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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Diese
Anmeldung ist eine Continuation-in-part der Anmeldung USSN 08/452,772,
eingereicht am 30. Mai 1995; die eine Teilanmeldung von USSN 08/247,907
ist, eingereicht am 20. Mai 1994 und am 17. Juni 1997 als US Patent
Nr. 5,639,638 erteilt; die eine Continuation-in-part-Anmeldung von
USSN 08/061,464 ist, eingereicht am 12. Mai 1993 und nunmehr fallengelassen.
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Die
Erfinder haben früher
die BMP-11-Proteine als Activin WC bezeichnet. Die BMP-11-Proteine können nützlich sein,
um die Bildung von Knochen und/oder Knorpel zu induzieren und bei
Wundheilung und Gewebereparatur, oder um die Aktivität von anderen
Knochen-morphogenetischen Proteinen zu steigern. Die BMP-11-Proteine
können
auch nützlich
sein für
die Regulation der Produktion von Follikel-stimulierendem Hormon, für die Empfängnisverhütung, die
Förderung
des Überlebens
von Nervenzellen, die Stimulation der Hämopoese, und die Unterdrückung der
Entwicklung von Gonadentumoren. Das US Patent Nr. 4,798,885 offenbarte
DNA, welche für
die α- und β-Ketten von
Präproinhibin
kodiert. Das US Patent Nr. 5,071,834 offenbart pharmazeutische Zusammensetzungen
von Activin mit zwei betaB-Ketten, formuliert
in einem pharmazeutisch akzeptablen Träger. Das US Patent Nr. 5,102,807
offenbart ein gereinigtes Inhibin-Protein, welches die Produktion
von FSH supprimiert ohne die Produktion von luteinisierendem Hormon
zu supprimieren.
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Zusätzlich sind
die BMP-11-Proteine der vorliegenden Erfindung nützlich um alle Aspekte der
Nervenzellentwicklung zu modulieren, insbesondere die Bildung, das
Wachstum, die Differenzierung und die Proliferation von Nervenzellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Das
Protein BMP-11 ist ein Mitglied der TGF-β-Proteinsuperfamilie. Die TGF-β-Superfamilie umfasst die
Familie der Proteine, die als Knochen-morphogenetische Proteine
(BMP, bone morphogenetic proteins) bekannt sind sowie eine Gruppe
von Proteinen, die als Inhibin-β bezeichnet
werden. Wie weiter hierin diskutiert wird erwartet, dass das Protein
BMP-11, wenn es mit einem anderen BMP-11 dimerisiert ist (Homodimer), BMP-11-Aktivität zeigt,
wie weiter hierin beschrieben, wie gemäß den in den Beispielen hierin
beschriebenen Assays gemessen werden kann. Wenn es als ein Heterodimer
mit Inhibin-α-Proteinen
oder mit anderen Inhibin-β-Proteinen
dimerisiert ist, wird erwartet, dass das Inhibin-β/BMP-11-Heterodimer
Wirkungen auf die Produktion von Follikel-stimulierendem Hormon
(FSH) zeigt, wie weiter hierin beschrieben. Es wird weiter erwartet,
dass BMP-11 in homodimerer Form oder in heterodimerer Form mit einem
anderen Mitglied der Familie der Knochen-morphogenetischen Proteine BMP-Aktivität zeigt,
d. h. die Fähigkeit,
die Bildung von Knochen, Knorpel und/oder anderem Bindegewebe zu
induzieren. Somit kann es in Abhängigkeit
von der Umgebung von BMP-11 Dimere bilden, die entweder Activin- oder Inhibin-Aktivität zeigen,
oder eine induzierende Aktivität
von Knochen, Knorpel und/oder anderem Bindegewebe. Demgemäß ist die
Aktivität
von BMP-11 definiert als die Fähigkeit,
die Produktion von FSH zu regulieren, in dem in Beispiel 8 hierin
beschriebenen Assay, oder die Fähigkeit,
die Bildung von Knochen, Knorpel und/oder anderem Bindegewebe zu
induzieren, in den in den Beispielen 5 bis 7 hierin beschriebenen
Assays, sowie die Zellentwicklung zu modulieren, insbesondere die
Bildung, das Wachstum, die Differenzierung und die Proliferation
von Nervenzellen, und insbesondere die Erhaltung von Nervenzellen
(Beispiel 9).
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Proteine,
die als Inhibine oder Activine bezeichnet werden, werden in der
Gonade produziert und sind in der Natur im Follikelfluid vorhanden.
Diese Proteine wirken auf der Ebene der vorderen Hypophyse, wobei sie
die Freisetzung von Follikel-stimulierendem
Hormon (FSH) inhibieren (Inhibine) oder stimulieren (Activine) [siehe
für Übersichten
z. B. Ying, S.-Y., Endocr. Rev. 9: 267–293 (1988) oder Ling, N. et
al., Vitamins and Hormones 44: 1–46 (Academic Press 1988)].
In kurzen Worten werden dimere Proteine, die eine Inhibin-α-Kette und
eine Inhibin-β-Kette
(βA oder βB) umfassen, als Inhibine bezeichnet und
sind durch ihre Fähigkeit,
die Freisetzung von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) zu inhibieren,
gekennzeichnet, während
andere dimere Proteine, die zwei Inhibin-β-Ketten (βA oder βB)
umfassen, als Activine bezeichnet werden und durch ihre Fähigkeit,
die Freisetzung von Follikel-stimulierendem
Hormon (FSH) zu stimulieren, gekennzeichnet sind [siehe z. B. Ling
et al., Nature 321: 779–782
(1986) oder Vale et al., Nature 321: 776–779 (1986) oder Mason et al., Nature
318: 659–663
(1985) oder Forage et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 3091–3095 (1986)].
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Anerkanntermaßen stimuliert
FSH die Entwicklung von Eiern in Eierstöcken von Säugern (Ross et al., in Textbook
of Endocrinology, Hrsg. Williams, Seite 355 (1981)), und führt eine
exzessive Stimulation der Eierstöcke
mit FSH zu multiplen Ovulationen. FSH ist auch für die Funktion der Hoden von
Bedeutung. Somit kann BMP-11 in Heterodimeren mit einem Mitglied
der Inhibin-α-Familie
als ein empfängnisverhütendes Mittel
nützlich
sein, auf Basis der Fähigkeit
von Inhibinen, in weiblichen Säugern
die Fruchtbarkeit zu verringern und in männlichen Säugern die Spermatogenese zu
verringern. Die Verabreichung von ausreichenden Mengen anderer Inhibine
kann in diesen Säugern
Unfruchtbarkeit induzieren. BMP-11 als ein Homodimer oder ein Heterodimer
mit anderen Proteinuntereinheiten der Inhibin-β-Gruppe, kann als ein therapeutisches
Mittel, das Fruchtbarkeit induziert, nützlich sein, auf Basis der
Fähigkeit
von Activinmolekülen
die Freisetzung von FSH aus Zellen der vorderen Hypophyse zu stimulieren.
Siehe beispielsweise US Patent Nr. 4,798,885. BMP-11 kann auch für ein früheres Einsetzen
der Fruchtbarkeit in sexuell unreifen Säugern nützlich sein, um so die Lebensreproduktionsfähigkeit
von Haustieren wie etwa von Kühen,
Schafen und Schweinen zu verlängern.
Es wird ebenfalls erwartet, dass BMP-11 nützlich sei kann für die Förderung
des Überlebens
von Nervenzellen [siehe z. B. Schubert et al., Nature 344: 868–870 (1990)],
für die
Modulation der Haemopoese durch Induzieren der Differenzierung von
erythroiden Zellen [siehe z. B. Broxmeyer et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85: 9052–9056
(1988) oder Eto et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 142: 1095–1103 (1987)],
für die
Suppression der Entwicklung von Gonadentumoren [siehe z. B. Matzuk
et al., Nature 360: 313–319
(1992)] oder für
die Steigerung der Aktivität
von Knochen-morphogenetischen
Proteinen [siehe z. B. Ogawa et al., J. Biol. Chem. 267: 14233–14237 (1992)].
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BMP-11-Proteine
können
weiter gekennzeichnet sein durch ihre Fähigkeit, die Freisetzung von
Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) zu modulieren, in etablierten
in vitro Bioassays unter Verwendung von Rattenzellen der vorderen
Hypophyse, wie beschrieben [siehe z. B. Vale et al., Endocrinology
91: 562–572
(1972); Ling et al., Nature 321: 779–782 (1986); oder Vale et al.,
Nature 321: 776–779
(1986)]. Es wird erwartet, dass das BMP-11-Protein der Erfindung,
wenn als ein Homodimer oder ein Heterodimer mit anderen Inhibin-β-Ketten zusammengesetzt,
stimulierende Wirkungen auf die Freisetzung von Follikel-stimulierendem
Hormon (FSH) von Zellen der vorderen Hypophyse zeigen wird, wie
beschrieben [Ling et al., Nature 321: 779–782 (1986); oder Vale et al.,
Nature 321: 776–779
(1986)].
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Zusätzlich wird
erwartet, dass das BMP-11-Protein der Erfindung, wenn als ein Heterodimer
mit der Inhibin-α-Kette
zusammengesetzt, die Freisetzung von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) von Zellen
der vorderen Hypophyse inhibieren wird, wie beschrieben [siehe z.
B. Vale et al., Endocrinology 91: 562–572 (1972)]. Daher wird erwartet,
dass das BMP-11-Protein der Erfindung in Abhängigkeit von der besonderen
Zusammensetzung kontrastierende und gegensätzliche Wirkungen auf die Freisetzung
von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) aus der vorderen Hypophyse
haben kann.
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Es
ist gezeigt worden, dass Activin A (die homodimere Zusammensetzung
von Inhibin βA) eine erythropoetisch-stimulierende Aktivität aufweist
[siehe z. B. Eto et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 142: 1095–1103 (1987);
und Murata et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85: 2434–2438 (1988);
und Yu et al., Nature 330: 765–767
(1987)]. Es wird erwartet, dass das BMP-11-Proetin der Erfindung
eine ähnliche
erythropoetisch-stimulierende
Aktivität
hat. Diese Aktivität
des BMP-11-Proteins kann weiter gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit
des BMP-11-Proteins, eine Erythropoetin-Aktivität in den biologischen Assays
zu zeigen, welche unter Verwendung der humanen K-562-Zelllinie durchgeführt werden,
wie von Lozzio et al., Blood 45: 321–334 (1975) und in US Patent
Nr. 5,071,834 beschrieben.
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Die
Strukturen von mehreren Proteinen, bezeichnet als BMP-1 bis BMP-9,
wurden früher
entschlüsselt.
Die einzigartigen induzierenden Aktivitäten dieser Proteine, zusammen
mit ihrer Gegenwart in Knochen, legen nahe, dass sie wichtige Regulatoren
von Knochenreparaturprozessen sind, und an der normalen Erhaltung
von Knochengewebe beteiligt sein können. Das BMP-11-Protein der
vorliegenden Erfindung ist mit den vorstehenden BMP-Proteinen verwandt,
und es wird erwartet, dass es BMP-Aktivitäten gemeinsam hat, wie etwa
die Fähigkeit,
Knochen, Knorpel und/oder anderes Bindegewebe, wie etwa Sehnen oder
Ligamente zu induzieren, und Wundheilungsaktivitäten der BMP. Zusätzlich wird
erwartet, dass die erfindungsgemäßen Proteine
zusammen mit oder möglicherweise
synergistisch mit anderen verwandten Proteinen und Wachstumsfaktoren
wirken könnten.
Weitere therapeutische Methoden und Zusammensetzungen der Erfindung
umfassen daher eine therapeutische Menge von mindestens einem erfindungsgemäßen BMP-11-Protein mit einer
therapeutischen Menge von mindestens einem der anderen BMP-Proteine, welche
in den nachstehend beschriebenen Patenten und Anmeldungen der Anmelderin
offenbart sind. Derartige Kombinationen können separate Moleküle der BMP-Proteine
oder Heteromoleküle,
die aus zwei verschiedenen BMP-Resten zusammengesetzt sind, umfassen.
Weiterhin können
BMP-11-Proteine mit anderen Mitteln kombiniert werden, die für die Behandlung
des Knochen- und/oder Knorpeldefekts, der Wunde oder des fraglichen
Gewebes günstig
sind. Diese Mittel umfassen verschiedene Wachstumsfaktoren, wie
etwa den Epidermiswachstumsfaktor (EGF), den Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGF), den von Plättchen
abgeleiteten Wachstumsfaktor (PDGF), die transformierenden Wachstumsfaktoren
(TGF-α und
TGF-β) und
den K-Fibroblastenwachstumsfaktor (KFGF), Parathyroidhormon (PTH),
den Leukämie-inhibierenden
Faktor (LIF/HILDA/DIA), die Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren
(IGF-I und IGF-II). Abschnitte dieser Mittel können in Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung auch verwendet werden.
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Die
DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 1) und Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2) von
BMP-11 aus Rind und die humane DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 10) und Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 11) von BMP-11 sind im Sequenzprotokoll hierin angegeben.
Activin-Proteine sind fähig,
die Produktion von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) zu regulieren,
und somit kann BMP-11 als ein Mittel zur Empfängnisverhütung oder als ein Fruchtbarkeit-induzierendes
Therapeutikum nützlich
sein. Es wird erwartet, dass gereinigtes BMP-11 in homodimerer Form
oder in Heterodimeren mit Proteinen der Inhibin-β-Gruppe Activn-Aktivität zeigen
wird, und für die
Stimulierung von FSH verwendet werden kann. Zusätzlich wird erwartet, dass
das gereinigte BMP-11-Protein für
die Induzierung von Knochen, Knorpel und/oder anderem Bindegewebe
nützlich
sein kann.
