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Die
gegenwärtige
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Gerät für die Installation eines Pfahls und/oder
einer Beton- oder Mörtelsäule im Erdboden, insbesondere
durch Verdrängung
von Erdreich.
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Die
Installation von tragfähigen
Pfählen
oder Säulen
unter Anwendung verschiedener Verfahren ist bekannt. Bei einem ersten
Verfahren wird ein vorgefertigter Pfahl in einer Reihe voneinander
getrennten Schritten in den Boden gehämmert. Dieses Verfahren kann
effektiv sein, jedoch besteht dabei die Gefahr einer Beschädigung des
Pfahls oder des Bodens wegen der unterbrochenen Hammeraktion. Des weiteren
verursacht der Hammerprozess sehr viel Lärm und Vibration. Eine Alternativmethode
ist die Verwendung einer Schubvorrichtung zur Installation eines
Pfahls oder einer Säule,
die aus einer Anzahl von getrennten Abschnitten besteht. Ein erster
Abschnitt wird von der Schubvorrichtung in den Erdboden gestoßen, die
danach zurückgesetzt
wird, und ein zweiter Abschnitt wird dann mit dem oberen Ende des
ersten Abschnitts verschweißt
oder verbunden. Die Schubvorrichtung wird danach erneut aktiviert, und
das Verfahren wird solange wiederholt, bis die gewünschte Tiefe
erreicht ist. Dieses Verfahren hat geringe Effizienz, weil die Schubvorrichtung
nach jedem einzelnen Hub zurückgezogen
werden muss, damit das nächste
Element das Pfahls eingesetzt werden kann, insbesondere weil ein
typischer Hubweg weniger als 50 cm beträgt.
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Ein
zweites, bekanntes Verfahren ist kontinuierliches Pfahlbohren, beim
dem ein Erdbohrer mit kontinuierlicher Schnecke durch Drehbewegung
in den Boden eingebracht wird. Das Erdreich wird vor oder während dem
Herausziehen des Erdbohrers aus dem Boden von den Schraubengängen des
Erdbohrers ausgehoben. Während
des Herausziehens des Erdbohrers wird Beton durch den Schaft zur
Spitze des Erdbohrers gepumpt, was zur Ausbildung eines tragfähigen Pfahls
oder einer tragfähigen
Säule führt. Ein
solches Verfahren wird in der britischen Patentanmeldung Nr. 2.303.868
der gegenwärtigen
Anmelderin beschrieben.
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Als
Alternative, wie beispielsweise in WO 95/12050 offengelegt, ist
es möglich,
einen Bohrerkopf zu benutzen, bei dem kein Erdreich ausgehoben wird,
sondern das Erdreich statt dessen verdrängt und im umgebenden Erdboden
verdichtet wird. Dies hat den Vorteil, dass weniger Aushub anfällt und kann
auch eine verbesserte Erhaltung der Bodenintegrität und erhöhte Dichte
in der Nähe
der Pfahlinstallation bewirken.
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Beide
diese Verfahren erfordern jedoch das Einschrauben eines Erdbohrers
oder einer ähnlichen Vorrichtung
in den Erdboden, was einen relativ langen Zeitraum beansprucht und
im allgemeinen je nach den Bodenverhältnissen die Anwendung spezifischer
Kombinationen von Drehmoment und Schub erfordert, um eine Penetration
zu erreichen, und diese können
schwer zu erreichen sein. Ein weiterer Nachteil dieser Pfahlbohrverfahren
ist, dass das Pfahlbohrwerkzeug sehr starkem Verschleiß ausgesetzt
ist. Des weiteren haben wir festgestellt, dass es eine scheinbar
umgekehrte Beziehung zwischen dem erforderlichen Drehmoment zur
Erzielung eines Abwärtsschubs
durch die Steigung des Bohrergewindes und der an der Bohrvorrichtung
aufgebrachten „Verdrängungskraft" (d.h. der Kraftbeaufschlagung entlang
der Längsachse
des Erdbohrers beim Eindrehen) gibt, die zur Bodenpenetration benutzt
werden kann. Tatsächlich
ist die eigentliche Verdrängungskraft
zur Erreichung der gewünschten
Penetration nicht ausreichend, insbesondere, wenn ein vorzeitiger,
z.B. durch das Vorhandensein einer unterirdischen Schicht aus körnigem Material
wie Kies verursachter, Widerstand gegen die Penetration angetroffen
wird.
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Es
gibt eine Vielzahl von Vorschlägen
zum Formen einer Vergrößerung in
der Basis der Pfahlbohrung durch Aufweiten von unten her. Ein typisches
Beispiel ist
EP 0.370.396 ,
China Import/Export, in dem Arme am unteren Ende des Bohrrohrs in scharnierter
Anordnung angebracht sind. Diese Arme können in der gewünschten
Tiefe zum Aufweiten des Bohrlochs von unten her ausgestellt werden. Anschließend wird
zur Ausbildung des Pfahls Beton in das Loch eingespritzt.
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Pfähle haben
im allgemeinen einen kreisförmigen
Querschnitt. Von Roxbury wurde jedoch die Ausbildung von Betonpfählen mir
einem nicht kreisförmigen
Querschnitt beschrieben, so z.B. in WO 90/10755, wo die Ausbildung
eines im allgemeinen dreieckigen Betonpfahls beschrieben wird, der
von seinen Spitzen ausgehende Rippen aufweist. Die Ausbildung dieses
Pfahls erfolgt mit einem Pfahlherstellungswerkzeug mit entsprechend
ausgebildetem Kopf, der nach unten in den Boden eingebracht wird. Roxbury
GB 2.293.850 zeigt ein ähnliches
Verfahren.
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JP
2000–303457,
Sekisui, zeigt einen Stahlpfahl mit Rippen. Der Pfahl weist einen
zentralen Zylinder mir Rippen auf, die über seine gesamte Länge verlaufen.
Die Rippen zeigen Vorsprünge
zur Steigerung der mechanischen Haltekraft (Reibung) zwischen dem
Pfahl und dem diesen umgebenden Erdreich. JP 2000–303460,
Sekisuis, zeigt eine Weiterentwicklung von diesem, bei dem das Pfahlunterende
mit Schaufeln ausgestattet ist, die ausgestellt werden können, so
dass sie in die unteren Ende der Rippen eingreifen, sobald der Pfahl
die gewünschte
Tiefe erreicht hat, um einen besseren Eingriff in das ihn umgebende
Erdreich zu erreichen.
