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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Dispergiermittel, die phosphoryliert und/oder
boriert wurden und sich als Additive zur Verbesserung der Wärmestabilität in Destillattreibstoffen
eignen. Wenn man Destillattreibstoffe einer Wärmebelastung unterzieht, führt dies
mit großer
Wahrscheinlichkeit zu einer signifikanten Bildung von Ablagerungen
im Treibstoff- und Auspuffsystem. Es ist besonders wünschenswert
und daher eine Aufgabe dieser Erfindung, die Bildung von Ablagerungen
in Destillattreibstoffen, die einer Wärmebelastung unterzogen wurden, wie
z. B. Düsentreibstoff
und Dieseltreibstoff zu verringern. Dieses Ziel wird dadurch erreicht,
dass man Destillattreibstoffzusammensetzungen formuliert, die phosphorylierte
und/oder borierte Dispergiermittel enthalten, bei denen es sich
um die Reaktionsprodukte von i) mindestens einer Phosphorverbindung
und/oder einer Borverbindung und ii) mindestens einem aschefreien
Dispergiermittel handelt.
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Erörterung
des Hintergrunds
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Phosphorylierte,
borierte Dispergiermittel im Rahmen der Erfindung sind bekannt und
in US-A-4,857,214 (Papay et al.) als Antiverschleißadditive
für Schmiermittel
offenbart. Das Patent 4,857,214 offenbart nicht, dass diese Dispergiermittel
in Treibstoffzusammensetzungen brauchbar sind, und deutet auch nicht
an, dass diese Additive bei der Verringerung der Bildung von Ablagerungen
in wärmebelasteten
Destillattreibstoffen effektiv wären.
Insbesondere geht es bei dem Patent 4,857,214 nicht um Treibstoffzusammensetzungen,
und die Verwendung phosphorylierter, borierter Dispergiermittel
in Destillattreibstoffen wird nicht gelehrt.
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US-A-5,505,868
(Ryan et al.) offenbart Dispergiermittel, die durch die Umsetzung
von aschefreien Dispergiermitteln mit mindestens einem dibasischen
Acylierungsmittel, einer Phosphorverbindung und einer Borverbindung
hergestellt werden. Das Patent 5,505,868 erwähnt auch, dass die Dispergiermittel
als Detergen zien oder Mittel zur Verringerung von Ablagerungen in
kohlenwasserstoffhaltigen Treibstoffen verwendet werden können.
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In
US-A-5,139,643 (Roling et al.) sind Phosphorderivate von Polyalkenylsuccinimiden
als Antiblockierungsmittel in flüssigen
kohlenwasserstoffhaltigen Medien wie Rohöl offenbart. Die Verwendung
phosphorylierter Polyalkenylsuccinimide in Destillattreibstoffzusammensetzungen
wird in diesem Dokument nicht gelehrt.
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US-A-4,855,074
(Papay et al.) offenbart Produkte, die aus einem langkettigen Succinimid
und einem Benzotriazol hergestellt werden und ggfs. boriert sind.
Diese Produkte werden durch die Reaktion in Gegenwart eines Amins
oder einer organischen Phosphorverbindung hergestellt. Die Verwendung
dieser Dispergiermittel in Treibstoffen wird erwähnt.
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EP-A-0
678 568 offenbart Verfahren und Zusammensetzungen zur Verringerung
der Bildung blockierender Ablagerungen in Düsenmotoren. Bei diesen Verfahren
wird ein Derivat von (Thio)phosphonsäure verwendet, das dem in der
Turbine verbrannten Treibstoff zugesetzt wird.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Destillattreibstoffzusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die phosphorylierte und/oder borierte Dispergiermittel
wie in den Ansprüchen
definiert enthält.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung von
Destillattreibstoffzusammensetzungen, die eine signifikante Verbesserung
bei der Verringerung der Bildung von Ablagerungen im Treibstoff- und
Auspuffsystem darstellen.
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Detaillierte
Beschreibung
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Wenn
man Destillattreibstoffe einer Wärmebelastung
unterzieht, führt
dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Bildung signifikanter Ablagerungen.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Dispergiermittel
besteht darin, die Bildung von Ablagerungen überall im Treibstoff- und Auspuffsystem
zu verringern. Bei Düsentreib stoffzusammensetzungen
umfasst dies beispielsweise die Verringerung der Bildung von Ablagerungen
in den Treibstoffdüsen
und Sprühringen
sowie an Oberflächen
wie den Vermehrungssammelrohren, Stellgliedern sowie den Turbinenschaufeln
und -flügeln.
