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Die
Forschung, welche zur vorliegenden Erfindung führte, wurde teilweise durch
Fördermittel
der National Institutes of Health, RO1 DK41096-07 unterstützt. Folglich
hat die Regierung der Vereinigten Staaten bestimmte Rechte an der
Erfindung.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Identifikation eines Rezeptors
für einen
Sättigungsfaktor,
welcher an der Körpergewichtshomeostase
beteiligt ist. Mutationen in diesem Rezeptor sind mit fettleibigen
Phänotypen
verbunden. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Identifikation
und Charakterisierung des Rezeptors für Leptin, einschließlich einer
natürlich
vorkommenden löslichen
Form des Rezeptors, von welcher erwartet wird, dass sie die Leptinaktivität moduliert,
insbesondere um die Leptinaktivität zu fördern. Die Erfindung betrifft
weiterhin die Nukleinsäuren,
welche den Rezeptor kodieren, und Verfahren zur Verwendung des Rezeptors
z. B., um die Leptin-Analoga zu identifizieren, therapeutisch oder
diagnostisch.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Fettleibigkeit,
als ein Überschuss
an Körperfett
im Vergleich zu magerer Körpermasse
definiert, ist mit wichtigen physiologischen und medizinischen Krankheiten
verbunden, wobei letztere Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Typ II-
oder nicht Insulin abhängigen
Diabetes mellitus (NIDDM) einschließen. Es gibt 6–10 Milionen
Personen mit NIDDM in den Vereinigten Staaten, einschließlich von
18% der Bevölkerung
bzw. Population mit einem Alter von 65 Jahren [Harris et al., Int. J.
Obes., 11: 275–283
(1987)]. Ungefähr
45% der Männer
und 70% der Frauen mit NIDDM sind fettleibig, und ihr Diabetes wird
erheblich durch Gewichtsreduktion verbessert oder beseitigt [Harris,
Diabetes Care, 14(3): 639–648
(1991)]. Wie unten beschrieben, sind sowohl Fettleibigkeit, als
auch NIDDM stark erblich.
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Die
Assimilation, Lagerung und Verwendung von Nährstoffenergie stellt ein komplexes
homeostatisches System dar, welches zentral für das Überleben der Metazoen ist.
Für landlebende
Säugetiere
ist die Lagerung von großen
Mengen metabolischen Brennstoffs als Triglyceride im Fettgewebe
entscheidend für
ein Überleben
von Zeiträumen
des Nahrungsmangels. Das Erfordernis, eine festgelegte Menge von
Energiespeichern ohne dauerhafte Änderungen in der Größe und der
Form des Organismus aufrecht zu erhalten, erfordert das Erreichen
eines Gleichgewichts zwischen der Energieaufnahme und dem Verbrauch.
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Der
Grad der Adiposität
einer Person ist in einem großen
Ausmaß genetisch
bestimmt. Eine Untersuchung der Übereinstimmungsraten
des Körpergewichts
und der Adiposität
unter mono- und dizygoten Zwillingen oder Adoptivkindern und ihren
biologischen Eltern hat nahegelegt, dass die Erblichkeit der Fettleibigkeit (0,4–0,8) die
von vielen anderen Eigenschaften übersteigt, von welchen gängigerweise
angenommen wurde, dass sie eine erhebliche genetische Komponente
aufweisen, wie Schizophrenie, Alkoholismus und Arteriosklerose [Stunkard
et al., N. Engl. J. Med., 322: 1483–1487 (1990)]. Es wurde ebenfalls
von familiären Ähnlichkeiten
in den Geschwindigkeiten des Energieverbrauchs berichtet [Bogardus
et al., Diabetes, 35: 1–5
(1986)]. Eine genetische Analyse von geographisch begrenzten Populationen
hat nahegelegt, dass eine relativ kleine Anzahl von Genen für 30–50% der
Varianz der Körperzusammensetzung
verantwortlich sein kann [Moll et al., Am. J. Hum. Genet., 49: 1243–1255 1991)].
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Nagetiermodelle
für Fettleibigkeit
schließen
sieben eindeutige Einzelgenmutationen ein. Die am intensivsten untersuchten
Maus-Fettleibkeitsmutationen sind die ob-(Fettleibkeit) und db-(Diabetes)
Gene. Wenn sie mit dem Hintergrund derselben genetischen Linie vorliegen,
führen
ob und db zu nicht unterscheidbaren me tabolischen und Verhaltensphänotypen,
was nahe legt, dass diese Gene im selben physiologischen Stoffwechselweg
wriken können
[Coleman et al., Diabetologia, 14: 141–148 (1978)]. Mäuse, welche
für beide
Mutationen homozygot sind, sind hyperphag und hypometabolisch, was
zu einem fettleibigen Phänotyp
führt,
welcher im Alter von einem Monat erkennbar wird. Das Gewicht dieser
Tiere scheint sich bei 60–70
g zu stabilisieren (verglichen mit 30–35 g in Kontrollmäusen). ob-
und db-Tiere zeigen eine Unzahl von anderen hormonalen und metabolischen
Veränderungen,
die es schwierig gemacht haben, den Primärdefekt zu identifizieren, welcher
der Mutation zuzuschreiben ist [Brav et al., Am. J. Clin. Nutr.,
50: 891–902
(1989)]. Wie unten. erwähnt, führte die
Identifizierung des OB-Gens
zum Verstehen eines molekularen Elements.
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Jedes
der Nagetier-Fettleibigkeitsmodelle wird durch Änderungen im Kohlenhydratmetabolismus
begleitet, welche jenen im Typ II-Diabetes des Menschen ähneln. In
einigen Fällen
hängt die
Schwere des Diabetes teilweise vom Hintergrund-Mäusestamm ab [Leiter, Endocrinology,
124: 912–922
(1989)]. Sowohl für
ob, als auch db entwickeln kongenische C57BL/Ks-Mäuse einen
schweren Diabetes mit ultimativer β-Zellnekrose und Atrophie der
Langerhans'schen
Inseln, was zu einer relativen Insulinopenie führt. Umgekehrt entwickeln kongenische
C57BL/6J-ob- und -db-Mäuse
einen vorübergehenden
insulinresistenten Diabetes, welcher schließlich durch eine β-Zell-Hypertrophie
kompensiert wird, was dem humanen Typ II-Diabetes ähnelt.
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Der
Phänotyp
der ob- und db-Mäuse ähnelt der
menschlichen Fettleibigkeit in anderer Hinsicht als die Entwicklung
des Diabetes – die
mutierten Mäuse
fressen mehr und verbrauchen weniger Energie, als es magere Kontrollen
tun (wie es fettleibige Menschen tun). Dieser Phänotyp ist ebenfalls recht ähnlich zu
jenem, welcher bei Tieren mit Läsionen
des ventromedialen Hypothalamus beobachtet wird, was nahe legt,
dass beide Mutationen mit der Fähigkeit
interferieren können,
Ernährungsinformation
innerhalb des zentralen Nervensystems richtig zu integrieren oder
darauf zu antworten. Eine Unterstützung dieser Hypothese kommt
aus den Ergebnissen von Parabiose-Experimenten [Coleman, Diabetologia,
9: 294–298 (1973)],
welche nahe legen, dass ob-Mäuse
einen Mangel eines zirkulierenden Sättigungsfaktors aufweisen,
und dass db-Mäuse
resistent gegen die Wirkungen des ob-Faktors sind (möglicherweise
aufgrund eines ob-Rezeptordefekts). Diese Experimente haben zu der
Schlussfolgerung geführt,
dass die Fettleibigkeit sich in diesen mutierten Mäusen aus verschiedenen
Defekten in einer afferenten Schleife und/oder einem integrativen
Zentrum des postulierten Rückkopplungsmechanismus
ergeben kann, welcher die Körperzusammensetzung
kontrolliert.