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Nach
der Erfindung handelt es sich um ein Verfahren zur Ausbildung oder
Installation eines tragfähigen
Pfahls oder einer tragfähigen
Säule im
Boden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung zur Ausbildung
eines Pfahls benutzt wird, bestehend aus einem länglichen Körper, an dessen unterem Ende
feste Schaufelmittel befestigt sind, die sich von dem Körper nach
außen
erstrecken, und dass die Vorrichtung zuerst im wesentlichen in Richtung
ihrer Längsachse
im wesentlichen ohne Drehbewegung und ohne schlagartige Beanspruchung
in den Boden eingestoßen
und danach so um seine Längsachse gedreht
wird, dass die Schaufelmittel an der Basis oder in Nähe der Basis
Erdreich verdrängen.
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Der
Begriff „ohne
schlagartige Beanspruchung" ist
als Beaufschlagung mit einer im wesentlichen kontinuierlich verlaufenden
Kraft über
einen längeren
Zeitraum zu verstehen, z.B. über
eine Anzahl von Sekunden oder sogar Minuten. Diese Beaufschlagung
ist von Schlagbohrverfahren zu unterscheiden, bei denen man beispielsweise
ein Gewicht wiederholt auf das Oberende eines Pfahls fallen lässt, so
dass der Effekt das Einhämmern
des Pfahls in den Boden ist. In diesem Falle erfolgt die Kraftbeaufschlagung über einen
relativ kurzen Zeitraum, beispielsweise von Bruchteilen einer Sekunde.
Des weiteren zeigt das Zeitänderungsverhalten
der aufgebrachten Kraft aus praktischer Sicht im allgemeinen eine
Diskontinuität
gegenüber
der Beaufschlagung ohne schlagartige Beanspruchung, die zu einem
Zeitänderungsverhalten
tendiert, das im wesentlichen kontinuierlich verläuft.
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Die
gegenwärtige
Erfindung ist insbesondere dann von Nutzen, wenn Pfähle in weichem
Boden über
einer körnigen
Schicht wie z.B. Kies o.ä.
installiert oder geformt werden sollen. Die Drehbewegung des Werkzeugs
für das
Formen des Bohrlochs oder des Pfahls unterstützt die Überwindung eines vorzeitig
auftretenden Widerstands gegen eine Penetration, die sonst das Erreichen
der gewünschten
Tiefen verhindern könnte.
Im allgemeine wird das Werkzeug für das Formen des Bohrlochs
oder des Pfahls in das weiche, deckende Erdreich gestoßen, bis
es die körnige
Schicht erreicht, zu welchem Zeitpunkt das Werkzeug für das Formen
des Bohrlochs oder des Pfahls zusätzlich gedreht wird. Die mit
der Schubkraft kombinierte Drehbewegung ist bei der Durchdringung
körniger
Schichten überraschend
wirksam, insbesondere mit bestimmten Geometrien des lochformenden
Werkzeugs oder der Pfahlspitze und macht so für die dabei hergestellten Pfähle eine
solide Gründung
möglich.
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Die
Drehbewegung kann eine kontinuierliche Drehbewegung in einer der
beiden Richtungen sein; als Alternative oder ergänzend kann auch ein Hin- und
Herdrehen benutzt werden, wobei die Drehbewegung weniger oder mehr
als eine ganze Umdrehung betragen kann. Es wurde festgestellt, dass
bei Anwendung einer Hin- und Herdrehung eine Frequenz von ca. 1
Hz die Penetration körniger
Schichten wirksam unterstützt,
wobei jedoch auch eine Größenordnung
höhere
oder niedrigere Frequenzen von ca. 10 Hz bis 0,1 Hz ins Auge gefasst
werden. Bei bestimmten Anwendungen können sogar noch höhere oder
niedrigere Frequenzen, z.B. von ca. 100 Hz bis 0,01 Hz nützlich sein.
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Diese
Methode kann entweder zur direkten Installation eines Pfahls, z.B.
eines Stahlpfahls oder eines vorgefertigten Betonpfahls im Boden
benutzt werden, oder für
das Einbringen eines Lochbohrwerkzeuges in den Boden, wie z.B. eines
hohlen, zylindrischen Rohrs mit einer verlorenen Endplatte, so dass
ein tragfähiger
Beton- oder Mörtelpfeiler
in-situ vor oder während
des Herausziehens des Werkzeugs gegossen werden kann. Die Abmessungen des
Pfahls und die Kraftbeaufschlagung des Pfahls oder des Werkzeugs
werden dabei vorteilhaft nach den Bodenverhältnissen festgelegt.
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Vorzugsweise
wird das Lochbohrwerkzeug oder der Pfahl in einem kontinuierlichen
Bewegungsvorgang bis zu einer bestimmten Tiefe von wenigstens 1
m, und für
bestimmte Aufgaben, wenigstens 2 m, oder sogar 5 m, in den Boden
gestoßen.
Nachdem die vorgegebene Tiefe erreicht ist, kann die kontinuierliche
Kraftbeaufschlagung ein oder mehrere Male wiederholt werden, um
das Lochbohrwerkzeug oder den Pfahl bis zu einer noch größeren, vorgegebenen Tiefe
einzustoßen,
wie z.B. bis zur Tiefenlage einer körnigen Schicht.
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Wir
haben festgestellt, dass es auf diese Art und Weise unter bestimmten
Bodenverhältnissen möglich ist,
Tiefen von mehr als 5 m in einer Zeit von ca. 16 Sekunden gegenüber einer
Zeit von 4 Minuten bei Verwendung eines sich drehenden Erdbohrers
zu erreichen.
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Das
Lochbohrwerkzeug wird im allgemeinen nach dem Erreichen der gewünschten
Tiefe wieder aus dem Boden herausgezogen, obwohl das Werkzeug unter
bestimmten Umständen
geopfert und im Boden belassen werden kann.