Bei anderen Destillattreibstoffzusammensetzungen wie Dieseltreibstoff
dient die Zugabe der erfindungsgemäßen Dispergiermittel dazu,
Ablagerungen auf der Einspritzvorrichtung zu verhindern und die
Treibstoffstabilität
zu erhöhen.
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Die
erfindungsgemäßen Destillattreibstoffzusammensetzungen
enthalten aschefreie Dispergiermittel, die phosphoryliert und/oder
boriert wurden. Diese Dispergiermittel sind vorzugsweise die Reaktionsprodukte aus
i) mindestens einer Phosphorverbindung und/oder einer Borverbindung
und ii) mindestens einem aschefreien Dispergiermittel.
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Geeignete
Phosphorverbindungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dispergiermittel
umfassen Phosphorverbindungen oder Gemische von Phosphorverbindungen,
die eine phosphorhaltige Spezies in das aschefreie Dispergiermittel
einbringen können.
Man kann jede organische oder anorganische Phosphorverbindung verwenden,
die eine solche Reaktion durchlaufen kann. Folglich kann man solche
anorganischen Phosphorverbindungen wie die anorganischen Phosphorsäuren sowie
die anorganischen Phosphoroxide einschließlich ihrer Hydrate verwenden.
Typische organische Phosphorverbindungen umfassen Voll- und Teilester
von Phosphorsäuren
wie die Mono-, Di- und Triester von Phosphorsäure, Thiophosphorsäure, Dithiophosphorsäure, Trithiophosphorsäure und
Tetrathiophosphorsäure;
die Mono-, Di- und Triester von Phosphorsäure, Thiophosphorsäure, Dithiophosphorsäure und
Trithiophosphorsäure;
die Trihydrocarbylphosphinoxide, die Trihydrocarbylphosphinsulfide;
die Mono- und Dihydrocarbylphosphonate (RPO(OR')(OR''), worin R und R' Hydrocarbyl sind
und R'' ein Wasserstoffatom
oder eine Hydrocarbylgruppe ist) und ihre Mono-, Di- und Trithioanaloge;
die Mono- und Dihydrocarbylphosphonite (RP(OR')(OR''), worin R und R' Hydrocarbyl sind
und R'' ein Wasserstoffatom
oder eine Hydrocarbylgruppe ist) und ihre Mono- und Dithioanaloge
und dergleichen. Somit kann man Verbindungen wie z. B. phosphorige
Säure (H3PO3, manchmal auch
als H2(HPO3) bezeichnet
und gelegentlich auch ortho-phosphorige Säure oder Phosphonsäure bezeichnet),
Phosphorsäure
(H3PO2, manchmal
auch als ortho-Phosphorsäure
bezeichnet), Hypophosphorsäure
(H4P2O6),
Metaphosphorsäure
(HPO3), Pyrophosphorsäure (H4P2O7), Hypophosphorsäure (H3PO2, manchmal auch
Phosphinsäu re
genannt), pyrophosphorige Säure
(H4P2O5,
manchmal auch Pyrophosphonsäure
genannt), phosphinische Säure
(H3PO), tripolyphosphorige Säure (H5P3O10),
tetrapolyphosphorige Säure
(H5P4O13),
trimetaphosphorige Säure
(H3P3O9), Phosphortrioxid,
Phosphortetraoxid, Phosphorpentoxid und dergleichen. Teilweise oder
vollständige
Schwefelanaloge wie Phosphortetrathiosäure (H3PS4), Phosphormonothiosäure (H3PO5S), Phosphordithiosäure (H3PO2S2), Phosphortrithiosäure (H3POS3), Phosphorsesquisulfid,
Phosphorheptasulfid und Phosphorpentasulfid (P2S5, manchmal auch als P4S10 bezeichnet) können ebenfalls zur Herstellung
von Produkten verwendet werden, die sich bei der Durchführung dieser
Erfindung als Komponente b) eignen. Ebenfalls brauchbar, aber weniger
bevorzugt sind die anorganischen Phosphorhalogenidverbindungen wie
PCl3, PBr3, POCl3, PSCl3 usw. Das
bevorzugte Phosphorreagenz ist Phosphorsäure (H3PO3).
