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Hintergrund
der Erfindung
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(i) Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Verzinkungslegierung und ein Verzinkungsverfahren
und insbesondere eine Verzinkungslegierung und ein Tauchverzinkungsverfahren,
die zur Beherrschung der unerwünschten
Einflüsse,
die beim Verzinken von reaktiven Stählen auftreten, geeignet sind.
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(ii) Beschreibung des Stands
der Technik
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Das
herkömmliche
Verfahren zum Feuerverzinken von Stählen mit geringem Kohlenstoffanteil
umfasst die Vorbehandlung dieser Stähle in 20 bis 30 Gew.-% Zinkammoniumchlorid
(ZnNH4Cl) als Vorflussmittel unter anschließendem Eintauchen
in Bäder
aus geschmolzenem Zink oder Zinklegierungen. Die "normale" oder "N"-Überzugstruktur,
die sich durch herkömmliche
Feuerverzinkungsverfahren auf Stahl von geringer Reaktivität ergibt,
ist gut definiert. Es handelt sich um kompakte Legierungsschichten
(intermetallische Schichten). Der vorherrschende Wachstumsmodus
bei diesem Typ der Beschichtung besteht in einer Festphasendiffusion von
Eisen und Zink, so dass gut ausgebildete intermetallische Schichten
(delta- und zeta-Schichten) die Geschwindigkeit der Verzinkungsreaktion
steuern. Die Diffusionsreaktionsgeschwindigkeit nimmt mit zunehmender Überzugsdicke
ab, wodurch eine vorhersagbare, konsistente Bedeckung ermöglicht wird.
Der normale Überzug
weist einen hellen metallischen Glanz auf.
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Neuere
Entwicklungen bei der Herstellung von gering legierten, hochfesten
Stählen
umfassen das Stranggießen.
Beim Stranggießverfahren
ist es erforderlich, Elemente zuzusetzen, die den Stahl "beruhigen" oder desoxidieren,
d. h. gasförmige
Produkte verhindern, die zu Porosität führen. Zu diesem Zweck wird üblicherweise
Silicium verwendet. Diese Stähle
enthalten infolgedessen im allgemeinen 0,01 bis 0,3 Gew.-% Silicium,
können
aber bis zu etwa 0,5 Gew.-% oder mehr Silicium enthalten. Sie sind
als "reaktive" Stähle" oder Siliciumstähle bekannt.
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Auch
Phosphor beeinflusst im Stahl die Reaktivität, wobei dessen Reaktivitätswert anerkannterweise etwa
2,5-fach so groß wie
die von Silicium ist. Somit ist ein Siliciumanteil, der dem 2,5-fachen
des Phosphoranteils entspricht, als wirksamer Siliciumanteil des
Stahls bekannt. Siliciumstähle
mit hoher Reaktivität
bringen beim Verzinken Schwierigkeiten mit sich, indem sie dicke,
brüchige
und unebene Überzüge bilden,
die schlecht haften und/oder ein mattes oder marmoriertes Erscheinungsbild
zeigen. Diese Überzüge sind
als "reaktive" Überzüge bekannt. Die hohe Reaktivität der Siliciumstähle bewirkt
auch einen übermäßigen Zinkverbrauch und
eine übermäßige Schlackenbildung.
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Silicium,
das beim Verzinken aus dem Stahl freigesetzt wird, ist in der zeta-Schicht
unlöslich.
Dies bewirkt eine Instabilität
in der zeta-Schicht und erzeugt dicke, poröse intermetallische Schichten.
Die Mikrostruktur ist durch eine sehr dünne und ungleichmäßige delta-Schicht
gekennzeichnet, die von einer sehr dicken und porösen zeta-Schicht überlagert
ist. Die poröse
intermetallische Schicht erlaubt es dem flüssigen Metallbad, während der
gesamten Eintauchdauer in der Nähe
der Stahlgrenzfläche
zu reagieren. Dies führt
zu einem linear mit der Eintauchzeit verlaufenden Wachstumsmodus,
was die Bildung von übermäßig dicken Überzügen ermöglicht.
Diese Überzüge sind
im allgemeinen sehr rau, unerwünscht
dick und spröde
und weisen ein mattes Aussehen auf.
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Stähle mit
Siliciumanteilen von 0,05 bis 0,15 (d. h. um die "Sandelin-Peak"-Fläche) können auch
eine "gemischte" Reaktivität oder einen "M"-Überzug
entwickeln. Dieser Überzug
ist durch eine Kombination von reaktiven und nicht-reaktiven Bereichen
auf dem gleichen Stahl gekennzeichnet, was vermutlich auf Unterschiede
in lokalen Siliciumkonzentrationen an der Stahloberfläche zurückzuführen ist.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, die Reaktivität zu steuern,
indem man die Badtemperatur und die Eintauchzeit umgekehrt proportional
zum Siliciumgehalt des Stahls einstellt. Bei geringeren Badtemperaturen
in der Größenordnung
von 430 °C
und bei verkürzten
Eintauchzeiten lässt
sich tendenziell die Reaktivität
von Stählen
mit hohem Siliciumgehalt kontrollieren. Jedoch bilden sich bei niedrigen
Badtemperaturen und verkürzten
Zeiten an Stählen
mit geringem Siliciumgehalt in inakzeptabler Weise dünne Überzugsdicken. Somit
muss der Verzinker den Siliciumgehalt des Stahls vorher kennen und
die Feuerverzinkungsparameter dementsprechend einstellen. Dieser
Weg kann nicht beschritten werden, wenn die Stahlreaktivität nicht
bekannt ist oder wenn die zu verzinkenden Komponenten miteinander
verschweißte
Teile unterschiedlicher Reaktivitäten enthalten. Bei einer Niedertemperatur-Verzinkung
kann sich eine geringe Produktivität aufgrund der Verlängerung
der Eintauchzeiten ergeben.