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Bei
einigen Ausführungsformen
hat das Lochbohrwerkzeug ein im wesentlichen spitzes Ende, was bei
der Penetration körniger
Schichten effektiv sein kann, wenn das Werkzeug unter hiermit einhergehender
Drehbewegung in den Boden eingedreht wird. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird ein Lochbohrwerkzeug mit einer im wesentlichen plan verlaufenden
Basis benutzt. Wir haben festgestellt, das beim Einstoßen eines
solchen Werkzeugs mit plan verlaufender Basis dieses die Neigung
hat, das unter der plan verlaufenden Basis liegende Erdreich zu
einem Konus von relativ höherer
Dichte als das umgebende Erdreich zu komprimieren. Diese Konus von
relativ dichtem Erdreich bleibt bei der Penetration und beim Drehen
an der Basis des Lochwerkzeugs haften und dient dann zur Verdrängung des
darunterliegenden Erdreichs auf die gewünschte Art und Weise. Bei bestimmten
Anwendungen ist es vorteilhaft, eine aus Kies oder einem anderen
körnigen
Material bestehenden Decklage vor der Penetration mit dem Lochbohrwerkzeug auf
dem Boden anzubringen. Das Lochbohrwerkzeug mit plan verlaufender
Basis wird dann auf die Decklage aus Kies oder einem anderen körnigen Material
abgesenkt und in den Boden eingestoßen, wobei der Kies oder das
körnige
Material wenigstens teilweise zum Bestandteil des sich ergebenden
Konusses wird. Obwohl ein Anteil des Bodens und/oder des Kieses
oder des anderen körnigen
Materials , das den Konus von relativ hoher Dichte bildet, in dem diesen
umgebenden Erdreich verschwinden können, ist dieser Anteil gewöhnlich relativ
gering und wird in jedem Falle im allgemeinen durch Erdreich ersetzt, das
unter der Basis des Lochbohrwerkzeugs liegt.
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Das
Lochbohrwerkzeug wird auf ähnliche
Art und Weise wie im Zusammenhang mit anderen Gesichtspunkte der
Erfindung beschrieben mit einer Schubkraft beaufschlagt, und das
gleiche gilt für
die Drehbewegung. Die Größenordnung
und die Zeitdauer der Beaufschlagung ohne schlagartige Beanspruchung,
sowie der Beaufschlagung mit einem Drehmoment zur Bewirkung der
Drehbewegung werden mit elektronischen Computermitteln überwacht und
gesteuert.
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Ein
Merkmal der gegenwärtigen
Erfindung ist, dass die direkte, im wesentlichen nicht schlagartige
Beaufschlagung des Lochbohrwerkzeugs oder des Pfahls mit einer Schubkraft
größer ist
als die Abwärtskräfte, die
bei der Drehbewegung des Lochbohrwerkzeugs oder des Pfahls generiert
werden können.
Dies steht in völligem
Gegensatz zu Pfahlgründungsverfahren,
bei denen eine nach unten wirkende, wesentliche Kraft durch die
Reaktion zwischen der sich schraubenförmig drehenden Bohrerschnecke
und dem Boden generiert wird, insbesondere in dichten, kohäsiven Böden.
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Vorteilhafterweise
ist die direkte Kraftbeaufschlagung wenigstens um das Zweifache
und vorzugsweise ein Fünffaches
größer als
die begleitende, nach unten wirkende Kraft, die durch die Drehbewegung
generiert wird.
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Im
Wege der gegenwärtigen
Erfindung ist es möglich,
einen hohen Anteil des Gewicht einer typischen Pfahlgründungsvorrichtung,
z.B. 70 Tonnen, zur Unterstützung
des Einstoßens
eines Lochbohrwerkzeugs oder eines Pfahls in den Boden mitzubenutzen.
Sofern der Leistung der Pfahlgründungsvorrichtung
keine Grenzen gesetzt sind, haben wir festgestellt, dass es relativ
einfach ist, eine im wesentlichen nur nach unten wirkende Kraft
zur Penetration des Lochbohrwerkzeuges oder des Pfahls zu generieren.
Die Beschränkungen
dieses Prozesses werden durch die der Penetration entgegenwirkenden Kräfte bestimmt,
und mehrere Faktoren von grundsätzliche
Bedeutung müssen
berücksichtigt
werden:
- i) Der Widerstand gegen das Eindringen
in den Erdboden hängt
von den spezifischen Bodenverhältnissen
und der Art des Erdreichs ab.
- ii) Der Widerstand verläuft
proportional zur Querschnittsfläche
des eingestoßenen
Elements, d.h. je geringer der Querschnitt, desto niedriger die
erforderliche, nach unten wirkende Kraft.
- iii) Die maximale, nach unten wirkende Kraft kann die Kraft
nicht überschreiten,
die an dem zur Installation des Lochbohrwerkzeugs oder des Pfahls
benutzten Rammgeräts
verfügbar
ist.
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Ein
Vorteil der gegenwärtigen
Erfindung ist, dass nach Überwindung
der Randflächenreibung beim
Einbringen der Widerstand, dem das Lochbohrwerkzeug oder der Pfahl
während
seiner Bewegung ausgesetzt ist, häufig geringer ist als der statische Widerstand,
den man dann antrifft, wenn das Lochbohrwerkzeug oder der Pfahl
eine Zeit lang ungestört belassen
wird, während
der ein Boden-„Stau" auftritt.
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Gelegentlich
kann es von Vorteil sein, das Lochbohrwerkzeug oder den Pfahl zu
Vibrieren, um die Reibung an den Randflächen zu reduzieren, wenn der
Einbringvorgang unterbrochen wird, jedoch sind die nach unten wirkenden
Kräfte,
die durch eine solche Vibration generiert werden, wesentlich geringer
als die für
das Einbringen des Lochbohrwerkzeuges oder des Pfahls bis zu einer
größeren Tiefe
notwendig sind. Eine Vibration lässt
sich auch zur Unterstützung
des Ausförderkopfes
benutzen, sollte seine Penetration des Erdbodens durch Hindernisse
beeinträchtigt
werden.
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Die
Beaufschlagung der Oberseite des Lochbohrwerkzeugs oder Pfahls mit
einer Kraft ohne schlagartige Beanspruchung durch das Rammgerät kann mit
einem Gewicht aufgebracht werden, das justierbar über diesem
aufgehängt
ist. Alternativ oder zusätzlich
kann das Gerät
mit einer so ausgebildeten Winde ausgestattet sein, dass das Oberteil
des Lochbohrwerkzeugs oder des Pfahls nach unten gezogen wird.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Gerät
mit einem Hydraulikkolben mit einem Ausstellweg von wenigstens 1
m und vorzugsweise wenigstens 2 m und bei einigen Ausführungen
wenigstens 5 m ausgestattet. Ein solcher Kolben kann benutzt werden,
um das Oberteil des Lochbohrwerkzeugs oder des Pfahls ohne schlagartige Beanspruchung
mit einer nach unten wirkenden Kraft auf solche Art und Weise zu
beaufschlagen, dass Tiefen von, bzw. wenigstens von 1m, 2m oder
5m in einem Durchgang erreicht werden. Der Kolben kann danach zurückgesetzt
und so angeordnet werden, dass die Beaufschlagung ohne schlagartige
Beanspruchung mit Kraft wiederholt wird, so dass noch größere Tiefen
erreicht werden. Zusätzlich
kann der Kolben zusammen mit einem aufgehängten Gewicht und/oder einer
Winde und/oder einem Vibrator verwendet werden.