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BMP-11
aus Rind kann produziert werden durch das Kultivieren einer Zelle,
welche mit einer DNA-Sequenz, umfassend Nukleotid #375 bis Nukleotid
#704, wie in SEQ ID NO: 1 gezeigt, transformiert ist, und das Gewinnen
und Reinigen aus dem Kulturmedium eines Proteins, welches gekennzeichnet
ist durch die Aminosäuresequenz,
umfassend die Aminosäuren
#1 bis #109 wie in SEQ ID NO: 2 gezeigt, im Wesentlichen frei von
anderen proteinhaltigen Materialien, mit denen es zusammen produziert
wird.
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Es
wird erwartet, dass humanes BMP-11 zu BMP-11 aus Rind homolog ist.
Die Erfindung umfasst daher Methoden, um die für humanes BMP-11 kodierenden
DNA-Sequenzen zu
erhalten, die mittels dieser Methoden erhaltenen DNA-Sequenzen,
und das von diesen DNA-Sequenzen kodierte humane Protein. Diese Methode
umfasst die Verwendung der BMP-11-Nukleotidsequenz aus Rind oder
Abschnitten davon, um Sonden zum Screening von Banken auf das humane
Gen oder Fragmente davon, unter Verwendung von Standardtechniken,
zu entwerfen. Eine DNA-Sequenz, welche für einen Teil des humanen BMP-11-Proteins
kodiert (SEQ ID NO: 3) und die entsprechende Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 4) sind im Sequenzprotokoll angegeben. Diese Sequenzen
können
auch verwendet werden, um mittels Standardtechniken das vollständige humane
BMP-11-Gen zu erhalten. Humanes BMP-11 kann produziert werden durch
das Kultivieren einer mit der BMP-11-DNA-Sequenz transformierten Zelle
und das Gewinnen und Reinigen von BMP-11 aus dem Kulturmedium. Das gereinigte
exprimierte Protein ist im Wesentlichen frei von anderen proteinhaltigen
Materialien, mit denen es zusammen produziert wird, sowie von anderen
Verunreinigungen.
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Es
wird erwartet, dass das gewonnene, gereinigte Protein die Fähigkeit
zeigt, die Produktion von FSH zu regulieren. Die erfindungsgemäßen Proteine
können
weiter gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit, die Produktion von
Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) in etablierten in vitro Bioassays
unter Verwendung von Rattenzellen der vorderen Hypophyse zu stimulieren.
BMP-11-Proteine können
auch gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit, die Bildung von Knochen,
Knorpel und/oder anderem Bindegewebe zu induzieren, beispielsweise
in dem nachstehend beschriebenen Rattenknochen-Bildungsassay. Sie
sind auch nützlich
für sie Modulation
von Zellentwicklung, insbesondere für die Bildung, das Wachstum,
die Differenzierung, die Proliferation von Nervenzellen, und insbesondere
die Erhaltung von Nervenzellen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, welche eine therapeutisch wirksame Menge eines BMP-11-Proteins
in einem pharmazeutisch akzeptablen Vehikel oder Träger enthalten.
BMP-11-Zusammensetzungen
der Erfindung können
nützlich
sein für
die Regulation von Follikel-stimulierendem Hormon, und können bei
der Empfängnisverhütung nützlich sein.
Zusammensetzungen der Erfindung können weiter mindestens ein
anderes therapeutisch nützliches
Mittel umfassen, wie etwa die BMP-Proteine BMP-1, BMP-2, BMP-3, BMP-4,
BMP-5, BMP-6 und BMP-7, beispielsweise offenbart in den US Patenten
Nr. 5,108,922; 5,013,649; 5,116,738; 5,106,748; 5,187,076; und 5,141,905;
BMP-8, offenbart in der PCT-Veröffentlichung
WO 91/18098; und BMP-9, offenbart in der PCT-Veröffentlichung WO 93/00432; und BMP-10,
offenbart in der ebenfalls anhängigen
Patentanmeldung mit der Seriennummer 08/061,695, eingereicht am
12. Mai 1993. Die BMP-11-Zusammensetzungen können auch für eine Reihe von Verwendungen nützlich sein,
umfassend die Regulation der Produktion von Follikel-stimulierendem
Hormon, einschließlich
der Empfängnisverhütung. Diese
Methoden umfassen erfindungsgemäß das Verabreichen
einer wirksamen Menge von BMP-11 einem Patienten, welcher einer
derartigen Behandlung bedarf.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
zusätzlich
zu einem BMP-11-Protein
andere Mitglieder der Gruppe von Inhibin-β-Proteinen oder Inhibin-α-Proteine
umfassen, sowie andere therapeutisch nützliche Mittel, umfassend Wachstumsfaktoren
wie etwa Epidermiswachstumsfaktor (EGF), Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGF), transformierenden Wachstumsfaktor (TGF-α und TGF-β) und Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor
(IGF).
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Beschreibung der Sequenzen
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SEQ
ID NO: 1 ist eine partielle Nulkeotidsequenz von BMP-11 aus Rind,
welche für
das reife BMP-11-Polypeptid aus Rind kodiert.
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SEQ
ID NO: 2 ist die Aminosäuresequenz
eines partiellen Propeptids und des vollständigen reifen BMP-11-Polypeptids
aus Rind, kodiert von SEQ ID NO: 1.
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SEQ
ID NO: 3 ist eine partielle Nuleotidsequenz von humanem BMP-11.
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SEQ
ID NO: 4 ist eine partielle Aminosäuresequenz für humanes
BMP-11-Polypeptid,
kodiert von SEQ ID NO: 3.
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SEQ
ID NO: 5 und 6 sind Primer gegen BMP-11 aus Rind, verwendet zur
Isolierung des humanen BMP-11 oder anderer BMP-11-Proteine.
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SEQ
ID NO: 7 ist eine DNA-Sequenz, die in pMT2 CXM insertiert wurde,
um eine XhoI-Erkennungsstelle in Nähe des SV40-Replikationsursprungs
hinzuzufügen.
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SEQ
ID NO: 8 ist eine DNA-Sequenz, die in pMT21 insertiert wurde, um
stromaufwärts
des DHFR-Gens eine XhoI-Erkennungsstelle zu insertieren.
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SEQ
ID NO: 9 ist eine DNA-Sequenz, umfassend einen Abschnitt der EMC-Virus-Leadersequenz.
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SEQ
ID NO: 10 ist eine DNA-Sequenz, die für ein partielles Propeptid
und das vollständige
reife humane BMP-11-Protein kodiert.
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SEQ
ID NO: 11 ist die Aminosäuresequenz
eines partiellen Propeptids und des vollständigen reifen humanen BMP-11-Proteins,
kodiert von SEQ ID NO: 11.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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BMP-11
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Die
Nukleotidsequenz von BMP-11 aus Rind (SEQ ID NO: 1) und die davon
kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2) und die Nukleotidsequenz von humanem BMP- 11 (SEQ ID NO: 10)
und die davon kodierte Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 11) sind im Sequenzprotokoll hierin abgebildet. Gereinigte BMP-11-Proteine
aus Rind der vorliegenden Erfindung werden produziert durch das
Kultivieren einer Wirtszelle, welche mit einer DNA-Sequenz transformiert
ist, umfassend die kodierende DNA-Sequenz von SEQ ID NO: 1 von Nukleotid
#375 bis #704 oder die kodierende DNA-Sequenz von SEQ ID NO: 10 von Nukleotid
#760 bis #1086, und das Gewinnen und Reinigen aus dem Kulturmedium
eines Proteins, welches die Aminosäuresequenz, wie durch die Aminosäuren #1
bis #109 von SEQ ID NO: 2 oder die Aminosäuren #1 bis #109 von SEQ ID
NO: 11 dargestellt, oder eine im Wesentlichen homologe Sequenz enthält. Für die Produktion
von BMP-11-Proteinen in Säugerzellen
umfasst die DNA-Sequenz weiter ein geeignetes Propeptid, das im
Leseraster mit den vorstehenden kodierenden DNA-Sequenzen für BMP-11
verknüpft
ist. Das Propeptid kann das natürliche
Propeptid von BMP-11 oder ein Propeptid von einem anderen Mitglied
der TGF-β-Superfamilie
sein.
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Die
humane BMP-11-Sequenz der vorliegenden Erfindung wird erhalten unter
Verwendung der gesamten BMP-11-DNA-Sequenz aus Rind oder von Fragmenten
davon, oder der partiellen humanen BMP-11-Sequenz gemäß SEQ ID
NO: 3 als eine Sonde. Somit umfasst die humane BMP-11-DNA-Sequenz die
DNA-Sequenz der Nukleotide #28 bis #185 von SEQ ID NO: 3. Das humane
BMP-11-Protein umfasst die Aminosäuresequenz der Aminosäuren #1
bis #52 von SEQ ID NO: 4.
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Es
wird erwartet, dass BMP-11, wie von Säugerzellen wie etwa CHO-Zellen
exprimiert, als eine heterogene Population von aktiven Spezies von
BMP-11-Protein mit variierenden N-Termini vorliegt. Es wird erwartet,
dass aktive Spezies eine Aminosäuresequenz
umfassen, die mindestens mit dem Cysteinrest an Aminosäure #6 von
SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 10 beginnt, oder weiter in der N-terminalen
Richtung. Somit wird erwartet, dass DNA-Sequenzen, die für aktive
BMP-11-Proteine kodieren, die Nukleotide #375 oder #390 bis #701
von SEQ ID NO: 1 oder die Nukleotide #760 oder #775 bis #1086 von
SEQ ID NO: 10 umfassen, und zusätzliche
Nukleotide in 5'-Richtung
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 10 umfassen können.
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Der
N-Terminus von humanem BMP-11 wurde experimentell durch Expression
in E. coli als wie folgt bestimmt: [M]NLGLDXDEHSSE; wobei X einen
Aminosäurerest ohne
klares Signal bezeichnet, konsistent mit der Gegenwart von Cystein
an dieser Position. Somit wird erwartet, dass diese Spezies von
BMP-11 einen N-Terminus an Aminosäure #1 von SEQ ID NO: 1 oder
SEQ ID NO: 10 haben wird, und dass DNA-Sequenzen, die für diese Spezies kodieren, die
Nukleotide #375 bis #701 von SEQ ID NO: 1 (aus Rind) oder die Nukleotide #760
bis #1086 von SEQ ID NO: 10 (human) umfassen. Das scheinbare Molekulargewicht
von humanem BMP-11-Monomer wurde mittels SDS-PAGE mit annähernd 12
kD bestimmt. Das humane BMP-11-Protein liegt
in 0,1% Trifluoressigsäure
als eine klare, farblose Lösung
vor.
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Die
aus dem Kulturmedium gewonnenen BMP-11-Proteine werden gereinigt,
indem sie von anderen proteinhaltigen Materialien, mit denen zusammen
sie produziert werden, und von anderen vorhandenen Kontaminationen
isoliert werden.
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BMP-11-Proteine
können
gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit,
die Produktion von FSH zu regulieren. BMP-11-Proteine können weiter
gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit,
die Freisetzung von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) in etablierten
in vitro Bioassays unter Verwendung von Rattenzellen der vorderen
Hypophyse zu modulieren, wie beschrieben [siehe z. B. Vale et al.,
Endocrinology 91: 562–572
(1972); Ling et al., Nature 321: 779–782 (1986); oder Vale et al.,
Nature 321: 776–779
(1986)]. BMP-11-Proteine können
auch gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit, die Bildung von Knochen,
Knorpel und/oder anderem Bindegewebe zu induzieren. Eine derartige
Gewebe-induzierende Aktivität
von BMP-11 kann weiter gekennzeichnet sein durch die Fähigkeit,
die Bildung von Knochen, Knorpel und/oder anderem Bindegewebe in
den in den nachstehenden Beispielen beschriebenen Assays zu induzieren.
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Die
hierin bereitgestellten BMP-11-Proteine umfassen auch Faktoren,
welche durch Sequenzen kodiert werden, die zu denjenigen von SEQ
ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 10 ähnlich
sind, aber in denen auf natürliche
Weise Modifikationen vorhanden sind (z. B. allelische Variationen
in der Nukleotidsequenz, die Aminosäureaustausche im Polypeptid
zur Folge haben können)
oder absichtlich eingeführt
worden sind. Beispielsweise können
synthetische Polypeptide vollständig
oder partiell kontinuierliche Sequenzen der Aminosäurereste
von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 11 duplizieren. Diese Sequenzen
könnten,
indem sie gemeinsame primäre, sekundäre oder
tertiäre
Struktur und Konformationscharakteristika mit Inhibin-β-Polypeptiden gemäß SEQ ID
NO: 2 oder SEQ ID NO: 11 aufweisen, damit gemeinsame BMP-11-Aktivitäten besitzen.
Sie können somit
als biologisch aktive Ersatzssubstanzen für natürlich vorkommende BMP-11-Polypeptide
in therapeutischen Verfahren verwendet werden.