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Ebenfalls
verwenden kann man solche organischen Phosphorverbindungen wie Mono-,
Di- und Triester von Phosphorsäure
(z. B. Trihydrocarbylphosphate, Dihydrocarbylmonosäurephosphate,
Monohydrocarbyldisäurephosphate
und deren Gemische), Mono-, Di und Triester von Phosphorsäure (z.
B. Trihydrocarbylphosphite, Dihydrocarbylhydrogenphosphite, Hydrocarbyldisäurephosphite
und deren Gemische), Ester von Phosphonsäuren (sowohl "primäre", RP(O)(OR)2, als auch "sekundäre", R2P(O)(OR)),
Ester von Phosphinsäuren,
Phosphonylhalogeniden (z. B. RP(O)Cl2 und
R2P(O)(Cl)), Halogenphosphite (z. B. (RO)PCl3 und (RO)2(PCl),
Halogenphosphate (z. B. ROP(O)Cl2 und (RO)2P(O)Cl, tertiäre Pyrophosphatester (z. B. (RO)2P(O)-O-P(O)(OR)2),
sowie die vollständigen
oder partiellen Schwefelanaloge einer beliebigen der vorstehenden
organischen Phosphorverbindungen und dergleichen, wobei jede Hydrocarbylgruppe
bis zu etwa 100 Kohlenstoffatome, vorzugsweise bis zu etwa 50 Kohlenstoffatome,
stärker
bevorzugt bis zu etwa 24 Kohlenstoffatome und am meisten bevorzugt
bis zu etwa 12 Kohlenstoffatome enthält. Ebenfalls verwendbar, aber weniger
bevorzugt sind die Halogenphosphinhalogenide (z. B. Hydrocarbylphosphortetrahalogenide,
Dihydrocarbylphosphortrihalogenide und Trihydrocarbylphosphordihalogenide)
und die Halogenphosphine (Monohalogenphosphine und Dihalogenphosphine).
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Wenn
man eine organische Phosphorverbindung verwendet, sollte es sich
um eine mit Wasser hydrolysierbare Phosphorverbindung, vor allem
ein mit Wasser hydrolysierbares Dihydrocarbylhydrogenphosphit, und
Wasser in der Phosphorylierungsreaktion handeln, so dass die Phosphorverbindung
während
der Reaktion teilweise (oder vollständig) hydrolysiert wird.
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Geeignete
Borverbindungen, die sich zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dispergiermittel
handeln, schließen
alle Borverbindungen oder Gemische von Borverbindungen ein, die
borhaltige Spezies in das aschefreie Dispergiermittel einbringen
können.
Verwendet werden kann jede organische oder anorganische Borverbindung,
die eine solche Reaktion durchlaufen kann. Folglich kann man Boroxid,
Boroxidhydrat, Bortrifluorid, Bortribromid, Bortrichlorid, HBF4, Borsäuren
wie Boronsäure
(z. B. Alkyl-B(OH)2 oder Aryl-B(OH)2), Borsäure
(d. h. H3BO3), Tetraborsäure (d.
h. H2B5O7), Metaborsäure (d. h. HBO2),
Ammoniumsalze solcher Borsäuren
und Ester solcher Borsäuren
verwenden. Die Verwendung von Komplexen eines Bortrihalogenids mit
Ethern, organischen Säuren,
anorganischen Säuren
oder Kohlenwasserstoffen ist eine bequeme An, den Borreaktanten
in das Reaktionsgemisch einzubringen. Solche Komplexe sind bekannt;
Beispiele dafür
sind Bortrifluoriddiethylether, Bortrifluoridphenol, Bortrifluoridphosphorsäure, Bortrichloridchloressigsäure, Bortribromiddioxan
und Bortrifluoridmethylethylether.
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Spezifische
Beispiele für
Boronsäuren
umfassen Methylboronsäure,
Phenylboronsäure,
Cyclohexylboronsäure,
p-Heptylboronsäure
und Dodecylboronsäure.