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Mit
einem elektrischen, hydraulischen oder pneumatische Motor oder einem
beliebigen anderen, geeigneten Mittel, einschließlich manueller Mittel kann
auch eine Drehkraftbeaufschlagung herbeigeführt werden.
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Wo
ein Lochbohrwerkzeug in den Boden eingestoßen wird, kann Beton oder Mörtel von
der Oberfläche
her so eingepumpt werden, dass es beim Drehen und/oder Herausziehen
des Werkzeugs an oder in der Nähe
der Spitze des Werkzeugs austritt. Auf diesem Wege wird ein in-situ
hergestellter Pfahl geformt. Vorteilhafterweise wird das über die
Länge des Lochbohrwerkzeugs
eingepumpte Beton- oder Mörtelvolumen überwacht,
beispielsweise mit einem elektromagnetischen Strömungsmessgerät, mit Steuerung
durch Strömungsregelmittel
und elektronische Computermittel. Das elektronische Computermittel überwacht
und steuert zusätzlich
die Drehbewegung und/oder das Herausziehen des Lochbohrwerkzeuges.
Auf diesem Wege ist es möglich,
die Drehbewegung und/oder das Herausziehen des Lochbohrwerkzeugs
als Funktion des Beton- oder Mörtelstroms
oder umgekehrt zu steuern, um die Ausbildung eines soliden Gefüges des
sich dabei ergebenden, in-situ gegossen Pfahls zu unterstützen.
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Vorzugsweise
wird das Lochbohrwerkzeug mit einer kontinuierlichen Bewegung bis
zu einer vorgegebenen Tiefe von mindestens 1 m, und bei gewissen
Anwendungen, von mindestens 2 m oder sogar 5 m in den Boden gestoßen. Nach
dem Erreichen der vorgegebenen Tiefe kann eine erneute einmalige oder
mehrmalige Beaufschlagung mit der kontinuierlich wirkenden Kraft
erfolgen, so dass das Lochbohrwerkzeug bis zu einer noch größeren vorgegebenen Tiefe
eingepresst wird.
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Das
für diesem
Gesichtspunkt der Erfindung benutzte Lochbohrwerkzeug ist insbesondere
für weiche
Bodenverhältnisse
geeignet, so z.B. für über Sandschichten
gelagerten weichen Ton, über
Kiesschichten gelagerten Schluff und sonstiges im wesentlichen weiches, über einem
körnigen
Material oder einer geeigneten Gesteins- oder gewachsenen Felsschicht
gelagertes Material, und es wird zur Installation eines Pfahls benutzt,
mit dem eine auf Bodenebene wirksame Last auf festere Bodenschichten in
größerer Tiefe übertragen
werden kann.
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Das
Lochbohrwerkzeug wird in den Boden eingestoßen, bis seine Basis die erforderliche
Tiefe erreicht, die typisch in Höhe
der Oberseite einer Schicht aus losem bis mitteldichtem Sand oder
einer körnigen
Schicht oder Gestein oder gewachsenem Fels liegt. Zur Erleichterung
der Penetration von Sandlinsen oder festeren Schichten o.ä., die angetroffen
werden können,
ehe die Spitze des Lochbohrwerkzeugs die erforderliche Gründungstiefe
erreicht, kann man das Oberteil des Lochbohrwerkzeugs mit einem
Vibrator beaufschlagen. Die Vibratorleistung kann dabei von einer
Größenordnung
von 15 Brems-PS sein, obwohl je nach Bodenverhältnissen eine beliebige Leistung
gewählt
werden kann. Es wird darauf hingewiesen, dass der Vibrator für die Penetration
des Werkzeugs nicht das Wesentliche ist, sondern lediglich als sekundäres Mittel
zur Förderung
der Penetration von nicht kohäsiven
Böden.
Der Vibrator kann auch zur Erleichterung des Herausziehens des Lochbohrwerkzeugs
benutzt werden.
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Nach
dem Erreichen der vorgegebenen Tiefe wird das Lochbohrwerkzeug,
oder wenigstens der Abschnitt des Lochbohrwerkzeugs, an dem wenigstens
ein schaufelartiger Ansatz ist, auf solche Art und Weise gedreht,
dass wenigstens ein schaufelartiger Ansatz das Erdreich an der Basis
des Lochbohrwerkzeugs verdrängt,
vorteilhafterweise mit Unterstützung
durch den Druck des Betons oder des Mörtels, der zur Basis des Lochbohrwerkzeugs
gepumpt wird. Einhergehend mit seiner Verdrängung wird das Erdreich mit
Beton oder Mörtel
ersetzt, der unter positivem Druck, z.B. von 4 bar oder noch höher, durch den
Körper
des Lochbohrwerkzeugs gepumpt wird und aus wenigstens einer Öffnung hinter
dem wenigstens einem schaufelartigen Ansatz oder aus wenigstens
einer Öffnung
an oder in der Nähe
der Spitze des Werkzeugs austritt, wobei eine unterirdische Verdickung
aus Beton oder Mörtel
von vorausbestimmbarer Form entsteht. Es ist festzustellen, dass beim
Drehen des Lochbohrwerkzeugs das Erdreich vor jedem schaufelartigen
Ansatz verdichtet wird, wodurch der lokale Druck des Erdreichs relativ
zu dem Druck des umgebenden Erdreichs ansteigt. Dementsprechend
kann das hinter jedem schaufelartigen Ansatz befindliche Erdreich
schwellen und reduziert damit den lokalen Druck des Erdreichs relativ zum
Druck des umgebenden Erdreichs.
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Als
Alternative kann bei Ausführungsformen, bei
denen der Körper
des Lochbohrwerkzeugs massiv ausgeführt ist, der Beton oder der
Mörtel
durch eine getrennte Speiseleitung bzw. -leitungen eingepumpt werden.
