefert
die vorliegende Verwendung ein Mittel zur Auslösung der Angiogenese in dem
Zielgewebe. Wenn im Zielgewebe jedoch schon der Prozess der Angiogenese
stattfindet, liefert die vorliegende Verwendung ein Mittel, mit
dem der Grad der Angiogenese gesteigert oder erhöht wird.
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Zielgewebe
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Jedes
geeignete Gewebe kann Gegenstand für eine Verabreichung im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung sein. Vorzugsweise umfasst das Zielgewebe
Rezeptoren, die fähig
sind, angiogene Peptide, für
die die DNA kodiert, zu binden; bevorzugter umfasst das Zielgewebe
VEGF-Rezeptoren. Am meisten bevorzugt umfasst das Zielgewebe Endothelzellen.
Im allgemeinen wird das Zielgewebe Teil von einem einzelnen Organ
sein oder dieses bilden, z. B. ein Muskel, wie das Herz.
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Typischerweise
wird das Zielgewebe an einem ischämischen Schaden leiden oder
dem Risiko unterliegen, einen solchen zu erleiden, wobei der Schaden
daraus resultiert, dass das Gewebe von einer adäquaten Zufuhr mit sauerstoffreichem
Blut abgeschnitten ist. Die Unterbrechung der Zufuhr mit oxygeniertem
Blut wird oft durch einen Gefäßverschluß verursacht.
Solch ein Gefäßverschluß kann durch
Arteriosklerose, Trauma, chirurgische Verfahren, Krankheit und/oder
andere Indikationen verursacht sein. Es gibt viele Wege, um zu bestimmen,
ob ein Gewebe dem Risiko unterliegt, an einem ischämischen
Schaden wegen eines unerwünschten
Gefäßverschlusses
zu leiden. Solche Methoden sind den Ärzten gut bekannt, die solche
Zustände
behandeln. Bei der koronaren Herzkrankheit z. B. schließen diese
Methoden eine Vielzahl von bildgebenden Verfahren ein (z. B. „Radiotracer"-Verfahren, wie „99mTc-Sestamibi scanning", Röntgenstrahlen
und „MRI-scanning") und physiologische
Untersuchungen. Daher ist die Induktion der Angiogenese in einem
Zielgewebe, das durch einen Gefäßverschluß betroffen
ist oder einem Risiko unterliegt, von einem solchen betroffen zu
sein, ein wirksames Mittel, die Ischämie in einem solchen Gewebe
zu verhindern und/oder aufzuhalten. Daher stellt die Induktion der
Angiogenese in einem Gewebe, das von einem ischämischen Schaden betroffen ist
oder dem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden, ein wirksames
Mittel dar, die Ischämie
zu verhindern oder abzuschwächen.
Daraus folgt, dass das Zielgewebe bevorzugt ein Gewebe ist, das
von einem Gefäßverschluß betroffen
ist, bzw. einem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden, obwohl
jedes geeignete Gewebe zur Induktion der Angiogenese vorgesehen
werden kann.
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Die
Blutzufuhr z. B. zu einzelnen Organen, wie Gehirn, Herz, Pankreas,
die gesamten Extremitäten
oder andere Gebiete des Körpers,
wie Füße, kann
durch eine Krankheit, Trauma, chirurgische Maßnahmen oder andere Vorfälle vermindert
sein. Die Erhöhung
einer auf diese Weise verminderten Blutzufuhr, unabhängig von
ihrer Ursache, ist Ziel der vorliegenden Erfindung. Somit wird hier
die Verhinderung oder Linderung eines Schadens, der aus Indikationen,
wie myokardiale Ischämie
und Herzinfarkt resultiert, in vollem Umfang offenbart. Ferner kann
bei der Planung einer chirurgischen Operation vorhersagt werden,
wie die Unterbrechung der Blutzufuhr durch einen bestimmten Anteil
der Gefäße bei einem Patienten
sein wird. Eine Vorbehandlung nach dem vorliegenden Verfahren kann
das gewünschte
Ergebnis solcher Operationen wesentlich verbessern. In diesem Fall
findet die Behandlung vorzugsweise ungefähr eine bis ungefähr sechs
Wochen vor der Operation statt und bevorzugter ungefähr zwei
bis ungefähr
vierzehn Tage vor der Operation.
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Verabreichung eines angiogenen
Vektors
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Wie
schon vorher ausgeführt,
kann die Induktion der Angiogenese mittels systemischer Verabreichung
von angiogenen Peptiden, wie VEGF-Protein, zu einer Induktion der
Angiogenese in zahlreichen Geweben führen, was z. B. zur Erblindung
und einer Zunahme der Aggressivität von Tumorzellen führen kann.
Um solche negativen Wirkungen zu verhindern oder abzuschwächen, ist
es daher wünschenswert, die
Angiogenese nur in den Geweben zu induzieren, wo dies nötig ist
(d. h. das Zielgewebe).
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines adenoviralen
Vektors, der DNA umfasst, die für
ein angiogenes Peptid kodiert, zur Herstellung eines Medikaments,
das für
eine lokale Verabreichung in das Zielgewebe geeignet ist. Während irgendein
geeignetes Mittel zur Verabreichung des angiogenes Vektors in das
Zielgewebe im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden
kann, wird eine lokale Verabreichung in das Zielgewebe vorzugsweise
durch direktes Injizieren des angiogenen Vektors in das Zielgewebe
oder durch topisches Anwenden des angiogenen Vektors auf das Zielgewebe
erreicht. Mit dem Ausdruck "Injizieren" ist gemeint, dass
der angiogene Vektor mit Kraftaufwand in das Zielgewebe gebracht
wird. Jede geeignete Injektionsvorrichtung kann im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die Injektionsvorrichtungen
schließen
in nicht beschränkender
Weise solche ein, die in der U.S. Patentanmeldung Nr. 08/801,352
beschrieben sind, welche auf eine Vorrichtung zum Gentransfer gerichtet
ist, die geeignet ist, simultan multiple Injektionen zu ermöglichen.
Ein anderes Beispiel einer Injektionsvorrichtung, die im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, schließt minimal
invasive Injektionsvorrichtungen ein. Solche Vorrichtungen sind
geeignet, das Herz zu erreichen, z. B. durch kleine Einschnitte
von weniger als 5 Zoll, und sind so gestaltet, dass Injektionen
mittels eines einzigen Einstichs erfolgen können, im Gegensatz zur Vorrichtung
für die
multiplen Injektionen, die oben beschrieben ist. Für den Bedarf
an multiplen Injektionen mit einer spezifischen Geometrie kann ein
Markierungssystem verwendet werden, so dass die Orte der vorherigen
Injektionen gut abgegrenzt werden können. Vorrichtungen für minimal
invasive Injektionen können
Injektionsspitzen umfassen, die flexibel und lenkbar sind, um einen
Zugang über
schmale Einschnitte des Herzens zu erlauben, z. B. in die kurvige äußere Oberfläche, die
in verschiedenen Winkeln in Bezug auf die begrenzte Öffnung,
die bei minimal invasiven Operationen erforderlich ist, vorliegt. Darüber hinaus
kann der angiogene Vektor jeder geeigneten Oberfläche verabreicht
werden, entweder innerhalb oder außerhalb eines Zielgewebes.
In Hinblick auf die direkte Injektion des angiogenen Vektors, z.
B. in das Herzgewebe hinein, wird hier offenbart, dass so eine Injektion
von irgendeiner geeigneten Oberfläche des Herzens verabreicht
werden kann (d. h. endokardial und/oder epikardial). Es ist jedoch
wünschenswert,
unabhängig
davon welches Mittel zur Verabreichung des angiogenen Vektors ausgewählt wird,
dass die Induktion der Angiogenese in einem Gewebe, das nicht Zielgewebe
ist, minimiert wird.
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Während eine
Dosis des angiogenen Vektors durch eine einzelne Anwendung dem Zielgewebe
verabreicht werden soll (z. B. eines einzelne Injektion oder eine
topische Anwendung), wird die Dosis vorzugsweise mittels multipler
Anwendungen des angiogenen Vektors verabreicht. Die multiplen Anwendungen
können
aus 2, 3, 4, 5 oder mehr Anwendungen bestehen, vorzugsweise 5 oder
mehr Anwendungen, noch bevorzugter 8 oder mehr Anwendungen und am
meisten bevorzugt mindestens 10 (z. B. 10, 15 oder 20) Anwendungen.
Multiple Anwendungen stellen einen Vorteil gegenüber Einzelanwendungen dar,
weil sie durch bestimmte Parameter beeinflusst werden können, wie
z. B. durch eine besondere Geometrie, die durch die Lokalisation
auf dem Zielgewebe definiert ist, wo jede Anwendung verabreicht
wird. Die Verabreichung von einer Einzeldosis des angiogenen Vektors
durch multiple Anwendungen kann besser kontrolliert werden, und
die Wirksamkeit, mit der jede gegebene Dosis verabreicht wird, kann
maximiert werden. Auf diese Weise können auch die unerwünschten
Wirkungen, die mit der Verabreichung einer Anwendung auf eine einzelne Stelle
verbunden sind, minimiert werden.
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Die
besondere Geometrie der multiplen Anwendungen wird durch die Lokalisation
auf dem Zielgewebe bestimmt, entweder im zwei- oder dreidimensionalen
Raum, wo jede Anwendung des angiogenen Vektors verabreicht wird.
Die multiplen Anwendungen werden bevorzugt in einem solchen Abstand
durchgeführt,
dass die Orte der Anwendung bis zu ungefähr 4 cm (z. B. ungefähr 0,5–4 cm),
bevorzugter bis zu ungefähr
3 cm (z. B. ungefähr
1–3 cm), und
am meisten bevorzugt bis zu ungefähr 2 cm (z. B. ungefähr 1–2 cm) auseinander
liegen. Was die besondere Geometrie multipler Anwendungen im zweidimensionalen
Raum betrifft, wird die besondere Geometrie durch eine Ebene definiert
(d. h. durch einen Querschnitt des Zielgewebes), in dem die multiplen Anwendungen
stattfinden. Die Ebene, die durch die multiplen Anwendungen definiert
ist, kann in einem konstanten Abstand zur Oberfläche (d. h. im wesentlichen
parallel zu der Oberfläche
des Zielgewebes) oder zur Tiefe des Zielgewebes liegen, oder, alternativ,
kann die Ebene in einem Winkel zur Oberfläche des Zielgewebes liegen.
Bevorzugt wird eine einzelne Anwendung ungefähr alle 0,5–15 cm2 in
der Ebene verabreicht, bevorzugter ungefähr alle 1–12 cm2 in der
Ebene und am meisten bevorzugt ungefähr alle 1,5–7 cm2 in
der Ebene. Die Ebene liegt bevorzugt ungefähr 1–10 mm tief, bevorzugter ungefähr 2–7 mm und
am meisten bevorzugt ungefähr
3–5 mm.
Im dreidimensionalen Raum wird eine einzelne Anwendung bevorzugt
in bis zu ungefähr
50 cm3 (z. B. ungefähr 0,5–50 cm3)
des Zielgewebes verabreicht, bevorzugter in bis zu ungefähr 35 cm3 (z. B. 1–35 cm3) und
am meisten bevorzugt in bis zu ungefähr 15 cm3 (z.
B. ungefähr
3–15 cm3) des Zielgewebes. Ferner können die
multiplen Anwendungen irgendein geeignetes Muster oder besondere
Geometrie definieren. Daher können
die multiplen Anwendungen z. B. im zweidimensionalen Raum ein Quadrat
definieren, wohingegen im dreidimensionalen Raum die multiplen Anwendungen
einen Würfel
definieren können.
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Ein
anderer Parameter der multiplen Anwendungen, der verändert werden
kann, ist der zeitliche Abstand zwischen jeder Anwendung. Bevorzugt
wird jede der multiplen Anwendungen im Abstand von ungefähr 10 Minuten
(z. B. ungefähr
0,5–10
Minuten) verabreicht, bevorzugter im Abstand von ungefähr 8 Minuten
(z. B. ungefähr
0,5–8
Minuten) und noch bevorzugter im Abstand von ungefähr 6 Minuten
(z. B. ungefähr
1–6 Minuten).
An meisten bevorzugt werden alle der multiplen Anwendungen der Einzeldosis innerhalb
der oben genannten Zeitfenster verabreicht. Im günstigsten Fall werden die multiplen
Anwendungen mehr oder weniger simultan verabreicht.
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Durch
die Manipulation, sowohl von der besonderen Geometrie als auch des
Zeitabstandes zwischen den einzelnen der multiplen Anwendungen, kann
die Induktion der Angiogenese in Geweben, die nicht Zielgewebe sind,
minimiert werden.
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Bei
der Verabreichung des angiogenen Vektors in ein Zielgewebe, das
von einem Gefäßverschluß betroffen
ist oder dem Risiko unterliegt, so einen zu erleiden, ist es wünschenswert,
dass die Verabreichung so erfolgt, dass der angiogene Vektor mit der
Region in Kontakt kommen kann, die in geeigneter Weise der Quelle
und dem Terminus für
die kollaterale Blutgefäßbildung
benachbart ist, sowie dem Gebiet dazwischen, das als ein Bypass
für den
Gefäßverschluß wirken
kann. Es wird nicht angenommen, dass es nötig ist, dass der angiogene
Vektor tatsächlich
mit den genauen Orten der Quelle und des Terminus der kollateralen
Blutgefäßbildung
in Kontakt steht. Es ist jedoch im Zusammenhang mit den multiplen
Anwendungen wünschenswert,
dass die spezifische Geometrie der multiplen Anwendungen so definiert
wird, dass dem angiogenen Vektor erlaubt wird, eine Region zu erreichen
oder zu kontaktieren, die die Quelle, den Terminus und das Gebiet dazwischen
für die
kollaterale Blutgefäßbildung
einschließt.