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Unter
Verwendung molekularer und klassischer genetischer Marker wurden
die ob- und db-Gene jeweils für
das proximale Chromosom 6 und das Mittelchromosom 4 kartiert [Bahary
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 87: 8642–8646 (1990), Friedman et al.,
Genomics, 11: 1054–1062
(1991)]. In beiden Fällen
liegen die Mutationen in Regionen des Mäusegenoms, welche syntenisch
zum Menschen sind, was nahe legt, dass, wenn es menschliche Homologe
von ob und db gibt, sie wahrscheinlich jeweils auf den menschlichen
Chromosomen 7q und 1p liegen. Defekte im db-Gen können zu
Fettleibigkeit in anderen Säugetierarten
führen:
in genetischen Kreuzungen zwischen Zucker-fa/fa-Ratten und Brown
Norway +/+-Ratten
wird die fa-Mutation (Rattenchromosom 5) durch dieselben Loci flankiert,
welche db in der Maus flankieren [Truett et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 88: 7806–7809
(1991)].
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Ein
Hauptfortschritt beim Verstehen der molekularen Grundlage der Fettleibigkeit
fand mit dem Klonieren des ob-Gens statt. Das Mäuse-Fettleibigkeits-(ob)-Gen
kodiert einen aus Fettgewebe abgeleiteten Signalfaktor für die Körpergewichtshomeostase
[Zhang et al., Nature, 372: 425 (1994), U.S. Patentanmeldung Nr. 08/292,345,
eingereicht am 17. August 1994, U.S. Patentanmeldung Nr. 08/483,211,
eingereicht am 7. Juni 1995, internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 96/05309 , veröffentlicht
am 22. Februar 1996]. Mehrere aktuelle Studien haben gezeigt, dass
rekombinantes OB-Protein (Leptin), welches aus Escherichia coli
gereinigt wurde, die mit Fettleibigkeit verwandten Phänotypen
in ob/ob-Mäusen korrigieren
kann, wenn es exogen verabreicht wird [Campfield et al., Science,
269: 546 (1995); Tartaglia et al. (Cell, 83: 1263, 1995) offenbart
einen Leptinrezeptor. Die
WO
97/25424 , die
WO 97/25425 und
die
WO 97/19952 offenbaren
jeweils einen löslichen Leptinrezeptor.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein lösliches Leptinrezeptor-(OB-R)-Polypeptid
gerichtet, wie es in den Ansprüchen
definiert ist. Die Erfindung ist ebenfalls auf ein Derivat des beanspruchten
Leptinrezeptors gerichtet, welches an einen chemischen Rest angeheftet
ist. Die Erfindung ist ebenfalls auf eine isolierte Nukleinsäure gerichtet,
welche den beanspruchten Leptinrezeptor kodiert.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf eine isolierte Nukleinsäure gerichtet,
welche bei Expression ein lösliches
Leptinrezeptor-Polypeptid kodiert, welches die Fähigkeit aufweist, Leptin zu
binden, welche:
- a) ein DNA-Molekül nach SEQ
ID NR: 9,
- b) die komplementäre
Sequenz des in (a) definierten DNA-Moleküls,
- c) ein DNA-Molekül,
das bei Expression das Polypeptid kodiert, das von einem beliebigen
der vorstehenden DNA-Moleküle
kodiert wird, ist.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf einen Vektor, welcher eine solche DNA
umfasst, gerichtet.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf einen einzelligen Wirt gerichtet, welcher
mit einem solchen DNA-Molekül
oder Vektor transformiert oder transfiziert wurde.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf ein Verfahren zum Herstellen eines Leptinrezeptor-Polypeptids gerichtet,
umfassend:
- a) das Kultivieren der oben erwähnten transformierten
oder transfizierten Zelle unter Bedingungen, welche die Expression
des Leptinrezeptor-Polypeptids bewirken, und
- b) das Gewinnen des exprimierten Polypeptids.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf einen Antikörper gerichtet, welcher spezifisch
für den
beanspruchten Leptinrezeptor ist.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf eine immortale Zelllinie gerichtet,
welche einen monoklonalen Antikörper
herstellt, der spezifisch für
den beanspruchten Leptinrezeptor ist.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf ein Verfahren zur Herstellung eines
Antikörpers
gerichtet, welcher spezifisch für
den beanspruchten löslichen
Leptinrezeptor ist, umfassend:
- a) das Immunisieren
eines Wirtstieres mit dem beanspruchten Leptinrezeptor, dem ein
Adjuvans beigemischt ist und/oder der an ein Trägerprotein gekoppelt ist, und
- b) das Erhalten des Antikörpers
aus dem immunisierten Wirtstier.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf ein Verfahren zum Messen des Vorhandenseins
des beanspruchten löslichen
Leptinrezeptors in einer Probe gerichtet, umfassend:
- a) das Inkontaktbringen einer Probe, von der vermutet wird,
dass sie einen Leptinrezeptor enthält, mit einem Antikörper, der
spezifisch an den beanspruchten löslichen Leptinrezeptor bindet,
wobei der Antikörper optional
an einen Festphasenträger
gebunden ist, unter Bedingungen, welche die Bildung eines Reaktionskomplexes,
umfassend den Antikörper
und den Leptinrezeptor, erlauben, und
- b) das Nachweisen der Bildung von Reaktionskomplexen, umfassend
den Antikörper
und den Leptinrezeptor, in der Probe,
wobei der Nachweis
der Bildung von Reaktionskomplexen das Vorhandensein von Leptinrezeptor
in der Probe anzeigt.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Verwendung in der Medizin gerichtet, welche den beanspruchten
löslichen
Leptinrezeptor und einen pharmazeutisch verträglichen Träger umfasst.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf die Verwendung des beanspruchten löslichen
Leptinrezeptors in der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
von Fettleibigkeit in einem Individuum gerichtet.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf ein Kit gerichtet, welches die oben
erwähnte
pharmazeutische Zusammensetzung und eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel
umfasst.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf eine die körperliche Erscheinung verbessernde
kosmetische Zusammensetzung zur Reduktion des Körpergewichts eines Individuums
gerichtet, welche den beanspruchten löslichen Leptinrezeptor und
einen verträglichen
Träger
umfasst.
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Die
Erfindung ist ebenfalls auf ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung
zur Verbesserung der körperlichen
Erscheinung gerichtet, welches das Verabreichen einer Zusammensetzung,
umfassend den beanspruchten löslichen
Leptinrezeptor und einen verträglichen
Träger,
an ein Individuum umfasst.
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Aspekte
und Ausführungsformen
der folgenden Beschreibung, welche nicht spezifisch die beanspruchte
Erfindung betreffen, sind nur zur Darstellung und zum Vergleich
eingeschlossen.
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Es
werden hier ebenfalls ein Leptinrezeptor(OB-R)-Polypeptid, Nukleinsäuren, welche
ein solches Polypeptid kodieren, nicht kodierende Nukleinsäuren, welche
die kodierenden Sequenzen des Gens flankieren, Oligonukleotide,
welche mit solchen Nukleinsäuren
hybridisieren, Antikörper
gegen das Polypeptid und diagnosti sche, therapeutische und kosmetische
Zusammensetzungen und Verfahren zum Verwenden des Polypeptids, der
Nukleinsäuren
oder der Antikörper
oder Kombinationen davon offenbart.
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Daher
wird der Leptinrezeptor (hier ebenfalls OB-Rezeptor oder OB-R genannt)
in einem ersten Aspekt dieser Offenbarung durch spezifisches Binden
an Leptin unter physiologischen Bedingungen, eine Expression in
hohen Mengen in Zellen des Hypothalamus und eine Expression in niedrigeren
Mengen im Fettgewebe, den Hoden, dem Herz und dem Gehirn und durch
Aufweisen einer Sequenzähnlichkeit
mit gp130-Cytokinrezeptoren gekennzeichnet.