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Andere
spezifische Mutationen der hierin beschriebenen BMP-11-Proteine
umfassen Modifikationen von Glykosilierungsstellen. Diese Modifikationen
können
O-verknüpfte oder
N-verknüpfte
Glykosilierungsstellen umfassen. Beispielsweise resultiert das Fehlen
von Glykosiliserung oder eine nur partielle Glykosilierung aus einer
Aminosäuresubstitution
oder -deletion an Asparagin-verknüpften Glykosilierungserkennungstellen. Die
Asparagin-verknüpften
Glykosilierungserkennungstellen umfassen Tripeptidsequenzen, die
von entsprechenden zellulären
Glykosilierungsenzymen spezifisch erkannt werden. Diese Tripeptidsequenzen
sind entweder Asparagin-X-Threonin oder Asparagin-X-Serin, wobei X üblicherweise
jede Aminosäure
ist. Eine Reihe von Aminosäuresubstitutionen
oder -deletionen an der ersten und/oder der dritten Aminosäureposition
einer Glykosilierungserkennungstelle (und/oder eine Aminosäuredeletion
an der zweiten Position) resultiert in einer nicht-Glykosilierung
an der modifizierten Tripeptidsequenz. Zusätzlich führt die Expression des BMP-11-Proteins in Bakterienzellen
zu einem nicht-glykosilierten Protein, ohne eine Veränderung
der Glykosilierungserkennungstellen.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die neuen DNA-Sequenzen, frei
von Assoziation mit DNA-Sequenzen, die für andere proteinhaltige Materialien
kodieren, und welche für
die Expression von BMP-11-Proteinen kodieren. Diese DNA-Sequenzen umfassen
die in SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 10 abgebildeten in 5'- nach 3'-Richtung und diejenigen Sequenzen,
welche unter stringenten Hybridisierungsbedingungen daran hybridisieren,
beispielsweise 0,1 × SSC,
0,1% SDS bei 65°C
[siehe Maniatis et al., Molecular Cloning (A Laboratory Manual),
Cold Spring Harbor Laboratory (1982), Seiten 387 bis 389], und für ein Protein
mit BMP-11-Aktivität kodieren.
Diese DNA-Sequenzen umfassen auch diejenigen, welche die DNA-Sequenz
von SEQ ID NO: 3 umfassen und diejenigen, welche unter stringenten Hybridisierungsbedingungen
daran hybridisieren und für
ein Protein mit BMP-11-Aktivität kodieren.
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DNA-Sequenzen,
die für
BMP-11-Proteine kodieren, welche von den Sequenzen von SEQ ID NO:
1 oder SEQ ID NO: 10 kodiert werden, aber die sich in der Codonsequenz
unterscheiden, aufgrund von Degeneriertheit des genetischem Codes
oder allelischer Variationen (natürlich vorkommende Basenaustausche
in der Speziespopulation, die einen Aminosäureaustausch zur Folge haben
können
oder nicht), kodieren in ähnlicher
Weise ebenfalls für
die neuen, hierin beschriebenen Faktoren. Variationen in den DNA-Sequenzen
von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 10, die verursacht werden durch
Punktmutationen oder induzierte Modifikationen (umfassend Insertion,
Deletion und Substitution), um die Aktivität, Halbwertszeit oder Produktion
der kodierten Polypeptide zu verstärken, sind von der vorliegenden
Erfindung ebenfalls umfasst.
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Geeignete
Zellen oder Zelllinien können
Säugerzellen
sein, wie etwa Eierstockzellen aus chinesischem Hamster (CHO). Die
Selektion von geeigneten Säugerwirtszellen
und Methoden für
die Transformation, Kultivierung, Vermehrung, das Screening, die
Produktion und Reinigung von Produkt sind in der Technik bekannt.
Siehe z. B. Gething und Sambrook, Nature 293: 620–625 (1981),
oder alternativ, Kaufman et al., Mol. Cell. Biol. 5(7): 1750–1759 (1985),
oder Howley et al., US Patent Nr. 4,419,446. Eine andere geeignete Säugerzelllinie,
die in den beigefügten
Beispielen beschrieben wird, ist die Affenzelllinie COS-1. Die Säugerzelllinie
CV-1 kann ebenfalls geeignet sein.
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Bakterienzellen
können
ebenfalls geeignete Wirte sein. Beispielsweise sind die verschiedenen
Stämme
von E. coli (z. B. HB101, MC1061) auf dem Gebiet der Biotechnologie
als Wirtszellen gut bekannt. Verschiedene Stämme von B. subtilis, Pseudomonas,
andere Bazillen und dergleichen können in diesem Verfahren ebenfalls
verwendet werden.
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Viele
Stämme
von Hefezellen, die dem Fachmann bekannt sind, können als Wirtszellen für die Expression
der erfindungsgemäßen Polypeptide
verfügbar
sein. Zusätzlich
können,
falls gewünscht,
Insektenzellen im Verfahren der vorliegenden Erfindung als Wirtszellen
verwendet werden. Siehe z. B. Miller et al., Genetic Engineering
8: 277–298
(Plenum Press, 1986) und darin angegebene Literaturstellen.
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Für eine Expression
in Säugerwirtszellen
kann der Vektor eine kodierende Sequenz umfassen, welche für ein Propeptid
kodiert, das für
die Sezernierung von Proteinen durch die Wirtszelle geeignet ist,
und im richtigen Leseraster mit der für reifes BMP-11-Protein kodierenden
Sequenz verknüpft
ist. Geeignete für
Propeptid kodierende Sequenzen können
aus DNA erhalten werden, welche für Proteine der Superfamilie
der TGF-β-Proteine
kodiert, umfassend beispielsweise BMP-2 bis BMP-9. Siehe beispielsweise
das US Patent Nr. 5,168,150, dessen Offenbarung durch Bezugnahme
hierin aufgenommen ist, worin eine DNA, welche für den Precursorabschnitt eines
von BMP-2 verschiedenen Säugerproteins
kodiert, an die für
ein reifes BMP-2 kodierende DNA fusioniert ist. Somit umfasst die
vorliegende Erfindung chimäre
DNA-Moleküle,
umfassend eine DNA-Sequenz, die für ein Propeptid eines Mitglieds
der Superfamilie der TGF-β-Proteine
kodiert, und die im richtigen Leseraster mit einer für ein BMP-11-Polypeptid
kodierenden DNA-Sequenz verknüpft
ist. Der Begriff "chimär" wird in der Bedeutung
verwendet, dass das Propeptid von einem von BMP-11 verschiedenen
Polypeptid stammt.
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Die
BMP-11-Proteine der vorliegenden Erfindung sind nützlich,
um alle Aspekte der Entwicklung von Nervenzellen zu modulieren,
insbesondere die Bildung, das Wachstum, die Differenzierung und
Proliferation von Nervenzellen.
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Die
BMP-11-Proteine der Erfindung induzieren die Bildung von Nervenzellen
und finden eine Anwendung bei der Heilung, dem Schutz, der Erhaltung
und/oder der Reparatur von Nervengewebe. BMP-11-Proteine sind nützlich für eine Reihe
von neuronalen Defekten, umfassend beispielsweise Neuropathien,
Neurodegenerationen, und Denervierung. Diese Erkrankungen können mit
dem Zellkörper
der Nervenzelle (der Signale direkt empfangen kann), mit den Axonen
der Nervenzelle (die im Allgemeinen Signale vom Zellkörper weg
leiten) und/oder mit den Dendriten der Nervenzelle (die Signale
von den Axonen anderer Nervenzellen empfangen) assoziiert sein.
Die Verzweigung des Axons ermöglicht
die Leitung eines Signals zu vielen Zielzellen gleichzeitig. In ähnlicher
Weise können
Dendriten so stark verzweigt sein, so dass sie die Größenordnung
von 100.000 eingehenden Signalen auf eine einzige Nervenzelle empfangen.
Die immense Vielschichtigkeit des Verzweigungsmusters von Axonen
und Dendriten ist für
verschiedene funktionale Klassen von Nervenzellen charakteristisch.
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Nervengewebe
ist entweder als peripher oder zentral klassifiziert. Das zentrale
Nervensystem (ZNS) umfasst das Hirn und das Rückenmark, das über die
Nerven mit einer großen
Anzahl von peripheren Strukturen verbunden ist, wie etwa den Sinnesorganen
für eingehende
Signale und den Muskeln und Drüsen
für ausgehende
Signale. Nervenzellcluster des peripheren Nervensystems (PNS) werden
als Ganglien bezeichnet und sind ebenfalls über Nerven mit dem zentralen
Nervensystem verbunden. Alles Nervengewebe, sowohl das periphere
als auch das zentrale, besteht aus zwei Hauptklassen von Zellen:
Neuronen und Gliazellen. Im Allgemeinen teilt sich ein Neuron nicht
mehr, wenn es ausgereift ist.
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Infolgedessen
wird, wenn ein Neuron abstirbt, das resultierende funktionale Defizit
nicht typischerweise repariert, und die resultierende Pathologie
ist irreversibel. Der Tod von Nervenzellen kann in neurodegenerativen
Erkrankungen, Neuropathien und bei Denervierung auftreten.
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Der
Tod von Nervenzellen tritt in neurodegenerativen Erkrankungen auf,
wie etwa Alzheimer, Huntington, Parkinson und amyotrophische Lateralsklerose
(ALS). Diese neurodegenerativen Erkrankungen sind alle durch den
Tod von Nervenzellen in unterschiedlichen Bereichen des ZNS gekennzeichnet,
und sie können
einen oder mehrere Typen von Neuronen betreffen. Beispielsweise
ist die Parkinson-Krankheit durch den Verlust von dopaminergen Neuronen
in der Substantia nigra und dem Locus cerulus gekennzeichnet, während ALS mit
dem Tod von motorischen Neuronen assoziiert ist. Strategien für eine Behandlung
von neurodegenerativen Erkrankungen umfassen die Prävention
von neuronalem Tod mit neurotrophischen Mitteln, die Induktion von neuronaler
Regeneration in vivo mit Mitteln, welche endogene Stammzellen beeinflussen,
und Zellersatztherapie mit ex vivo Manipulation von Nervenstammzellen.
BMP-11 kann Anwendungen in allen diesen Therapiestrategien zur Verhinderung
von neuronalem Tod haben.
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Periphere
Neuropathie, umfassend Denervierung, resultiert aus einer Schädigung von
Neuronen im PNS. In diesem Fall können die Nervenzellen, wenn
sie einmal geschädigt
sind, absterben oder nicht. Typischerweise sind die Axonen der Nervenzellen
betroffen, mit der Zerstörung
des Axons selbst oder der das Axon umgebenden Myelinumhüllung. Wenn
der Zellkörper
der Nervenzelle nach axonaler Degeneration und/oder Demyelierung
am Leben bleibt, kann sich die Nervenzelle manchmal selbst reparieren.
Wenn der Zellkörper
jedoch stirbt, erfordert eine funktionale Reparatur ein kollaterales
Nervenwachstum, um den Schaden zu kompensieren. Übliche Ursachen für periphere
Neuropathie umfassen beispielsweise Diabetes mellitus, chronischen
Alkoholmissbrauch, Ernährungsmängel (wie
etwa der Vitamine B und E), chronisches Nierenversagen, Strahlentherapie,
HIV-Infektion, und Trauma oder Aufhaltung (wie Karpaltunnelsyndrom).
Aufhaltung von Nervenzellen kann auftreten, wenn umgebende Strukturen
auf die Nervenzelle stoßen,
z. B. infolge einer Entzündung
in dem Bereich.
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Periphere
Neuropathie kann durch Mittel behandelt werden, welche die Reparatur
von Axonen beschleunigen, neuronalen Tod verhindern und kollaterales
Nervenwachstum induzieren. BMP-11 kann in allen diesen Behandlungen
verwendet werden.
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Denervierung
kann bei Verletzung oder Trauma am Körper auftreten und kann auch
bei chirurgischen Eingriffen auftreten, wie etwa wenn der Nerv unabsichtlich
durchgeschnitten wird. BMP-11 kann verwendet werden um die Verletzung
zu reparieren. Alleine oder in Kombination mit anderen Faktoren
wird derjenige Abschnitt des Nervs, der verletzt ist, am Leben gehalten
(vom Absterben abgehalten) bis die verletzte Verbindung wieder hergestellt
worden ist.
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BMP-11
kann verwendet werden um die Differenzierung von Stammzellen zu
Nervenzellen zu fördern, und
kann auch verwendet werden, um die Produktion von Axonen und Dendriten
zu stimulieren, sowohl an Nervenzellen, die noch keine Neuriten
entwickelt haben als auch an Nervenzellen, welche diese Fortsätze infolge
der vorstehend genannten Erkrankungen verloren haben.
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Eine
Nervenstammzelle ist eine Zelle, aus der eine Vielzahl von Neuronen
und Gliazellen entstehen kann. Bestimmte Nervenerkrankungen können behandelt
werden durch die ex vivo Manipulation von Nervenstammzellen zur
Transplantation oder die in vivo Aktivierung von ruhenden Nervenstammzellen,
um eine Heilung von innen heraus zu erzeugen. Aus regionalen Unterschieden
im Nervensystem kann ein Vorteil gezogen werden, um dadurch das
Verhalten von Nervenstammzellen zu beeinflussen. Neurogenese kann
durch BMP-11 alleine oder in Kombination mit anderen Faktoren induziert
werden, und kann Nervenstammzellen in eine differenzierte Nachkommenschaft überführen. Es
können
auch andere geeignete Faktoren zusammen mit dem BMP-11 bereitgestellt
werden, damit eine Stammzelle ein bestimmten Typ Neuron oder Gliazelle
produziert.
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Klinische
Versuche zeigen, dass Neuronenaustauschtherapien für neurodegenerative
Erkrankungen wie etwa Parkinson- und Huntington-Krankheit machbar
sind. Primäre,
in vitro expandierte Zellen können
für die
Transplantation von Nerven verwendet werden und dies führt zu einer
vollkommenen Integration der transplantierten Zellen. In vitro Expansion
und Manipulation aus dem Neuralepithel liefern ein Spektrum von
gut charakterisierten Zellen für
Strategien auf Basis von Transplantation für neurodegenerative Erkrankungen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst Methoden zur Behandlung von
Nervengewebedefekten, umfassend das Aufbringen einer pharmazeutischen
Zusammensetzung, umfassend ein BMP-11-Protein alleine oder in Kombination
mit anderen Faktoren auf einen Patienten, an einer Stelle derartiger
Defekte, sowie Methoden zur Induzierung der Produktion von Nervengewebe,
umfassend das Aufbringen einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die BMP-11-Protein enthält,
auf einen Patienten, welcher der Produktion von Nervengewebe bedarf.