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Ferner
ist es bekannt, die Reaktivität
von Stahl zu kontrollieren, indem man dem Verzinkungsbad Elemente
zusetzt. Ein derartiger Zusatz ist Nickel in einem als TechnigalvaTM-Verfahren (oder Nickel-Zink-Verfahren)
bekannten Verfahren. Ein Nickelanteil von 0,05 bis 0,10 Gew.-% im
Zinkbad führt
in wirksamer Weise zu einer Kontrolle von reaktiven Stählen mit
einem Siliciumgehalt bis zu etwa 0,2 Gew.-%. Für Stähle mit Siliciumanteilen über etwa
0,2 Gew.-% erweist sich das Nickel-Zink-Verfahren nicht als wirksam
und löst
somit die Verzinkungsprobleme, die bei reaktivem Stahl auftreten,
nur zum Teil. Bei Stählen
mit geringer Reaktivität
(normalen Stählen)
treten beim Verzinken mit dem Nickel-Zink-Verfahren die gleichen
Schwierigkeiten wie beim Niedertemperatur-Verzinken insofern auf,
als sich eine inakzeptabel dünne Überzugsdicke
ergeben kann. Bei diesem Verfahren ist es somit bevorzugt, dass
der Verzinker die Reaktivität
des Stahls vorher kennt und die Galvanisierungsbedingungen dementsprechend
einstellt, was beides in der Praxis schwierig zu realisieren ist. Unter
bestimmten Bedingungen führt
dieses Verfahren auch zur Bildung von Schlacke, die dazu neigt,
im Bad aufzuschwimmen und mit dem Werkstück herausgezogen zu werden,
was zu inakzeptablen Überzügen führt.
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Eine
weitere Legierung, die zur Steuerung der Reaktivität verwendet
wird, ist das im französischen
Patent 2 366 376 (erteilt am 27.10.1980) beschriebene Verfahren
zum Verzinken von reaktiven Stählen,
bekannt als PolygalvaTM-Verfahren. Die Legierung enthält Zink
mit einer handelsüblichen
Reinheit mit einem Gehalt an 0,1 bis 1,5 Gew.-% Blei, 0,01 bis 0,05
Gew.-% Aluminium, 0,03 bis 2,0 Gew.-% Zinn und 0,001 bis 2,0 Gew.-% Magnesium.
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Das
US-Patent 4 439 397 (erteilt am 27.03.1984) erörtert die beschleunigte Geschwindigkeit,
mit der Magnesium oder Aluminium beim PolygalvaTM-Verfahren
zum Verzinken von Stahl verbraucht werden oder verloren gehen. Es
werden Verfahren vorgestellt, um die naturgegebenen Schwierigkeiten
beim Ersetzen von fehlendem Aluminium oder Magnesium im Legierungsverzinkungsbad
zu überwinden.
Das Verfahren ist insofern ernsthaften Beschränkungen unterworfen, als der
Stahl sorgfältig
entfettet, gebeizt, mit Flussmittel vorbehandelt und im Ofen getrocknet
werden muss, um ein qualitativ hochwertiges Produkt, das frei von
leeren Flecken ist, zu erhalten. Hierfür sind in den meisten Fällen üblicherweise
neue, hochwertige Installationen erforderlich.
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Das
US-Patent 4 168 972 (erteilt am 25.09.1979) und das US-Patent 4
238 532 (erteilt am 09.12.1980) beschreiben ebenfalls Legierungen
zum Galvanisieren von reaktiven Stählen. Die Legierungen enthalten
Abänderungen
der PolygalvaTM-Legierungskomponenten in Form von Blei,
Aluminium, Magnesium und Zinn im Zink.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, dass im Verzinkungsbad enthaltenes
Aluminium die Reaktivität
der Stähle
mit hohem Siliciumgehalt verringert. Das als SupergalvaTM-Verfahren
bekannte Verfahren umfasst eine Legierung von Zink mit einem Gehalt
an 5 Gew.-% Aluminium. Das Verfahren erfordert ein spezielles Flussmittel
und einen doppelten Tauchvorgang, der von gewerblichen Verzinkern
im allgemeinen nicht akzeptiert wird.
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Die
gleichzeitig anhängige
US-Patentanmeldung 08/667,830 (Anmeldetag 20. Juni 1996) beschreibt eine
neue Legierung und ein Verfahren zur Kontrolle der Reaktivität in Stählen mit
einem Siliciumgehalt bis zu 1 Gew.-%. Die Legierung enthält Zink
von handelsüblicher
Reinheit mit einem Gehalt an Vanadium von mindestens 0,02 bis 0,04
Gew.-% und/oder Titan von mindestens 0,02 bis 0,05 Gew.-%.