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Die
Borsäurediester
umfassen insbesondere mono-, di- und triorganische Ester von Borsäure mit
Alkoholen oder Phenolen, wie z. B. Methanol, Ethanol, Isopropanol,
Cyclohexanol, Cyclopentanol, 1-Octanol, 2-Octanol, Dodecanol, Behenylalkohol,
Oleylalkohol, Stearylalkohol, Benzylalkohol, 2-Butylcyclohexanol, Ethylenglycol,
Propylenglycol, Trimethylenglycol, 1,3-Butandiol, 2,4-Hexandiol,
1,2-Cyclohexandiol, 1,3-Octandiol,
Glycerol, Pentaerythrit, Diethylenglycol, Carbitol, Cellosolve,
Triethylenglycol, Tripropylenglycol, Phenol, Naphthol, p-Butylphenol,
o,p-Diheptylphenol, n-Cyclohexylphenol, 2,2-bis(p-Hydroxyphenyl)propan, mit
Polyisobuten (Molekulargewicht 1.500) substituiertes Phenol, Ethylenchlorhydrin,
o-Chlorphenol, m-Nitrophenol, 6-Bromoctanol, m-Nitrophenol, 6-Bromoctanol,
m-Nitrophenol, 6-Bromoctanol und 7-Ketodecanol. [AdÜ: Wiederholunen
in der Vorlage!]. Niedere Alkohole, 1,2-Glycole und 1,3-Glykole,
d. h. solche mit weniger als etwa 8 Kohlenstoffatomen, eignen sich
besonders gut für
die Herstellung der Borsäureester
für die
Zwecke der Erfindung.
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Die
aschefreien Dispergiermittel, die sich zur Verwendung in der Erfindung
eignen, umfassen solche, die als Schmieröladditive allgemein bekannt
sind. Dazu gehören
die mit Hydrocarbyl substituierten Succinamide und Succinimide von
Polyethylenpolyaminen wie Tetraethylenpentamin, die z. B. in US-A-3,172,892, 3,219,666
und 3,361,673 genauer beschrieben sind. Weitere Beispiele für geeignete
aschefreie Dispergiermittel umfassen (i) gemischte Ester/Amide von
mit Hydrocarbyl substituierter Bernsteinsäure, die unter Verwendung von
Alkanolen, Aminen und/oder Aminoalkanolen hergestellt wurden, (ii)
mit Hydrocarbyl substituierte Bernsteinsäurehydroxyester, die mindestens
eine freie Hydroxylgruppe enthalten, die unter Verwendung von Polyhydroxyalkoholen
der in US-A-3,381,022 offenbarten Art hergestellt wurde, und (iii)
die Mannich-Dispergiermittel,
bei denen es sich um Kondensationsprodukte von mit Hydrocarbyl substituierten
Phenolen, Formaldehyd und Polyethylenpolyaminen der in US-A-3,368,972,
3,413,374, 3,539,633, 3,649,279, 3,798,247 und 3,803,039 beschriebenen
Art handelt. Der Hydrocarbylsubstituent ist üblicherweise ein Polyolefin
und vorzugsweise eine Polyisobutylengruppe mit einem zahlenmittleren
Molekulargewicht von etwa 500 bis 5.000. Das aschefreie Dispergiermittel
ist vorzugsweise ein mit Hydrocarbyl substituiertes Succinimid,
ein Mannich-Kondensationsprodukt oder ein Gemisch aus einem mit
Hydrocarbyl substituierten Succinimid und einem Mannich-Kondensationsprodukt.
Wenn Gemische aschefreier Dispergiermittel verwendet werden, kann
jedes Dispergiermittel unabhängig
phosphoryliert und/oder boriert sein.
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Man
kann zwar noch weitere Reaktanten, wie die in US-A-4,857,214 und
4,855,074 gelehrten Benzotriazole und die in US-A-5,505,868 gelehrten
dibasischen Acylierungsmittel zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dispergiermittels
verwenden, doch die bevorzugten Dispergiermittel enthalten keine
Benzotriazole oder zusätzliche
dibasischen Acylierungsmittel. In einer bevorzugten Ausführungsform
bestehen die erfindungsgemäßen phosphorylierten
und/oder borierten aschefreien Dispergiermittel im Wesentlichen
aus dem Reaktionsprodukt aus i) mindestens einer Phosphorverbindung
und/oder einer Borverbindung und ii) mindestens einem aschefreien
Dispergiermittel.