Das Aufbringen der Zusammensetzung kann mittels Injektion an der
Stelle erfolgen, sowie mittels Implantation während Chirurgie, oder einem
anderen Aufbringen, welches dazu führt, dass das BMP-11-Protein
die gewünschten
Wirkungen zeigt. Derartige Zusammensetzungen können Anwendung beim Schutz
oder der Reparatur von Nervengewebe in verschiedenen Neuropathien,
Neurodegenerationen und bei Denervierung finden. Beispielsweise
umfasst eine Methode das Verabreichen eines BMP-11-Proteins direkt zum
Zeitpunkt von Trauma um dadurch Zelltod zu verhindern. Eine nochmals
andere Methode umfasst die prophylaktische Verabreichung von BMP-11
an Patienten mit einer genetischen Prädisposition für neurodegenerative
Erkrankungen.
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Eine
derartige Präparation,
die ein BMP-11-Protein umfasst, kann auch das Überleben von Nerven erhöhen und
daher bei Transplantation und der Behandlung von Zuständen, die
eine Verringerung des Überlebens
von Nerven zeigen, nützlich
sein.
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Es
wird erwartet, dass die erfindungsgemäßen BMP-11-Proteine zusammen
mit oder möglicherweise synergistisch
mit anderen verwandten Proteinen und Wachstumsfaktoren wirken könnten. Weitere
therapeutische Methoden und Zusammensetzungen der Erfindung umfassen
daher eine therapeutische Menge von mindestens einem BMP-11-Protein
der Erfindung mit einer therapeutischen Menge von mindestens einem
der BMP-Proteine oder anderen Wachstumsfaktoren, die in vorstehend
beschriebenen Patenten und Anmeldungen der gleichen Anmelderin offenbart
sind. Derartige Kombinationen können
separate Moleküle
umfassen, oder Heteromoleküle,
die aus unterschiedlichen Resten zusammengesetzt sind. Beispielsweise
kann eine Methode und Zusammensetzung der Erfindung ein Disulfid-verknüpftes Dimer
umfassen, umfassend eine Untereinheit eines BMP-11-Proteins und eine
Untereinheit aus einem Inhibin-α-Protein,
einem Inhibin-β-Protein
oder einem BMP-Protein, wie etwa BMP-1 bis BMP-10. Die Mittel, die
zusammen mit BMP-11 nützlich
sind, könnten verschiedene
Wachstumsfaktoren wie etwa den Epidermiswachstumsfaktor (EGF), den
von Plättchen
abgeleiteten Wachstumsfaktor (PDGF), die transformierenden Wachstumsfaktoren
(TGF-α und
TGF-β) und
den Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor (IGF) umfassen. Weitere therapeutische Methoden
und Zusammensetzungen der Erfindung umfassen eine therapeutische
Menge von mindestens einem BMP-11-Protein der Erfindung mit einer
therapeutischen Menge von mindestens einem der BMP-Proteine, die
in vorstehend beschriebenen Patenten und Anmeldungen der gleichen
Anmelderin offenbart sind. Derartige Kombinationen könnten separate
Moleküle
der BMP-11-Proteine oder Heteromoleküle, die aus unterschiedlichen
BMP-Resten zusammengesetzt sind, umfassen. Beispielsweise kann eine
Methode und Zusammensetzung der Erfindung ein Disulfid-verknüpftes Dimer
umfassen, umfassend eine Untereinheit eines BMP- 11-Proteins und eine Untereinheit von
einem der vorstehend beschriebenen "BMP"-Proteine. Somit umfasst
die vorliegende Erfindung ein gereinigtes BMP-11-Polypeptid, das ein Heterodimer ist,
wobei eine Untereinheit mindestens die Aminosäuresequenz von Aminosäure #1 bis
Aminosäure
#109 von SEQ ID NO: 2 oder SEQ ID NO: 11 umfasst, und eine Untereinheit
eine Aminosäuresequenz
für ein
Knochen-morphogenetisches Protein umfasst, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus BMP-1, BMP-2, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6,
BMP-7, BMP-8 und BMP-9. Eine weitere Ausführungsform kann ein Heterodimer
aus BMP-11-Resten umfassen. Diese Mittel umfassen verschiedene Wachstumsfaktoren,
wie etwa den Epidermiswachstumsfaktor (EGF), den Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGF), den von Plättchen
abgeleiteten Wachstumsfaktor (PDGF), die transformierenden Wachstumsfaktoren
(TGF-α und
TGF-β) und
den K-Fibroblastenwachstumsfaktor (KFGF), Parathyroidhormon (PTH),
den Leukämie-inhibierenden
Faktor (LIF/HILDA/DIA), die Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktoren
(IGF-I und IGF-II). Abschnitte dieser Mittel können ebenfalls in Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die
BMP-11-Proteine der vorliegenden Erfindung können auch in Zusammensetzungen
verwendet werden, kombiniert mit anderen Knochen-morphogenetischen Proteinen. Siehe beispielsweise
Ogawa et al., WO 92/14481 (1992); Ogawa et al., J. Biol. Chem. 267:
14233–14237
(1992). Die in derartigen Zusammensetzungen nützlichen Knochen-morphogenetischen
Proteine umfassen BMP-1, BMP-2, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6 und BMP-7,
beispielsweise offenbart in den US Patenten Nr. 5,108,922; 5,013,649;
5,116,738; 5,106,748; 5,187,076; und 5,141,905; BMP-8, offenbart
in der PCT-Veröffentlichung
WO 91/18098; und BMP-9, offenbart in der PCT-Veröffentlichung WO 93/00432; und
BMP-10, offenbart in der ebenfalls anhängigen Patentanmeldung mit
der Seriennummer 08/061,695, eingereicht am 12. Mai 1993.
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Die
Herstellung und Formulierung von derartigen physiologisch akzeptablen
Proteinzusammensetzungen, unter angemessener Berücksichtigung von pH-Wert, Isotonie,
Stabilität
und dergleichen, gehört
zum Fachwissen. Die therapeutischen Zusammensetzungen sind derzeit
auch wertvoll für
veterinäre
Anwendungen, aufgrund des Fehlens von Speziesspezifität von BMP-
und TGF-Proteinen.
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Zusätzlich zu
Menschen sind insbesondere Haustiere und reinrassige Pferde erwünschte Patienten
für eine
derartige Behandlung mit BMP-11 der vorliegenden Erfindung.
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Das
therapeutische Verfahren umfasst das Verabreichen der Zusammensetzung
topisch, systemisch oder lokal als ein Implantat oder eine Vorrichtung.
Bei Verabreichung ist die therapeutische Zusammensetzung zur Verwendung
in dieser Erfindung natürlich
in einer pyrogenfreien, physiologisch akzeptablen Form. Weiter kann
die Zusammensetzung wünschenswert
eingekapselt sein oder in einer viskosen Form injiziert werden, zur
Ablieferung an der Stelle des Knochens, Knorpels oder Gewebeschadens.
Topische Verabreichung kann für
Wundheilung und Gewebereparatur geeignet sein. Von den BMP-11-Proteinen
verschiedene therapeutische Mittel, die wie vorstehend beschrieben
ebenfalls in den Zusammensetzungen vorhanden sein können, können alternativ
gleichzeitig oder zeitlich versetzt mit der BMP-11-Zusammensetzung
in den erfindungsgemäßen Verfahren
verabreicht werden.
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Bevorzugt
umfasst die Zusammensetzung für
die Bildung von Knochen, Knorpel oder anderem Bindegewebe eine Matrix,
welche BMP-11 oder andere BMP-Proteine an der Stelle des Gewebeschadens,
der einer Reparatur bedarf, abliefern kann, womit eine Struktur
für die
Entwicklung von Knochen und Knorpel bereitgestellt wird, und die
optimal im Körper
resorbiert werden kann. Diese Matrix kann für eine langsame Freisetzung von
BMP-11 und/oder anderem Knochen-induzierenden Protein sorgen, sowie
für eine
angemessene Präsentierung
und eine entsprechende Umgebung für zelluläre Infiltration. Derartige
Matrices können
aus Materialien gebildet sein, die derzeit für andere medizinische Implantationsanwendungen
verwendet werden.
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Die
Auswahl des Matrixmaterials basiert auf Biokompatibilität, biologischer
Abbaubarkeit, mechanischen Eigenschaften, kosmetischem Aussehen,
und Schnittstelleneigenschaften. Die besondere Anwendung der BMP-11-Zusammensetzungen
wird die entsprechende Formulierung definieren. Mögliche Matrices
für die Zusammensetzungen
können
biologisch abbaubar sein und können
chemisch definiert sein als Calciumsulfat, Tricalciumphosphat, Hydroxyapatit, Polymilchsäure und
Polyanhydride. Andere mögliche
Materialien sind biologisch abbaubar und biologisch gut definiert,
wie etwa Knochen, Sehne oder Hautkollagen. Weitere Matrices umfassen
reine Proteine oder extrazelluläre
Matrixkomponenten. Andere mögliche
Matrices sind nicht biologisch abbaubar und chemisch definiert,
wie etwa gesinterter Hydroxyapatit, Bioglas, Aluminate oder andere Keramiken.
Matrices können
Kombinationen von jedem der vorstehend genannten Materialtypen umfassen, wie
etwa Polymilchsäure
und Hydroxyapatit oder Kollagen und Tricalciumphosphat. Die Zusammensetzung der
Biokeramiken kann abgeändert
werden, wie etwa zu Calcium-Aluminat-Phosphat, und sie können prozessiert
werden, um die Porengröße, Partikelgröße, Partikelgestalt
und die biologische Abbaubarkeit zu ändern.
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Der
Fortschritt kann überwacht
werden durch Beurteilung des Wachstums und/oder der Reparatur von Knochen
in regelmäßigen Zeitabständen. Der
Fortschritt kann beispielsweise mittels Röntgenstrahlung, histomorphometrischer
Bestimmungen und Tetracyclinmarkierung überwacht werden.
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Der
Dosierungsplan wird vom behandelnden Arzt bestimmt, unter Berücksichtigung
verschiedener Faktoren, welche die Wirkung des BMP-11-Proteins modifizieren,
z. B. das Alter, Geschlecht und die Ernährung des Patienten, die Schwere
einer Infektion, der Verabreichungszeitraum und andere klinische
Faktoren. Die Dosierung kann mit dem Typ des in der Zusammensetzung
vorhandenen BMP-11-Proteins oder Wachstumsfaktors variieren. Die
Dosierung kann auch mit dem Typ der verwendeten Matrix variieren.
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Die
nachfolgenden Beispiele veranschaulichen die Praxis der vorliegenden
Erfindung hinsichtlich der Gewinnung und Charakterisierung von BMP-11-Protein
aus Rind, und dessen Verwendung zur Gewinnung des humanen und anderer
BMP-11-Proteine,
dem Erhalt der humanen Proteine und der Expression der Proteine
mittels rekombinanter Techniken. Ebenfalls ausführlich erläutert sind neuronale Verwendungen
von BMP-11-Proteinen.
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BEISPIEL 1
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BMP-11 aus Rind
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800.000
Rekombinanten einer genomischen Bank aus Rind, konstruiert im Vektor λEMBL3, werden
in einer Dichte von 8.000 rekombinanten Bakteriophagenplaques pro
Platte auf 100 Platten plattiert. Von diesen Platten werden doppelte
Nitrocellulose-Repliken der rekombinanten Bakteriophagenplaques
hergestellt und amplifiziert. Ein Fragment von humaner BMP-7-DNA,
entsprechend den Nukleotiden #1081 bis #1403 (4, US
Patent Nr. 5,141,905) wird mittels der Randomprimingmethode von
Feinberg et al. [Anal. Biochem. 132: 6–13 (1983)] mit 32P-markiert
2 bis 3 Tage bei 60°C
in Standardhybridisierungspuffer (SHB) (5 × SSC, 0,170 SDS, 5 × Denhardt-Lösung, 100 μg/ml Lachssperma-DNA)
an einen Satz Filter hybridisiert. Die Filter werden unter niedrig
stringenten Bedingungen gewaschen (4 × SSC, 0,1% SDS, bei 60°C). Es wird
eine Vielzahl von positiv hybridisierenden Rekombinanten festgestellt.
52 positiv hybridisierende rekombinante Bakteriophagenplaques werden
ausgewählt
und auf Sekundärplatten
erneut plattiert. Es werden doppelte Nitrocellulose-Repliken der
rekombinanten Plaques von diesen 52 Sekundärplatten hergestellt und amplifiziert.
Ein Satz Nitrocellulosefilter wird mit der humanen BMP-7-DNA-Sonde
hybridisiert, wie vorstehend beschrieben, und unter den gleichen
niedrig stringenten Bedingungen gewaschen. Der andere Satz Filter
wird mit einem Sondengemisch von BMP-5, BMP-6 und BMP-7 über Nacht
bei 65°C
in SHB hybridisiert und mit 0,1 × SSC, 0,1% SDS bei 65°C gewaschen
(stringente Hybridisierungs- und Waschbedingungen). Das Sondengemisch
besteht aus relativ gleichen Mengen von 32P-markierten
DNA-Fragmenten,
umfassend die Nukleotide #1452 bis #2060 (4, US
Patent Nr. 5,106,748) der humanen BMP-5-Sequenz, die Nukleotide
#1395 bis #1698 (4, US Patent Nr.