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Weiterhin
kann die Verabreichung des angiogenen Vektors in das Zielgewebe
entweder in vivo oder ex vivo erfolgen. Daher kann das Zielgewebe
z. B. von dem, nach dem vorliegenden Verfahren, behandelten Patienten
entfernt werden, kann mit der angiogenen Substanz behandelt werden
und dann in den Empfänger
reimplantiert werden. Eine ex vivo-Verabreichung der angiogenen
Substanz in das Zielgewebe hilft auch, die unerwünschte Induktion der Angiogenese
in einem Gewebe, das nicht Zielgewebe ist, zu minimieren.
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Angiogener
Vektor
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Wie
vorher schon gesagt, stellt die Freisetzung von VEGF-Protein, als
angiogene Substanz, in ein Gewebe hinein, eine signifikante Herausforderung
dar, die zum Großteil
auf seine sehr kleine Halbwertszeit zurückzuführen ist. Durch die Verwendung eines
adenoviralen Vektors jedoch, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes
Peptid als angiogenen Wirkstoff kodiert, ist es möglich, Wirtszellen
zu infizieren und dadurch eine anhaltende, vorhersagbare und wirksame
Produktion eines angiogenen Peptids für ungefähr eine Woche zu induzieren.
Nach ungefähr
einer Woche hört
der angiogene Vektor auf, das angiogene Peptid zu produzieren und
in dieser Hinsicht liefert die vorliegende Erfindung ein sich selbst
beendendes Verfahren der Angiogenese-Induktion.
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Adenovirale
Vektoren sind bevorzugt, weil sie, unähnlich zu Plasmiden und anderen
viralen Vektoren (z. B. Herpes simplex Virus), einen Gentransfer
sowohl in teilenden als auch in nicht-teilenden Zellen ermöglichen,
und hohe Spiegel der Proteinexpression in kardiovaskulär relevanten
Orten, wie Myokard, vaskuläres
Endothelium und Skelettmuskel, erreicht werden. Weiterhin ist das
durch einen adenoviralen Vektor transferierte Gen in epichromosomaler
Lokalisation wirksam, und somit besteht nur ein geringes Risiko,
dass das transferierte Gen an eine kritische Stelle des Wirtgenoms
eingefügt
wird. Dem adenoviralen Vektor fehlt auch vorzugsweise mindestens
eine Genfunktion, die zur viralen Replikation notwendig ist. Bevorzugt
fehlt dem adenoviralen Vektor mindestens eine essentielle Genfunktion in
der E1-Region des adenoviralen Genoms, insbesondere der E1a-Region,
bevorzugter fehlt dem Vektor mindestens eine essentielle Genregion
der E1-Region und ein Teil der E3-Region (z. B. eine Xbal-Deletion der E3-Region)
oder, alternativ, fehlt dem Vektor mindestens eine essentielle Genfunktion der
E1-Region und mindestens eine essentielle Genfunktion der E4-Region.
Adenovirale Vektoren, die in mindestens einer essentiellen Genfunktion
der E2a-Region, und adenovirale Vektoren, denen sämtliche
Gene der E3-Region fehlen, sind hier auch mit berücksichtigt
und sind im Stand der Technik gut bekannt. Adenovirale Vektoren,
deren gesamte E4-Region entfernt wurde, bewirken eine geringere
Immunantwort des Wirtes. Geeignete replikationsdefiziente angiogene
Vektoren sind in den internationalen PCT-Anmeldungen mit den Nummern
WO 95/34671 und WO 97/21826 beschrieben. Geeignete replikationsdefiziente
adenovirale Vektoren schließen
z. B. solche mit einer partiellen Deletion der E1 a-Region, einer
partiellen Deletion der E2a-Region und einer partiellen Deletion
der E3-Region ein. Alternativ kann der replikationsdefiziente adenovirale
Vektor eine Deletion in der E1-Region, eine partielle Deletion in der
E3-Region und eine
partielle Deletion in der E4-Region aufweisen.
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Weiterhin
kann das "Coat"-Protein des viralen
Vektors so modifiziert sein, das es eine spezifische, proteinbindende
Sequenz enthält,
wie in der internationalen PCT-Anmeldung
Nr. WO 96/2628 beschrieben, oder das "Coat"-Protein
des viralen Vektors kann so modifiziert sein, dass die Fähigkeit
oder Unfähigkeit
des viralen Vektors, von einem neutralisierenden Antikörper, der
gegen das Wildtyp-"Coat"-Protein gerichtet
ist, erkannt zu werden, gemindert wird, wie in der U.S. Patent-Anmeldung
Nr. 08/816,346 beschrieben.
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Irgendeine
DNA, die für
ein angiogenes Peptid kodiert und operativ an geeignete Expressionssignale
verknüpft
ist, kann im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet
werden. Wohingegen die DNA operativ an irgendeinen geeigneten Satz
an Expressionssignalen verknüpft
sein kann, steht die Expression der DNA vorzugsweise unter der Kontrolle
des Cytomegalovirus (CMV) „immediate early
promoters".
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Zusätzlich kann
die DNA für
irgendein geeignetes angiogenes Peptid kodieren. Vorzugsweise ist das
angiogene Peptid ein VEGF-Protein und bevorzugter ist das angiogene
Peptid VEGF121, VEGF145, VEGF165, VEGF189 oder
ein Säuger-Äquivalent,
die verschiedentlich in den U.S. Patenten 5,332,671 (Ferrara et
al.), 5,240,848 (Keck et al.) und 5,219,739 (Tischer er al.) beschrieben
sind. Am meisten bevorzugt, wegen seiner höheren biologischen Aktivität, ist das
angiogene Peptid VEGF121 oder VEGF165, insbesondere VEGF121.
Ein zu bemerkender Unterschied zwischen VEGF121 und
VEGF165 ist, dass VEGF121,
im Gegensatz zu VEGF165, nicht mit einer
hohen Affinität an
Heparin bindet. Im allgemeinen sind die VEGF-Moleküle vorteilhaft
gegenüber
anderen angiogenen Peptiden, weil VEGF-Proteine nicht das Wachstum
von Geweben induzieren, die nicht an der Bildung neuer Vaskulatur
beteiligt sind. Andere angiogene Peptide schließen VEGF II, VEGF-C, FGF4, Angiogenin,
Angiogenin-2 und P1GF ein, die verschiedentlich in den U.S. Patenten
5,338,840 (Bayne et al.) und 5,532,343 (Bayne et al.), in der internationalen
Patentanmeldung WO 95/24473 (Hu et al.), in den Europäischen Patentdokumenten
476 983 (Bayne et al.), 506 477 (Bayne et al.) und 550 296 (Sudo et
al.) und in den japanischen Patentdokumenten 1038100, 2117698, 2279698
und 3178996 beschrieben sind.
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Der
adenovirale Vektor kann auch eine DNA einschließen, die für einen angiogenen Peptid-Rezeptor
kodiert. Geeignete angiogene Peptid-Rezeptoren schließen z. B.
FLT-1, FLK-1 und FLT-4 ein. Tatsächlich
kann der adenovirale Vektor in bestimmten Ausführungsformen für eine DNA
kodieren, die eher alleine für
einen angiogenen Peptid-Rezeptor
für ein angiogenes
Peptid, als zusätzlich
zu einem angiogenen Peptid, kodiert.
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Die
DNA, die operativ an Expressionssignale verknüpft ist und für das angiogenes
Peptid kodiert, kann in irgendeine geeignete Region des adenoviralen
Vektors als eine Expressionskassette eingefügt sein. In dieser Hinsicht
wird der Fachmann auf seinem Gebiet leicht wahrnehmen, dass es gewisse Vorteile
mit sich bringt, einen adenoviralen Vektor zu verwenden, der in
einigen wichtigen Regionen des adenoviralen Genoms Defekte aufweist,
vor allem insofern, als solch ein Defekt in dem Vektor Platz für ein Transgen
läßt und gleichzeitig
den Virus an der Replikation hindert. Vorzugsweise wird das DNA-Segment
in die E1-Region des adenoviralen Vektors integriert. Wenn auch
das DNA-Segment in irgendeiner geeigneten Orientierung und in irgendeiner
geeigneten Region des adenoviralen Vektors als eine Expressionskassette
integriert werden kann, ist es bevorzugt, dass das DNA-Segment eine
Orientierung von rechts nach links aufweist. Damit, dass die Expressionskassette
eine Orientierung von rechts nach links aufweist, ist gemeint, dass
die Richtung der Transkription der Expressionskassette entgegengesetzt
zu der Region des adenoviralen Vektors ist, in der die Expressionskassette
inseriert wurde.
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Ein
beispielhafter adenoviraler Vektor für den vorliegenden erfinderischen
Vektor ist einer, dem die E1a-Region, Teile der E1B-Region und Teile
der E3-Region des adenoviralen Genoms fehlen, und, der die DNA enthält, die
für humanes
VEGF121 oder humanes VEGF165 kodiert,
wobei die DNA unter der Kontrolle des „CMV immediate early promoters" in der E1-Region
des adenoviralen Genoms steht. Solch ein Vektor unterstützt die
in vivo Expression von VEGF, die einen Tag nach Verabreichung maximal
ist und nur eine Woche nach Verabreichung nicht mehr oberhalb der
Ausgangswerte nachzuweisen ist. Dieser Verlauf ist insofern ideal,
als er ausreichend ist, ein wesentliches Wachstum der neuen Vaskulatur bewirken,
während
gleichzeitig die nachteilige Neovaskularisierung an entfernten Orten
minimiert wird. So kann, wenn der Vektor lokal dem Zielgewebe verabreicht
wird, mittels Standard-ELISA-Nachweistests keine VEGF-Expression
im Blutserum nachgewiesen werden.
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In
vorteilhafter Weise führt
die lokale Verabreichung des adenoviralen Vektors, der für humanes VEGF121 oder VEGF165 in
der E1-Region des adenoviralen Genoms kodiert, dazu, dass der Blutfluss
mindestens 3-fach in den Extremitäten von Säugetieren mit Ligationen der
Hüft- und
Oberschenkel-Arterien gesteigert ist (z. B. im Hinterlauf von Sprague-Dawley Ratten).
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
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Es
ist wünschenswert,
dass der angiogene Vektor dem Zielgewebe in einer pharmazeutischen Zusammensetzung
verabreicht wird, die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und
den angiogenen Vektor enthält.
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Irgendein
geeigneter pharmazeutisch akzeptabler Träger kann im Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung verwendet werden, und solche Träger sind
im Stand der Technik gut bekannt. Die Wahl des Trägers wird
teilweise durch den besonderen Ort, dem die Zusammensetzung verabreicht
werden soll, bestimmt sein, und von dem besonderen Verfahren, das
verwendet wird, um die Zusammensetzung zu verabreichen. Formulierungen,
die für
die Injektion geeignet sind, schließen ein: wässrige und nicht-wässrige Lösungen, isotonische sterile
Injektionslösungen,
die Antioxidantien enthalten können, Puffer,
Bakterizide und Lösungen,
die die Formulierung isotonisch zu dem Blut des vorgesehenen Empfängers machen,
und wässrige
bzw. nicht-wässrige sterile
Suspensionen, die suspendierende Inhaltsstoffe einschließen können, Aufschließungsmittel, verdickende
Inhaltsstoffe, Stabilisatoren und Konservierungsmittel. Die Formulierungen
können
in Einheits- oder Mehrfachdosen in verschlossenen Behältern, wie
Ampullen oder Fläschchen
vorliegen und können
in einem gefriergetrockneten (lyophilisierten) Zustand aufbewahrt
werden, was nur die Zufuhr von sterilem flüssigen Träger, z. B. von Wasser, unmittelbar
vor Verwendung erforderlich macht. Improvisierte Injektionslösungen und
Suspensionen können
aus sterilem Pulver, Körnchen
und Tabletten, so, wie oben beschrieben, hergestellt werden. Vorzugsweise ist
der pharmazeutisch akzeptable Träger
eine gepufferte Salzlösung.
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Obwohl
jedes geeignete Volumen an Träger im
Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
wird der angiogene Vektor vorzugsweise in kleinen Träger-Volumina
verabreicht, so dass das Gewebe, das vaskularisieren soll (d. h.
das Zielgewebe), mit dem angiogenen Vektor perfundiert wird, der
angiogene Vektor aber nicht durch das Blut, Lymphdrainage oder physikalische Mechanismen
(z. B. durch Gravitations- oder osmotische Strömung) zu Geweben, die nicht
Zielgewebe sind, transportiert wird.
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Bei
den meisten Verabreichungen, insbesondere zu einzelnen Organen,
wie z. B. bei humanen Myokard-Injektionen, wird das verabreichte
Volumen vorzugsweise geringer als 20 ml (z. B. ungefähr 0,1–20 ml)
pro Verabreichung sein und bevorzugter weniger als ungefähr 2,5 ml
(z. B. ungefähr
0,5–2,5 ml)
pro Verabreichung sein.