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Gegebenenfalls
können
weitere Quellen basischen Stickstoffs in dem aschefreien Phosphor-
und/oder Bordispergiermittelgemisch enthalten sein, um eine Molmenge
(Atomverhältnis)
von basischem Stickstoff zur Verfügung zu stellen, die der Molmenge
des durch das aschefreie Dispergiermittel beigesteuerten basischen Stickstoffs
entspricht. Bevorzugte zusätzliche
Stickstoffverbindungen sind langkettige primäre, sekundäre und tertiäre Alkylamine,
die etwa 12 bis 24 Kohlen stoffatome aufweisen, einschließlich ihrer
Hydroxyalkyl- und Aminoalkylderivate. Die langkettige Alkylgruppe
kann ggfs. eine oder mehrere Ethergruppen enthalten. Beispiele geeigneter
Verbindungen sind unter anderem Oleylamin, N-Oleyltrimethylendiamin, N-Talgdiethanolamin, N,N-Dimethyloleylamin
und Myristyloxapropylamin.
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Bei
der Durchführung
obiger Reaktionen kann man jede Temperatur verwenden, bei der die
erwünschte(n)
Reaktion(en) mit zufriedenstellender Geschwindigkeit eintreten. Üblicherweise
werden die Phosphorylierungsreaktion und/oder die Borierungsreaktion
(ob gleichzeitig oder getrennt) bei Temperaturen im Bereich von 80
bis 200°C,
stärker
bevorzugt 100 bis 150°C
durchgeführt.
Jedoch sind auch Abweichungen von diesem Temperaturbereich möglich, wenn
dies als notwendig oder wünschenswert
erachtet wird. Diese Reaktionen können in Gegenwart oder Abwesenheit
eines Ergänzungsverdünners oder
eines flüssigen
Reaktionsmediums durchgeführt
werden. Wenn die Reaktion ohne ein Ergänzungslösungsmittel dieses Typs durchgeführt wird,
wird dieses dem Reaktionsprodukt üblicherweise beim Abschluss
der Reaktion zugesetzt. Auf diese Weise liegt das fertige Produkt
in Form einer praktischen mit dem Basistreibstoff kompatiblen Lösung vor.
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Die
Anteile der Reaktanten hängen
in einem gewissen Ausmaß von
der Art des verwendeten aschefreien Dispergiermittels, hauptsächlich vom
Gehalt an basischem Stickstoff ab. Daher können die optimalen Anteile
in einigen Fällen
am besten durch einige Testversuche bestimmt werden.
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Wie
bereits ausgeführt,
werden die erfindungsgemäßen Dispergiermittel
dadurch hergestellt, dass man ein aschefreies Dispergiermittel einer
Phosphorylierung mit mindestens einem Phosphorylierungsreagenz und/oder
einer Borierung mit mindestens einem Borierungsreagenz unterzieht.
Wenn die aschefreien Dispergiermittel sowohl phosphoryliert als
auch boriert sind, können
diese Reaktionen entweder gleichzeitig oder nacheinander durchgeführt werden.
Es ist natürlich
nicht erforderlich, dass diese Reaktionen in der gleichen Anlage
oder zeitnah zueinander durchgeführt
werden. Beispielsweise braucht in einer Ausführungsform dieser Erfindung
ein phosphoryliertes aschefreies Dispergiermittel eines Herstellers
nur mit einem Borierungsmittel des vorstehend beschriebenen Typs
boriert zu werden, um ein für
die Erfindung geeignetes phosphoryliertes-boriertes aschefreies
Dispergiermittel herzustellen. Ähnlich
kann man ein geeignetes boriertes aschefreies Dispergiermittel eines
bestimmten Herstellers kaufen und dieses einer Phosphorylierung
gemäß den hier
beschriebenen Verfahren unterziehen, um ein zur Verwendung in der
Erfindung geeignetes neuartiges boriertes-phosporyliertes aschefreies
Dispergiermittel herzustellen. Kurz gesagt können die erfindungsgemäßen neuartigen
Produkte erfindungsgemäß auf Wunsch
von zwei oder mehr getrennten und unterschiedlichen Parteien hergestellt
werden.
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Obwohl
man bevorzugt getrennte und unterschiedliche Phosphorverbindungen
und Borverbindungen verwendet, um die Phosphorylierungs- und Borierungsreaktion
durchzuführen,
ist es möglich,
Verbindungen zu verwenden, die sowohl Phosphor als auch Bor im Molekül enthalten,
wie z. B. Borphosphate usw., um das aschefreie Dispergiermittel
gleichzeitig zu phosphorylieren und zu borieren.