5,187,076) der humanen BMP-6-Sequenz, und die Nukleotide #1081 bis
#1403 (4, US Patent Nr. 5,141,905)
der humanen BMP-7-Sequenz. Die BMP-5-, BMP-6- und BMP-7-DNA-Fragmente
werden mittels der Randomprimingmethode mit 32P-markiert
und gleiche Beträge
von Zählimpulsen
pro Minute (cpm) jeder Probe werden kombiniert und zu dem SHB, enthaltend
den anderen Satz von Nitrocellulosefilter-Repliken der 52 Sekundärplatten
zugegeben. 14 Rekombinanten, die unter den niedrig stringenten Bedingungen
mit der humanen BMP-7-Sonde positiv hybridisierten, und eine schwache
oder keine Hybridisierung mit dem BMP-5/6/7-Sondengemisch unter
den hoch stringenten Bedingungen zeigten, werden für eine weitere
Analyse ausgewählt.
Alle 14 Rekombinanten, welche diese Hybridisierungscharakteristika
zeigen, werden Plaque-gereinigt, und Bakteriophagen-DNA wird von
jeder präpariert.
Der positiv hybridisierende Bereich von einer der 14 Rekombinanten,
welche diese vorstehend beschriebenen Hybridisierungscharakteristika
zeigt, bezeichnet als λ7r-30,
wird auf ein 0,5 kb SacI-Restriktionsfragment
kartiert. Dieses Fragment wird in einen Plasmidvektor (pGEM-3) subkloniert und
eine DNA-Sequenzanalyse wird durchgeführt. Die partielle DNA-Sequenz (SEQUENZ
ID NO: 1) und die abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQUENZ ID NO:
2) von Klon λ7r-30
sind im Sequenzprotokoll gezeigt.
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Der
Bakteriophage λ7r-30
wurde am 7. April 1993 bei der ATCC hinterlegt, und ihm wurde die
Zugangsnummer ATCC 75439 zugeteilt. Diese Hinterlegung erfüllt die
Erfordernisse des Budapester Vertrags über die internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke von Patentverfahren
und die darunter fallenden Regelungen.
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Dieser
Klon λ7r-30
kodiert für
mindestens einen Teil des BMP-11-Proteins aus Rind der vorliegenden Erfindung.
Die Nukleotidsequenz von Klon λ7r-30
enthält
einen offenen Leserahmen von 456 Nukleotiden, #246–701 von
SEQ ID NO: 1. Die Nukelotidsequenz von #324 bis #701 von SEQ ID
NO: 1 definiert einen offenen Leserahmen von 378 Nukleotiden, der
für mindestens
126 Aminosäuren
des C-terminalen
Bereichs eines BMP-11-Proteins aus Rind kodiert, wie bestimmt mittels
Ausrichtung mit anderen BMP-Proteinen und anderen Proteinen aus
der TGF-β-Familie. Die Nukleotidsequenz
#246 bis #323 definiert einen offenen Leserahmen, der mit der Sequenz,
welche für
das vorhergesagte 126-Aminosäuren-BMP-11-Peptid kodiert, kontinuierlich
ist, ein geringerer Grad an Aminosäureidentität des von diesem DNA-Sequenzbereich
(#246 bis #323) abgeleiteten Peptids zu anderen BMP-Proteinen und
anderen Proteinen der TGF-β-Familie,
und die Gegenwart von mehreren möglichen
Spleißakzeptor-Konsensussequenzen
macht es jedoch schwierig, die 5'-Grenze dieses
Exons des BMP-11-Gens aus Rind zu definieren. Die Gegenwart eines
Stopcodons im Leserahmen an den Nukleotidpositionen #243 bis #245
deutet darauf hin, dass die Nukelotidsequenz von Klon λ7r-30 mindestens
einen Exon/Intron-Übergang
des BMP-11-Gens aus Rind enthält.
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Basierend
auf der Kenntnis von anderen Proteinen innerhalb der TGF-β-Familie
wird vorhergesagt, dass das BMP-11-Vorläuferpolypeptid an der mehrbasischen
Sequenz ARG-SER-ARG-ARG gespalten werden würde, in Übereinstimmung mit einer vorgeschlagenen
proteolytischen Prozessierungskonsensussequenz ARG-X-X-ARG. Es wird
erwartet, dass die Spaltung des BMP-11-Vorläuferpolypeptids ein reifes
Peptid von 109 Aminosäuren
erzeugt, beginnend mit der Aminosäure ASN an Position #1. Es
wird erwartet, dass die Prozessierung von BMP-11 zu der reifen Form
die Dimerisierung und die Entfernung des N-terminalen Bereichs beinhaltet,
in einer zu der Prozessierung des verwandten Proteins TGF-β analogen
Weise [Gentry et al., Molec. & Cell.
Biol. 8: 4162 (1988); Derynck et al., Nature 316: 701 (1985)].
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Es
wird daher erwartet, dass die reife, aktive Spezies von BMP-11 ein
Homodimer aus zwei Polypeptid-Untereinheiten umfasst, wobei jede
Untereinheit die Aminosäuren
#1 bis #109 umfasst, mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von
annähernd
12.000 Dalton. Von weiteren aktiven Spezies wird erwartet, dass sie
die Aminosäuren
#6 bis #109 umfassen, damit den ersten konservierten Cysteinrest
umfassen. Wie bei anderen Mitgliedern der TGF-β-Proteinfamilie weist der carboxyterminale
Bereich des BMP-11-Proteins eine höhere Sequenzkonservierung auf
als der aminoterminale Abschnitt. Die prozentuale Aminosäureidentität des BMP-11-Proteins in der
Cystein-reichen C-terminalen Domäne
(Aminosäuren
#6 bis #109) zum entsprechenden Bereich von anderen Proteinen innerhalb
der TGF-β-Familie
ist wie folgt: BMP-2, 39%; BMP-3, 37%; BMP-4, 37%; BMP-5, 42%; BMP-6,
45%; BMP-7, 42%; BMP-8, 39%; BMP-9, 40%; Vg1, 39%; GDF-1, 34%; TGF-β1, 36%; TGF-β2, 38%; TGF-β3, 38%; Inhibin β(B), 41%;
Inhibin β(A),
39%.
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BEISPIEL 2
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Humanes BMP-11
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Es
wird angenommen, dass die Gene für
BMP-11 aus Rind und Mensch signifikant homolog sind, daher wird
die kodierende Sequenz aus Rind oder ein Abschnitt davon als eine
Sonde verwendet, um eine humane genomische Bank zu screenen, oder
als eine Sonde, um eine humane Zelllinie oder ein Humangewebe zu
identifizieren, welche bzw. welches das analoge humane Protein synthetisiert.
Eine humane genomische Bank, wie etwa Stratagene Katalognr. #944201,
kann mit einer derartigen Sonde gescreent werden, und mutmaßliche Positive
isoliert und DNA-Sequenzen
erhalten werden. Ein Nachweis, dass diese Rekombinante für einen
Abschnitt des humanen BMP-11 kodiert, beruht auf den Strukturhomologien
des Proteins und Gens aus Rind/Mensch.
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Sobald
ein rekombinanter Bakteriophage erhalten worden ist, der DNA enthält, welche
für einen
Abschnitt des humanen BMP-11-Moleküls kodiert, kann die humane
kodierende Sequenz als eine Sonde verwendet werden, um eine humane
Zelllinie oder ein Humangewebe zu identifizieren, welche bzw. welches BMP-11-mRNA synthetisiert.
Alternativ kann die für
BMP-11 kodierende Sequenz aus Rind als eine Sonde verwendet werden,
um eine derartige humane Zelllinie oder ein derartiges Humangewebe
zu identifizieren. In kurzen Worten wird RNA aus einer ausgewählten Zelle
oder Gewebequelle extrahiert und entweder auf einem Formaldehyd-Agarosegel
elektrophoretisch aufgetrennt und auf Nitrocellulose transferiert
oder direkt mit Formaldehyd reagiert und auf Nitrocellulose aufgetüpfelt. Die
Nitrocellulose wird danach an eine Sonde hybridisiert, welche von
einer kodierenden Sequenz von BMP-11 aus Rind oder Mensch abgeleitet
ist. Alternativ wird die für
BMP-11 kodierende Sequenz aus Rind dazu verwendet, um Oligonukleotidprimer
zu entwerfen, die spezifisch einen Abschnitt der für BMP-11
kodierenden Sequenz amplifizieren, welcher im Bereich zwischen den
Primern, die zur Durchführung
der spezifischen Amplifikationsreaktion verwendet werden, gelegen
ist. Es wird erwartet, dass die BMP-11-Sequenzen aus Rind und Mensch
es ermöglichen
würden,
entsprechende humane, für
BMP-11 kodierende Sequenzen aus mRNA, cDNA oder genomischen DNA-Templaten
spezifisch zu amplifizieren. Sobald durch eines der vorstehend beschriebenen
Verfahren eine positive Quelle identifiziert worden ist, wird mittels
Oligo(dT)cellulose-Chromatographie mRNA selektiert und cDNA synthetisiert
und mittels etablierter Techniken (Toole et al., vorstehend) in λgt10 oder
andere λ-Bakteriophagenvektoren,
die dem Fachmann bekannt sind (d. h. λZAP), kloniert. Es ist auch
möglich,
die Oligonukleotidprimergerichtete Amplifikationsreaktion, vorstehend
beschrieben, direkt an einer zuvor etablierten humanen cDNA-Bank
oder genomischen Bank durchzuführen,
die in einem λ-Bakteriophagenvektor
kloniert ist. In diesen Fällen
könnte
eine Bank, welche ein spezifisch amplifiziertes, für einen
Abschnitt des humanen BMP-11-Proteins
kodierendes DNA-Produkt ergibt, direkt gescreent werden, unter Verwendung
des Fragments der amplifizierten, für BMP-11 kodierenden DNA als
eine Sonde.
-
Es
wird vorhergesagt, dass Oligonukleotidprimer, die auf Basis der
DNA-Sequenz für
Rinder-BMP-11 aus dem genomischen Klon λ7r-30 entworfen wurden, die
spezifische Amplifikation von humanen, für BMP-11 kodierenden Sequenzen
ermöglichen.
Der nachfolgende Oligonukleotidprimer wird auf Basis der Nukleotide #501
bis #521 der in SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz entworfen und
auf einem automatisierten DNA-Synthesizer synthetisiert.
Primer
C: TAGTCTAGATGCTCCGGCCAGTGCGAGTAC
-
Die
ersten neun Nukleotide von Primer C (unterstrichen) umfassen die
Erkennungssequenz für
die Restriktionsendonuklease XbaI, welche verwendet werden kann
um die Manipulation einer spezifisch amplifizierten, für das erfindungsgemäße BMP-11-Protein
kodierenden DNA-Sequenz zu erleichtern, und sind somit nicht von
der in SEQ ID NO: 1 dargestellten DNA-Sequenz abgeleitet.
-
Der
nachfolgende Oligonukleotidprimer wird auf Basis der Nukleotide
#701 bis #678 der in SEQ ID NO: 1 angegebenen DNA-Sequenz entworfen
und auf einem automatisierten DNA-Synthesizer synthetisiert.
Primer
D: TGCGGATCCGGAGCAGCCACAGCGATCCAC
-
Die
ersten neun Nukleotide von Primer D (unterstrichen) umfassen die
Erkennungssequenz für
die Restriktionsendonuklease BamHI, welche verwendet werden kann
um die Manipulation einer spezifisch amplifizierten, für das erfindungsgemäße BMP-11-Protein
kodierenden DNA-Sequenz zu erleichtern, und sind somit nicht von
der in SEQ ID NO: 1 dargestellten DNA-Sequenz abgeleitet.
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Die
Standardnukleotidsymbole in den vorstehend identifizierten Primern
sind wie folgt: A, Adenosin; C, Cytosin; G, Guanin; und T, Thymin.
-
Die
vorstehend identifizierten Primer C und D werden als Primer verwendet
um die Amplifikation einer spezifischen Nukleotidsequenz aus humaner
genomischer DNA zu ermöglichen.
Die Amplifikationsreaktion wird wie folgt durchgeführt:
-
Humane
genomische DNA (Quelle: periphere Blutlymphozyten) wird fünf Minuten
bei 100°C
denaturiert und danach auf Eis gekühlt, vor Zugabe eines Reaktionsgemisches,
enthaltend jeweils 200 μM
Desoxynukleotidtriphosphate (dATP, dGTP, dCTP und dTTP), 10 mM Tris-HCl
pH 8,3, 50 mM KCl, 1,5 mM MgCl2, 0,001%
Gelatine, 1,25 Einheiten Taq DNA-Polymerase, 100 pM Oligonukleotidprimer
C und 100 pM Oligonukleotidprimer D. Dieses Reaktionsgemisch wird
danach einem thermischen Zyklieren in der nachfolgenden Weise unterzogen:
3 Minuten bei 94°C,
1 Minute bei 50°C,
1 Minute bei 72°C,
während
eines Zyklus, danach neununddreißig Zyklen 1 Minute bei 94°C, 1 Minute
bei 50°C,
1 Minute bei 72°C.
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Die
DNA, welche durch diese Reaktion spezifisch amplifiziert wurde,
wird von den überschüssigen Oligonukleotidprimern
C und D, die zur Initiierung der Amplifikation verwendet wurden,
unter Verwendung eines auf DNA-Reinigungsharz basierten Protokolls
abgetrennt, unter den vom Hersteller vorgeschlagenen Bedingungen.
Das resultierende DNA-Produkt wird mit den Restriktionsendonukleasen
XbaI und BamHI verdaut, mit Phenol extrahiert, mit Chloroform extrahiert.
Pufferwechsel und die Entfernung kleiner DNA-Fragmente, die aus
dem XbaI/BamHI Restriktionsverdau resultieren, wird bewirkt durch
Verdünnung
des verdauten DNA-Produkts in 10 mM Tris-HCl pH 8,0, 1 mM EDTA,
gefolgt von Zentrifugation durch eine CentriconTM 30
Mikrokonzentrierungsvorrichtung (W. R. Grace & Co., Beverly, Ma., Produkt #4209).