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Dosierung
-
Die
Bestimmung der geeigneten Dosierung des angiogenen Vektors kann
durch Fachleute auf ihrem Gebiet einfach ermittelt werden. Im allgemeinen werden
jedoch bestimmte Faktoren die zu verabreichende Dosierung beeinflussen.
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Obwohl
die geeignete Dosierung derart ist, dass die Angiogenese im Zielgewebe
induziert wird, ist die Dosierung vorzugsweise ausreichend, um eine therapeutische
und/oder prophylaktische Wirkung auf das Zielgewebe zu erreichen,
das von einem Gefäßverschluß betroffen
ist, oder dem Risiko unterliegt, einen solchen zu erleiden, was
zu einem ischämischen
Schaden des Gewebes führen
kann. Zusätzlich
sollte die Dosierung derart sein, dass die Induktion der Angiogenese
in einem Gewebe, das nicht Zielgewebe ist, minimiert ist.
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Die
Dosierung wird auch in Abhängigkeit
von der zu verabreichenden angiogenen Substanz variieren. Insbesondere
wird die Dosierung von dem verwendeten besonderen Vektor und der
DNA, die die Expression des angiogenen Peptids in dem Vektor kodiert
und kontrolliert, abhängen.
Eine dem Zielgewebe typischerweise verabreichte Dosis wird mindestens
ungefähr
1 × 106 pfu (z. B. 1 × 106 – 1 × 1013 pfu) sein, z. B. bei Verabreichung in
ein einzelnes Organ, wie das menschliche Herz. Vorzugsweise beträgt die Dosis
mindestens ungefähr
1 × 107 pfu (z. B. ungefähr 1 × 107–1 × 1013 pfu), bevorzugter mindestens ungefähr 1 × 108 pfu (z. B. ungefähr 1 × 108–1 × 1011 pfu) und am meisten bevorzugt mindestens
ungefähr
1 × 109 pfu (z. B. ungefähr 1 × 109–1 × 1010 pfu). Diese Dosis ist typischerweise für ein Volumen des
Zielgewebes von ungefähr
100 cm3, noch typischer für ein Volumen
des Zielgewebes von ungefähr 150
cm3, vorgesehen. Die Dosis wird mittels
multipler Anwendungen verabreicht und wird als solche auf die multiplen
Anwendungen aufgeteilt. Das heißt,
wenn die Dosis mit 10 Anwendungen verabreicht wird, beinhaltet jede
Anwendung dabei ungefähr
1 × 106–1 × 1012 pfu. Vorzugsweise beinhaltet jede Anwendung ungefähr 1 × 106–1 × 1012 pfu, bevorzugter ungefähr 1 × 107–1 × 1010 pfu und am meisten bevorzugt ungefähr 1 × 108–1 × 109 pfu. Wird die Dosierung in Partikeleinheiten
ausgedrückt
(pu), auch als virale Partikel bezeichnet, kann davon ausgegangen
werden, dass 100 Partikel/pfu vorliegen (z. B. 1 × 1012 pfu ist äquivalent zu 1 × 1014 pu). Bei einer einzelnen Runde der Vektorverabreichung,
bei der z. B. ein adenoviraler Vektor, dem die E1a-Region, Teile
der E1b-Region und Teile der E3-Region des adenoviralen Genoms fehlen,
und wobei der Vektor humanes VEGF121 oder VEGF165 unter der Kontrolle eines Standard-CMV "immediate early promoters" exprimiert, werden
ungefähr
107–1013 pfu, vorzugsweise ungefähr 109–1011 pfu, dem Zielgewebe (z. B. einen einzelnen
Organ, das das Zielgewebe enthält)
in einem geschätzten Volumen
von ungefähr
150 cm3 verabreicht. Unter diesen Umständen wird
eine substantielle VEGF-Produktion in dem Zielgewebe erreicht, ohne dass
eine VEGF-Expression in entfernten Geweben nachweisbar ist. In Hinblick
auf die multiplen Anwendungen des angiogenen Vektors kann weiterhin
jede Anwendung derart sein, dass ein Dosierungsgradient über die
Region, die durch die multiplen Anwendungen definiert ist, verabreicht
wird. Alternativ kann jede der multiplen Anwendungen derart sein,
dass eine im wesentlichen uniforme Dosis über die Region, die durch die
multiplen Anwendungen definiert ist, verabreicht wird.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die vorliegende Erfindung weiter, sollen aber keinesfalls so verstanden
werden, dass dadurch der Bereich der Erfindung eingeschränkt wird.
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Beispiel 1
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Vermögen
der vorliegenden Erfindung, die Angiogenese durch Verabreichung
eines replikationsdefizienten rekombinanten Adenovirus (Ad-Vektor) in vivo zu
induzieren.
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Der
replikationszdefiziente rekombinante Ad-Vektor, der die DNA für ein beispielhaftes
angiogenes Peptid (insbesondere VEGF-Peptid) VEGF165 enthält, wurde
nach den Techniken, die in Gastroenterology, 106, 1638–1644 (1994)
beschrieben wurden, konstruiert. Die DNA für VEGF165,
einschließlich der
Signalsequenz für
die Sekretion, wurde in ein Expressionsplasmid inseriert und stand
unter der Kontrolle des konstitutiven CMV "immediate-early promoter/enhancer". Das Expressionsplasmid
enthielt auch die Ad5-Sequenz, die von Nukleotid 3384 bis Nukleotid
5778 reicht (9,24 bis 16,05 "map
units"). Das die DNA
für VEGF165 tragende Plasmid wurde mit dem Plasmid
pJM17 (von F. Graham, McMaster Universität, Hamilton, Ontario, Kanada)
in 293-Zellen (American Type Culture Collection, CRL1573) co-transfiziert.
Das Plasmid pJM17 enthält
die gesamte Länge der
Ad5-DNA (36 kb) und pBRX, eine 4,2-kb-Insert, das in die E1-Region eingebracht
wurde, so dass die maximale Grenze, bis zu der DNA in das Ad-Kapsid verpackt werden
kann, um ungefähr
2 kb überschritten
wurde. Eine homologe Rekombination zwischen dem Expressionsplasmid
und pJM17 in den 293-Zellen ersetzte die E1-Region und das pBRX-Insert
mit der Expressionskassette von dem Expressionsplasmid. Das Wachstum
des adenoviralen Vektors, dem die E1-Region fehlte, ist auf komplementäre Zellen beschränkt und
wurde in 293-Zellen vorgenommen, eine humane embryonische Nieren-Zelllinie,
die durch Ad5 transformiert wurde und, die die E1-Region in trans
exprimiert. Das Kulturmedium für
die 293-Zellen war verbessertes "Minimal
Essential Medium",
dem 10% hitzeinaktiviertes, fötales
Kälberserum,
2 mmol/l Glutamin, 50 U/ml Penicillin und 50 μg/ml Streptomycin zugesetzt
wurde (alle von „Biofluids"). Nach der Co-Transfektion
wurden einzelne virale Plaques isoliert und in 293-Zellen amplifiziert. Der
Kontroll-Vektor, der die DNA für
das E. coli lacz-Gen trägt
und für
das Enzym β-Galaktosidase kodiert,
war AdCMV.βgal.
AdCMV.VEGF165 und AdCMV.βgal wurden in 293-Zellen vermehrt
und mittels CsCl-Dichtegradienten gereinigt.
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Nachfolgend
wurden die Präparationen
dialysiert und in Dialyse-Puffer (10 mmol/l Tris-HCl und 1 mmol/l MgCl2,
pH 7.4) bei –70°C mit 10%
Glycerin aufbewahrt. Der Titer jeder viralen Stammlösung wurde
mit dem Plaque-Test in 293-Zellen ermittelt und die Titer betrugen
konsistent zwischen 5 × 109 und 2 × 1011 pfu/ml.
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Um
die Wirkungen des Ad-vermittelten Gentransfers in vivo zu ermitteln,
wurden entweder AdCMV.VEGF165 oder AdCMV.βgal (2 × 1010 pfu) in 0,5 ml Matrigel resuspendiert.
Anschließend
wurden C57BL-Mäuse
(Jackson Laboratories, Bar Harbor, ME) subkutan mit den gesamten
0,5 ml Matrigel, das entweder AdCMV.VEGF165 oder
AdCMV.βgal
enthielt, nahe der abdominalen Mittellinie injiziert. Zusätzlich wurden
Tiere mit Vektor-freiem Matrigel injiziert. Die Mäuse wurden
gemäß vier verschiedener Protokolle
untersucht.
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Protokoll
1: Um festzustellen, ob in Matrigel resuspendierte Ad-Vektoren das
umliegende Gewebe infizieren, wurden die Mäuse entweder mit Matrigel,
das AdCMV.βgal
(n = 5) enthielt, oder mit Matrigel alleine (n = 3) injiziert. Die
Tiere wurden 6 Tage nach der Injektion getötet und das verfestigte Matrigel
wurde entfernt und fixiert. Nachfolgend wurde das Matrigel zerschnitten,
mit X-gal gefärbt
und auf Blaufärbung
hin untersucht.
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Protokoll
2: Um die Dauer der Expression des Transgens in vivo zu ermitteln,
wurden die Mäuse
entweder mit Matrigel, das AdCMV.VEGF165 enthielt
(n = 9), oder mit Matrigel alleine (n = 9) injiziert. Die Tiere
wurden getötet
und das verfestigte Matrigel wurde 3, 7 und 21 Tage nach der Injektion
entfernt. Die Gewebeblöcke
wurden sofort in OTC (Miles, Inc.) getaucht und schnell in flüssigem Stickstoff
gefroren. Die Gewebeblöcke
wurden bei –70°C für weniger
als einen Monat aufgewahrt. Zur immunhistochemischen Analyse wurden
10 μm dicke
gefrorene Schnitte (Microm-Kryotom) auf silanisierten Objektträgern aufgebracht
(Digene Diagnostics). Die Schnitte wurden für 15 min an der Luft getrocknet
und entweder bei –70°C für bis zu
48 Stunden aufbewahrt oder sofort in 1 × Histochoice (Amresco), das
0,1% Triton-X-100 (Sigma Chemical Co.) enthielt, für 12 Minuten
fixiert. Nachdem Waschen mit PBS (pH 7.4), wurden die Objektträger in 0,5%
Wasserstoffperoxid in Methanol inkubiert, um endogene Peroxidase-Aktivität zu inhibieren.
Primäre
anti-VEGF-Antikörper
aus Kaninchen wurden mit sekundärem
biotinylierten Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper aus Ziege und dem Avidin-Biotin-Komplex
nachgewiesen und mittels Diaminobenzidin sichtbar gemacht (alle
Detektionsreagenzien wurden von „Vector Laboratories" erhalten). Die Durchführung erfolgte
gemäß der Packungsbeilagen, mit
der Ausnahme, dass die Schnitte in der Blockierungslösung für mindestens
45 Minuten inkubiert wurden, bevor der primäre Antikörper zugesetzt wurde, und dass
die Inkubationen mit anti-VEGF oder Kontrollserum (1 : 6000 Verdünnung) über Nacht
bei 4°C
vorgenommen wurden. Die Schnitte wurden mit Hämatoxilin gegengefärbt. Die
anti-VEGF-Antikörper wurden
in Kaninchen hergestellt, außer
die Peptide wurden an ein Trägerprotein,
KLH, durch 0,2% Glutaraldehyd konjugiert. Die Antikörper gegen
KLH alleine wurden auch hergestellt und als Negativkontrolle verwendet.
Die Antikörper-Spezifität wurde durch
die Detektion von humanem VEGF auf Western Blots getestet und sowohl
anti-KLH und Kontrollserum (vor Immunisierung) wurden als Negativkontrollen
verwendet, um die Hintergrundsfärbung
zu bestimmen.
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Protokoll
3: Die Anwesenheit von neu gebildeten Blutgefäßen wurde wie in Lab. Invest.,
67, 519–528
(1992) beschrieben, an Mäusen
untersucht, die 14 Tage nach der Injektion mit Matrigel getötet wurden
(n = 8 Mäuse
für jeden
Ad-Vektor; 4 Mäuse wurden
in jedem von zwei separaten Experimenten verwendet). Die Gele wurden
durch Herausschneiden wiedergewonnen und fixiert. Histologische Schnitte
wurden mit "Masson's Trichome Stain" gefärbt und
auf das Vorliegen von Neovaskularisierung untersucht. Die Dicke
des Stromas, das das Matrigel umgab, wurde durch Messen des Abstandes
zwischen der Oberfläche
des Matrigels und dem Abdominalmuskel in zwei verschiedenen histologischen Schnitten
für jedes
verfestigte Matrigel ermittelt. Zehn Messwerte wurden in 50 bis
100 μm Abständen aus
jedem histologischem Schnitt gewonnen und die 20 Messwerte von den
zwei Schnitten wurden gemittelt, um die Stromadicke für jedes
einzelne verfestigte Matrigel anzugeben.
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Protokoll
4: Die angiogene Antwort wurde über
den Hämoglobingehalt
in dem verfestigtem Matrigel bestimmt (n = 10 Mäuse für jeden Ad-Vektor; 3 oder 4
Mäuse wurden
in jedem der drei separaten Experimente verwendet).