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In
spezifischen Beispielen, infra, wird der Leptinrezeptor aus der
Gruppe, bestehend aus OB-Ra (SEQ ID NR: 2), OB-Rb (SEQ ID NR: 4),
OB-Rc (SEQ ID NR: 6), OB-Rd (SEQ ID NR: 8) und OB-Re (SEQ ID NR: 10)
oder Allelvarianten davon, ausgewählt. Alternativ kann der Leptinrezeptor
eine Sequenz aufweisen, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
dem N-Terminus, welcher OB-Ra
bis Lys889 entspricht, und dem C-Terminus,
welcher einem C-Terminus entspricht, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd nach Lys889,
dem
N-Terminus, welcher OB-Rb oder OB-Rc bis Lys889 entspricht,
und dem C-Terminus,
welcher OB-Ra oder OB-Rd nach Lys889 entspricht,
dem
N-Terminus, welcher OB-Rd bis Lys889 entspricht,
und dem C-Terminus, welcher OB-Ra, OB-Rb oder OB-Rc entspricht,
dem
N-Terminus, welcher OB-R von Pro664 bis
Lys889 entspricht, und dem C-Terminus, welcher
OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd entspricht, und
dem N-Terminus,
welcher OB-R von Met733 bis Lys889 entspricht,
und dem C-Terminus,
welcher OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd entspricht, und
dem N-Terminus,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rd und OB-R von Pro664 bis His796 und
OB-Re von His796,
dem N-Terminus, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rd und OB-R von Met733 bis His796 und
OB-Re von His796 oder Allelvarianten davon.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann der Leptinrezeptor eine N-terminale Sequenz aufweisen, welche
aus der Gruppe, bestehend aus den
Aminosäureresten 1–889,
Aminosäureresten
23–889,
Aminosäureresten
28–889,
Aminosäureresten
133–889,
Aminosäureresten
733–889,
Aminosäureresten
1–796,
Aminosäureresten
23–796,
Aminosäureresten
28–796,
Aminosäureresten
133–796,
und
Aminosäureresten
733–796,
ausgewählt ist,
und eine C-terminale Sequenz, welche aus der Gruppe, bestehend aus
SEQ ID NR: 11, SEQ ID NR: 12, SEQ ID NR: 13, SEQ ID NR: 14 und SEQ
ID NR: 15 ausgewählt
ist, wobei die Nummerierung auf der Aminosäuresequenz des vollständig transkribierten
Mäuse-Leptinrezeptors,
einschließlich
des Signalpeptids, oder Allelvarianten davon basiert.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
ist der Leptinrezeptor ein löslicher
Rezeptor. Ein solcher löslicher
Rezeptor kann aus der Gruppe ausgewählt sein, bestehend aus OB-Re,
einer N-terminalen Sequenz, welche aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rd und OB-R von Pro664 bis
His796, und einer C-terminalen Sequenz,
welche OB-Re von His796 und OB-R von Met733 bis His796 ist,
und einer C-terminalen Sequenz, welche OB-Re von His796 ist,
einer N-terminalen Sequenz, welche ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus den
Aminosäureresten
1–796,
Aminosäureresten
23–796,
Aminosäureresten
28–796,
Aminosäureresten
133–796,
und
Aminosäureresten
733–796,
und
einer C-terminalen Sequenz, welche SEQ ID NR: 15 ist, wobei
die Nummerierung auf der Aminosäuresequenz des
vollständig
transkribierten Mäuse-Leptinrezeptors,
einschließlich
des Signalpeptids, oder Allelvarianten davon basiert. In einer spezifischen
Ausführungsform
wird löslicher
OB-R in einem rekombinanten Baculovirus-Expressionssystem hergestellt.
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Die
voranstehenden Ausführungsformen
schließen
jene ein, in welchen der N-Terminus
oder der C-Terminus oder beide nicht natürlich vorkommende Aminosäurereste
einschließen,
wie heterogene Signalpeptide oder Spaltstellenreste von Signalpeptiden.
Zum Beispiel werden hier in spezifischen Ausführungsformen die folgenden
löslichen
Formen von OB-R offenbart:
Asp-Pro-Ile28 → Phe-Tyr-Ile-His796-Gly-Met-Cys-Thr-Val-Leu-Phe-Met-Asp805 (SEQ ID NR:
15)
Asp-Arg-Trp-Gly-Ser-Tyr420 (SEQ ID NR: 77) → Pro641,
Asp-Arg-Trp-Gly-Ser-Ser118
(SEQ ID NR: 78) → Pro641,
Asp-Arg-Trp-Gly-Ser-Leu123
(SEQ ID NR: 79) → Val331.
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Die
vorliegende Offenbarung umfasst weiterhin verschiedene Mutationen
und Substitutionen. Zum Beispiel kann der entsprechende Rest in
einer anderen Art (z. B. Mensch) durch hoch divergente Aminosäurereste
aus einer Art (z. B. Maus) substituiert werden, um einen biologisch
oder funktionell aktiven Leptinrezeptor oder ein Fragment davon
zu erhalten. Alternativ können
bestimmte Struktur- oder mögliche
Strukturreste mit Resten substituiert werden, welche die Neigung
zur Strukturbildung erhöhen
oder vermindern. In einer spezifischen Ausführungsform, infra, können Cystein-Reste
oder Cystein-Paare mit Serin (oder einem anderen vergleichbaren
Aminosäurerest,
wie Threonin, Methionin, Alanin, usw.) substituiert werden, um Disulfidbindungen
zu entfernen. In einer spezifischen Ausführungsform, infra, werden ein
oder mehrere von Cys 188 und 193, 471 und 602, 471 und 526 und 602
und 611 zu Ser mutiert, wodurch ein Protein erhalten wird, welches
keine Disulfide bildet. Solche Substitutionen können die Bildung von falschen
Disulfidvernetzungen während
der Expression in einem gentechnisch veränderten System verhindern und
werden ebenfalls für
eine Kristallisation bevorzugt.
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Alternativ
umfasst der Leptinrezeptor eine Transmembrandomäne und stellt ein integrales
Membranprotein dar. In dieser Ausführungsform kann der Leptinrezeptor
weiterhin ein JAK-Bindungsmotiv, ausgewählt aus "Box 1", "Box
2" und "Box 1" und "Box 2" umfassen, wobei
das Motiv strangabwärts
von der Transmembrandomäne
liegt.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
ist der Leptinrezeptor ein humaner Leptinrezeptor. In einer anderen
spezifischen Ausführungsform,
welche infra beispielhaft dargestellt wird, ist der Leptinrezeptor
ein Mäuse-Leptinrezeptor.
In einer weiteren spezifischen Ausführungsform ist der Leptinrezeptor
ein humaner Leptinrezeptor, welcher eine divergente Aminosäurersubstitution
von der entsprechenden Position des Mäuse-Leptinrezeptors umfasst.
In einer anderen Ausführungsform
ist der Leptinrezeptor ein humaner Leptinrezeptor, welcher konservative
Aminosäureresubstitutionen
umfasst. In einer spezifischen Ausführungsform werden konservative
Aminosäuresubstitutionen
aus einem Mäuse-Leptinrezeptor
in einem humanen Leptinrezeptor vorgenommen. In noch einer anderen
Ausführungsform
werden konservative Aminosäuresubstitutionen
vorgenommen, welche die Sekundärstruktur
verstärken,
z. B. die Neigung zur Bildung von α-Helices.
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Es
wird ebenfalls ein antigenes Fragment des Leptinrezeptors offenbart.
In einer spezifischen Ausführungsform
wird das antigene Fragment aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID
NR: 32, SEQ ID NR: 33 und SEQ ID NR: 34, ausgewählt.
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Die
Offenbarung betrifft weiterhin ein Derivat der löslichen Form des Leptinrezeptors,
welches an einen chemischen Rest angeheftet ist. Vorzugsweise stellt
der chemische Rest ein wasserlösliches
Polymer dar. Weiter bevorzugt ist das wasserlösliche Polymer Polyethylenglykol.