Das resultierende, XbaI/BamHI-verdaute amplifizierte DNA-Produkt
wird in einen Plasmidvektor (pBluescript) subkloniert, zwischen
XbaI und BamHI Restriktionsstellen der Polylinkerregion. DNA-Seqienzanalyse
der resultierenden Subklone deutet darauf hin, dass das spezifisch
amplifizierte DNA-Sequenzprodukt für einen Abschnitt des humanen BMP-11-Proteins
dieser Erfindung kodiert. Die DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 3) und die
abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 4) dieses spezifisch amplifizierten DNA-Fragments sind
im Sequenzprotokoll angegeben.
-
Die
Nukleotide #1 bis #27 dieser Sequenz umfassen einen Abschnitt von
Oligonukleotidprimer C und die Nukleotide #186 bis #213 umfassen
einen Abschnitt von Oligonukleotidprimer D, die zur Durchführung der spezifischen
Amplifikationsreaktion verwendet worden waren. Aufgrund der Funktion
der Oligonukleotidprimer C und D (entworfen auf Basis der BMP-11
DNA-Sequenz aus Rind) bei der Initiierung der Amplifikationsreaktion
müssen
sie nicht exakt der tatsächlichen
für ein
humanes BMP-11 kodierenden Sequenz entsprechen und sind daher in
der obigen abgeleiteten Aminosäuresequenz
nicht translatiert. Die spezifisch von dem humanen genomischen DNA-Templat
amplifizierte DNA-Sequenz
von Nukleotid #28 bis #185 von SEQ ID NO: 3, oder Abschnitte davon,
können
als eine Sonde verwendet werden um zusätzliche humane, für BMP-11
kodierende Sequenzen aus humanen genomischen Banken oder humanen
cDNA-Banken zu identifizieren,
mittels Hybridisierung/Screening-Standardtechniken, die dem Fachmann
bekannt sind.
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Eine
Millionzweihunderttausend Rekombinanten aus einer humanen fötalen Hirn-cDNA-Bank (Stratagene
Katalognr. #936206), konstruiert im Vektor λZAPII werden in einer Dichte
von 24.000 rekombinanten Bakteriophagenplaques pro Platte auf 50
Platten plattiert. Doppelte Nitrocellulose-Repliken der rekombinanten Bakteriophagenplaques
werden von diesen Platten hergestellt. Eine Oligonukleotidsonde,
entworfen auf Basis der Nukleotide #53–#82 von SEQ ID NO: 3, wird
auf einem automatisierten DNA-Synthesizer synthetisiert. Diese Oligonukleotidsonde
wird mit γ32P-ATP radioaktiv markiert und an beide
Sätze der
doppelten Nitrocellulose-Repliken bei 65°C in SHB hybridisiert. Es werden
neun positiv hybridisierende Rekombinanten festgestellt. Eine der
positiv hybridisierenden Rekombinanten, bezeichnet als λFB30.5, wird
Plaque-gereinigt. Bakteriophage-Vorratsplatten
des gereinigten cDNA-Klons λFB30.5
werden hergestellt und Bakteriophagen-DNA wird isoliert. Ein Bakterienplasmid
mit der Bezeichnung FB30.5, erzeugt durch das vom Hersteller (Stratagene)
beschriebene Exzisionsprotokoll, welches das gesamte Insert des
cDNA-Bakteriophagenklons λFB30.5
enthält, wurde
bei der ATCC, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland, USA, gemäß den Erfordernissen
des Budapester Vertrags hinterlegt, und ist bezeichnet als ATCC
#69619. Ein Abschnitt der DNA-Sequenz von Klon FB30.5 ist in SEQ
ID NO: 10 angegeben.
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Eine
Million Rekombinanten einer humanen genomischen Bank (Stratagene
Katalognr. #944201), konstruiert im Vektor λFIX, werden in einer Dichte
von 20.000 rekombinanten Baktereiophagenplaques pro Platte auf 50
Platten plattiert. Doppelte Nitrocellulose-Repliken der rekombinanten
Bakteriophagenplaques werden von diesen Platten hergestellt. Eine
Oligonukleotidsonde, entworfen auf Basis der Nukleotide #57–#86 von
SEQ ID NO: 10, mit Ausnahme eines unbeabsichtigten Austausches von
GCG nach CAC an den Nukleotiden #59–#61 von SEQ ID NO: 10, wird
auf einem automatisierten DNA-Synthesizer synthetisiert. Diese Oligonukleotidsonde
wird mit γ32P-ATP radioaktiv markiert und an beide
Sätze der
doppelten Nitrocellulose-Repliken bei 65°C in SHB hybridisiert. Es werden
fünf positiv
hybridisierende Rekombinanten festgestellt. Eine der positiv hybridisierenden
Rekombinanten, bezeichnet als 30GEN.4, wird Plaque-gereinigt. Bakteriophage-Vorratsplatten des
gereinigten genomischen Klons 30GEN.4 werden hergestellt und Bakteriophagen-DNA
wird isoliert. Ein Bakteriophagenvorrat dieses genomischen Klons
wurde bei der ATCC, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland, USA,
gemäß den Erfordernissen
des Budapester Vertrags hinterlegt, und ist bezeichnet als ATCC
#75775. Ein Abschnitt der DNA-Sequenz von Klon 30GEN.4 ist in SEQ
ID NO: 10 angegeben. Es wurde nachgewiesen, dass ein Abschnitt der
DNA-Sequenz des genomischen Klons 30GEN.4 mit einem Abschnitt der
DNA-Sequenz des cDNA-Klons
FB30.5 identisch ist. Der überlappende
Bereich (Nukleotide #1–#198)
von SEQ ID NO: 10 wurde als eine Basis verwendet um die partielle
kodierende Sequenz des BMP-11-Proteins zu kompilieren. Es wird erwartet,
dass der genomische Klon 30GEN.4 zusätzliche 5'-kodierende Sequenzen des humanen BMP-11-Proteins
enthält,
welche erwartungsgemäß für den Rest
des BMP-11-Vorläuferpolypeptids
kodieren, einschließlich
des Initiator-Methionins. Die Partialsequenz von humanem BMP-11
ist in SEQ ID NO: 10 dargestellt, und es sollte bemerkt werden,
dass die Gegenwart der Nukleotide #1–198 sowohl in dem genomischen
Klon 30GEN.4 als auch dem cDNA-Klon FB30.5 nachgewiesen worden ist,
während
die Nukleotide #199–#1270
ausschließlich
von dem cDNA-Klon FB30.5 stammen. SEQ ID NO: 10 sagt ein humanes
BMP-11-Vorläuferprotein
von mindestens 362 Aminosäuren
voraus. Auf Basis der Kenntnis anderer BMP-Proteine und anderer
Proteine innerhalb der TGF-β-Familie
wird vorausgesagt, dass das Vorläuferpolypeptid
an der mehrbasischen Sequenz ARG-SER-ARG-ARG (Aminosäuren #-4
bis #-1 von SEQ ID NO: 11) gespalten werden würde, in Übereinstimmung mit der vorgeschlagenen
proteolytischen Prozessierungskonsensussequenz ARG-X-X-ARG. Die
Spaltung des humanen BMP-11-Vorläuferpolypeptids
an dieser Stelle würde
ein reifes Peptid von 109 Aminosäuren
erzeugen, beginnend mit der Aminosäure ASN an Position #1 von
SEQ ID NO: 11. Es wird erwartet, dass die Prozessierung von humanem
BMP-11 zu der reifen Form die Dimerisierung und die Entfernung des
N-terminalen Bereichs beinhaltet, in einer zu der Prozessierung
des verwandten Proteins TGF-β analogen
Weise [L. E. Gentry et al., Molec. & Cell. Biol. 8: 4162 (1988); R. Derynck
et al., Nature 316: 701 (1985)]. Es wird erwartet, dass die reife,
aktive Spezies von humanem BMP-11 ein Homodimer aus zwei Polypeptid-Untereinheiten
umfasst, wobei jede Untereinheit die Aminosäuren #1 bis #108 von SEQ ID
NO: 11 umfasst, mit einem vorhergesagten Molekulargewicht von annähernd 12.000
Dalton. Von weiteren aktiven Spezies wird erwartet, dass sie die
Aminosäuren
#7 bis #108 von SEQ ID NO: 11 umfassen, damit den ersten konservierten
Cysteinrest umfassen. Heterodimere Moleküle, die eine Untereinheit aus
BMP-11 und eine andere Untereinheit eines anderen Mitglieds der
BMP/TGF-β-Superfamilie umfassen,
werden ebenfalls erwartet.
-
BEISPIEL 3
-
Expression von BMP-11
-
Um
BMP-11-Proteine aus Rind, Mensch oder anderen Säugern zu produzieren wird die
dafür kodierende
DNA in einen entsprechenden Expressionsvektor transferiert und in
Säugerzellen
oder andere bevorzugte eukaryontische oder prokaryontische Wirte
eingebracht, mittels herkömmlicher
gentechnischer Techniken. Es wird erwartet, dass das bevorzugte
Expressionssystem für
biologisch aktives rekombinantes humanes BMP-11 stabil transformierte
Säugerzellen
sind.
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Ein
Fachmann kann Säugerexpressionsvektoren
konstruieren, indem er die Sequenz von SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID
NO: 10, oder andere für
BMP-11-Proteine kodierende Sequenzen oder andere modifizierte Sequenzen,
und bekannte Vektoren, wie etwa pCD [Okayama et al., Mol. Cell.
Biol. 2: 161–170
(1982)], pJL3, pJL4 [Gough et al., EMBO J. 4: 645–653 (1985)]
und pMT2 CXM, verwendet.
-
Der
Säugerexpressionsvektor
pMT2 CXM ist ein Derivat von p91023(b) (Wong et al., Science 228: 810–815, 1985),
der sich vom letzteren darin unterscheidet, dass er das Ampicillinresistenzgen
anstelle des Tetracyclinresistenzgens enthält und weiter eine XhoI-Stelle
für die
Insertion von cDNA-Klonen enthält.
Die funktionalen Elemente von pMT2 CXM wurden beschrieben (Kaufman,
R. J., 1985, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82: 689–693) und umfassen die Adenovirus
VA-Gene, den SV40 Replikationsursprung, umfassend den 72 bp Enhancer,
den späten
Adenovirus-Hauptpromoter
(major late promoter), umfassend eine 5'-Spleißstelle und den Großteil der
dreigeteilten Adenovirus-Leadersequenz, die in späten Adenovirus-mRNA vorhanden ist,
eine 3'-Spleißakzeptorstelle,
ein DHFR-Insert, die frühe
SV40-Polyadenylierungsstelle
(SV40), und pBR322-Sequenzen, die zur Propagation in E. coli notwendig
sind.
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Das
Plasmid pMT2 CXM wird erhalten durch EcoRI-Verdau von pMT2-VWF,
das bei der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville,
MD (USA), unter der Zugangsnummer ATCC 67122 hinterlegt ist. Der
EcoRI-Verdau schneidet das in pMT2-VWF vorhandene cDNA-Insert heraus,
wobei pMT2 in linearer Form erhalten wird, die ligiert werden kann
und zur Transformation von E. coli HB 101 oder DH-5 auf Ampicillinresistenz
verwendet werden kann. DNA von Plasmid pMT2 kann mittels herkömmlicher
Methoden präpariert werden.
Danach wird Plasmid pMT2 CXM konstruiert, unter Verwendung von Loopout/in-Mutagenese
[Morinaga et al., Biotechnology 84: 636 (1984)]. Dies entfernt die
Basen 1075 bis 1145, bezogen auf die HindIII-Stelle in Nähe vom SV40
Replikationsursprung und Enhancersequenzen von pMT2. Zusätzlich insertiert
dies die nachfolgende Sequenz:
5'-PO-CATGGGCAGCTCGAG-3'
an Nukleotid
1145. Diese Sequenz enthält
die Erkennungsstelle für
die Restriktionsendonuklease XhoI. Ein Derivat von pMT2 CXM, bezeichnet
als pMT23, enthält
Erkennungsstellen für
die Restriktionsendonukleasen PstI, EcoRI, SalI und XhoI. DNA der
Plasmide pMT2 CXM und pMT23 kann mittels herkömmlicher Methoden präpariert
werden.
-
pEMC2b1,
das von pMT21 abgeleitet ist, kann in der Praxis der Erfindung ebenfalls
geeignet sein. pMT21 ist von pMT2 abgeleitet, das wiederum von pMT-VWF
abgeleitet ist. Wie vorstehend beschrieben schneidet ein Verdau
mit EcoRI das in pMT-VWF vorhandene cDNA-Insert heraus, wobei pMT2
in linearer Form erhalten wird, die ligiert werden kann und zur
Transformation von E. coli HB 101 oder DH-5 auf Ampicillinresistenz
verwendet werden kann. DNA von Plasmid pMT2 kann mittels herkömmlicher
Methoden präpariert werden.
-
pMT21
ist durch die nachfolgenden zwei Modifikationen von pMT2 abgeleitet.
Erstens sind 76 bp der 5'-
nicht translatierten Region der DHFR-cDNA, umfassend einen Abschnitt
von 19 G-Resten aus G/C-Tailing für die cDNA-Klonierung, deletiert.
In diesem Vorgang wird eine XhoI-Stelle insertiert, wobei unmittelbar
stromaufwärts
von DHFR die nachfolgende Sequenz erhalten wird:
-
-
Zweitens
ist eine einzige ClaI-Stelle eingeführt, durch Verdau mit EcoRV
und XbaI, Behandlung mit dem Klenow-Fragment von DNA-Polymerase
I, und Ligierung mit einem ClaI-Linker (CATCGATG). Dies deletiert
ein 250 bp Segment aus der Adenovirus-assoziierten RNA (VAI) Region,
aber stört
die VAI RNA-Genexpression oder Funktion nicht. pMT21 wird mit EcoRI
und XhoI verdaut, und verwendet um den Vektor pEMC2B1 abzuleiten.