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Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
und eine Legierung zur wirksamen Kontrolle der Reaktivität von Stählen des
gesamten Spektrums, einschließlich
Stählen
mit niedrigem und hohem Siliciumgehalt, bereitzustellen. Das Verfahren
soll ferner zu Überzügen von
akzeptabler und gleichmäßiger Dicke über das
gesamte Spektrum von Stählen
hinweg sorgen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer
Legierung und eines Verfahrens, wobei man sich einer üblichen
Verzinkungsausrüstung
bedient, die unter normalen Bedingungen zum Verzinken von Stählen mit gemischter
Reaktivität
betrieben wird, ohne dass es erforderlich ist, Anpassungen auf Variationen
der Stahlchemie vorzunehmen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Die
Nachteile des Stands der Technik lassen sich somit im wesentlichen
durch Bereitstellung einer neuen Verzinkungslegierung und eines
entsprechenden Verfahrens, die leicht an eine übliche Feuerverzinkungsausrüstung angepasst
werden können, überwinden.
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Gemäß einem
breiten Aspekt umfasst das erfindungsgemäße Tauchverfahren zum Verzinken
von Stahl, einschließlich
reaktiven Stählen,
das Eintauchen des Stahls in ein geschmolzenes Bad einer Zinklegierung,
die, bezogen auf das Gewicht, folgendes enthält: Aluminium in einer Menge
von mindestens 0,001 bis 0,007 %, vorzugsweise 0,002 bis 0,004 %,
Zinn in einer Menge von mindestens 0,5 % bis maximal 2 %, vorzugsweise
mindestens 0,8 %, und eines der Elemente aus der Gruppe Vanadium
in einer Menge von mindestens 0,02 %, vorzugsweise 0,05 bis 0,12
%, Titan in einer Menge von mindestens 0,03 %, vorzugsweise 0,06 bis
0,10 %, und Vanadium und Titan zusammen in einer Menge von mindestens
0,02 % Vanadium und mindestens 0,01 % Titan bei einem Gesamtgehalt
an Vanadium und Titan von mindestens 0,03 %, vorzugsweise 0,05 Gew.-%
bis 0,15 %, wobei der Rest aus Zink mit einem Gehalt an bis zu 1,3
Gew.-% Blei besteht. Die erfindungsgemäße Legierung zum Verzinken
von Stahl umfasst, bezogen auf das Gewicht, Aluminium in einer Menge
von mindestens 0,001 bis 0,007 %, vorzugsweise 0,002 bis 0,004 %,
Zinn in einer Menge von mindestens 0,5 % bis maximal 2 %, vorzugsweise
mindestens 0,8 %, und ein Element aus der Gruppe Vanadium in einer
Menge von mindestens 0,02 %, vorzugsweise 0,05 bis 0,12 %, Titan
in einer Menge von mindestens 0,03 %, vorzugsweise 0,06 bis 0,10
%, und Vanadium und Titan zusammen in einer Menge von mindestens 0,02
% Vanadium und mindestens 0,01 % Titan bei einem Gesamtgehalt an
Vanadium und Titan von mindestens 0,03 %, vorzugsweise 0,05 %, bis
0,15 %, wobei der Rest aus Zink mit einem Gehalt an bis zu 1,3 Gew.-%
Blei besteht. In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform zur Verwendung in
Zink-Nickel-Legierungsbädern kann
die Legierung, bezogen auf das Gewicht, Aluminium in einer Menge
von mindestens 0,001 %, Zinn in einer Menge von 0,15 bis 2 % und
Vanadium zusammen mit Nickel in einer Menge von mindestens 0,02
% Vanadium und mindestens 0,02 % Nickel bis zu maximal 0,5 % Vanadium
und Nickel zusammen enthalten. Titan kann in einer Menge von mindestens
0,01 % Titan bis maximal 0,2 % Vanadium, Nickel und Titan zugesetzt
werden. In einer weiteren Ausführungsform
zur Verwendung in einem Zink-Legierungsbad besteht die Legierung
aus Aluminium in einer Menge von mindestens 0,001 %, Zinn in einer
Menge von etwa 0,5 bis etwa 2 %, Vanadium in einer Menge von 0,02
bis 0,12 %, Wismut in einer Menge von 0,05 bis 0,1 % und Rest Zink.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Nachstehend
werden das erfindungsgemäße Verfahren
und die entsprechend hergestellte Legierung unter Bezugnahme auf
die Zeichnung beschrieben.
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Die 1 bis 3 sind Diagramme zur Darstellung der
Verzinkungsschichtdicke verschiedener Galvanisierungsüberzüge auf Stahloberflächen mit
einem Siliciumgehalt von 0 bis 1,0 Gew.-% bei 8-minütigem
Eintauchen bei 450 °C.
Im Diagramm von 1 ist
die durchschnittliche Beschichtungsdicke gegen den Siliciumgehalt
in einem Verzinkungsbad von Prime Western (PW)-Zink mit Zinn und
Vanadium aufgetragen. In 2 ist
die durchschnittliche Beschichtungsdicke gegen den Siliciumgehalt
in einem Verzinkungsbad von PW-Zink mit Zinn und Titan aufgetragen.
In 3 ist die durchschnittliche
Beschichtungsdicke gegen den Siliciumgehalt in einem Verzinkungsbad
von PW-Zink mit Zinn und Vanadium und Titan zusammen aufgetragen.