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In
einem anderen Aspekt wird eine isolierte Nukleinsäure offenbart,
welche den Leptinrezeptor kodiert, insbesondere wie oben dargestellt
wird. In spezifischen Beispielen, infra, wird cDNA offenbart, welche
verschiedene Splice-Formen des Mäuse-Leptinrezeptors
kodiert. Insbesondere werden Nukleinsäuren offenbart, welche Sequenzen
aufweisen, die den SEQ ID NR: 1, 3, 5, 7 oder 9 entsprechen oder
komplementär
dazu sind.
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Insbesondere
wird ein isoliertes DNA-Molekül
offenbart, welches bei Expression ein Leptinrezeptor-Polypeptid
kodiert, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: einer Polypeptid kodierenden Sequenz
eines DNA-Moleküls
aus SEQ ID NR: 1, 3, 5, 7 oder 9,
einem DNA-Molekül, welches
komplementär
zu dem in (a) definierten DNA-Molekül ist,
einem
DNA-Molekül,
welches mit dem DNA-Molekül
aus (a) oder (b) oder einem hybridisierbaren Fragment davon hybridisiert,
einem
DNA-Molekül,
welches mit einer Polymerase-Kettenreaktions-(PCR)-Sonde identifizierbar
ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einer Sonde für Klon 7 (vorwärts gerichteter
Primer SEQ ID NR: 42 und rückwärts gerichteter
Primer SEQ ID NR: 43), einer Sonde für Klon 11 (vorwärts gerichteter
Primer SEQ ID NR: 44 und rückwärts gerichteter
Primer SEQ ID NR: 45) und sowohl Klon 7, als auch Klon 11, und
einem
DNA-Molekül,
welches bei Expression für
das Polypeptid kodiert, das von einem beliebigen der vorstehenden
DNA-Moleküle
kodiert wird.
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Das
DNA-Molekül
stammt vorzugsweise aus dem Menschen. In spezifischen Beispielen,
infra, stammt das DNA-Molekül
aus der Maus. In spezifischen Ausführungsformen kodiert das DNA-Molekül bei Expression für ein Polypeptid,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Leptinrezeptor, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc, OB-Rd und OB-Re oder
Allelvarianten davon, einem Leptinrezeptor, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus:
einem N-Terminus, welcher OB-Ra
bis Lys889 entspricht, und einem C-Terminus,
welcher einem C-Terminus entspricht, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd nach Lys889,
einem
N-Terminus, welcher OB-Rb oder OB-Rc bis Lys889 entspricht,
und einem C-Terminus, welcher OB-Ra oder OB-Rd nach Lys889 entspricht,
einem
N-Terminus, welcher OB-Rd bis Lys889 entspricht,
und einem C-Terminus, welcher OB-Ra, OB-Rb oder OB-Rc entspricht,
einem
N-Terminus, welcher OB-R von Pro664 bis
Lys889 entspricht, und einem C-Terminus, welcher
OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd entspricht, und
einem N-Terminus,
welcher OB-R von Met733 bis Lys889 entspricht,
und einem C-Terminus,
welcher OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd entspricht, und
einem
N-Terminus, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rd und OB-R von Pro664 bis His796 und
OB-Re von His796,
einem N-Terminus,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rd und OB-R von Met733 bis His796 und
OB-Re von His796 oder Allelvarianten davon,
einem
Leptinrezeptor, wobei die N-terminale Sequenz aus der Gruppe ausgewählt ist,
bestehend aus den
Aminosäureresten
1–889,
Aminosäureresten
23–889,
Aminosäureresten
28–889,
Aminosäureresten
133–889,
Aminosäureresten
733–889,
Aminosäureresten
1–796,
Aminosäureresten
23–796,
Aminosäureresten
28–796,
Aminosäureresten
133–796,
und
Aminosäureresten
733–796,
und
die C-terminale Sequenz aus der Gruppe ausgewählt ist, bestehend aus SEQ
ID NR: 11, SEQ ID NR: 12, SEQ ID NR: 13, SEQ ID NR: 14 und SEQ ID
NR: 15 (nach His796), wobei die Nummerierung auf der Aminosäuresequenz
des vollständig
transkribierten Mäuse-Leptinrezeptors,
einschließlich
des Signalpeptids, oder Allelvarianten davon basiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird eine isolierte Nukleinsäure
offenbart, insbesondere ein DNA-Molekül, welches bei Expression einen
löslichen
Leptinrezeptor kodiert, in welchem der N-Terminus oder C-Terminus
oder beide nicht natürlich vorkommende
Aminosäurereste
einschließen,
wie heterogene Signalpeptide oder Spaltstellenreste für Signalpeptide.
In spezifischen Ausführungsformen
wird zum Beispiel DNA offenbart, welche die folgenden löslichen
Formen von OB-R kodiert:
Asp-Pro-Ile28 → Phe-Tyr-Ile-His796-Gly-Met-Cys-Thr-Val-Leu-Phe-Met-Asp805 (SEQ ID NR:
15)
Asp-Arg-Trp-Gly-Ser-Tyr420 (SEQ ID NR: 77) → Pro641,
Asp-Arg-Trp-Gly-Ser-Ser118
(SEQ ID NR: 78) → Pro641,
Asp-Arg-Trp-Gly-Ser-Leu123
(SEQ ID NR: 79) → Val331.
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Die
vorliegende Offenbarung umfasst weiterhin DNA, welche einen Leptinrezeptor
kodiert, der die verschiedenen oben diskutierten Mutationen und
Substitutionen aufweist. Zum Beispiel können Cystein-Reste oder Cystein-Paare
mit Serin (oder Threonin, Methionin oder Alanin) substituiert werden,
um Disulfidbindungen zu entfernen. In einer spezifischen Ausführungsform,
infra, werden DNA-Moleküle
offenbart, welche löslichen
OB-R kodieren, in welchem ein oder mehrere aus Cys 188 und 193,
471 und 602, 471 und 526 und 602 und 611 zu Ser mutiert sind, wodurch
ein Protein erhalten wird, welches keine Disulfide bildet.
-
Diese
Offenbarung umfasst weiterhin als eine Folge der oben beschriebenen
kodierenden Nukleinsäuren
ein Oligonukleotid, welches unter stringenten Bedingungen mit dem
Nukleinsäuremolekül hybridisierbar ist,
insbesondere dem DNA-Molekül, welches
den Leptinrezeptor kodiert. In spezifischen Ausführungsformen, welche infra
beispielhaft dargestellt werden, ist das Oligonukleotid ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NR: 20, SEQ ID NR: 21, SEQ ID NR:
22, SEQ ID NR: 23, SEQ ID NR: 24, SEQ ID NR: 25, SEQ ID NR: 26,
SEQ ID NR: 27, SEQ ID NR: 28, SEQ ID NR: 29, SEQ ID NR: 30, SEQ
ID NR: 31, SEQ ID NR: 35, SEQ ID NR: 36, SEQ ID NR: 37, SEQ ID NR:
38, SEQ ID NR: 39, SEQ ID NR: 40, SEQ ID NR: 41, SEQ ID NR: 42,
SEQ ID NR: 43, SEQ ID NR: 44, SEQ ID NR: 45, SEQ ID NR: 46, SEQ
ID NR: 47, SEQ ID NR: 48, SEQ ID NR: 49, SEQ ID NR: 50, SEQ ID NR:
51, SEQ ID NR: 52, SEQ ID NR: 53 und SEQ ID NR: 54. Das Oligonukleotid
kann markiert sein.