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Bei
Experimenten, die durchgeführt
wurden, um zu untersuchen, ob in Matrigel resuspendierte Ad-Vektoren
aus dem Gel diffundieren und umgebendes Gewebe infizieren können, wurden
die Mäuse
6 Tage nach der Injektion mit Matrigel alleine oder Matrigel, das
AdCMV.βgal
enthielt, getötet
und das verfestigte Matrigel wurde mit X-gal gefärbt. X-gal-positive Zellen
wurden in dem das Matrigel umgebenden Stroma gefunden. Im Gegensatz
dazu wurden keine blauen Zellen in dem Gewebe nachgewiesen, welches
das uninfizierte verfestigte Matrigel umgab. In anderen Experimenten
wurde die Dauer der Ad-vermittelten VEGF165-Genexpression
in vivo untersucht. Mittels immunhistochemischer Färbung wurde
festgestellt, dass in dem Gewebe, das das verfestigte Matrigel umgab,
das 3 Tage nach der Co-Injektion von Matrigel und AdCMV.VEGF165 wiedergewonnen wurde, VEGF-positive Zellen
nachweisbar waren. Die Färbung
war am Tag 7 am intensivsten und nur eine wenige Zellen waren 21
Tage nach der Injektion immunpositiv. Die Inkubationen in der Abwesenheit von
dem primären
Antikörper
zeigten keine Immunfärbung.
Die Inkubationen mit dem Antikörper
gegen das Trägerprotein
zeigten eine positive Reaktion in der abdominalen Muskelschicht,
jedoch wurde keine positive Reaktion in dem Gewebe, das das verfestigte
Matrigel umgab, gefunden. Das verfestigte Matrigel wurde 14 Tage
nach der Injektion histologisch untersucht und die Angiogenese wurde
als Reaktion auf AdCMV.VEGF165 in den das
Matrigel umgebenden Geweben untersucht. Diese Wirkung war mit einer gesteigerten
Vaskularisierung und Dicke der Stromamatrix, die das Matrigel umgab,
verbunden. Im Gegensatz dazu bewirkte AdCMV.βgal eine geringe Verdickung
der Stromamatrix um das Matrigel herum, ohne jedoch eine gesteigerte
Vaskularisierung zu induzieren, und Matrigel alleine bewirkte keine
Verdickung des Stromas oder Angiogenese. Weiterhin zeigte die quantitative
Bestimmung der Angiogenese, dass der Hämoglobingehalt in dem verfestigten Matrigel
mit AdCMV.VEGF165 vierfach höher war,
als im Fall der Gelexplantate mit AdCMV.βgal. Eine signifikante Zunahme
im Hämoglobingehalt
wurde auch mit AdCMV.βgal
infizierten, im Vergleich zu uninfiziertem, verfestigtem Kontroll-Matrigel
beobachtet. Zusammengenommen zeigen diese Ergebnisse, dass ein adenoviraler
Vektor, der DNA umfasst, die für
ein angiogenes (insbesondere VEGF) Peptid kodiert, die Angiogenese
in vivo induziert.
-
Beispiel 2
-
Dieses
Beispiel erläutert
das Vermögen
der vorliegenden Erfindung, den in vivo Gentransfer in das Myokard
unter Verwendung eines replikationsdefizienten adenoviralen Vektors
zu steuern.
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Ein
replikationsdefizienter Vektor, AdCMV.VEGF, war ein E1a–,
partieller E1b–, partieller E3–-adenoviraler
Vektor, der eine Expressionskassette in der E1-Position enthielt,
die den Cytomegalovirus „immediate
early promoter/enhancer" (CMV)
enthielt, der die DNA für
humanes VEGF165 antreibt. AdCMV.Null (ähnlich zu
AdCMV.VEGF, aber ohne Gen in der Expressionskassette) wurde als
ein Kontroll-Vektor in den in vitro Experimenten verwendet. AdCMV.CAT
(ähnlich
zu AdCMV.VEGF, aber für
Chloramphenicol-Acetyl-Transferase
kodierend) wurde verwendet, um ein Markergen zu transferieren und
zu exprimieren. Alle adenoviralen Vektoren wurden in 293-Zellen
vermehrt, mittels CsCl- Dichtegradienten gereinigt,
dialysiert und der Titer mit dem Plaque-Assay bestimmt. Die Vektoren
wurden in 50 μl
Aliquots bei –70°C gelagert.
-
Männliche
Mongrel-Hunde (25–30
kg) wurden für
alles Untersuchungen verwendet. Die Betäubung wurde intravenös durch
Methohexital induziert (Brevital; Eli Lilly, Indianapolis, Indianapolis,
Indiana; 10 mg/kg), und nach der Intubation wurde die Betäubung durch
inhaliertes Isofluran aufrecht gehalten (1–2% in 2–3 l O2).
Für direkte
myokardiale Injektionen wurde eine links-laterale Thorakotomie unter
sterilen Bedingungen durchgeführt.
Das Perikard wurde anterior bis zum Nervus phrenicus geteilt, und
drei getrennte Nähte
(5-0 Monofilament) wurden zur Markierung, in Abständen von
3,5 cm, entlang der freien Wand des linken Ventrikels platziert.
Die adenoviralen Vektoren wurden an markierten Stellen in einem Volumen
von 100 μl,
mit Hilfe einer 0,5 ml Spritze und einer 30-gauge-Nadel, verabreicht.
Die Nadelspitze wurde in 3–5
mm Tiefe von der epikardialen Oberfläche entfernt, positioniert,
und eine ausreichende Freisetzung wurde visuell bestätigt. Das
Perikard und der Brustkorb wurden mittels Standardtechniken wieder
geschlossen, und den Tieren wurde es erlaubt, sich zu erholen.
-
Um
festzustellen, ob anhaltende lokale Spiegel eines therapeutischen
Proteins im Myokard zu erreichen sind, wurde AdCMV.VEGF (109 pfu) durch direkte myokardiale Injektion
(zwei Injektionen pro Tier; 12 Tiere) verabreicht. Gewebeproben
(1 cm3) wurden von dem Ort der Vektorverabreichung
entnommen und sofort, bzw. 2, 5, 7, und 14 Tage nach Vektorverabreichung,
auf eine VEGF-Expression untersucht. Die mit dem AdCMV.CAT-Vektor
injizierten Gewebe wurden als Negativkontrolle verwendet.
-
Die
Quantifizierung der VEGF-Expression im Myokard erfolgte mit dem „Quantikine
Immunassay" für humanes
VEGF (R & D Systems,
Inc., Minneapolis, MN). Gewebeproben (0,5 g), entnommen von den Orten
der Vektorverabreichung, wurden mit Proteinlysis-Puffer homogenisiert
(10 mmol/l Tris-HCl, pH = 8, 0,14 mol/l NaCl, 0,25% NaN3,
2% Triton X-100, und 1 mmol/l Phenylmethylsulfonylfluorid; 2 ml/g
Gewebe), Proteinbestimmungen wurden durchgeführt, Aliquots des Proteinlysats
(100 μg)
wurden in 3 Parallelen untersucht und die Absorption bei 450 nm
mit einem Mikroplatten-Lesegerät ermittelt.
Die VEGF-Konzentration wurde auf mg Protein bezogen. Die räumliche
Grenze der VEGF-Expression wurde durch Untersuchung von Gewebeproben
aus Tieren, die am Tag 7 getötet
wurden, bestimmt. Die Gewebe wurden in zentrale, periphere, epikardiale
und endokardiale Anteile getrennt, und jedes Gewebe wurde separat
auf VEGF-Expression untersucht.
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Um
zu bestimmen, ob eine lokale VEGF-Expression zu nachweisbaren Mengen
an VEGF im Serum führt,
wurden Blutproben von Tieren vor Vektorverabreichung bzw. am Tag
der Tötung,
2, 5, 7 und 14 Tagen nach Vektorverabreichung, untersucht. Die Quantifizierung
von VEGF wurde mit dem Enzym-gekoppelten immunabsorbierenden Test
mit 50 μl
Serumprobe durchgeführt.
-
Um
die systemische Wirkung der direkten Injektionen der adenoviralen
Vektoren in das Myokard zu untersuchen, wurde die Serumbiochemie
und die vollständigen
Blutbild-Parameter über die
Zeit verfolgt. Blutproben für
die Ermittlung der Zahl weißer Blutzellen,
des Hämatokrits,
der Plättchenanzahl,
der alkalischen Phosphatase, der Serum-Glutamin-Pyruvat-Transaminase, des Bilirubins
und des Kreatins wurden von den Tieren vor der Vektorverabreichung bzw.
2, 7 und 14 Tage nach Vektorverabreichung untersucht. Die Werte
für jeden
Zeitpunkt wurden gemittelt. Die Bestimmungen der Serumbiochemie
erfolgte mit dem „Du
Pont Analyst Benchtop Chemistry System" (Du Pont Co., Wilmington, DE), und
die vollständige
Bestimmung der Blutbild-Parameter wurde mit dem „System 900 Hematology Analyzer" (Serono Diagnostics,
Allentown, PA) durchgeführt.
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Um
die Wirkung von einem direkten myokardialen Gentransfer auf die
Herzfunktion zu ermitteln, wurde eine transthorakale, zweidimensionale
Doppleranalyse und Echokardiogramme mit einem „Hewlett Packard 2500 Echocardiograph"-Gerät (Hewlett-Packard Co., Andover,
MA) und einem 3.5-MHz-Wandler durchgeführt. Die folgenden Bilder wurden
vor der Operation und entweder 5–7 Tage oder 14 Tage postoperativ
aufgenommen: Die parastemale Ansicht in der langen Achse, die parastemale Ansicht
in der kurzen Achse an der Spitze der papillären Muskel und die apikale
Fünf-Kammer
Ansicht. Eine gepulste Doppler-Echokardiographe wurde auch vom apikalen
5-Kammer-Blick auf
der Ebene des Aorta-Annulus' durchgeführt.
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Eine „off-line" Analyse der lokalen
Wanddickenzunahme wurde durch Nachfahren der endokardialen und epikardialen
Oberflächen
des linken Ventrikels sowohl in der Diastole als auch in der Systole ermittelt.
Der Ventrikel wurde dazu in sechs gleiche radiale Segmente eingeteilt,
das Segment 1 befand sich am unteren ventrikulären Septum und nachfolgende
Segmente wurden fortlaufend im Uhrzeigersinn nummeriert, so dass
Segment 6 an der unteren Wand endete. Die Segmente 3 und 4 repräsentierten daher
die anterolaterale freie Wand des linken Ventrikels. Die mittlere
Wanddickenzunahme jedes Segments wurde ermittelt. Die systolische
Wandverdickung in jedem Segment wurde als mittlere systolische Wanddickenzunahme
minus der mittleren diastolischen Wanddickenzunahme definiert. Um
die globale linksventrikuläre
Funktion zu bestimmen, wurde das Herzminutenvolumen mittels einer
Standard-Doppleranalyse des Herzschlagvolumens (Gebiet des Aorta-Annulus' multipliziert mit
dem Geschwindigkeits/Zeit-Integral des Fliessgeschwindkeitsprofils über dem
Aorta-Annulus) sowie
die Herzschlagrate ermittelt.
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Die
Bestimmung der VEGF-Proteinexpression in vivo wurde nach der direkten
myokardialen Verabreichung von AdCMV.VEGF mit dem Enzym-gekoppelten
immunabsorbierenden Test ermittelt. Die Quantifizierung der VEGF-Expression
im Myokard über
die Zeit ergab, dass der AdCMV.VEGF-Vektor, 2 Tage nach Vektorverabreichung,
einen mehr als 18-fachen Anstieg gegenüber dem Ausgangswert der VEGF-Expression
induzierte, und 7 Tage nach Vektorverabreichung war die Expression
noch 15-fach erhöht.
Im Gegensatz dazu bewirkte die Verabreichung des Kontrollvektors
AdCMV.CAT zu keinem Untersuchungszeitpunkt eine signifikante Erhöhung des
VEGF-Spiegels gegenüber
dem Ausgangswert. Die VEGF-Spiegel am Tag 0, die sofort nach Vektorverabreichung
erhalten wurden, waren ähnlich
denen im unbehandelten Gewebe, was bestätigt, dass die virale Präparation
nicht mit VEGF-Protein
verunreinigt war. Darüber
hinaus konnten zu keinem Untersuchungszeitpunkt VEGF-Mengen in dem
Serum behandelter Tiere nachgewiesen werden, was die Annahme stützt, dass
die Freisetzung von adenoviraler Vektoren eine geeignete Methode
für den
lokalen Gentransfers darstellt.
-
Die
Verabreichung von AdCMV.VEGF war auch durch eine breite räumliche
Begrenzung der Genexpression charakterisiert, was mit den Daten, die
mit dem Marker-Gentransfer erhalten wurden, übereinstimmt. Im Gegensatz
zu den Ergebnissen, die für
AdCMV.CAT erhalten wurden, waren jedoch 7 Tage nach Verabreichung
von AdCMV.VEGF, bis zu 15 mm von dem Ort der Vektorverabreichung
entfernt, die Spiegel der VEGF-Expression in allen vier räumlichen
Regionen, bis zu 15 mm vom Ort der Vektorverabreichung entfernt,
gleichermaßen
angestiegen (zentrales und peripheres Epikard und zentrales und
peripheres Endokard), was eine gleichmäßige Verteilung des Proteins
in allen Geweben nahe legt.
-
Alle
Tiere, die adenovirale Vektoren erhielten, überlebten bis zu dem vorher
bestimmten Zeitpunkt der Tötung.