Nach Ausbildung der Verdickung wird das Lochbohrwerkzeug vorzugsweise
ohne Drehen und vorzugsweise mit der gleichen Orientierung wie beim
Einbringen herausgezogen, um den Widerstand bei Herausziehen niedrig
zu halten. Bei manchen Ausführunsgformen
kann der wenigstens eine, schaufelartige Ansatz spiralförmig um
den Körper des
Lochbohrwerkzeug angeordnet sein. Das bedeutet, dass das Lochbohrwerkzeug
unter einer Drehbewegung herausgezogen werden kann, so lange die Auszugsgeschwindigkeit
als Funktion der Schneckengewindesteigung und/oder der Tiefenänderung und/oder
der Drehgeschwindigkeit gesteuert wird. Während des Herausziehens wird
zusätzlicher
Beton oder Mörtel
zugeführt,
so dass ein bis zu einer vorgegebenen Höhe durchgehender Schaft geformt
wird. Die beim Herausziehen zugeführte Beton- oder Mörtelmenge
muss ausreichen, um einen Schaft mit einem vorgegebenen Mindestquerschnitt
zu gießen. Es
ist zu bemerken, dass bei Verdrängungs-Pfahlgründungswerkzeugen
wie dem oben beschriebenen Lochbohrwerkzeug das das Werkzeug umgebende Erdreich
die Neigung hat, dem Beton oder Mörtel jeden Weg nach außen abzusperren;
demgemäß ist es möglich, den Überdruck
des Betons oder des Mörtels weitgehend
aufrechtzuerhalten. Wird das Werkzeug gedreht, während der Beton- oder Mörteldruck
im wesentlichen konstant gehalten wird, dann wird Beton oder Mörtel in
den die Rippen umgebenden Bereich absorbiert, und das ursprüngliche
Erdreich wird verdrängt,
bis schließlich
nach mehreren Umdrehungen das gesamte ursprüngliche Erdreich erfolgreich
verdrängt
und mit Beton oder Mörtel
ersetzt worden ist. Dies ist an einem starken Absinken des zum Drehen des
Werkzeugs notwendigen Drehmoments deutlich erkennbar.
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Vorteilhafterweise überwacht
man das Beton- oder Mörtelvolumen,
das beim Formen der Basis und Schafts des in-situ gegossenen Pfahls
gepumpt wird. z.B. unter Verwendung eines elektromagnetischen Strömungsmessgeräts unter
Steuerung durch elektronische Computermittel. Das elektronische Computermittel
kann auch zur Überwachung
und Steuerung des Einbringens und/oder der Drehung und/oder des
Herausziehens des Lochbohrwerkzeugs benutzt werden. Sind beispielsweise
die Fläche
des wenigstens einen schaufelartigen Ansatzs und seine Drehgeschwindigkeit
bekannt, ist es möglich,
das elektronische Computermittel so zu programmieren, dass es die
Erdreichverdrängungsleistung
und daraus die Beton- oder Mörtelmengen
berechnet, die die Gewährleistung
dafür sind,
dass der sich ergebende tragfähige
Pfahl oder die Säule
eine solide Struktur hat. Das elektronische Computermittel ist vorteilhafterweise
so angepasst, dass es die Pumpleistung beim Einpumpen von Beton
oder Mörtel
und/oder die Drehgeschwindigkeit des Lochbohrwerkzeugs nach diesen
Berechnungen steuert. Das elektronische Computermittel kann des
weiteren für die Überwachung
und Steuerung des Herausziehens des Lochbohrwerkzeugs und der Strömung des
Betons oder Mörtels
während
des Herausziehens angepasst werden, um zu gewährleisten, dass eine ausreichende
Beton- oder Mörtelmenge
zugeführt
wird.
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Durch
Verdrängung
des Erdreichs an der Basis des Lochbohrwerkzeugs und das hiermit
einhergehende Eindüsen
von Beton oder Mörtel
wird die Basis eines in-situ gegossenen Pfahls mit erhöhtem Tragvermögen geformt.
Das erhöhte
Tragvermögens ist
das Ergebnis des erhöhten
Durchmessers der Basis des Pfahls relativ zum Schaft des Pfahls.
Der Durchmesser der Basis kann ein Mehrfaches des Durchmessers des
Schafts betragen.
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Aus
Gründen
der Symmetrie beträgt
die Anzahl von schaufelartigen Ansätzen des Lochbohrwerkzeugs
vorzugsweise zwei, jedoch kann eine andere Anzahl von Ansätzen ebenso
wirksam sein. Die erforderliche Mindestanzahl von Umdrehungen zum Erreichen
der erforderlichen Erdreichverdrängung beträgt 1/(Anzahl
von Ansätzen),
sofern die Ansätze im
gleichen Winkelabstand zueinander über den Umfang des Lochbohrwerkzeugs
verteilt sind, obwohl je nach den Bodenverhältnissen auch eine größere Anzahl
von Umdrehungen notwendig werden kann, um die vollständige Verdrängung des
Erdreichs zu gewährleisten.
Bei bestimmten Ausführungsformen wird
das Lochbohrwerkzeug erst in einer Richtung und dann in die entgegengesetzte
Richtung gedreht. Die Umdrehungsgeschwindigkeit wird vorteilhafterweise
so gesteuert, dass das Volumen des verdrängten Erdreichs weniger oder
wenigstens gleich dem Volumen des hiermit einhergehend zugeführten Betons
ist.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt das Volumen des verdrängten
Erdreichs zwischen 50 und 500 Litern (0,05 bis 0,5 m3), was
aus der Sicht des Materialverbrauchs relativ effizient ist. Zusätzliche
Umdrehungen und die Zufuhr von zusätzlichem Beton oder Mörtel können ebenfalls
zur Vergrößerung der
Verdickung benutzt werden, jedoch kann das nicht von großem Vorteil
sein, weil die endgültige
Form der Verdickung dann nicht mehr voraussagbar ist und sich die
Wirkfläche
der Verdickung möglicherweise
nicht vergrößert.
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Konventionelle
Antriebsmittel wie z.B. Motor- oder sogar manuelle Antriebsmittel
können
zum Drehen des Lochbohrwerkzeugs herangezogen werden. Als Alternative
kann ein bzw. können
mehrere Hydraulikkolben zum stufenweisen Drehen des Lochbohrwerkzeugs
herangezogen werden. Der eine bzw. die mehreren Hydraulikkolben
sind so ausgebildet, dass sie axial in aus dem Gehäuse des
Lochbohrwerkzeugs axial hervorstehende Arme eingreifen und so eine
stufenweise Umdrehung mit einer Kraft bewirken, die ausreicht, um
zu gewährleisten, dass
das die schaufelartigen Ansätze
umgebende Erdreich verdrängt
wird. Bei einem Lochbohrwerkzeug mit zwei einander genau gegenüberliegenden Ansätzen ist
eine Umdrehung um wenigstens 180° erforderlich,
während
bei einem Lochbohrwerkzeug mit vier im gleichen Abstand zueinander
angeordneten, schaufelartigen Elementen eine Umdrehung um nur wenigstens
90° erforderlich
sein kann.