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4 ist ein Diagramm, das
den Kesselmaterial-Gewichtsverlust für verschiedene Verzinkungslegierungen
darstellt.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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In
den 1, 2 und 3 der
Zeichnung zeigt die Kurve 10 in typischer Weise die Variation der
Dicke einer Beschichtung aus Zink von handelsüblicher Reinheit, wie herkömmlichem
Prime Western (PW) auf einer Stahloberfläche im Mikrometer als Funktion
des Siliciumgehalts des Stahls. Der hier verwendete Ausdruck "handelsübliche Reinheit" umfasst Prime Western-,
High Grade- und Special High Grade-Zink. Unter den Bedingungen einer
Badtemperatur von 450 °C
und einer Tauchzeit von 8 Minuten erreicht die Dicke der Zinkbeschichtung
einen maximalen Wert von etwa 260 μm bei einem Siliciumgehalt von
etwa 0,15 Gew.-%, nimmt auf eine Dicke von etwa 175 μm bei einem
Siliciumgehalt von etwa 0,2 Gew.-% ab und steigt dann auf eine maximale
Dicke von etwa 375 μm
bei einem Siliciumgehalt von etwa 0,5 Gew.-%, wonach die Dicke bei
einem Siliciumgehalt von 1,0 Gew.-% geringfügig abnimmt. Diese Kurve 10
erweist sich als sehr ähnlich
zur bekannten Sandelin-Kurve. Die Zusammensetzung der verwendeten
Stähle
ist in der nachstehenden Tabelle I aufgeführt.
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Tabelle
I Stahlzusammensetzungen:
Versuche 1995
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Gemäß den ASTM-Standards,
z. B. ASTM A-123-Standard (610 g/m2 oder
86 μm für ein 3,2
bis 6,4 mm dickes Stahlblech) ist eine gleichmäßige Beschichtungsdicke von
etwa 100 μm
erwünscht,
um die Anforderungen in Bezug auf die minimale Dicke zu erfüllen, wobei
Kosten eingespart und der Anfall an Abfall von dicken Beschichtungen
vermieden werden. Ferner ergibt eine übermäßige Dicke von Zinkbeschichtungen
auf reaktiven Stählen
und Stählen
von gemischter Reaktivität
aufgrund der hohen oder variablen Siliciumanteile üblicherweise
raue, poröse,
spröde
und im allgemeinen unansehnliche Beschichtungen, die möglicherweise an
der darunter liegenden Stahloberfläche schlecht haften.
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Es
ist allgemein anerkannt, dass die Zugabe von starken Silicid-Bildnern
zum Verzinkungsbad den Einfluss von Silicium in reaktiven Stählen neutralisieren
kann. Es wurde festgestellt, dass Vanadium allein ein wirksames
Legierungselement darstellt, um die Reaktivität von Siliciumstählen bis
zu einem Anteil von 0,25 Gew.-% Si zu verringern. Es wird angenommen,
dass sich Vanadium im Bad mit dem Silicium unter Bildung von Vanadiumsiliciden
in Form von inerten Teilchen vereinigt, die in der zeta-Schicht
dispergiert werden. Das siliciumfreie Eisen kann sodann mit Zink
unter Bildung einer sehr kompakten und glatten Schicht reagieren,
die das flüssige
Metallbad daran hindert, die delta-Schicht zu erreichen. Insgesamt
unterdrückt
Vanadium in wirksamer Weise die Reaktivität durch Stabilisierung des
Wachstums der zeta-Schicht in der Beschichtung, die die Wachstumsgeschwindigkeit
durch einen Diffusionsvorgang steuert.
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Es
wurde festgestellt, dass auch Zinn ein sehr wirksames Element zur
Verringerung der Reaktivität
von Stählen
darstellt. Tests haben gezeigt, dass ein Verzinkungsbad mit einem
Gehalt an 2,5 bis 5 Gew.-% Zinn die Reaktivität in Stählen mit einem Siliciumgehalt
bis zu 1 % kontrollieren kann. Jedoch haben Tests auch gezeigt,
dass Zinn in Mengen von mehr als 2 Gew.-% bei den Verzinkungstemperaturen
rasch mit dem Stahl der Wand des Verzinkungskessels reagiert. Wenn
der Zinngehalt im Verzinkungsbad unter 2 % liegt, so läuft die Reaktion
mit dem Kesselstahl langsam ab, vergleichbar mit der Geschwindigkeit
von Zink handelsüblicher Qualität. Wenn
jedoch der Gehalt an Zinn im Verzinkungsbad 2 % beträgt, so wird
durch die Anwesenheit von Zinn die Reaktivität in Stählen nur bis zu einem Siliciumgehalt
von 0,3 % kontrolliert.
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Die
Anwesenheit von mindestens 0,02 Gew.-% Vanadium, vorzugsweise 0,05
bis 0,12 Gew.-% und die Löslichkeitsgrenze
von Vanadium in Kombination mit 0,5 bis 2 Gew.-% Zinn kontrollieren
die Reaktivität
in Stählen
mit einem Siliciumgehalt bis zu 1 Gew.-%. Tests haben ergeben, dass
in Verzinkungsbädern
mit einem Gehalt an 1 bis 1,2 Gew.-% Zinn, 0,002 Gew.-% Aluminium
und Rest Zink von handelsüblicher
Reinheit mit einem Gehalt an 0,8 Gew.-% Blei die Anwesenheit von
0,05 Gew.-% und 0,08 Gew.-% Vanadium in wirksamer Weise die Reaktivität verschiedener
Stähle
mit Siliciumanteilen bis zu 1 % kontrolliert, wie in den Sn-V-Kurven 11 und 12
von 1 dargelegt.
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Zink
von handelsüblicher
Reinheit, wie herkömmliches
Prime Western-Zink, enthält
bis zu 1,3 Gew.-% Blei, typischerweise etwa 0,8 % Blei. Jedoch weisen
andere verfügbare
Zinkqualitäten,
wie High Grade und Special High Grade geringere Bleianteile auf.