-
Ein
Abschnitt des EMCV-Leaders wird durch Verdau von pMT2-ECAT1 [S.
K. Jung et al., J. Virol. 63: 1651–1660 (1989)] mit EcoRI und
PstI erhalten, was zu einem Fragment von 2752 bp führt. Dieses
Fragment wird mit TaqI verdaut, was ein EcoRI-TagI-Fragment von 508 bp ergibt, welches
durch Elektrophorese auf einem niedrig schmelzenden Agarosegel gereinigt
wird. Ein Adapter mit 68 bp und dessen komplementärer Strang
werden synthetisiert, mit einem 5'-TaqI-überhängendem Ende und einem 3'-XhoI-überhängendem
Ende, mit der nachfolgenden Sequenz:
-
-
Diese
Sequenz entspricht der EMC-Virus-Leadersequenz von Nukleotid 763
bis 827. Sie verändert auch
das ATG an Position 10 innerhalb des EMC-Virus-Leaders zu einem
ATT, gefolgt von einer XhoI-Stelle. Eine Dreifachligierung des EcoRI-XhoI-Fragments aus pMT21,
des EcoRI-TaqI-Fragments aus EMC-Virus und des 68 bp Oligonukleotidadapters
TaqI-XhoI-Adapter resultiert in dem Vektor pEMC2β1.
-
Dieser
Vektor enthält
den SV40-Replikationsursprung und Enhancer, den späten Adenovirus
Hauptpromoter, eine cDNA-Kopie des Großteils der dreigeteilten Adenovirus-Leadersequenz,
eine kurze Hybridzwischensequenz, ein SV40-Polyadenylierungssignal und das Adenovirus
VA I-Gen, DHFR- und β-Lactamase-Marker und eine EMC-Sequenz,
in geeigneten Beziehungen, um die Expression der gewünschten
cDNA in Säugerzellen
in hohen Gehalten zu steuern.
-
Die
Konstruktion von Vektoren kann eine Modifizierung der BMP-11-DNA-Sequenzen beinhalten.
Beispielsweise kann BMP-11-DNA modifiziert werden durch Entfernen
der nicht kodierenden Nukleotide am 5'-Ende und 3'-Ende der kodierenden Region. Die deletierten
nicht kodierenden Nukleotide können
durch andere Sequenzen, die bekanntermaßen für die Expression günstig sind,
ersetzt werden oder nicht. Diese Vektoren werden für die Expression
von BMP-11-Proteinen in geeignete Wirtszellen transformiert. Zusätzlich könnten die
Sequenz von SEQ ID NO: 1 oder von SEQ ID NO: 10 oder andere, für BMP-11-Proteine
kodierende Sequenzen manipuliert werden, so dass sie ein reifes
BMP-11 exprimieren, indem man für
BMP-11-Propeptid kodierende Sequenzen deletiert und sie durch Sequenzen
ersetzt, die für
die vollständigen
Propeptide von anderen BMP-Proteinen,
Activin-Proteinen oder anderen Mitgliedern der TGF-β-Superfamilie
kodieren.
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Ein
Fachmann kann die Sequenzen von SEQ ID NO: 1 oder von SEQ ID NO:
10 manipulieren, indem er die regulatorischen Säugersequenzen, welche die kodierende
Region flankieren, entfernt oder sie durch Bakteriensequenzen ersetzt,
wobei Bakterienvektoren für
eine intrazelluläre
oder extrazelluläre
Expression durch Bakterienzellen erzeugt werden. Beispielsweise
könnten
die kodierenden Sequenzen weiter manipuliert werden (z. B. an andere
bekannte Linker ligiert werden oder durch Deletion von nicht kodierenden
Sequenzen daraus oder durch Veränderung
von Nukleotiden darin oder durch andere bekannte Techniken modifiziert
werden). Die modifizierte, für
BMP-11 kodierende Sequenz könnte
danach in einen bekannten Bakterienvektor insertiert werden, unter
Verwendung von Verfahren, wie etwa in T. Taniguchi et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 77: 5230–5233
(1980) beschrieben. Dieser beispielhafte Bakterienvektor könnte danach
in Bakterienwirtszellen transformiert werden und dadurch ein BMP-11-Protein
exprimiert werden. Hinsichtlich einer Strategie, um eine extrazelluläre Expression
von BMP-11-Proteinen
in Bakterienzellen zu bewirken, siehe z. B. die europäische Patentanmeldung
EPA 177 343.
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Ähnliche
Manipulationen können
für die
Konstruktion eines Insektenvektors, für eine Expression in Insektenzellen,
durchgeführt
werden [siehe z. B. die in der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
155 476 beschriebenen Vorgehensweisen]. Ein Hefevektor könnte ebenfalls
konstruiert werden, für
die intrazelluläre
oder extrazelluläre
Expression der Faktoren der vorliegenden Erfindung durch Hefezellen
unter Verwendung regulatorischer Hefesequenzen [siehe z. B. die
in der veröffentlichten
PCT Anmeldung WO 86/00639 und der europäischen Patentanmeldung EPA
123 289 beschriebenen Vorgehensweisen].
-
Eine
Methode, um hohe Gehalte eines erfindungsgemäßen BMP-11-Proteins in Säugerzellen
zu produzieren, kann die Konstruktion von Zellen umfassen, die mehrere
Kopien des heterologen BMP-11-Gens enthalten. Das heterologe Gen
wird mit einem amplifizierbaren Marker verknüpft, z. B. dem Gen für die Dihydrofolatreductase
(DHFR), für
welches Zellen, die eine erhöhte
Anzahl von Kopien des Gens enthalten, durch Propagation in steigenden
Konzentrationen an Methotrexat (MTX) selektiert werden können, gemäß den Verfahren
von Kaufman und Sharp, J. Mol. Biol. 159: 601–629 (1982). Dieser Ansatz
kann mit einer Reihe von verschiedenen Zelltypen angewandt werden.
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Beispielsweise
können
ein Plasmid, enthaltend eine DNA-Sequenz für ein erfindungsgemäßes BMP-11
in operativer Assoziation mit anderen Plasmidsequenzen, welche dessen
Expression ermöglichen, und
das DHFR-Expressionsplasmid
pAdA26SV(A)3 [Kaufman und Sharp, Mol. Cell. Biol. 2: 1304 (1982)]
zusammen in DHFR-defiziente CHO-Zellen, DUKX-BII, eingebracht werden,
durch verschiedene Methoden, umfassend Calciumphosphat-Copräzipitation
und Transfektion, Elektroporation oder Protoblastenfusion. DHFR-exprimierende
Transformanten werden auf Wachstum in alpha-Medium mit dialysiertem
fötalen
Kälberserum
selektiert, und danach durch Wachstum in steigenden MTX-Konzentrationen (z.
B. in Schritten von nacheinander 0,02, 0,2, 1,0 und 5 μM MTX) auf
Amplifikation selektiert, wie beschrieben von Kaufman et al., Mol.
Cell. Biol. 5: 1750 (1983). Transformanten werden kloniert, und
die Expression von biologisch aktivem BMP-11 wird mittels eines
der in den Beispielen 5 bis 8 nachstehend beschriebenen BMP-11-Aktivitätsassays überwacht.
Die BMP-11-Expression sollte mit steigenden Niveaus der MTX-Resistenz
steigen. BMP-11-Polypeptide werden charakterisiert unter Verwendung
von in der Technik bekannten Standardtechniken, wie etwa gepulste
Markierung mit [35S]-Methionin oder -Cystein und Polyacrylamidgelelektrophorese. Ähnliche
Vorgehensweisen können
verfolgt werden um andere verwandte BMP-11-Proteine zu produzieren.
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BEISPIEL 4
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Biologische Aktivität von exprimiertem
BMP-11
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Um
die biologische Aktivität
der in Beispiel 3, vorstehend, erhaltenen BMP-11-Proteine zu messen, werden die Proteine
aus der Zellkultur gewonnen und gereinigt, indem die BMP-11-Proteine
von anderen proteinhaltigen Materialien, mit denen zusammen sie
produziert werden, und von anderen Kontaminationen isoliert werden.
Das gereinigte Protein kann gemäß den in
den Beispielen 5 bis 8 nachstehend beschriebenen BMP-11-Aktivitätsassays
getestet werden.
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BEISPIEL 5
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W-20 BIOASSAYS
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A. Beschreibung von W-20-Zellen
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Die
Verwendung von W-20 Knochenmarkstromazellen als eine Indikatorzelllinie
basiert auf der Überführung dieser
Zellen zu Osteoblast-ähnlichen
Zellen nach Behandlung mit einem BMP-Protein [Thies et al., Journal
of Bone and Mineral Research 5: 305 (1990); und Thies et al., Endocrinology
130: 1318 (1992)]. In genaueren Worten sind W-20-Zellen eine klonierte
Knochenmarkstromazelllinie, die von Forschern im Labor von Dr. D.
Nathan, Children's
Hospital, Boston, MA, von erwachsenen Mäusen abgeleitet wurde. Eine
Behandlung von W-20-Zellen mit bestimmten BMP-Proteinen führt zu (1)
erhöhter
Produktion von alkalischer Phosphatase, (2) Induktion von PTH-stimuliertem
cAMP, und (3) Induktion der Osteocalcinsynthese durch die Zellen.
Während
(1) und (2) Charakteristika darstellen, die mit dem Osteoblast-Phänotyp assoziiert
sind, ist die Fähigkeit,
Osteocalcin zu synthetisieren eine phänotypische Eigenschaft, die
nur reife Osteoblasten aufweisen. Weiterhin haben wir bisher eine Überführung von
W-20-Stromazellen
zu Osteoblast-ähnlichen
Zellen nur nach Behandlung mit BMP beobachtet. Auf diese Weise korrelieren
die in vitro Aktivitäten,
welche von BMP-behandelten
W-20-Zellen gezeigt werden, mit der für BMP bekannten in vivo Knochenbildungsaktivität.
-
Nachfolgend
werden zwei in vitro Assays beschrieben, die nützlich sind für den Vergleich
von BMP-Aktivitäten
von neuen Knochen-induzierenden Molekülen.
-
B. W-20-alkalische Phosphatase-Assay
Protokoll
-
W-20-Zellen
werden in Gewebekulturplatten mit 96 Vertiefungen plattiert, in
einer Dichte von 10.000 Zellen pro Vertiefung, in 200 μl Medium
(DME mit 10 wärmeinaktiviertem
fötalen
Kälberserum,
2 mM Glutamin und 100 Einheiten/ml Penicillin + 100 μg/ml Streptomycin).
Die Zellen werden in einer Inkubationsvorrichtung in 95% Luft, 5%
CO2, bei 37°C über Nacht anhaften gelassen.
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Die
200 μl Medium
werden mit einer Mehrkanalpipette aus jeder Vertiefung entfernt
und durch ein gleiches Volumen Testprobe in DME mit 10% wärmeinaktiviertem
fötalen
Kälberserum,
2 mM Glutamin und 1% Penicillin-Streptomycin ersetzt Testsubstanzen
werden in drei Ansätzen
getestet.
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Die
Testproben und Standards werden während eines Zeitraums von 24
Stunden mit den W-20-Indikatorzellen inkubieren gelassen. Nach den
24 Stunden werden die Platten aus der 37°C Inkubationsvorrichtung entfernt
und die Testmedien werden von den Zellen entfernt.
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Die
W-20-Zellschichten werden dreimal mit 200 μl Calcium/Magnesium-freier Phosphat-gepufferter Salzlösung pro
Vertiefung gewaschen und diese Waschlösungen werden verworfen.
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50 μl Glas-destilliertes
Wasser werden zu jeder Vertiefung zugegeben und die Assayplatten
werden danach zum raschen Gefrieren auf ein Trockeneis/Ethanolbad
gegeben. Sobald sie gefroren sind werden die Assayplatten von dem
Trockeneis/Ethanolbad entfernt und bei 37°C aufgetaut. Dieser Schritt
wird zwei weitere Male wiederholt, für insgesamt 3 Gefrier-Auftau-Vorgänge. Nach
Vollendung ist die membrangebundene alkalische Phosphatase zur Messung
verfügbar.
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50 μl Assaygemisch
(50 mM Glycin, 0.05% Triton® X-100, 4 mM MgCl2, 5 mM p-Nitrophenolphosphat, pH
= 10,3) werden zu jeder Assayvertiefung zugegeben und die Assayplatten
werden danach 30 Minuten bei 37°C
in einem Schüttelwasserbad
bei 60 Schwingungen pro Minute inkubiert.
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Am
Ende der 30-minütigen
Inkubation wird die Reaktion durch Zugabe von 100 μl 0,2 N NaOH
zu jeder Vertiefung, und Stellen der Platten auf Eis gestoppt.
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Die
spektrophotometrische Absorption für jede Vertiefung wird bei
einer Wellenlänge
von 405 Nanometern ausgelesen. Diese Werte werden danach mit bekannten
Standards verglichen, um eine Abschätzung der Aktivität von alkalischer
Phosphatase in jeder Probe zu erhalten. Beispielsweise wird unter
Verwendung bekannter Mengen an p-Nitrophenolphosphat eine Standardkurve
für Absorptionswerte
erstellt.
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Die
Absorptionswerte für
bekannte Mengen von BMP werden bestimmt und auf pro Zeiteinheit
gespaltene μMol
p-Nitrophenolphosphat umgerechnet.
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Diese
Werte werden danach verwendet um die Aktivitäten von bekannten Mengen von
BMP-11 mit BMP-2 zu vergleichen.