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Die
schaufelartigen Ansätze
sind vorzugsweise von solcher Größe und Form,
dass sie sich beim Drehen nicht übermäßig verformen.
Die schaufelartigen Ansätze
können
massiv ausgeführt
sein, oder sie können
Löcher
oder Öffnungen
aufweisen, die eine Mischung des Betons oder des Mörtels mit Erdreich
in-situ gestatten. Als Alternative kann jeder schaufelartige Ansatz
mehrere mit Schlitzen voneinander getrennte, hervorstehende Elemente
aufweisen. Die genauen Abmessungen und die Formgebung der schaufelartigen
Ansätze
können
nach den jeweiligen Bodenverhältnissen
gewählt
werden. Man kann sich auch Ausführungsformen
mit einer Anordnung der schaufelartigen Ansätze im Winkel zur Längsachse
des Lochbohrwerkzeuges vorstellen, was beim Drehen eine Neigung
zur Verdrängung
des Erdreich nach oben oder nach unten bewirkt.
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Das
oben beschriebene Verfahren zum Formen eine vergrößerten Basis
kann zur Herstellung einer verlängerten
erweiterten Basis angepasst werden.
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Hierzu
dreht man das Werkzeug weiter, während
es langsam durch die Gründungsschicht
herausgezogen wird und man mit diesem Vorgang einhergehend Beton
oder Mörtel
zuführt.
Sobald der obere Rand der Gründungsschicht
erreicht ist, hört man
mit dem Drehen des Werkzeugs auf, und der Vorgang des Herausziehens
aus dem Boden wird auf normale Art und Weise beendet. Dies liefert
einen Pfahl mit einer länglichen
Basis mit einem größeren Durchmesser
als dem des Hauptteils des Pfahls, der verstärkte Randschichtreibung und
erhöhtes
Tragvermögen
aufweisen kann.
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Es
ist außerdem
Möglich,
das Verfahren zur Ausbildung einer vergrößerten Basis in verschiedenen
Tiefen in der Gründungsschicht
zu wiederholen oder sogar das Drehen beim Herausziehen des Werkzeugs
mit einer Geschwindigkeit fortzusetzen, die die Ausbildung einer
kontinuierlich verlaufenden, spiralförmigen Basisvergrößerung zulässt.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist die Anwendung einer Hin- und Herbewegung bis zu einem gewissen Grad
während
des Herausziehens des Werkzeugs. Auf diesem Wege entsteht ein Pfahl
mit einem Mittelteil mit „Flügeln", die durch die Breite
der schaufelartigen Ansätze
definiert werden, die verstärke
Randschichtwirkung haben, weil der entstandene Pfahl ein größerer Umfangsfläche wie
ein einfacher Zylinder aufweist.
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Der
in-situ gegossene Pfahl kann durch zusätzliches Drehen des Werkzeugs
unter hiermit einhergehender Beton- oder Mörtelzufuhr nach dem Herausziehen
des Lochbohrwerkzeugs bis zu einer vorgegebenen Höhe mit einem
vergrößerten Kopfstück auf oder
unter der Bodenoberfläche
versehen werden. Dieses vergrößerte Kopfstück kann
direkt unter der Oberfläche
oder in größerer Tiefe
angeordnet werden, wenn eine Oberflächensenkung erwartet wird.
Bei manchen Anwendungen kann das vergrößerte Kopfstück in einer
aus Kies oder einem anderen, geeigneten körnigen Material bestehenden
in Oberflächenhöhe angeordneten
Schicht ausgebildet werden.
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Nach
dem Gießen
des Pfahls kann eine Bewehrung eingesetzt werden. Diese kann die
Form einer einfachen oder mehrfachen Stahldrahtkonstruktion haben,
die bis zu einer vorgegebenen Tiefe in den noch nassen Beton oder
Mörtel
eingestoßen
wird, ehe dieser ausgehärtet
ist.
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Zum
besseren Verständnis
der gegenwärtigen
Erfindung und Erläuterung,
wie sie realisiert werden kann, wird diese nun beispielsweise anhand
der nachfolgenden Zeichnungen wie folgt beschrieben:
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1 zeigt ein Lochbohrwerkzeug
gemäß der gegenwärtigen Erfindung
nach dem Einstoßen
in den Boden;
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2 zeigt einen Qerschnit
einer ersten Anordnung von schaufelartigen Ansätzen an dem Lochbohrwerkzeug
gem. 1;
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3 zeigt einen Querschnitt
einer zweiten Anordnung von schaufelartigen Ansätzen an dem Lochbohrwerkzeug
gem. 1;
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4 zeigt einen Querschnitt
einer dritten Anordnung von schaufelartigen Ansätzen an dem Lochbohrwerkzeug
gem. 1;
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5 zeigt ein Gerät mit einem
Lochbohrwerkzeug und einem darüber
aufgehängten
Gewicht;
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6 zeigt ein Gerät mit einem
Lochbohrwerkzeug und einem Hydraulikkolben;
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7 zeigt ein Lochbohrwerkzeug
in schematischer Darstellung;
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8 und 9 zeigen ein Lochbohrwerkzeug gemäß 7 im Gebrauch;
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10 zeigt eine Alternativausführung eines Lochbohrwerkzeugs
gemäß der gegenwärtigen Erfindung;
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11 zeigt einen mit dem Werkzeug
gemäß 10 geformten Pfahl; und
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12 bis 16 zeigen mit dem Werkzeug gemäß 10 hergestellte Pfahlalternativen.
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Das
auf 1 dargestellte Lochbohrwerkzeug 1 besteht
aus einem Körper 2 mit
zwei schaufelartigen Ansätzen
oder Rippen 3 an oder in Nähe seiner Basis. Der Durchmesser
des Körpers 1 der dargestellten
Ausführungsformen
beträgt
0,3 m, und der größte Abstand
zwischen den Extremitäten
der Rippen 3 beträgt
0,8 m. Die Rippen 3 habe eine solche Form und sind so dimensioniert,
dass sie beim Drehen des Lochbohrwerkzeugs 1 ein Volumen
von ca. 100 Litern verdrängen.