-
Zusätzlich zu
der kodierenden DNA werden hier Vektoren offenbart, welche eine
solche DNA umfassen. Ein hier offenbarter Vektor kann ein Klonierungsvektor
sein, oder er kann ein Expressionsvektor sein, welcher die DNA,
die den Leptinrezeptor kodiert, operabel verbunden mit einer Expressions-Kontrollsequenz
umfasst. Normalerweise erstreckt sich diese Offenbarung auf einen
einzelligen Wirt, welcher mit einem DNA-Molekül, einem Klonierungsvektor
oder einem Expressionsvektor, wie hier offenbart, transformiert
oder transfiziert ist. Ein solcher einzelliger Wirt kann aus der
Gruppe ausgewählt
sein, bestehend aus Bakterien, Hefe, Säugetierzellen, Pflanzenzellen
und Insektenzellen in Gewebekultur. In spezifischen Ausführungsformen
kann der Wirt aus der Gruppe, bestehend aus Pseudomonas-, Bacillus-,
Streptomyces-, Saccharomyces-, Pichia-, Candida-, Hansenula-, Torulopsis-,
CHO-, R1.1-, B-W-, LM-, COS 1-, COS 7-, BSC1-, BSC40-, BMT10- und Sf9-Zellen,
ausgewählt
sein.
-
Diese
Offenbarung betrifft weiterhin ein rekombinantes Verfahren zur Herstellung
eines Leptinrezeptor-Polypeptids, welches das Kultivieren einer
Wirtszelle, welche einen wie offenbarten Expressionsvektor umfasst,
unter Bedingungen, welche die Expression des Leptinrezeptor-Polypeptids
bewirken, und das Gewinnen des exprimierten Polypeptids umfasst.
-
Es
wird hier ebenfalls eine Antisense-Nukleinsäure, welche mit einer mRNA
hybridisiert, die einen Leptinrezeptor kodiert, und ein Ribozym,
welches eine mRNA spaltet, die ein Leptinrezeptor kodiert, offenbart.
-
In
einer anderen Ausführungsform
werden ein transgener Vektor, welcher ein DNA-Molekül umfasst, das
einen Leptinrezeptor kodiert, oder ein wie hier offenbarter Expressionsvektor
offenbart.
-
In
einem anderen Aspekt wird ein Antikörper offenbart, welcher spezifisch
für einen
Leptinrezeptor ist. Der Antikörper
kann ein monoklonaler oder polyklonaler Antikörper sein. Solche Antikörper schließen Antikörper ein,
welche gegen antigene Fragmente des Leptinrezeptors erzeugt wurden,
einschließlich
synthetischer Polypeptidfragmente aus ungefähr 10 bis 30 Aminosäureresten.
In einer spezifischen Ausführungsform
kann der Antikörper
mit einer nachweisbaren Markierung markiert sein. Normalerweise
erstreckt sich diese Offenbarung auf eine immortale Zelllinie, welche
einen monoklonalen Antikörper
herstellt.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Antikörpers offenbart, welcher spezifisch
für einen
Leptinrezeptor ist, umfassend: Immunisieren eines Wirtstiers mit
dem Leptinrezeptor oder einem immunogenen Fragment davon, dem ein
Adjuvans beigemischt ist, und Erhalten des Antikörpers aus dem immunisierten
Wirtstier. In einer andren spezifischen Ausführungsform, welche infra beispielhaft dargestellt
wird, umfasst das Verfahren zur Herstellung eines Antikörpers, welcher
spezifisch für
einen Leptinrezeptor ist, das Konjugieren eines Peptids mit einer
Sequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NR: 32, SEQ ID NR: 33 und SEQ
ID NR: 34 an ein Trägerprotein,
das Immunisieren eines Wirtstiers mit dem Peptid-Trägerprotein-Konjugat
aus Schritt (a), dem ein Adjuvans beigemischt wird, und das Erhalten des
Antikörpers
aus dem immunisierten Wirtstier.
-
Zusammen
mit den hier offenbarten Antikörpern
wird ein Verfahren zum Messen des Vorhandenseins eines Leptinrezeptors
in einer Probe offenbart, umfassend das Inkontaktbringen einer Probe,
von der vermutet wird, dass sie einen Leptinrezeptor enthält, mit
einem Antikörper,
welcher spezifisch an den Leptinrezeptor unter Bedingungen bindet,
welche die Bildung von Reaktionskomplexen, umfassend den Antikörper und
den Leptinrezeptor, erlauben, und das Nachweisen der Bildung der
Reaktionskomplexe, umfassend den Antikörper und den Leptinrezeptor
in der Probe, wobei der Nachweis der Bildung von Reaktionskomplexen
das Vorhandensein von Leptinrezeptor in der Probe anzeigt. In einer
spezifischen Ausführungsform
ist der Antikörper
an einen Festphasenträger
gebunden. Als eine Folge des Verfahrens zum Messen des Vorhandenseins
des Leptinrezeptors in einer Probe wird eine in vitro Verfahren
zum Bestimmen der Menge des Leptinrezeptors in einer biologischen
Probe offenbart, umfassend das Nachweisen der Bildung von Reaktionskomplexen
in einer biologischen Probe, wie beschrieben, und das Bestimmen
der Menge der gebildeten Reaktionskomplexe, wobei die Menge der
Reaktionskomplexe der Menge des Leptinrezeptors in der biologischen
Probe entspricht. Diese Offenbarung betrifft weiterhin ein in vitro
Verfahren zum Nachweisen oder Diagnostizieren des Vorhandenseins einer
Krankheit, welche mit erhöhten
oder verminderten Mengen des Leptinrezeptors in einem Individuum
verbunden ist, umfassend das Bestimmen der Menge des Leptinrezeptors
in einer biologischen Probe aus einem Individuum, wie beschrieben,
und das Vergleichen der im Schritt (a) nachgewiesenen Menge mit
einer Menge Leptinrezeptor, welche in normalen Individuen oder in
dem Individuum zu einem früheren
Zeitpunkt vorliegt/vorlag, wobei ein Anstieg der Menge des Leptinrezeptors
verglichen mit normalen Mengen eine Krankheit anzeigt, welche mit
erhöhten
Mengen des Leptinrezeptors verbunden ist, und eine verminderte Menge
des Leptinrezeptors verglichen mit normalen Mengen eine Krankheit
anzeigt, welche mit verminderten Mengen des Leptinrezeptors verbunden
ist.
-
Es
wird hier ebenfalls eine pharmazeutische Zusammensetzung offenbart,
welche einen löslichen Leptinrezeptor
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Alternativ kann eine pharmazeutische Zusammensetzung, wie
hier offenbart, einen transgenen Vektor, z. B. einen viralen Vektor
oder nackte DNA, zur Verabreichung an ein Individuum zur Gentherapie
umfassen. Vorzugsweise ist ein solcher Vektor auf das Gehirn, weiter
bevorzugt auf den Hypothalamus zielgerichtet. Es wird hier ebenfalls
ein Verfahren zum Behandeln von Fettleibigkeit in einem Individuum
offenbart, umfassend das Verabreichen einer therapeutisch wirksamen
Menge der pharmazeutischen Zusammensetzung. Das Verfahren zur Behandlung
kann weiterhin das Verabreichen einer Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck
und erhöhtem
Cholesterinspiegel umfassen.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird eine die körperliche
Erscheinung verbessernde kosmetische Zusammensetzung zur Reduktion
des Körpergewichts
eines Individuums offenbart, umfassend einen löslichen Leptinrezeptor und
einen verträglichen
Träger.
Es wird ebenfalls ein Verfahren zum Verbessern der körperli chen
Erscheinung eines Individuums offenbart, umfassend das Verabreichen
der kosmetischen Zusammensetzung.
-
Folglich
ist es ein Hauptziel der vorliegenden Offenbarung, Modulatoren des
Körpergewichts,
wie hier definiert, in gereinigter Form bereitzustellen, welche
bestimmte Eigenschaften und Aktivitäten aufweisen, die mit der
Kontrolle und Variation der Adiposität und dem Fettgehalt von Säugetieren
verbunden sind.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Offenbarung, Verfahren zum
Nachweis und zur Messung der Modulatoren der Gewichtskontrolle,
wie hier dargestellt, als ein Hilfsmittel der wirksamen Diagnose
und der Überwachung
von pathologischen Zuständen
bereitzustellen, wobei die Variation in der Menge solcher Modulatoren
eine charakterisierende Eigenschaft ist oder sein kann.