Keines der Tiere zeigte eine Störung
in der Entwicklung oder Tachykardie oder war fiebrig, und es entwickelten
sich auch keine Wundinfektionen. Gegenüber den Kontrollen waren in
den Tieren 2, 7 und 14 Tage nach Vektorverabreichung keine signifikanten
Veränderungen
in der Zahl weißer Blutkörperchen,
im Hämatokrit,
in der Plättchenzahl, der
alkalischen Phosphatase, der Serum Glutamin-Pyruvat-Transaminase,
des Bilirubins oder des Kreatins festzustellen.
-
Echokardiogramme,
die vor Vektorverabreichung und 5–7 oder 14 Tage nach Vektorverabreichung
erstellt wurden, zeigten keine signifikanten Veränderungen in der globalen oder
lokalen ventrikulären
Funktion. Bei der Ermittlung der regionalen Wandbewegung waren keine
signifikanten Unterschiede in der systolischen Wanddickenzunahme von
irgendeinem der sechs radialen Segmente zwischen den prä- und postoperativen
Untersuchungen festzustellen. Auch das Herzminutenvolumen veränderte sich
nicht signifikant zwischen den prä- und postoperativen Untersuchungen.
-
Zusammenfassend
wurde gezeigt, dass eine breite räumliche Begrenzung der Genexpression nach
direktem myokardialen Gentransfer mittels Adenovirus vorliegt, und
es wurde gezeigt, dass das angewendete Verfahren zur Freisetzung
sicher war und gut toleriert wurde. Weiterhin wurde mittels eines Modells
am Großtier,
das eine ähnliche
Physiologie wie Menschen aufweist, gezeigt, dass eine in vivo Verabreichung
eines adenoviralen Vektors, der für ein angiogenes Protein kodiert
(insbesondere VEGF), in einer für
mehrere Tage anhaltenden, lokalen Proteinexpression nach dem Gentransfer
resultiert.
-
Beispiel 3
-
Diese
Beispiel erläutert
das Vermögen
der vorliegenden Erfindung, mittels adenoviralen Gentransfers eines
angiogenen Peptids (insbesondere VEGF), vor einem drohenden Gefäßverschluß durch Induktion
von Angiogenese zu schützen.
-
Ein
Modell für
einen akuten Gefäßverschluß, der eine
schon vorher bestehende Ischämie überlagert,
wurde mit Sprague Dawley-Ratten im Gewicht von 250 bis 300 g geschaffen.
Die Tiere wurden intramuskulär
mit Ketamin (100 mg/kg) und Xylazin (2 mg/kg) betäubt, eine
Laparatomie wurde entlang der Mittellinie unter sterilen Bedingungen
vorgenommen, und die linke gemeinsame Hüftarterie wurde abgebundenen
und geteilt. Die adenoviralen Vektoren wurden dann in das linke
iliofemorale Fettgewebe verabreicht und der Muskel und das Abdomen
wurden in zwei Schichten mit einer nicht-absorbierenden Naht geschlossen.
AdVEGF (Gesamtdosis = 4 × 109 pfu), der Kontrollvektor AdNull (Gesamtdosis
= 4 × 109 pfu) oder PBS (Gesamtdosis = 4 × 100 μl) wurden zum
Zeitpunkt der Hüftarterienligation
an vier Stellen mit einem Volumen von 100 μl unter Verwendung einer 0,5
ml Spritze mit einer 30-gauge-Nadel
injiziert. In den Gebieten, die für die kollaterale Gefäßbildung vorgesehen
waren, wurden vier einzelne Vektorverabreichungen an bestimmten
Stellen in die linke iliofermorale Region jedes Tiers vorgenommen,
einschließlich
des retroperitonealen und Leisten-Fettgewebes, des Lendenmuskels
und des Quadrizeps-Muskels. Bei einer zusätzlichen Gruppe von Kontrolltieren
wurde nur eine unilaterale Ligation der gemeinsamen Hüftarterie
ohne Behandlung durchgeführt.
-
Drei
Wochen nach der Ligation der linken gemeinsamen Hüftarterie
und der Vektorverabreichung wurden die Tiere, wie oben beschrieben,
betäubt, und
die linke gemeinsame Femoral-Arterie wurde abgebunden und auf der
Ebene des Leistenbands geteilt. Eine sofortige Analyse des relativen
Hinterlauf-Blutflusses und der Gefäßausbildung wurde in der angegebenen
Reihenfolge mit folgenden Techniken untersucht: (1) 99mTc-markiertes
Sestamibi; (2) farbige Mikrokugeln; (3) Angiographie; und (4) histologische
Quantifizierung der Blutgefäßzahl.
-
Der
replikationsdefiziente Vektor AdVEGF war ein E1a–,
partieller E1b–, partieller E3–-adenoviraler Vektor,
der eine Expressionskassette in der E1-Position enthielt, die den
Cytomegalovirus "immediate
early promoter/enhancer" (CMV)
enthielt, der die Expression für
humanes VEGF165 steuert. AdNull (ähnlich zu
AdVEGF, aber ohne Gen in der Expressionskassette) wurde als Kontrollvektor
verwendet. Alle adenoviralen Vektoren wurden in 293-Zellen vermehrt,
mittels CsCl-Dichtegradienten gereinigt, dialysiert und bei –70°C aufbewahrt.
Der Titer jeder Virus-Stammlösung
wurde mit dem Plaque-Test in 293-Zellen ermittelt. Es wurde gezeigt,
dass alle viralen Stammlösungen
frei von replikationskompetentem Wildtyp-Adenovirus waren.
-
Zur
Bestätigung,
dass der AdVEGF-Vektor den Transfer und die Expression der VEGF-DNA an Fett- und
Muskelgewebe vermitteln kann, wurde ein Enzym-gekoppelter Immuntest
(ELISA) verwendet, um die VEGF-Spiegel in Geweben, die 0, 1, 3,
5 und 7 Tage nach der Ligation der gemeinsamen Hüftarterie und Vektorverabreichung
gewonnen wurden, zu bestimmen (109 pfu/Ort;
n = 3 zu jedem Zeitpunkt). Retroperitoneales Fettgewebe und Quadrizeps-Muskel
von Tieren, die mit den Vektoren behandelt worden waren, wurden
entnommen, in Phosphat-gepufferter Salzlösung gespült, pH 7.4 (PBS) und mit Proteinlysis-Puffer
homogenisiert [10 mM Tris-HCl pH = 8, 0,14 M NaCl, 0,025% NaN3, 2% Triton-X-100, und 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
(2 ml/g Gewebe)]. Um zu bestätigen,
dass das synthetisierte VEGF lokal verbleibt, wurde von jedem Tier,
zu den oben genannten, Zeitpunkten Serum gewonnen. Proteinbestimmungen
erfolgten mit der Bradford-Methode, und ein ELISA für VEGF („Quantikine
Immunassay" für humanes
VEGF, R & D Systems,
Minneapolis, MN) wurde unter Verwendung von 50 μg Gewebe durchgeführt (jeder
Test wurde für
jedes Tier in zwei Parallelen durchgeführt). Die Absorption wurde
bei 450 nm unter Verwendung eines Mikroplatten-Lesegerätes bestimmt
und die VEGF-Konzentration wurde auf mg Protein bezogen.
-
99mTc-markiertes "sestamibi scanning" wurde verwendet, um den Blutfluss zu
dem Hinterlauf zu bestimmen. Dazu wurde die rechte Drosselvene durch einen
begrenzen rechten Schnitt am Hals ermittelt, und 2–3 mCi des 99mTc-markierten Sestamibi (Cardiolite, Dupont
Pharma, North Billerica, MD) wurde in einem Volumen von 0,5 ml PBS
(0,9%) intravenös
injiziert. Ungefähr
15 min nach der Injektion wurden die Tiere, auf dem Rücken liegend,
auf den unteren Detektor eines „ADAC Vertex Zweikopf-Gamma-Kamerasystems" (ADAC Laboratories,
Milpitas, CA) positioniert, und ventral und dorsal wurden Ganzkörper-Gamma-Kamerabilder
mittels eines Niedrigenergie-Hochauflösungs-Parallelloch-Kollimators
und eines „Photopeak"-Energiefenster von
140 keV + 10% aufgenommen. Mindestens 2 × 105 „counts" wurden pro Tier
simultan von den dorsalen (unterer Detektor) und ventralen (oberer
Detektor) Bildern aufgenommen. PegasysTM Computer
und Bildverarbeitungssoftware (ADAC Laboratories) wurde verwendet,
von einer Person im Blindmodus über
das Zentrum der Waden des linken und rechten Hinterlaufs konsistente
rechteckige „regions
of interest" (ROI)
manuell zu markieren, und die mittlere Zahl an „counts/pixel" wurde in diesen
Gebieten bestimmt. Für
das geometrische Mittel der ventralen und dorsalen Bilder wurde der
relative Blutfluss als Verhältnis
der mittleren „counts/pixel" in der ROI des abgebundenen
(linken) Hinterlaufs zu den mittleren „counts/pixel" in der ROI des kontralateralen
(rechten) Kontroll-Hinterlaufs angegeben.
-
Der
Blutfluss zu dem ischämischen
(linken) Hinterlauf relativ zum normalen (rechten) Hinterlauf wurde
auch durch intra-arterielle Verabreichung von 15 μm-Farb-Mikrokugeln
bestimmt, indem die Blutgefäße zum Hinterlauf
auf ihre Funktion hin untersucht wurden. Die abdominale Aorta wurde
durch eine Mittellinien-Laparatomie ermittelt und großzügig mit
einer 4-0 Seidennaht eingekreist. Unmittelbar distal zur Naht wurde
ein 24-gauge, 3,4-Zoll (1,9 cm) „Angiocath"-Katheter (Becton Dickinson Vascular
Access, Sandy, UT) in die infrarenale Aorta eingeführt, und 0,5
ml einer Nitroglycerin-Lösung
[Abbott Laboratories, North Chicago, IL (500 μg/ml)] und 2 × 106 15 μm-Farbmikrokugeln
[E-Z Trac, Los Angeles, CA (2 × 106 Mikrokugeln in 200 μl)] wurden gevortext und durch
den Katheter innerhalb von 20 Sekunden injiziert, um eine geeignete
Vermischung der Mikrokugeln zu gewährleisten. Nach Tötung wurde
die gesamte Hinterlauf-Wadenmuskulatur
von Haut und Knochen freigeschnitten, gewogen, mit Gewebeverdau-Reagenzien 1 und
2 (E-Z Trac), gemäß Herstellerangaben,
verdaut und in 50 μl
Mikrokugel-Zählreagenz
(E-Z Trac) resuspendiert. Die Mikrokugeln wurden von einer Person
im Blindmodus, unter Verwendung eines manuellen Hämozytometers,
ausgezählt, mit
einem Minimum von 400 gezählten
Mikrokugeln pro Probe. Die Zahl der Mikrokugeln pro Gramm Gewebe
wurde als Mikrokugeln/g (Feuchtgewicht) Gewebe in dem ligierten
Hinterlauf im Vergleich zu den Mikrokugeln/g Feuchtgewicht in der
kontralateralen Hinterlauf-Kontrolle angegeben.
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Die
Angiographie wurde verwendet, um makroskopisch die Gefäßausbildung
zu untersuchen. Dafür
wurden die Tiere, auf dem Rücken
liegend, in einem Abstand von 20 cm von dem Kollimator eines „Mobile
Surgical X-ray System BV25" (Philips,
Holland) positioniert. Unter Verwendung eines 24-gauge, 3/4-Zoll
(1.9 cm) Angiokatheters (Becton Dickinson, Sandy, UT), der in die
infrarenale Aorta eingeführt
wurde, wurden 0.5 ml Nitroglycerin (500 μg/ml; Abbott Laboratories) innerhalb
von 20 Sekunden injiziert. Sofort danach wurden 3 ml Renograffin-76 (Squibb
Diagnostics, New Brunswick, NJ) durch den Katheter in die distale
Aorta injiziert, und Leuchtschirm-Bilder wurden in Abständen von
2 Sekunden aufgenommen. Repräsentative
Bilder, die die maximale arterielle Trübung zeigen, wurden entwickelt, und
der Gefäßausbildung
wurden durch drei Untersucher im Blindmodus Punktzahlen, „Scores", zugeordnet. Ein
Gefäß-Score
wurde für
jedes Tier so bestimmt, dass eine Linie senkrecht zu dem Mittelpunkt der
Längsachse
des Oberschenkels gezogen wurde, und die Zahl der Gefäße, die
diese Linie kreuzten, wurde von jedem Beobachter bestimmt, gemittelt
und als Gefäß-Score
angegeben.
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Eine
histologische Untersuchung wurde verwendet, um die Gefäßausbildung
auf der Ebene der kleinen Gefäße, an den
Orten, denen die adenoviralen Vektoren verabreicht worden waren,
zu quantifizieren. Für
die behandelten Fettgewebe wurde 1 cm3 Fettgewebe
als Probe von den Orten der Vektorverabreichung entnommen, in PBS
gewaschen und in 4% Formalin bei 4°C aufbewahrt. Die Proben wurden in
Paraffin eingebettet, in einer zur Gewebeoberfläche parallelen Fläche wurden
serielle 5 μm-Querschnitte in Abständen von
50 μm hergestellt,
und eine immunhistochemische Färbung
wurde für
alpha-Actin, ein Endothelzell-spezifisches Antigen, durchgeführt. Die
Paraffin-Schnitte wurden mit 1,5% Pferdeserum für 20 Minuten bei Raumtemperatur
blockiert, um eine unspezifische Bindung zu verhindern und mit dem
primären
Antikörper
(monoklonaler anti-Mensch alpha-Actin; Sigma, St. Louis, MO) in
einer Verdünnung
von 1/500 für
60 Minuten inkubiert. Die Objektträger wurden dann nacheinander
(jeweils 30 Minuten) in biotinyliertem anti-Maus IgG aus Pferd, ABC-Reagenzien
(Vector Laboratories, Burlingame, CA) und neues Fuchsin-Substrat
für alkalische
Phosphatase (Dako Corp., Carpenteria, CA) inkubiert und dann mit
Hämatoxylin
gegengefärbt.