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Wenn
vorhanden, liegt die Menge der Phosphorverbindung im Bereich von
etwa 0,001 bis 0,999 Mol pro Mol basischem Stickstoff und freiem
Hydroxyl im Reaktionsgemisch, von dem bis zur Hälfte durch die ergänzende Stickstoffverbindung
beigesteuert werden kann. Wenn vorhanden, liegt die Menge der Borverbindung
im Bereich von etwa 0,001 Mol bis etwa 1 Mol pro Mol basischem Stickstoff
und/oder Hydroxyl im Gemisch, das die molare Menge der Phosphorverbindung übersteigt.
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Die
Menge an eventuell zugesetztem Wasser ist nicht besonders kritisch,
da sie am Ende der Reaktion durch Destillation entfernt wird. Wassermengen
von bis zu etwa 1 Gew.-% des Gemischs werden bevorzugt. Wenn ein
Verdünner
verwendet wird, liegt dessen Menge im Allgemeinen im Bereich von
etwa 10 bis etwa 50 Gew.-% des Gemischs. Wird ein Kupferschutzmittel
zugesetzt, liegt dieses im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,5 bis
5 Gew.-% des Gemischs.
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Im
Allgemeinen verwendet man bei der Reaktion die folgenden Bestandteilen
in relativen Anteilen:
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Bevorzugte
Mengen sind:
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Die
erfindungsgemäßen Dispergiermittel
werden in einem Treibstoff in einer Menge verwendet, die ausreicht,
um die Bildung von Ablagerungen im Treibstoff- und Auspuffsystem eines Motors wie
eines Kompressionszündungs-
oder Düsenmotors
zu verringern. Vorzugsweise wird das Dispergiermittel in einer Menge von
etwa 1 bis etwa 1000 mg/l Treibstoff, am meisten bevorzugt im Bereich
von etwa 30 bis etwa 200 mg/l Treibstoff, bezogen auf den Wirkstoff
(d. h. ohne Verdünner
oder Lösungsmittel)
verwendet.
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Die
bevorzugten Destillattreibstoffe, die in der Erfindung verwendet
werden, sind Dieseltreibstoffe und Düsentreibstoffe, stärker bevorzugt
JP-8-Düsentreibstoffe.
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Weitere
Komponenten, die mit den erfindungsgemäßen Dispergiermitteln verwendet
werden können, umfassen
aschefreie Dispergiermittel, die nicht phosphoryliert und nicht
boriert sind, Antioxidantien, Metalldesaktivatoren, Korrosionsinhibitoren,
Mittel zur Verbesserung der Leitfähigkeit (z. B. statische Dissipationsmittel), Mittel
zur Hemmung der Vereisung von Treibstoffsystemen, Mittel zur Stabilisierung
von Destillattreibstoff, Mittel zur Verbesserung der Cetanzahl und
Demulgatoren.
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Die
verschiedenen zusätzlichen
Komponenten, die in den erfindungsgemäßen Destillattreibstoffzusammensetzungen
verwendet werden können,
werden in herkömmlichen
Mengen verwendet. Daher sind die Mengen solcher bei Bedarf verwendeter
Komponenten nicht kritisch für
die Durchführung
der Erfindung. Die in jedem speziellen Fall verwendeten Mengen reichen
aus, um der Treibstoffzusammensetzung die erwünschte funktionelle Eigenschaft
zu verleihen, und sind Fachleuten bekannt.
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HLPS-Test
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Um
die verschiedenen Dispergiermittel und ihre Auswirkung auf die einer
Wärmebelastung
unterzogenen Treibstoffzusammensetzungen zu bewerten, wurden alle
Proben in einem so genannten "Hot
Liquid Process Simulator" (HLPS
= Simulator für
ein Verfahren mit heißer
Flüssigkeit)
getestet. Für
Testzwecke wurden alle Additive in einem JP-8-Düsentreibstoff getestet, der
250 Minuten mit 2,0 ml/min an einem auf 320°C eingestellten Rohr vorbeigepumpt
wird. Das Gewicht der Ablagerungen, die sich an dem Rohr bilden,
wird aufgezeichnet; daher sind niedrigere Zahlen für das Gewicht
von Ablagerungen für
diesen Test wünschenswert. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 aufgeführt. Die verwendeten Dispergiermittel
waren Succinimide auf Polyisobutylenbasis (PIB-Basis) und Mannich-Verbindungen gemäß Tabelle
2. Alle Behandlungsraten sind auf Wirkstoffbasis, d. h. ohne Verdünner oder
Trägerflüssigkeiten
angegeben.