-
Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
und ein damit verbundenes Assaysystem zum Screenen von Substanzen,
wie Arzneimitteln, Mitteln und desgleichen, bereitzustellen, welche
möglicherweise
entweder beim Nachahmen oder Inhibieren der Aktivität der Leptinbindung
an seinen Rezeptor wirksam sind, z. B. Agonisten und Antagonisten
der hier offenbarten Modulatoren in Säugetieren.
-
Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren
zur Behandlung von Säugetieren
bereitzustellen, um das Körpergewicht
und den Fettgehalt in Säugetieren
zu kontrollieren und/oder bestimmte pathologische Zustände zu behandeln,
bei denen ein abnormaler Abfall oder eine Erhöhung des Körpergewichts eine charakterisierende
Eigenschaft darstellt.
-
Es
ist noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Offenbarung, genetische
Konstrukte zur Verwendung in genetisch therapeutischen Protokollen
und/oder pharmazeutischen Zusammensetzungen für vergleichbare therapeutische
Verfahren herzustellen, welche einen oder mehrere der Modulatoren,
Bindungspartner oder Mittel um fassen oder auf ihnen basieren, welche
ihre Herstellung kontrollieren können,
oder welche ihre Aktivitäten
nachahmen oder ihnen entgegenwirken.
-
Andere
Ziele und Vorteile werden dem Fachmann aus einem Überblick
der folgenden Beschreibung deutlich werden, welche unter Bezugnahme
auf die folgenden darstellenden Zeichnungen fortfährt.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Aspekte
der Figuren, welche nicht spezifisch die beanspruchte Erfindung
betreffen, sind nur zur Darstellung und zum Vergleich eingeschlossen.
-
1. Lokalisation des Leptinrezeptors in
der Region des db-Gens. Die db-Mutation
wurde in zwei Kreuzungen, welche insgesamt 750 Meiosen umfassten,
aufgespalten. Eine genetische Karte wurde durch Genotypisierung
der Nachkommen dieser Kreuzungen mit den in der Karte angegebenen
Markern erstellt. Rekombinante Schlüsseltiere sind auf der Karte
als Zahlen über
der Linie angegeben. Ein "Chromsomen-Walk" wurde mit dem Mikrodissektionsklon
D4Rck22 begonnen. Der "Walk" deckte 2,7 Megabasen
ab und war aus YACs (fette Linien), BACs (kursiv) und P1-Bakteriophagen
(Nummern) aufgebaut. Die Genotypisierung der rekombinanten Tiere
mit zwei SSLP-Markern, D4Rck6 und D4Rck7, von den Enden dieser genomischen
Klone lokalisierte das db-Gen auf das ungefähr 300 Kb große Intervall
zwischen den Rekombinationsereignissen in den Tieren 324 und 1028.
Dieses Intervall wurde von den BACs 242 und 43 abgedeckt. Southern-Blots und eine PCR
zeigten, dass die 5'-Enden
des Leptinrezeptors bei BAC 150A lagen und das 3'-Ende bei BAC 19, was darauf hinweist,
dass das Gen in Richtung auf die Telomere transkribiert wird.
-
2A–B.
Verschiedene Spleißvarianten
des Leptinrezeptors sind vorhanden. (A) Eine schematische Zeichnung
des Leptinrezeptors mit möglichen
Motiven für
eine JAK-Bindung und -Signaltransduktion, "Box 1" und "Box 2" (schattierte Flächen). "TM" weist
eine mögliche
Transmembrandomäne
aus. Insgesamt 8 cDNA-Klone wurden aus Mäusegehirn isoliert. Für diese
cDNAs wurde gefunden, dass sie fünf
verschiedenen Spleißvarianten
des Leptinrezeptors entsprechen. (B) Sechs der Klone wiesen teilweise
identische Sequenzen strangaufwärts
von Lysin 889 des Leptinrezeptors (OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd)
auf, an welchem Punkt die vorausgesagten Proteine divergierten.
Die vorausgesagten C-terminalen Aminosäuresequenzen dieser Klone sind
gezeigt (jeweils SEQ ID NR: 11–14).
OB-Ra, b, c und d sagen alle ein Box 1-Motiv voraus, OB-Rb sagt
ebenfalls eine Peptidsequenz voraus, welche möglicherweise homolog zu Box
2 ist (unterstrichen). Zwei unabhängige cDNA-Klone waren identisch
zum Leptinrezeptor strangaufwärts
von Histidin 796, an welchem Punkt die Sequenzen divergierten (OB-Re) (SEQ ID NR: 15).
Die Nukleotidsequenz sagt einen löslichen Rezeptor voraus.
-
3A–C.
Die db-Mutation führt
zu einem abnormalen RNA-Spleißing
und einer Umwandlung der Spleißvariante
OB-Rb zu OB-Ra. (A) RT-PCR-Produkte von C57BL/Ks db/db- und Wildtyp-Mäusen wurden unter
Verwendung eines für
OB-Rb-RNA spezifischen Primerpaares (F1 und R3)
amplifiziert. Eine Elektrophorese ergab, dass das amplifizierte
Fragment von diesen db-Mäusen
größer war,
als von den Wildtyp-Tieren. Die PCR-Produkte der genomischen DNA,
welche den OB-Rb-Spleißakzeptor
an Pro890 abdeckten, waren von identischer
Größe in C57
BL/Ks db/db-Mäusen
und Kontrollen aus dem gleichen Wurf. (B) Die Primer F2 und R wurden
verwendet, um die genomische DNA zu amplifizieren. Der F2-Primer wurde nach
der Verwendung einer Vectorette-PCR und BAC 242 ausgewählt, um
die Sequenz der genomischen DNA strangaufwärts des Spleißakzeptors
an P890 zu erhalten. (C) Lokalisierung der
Primer für
die RT-PCR und die genomische PCR-Amplifikation.
-
4A–D.
RNA aus dem Hypothalamus von Wildtyp-Mäusen. Die RT-PCR-Produkte des Hypothalamus
für die
C-terminale kodierende Region von (A) OB-Ra, (B) OB-Re, (C) OB-Rd und (D) OB-Re
waren von normaler Größe in db-Mäusen. Die über die Spleiß-Verbindung
reichende DNA-Sequenz war in jedem dieser RT-PCR-Produkte normal.
Dies weist darauf hin, dass der Spleißdonor an Lys889 Wildtyp
ist.
-
5A–C.
Identifikation von Spleißmutationen
in db-Mäusen.
(A) Eine DNA-Sequenzierung
identifizierte eine 106 bp lange Insertion in der mutierten OB-Rb-RNA an der Spleiß-Verbindung
zwischen Lys889 und Pro890 (SEQ
ID NR: 16). Die Sequenz der Insertion war identisch mit den ersten
106 bp des C-terminalen Exons von OB-RA. Die Insertion sagt ein
unreifes Stopcodon voraus und ändert
die Aminosäuresequenz
von OB-Rb (SEQ ID NR: 17) zu OB-Ra. (B, C) Die angenommene genomische
Organisation der OB-Ra- und OB-Rb-3'-Enden sind gezeigt. Eine DNA-Sequenzierung
des OB-Ra-Exons aus den C57 BL/K9 db/db-Mäusen (SEQ ID NR: 18) und den
Kontrollen aus dem gleichen Wurf (SEQ ID NR: 19) ergab eine G zu
T-Mutation 106 Basenpaare nach dem Spleißakzeptor an R890.
Diese Mutation führt
zu dem Erscheinen einer Konsensus-Spleißdonorstelle, AGGTAAA, welche
zur Insertion von 106 bp des C-terminalen Exons von OB-Ra in das von
OB-Rb führt.
-
6A–F.
Gewebeverteilung des alternativ gespleißten Leptinrezeptors. Eine
RT-PCR wurde von den angegebenen Gewebequellen durchgeführt. In
jedem Fall wurde ein Primer aus einer Region mit einer gemeinsamen
Nukleotidsequenz in Kombination mit einem Primer, welcher spezifisch
für das
alternativ gespleißte Exon
war, verwendet, Aktin-mRNA diente als Kontrolle. (B) Gehirn, (H)
Hypothalamus, (L) Leber, (H) Herz, (K) Niere, (S) Milz, (T) Hoden,
(F) Fettgewebe, (S) Milz.