Die Schnitte wurden im Blindmodus von drei Beobachtern bei einer
Vergrößenung von
100× untersucht.
Fünf zufällige Gefäßfelder
von weniger als 80 μm
wurden pro Objektträger
ausgezählt;
6 Objektträger
wurden pro Probe untersucht. Die Zahlen wurden gemittelt und als
Blutgefäßzahl pro
mm2 angegeben.
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Um
die Gefäßausbildung
in den behandelten Regionen des Skelettmuskels zu untersuchen, wurden
1 cm3 Proben des Quadrizeps-Muskels von
den Orten der Vektorverabreichung entnommen, in PBS gewaschen und
dann in ansteigenden Konzentrationen Saccharose-Phosphat-Lösung (25°C, 1 Stunde) fixiert.
Die Skelettmuskelproben wurden dann in einer 2 : 1 20% Saccharose/OCT-Mischung
(Tissue Tek, Sakura Finetek, Torrance, CA) bei –70°C eingefroren. Die gefrorenen
Schnitte wurden dann in 5 μm-Schnitte
geschnitten und auf den Objektträgern bei –70°C eingefroren.
Die gefrorenen Schnitte wurden auf Raumtemperatur erwärmt, für alkalische Phosphatase
mit einem unlöslichen
Substrat 5-Bromo-4-Chloro-3-Indolylphosphat und Nitroblautetrazolium
(BCIP/NBT Tablette, Sigma, St. Louis, MO) für alkalische Phosphatasen gefärbt (25°C, 1 Stunde), und
mit Eosin gegengefärbt.
Die Schnitte wurden bei einer Vergrößerung von 400× durch
drei Beobachter im Blindmodus untersucht. Die Kapillaren pro Muskelfaser
wurden quantifiziert und als Anzahl Kapillaren pro Muskelfaser angegeben.
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Ein
erfolgreicher AdVEGF-vermittelter Gentransfer und Expression in
Fettgewebe und Skelettmuskel wurde durch einen ELISA bestätigt. In
keinem der Gewebe gab es eine nachweisbare VEGF-Expression am Tag
0 (Gewebe sofort nach der Vektorverabreichung entnommen), ähnlich zu
unbehandeltem Fettgewebe und Skelettmuskel, was bestätigt, dass
die Vektorpräparation
nicht mit VEGF-Protein verunreinigt war. In beiden Geweben zeigte
die Quantifizierung der VEGF-Expression, dass die Verabreichung
von AdVEGF in einer VEGF-Expression resultiert, die 1 Tag nach Vektorverabreichung
ihr Maximum erreichte und dann über
mehrere Tage hinweg abnahm, bis der Ausgangswert 1 Woche nach Vektorverabreichung
wieder erreicht war. Im Gegensatz dazu resultierte die Verabreichung
des AdNull-Kontroll-Vektors in keinem der untersuchten Gewebe und zu
keinem Untersuchungszeitpunkt in einer nachweisbaren VEGF-Expression.
Es ist wichtig, festzuhalten, dass in Übereinstimmung mit dem Konzept, dass
die adenovirale Vektorfreisetzung einen örtlich begrenzten Gentransfer
und eine Methode zur Genexpression liefert, zu keinem Zeitpunkt
in dem Serum von AdVEGF-behandelten Tieren nach der Vektorfreisetzung
VEGF nachgewiesen werden konnte, und dass die Verabreichung von
AdNull nicht in gesteigerten Serumspiegeln von VEGF im Vergleich
zur Kontrolle führte.
Endogenes VEGF konnte im Serum oder in den Geweben nicht nachgewiesen
werden, da der in den Experimenten eingesetzte ELISA nur humanes
VEGF und nicht VEGF aus der Ratte detektieren kann.
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99mTc-markiertes „sestamibi imaging" zeigte in den mit
AdVEGF behandelten Tieren einen signifikant gesteigerten relativen
Blutfluss zum ischämischen
Hinterlauf. Die eingelesenen radioaktiven Bilder der AdNull-behandelten
Kontrolltiere zeigten niedrige Radioaktivität in der Waden-Region des abgebundenen
Hinterlaufs. Unbehandelte und PBS-behandelte Kontrolltiere zeigten ähnlich niedrige
Radioaktivität
in diesen Regionen wie die Ad-Null-Kontrollen. Obwohl sowohl die
AdNull- als auch die PBS-Kontrollen niedrige Radioaktivitätsspiegel
in der Waden-Region aufwiesen, waren die Werte der AdNull-Gruppe
etwas höher
als in der PBS-Gruppe.
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Eine
Analyse mit farbigen Mikrokugeln zeigte, dass der relative Blutfluss
infolge der Femoral-Arterien-Ligation in den AdVEGF-behandelten
Tieren fast dreimal höher
als war, als der, der in irgendeinem der Kontrolltiere beobachtet
worden war (AdNull-behandelt,
PBS-behandelt oder unbehandelte Tiere). Der relative Blutfluss in
unbehandelten und PBS-behandelten Kontrollen war ähnlich dem
in AdNull-behandelten Tieren. Die Zunahme des relativen Blutflusses
in den AdVEGF-behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrollen,
berechnet als das Verhältnis
von Mikrokugeln/g Gewebe in dem ligierten Hinterlauf im Vergleich
zu den Mikrokugeln/g Gewebe in dem kontralateralen Kontroll-Hinterlauf,
beruhte auf einer Zunahme der Zahl der Mikrokugeln in dem ligierten
Hinterlauf und nicht aus einer Abnahme der Zahl der Mikrokugeln
in dem kontralateralen Kontroll-Hinterlauf. Um zu bestätigen, dass
die farbigen Mikrokugeln während
der Injektion genügend
gut gemischt waren, wurde der relative Blutfluss zu jedem Hinterlauf
in separaten Tiergruppen quantifiziert, ohne dass irgendeine Hüft- oder Oberschenkelarterien-Ligation
(n = 6) vorgenommen wurde. Der relative Blutfluss (links gegenüber rechts)
betrug in diesen Tieren 99% + 7%.
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Die
Angiographie zeigte eine signifikant stärkere Gefäßausbildung in dem ligierten
Hinterlauf der AdVEGF-behandelten Tieren als in den Kontrollen, wobei
die Kollateralen-Bildung
teilweise das distale Gefäßsystem
des Hinterlaufs wiederherstellte. Der angiographische Gefäß-Score
in dem abgebundenen Hinterlauf der AdVEGF-behandelten Tiere war signifikant größer als
der von unbehandelten, PBS-behandelten und AdNull-behandelten Kontrollen.
Die Anzahl der angiographisch sichtbaren Kollateralgefäße in den
unbehandelten und PBS-behandelten Tieren war ähnlich, wie auch die Zahl der
Gefäße in den
PBS- und AdNull-behandelten Tieren. Die Zahl der Gefäße in den
unbehandelten Kontrollen war größer als
die in der AdNull-Gruppe, aber beide waren kleiner als in der AdVEGF-Gruppe.
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Die
histologische Untersuchung der Gefäßausbildung im Fettgewebe und
im Skelettmuskel stimmte mit den Beobachtungen des relativen Blutflusses
und des angiographischen Nachweises einer gesteigerten Gefäßausbildung überein.
Im Vergleich zu unbehandelten, PBS-behandelten und AdNull-behandelten
Kontrollen wurde 21 Tage nach der Vektorverabreichung eine signifikant
größere Zahl
an kleinen Blutgefäßen in dem
AdVEGF-injizierten Fettgewebe beobachtet. Eine quantitative Bestimmung
der histologischen Proben AdVEGF-behandelter Fettgewebe zeigte eine
Zunahme in der Zahl kleiner Gefäße um 52%
+ 6% im Vergleich zu unbehandelten, PBS-behandelten und AdNull-Kontrollen.
In ähnlicher
Weise zeigte eine histologische Untersuchung des AdVEGF-behandelten
Quadrizeps-Skelettmuskel, 21 Tage nach Vektorverabreichung, eine
signifikant größere Anzahl
an Kapillaren pro Muskelfaser im Vergleich zu unbehandelten, PBS-
behandelten oder AdNull-Kontrollen. Die quantitative Bestimmung des
AdVEGF-behandelten Skelettmuskels zeigte eine signifikante Zunahme
in der mittleren Kapillaren-Anzahl pro Muskelfaser im Vergleich
zu unbehandelten, PBS-behandelten
oder AdNull-Kontrollen.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass der in vivo adenovirale vermittelte Transfer
von humaner VEGF165-DNA zu Fett- und Skelettmuskelgeweben, die
den Ort des Gefäßverschlusses
umgeben bzw. sich distal dazu befinden, eine angiogene Antwort induziert,
die geeignet ist, die Ischämie
abzuschwächen,
die durch den nachfolgenden akuten Gefäßverschluß verursacht wird. Weiterhin
zeigen die Ergebnisse auch, dass angiogene Vermittler nicht nur verwendet
werden können,
um angiogene Antworten, die einem akuten ischämischen Ereignis folgen, zu
induzieren, sondern, dass sie auch verwendet werden können, um
ischämische
Gewebe zu retten, die durch einen nachfolgenden akuten Gefäßverschluß bedroht
sind. Der Nachweis eines gesteigerten Blutflusses zum Schutz ischämischer
Gewebe, Wochen, nach dem das exprimierte angiogene Protein nicht
länger
nachweisbar war, zeigt, dass die Verabreichung eines adenoviralen
Vektors, der eine DNA umfasst, die für ein angiogenes Peptid kodiert, ausreichend
ist, eine physiologisch signifikante angiogene Antwort zu liefern.
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Beispiel 4
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Dieses
Beispiel zeigt das Vermögen
der vorliegenden Erfindung, die myokardiale Perfusion und die Funktion
des ischämischen
Herzens durch Adenovirus-vermittelten Gentransfer von einer DNA,
die für
ein angiogenes Peptid (insbesondere VEGF121) kodiert,
zu verbessern.
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Ein
Modell für
eine chronische myokardiale Ischämie
wurde in Yorkshire-Schweinen etabliert, die 28–30 kg wogen. Die Tiere wurden
intramuskulär
mit Tiletamin, Zolazepam (Telazol, 3,3 mg/kg) und Xylazin (0,10
mg/kg) betäubt,
dann intubiert, und die Betäubung
wurde mit 0,5% bis 2,0% Isofluran aufrecht erhalten. Eine begrenzte
linke Thorakotomie wurde unter sterilen Bedingungen durch den fünften interkostalen
Raum durchgeführt,
und ein kleiner Einschnitt wurde im Perikard vorgenommen. Ein Ameroid-Konstriktor
mit 2,5 mm im Durchmesser (Research Instruments & MFG, Corvallis, Ore.) wurde so nahe wie
möglich
um die Circumflex-Koronararterie platziert. Eine 1%-ige Lidocain-Lösung wurde
an dem Ort des Ameroid-Konstriktors topisch auf die Circumflex-Koronararterie
aufgebracht, um einen Spasmus der Koronararterien zu verhindern.
Das Perikard und der Brustkorb wurden dann geschlossen, und dem Tier
wurde Gelegenheit gegeben, sich zu erholen.
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Der
replikationsdefiziente Vektor AdVEGF121 ist
ein E1a–,
partieller E1b–, partieller E3–-adenoviraler Vektor,
der eine Expressionskassette in der E1-Position (rechts nach links)
enthält,
die den Cytomegalovirus (CMV) „immediate
early promoter/enhancer",
eine artifizielle „splice" Sequenz, die humane
VEGF121-DNA und das SV40-polyA/Stop-Signal enthält. AdNull
(ähnlich
zu AdVEGF121, aber ohne Gen in der Expressionskassette)
wurde als ein Kontrollvektor verwendet. Alle adenoviralen Vektoren wurden
in 293-Zellen vermehrt und titriert, mittels Caesiumchlorid-Dichtegradienten
gereinigt, dialysiert und bei –70°C aufbewahrt.
Es wurde gezeigt, dass die Virus-Stammlösungen frei von replikationskompetenten
Wildtyp-Adenoviren waren. Die biologische Aktivität des transgenen
VEGF121-Produkts wurde bestätigt, indem
die Proliferation von humanen Nabelschnur-Endothelzellen durch Bestimmung
von [3H]Thymidin-Einbau wurde, und die transgene
Expression in vivo durch einen Enzym-gekoppelten Immunabsorptionstest
an myokardialen Biopsie-Proben, die von AdVEGF121-injizierten
Orten, 3 Tage nach Vektorverabreichung, erhalten wurden, bestimmt
wurde.