Es besteht eine zunehmende Tendenz beim Verzinken, den Bleianteil
zu verringern oder dessen Anwesenheit zu beseitigen, und zwar aufgrund
von Bedenken in Bezug auf Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Es
wurde festgestellt, dass leere Flecken in Verzinkungsbeschichtungen bei
Verzinkungsbädern
ohne Blei oder mit einem vermindertem Bleigehalt bei geringeren
Konzentrationen an Zinn von etwa 1 Gew.-% Zinn mit 0,05 Gew.-% Vanadium
und 0,002 Gew.-% Aluminium auf Stählen mit geringeren Siliciumanteilen
entstehen können.
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Es
wurde festgestellt, dass durch Zugabe von 0,05 bis 0,5 Gew.-% Wismut,
vorzugsweise 0,05 bis 0,1 Gew.-% Wismut zu Zn-Sn-V-Legierungen mit
einem Gehalt an 0,5 bis 2 Gew.-% Zinn, 0,05 bis 0,12 Gew.-% Vanadium,
0,001 bis 0,007 Gew.-% Aluminium und Rest Zink, gleichmäßig dicke,
helle Verzinkungsüberzüge mit Flitterbildung
und frei von leeren Flecken entstehen. Die Anwesenheit von Wismut
erwies sich als besonders günstig
bei Zinnanteilen im Bereich von 1–1,5 Gew.-% Zinn.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird Titan anstelle von Vanadium verwendet. Die Anwesenheit von
mindestens 0,03 Gew.-% Titan, vorzugsweise 0,06 bis 0,1 Gew.-%, in
Kombination mit 0,5 bis 2,0 Gew.-% Zinn kontrolliert die Reaktivität in Stählen mit
einem Siliciumanteil bis zu etwa 0,5 Gew.-%. Tests in einem Verzinkungsbad
mit einem Gehalt an 1,8 Gew.-% Zinn, 0,002 Gew.-% Aluminium und
Rest Zink von handelsüblicher
Reinheit haben ergeben, dass durch die Anwesenheit von 0,06 und 0,10
Gew.-% Titan die Reaktivität
unterschiedlicher Stähle
mit Siliciumanteilen bis zu etwa 0,5 Gew.-% in wirksamer Weise kontrolliert,
wie durch die Sn-Ti-Kurve 13 in 2 dargelegt.
Eine Erhöhung
des Titananteils im Verzinkungsbad bis auf 0,1 Gew.-% erhöhte den
maximal kontrollierten Siliciumanteil nicht, wie durch die Sn-Ti-Kurve
14 in 2 dargelegt.
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Jedoch
führt die
Zugabe von Titan zum Bad zur Bildung einer ternären Zn-Fe-Ti-Intermetallverbindung, die
die Menge an Schlacke und Asche während der Verzinkung erhöht und zu
hohen Geschwindigkeiten des Verbrauches oder der Erschöpfung an
Titan im Bad beiträgt.
Ferner wird dadurch das Erscheinungsbild der Verzinkungsbeschichtung
beeinträchtigt,
indem die deutlichen großflächigen Flitterbildungen
beseitigt werden, die mit der von den meisten Verzinkungskunden
bevorzugten Zinn-Vanadium-Legierung entstehen.
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Geringe
Mengen an Titan, die der Zinn-Vanadium-Legierung als Ersatz für einen
Teil des Vanadiums zugesetzt werden, können dazu herangezogen werden,
den Gehalt an Vanadium in der Legierung zu senken, ohne dass die
nachteiligen Einflüsse
einer Zinnlegierung mit hohem Titangehalt auftreten. Die Anwesenheit von
mindestens 0,02 Gew.-% Vanadium und von mindestens 0,01 Gew.-% Titan,
vorzugsweise 0,05 Gew.-% bis 0,1 Gew.-% Gesamtmenge an Vanadium
und Titan, kontrolliert die Reaktivität in Stählen bis zu einem Siliciumanteil
von 1 Gew.-%. In einem Verzinkungsbad mit einem Gehalt an 1 Gew.-%
Zinn, 0,002 Gew.-% Aluminium und Rest Zink von handelsüblicher
Reinheit führt
die Anwesenheit von 0,06 Gew.-% Vanadium und 0,02 Gew.-% Titan in
wirksamer Weise zu einer Kontrolle der Reaktivität in Stählen mit einem Siliciumanteil
bis zu 1 Gew.-%, wie durch die Sn-V-Ti-Kurve 16 in 3 dargelegt. Die Verringerung des Vanadiumgehalts
in der Legierung kann in einigen Fällen erwünscht sein, um die im Vergleich
zu Titan hohen Kosten von Vanadium auszugleichen.
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Eine weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen
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Legierungszusammensetzung
eignet sich in Zink-Nickel-Legierungsbädern mit einem typischen Nickelgehalt
von 0,05 bis 0,08 Gew.-% Nickel und bis zu 0,1 Gew.-% Nickel. Sie
enthält
Aluminium in einer Menge von mindestens 0,001 Gew.-%, Zinn in einer
Menge von etwa 0,5 bis etwa 2 Gew.-% und Vanadium zusammen mit Nickel
in einer Menge von mindestens 0,02 Gew.-% Vanadium und mindestens
0,02 Gew.-% Nickel bis zu einem Maximum der Gesamtmenge aus Vanadium
und Nickel von 0,15 Gew.-%. Die Legierungszusammensetzungen und
das Verfahren der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme
auf die folgenden, nicht-beschränkenden
Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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Langzeit-Tauchversuche
von Kesselstahl in Zinklegierungsbädern zur Bestimmung der Geschwindigkeit
des Angriffes auf den Stahl und der maximal zulässigen Grenzmenge für Zinn in
den Verzinkungslegierungen
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Vier
Legierungen wurden hergestellt und Proben von Kesselstahl wurden
in die einzelnen Legierungen für
eine Zeitspanne von etwa 11 Tagen bei einer Temperatur von 480 °C eingetaucht.