Die Rippen 3 sind des weiteren mit schrägen Kanten ausgestattet, um
das Eindrehen und Herausziehen des Lochbohrwerkzeuges 1 zu
erleichtern. Der Körper 2 des
Lochbohrwerkzeugs 3 ist hohl ausgeführt und macht es möglich Beton
oder Mörtel
am oberen Ende des Lochbohrwerkzeugs 1 aus durch eine Öffnung 4 in
der Nähe
der Basis des Lochbohrwerkzeugs 1 hinauszupumpen, obwohl
bei anderen Ausführungsformen
ein getrenntes Rohr bzw. getrennte Rohre für die Zufuhr von Mörtel oder
Beton benutzt werden kann bzw. können.
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Zur
Benutzung wird das Lochbohrwerkzeug mit einer kontinuierlich Bewegung
in weichen Erdboden wie z.B. Ton 5 eingestoßen, bis
die Basis des Lochbohrwerkzeugs 1 die Oberseite einer Schicht aus
körnigem
Material, Fels oder gewachsenem Gestein 6 erreicht. Dann
wird das Werkzeug mit einer Drehbewegung beaufschlagt und weiter
in den Boden eingestoßen.
Die Drehbewegung erleichtert durch Reduzieren des Druck des Erdreichs
im Bereich der Werkzeugspitze dem Werkzeug die Penetration des körnigen Materials
und gestattet Material unter der Spitze des Werkzeugs die Bewegung
nach oben in Bereiche mit reduziertem Erdreichdruck. Oben auf dem
Lochbohrwerkzeug 1 kann auch ein Vibrator 7 montiert
werden, um die Penetration von zwischenliegenden Sandlinsen oder
festeren Schichten (nicht dargestellt) zu erleichtern, um die Reibung zu
vermindern, und um das Eindringen der Basis des Lochbohrwerkzeugs 1 in
die Sandschicht 6 zu ermöglichen. Die für das Einbringen
des Lochbohrwerkzeugs gemäß 1 erforderliche Kraft beträgt typisch
weniger als 100 kN, bei einem Reibungswinkel des Erdreichs für den Basalsands
von, sagen wir, 30°.
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Sobald
das Lochbohrwerkzeug 1 bis zur erforderlichen Tiefe eingebracht
worden ist, wird es so gedreht, dass die Rippen 3 das Erdreichvolumen
verdrängen.
Gleichzeitig wird Beton oder Mörtel
durch den Körper 2 des
Lochbohrwerkzeugs 1 und aus der Öffnung 4 herausgepumpt,
wodurch eine unterirdische Verdickung aus Beton oder Mörtel gebildet
wird. Das Lochbohrwerkzeug 1 wird danach ohne Drehbewegung
herausgezogen, während
weiterhin Beton oder Mörtel
eingepumpt wird, so dass der Schaft eines in-situ gegossenen Pfahls
geformt wird.
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Die
Rippen 3 können
unterschiedliche Konfigurationen haben, die in 2, 3 und 4 beispielhaft dargestellt
werden. Die Konfigurationen in 2 und 3 sind für nur eine Drehrichtung bestimmt,
während die
Konfiguration in 4 ein
Drehen in beiden Drehrichtungen gestattet.
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Die
Rippen 3 brauchen nur dick genug zu sein, um sich beim
Drehen nicht übermäßig zu verformen.
In der dargestellten Ausführungsform
tritt keine bleibende Verformung der Rippen 3 in Tonerden
mit einer Ton-Scherfestigkeit von bis zu 50kN/m2 (nicht entwässert) auf.
Bei der dargestellten Anordnung haben die Rippen 3 eine
Spannweite von 0,8 m, so dass die tragende Fläche im Verhältnis zum Durchmesser des Lochbohrwerkzeuges 1 von
0,3 m um das Siebenfache gesteigert wird.
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5 zeigt ein Gerät 7,
das auf einem Lochbohrwerkzeug 8 montiert ist. Oben auf
dem Lochbohrwerkzeug 8 befindet sich eine Antriebseinheit 9 zum
Drehen des Werkzeugs, sowie ein Vibratorteil 10. Über dem
Oberteil des Lochbohrwerkzeugs 8 ist ein Gewicht 11 justierbar
so angeordnet, dass das Oberteil des Werkzeugs mit einer abwärts wirkenden Kraft
beaufschlagt werden kann, um das Werkzeug mit einer kontinuierlichen
Bewegung in den Erdboden einzubringen. Anstelle von oder ergänzend zu dem
Gewicht 11 kann ein hydraulischer Kolben 11' wie in 6 dargestellt vorgesehen
werden, der einen Ausstellhub von mindestens 1 m und typisch von mindestens
2m oder sogar 5 m aufweist. Der Kolben 11' wird verwendet, um das Lochbohrwerkzeug 8 in einem
kontinuierlichen Arbeitsgang bis zu einer vorgegebenen Tiefe von
mindestens 1 m einzubringen. Der Kolben 11' kann danach zurückgesetzt
werden und zum Einstoßen
des Lochbohrwerkzeugs bis zu einer noch größeren Tiefe benutzt werden.
Außerdem
kann eine Windenanordnung 20 vorgesehen werden, die dazu
benutzt werden kann, um das Oberteil des Lochbohrwerkzeug 8 nach
unten zu ziehen. Eine Beton- oder Mörtelleitung 12 befindet
sich oben an dem Lochbohrwerkzeug 8, so dass Beton oder
Mörtel
durch den Körper
des Werkzeugs gepumpt werden kann.
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7 zeigt ein Lochbohrwerkzeug 8,
dass dem in 5 und 6 dargestellten ähnlich ist.
Das Lochbohrwerkzeug 8 besitzt ein Kopfstück 13 und
ein Körperstück 14,
die von unterschiedlicher Länge
sein können,
damit sie sich an unterschiedliche Bodenverhältnisse anpassen lassen. Das
Kopfstück 13 und das
Körperstück sind
mit einem Standardverbinder 15 miteinander verbunden. Zwei
Rippen 16 sind zum unteren Ende des Kopfstücks 13 hin
verlaufend ausgebildet. Am oberen Ende des Körperstücks 14, wo sich das
Lochbohrwerkzeug 8 am Gerät 7 abstützt, befindet
sich ein Vibratorteil 10 und ein Antriebsteil 9. Der
Antriebsteil 9 besteht aus einem an Armen 18 so angebrachten
Kolben 17, dass die Betätigung
des Kolbens 17 eine Drehbewegung des Lochbohrwerkzeugs 8 um
ca. 90° bewirkt.