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Tabelle
1
HLPS Ergebnisse
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Die
in Tabelle 1 aufgeführten
HLPS-Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemäßen phosphorylierten und/oder
borierten Dispergiermittel Treibstoffzusammensetzungen zur Verfügung stellen,
bei denen sich im Vergleich zu Treibstoffzusammensetzungen, die
nicht im Rahmen der Erfindung liegende Dispergiermittel enthalten,
signifikant weniger Ablagerungen bilden, wenn man sie einer Wärmebelastung
unterzieht. Dies zeigt sich an dem geringeren Gewicht der Ablagerungen,
das man mit den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
erzielt.
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L-10-Test
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Die
Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Dispergiermittels
bei der Verbesserung der Sauberkeit des Einspritzventils in Dieselmotoren
wurde ebenfalls getestet. Die Tests wurden in einem Mehrzylinderdieselmotor
durchgeführt.
Der Motor wurde mit einem typischen handelsüblichen Dieseltreibstoff als
Basistreibstoff betrieben, und die Ablagerungen am Einspritzventil
wurden gemessen. Dann wurde der Motor mit einem Treibstoff betrieben,
der die vorstehenden Basistreibstoffe mit ver schiedenen Dispergiermitteln
enthielt. Der verwendete Test war ein Cummins L-10-Test. Die Cummins Corp. ist ein Motorenhersteller,
der seinen Sitz in Columbus, Indiana, hat. Mit diesem Test soll
ein Testzyklus aufgebaut werden, der Ablagerungen an einem Dieseleinspritzventil
erzeugen kann. Bei diesem Test auf Ablagerungen am Einspritzventil
verwendet man zwei Cummins L-10-Motoren, die mit einer Antriebswelle
verbunden sind, und zwar Vorder- an Rückseite. Während ein Motor mit voller
Kraft läuft
(ca. 55 bis 65 PS), ist bei dem anderen die Drosselklappe geschlossen.
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Die
Motoren laufen 125 Stunden. Die Temperaturen des Kühlmittels
am Ein- und Ausgang sowie des Treibstoffs werden gesteuert, damit
man wiederholbare Ergebnisse erhält.
Dann wird das Treibstoffsystem des Motors gespült, um rückständiges Additiv zu entfernen,
und die Einspritzventile mit ihren jeweiligen Kolben werden entfernt.
Ohne den Kolben aus den Einspritzventilen zu entfernen, werden die
Einspritzventile auf einem Durchsatzständer durchströmen gelassen,
um den prozentualen Verlust an Durchsatzgeschwindigkeit zu bestimmen.
Anschließend
werden die Kolben vorsichtig aus dem Körper des Einspritzventils entfernt,
um die Ablagerungen nicht zu stören.
Anschließend
werden die Ablagerungen am kleineren Kolbendurchmesser nach dem
CRC-Bewertungsverfahren, Manual #18, bewertet (CRC = Coordinated
Research Council, Atlanta, Georgia). Eine höhere Note zeigt stärkere Ablagerungen
an. Nach dem CRC-Bewertungssystem steht 0 für neu und 100 für stark
verschmutzt.
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Die
Treibstoffe, Additive und Testergebnisse bezüglich des durchschnittlichen
Durchsatzverlusts und die durchschnittliche CRC-Bewertung unter
Verwendung des Cummins L-10-Tests sind in Tabelle 3 aufgeführt. Die
Behandlungsraten basieren auf Wirkstoffen in Pounds pro tausend
Barrel Basistreibstoff. Die Additive sind in der vorstehenden Tabelle
2 beschrieben.
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Tabelle
3
Cummins L-10 Testergebnisse
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Aus
den Ergebnissen in Tabelle 3 geht klar hervor, dass Motoren, die
mit das erfindungsgemäße Dispergiermittel
enthaltenden Treibstoffen betrieben werden, weniger Ablagerungen
am Einspritzventil aufweisen, was sich an den niedrigeren numerischen
Werten für
die durchschnittliche Bewertung des Einspritzventils und am durchschnittlichen
Durchsatzverlust des Einspritzventils zeigt.