Die Eintauchtemperatur lag etwa 30 °C über der normalen Verzinkungsbadtemperatur,
um die Reaktion der Legierungen mit den Kesselstahlproben zu beschleunigen.
Sämtliche
Bäder waren
zu Beginn der Versuche mit Eisen gesättigt und ein Zusatz von 0,004
Gew.-% Aluminium wurde vorgenommen. Die Bäder wurden während der
11-tägigen
Versuchsdauer analysiert. Zusätze
wurden je nach Bedarf zur Aufrechterhaltung der nominalen Badzusammensetzungen
vorgenommen. Die vier Legierungszusammensetzungen sind in der nachstehenden
Tabelle II aufgeführt.
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Bei
der Zusammensetzung der Legierung Nr. 2 (Sn-Ni) handelt es sich
um eine Legierung mit hohem Zinngehalt. Die Zusammensetzung der
Legierung Nr. 3 (V- Ti)
fällt unter
die US-Patentanmeldung 08/667,830. Bei der Zusammensetzung der Legierung
Nr. 4 (Sn-V) handelt es sich um eine Ausführungsform einer Legierung
der vorliegenden Patentanmeldung.
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50
kg Schmelze wurden in einem SiC-Schmelztiegel, der in einem Strahlrohrofen
erwärmt
wurde, hergestellt. Vier Stahlproben der Abmessungen 32 × 51 × 25 mm
wurden in die einzelnen Legierungsbäder getaucht. Eine Analyse
des Kesselstahls ergab, dass dessen Zusammensetzung 0,09 Gew.-%
Kohlenstoff, 0,02 Gew.-% Silicium, 0,006 Gew.-% Phosphor und 0,27
Gew.-% Mangan enthielt. Die Proben wurden maschinell bearbeitet
(zur Entfernung von Kesselstein auf der Oberfläche), mit Aceton entfettet,
in Salzsäure
gebeizt, gewogen, gemessen und vor dem Eintauchen in die Legierungsbäder einer
vorherigen Flussmittelbehandlung in ZnNH4Cl
unterworfen.
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Die
Proben wurden nach einer Eintauchzeit von etwa 2, 4, 7 und 11 Tagen
entnommen. Die Beschichtungen auf den Proben wurden durch Eintauchen
in eine heiße
Natriumhydroxidlösung
und anschließend
in eine kalte Salzsäurelösung entfernt.
Sodann wurde die Probe erneut gewogen.
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Die
Unterschiede im Gewichtsverlust wurden durch die Anfangsflächen der
Proben dividiert, um den Gewichtsverlust in Gramm pro Einheitsfläche in mm2 zu bestimmen. Die Ergebnisse sind graphisch
in 4 als Gewichtsverlust
in Gramm/mm2 gegen die Eintauchzeit in Stunden
aufgetragen.
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Die
Kurven in 4 zeigen,
dass die Gewichtsverluste für
die Legierungsbäder
Nr. 3 (V-Ti-Kurve) und Nr. 4 (Sn-V-Kurve) mit den Werten von Nr.
1 (PW-Kurve) vergleichbar sind. Der sich im Legierungsbad Nr. 2 (Sn-Ni-Kurve)
nach 150 Stunden ergebende Gewichtsverlust ist etwa 6-fach größer als
bei den übrigen
Bädern (Nr.
1, 3 und 4). Besonders wichtig ist, dass die Steigung der Legierungskurve
Nr. 2 sehr steil ist, was zeigt, dass der Reaktion mit dem Stahl
ein rasches, linear mit der Eintauchzeit verlaufendes Wachstum folgt,
das zur Bildung von übermäßig dicken
Beschichtungen führt.
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Eine
zusätzliche
PW-Schmelze wurde hergestellt und Zugaben von Zinn wurden in Steigerungsmengen
von 0,2 Gew.-% von 0,5 bis 2,5 Gew.-% Zinn vorgenommen. Kesselstahlproben
wurden bei 480 °C
eingetaucht und nach 24 und 48 Stunden inspiziert. Wenn keine Anzeichen
von übermäßigem Beschichtungswachstum
nach 48 Stunden beobachtet wurden, wurde der Zinngehalt im Bad um
0,2 Gew.-% erhöht.
Wenn erstmals Anzeichen von übermäßigem Wachstum
festgestellt wurden, wurde der Zinngehalt um 0,2 Gew.-% verringert
und Stahlproben wurden für
einen Zeitraum von etwa 2 Wochen eingetaucht, um zu gewährleisten, dass
die Wachstumsgeschwindigkeit der Beschichtung normal war. Durch
diese Versuche wurde festgestellt, dass dann, wenn der Zinngehalt
im Bad den Wert von 2 Gew.-% überstieg,
es allmählich
zu einer abnormalen oder übermäßigen Wachstumsgeschwindigkeit
kam.
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Beispiel 2
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Verzinkungsversuche
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Zehn
Legierungen wurden für
Verzinkungsversuche im Laboratoriumsmaßstab hergestellt. Die Legierungszusätze wurden
zu Zink von PW-Qualität
gegeben. Die typische Zusammensetzung von PW ist in der nachstehenden
Tabelle III angegeben.