Ein Gewicht 11 wird auf das Oberteil des Lochbohrwerkzeugs 8 abgesenkt und
liefert die abwärts
wirkende Kraft, die zum Einstoßen
des Werkzeugs in den Erdboden notwendig ist.
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8 zeigt das Kopfstück 13 des
Lochbohrwerkzeugs 8 in 7,
das durch die Tonschicht 5 durchgestoßen worden ist, bis die Werkzeugspitze die
Oberseite der Sandschicht 6 von mittlerer Dichte erreicht
hat. Eine Düse 18 für die Abgabe
von Beton oder Mörtel
ist am unteren Ende des Lochbohrwerkzeugs 8 vorgesehen,
wobei die Düse 18 mit
einem versteiften Stopfen 19 versehen ist, um das Eindringen
von Erdreich zu verhindern, während
das Lochbohrwerkzeug 8 in den Erdboden gestoßen wird.
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Zur
Ausbildung eines Pfahls oder einer tragfähigen Säule wird zunächst Beton
oder Mörtel
durch den Körper
des Lochbohrwerkzeugs 8 gepumpt, um den Stopfen 19 herauszudrücken. Das
Lochbohrwerkzeug wird anschließend
um ca. 100 mm angehoben, und Beton oder Mörtel wird mit gesteuertem Mengenstrom
durch die Düse 18 gepumpt.
Das Lochwerkzeug 8 wird danach um 180° gedreht, wie auf 9 am besten ersichtlich
ist, so dass die Rippen 16 unterstützt durch das hiermit einhergehende Einpumpen
von Beton oder Mörtel
mit einem gesteuerten Mengenstrom durch die Düse 18 ein Volumen an
Erdreich verdrängen.
Die Drehbewegung wird dann gestoppt, und das Lochwerkzeug 8 wird
herausgezogen, während
weiterhin Beton oder Mörtel mit
einem Mengenstrom zugeführt
wird, der durch die Geschwindigkeit bestimmt wird, mit der das Lochbohrwerkzeug 8 herausgezogen
wird, wodurch ein eine tragfähige
Säule mit
einer vergrößerten Basis und
daher erhöhtem
Tragvermögen
geformt wird. Weitere, vergrößerte Teile
können
an anderen Stellen über
die Länge
der tragfähigen
Säule ausgebildet werde,
indem das Zurückziehen
des Lochbohrwerkzeugs 8 unterbrochen und es über weitere
Zeiträume gedreht
wird.
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Eine
Alternativkonstruktion eines Lochbohrwerkzeugs 21 wird
auf 10 dargestellt.
Das Werkzeug 21 ist mit zwei Rippen 22 ausgestattet
und hat einen hohlen Schaft 23, durch den Beton oder Mörtel gepumpt
werden kann. Hinter den Rippen 22 befinden sich Öffnungen 24,
die eine Abgabe von Beton oder Mörtel
nach Anforderung ermöglichen.
Das Werkzeug 21 wird auf die gleiche Art und Weise wie das
auf 7 bis 9 dargestellte Werkzeug 8 benutzt,
statt jedoch eine vergrößerte Pfahlbasis
auf der Oberseite einer Schicht von körnigem Material zu formen,
wird das Werkzeug 21 im Wege einer zusätzliche Drehbewegung in eine
solche Schicht hineingestoßen.
Nachdem das Werkzeug 21 die gewünschte Tiefe erreicht hat,
wird es gedreht, während
Beton oder Mörtel
wie oben beschrieben durch den hohlen Schaft und die Öffnungen 4 gepumpt
wird, ehe es ohne Drehbewegung herausgezogen wird, wobei ein Pfahl 25 mit
einer vergrößerten Basis 26 wie
auf 11 dargestellt in
einer körnigen
Schicht 27 ausgebildet wird.
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Bezugnehmend
auf 12 kann ein Pfahl 28 mit
einer länglichen,
zylindrischen, vergrößerten Basis 29 durch
weiteres langsames Drehen des Werkzeugs 21 während des
Herausziehens aus der körnigen
Schicht 27 unter weiterer Zufuhr von Beton oder Mörtel geformt
werden. Danach wird die Drehbewegung gestoppt und das Werkzeug 21 wie
vorher unter Ausbildung des Hauptschafts des Pfahls 28 herausgezogen.
Die längliche,
zylindrische, vergrößerte Basis 29 bietet
einer einfachen, vergrößerten Basis 26 gemäß 11 gegenüber eine erhöhte Randschichtreibung.
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Wir
auf 13 dargestellt,
ist es auch möglich,
einen Pfahl 30 mit mehreren Vergrößerungen 31 zu formen.
Dies wird durch Drehen des Werkzeugs 21 in einer Basistiefe
unter Zufuhr von Beton oder Mörtel
und anschließender
Unterbrechung der Drehbewegung und Herausziehen des Werkzeugs 21 bis zu
einer höheren
Ebene erreicht, auf welcher und weiteren höher liegenden Ebenen diese
Drehbewegung wiederholt wird. Wird das Werkzeug 21 kontinuierlich
gedreht, während
es mit relativ hoher Geschwindigkeit herausgezogen wird, oder wird
es beim Herausziehen relativ langsam gedreht, kann ein Pfahl 32 mit
einer spiralförmigen
Vergrößerung 33 wie
auf 14 dargestellt geformt
werden. Die Pfähle 30 und 32 auf 13 und 14 weisen erhöhte Randschichtreibung auf
und bieten ein potentiell erhöhtes
Endtragvermögen.
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Wird
das Werkzeug 21 während
des Herausziehens mit einer leichten Drehschwingung beaufschlagt,
kann ein Pfahl 34 mit „Flügeln" 35 wie auf 15 querschnittlich dargestellt geformt
werden. Diese „Flügel" 35 können sich über die
gesamte Länge
des Pfahls 34 erstrecken, oder sie können nur auf Abschnitten der
Länge des
Pfahls geformt werden. Die vergrößerte Oberfläche eines
solchen Pfahls 34 kann verbesserte Randschichtreibung bewirken.
Des weiteren können mehrere
solche Pfähle 34 in
einer Reihe angeordnet werden, um eine unterirdische Wand 36 zu
bauen, wie sie auf 16 dargestellt
ist.
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Alle
Verweise in den Ansprüchen
auf auf den Abbildungen wiedergegebene Bauteile sowie auf die Abbildungen
als solche sind Hinweise im Sinne der Regel 29(7) EPU und keine
Hinweise im Sinne der Regel 29(6).