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C. Osteocalcin-RIA Protokoll
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W-20-Zellen
werden in einer Konzentration von 106 Zellen
pro Vertiefung in Gewebekulturschalen mit 24 Vertiefungen plattiert,
in 2 ml DME, enthaltend 10 wärmeinaktiviertes
fötales
Kälberserum,
2 mM Glutamin. Die Zellen werden in einer Atmosphäre von 95%
Luft, 5% CO2, bei 37°C über Nacht anhaften gelassen.
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Am
nächsten
Tag wird das Medium geändert
zu DME, enthaltend 10% fötales
Kälberserum,
2 mM Glutamin und die Testsubstanz in einem Gesamtvolumen von 2
ml. Jede Testsubstanz wird drei Vertiefungen zugegeben. Die Testsubstanzen
werden insgesamt 96 Stunden mit den W-20-Zellen inkubiert, mit einem
Medienwechsel durch die gleichen Medien nach 48 Stunden.
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Am
Ende der 96 Stunden werden 50 μl
Testmedium aus jeder Vertiefung entfernt und unter Verwendung eines
Radioimmunassays für
Maus-Osteocalcin auf die Produktion von Osteocalcin getestet. Die
Details des Assays sind in dem Kit beschrieben, der von Biomedical
Technologies Inc., 378 Page Street, Stoughton, MA 02072, hergestellt
wird. Reagenzien für
den Assay sind zu finden als Produktnummern BT-431 (Maus-Osteocalcin-Standard),
BT-432 (Ziege-anti-Maus-Osteocalcin),
BT-431R (jodiertes Maus-Osteocalcin), BT-415 (normales Ziegenserum)
und BT-414 (Esel-anti-Ziege-IgG). Der RIA für Osteocalcin, das von W-20-Zellen
in Reaktion auf eine BMP-Behandlung synthetisiert worden ist, wird
durchgeführt
wie in dem vom Hersteller bereitgestellten Protokoll beschrieben.
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Die
für die
Testproben, z. B. BMP-11, erhaltenen Werte werden mit Werten für bekannte
Standards von Maus-Osteocalcin verglichen, und mit der Menge an Osteocalcin,
welche von W-20-Zellen in Reaktion auf die Exposition mit bekannten
Mengen an BMP-2 produziert wird. Die Werte für die BMP-2-induzierte Osteocalcinsynthese
durch W-20-Zellen sind in Tabelle I gezeigt.
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BEISPIEL 6
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Rosen-modifizierter Sampath-Reddi-Assay
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Eine
modifizierte Version des in Sampath und Reddi, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 80: 6591–6595
(1983) beschriebenen Rattenknochen-Bildungsassays wird verwendet
um die induzierende Aktivität
von BMP-11-Proteinen auf Knochen, Knorpel und/oder anderes Bindegewebe
zu bewerten. Dieser modifizierte Assay wird hierin als der Rosen-modifizierte
Sampath-Reddi-Assay bezeichnet. Der Ethanolpräzipitationsschritt des Sampath-Reddi-Verfahrens
wird durch Dialyse (wenn die Zusammensetzung eine Lösung ist)
oder Diafiltration (wenn die Zusammensetzung eine Suspension ist)
der gegen Wasser zu testenden Fraktion ersetzt. Die Lösung oder
Suspension wird danach auf 0,1% TFA äquilibriert. Die resultierende
Lösung
wird zu 20 mg Rattematrix zugegeben. Eine nicht mit dem Protein
behandelte Rattematrix-Scheinprobe dient als eine Kontrolle. Dieses
Material wird eingefroren und lyophilisiert und das resultierende
Pulver wird in #5 Gelatinekapseln eingeschlossen. Die Kapseln werden
subkutan in den abdominalen Thoraxbereich von männlichen Long Evans Ratten
mit einem Alter von 21–49
Tagen implantiert. Die Implantate werden nach 7–14 Tagen entfernt. Eine Hälfte jedes
Implantats wird für
die alkalische Phosphatase-Analyse [siehe Reddi et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 69: 1601 (1972)] verwendet.
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Die
andere Hälfte
jedes Implantats wird fixiert und für die histologische Analyse
verarbeitet. 1 μm
Glykolmethacrylat-Schnitte werden mit Von Kossa und saurem Fuschin
(acid fuschin) angefärbt,
um die in jedem Implantat vorhandene Menge einer induzierten Knochen-
und Knorpelbildung zu bewerten. Die Begriffe +1 bis +5 stellen die
Fläche
jedes histologischen Schnitts eines Implantats dar, welche von neuen
Knochen- und/oder Knorpelzellen und Matrix eingenommen wird. Eine
Bewertung von +5 zeigt an, dass mehr als 50% des Implantats neuer
Knochen und/oder Knorpel ist, produziert als eine direkte Folge
von Protein im Implantat. Eine Bewertung von +4, +3, +2 bzw. +1
würde anzeigen,
dass mehr als 40%, 30%, 20% bzw. 10% des Implantats neuen Knorpel
und/oder Knochen enthalten.
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Die
BMP-11-Proteine dieser Erfindung können in diesem Assay auf Aktivität getestet
werden.
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BEISPIEL 7
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Biologische Aktivität von exprimiertem
BMP-11
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Um
die biologische Aktivität
der vorstehend in Beispiel 3 erhaltenen exprimierten BMP-11-Proteine
zu messen, werden die Proteine aus der Zellkultur gewonnen und gereinigt,
indem die BMP-11-Proteine von anderen proteinhaltigen Materialien,
mit denen zusammen sie produziert werden, und von anderen Kontaminationen
isoliert werden. Das gereinigte Protein kann gemäß dem in Beispiel 6 beschriebenen
Rattenknochen-Bildungsassay getestet werden.
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Die
Reinigung wird unter Verwendung von Standardtechniken, die dem Fachmann
bekannt sind, durchgeführt.
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Die
Proteinanalyse wird unter Verwendung von Standardtechniken durchgeführt, wie
etwa SDS-PAGE Acrylamid [Laemmli, Nature 227: 680 (1970)], Anfärbung mit
Silber [Oakley et al., Anal. Biochem. 105: 361 (1980)] und durch
Immunblot [Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76: 4350 (1979)].
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BEISPIEL 8
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Tests zur Bestimmung der
Activin-Aktivität
von BMP-11
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Die
Reinigung wird unter Verwendung von Standardtechniken, die dem Fachmann
bekannt sind, durchgeführt.
Es wird erwartet, dass die Reinigung wie bei anderen Mitgliedern
der TGF-β-Superfamilie
die Verwendung von Heparinsepharose umfassen kann.
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Die
Proteinanalyse wird unter Verwendung von Standardtechniken durchgeführt, wie
etwa SDS-PAGE Acrylamid [Laemmli, Nature 227: 680 (1970)], Anfärbung mit
Silber [Oakley et al., Anal. Biochem. 105: 361 (1980)] und durch
Immunblot [Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76: 4350 (1979)].
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BMP-11-Proteine
können
weiter gekennzeichnet sein durch ihre Fähigkeit, die Freisetzung von
Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) in etablierten in vitro Bioassays
unter Verwendung von Rattenzellen der vorderen Hypophyse zu stimulieren,
wie beispielsweise beschrieben in Vale et al., Endocrinology 91:
562–572 (1972);
Ling et al., Nature 321: 779–782
(1986); oder Vale et al., Nature 321: 776–779 (1986), deren Offenbarungen
durch Bezugnahme hierin aufgenommen sind.
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Alternativ
kann BMP-11 gekennzeichnet sein durch seine Fähigkeit, die Erythropoetin-Aktivität in der humanen
K-562 Zelllinie zu stimulieren, wie von Lozzio et al., Blood 45:
321–334
(1975) und in US Patent Nr. 5,071,834 in Spalte 15 beschrieben,
deren Offenbarungen durch Bezugnahme hierin aufgenommen sind.
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Zusätzlich kann
BMP-11 gekennzeichnet sein durch seine Aktivität in Assays bezüglich des Überlebens
von Zellen, wie von Schubert, Nature 344: 868–870 (1990) beschrieben, dessen
Offenbarung durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist.
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BEISPIEL 9
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Verwendung von BMP-11
als ein neuronaler Differenzierungs- und Wachstumsfaktor
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BMP-11
kann verwendet werden, um alle Aspekte der Nervenzellentwicklung,
insbesondere die Bildung, das Wachstum, die Differenzierung und
Proliferation von Nerven zu modulieren.
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Das Überleben
von primären
Neuronen oder Nervenzelllinien in Kultur, wie etwa einer Nervenzelllinie PC12,
wird häufig
als ein in vitro Assay für
die Identifizierung von neurotrophen Faktoren verwendet. PC12-Zellen
sind von einem Nebennierenphäochromozytomtumor
aus Ratte abgeleitet, und werden oftmals verwendet, um periphere
symphatische Nerven in Kultur zu modellieren. BMP-11 fördert das Überleben
von PC-12-Zellen unter serumfreien Bedingungen.
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PC12-Zellen
werden subkonfluent in Platten mit 96 Vertiefungen plattiert, 24
h mit 10% fötalem
Kälberserum,
danach auf ein serumfreies Medium gewechselt, mit oder ohne 200
ng/ml BMP-11, und 3–6
Tage kultiviert. Das Überleben
von Zellen wird abgeschätzt
durch die Zugabe von "CellTiter
96 Aqueous One Solution",
einem auf MTS basierenden Produkt der Promega Corporation, zu den
behandelten PC12-Zellen
während
der letzten 3 h am letzten Behandlungstag. MTS wird durch zelluläres NADH
und NADPH aus lebenden Zellen zu einem gefärbten Formazanprodukt reduziert.
Das Formazanprodukt wird spektrophotometrisch mittels Absorption
bei 490 nm unter Verwendung einer Standardmikroplattenlesevorrichtung
gemessen. Wie nachstehend in Tabelle II gezeigt, fördert BMP-11
das Überleben
von PC12-Zellen. Tabelle
II
MTS Reduktion (Abs
490)
(Werte sind Mittelwerte von replizierten Proben ± Standardabweichung)
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Zusätzlich zu
ihrer Verwendung, um Faktoren für
die Erhaltung/das Überleben
von Nerven zu charakterisieren, wurden PC12-Zellen auch verwendet,
um neuronale Differenzierungsfaktoren zu identifizieren, auf Basis
von morphologischen Veränderungen
in den Zellen. Bei Kultivierung unter serumfreien Bedingungen haben
unbehandelte PC12-Zellen ein rundliches Aussehen, während PC12-Zellen,
die mit Nervenwachstumsfaktor (NGF) behandelt worden sind, die Bildung
von neuronalen Fortsätzen
oder Neuriten zeigen. Somit werden PC12-Zellen in einem anderen
Assay 3 Tage lang mit BMP-11 behandelt, was eine Bildung von Neuriten zur
Folge hat, wie mittels Phasenkontrastmikroskopie nachgewiesen. BMP-11
induziert somit die neuronale Differenzierung. Weiterhin steigert
BMP-11, wenn PC12-Zellen 2 Tage lang zusammen mit BMP-11 und NGF behandelt
werden, die durch NGF induzierte Bildung von Neuriten synergistisch.
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BMP-11
stimuliert auch die Proliferation von PC12-Zellen. Unter serumfreien
Bedingungen werden PC12-Zellen subkonfluent in Platten mit 96 Vertiefungen
plattiert, 24 h mit 10% fötalem
Kälberserum,
danach auf ein serumfreies, [3H]Thymidin
enthaltendes Medium gewechselt, mit oder ohne BMP-11 während 24
Stunden. [3H]Thymidin, das in DNA eingebaut
wurde, wird von nicht eingebautem [3H]Thymidin
mittels Ethanolpräzipitation
abgetrennt und mittels Flüssigkeits-Szintillationszählung quantifiziert,
als ein Indikator der Zellproliferation. Wie nachstehend in Tabelle
III gezeigt, stimuliert BMP-11 den Einbau von [3H]Thymidin
in einer Dosis-Wirkung-Beziehung.
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Tabelle
III
Einbau von [
3H]Thymidin (cpm)
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Um
die neuronalen Aktivitäten
von BMP-11 weiter zu charakterisieren, wird BMP-11 in vivo verabreicht,
in Tiermodellen für
periphere Neuropathie (Eliasson, "Nerve Conduction Changes in Experimental
Diabetes", J. Clin.
Invest. 43: 2353–2358
(1964)), ZNS Neurodegeneration (Mitsumoto und Bradley, "Murine Motor Neuron
Disease (the Wobbler Mouse). Degeneration and Regeneration of the
Lower Motor Neuron",
Brain 105: 811–834
(1982)) (Steiner et al., "Neurotrophic
Immunophilin Ligands Stimulate Structural and Functional Recovery
in Neurodegenerative Animal Models", Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 2019–2024 (1997)),
periphere Denervierung (Erikkson et al., "BDNF and NT-3 Rescue Sensory But Not
Motor Neurons Following Axotomy in the Neonate", Neuroreport 5: 1445–1448 (1994)),
und Rückenmarksdenervierung
(Oudega und Hagg, "Nerve
Growth Factor Promotes Regeneration of Sensory Axons into Adult
Rat Spinal Cord",
Exp. Neurol. 140: 218–229
(1996)).
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Die
erfindungsgemäßen BMP-11-Proteine
induzieren die Bildung von Nervenzellen und schützen, heilen und reparieren
Nervengewebe in diesen Erkrankungen.
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Die
vorstehenden Beschreibungen geben detailliert derzeitig bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung an. Es wird erwartet, dass in der Praxis
davon dem Fachmann nach Erwägung
dieser Beschreibungen zahlreiche Modifikationen und Variationen
einfallen werden. Es wird angenommen, dass diese Modifikationen
und Variationen von den hierzu beigefügten Ansprüchen umfasst sind.
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