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Tabelle
III Zusammensetzungen
von PW-Zink
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Die
verschiedenen Versuchsbäder
sind in Tabelle IV aufgeführt.
Sämtliche
Versuchsbäder
waren mit Eisen gesättigt
und wurden mit entsprechenden Mengen einer 5 gew.-%igen Aluminium-Masterlegierung
versetzt, um einen Aluminiumanteil (Glanzmittel) von 0,002 Gew.-%
im Bad aufrechtzuerhalten. Die Zinnzusätze wurden mit Zinnblöcken von
hoher Reinheit vorgenommen. Die Vanadiumzusätze wurden mit einer Zn-Masterlegierung
mit einem Gehalt an 2,3 Gew.-% V vorgenommen. Die Titanzusätze wurden
mit einer Zn-Masterlegierung mit einem Ti-Gehalt von 4 Gew.-% vorgenommen. Tabelle
IV Badlegierungszusammensetzungen
Anmerkung: Sämtliche
Bäder waren
mit Eisen gesättigt
und enthielten 0,002 Gew.-% Aluminium-Glanzzusatz.
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Zur
gleichmäßigen Verarbeitung
der Testproben wurde eine Anlage im Laboratoriumsmaßstab bereitgestellt.
Folgende Schritte wurden durchgeführt:
- 1.
Entfetten: 0,25 g/cm3 NaOH-Lösung von
70 °C unter
10-minütigem
Rühren
- 2. Spülen:
Lauwarmes fließendes
Wasser
- 3. Beizen: 15 Gew.-% HCl bei Raumtemperatur, gehemmt mit RodineTM 85 (1:4000), 20 Minuten
- 4. Flussmittel-Vorbehandlung: 20 Gew.-% ZaclonTM K
(ZnNH4Cl) bei 60 °C, 2-minütiges
Eintauchen
- 5. Trocknen: 5-minütige
Ofentrocknung bei 110 °C.
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25
kg Schmelze wurden in einem SiC-Schmelztiegel, der eine Verzinkungsoberfläche von
150 mm Durchmesser bereitstellte, hergestellt. Der Schmelztiegel
wurde in einem Strahlrohrofen erwärmt.
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Die
Verzinkungstemperatur betrug 450 ± 2 °C. Die Oberfläche der
Schmelze wurde vor dem Eintauchen und unmittelbar vor Entnahme der
Probestücke
abgestreift. Die Probestücke
wurden 8 Minuten eingetaucht. Die Eintauchgeschwindigkeit betrug
40 mm/sec und die Entnahmegeschwindigkeit 60 mm/sec. Die Proben
wurden an der Luft bei Raumtemperatur (ohne Abschrecken) gekühlt.
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Warmgewalzte
Probestücke
aus mit Silicium beruhigtem Stahl mit geringem Kohlenstoffgehalt
der Abmessungen 77 mm × 39
mm × 3
mm wurden verwendet. Die 10 Stahlzusammensetzungen mit Siliciumanteilen von
0,02 bis 1 Gew.-% sind in Tabelle 1 aufgeführt. Diese Tabelle gibt das
jeweilige Si-Äquivalent
oder den Si + 2,5 P-Wert für
die Stähle
an, der die gewichtete Wirkung von Phosphor in Bezug auf das Reaktivitätsverhalten
des Stahls berücksichtigt.
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Die
bei diesen Versuchen hergestellten Galvanisierungsbeschichtungen
wurden gemäß den folgenden
Verfahren bewertet:
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Erscheinungsbild
der Beschichtung
-
Die
Probekörper
wurden photographiert und einer der drei folgenden Kategorien zugeordnet:
- Normal, reaktiv oder gemischt. Nachstehend findet sich eine
Beschreibung für
die einzelnen Kategorien des Erscheinungsbilds der Beschichtung.
- Normal: Die typische Beschichtung eines Stahls von geringer
Reaktivität, üblicherweise
glänzend
und relativ glatt mit sichtbarem Flitter.
- Reaktiv: Die typische Beschichtung von reaktivem Stahl, üblicherweise
matt grau ohne sichtbaren Flitter.
- Gemischt: Die typische Beschichtung von Stahl, der sowohl reaktive
als auch nicht-reaktive Bereiche aufweist. Die Beschichtung ist üblicherweise
sehr rau und variiert von einer dünnen Beschaffenheit in Bereichen
mit geringer Reaktivität
bis zu einer dicken Beschaffenheit in reaktiven Bereichen.
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Beschichtungsdicke
-
Die
Messung der Beschichtungsdicke wurde mit einem elektromagnetischen
Dickenmessgerät
vorgenommen. Die Messergebnisse der Beschichtungsdicke sind graphisch
in den 1 bis 3 dargestellt und ergeben
die Stahl-Reaktivitätskurven.
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Metallographie
-
Stücke von
25 mm Länge
wurden aus repräsentativen
Bereichen der Probekörper
geschnitten und gemäß herkömmlichen
metallographischen Techniken für
die mikroskopische Prüfung
vorbereitet. Sämtliche Testproben
wurden durch optische Mikroskopie geprüft. Ausgewählte Proben wurden mit einem
Rasterelektronenmikroskop (SEM) geprüft und je nach Bedarf wurde
an ausgewählten
Proben eine energiedispersive Röntgenstrahlen-Mikroanalyse
(EDS) durchgeführt.