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7.
Die NIH-Corpulent-Ratten-(cp/cp)-Mutation. Eine DNA-Sequenz von
Lepr von fettleibigen NIH facp/facp und mageren Ratten ist gezeigt. Die cDNA
wurde aus RNA synthetisiert, die aus dem Gehirn von fettleibigen
cp/cp-Ratten und mageren Geschwistern des gleichen Wurfs isoliert
wurde. Die PCR-Produkte wurden gelgereinigt und mit den oben erwähnten Primern
auf einem Sequenzierautomaten sequenziert. Die cp/cp-Ratte wies
eine Basenänderung
von T → A
an Nukleotid 2289 auf, die zu einem Stopcodon an Tyr763 führte.
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8.
PCR von Lepr von Wildtyp- und db3J/db3J-Mäusen.
Sowohl cDNA, als auch genomische DNA aus der extrazellulären Region
von Lepr wurde unter Verwendung von DNA von 129 db3J/db3J- und Wildtyp-Mäusen PCR amplifiziert. In beiden
Fällen
war das PCR-Produkt in den mutierten Mäusen kürzer. Alle Primer sind aus
der OB-R kodierenden Region, außer
3JR2, welcher intronisch ist, so dass das amplifizierte Produkt
aus der genomischen DNA auf einem Agarosegel getrennt werden kann.
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9.
Das PCR-Produkt von db3J/db3J-Mäusen wurde
sequenziert. Eine Deletion von 17 bp wurde in dieser Mutante identifiziert.
Dieselbe Deletion wurde sowohl in der genomischen DNA, als auch
in der cDNA identifiziert.
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10. Schema der Leptinrezeptor-Mutationen. Das
vorausgesagte Protein von jedem der Lepr-Allele ist gezeigt. Die
Nummern am Ende von jedem Rezeptor stellen den Aminosäurerest
am Carboxylterminus dar. Die kurze gerade Linie am Ende des db3J/db3J-Diagramms
stellt die 11 zusätzlichen
Reste dar, welche der Aminosäure
625 folgen, welche durch eine Leserahmenverschiebung verursacht
werden.
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11. PCR-Primer und Strategien zur Amplifikation
von OB-Re und OB-Re-Mutanten.
Die Pfeile stellen PCR-Primer dar (Tabelle 2, infra), welche mit
Nummern markiert sind, alle 1°-PCR-Reaktionen
wurden mit einer OB-Re-cDNA-Matrize
durchgeführt,
alle 2°-PCR-Reaktionen
wurden unter Verwendung von Gemischen gleicher Mengen der entsprechenden
1°-PCR-Produkte
als Matrize durchgeführt.
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12. Schema des Leptinbindungs-Experiments. Das
Schema zeigt eine kompetitive Hemmung von rekombinantem OB-Re, welcher
an Leptin-SEPHAROSE
bindet, mit einem freien Leptin.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Aspekte
und Ausführungsformen
der folgenden detaillierten Beschreibung, welche nicht spezifisch
die beanspruchte Erfindung betreffen, sind nur zur Darstellung und
zum Vergleich eingeschlossen.
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft die Aufklärung und Entdeckung eines Proteins,
welches hier OB-Rezeptor (OB-R) oder Leptinrezeptor genannt wird,
von Nukleinsäuren,
welche das Protein kodieren, einschließlich des OB-R-Gens (hier auch
DB genannt – es
sollte erwähnt
werden, dass, wenn nur Großbuchstaben
verwendet werden, ein natürliches
Protein oder Gen bezeichnet wird, alle Kleinbuchstaben ein mutiertes Protein
oder Gen bezeichnen, kursive Buchstaben ein Gen oder ein Nukleinsäuremolekül anzeigen
und normale Buchstaben ein Protein oder ein Polypeptid anzeigen),
einschließlich
degenerierter Variationen davon, z. B., welche optimale Codons zur
Expression in einem bestimmten Expressionssystem einschließen, wobei
das Protein die Fähigkeit
zeigt, an der Kontrolle des Säugetier-Körpergewichts teilzunehmen.
Insbesondere zeigt das Protein die Fähigkeit, Leptin zu binden.
In einer spezifischen Ausführungsform
vermittelt das Protein eine Signaltransduktion bei der Bindung an
Leptin.
-
Der
OB-Rezeptor, so wie hier offenbart, kann drei wichtige strukturelle
Domänen
enthalten: eine extrazelluläre
(oder extracytoplasmatische) Domäne,
eine Transmembrandomäne
und eine cytoplasmatische Domäne.
Von der extrazellulären
Domäne
wird angenommen, dass sie Leptin, Leptin-Proteinkomplexe (wie Leptin,
welches an einen löslichen
Leptinrezeptor gebunden ist) bindet, und möglicherweise andere Proteine oder
Liganden binden kann. In der Tat bindet die extracytoplasmatische
Domäne,
so wie hier gezeigt, Leptin mit sehr hoher Affinität und schließt zwei
Leptin-Bindungsstellen ein. In einer spezifischen Ausführungsform umfasst
ein Rezeptor, so wie hier offenbart, nur eine extrazelluläre Domäne, d. h.
es ist ein löslicher
Rezeptor. Die Transmembrandomäne
umfasst einen Abschnitt von stark nicht polaren Aminosäureresten,
welcher in der hydrophoben Region der Zellmembran liegt. In dieser
Hinsicht hat der Begriff Transmembrandomäne seine gebräuchliche
Bedeutung in der Molekular- und Zellbiologie. Schließlich kann
die cytoplasmatische Domäne
eines OB-Rezeptors, so wie hier offennbart, keine, eine oder zwei
JAK-bindende Konsensussequenzen enthalten, welche "Box 1" und "Box 2" genannt werden.
Für einen
Rezeptor, welcher "Box
1" und "Box 2" aufweist, wird angenommen,
dass er kompetent für
eine Signaltransduktion über
den JAK-Stat-Weg beim Binden eines Liganden, z. B. Leptin, ist.
-
Weiterhin
wurde identifiziert, dass das Protein mehrere Spleißformen
aufweist. In einem Aspekt führen die
Spleiß-Variationen
zu einer Divergenz der C-terminalen Sequenzen. Daher kann das Protein
in einer sezernierten Form gefunden werden, von der angenommen wird,
dass sie die Leptinaktivität
fördert,
es kann als ein integraler Membranrezeptor gefunden werden, welcher
den Leptintransfer über
die Blut-Hirn-Schranke unterstützen
kann, dem aber Domänen
fehlen, welche an der Signaltransduktion beteiligt sind, und es
kann als ein integraler Membranrezeptor gefunden werden, welcher
Domänen
enthält,
die an der Signaltransduktion beteiligt sind. In einem anderen Aspekt
führen
die Spleißvariationen
zu einer Divergenz der N-terminalen Polypeptidsequenz.
-
Die
betrachteten Nukleinsäuren
stellen die kodierenden Sequenzen dar, welche dem tierischen, insbesondere
dem Mäuse-
und humanen OB-R-Polypeptid entsprechen, von welchem durch Vermitteln
(oder das Versagen zu vermitteln) der Signaltransduktion beim Binden
von Leptin angenommen wird, dass es eine wichtige Rolle bei der
Regulation des Körpergewichts
und der Adiposität
spielt. Die hier dargestellten Daten weisen darauf hin, dass eine
Spleißvariante
des Polypeptidprodukts einer Nukleinsäure, so wie hier offenbart,
durch die Zellen sezerniert werden kann, welche es exprimieren,
oder es kann als ein integrales Membranprotein exprimiert werden.