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Drei
Wochen nach Einsetzen des Ameroid-Konstriktors wurde die Thorakotomie
wieder geöffnet
und der therapeutische Vektor AdVEGF121 oder der
Kontroll-Vektor, AdNull, wurden mittels direkter myokardialer Injektion
verabreicht. Jeder Vektor wurde an 10 Orten injiziert, jeder in
100 μl Phosphat-gepufferter
Salzlösung,
pH 7.4, in der Umgebung der Circumflex-Koronararterie (108 pfu/Injektion). Schrittmacher-Kabel wurden
in das linke Herzohr platziert und subkutan für nachfolgende Untersuchung
der regionalen myokardialen Perfusion während Belastung, durch Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie
(SPECT) mittels 99mTc-markiertem Sestamibi,
sowie für
eine echokardiographische Untersuchung der lokalen Wanddickenzunahme,
verlegt.
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Die
regionale myokardiale Perfusion wurde in Ruhe- und Belastungssphasen
3 Wochen und 7 Wochen nach Platzierung des Ameroid-Konstriktors mittels 99mTc-Sestamibi SPECT untersucht. Während des
schnellen atrialen pacings bei 200 Schlägen pro Minute bekamen die
Tiere eine intravenöse
Injektionen eines 5 mCi-Bolus von 99mTc-Sestamibi und das pacing
wurde für
ungefähr
3 Minuten fortgeführt.
Die Tiere wurden dann in geneigter Stellung in ein „ADAC Vertex
dual detector gamma camera system" (ADAC Laboratories, Milpitas, CA) platziert.
Eine „nongated-SPECT"-Analyse wurde dann
mit der "Step-and-Shoot"-Methode und einer
180°-Kreisbahn,
die dem Körper
umfuhr, aufgenommen. Den Tieren wurde erlaubt, die Basis-Herzschlagrate
wieder zu erreichen und erhielten dann eine Injektion von einem
25 mCi-Bolus von 99mTc-Sestamibi, bevor das Ruhe-SPECT in analoger
Weise aufgenommen wurde.
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Die
Ruhe- und Belastungs-SPECT-Studien wurden im Blindmodus unter Verwendung
eines integrierten ADAC Pegasys Computers ausgewertet. „Circumferential
count profiles" (Polardiagramme) wurden
in Ruhe- und Belastungsphasen auf der mittelventrikulären Ebene
erhoben, indem das mittelventrikuläre Bild in der kurzen Achse
in 60 Kreissegmente unterteilt wurde, die ihr Zentrum in der Ventrikelhöhle hatten,
durch die Bestimmung der „counts" pro Segment, Normalisierung
der „counts" in jedem Segment
auf das Segment mit der maximalen Zahl an „counts" (zugeordnet wurde ein Referenzwert
von 100) und Auftragen der normalisierten „counts" pro Segment gegen die Winkelposition
des Segments. Die Polardiagramme wurden in ASCII-Dateien für eine weitere
Analyse mit dem Programm SIGMAPLOT (Jandel Scientific, Corte Madera,
CA) überführt.
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Für jedes
Tier wurde das Ausmaß der
myokardialen Ischämie
("Area") aus der Differenz
zwischen den Polardiagrammen, die aus den Ruhe- und Belastungsphasen
erhalten wurden, bestimmt. Der maximale Grad der Ischämie ("maximale Ischämie") in der Umgebung
der koronaren Circumflex-Koronararterie wurde dadurch bestimmt,
dass der Punkt der größten Differenz
zwischen Ruhe- und Belastungsdiagrammen ermittelt wurde, und die
Differenz in den Diagrammen an diesem Punkt gemessen wurde. Die
prozentuale Verbesserung der myokardialen Perfusion wurde für jedes
Tier für
diese beiden Parameter als ("Parameter" bei 3 Wochen – "Parameter" bei 7 Wochen × 100)/("Parameter" bei 3 Wochen) berechnet.
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Die
lokale Myokardfunktion im Ausgangszustand wurde durch Echokardiographie,
aufgenommen bei Ruhe und Belastung, zum Zeitpunkt der Vektorverabreichung
ermittelt. Die Tiere wurden betäubt, in
eine linkslaterale Dekubitus-Position gebracht, und zweidimensionale
Standard- sowie „M-Modus-transthorakale" Bilder wurden mit
einem HP2500 Echokardiographiegerät und einem a 3.0/3.5 MHz zwei
Frequenzen-Transthorakal-Wandler
(Hewlett-Packard, Andover, Mass.) aufgenommen. Aus dem rechten parasternalen
Zugang wurden für
3 Minuten Bilder von der Mitte des Papillarmuskels im Ruhezustand aufgenommen.
Die Tiere wurden dann schrittweise schnell atrial gepact, um eine
Herzschlagrate von letztlich 200 Schlägen/min zu erreichen, dem Zeitpunkt,
zu dem für
weitere 3 Minuten Bilder aufgenommen wurden.
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Die
lokale Wanddickenzunahme wurde durch einen einzelnen erfahrenen
Forscher im Blindmodus dadurch ermittelt, dass die endokardialen
und epikardialen Oberflächen
des linken Ventrikels in der Diastole und Systole, unter Verwendung
eines „Digisonics
CardioRevue System" (Digisonics
Inc, Houston, Tex.) umfahren wurden. Die systolische Wanddickenzunahme
in jedem der sechs gleichen 60°-Segmente
wurde als mittlere systolische Wanddickenzunahme minus der mittleren
diastolischen Wanddickenzunahme definiert. Die anteilige Wanddickenzunahme
wurde als mittlere systolische Wanddickenzunahme, geteilt durch
die mittlere diastolische Wanddickenzunahme, berechnet. Die ischämischen
und nicht-ischämischen
Gebiete wurden für
jedes Tier bei 3 Wochen (Ausgangs-Ischämie) aus den Bildern, die mittels
des schellen atrialen pacings erhalten wurden, als die zwei benachbarten
Segmente mit der niedrigsten bzw. höchsten anteiligen Wanddickenzunahme
bestimmt. Diese Werte passten in allen Fällen zur Umgebung der koronaren
Circumflex-Koronararterie bzw. dem Septum. Die gleichen Gebiete
wurden für
jedes Tier auch bei 7 Wochen aus den schnellen atrialen pacing Bildern
analysiert.
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Zum
Zeitpunkt, an dem die Tiere getötet
werden sollten (4 Wochen nach der Vektorverabreichung), wurde der
Herzschlag mit 40 mEq KCl stillgestellt und dann mittels Perfusion
bei 100 mm Hg mit 1 l McDowell-Trump-Fixativ (4% Formaldehyd, 1% Glutaraldehyd,
1% NaH2PO4 und mit
0,3% NaOH auf pH = 7.2 eingestellt) fixiert. Eine ex vivo Koronarangiographie
wurde von dem gleichen Beobachter der Angiographie im Blindmodus
unter Verwendung eines „5F
end-hole wedge balloon catheter" (Arrow Inc.,
Reading, Pa.), der in die linke Haupt-Koronararterie platziert wurde,
durchgeführt.
Mittels der Film-Fluoroskopie in der rechtsschrägen Standard-Projektion und
kontinuierlicher Bildaufnahme wurden 5 ml Kontrastmedium (Hypaque-76,
Nycomed Inc., New York, N. Y.) bei kontinuierlichem Fluss injiziert,
bis die gesamte linke vordere absteigende Koronararterie und ihre
Verzweigungen sich vollständig
trübten.
Die Kollateralgefäße von der
linken vorderen absteigenden Koronararterie, die die Circumflex-Koronararterie
oder den „obtuse
marginal branch" der
Circumflex-Arterie ersetzen, wurden durch drei Beobachter im Blindmodus,
unter Verwendung der „grading
method" nach Rentrop
et al., beschrieben im J. Am. Coll. Cardiol. 5, 587–592 (1985), wie
folgt quantifiziert: 0 = kein Füllen
der Kollateralgefäße; 1 =
Füllen
der Kollateralverzweigungen der Circumflex-Arterie oder des „obtuse marginal branch", ohne, dass das
epikardiale Segment sichtbar war; 2 und 3 = teilweises oder vollständiges Füllen des
epikardialen Segments der Circumflex-Arterie oder des „obtuse
marginal branch" durch
die kollateralen Gefäße.
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Nach
der Angiographie wurde der linke Ventrikel jedes Herzens in drei
Ringe entlang der kurzen Achse geschnitten. Vierzig histologische
5 μm-Schnitte
wurden von jedem Herzen, in gleichen Abständen um die basalen und mittelventrikulären Ringe,
erhalten, in Paraffin überführt und
mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt.
Der histologische Nachweis für
einen Infarkt oder eine Entzündung
wurde in jedem Gewebeschnitt von einem Pathologen im Blindmodus
auf einer Skala von 0 bis 4, wie folgt bestimmt: 0 = nichts; 1 =
ein bis drei kleine betroffene Gebiete; 2 = weniger als 10% der
Schnittoberfläche betroffen;
3 = mehr als 10% und bis zu 50% der Schnittoberfläche betroffen;
und 4 = mehr als 50% der Schnittoberfläche betroffen.
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Jedes
der untersuchten 19 Tiere (AdVEGF121, n
= 9; AdNull, n = 10) überlebte
bis sieben Wochen nach der Platzierung des Ameroid-Konstriktors,
ohne dass sich klinische Zeichen einer Toxizität zeigten. Bei 3 Wochen (d.
h. vor der Therapie), zeigten vier der 19 Schweine (AdVEGF121, n = 2; AdNull, n = 2) Zeichen für einen
Myokardinfarkt in der Circumflex-Umgebung, gezeigt durch (1) einen
nachgewiesenen Defekt (kein Unterschied zwischen Ruhe und Belastung)
in der Circumflex-Umgebung der 99mTc-Sestamibi-SPECT-Bilder
und (2) eine dünnere,
akinetische posteriolaterale Region des linken Ventrikels in den
Kurzachsen-Bildern, erhalten mittels Echokardiographie im Ruhezustand.
In Übereinstimmung
mit der 99mTc-Sestamibi-SPECT und der Echokardiographie,
die einen Myokardinfarkt 3 Wochen nach Platzierung des Ameroid-Konstriktors nahe
legten, zeigte die grobe pathologische Beurteilung 4 Wochen später eine
myokardiale Vernarbung und Abnahme von mindestens 25% der gesamten ventrikulären Masse.
Alle vier Schweine in dieser Untergruppe zeigten auch histologisch
einen ausgedehnten transmuralen Infarkt. Auf der Grundlage dieser
Daten wurden diese vier Tiere von der weiteren Analyse ausgenommen.
Somit schloss die Gruppe der Tiere, die für die Wirksamkeit der Therapie
untersucht wurden, sieben AdEVGF121-behandelte
Tiere und acht AdNull-(Kontroll)-Tiere ein.
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Die
in vivo Expression des AdVEGF121-Vektors
wurde dadurch bestätigt,
dass eine lokale myokardiale VEGF-Expression nach der Injektion
von 108 pfu AdVEGF121 (n
= 3) in das Myokard gezeigt wurde. Drei Tage nach der Vektorverabreichung
betrug die Konzentration im Myokard 0.75 + 0.25 ng/mg Protein. "Circumferential count
profiles" (Polardiagramme) der 99mTc-Sestamibi-SPECT-Daten aus der mittelventrikulären Ebene
wurden verwendet, um (1) das Ausmaß und den Grad der Ischämie ("area") und (2) die stärkste Ischämie ("Ischämie-Maximum") zu ermitteln. "Circumferential plots" der Ruhe-Bilder, die bei 3 Wochen
erhoben wurden, zeigten minimale Durchblutungsdefekte im Vergleich
zu Belastungs-(pacing)-Bildern, die eine verminderte Durchblutung
in der posteriolateralen Region zeigten, Daten, die zu der verstopften
Circumflex-Koronararterie
passte. Das Gebiet der Ischämie
und das Ischämiemaximum waren
in charakteristischer Weise gegenüber den Ausgangswerten in AdNull-Tieren,
die 4 Wochen nach Vektorverabreichung untersucht wurden, unverändert. Im
Gegensatz dazu zeigten die AdVEGF121-Tiere
4 Wochen nach Vektorverabreichung eine Verbesserung der myokardialen
Durchblutung, was durch eine Abnahme in der Größe des Ischämiegebiets und des ischämischen
Maximums, verglichen mit den Ausgangswerten, belegt wurde. Dazu
passende Veränderungen
wurden in der apikalen, mittelventrikulären und Basisebene festgestellt.
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Zum
Zeitpunkt der Vektorverabreichung waren die ischämischen Gebiete in den AdVEGF121-Tieren und in den AdNull-Kontrolltieren ähnlich.
Im Gegensatz dazu war das Ischämiegebiet
in den AdVEGF121-Tieren bei 7 Wochen, verglichen
mit den AdNull-Tieren,
signifikant vermindert. Die "prozentuale
Verbesserung" des
Ischämiegebietes
war 4 Wochen nach Vektorverabreichung in jedem Tier, verglichen
mit den Ausgangswerten, ungefähr
2,4-mal höher
in den AdVEGF121-Tieren als in den AdNull-Tieren (75% ± 6% versus
32% ± 11%).
-
Das
Ischämiemaximum
in der Circumflex-Region war auch bei 3 Wochen in den AdVEGF121-Tieren und in den AdNull-Kontrolltieren gleich.
Im Gegensatz dazu war das Ischämiemaximum
in den AdVEGF121-Tieren, 4 Wochen nach Vektorverabreichung,
signifikant geringer als in den AdNull-Kontrolltieren. In ähnlicher
Weise war die "prozentuale
Verbesserung" 2,5-mal
höher in AdVEGF121-Tieren als in den AdNull-Kontrolltieren (56% ± 8% versus
22% ± 6%).