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Aus
diesen Verzinkungsversuchen wurden die maximal wirksamen Siliciumkonzentrationen
in Stahl, die durch die verschiedenen Badlegierungen kontrolliert
wurden, bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 aufgeführt. Zum Vergleich
sind in Tabelle 5 die Ergebnisse der Zugabe einzelner Elemente,
nämlich
von Zinn, Vanadium, Titan und Nickel, die bei früheren Versuchen erhalten worden
waren, aufgenommen.
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Tabelle
V Maximale
wirksame Silicium-Konzentration (ESi) im Stahl, kontrolliert durch
Legierungszusatz
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Die
Ergebnisse zeigen, dass bei Zugabe eines Einzelelements die maximal
wirksame Siliciumkonzentration, die kontrolliert wird, etwa 0,3
Gew.-% beträgt.
Bei Kombination von Zinn und Vanadium lassen sich 0,5 Gew.-% wirksames
Silicium mit einer Mindestkonzentration von 0,04 Gew.-% Vanadium
und einer Zinnkonzentration von 1,8 Gew.-% (was in der Nähe der maximal
zulässigen
Konzentration liegt) und mit einer minimalen Konzentration von 0,4
Gew.-% Zinn und 0,12 Gew.-% Vanadium kontrollieren. Eine bevorzugte
Zusammensetzung zur Kontrolle der Si-Konzentration von 0,5 Gew.-%
beträgt
1,0 Gew.-% Zinn zusammen mit 0,05 Gew.-% Vanadium. 1,0 Gew.-% wirksames
Silicium lässt
sich mit einer bevorzugten Zusammensetzung aus 1,2 Gew.-% Zinn und
0,08 Gew.-% Vanadium kontrollieren.
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Wenn
Zinn mit Titan kombiniert wird, beträgt die maximal wirksame Siliciumkonzentration,
die kontrolliert wurde, 0,5 Gew.-%, selbst wenn die maximal zulässige Menge
an 1,8 Gew.-% Zinn und ein Anteil von 0,1 Gew.-% Titan zum Verzinkungsbad
gegeben wurden.
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Wenn
Vanadium und Titan zusammen zugesetzt werden, ist es möglich, eine
wirksame Siliciummenge von 0,5 Gew.-% durch Zugaben von 1,0 Gew.-%
Zinn, 0,03 Gew.-% Vanadium und 0,02 Gew.-% Titan zu kontrollieren
und eine wirksame Siliciumkonzentration von 1 Gew.-% durch Zugabe
von 1,0 Gew.-% Zinn, 0,06 Gew.-% Vanadium und 0,02 Gew.-% Titan
zu kontrollieren. Die Zugabe von Titan zu der Zinn- und Vanadiumlegierung
ermöglicht
eine Verringerung der Menge an Vanadium, die zur Kontrolle der wirksamen
Siliciumkonzentrationen von 0,5 Gew.-% und 1,0 Gew.-% erforderlich
sind.
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Beispiel 3
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Zugabe von Wismut
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An
Probekörpern
aus Stahl mit geringem Siliciumgehalt der Abmessungen 77 mm × 39 mm × 3 mm wurden
Versuche durchgeführt.
Die Prüfkörper wurden
durch eine Spülung
mit Aceton und Bürsten
vorbehandelt, 10 bis 15 Minuten in einer 15%igen HCl-Lösung gebeizt,
2 Minuten bei 70 °C
einer vorherigen Flussmittelbehandlung mit ZACLON KTM (20° Be) unterzogen
und 5 Minuten in einem Ofen bei 100 °C getrocknet. Die Probekörper wurden
durch 4-minütiges
Eintauchen in Zinklegierungsbäder
aus 25 kg Schmelze von Special High Grade, die mit Eisen gesättigt war
und 0,004 Gew.-% Aluminium, 1 Gew.-% Zinn, 0,05 Gew.-% Vanadium und
variierende Mengen an Wismut enthielten, bei einer Temperatur von
450 °C eingetaucht.
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Die
Testergebnisse sind Tabelle VI aufgeführt. Tabelle
VI Badlegierungszusammensetzungen:
SHG + Sn + V + Bi
Anmerkung: Sämtliche
Bäder enthielten
0,004 Gew.-% Aluminium-Glanzzusatz
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Die
Anwesenheit von mindestens 0,05 Gew.-% Wismut erwies sich als wirksam
in Bezug auf eine Vermeidung von leeren Flecken und in Bezug auf
eine Verstärkung
der Bildung von Flitter auf der Verzinkungsbeschichtung. Eine Obergrenze
von Wismut von 0,1 Gew.-% wurde als wirtschaftlich festgestellt.
Mengen von mehr als 0,1 % bis zu 0,5 % verbesserten die Qualität der Beschichtung
nicht.
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Die
Erfindung stellt eine Reihe von wichtigen Vorteilen bereit. Erfindungsgemäß erzeugte
Verzinkungsbeschichtungen erweisen sich als vollständig und
gleichmäßig und
ergeben die angestrebte Dicke auf Stählen mit geringem und hohem
Siliciumgehalt, einschließlich
Stählen
mit einem Siliciumgehalt von 0,01 Gew.-% bis mindestens 0,5 Gew.-%.
Die Beschichtungen zeigen einen starken metallischen Glanz. Das
Verfahren lässt
sich leicht an herkömmliche
Verzinkungsausrüstungen
unter Anwendung üblicher
Verzinkungstemperaturen und Eintauchzeiten anpassen.