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Drei
Wochen nach der Platzierung des Ameroid-Konstriktors war die Myokardfunktion
in der ischämischen
Circumflex-Region, verglichen mit der in dem nicht-ischämischen
Septum, ähnlich
in der AdVEGF121-Gruppe und den AdNull-Kontrollen,
wie durch die Bestimmung der anteiligen Wanddickenzunahme während des
atrialen pacings ermittelt wurde. Im Gegensatz dazu zeigten die
AdVEGF121-behandelten Tieren eine signifikant
stärkere
Verbesserung in der anteiligen Wanddickenzunahme während des atrialen
pacings, im Vergleich zu AdNull-Kontrolltieren. Auffallend war,
dass die kontraktile Funktion in dem Circumflex-Segment der AdVEGF121-Gruppe fast die des septalen (Kontroll)-Segments
erreichte, was durch eine Differenz von „Null" zwischen der ischämischen und nicht-ischämischen
Zone in dieser Untersuchung angezeigt wurde.
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Eine
ex vivo Angiographie, die 4 Wochen nach der Vektorverabreichung
durchgeführt
wurde, bestätigte
den kompletten Verschluss der proximalen Circumflex-Koronararterie
durch den Ameroid-Konstriktor in allen Tieren. AdNull-behandelte
Tiere zeigten charakteristischerweise nur ein teilweises Füllen der „obtuse
marginal"- und Circumflex-Koronorarterien.
Im Gegensatz dazu zeigten die AdVEGF121-behandelten
Tiere typischerweise nahezu eine vollständige Wiederherstellung sowohl
von der Durchblutung in der "obtuse
marginal"- als auch
in der Circumflex-Arterie.
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Der
Qualität
der Kollateralen war für
die „obtuse
marginal"- und Circumflex-Koronararterien in den
AdVEGF121-Tieren signifikant größer als
in den AdNull-Tieren. Schließlich
war die Gesamtzahl der angiographisch sichtbaren Kollateralgefäße, die
die Circumflex- und „obtuse
marginal"-Arterien
füllten,
in den AdVEGF121-Tieren signifikant höher als
in den AdNull-Tieren.
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Das
Myokard war in 13 von den 15 Tieren in der Untersuchung für eine Bestimmung
der Entzündung
zugänglich
(AdVEGF121, n = 5; AdNull, n = 8). Eine
minimale Entzündung
wurde in dem Myokard dieser Tiere 4 Wochen nach der Therapie festgestellt, gleichzeitig
war kein Unterschied in dem Ausmaß der Entzündung zwischen den AdVEGF121- und AdNull-Gruppen festzustellen (Intensitäts-Score
insgesamt: 0.3 ± 0.06
versus 0.4 ± 0.08).
Diese Ergebnisse zeigen, dass der adenovirale vermittelte Transfer
von DNA für
humanes VEGF, insbesondere VEGF121, direkt
in das Myokard eines Säugers
mit einer verschlossenen Circumflex-Koronararterie, wie hier an Yorkshire-Schweinen
gezeigt, zu einer signifikant und physiologisch relevanten Verbesserung
in der lokalen Durchblutung des Myokards sowie der kontraktilen
Funktion führt,
wenn eine myokardiale Ischämie durch
Belastung induziert war. Wichtig ist, dass diese Verbesserung mit
einer gesteigerten myokardialen Kollateralen-Blutgefäßbildung
einherging, die auf biologische Weise, wie ein Bypass, die experimentell induzierten,
verschlossenen Koronararterien-Segmente
ersetzte.
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Beispiel 5
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Dieses
Beispiel erläutet
das Vermögen
der vorliegenden Erfindung, AdVEGF121.10 in
das Herzgewebe eines Menschen zu verabreichen.
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Der
replikationsdefiziente Vektor AdVEGF121.10 ist
ein E1a–,
partieller E1b–, E3–-adenoviraler Vektor,
der eine Expressionskassette in der E1-Position enthält, die
den Cytomegalus (CMV) "immediate
early gene promoter/enhancer",
eine künstliche "splice-site" und das SV40-PolyA/Stop-Signal enthält. Der
AdVEGF121.10-Vektor wurde entsprechend zu
den Verfahren hergestellt, die für
die Konstruktion und Herstellung der AdGVCFTR.10-
und AdGVCD.10 Vektoren für zwei humane klinische Versuchsreihen
(d. h. "U.S. FDA
Clinical Trials" BB-IND 5702
and BB-IND 6442) verwendet wurden. Nach der Herstellung des AdVEGF121.10-Vektors, wurde der Vektor gereinigt
und bei –70°C in einer
Kohlenhydrat-Salzlösung
mit einem Titer zwischen 2 × 109–2 × 1010 pfu/ml (d. h. 2 × 1011–2 × 1012 pu/ml unter der Annahme von 100 Partikeleinheiten/pfu)
aufbewahrt.
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Eine
chirurgische Bypass-Operation am offenen Herzen wurde mit einem
Standard-kardiopulmonalen
Bypass durchgeführt,
wobei die Verabreichung des AdVEGF121.10-Vektors nach Beendigung
der Bypass-Operation erfolgte. Der adenovirale AdVEGF121.10-Vektor wurde während der
Herzoperation bei geöffnetem
Brustkorb direkt mittels Insulinspritze und einer 28-gauge Nadel
in das Myokard injiziert. Zwei Patienten, die Kandidaten für eine Standard-Herz-Bypass-Operation
waren und eine diffuse Krankheit hatten oder eine, die in mindestens
einer anderen Koronararterien-Umgebung nicht durch einen Bypass
zu operieren war, wurde der AdVEGF121.10-Vektor
verabreicht. Für
jeden der zwei Patienten wurde die Gesamtdosis (1 × 107 pfu, 1 × 109 pu)
des Vektors auf 10 Aliquots verteilt (100 μl/Aliquot), wobei jedes Aliquot
in Abständen
von 1,5–2,0 cm
in einer Tiefe von weniger oder gleich 5 mm injiziert wurde.
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Die
zwei Patienten durften nach Mitternacht vor der Operation keine
Nahrungsmittel und Flüssigkeiten
zu sich nehmen. Ein Standardverfahren wurde von dem Herz-Anästhesisten
angewendet, um jeden Patienten individuell und während der Operation vorzubereiten.
Die Patienten wurden in den Operationsraum transportiert, in dem
Standard-Monitore angeschlossen wurde (drei „lead-modified" EKGs, Puls-Oximeter).
Wenn nötig,
wurde die Medikamente vorher verabreicht. Unter lokaler Betäubung wurde eine
kreisförmiger
arterieller Schlauch für
eine kontinuierliche Überprüfung des
Blutdrucks und zum Blutsammeln eingeführt. Die Betäubung wurde
mit Midazolam, Fentanyl und/oder Thiopental sowie mit Isofluran
durchgeführt.
Zusätzlich
Betäubung
wurde u. a. mit Midazolam, Fentanyl und/oder Thiopental, sowie Isofluran
vorgenommen. Die Muskelentspannung wurde durch Pancuronium erreicht.
Succinylcholin wurde, wenn nötig,
verabreicht, um die endotracheale Intubation zu erleichtern, in
diesem Fall wurde ein zusätzlicher
venöser
Zugang eingeführt. Ein
zentraler Schlauch (entweder in die innere Vena jugularis oder Vena
subclavia) wurde eingeführt. Durch
den Zentralschlauch wurde ein pulmonaler Kathether eingefügt, um die
Herzfunktion zu beobachten (zentraler venöser Druck, pulmonal-arterieller Druck,
pulmonaler arterieller Verschluß-Druck
sowie mittels Computer bestimmtes "thermodilution-calculated" Herzminutenvolumen).
Eine durch den Ösophagus
reichende Echokardiographie-Sonde wurde eingeführt, um die intrakardialen
Strukturen zu identifizieren und die Klappen und ventrikulären Funktionen
zu ermitteln. Ein Harnblasen-Kathether wurde platziert, um die Urinabgabe
zu bestimmen. Die Betäubung
wurde in Dosen verabreicht, die eine Extubation innerhalb von vier
bis sechs Stunden nach Beendigung der Operation erlaubten. Die Brust
des Patienten wurde dann mittels einer Betadin/Alkohol-Lösung und
Standardtechniken abgetupft und sterilisiert. Eine kleine Hautbiopsie
(ungefähr
0,6 mm im Radius, der gleiche wie bei einer Stanz-Biopsie aus der
Haut) wurde an der Stelle des Einschnitts der Haut entnommen. Die
Biopsie wurde verwendet, um autologe Fibroblasten zum Ermitteln
zytotoxischer T-Lymphozyten, die gegen den adenoviralen Vektor gerichtet
sind, wachsen zu lassen.
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Eine
mediane Sternotomie wurde durchgeführt, und die Vena saphena oder
andere relevante Gefäße wurden
entnommen. Auf die mediane Sternotomie folgend, wurden Schläuche in
die Aorta und das rechte Atrium eingebracht, nachdem Heparin (3 mg/kg)
verabreicht wurde. Die linke innere Brustarterie wurde identifiziert
und von der Wand der Brust abgetrennt. Dem Patienten wurde dann
mit Standardtechniken ein kardiopulmonaler Bypass gelegt. Der Kreislauf
des kardiopulmonalen Bypass schloss einen „Cobe Excel membrane oxygenator" (Cobe Laboratories
Inc., Lakewood, Colorado) und entweder eine „Cobe roller pump" oder eine „Biomedicus
centrifugal pump" (Biomedicus,
Eden Prairie, MN) ein. Im Kreislauf rezirkulierten ungefähr 2200
ml einer kristalloiden Lösung
(200 ml of 25% Albumin, 0.5 mg/kg Mannitol, 1800 ml Ringer's Lactat). Die Koronararterien,
die mit dem Bypass umgangen werden sollen, wurden identifiziert
und markiert. Nach dem kreuzweisen Festklammern der Aorta wurde
periodisch anterograd und/oder retrograd kalte kardioplegische Lösung mit
moderater systemischer Kühlung (28–32°C) perfundiert.
Eine myokardiale Temperatursonde wurde platziert, um die myokardiale
Temperatur während
des kardioplegischen Stillstands zu verfolgen, und die systemische
Temperatur wurde unter Verwendung einer Blasen-Temperatursonde verfolgt. Distale
Anastomosen zu den Koronararterien wurden unter Verwendung der entgegengesetzt
laufenden Vena saphena-Segmente mit 7-0 Prolen-Nähten hergestellt. Für die innere
Brustarterie wurden in ähnlicher
Weise Anastomosen zu der linken vorderen absteigenden Arterie geschaffen.
Die Aortenklammer wurde entfernt, und der Patient wurde systemisch
auf 36°C,
unter Verwendung eines Wärmetauschers
des kardiopulmonalen Bypass-Kreislaufs,
erwärmt. Nachdem
die Erwärmung
gestartet wurde, wurde eine Klammer zur teilweisen Abdichtung der
Aorta an diese angebracht. Die Orte der proximalen Anastomosen der
Vena saphena-Transplantate wurden auf der Aorta markiert und 4,8
mm große
Scheiben aus der Wurzel der Aorta herausgeschnitten. Der proximale
Anteil jedes Vena saphena-Transplantats wurde an die Aorta mit 6-0
Prolen-Nähten
angebunden, so dass eine Anastomose entstand.
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Nach
Abschluss der proximalen Anastomosen wurden 10 Injektionen (100 μl/Injektion)
des AdVEGF121.10-Vektors in das Gebiet einer
verschlossenen Koronararterie, die für den Bypass nicht zugänglich war,
verabreicht. Einem Patienten wurde der Vektor in die Umgebung der
rechten Koronararterie verabreicht, und dem zweiten Patient wurde
der Vektor in den linken Ventrikel injiziert. Die Patienten wurden
dann vom kardiopulmonalen Bypass getrennt. Protamin wurde verabreicht,
um die Heparin-induzierte Gerinnungshemmung wieder aufzuheben. Die
Schläuche
in der Aorta und im Atrium wurden entfernt, und alle Orte, in denen
Kanülen
bzw. Schläuche
eingebracht worden waren, wurden vernäht. Vorübergehend wurden Kabel zum
pacing platziert. Sechsunddreissig französische Thorakostomie-Röhrchen wurden
in den linken Pleuraraum und Mittelfellraum eingebracht, um eine
post-operative Drainage mittels Standard-Protokollen zu ermöglichen.
Das Sternum wurde wieder zusammengebracht und mit einem #20-Draht
verschlossen. Die Fascia wurde mit 0-Vicryl-Nähten in zwei Schichten geschlossen.
Die Haut wurde mit Hautklammern verschlossen. Ein ähnlicher
Verschluss wurde für
die Beine, den Ort der Entnahme der Vena saphena, angewandt.
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Alle
der hier zitierten Referenzen, einschließlich der Patente, Patentanmeldungen
und Publikationen, sind hierdurch in ihrer jeweiligen Gesamtheit durch
die Referenzen mit eingeschlossen.
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Während die
Erfindung mit Betonung auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde,
wird es für
die Fachleute auf ihrem Gebiet offensichtlich sein, dass Variationen
der bevorzugten Ausführungsformen
verwendet werden können,
und es ist beabsichtigt, dass die Erfindung in anderer Weise als
hier beschrieben ausgeführt
werden kann. Dementsprechend schließt diese Erfindung alle Modifikationen
ein, die innerhalb des Geistes und des Bereichs der Erfindung umfasst
sind, wie durch die folgenden Ansprüche beschrieben.