In beiden Fällen
wirkt das Polypeptid als ein Leptinrezeptor durch das Binden an
Leptin. Zusätzliche
experimentelle Daten legen nahe, dass die natürlich vorkommende Spleißform des
OB-R-Polypeptids sehr wirksam beim Behandeln von Fettleibigkeit
in Mäusen
ist, welche eine Mutation des ob-Gens
tragen.
-
Zusätzlich zeigen
die Beispiele hier, dass mRNA, welche das OB-R-Polypeptid kodiert,
welches hier alternativ "Leptinrezeptor" genannt wird, im
Hypothalamus, den Hoden und den Fettzellen exprimiert wird. Die Daten
zeigen ebenfalls eine Expression des Proteins im Plexus Choroideus.
-
In
einem weiteren Aspekt ist das OB-R-Polypeptid einer Art eng verwandt
(homolog) mit dem OB-R einer anderen Art. Insbesondere ist das humane
OB-R-Polypeptid
hoch homolog zu dem Mäuse-OB-R-Polypeptid.
Diese Beobachtung stimmt mit den Daten überein, welche zeigen, dass
humanes Leptin in Mäusen
aktiv ist: wenn das Hormon zwischen den Arten aktiv ist, würde man
ebenfalls einen hohen Grad der Ähnlichkeit oder
Homologie zwischen den Rezeptoren von verschiedenen Arten erwarten.
-
In
seinem ersten Aspekt ist die vorliegende Offenbarung auf die Identifikation
von Materialien gerichtet, welche als Modulatoren des Säugetier-Körpergewichts
wirken. Insbesondere betrifft diese Offenbarung die Isolierung,
Reinigung und Sequenzierung bestimmter Nukleinsäuren, welche dem OB-R-Gen (hier
und in der Literatur. alternativ als DB bezeichnet) oder seiner
kodierenden Region sowohl in Mäusen,
als auch in Menschen entsprechen, sowie der entsprechenden Polypeptide,
welche durch diese Nukleinsäuren
exprimiert werden. Diese Offenbarung umfasst daher die Entdeckung
von Nukleinsäuren,
welche die Nukleotidsequenzen aufweisen, die in den SEQ ID NR: 1,
3, 5, 7 und 9 dargelegt sind, und die degenerierten Varianten, Allele
und Fragmente davon, welche alle die Aktivität besitzen, das Körpergewicht
und die Adiposität
zu modulieren. Die Entsprechung der vorliegenden Nukleinsäuren mit
dem OB-R-Gen weist auf ihren erheblichen Einfluss auf Zustände, wie
Fettleibigkeit, sowie andere Krankheiten und Fehlfunktionen, in
denen Abnormalitäten
im Körpergewicht
einen beitragenden Faktor darstellen, hin. Diese Offenbarung erstreckt
sich auf die Proteine, welche durch die hier offenbarten Nukleinsäuren exprimiert
werden, und insbesondere auf jene Proteine, welche in den SEQ ID
NR: 2, 4, 6, 8 und 10 dargelegt sind, sowie auf die konservierten
Varianten und aktiven Fragmente.
-
Von
besonderem Interesse sind verschiedene Spleißvarianten von OB-R, z. B.
wie durch OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc, OB-Rd und OB-Re dargestellt. Die
vorliegende Offenbarung nimmt ebenfalls andere OB-R-Spleißvarianten
vorweg.
-
Daher
betrifft in spezifischen Ausführungsformen
der Begriff OB-R Spleißvarianten
wie folgt (die Aminosäuren-Nummerierung
entspricht der Nummerierung, die für Mäuse-OB-R angewendet wurde [Tartaglia
et al., Cell, 83: 1263 (1995)], welche hier angewendet wurde):
ein
N-Terminus, welcher OB-Ra bis Lys889 entspricht,
und ein C-Terminus, welcher einem C-Terminus entspricht, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd nach Lys889,
ein N-Terminus, welcher OB-Rb oder
OB-Rc bis Lys889 entspricht, und ein C-Terminus, welcher
OB-Ra oder OB-Rd nach Lys889 entspricht,
ein
N-Terminus, welcher OB-Rd bis Lys889 entspricht,
und ein C-Terminus, welcher OB-Ra, OB-Rb oder OB-Rc entspricht,
ein
N-Terminus, welcher OB-R von Pro664 bis
Lys889 entspricht, und ein C-Terminus, welcher
OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd entspricht,
ein N-Terminus, welcher
OB-R von Met733 bis Lys889 entspricht,
und ein C-Terminus,
welcher OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd entspricht,
ein N-Terminus,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus OB-Ra, OB-Rb, OB-Rd und OB-R von Pro664 bis His796 und OB-Re von His796,
und
ein N-Terminus, welcher OB-R von Met733 bis
His796 entspricht, und OB-Re von His796.
-
Verschiedene
Formen des OB-R, welche als Agonisten (z. B. die natürlich vorkommende,
sezernierte Form des OB-R) oder Antagonisten (z. B. eine verkürzte Form
des OB-R, welche nur Leptin bindet) wirken können, können in pharmazeutischen Zusammensetzungen
mit einem geeigneten Träger
und in einer Stärke,
welche wirksam zur Verabreichung durch verschiedene Hilfsmittel
an einen Patienten ist, welcher abnormale Fluktuationen im Körpergewicht
oder der Adiposität
durchmacht, entweder alleine oder als Teil eines nachteiligen medizinischen
Zu stands, wie Krebs oder AIDS, zur Behandlung davon hergestellt
werden. Eine Vielzahl von Verabreichungstechniken kann verwendet
werden, unter ihnen orale Verabreichung, nasal und andere Formen der
transmukosalen Verabreichung, parenterale Techniken, wie subkutane,
intravenöse
und intraperitoneale Injektionen, Katheterisierungen und desgleichen.
Geeignete Mengen der löslichen
OB-R-Moleküle können variieren
und sollten insbesondere auf den Empfehlungen und der Verschreibung
eines qualifizierten Arztes oder Tierarztes basieren.
-
Gemäß dem oben
Genannten kann ein Assaysystem zum Screenen möglicher Arzneimittel, welche wirksam
sind, um die Aktivität
von Leptin nachzuahmen oder ihr entgegenzuwirken, hergestellt werden.
Das zukünftige
Arzneimittel kann mit einer löslichen
Form des OB-R in Kontakt gebracht werden oder kann alternativ mit
Zellen verwendet werden, welche eine Rezeptorform von OB-R exprimieren,
um zu bestimmen, ob es an OB-R bindet oder ihn aktiviert (oder ihm
entgegenwirkt). Zum Beispiel kann in einem Expressions-Assaysystem
die Kultur untersucht werden, um irgendwelche Änderungen in der Aktivität der Zellen
zu beobachten, entweder aufgrund des Hinzufügens des zukünftigen
Arzneimittels alleine oder aufgrund der Wirkung von hinzugefügten Mengen
des bekannten Gewichtsmodulators Leptin.
-
Wie
zuvor festgestellt hat die molekulare Klonierung des hier beschriebenen
OB-R-Gens zur Identifikation
einer Klasse von Materialien geführt,
welche auf der molekularen Ebene wirken, um das Säugetier-Körpergewicht
zu modulieren. Die Entdeckung der wie hier offenbarten Modulatoren
hat wichtige Folgen für
die Diagnose und Behandlung von Ernährungsstörungen, einschließlich von,
aber nicht beschränkt
auf, Fettleibigkeit, Gewichtsverlust, welcher mit Krebs verbunden
ist, und der Behandlung von Krankheiten, die mit Fettleibigkeit
verbunden sind, wie Bluthochdruck, Herzkrankheit und Typ II-Diabetes.
Zusätzlich
gibt es mögliche landwirtschaftliche
Verwendungen für
das Genprodukt in Fällen,
in denen gewünscht
werden könnte,
das Körpergewicht
von Tieren zu modulieren. Die Diskussion, die mit spezifischer Bezugnahme
auf das OB-R-Gen folgt, hat allgemeine Anwendbarkeit auf die Klasse
der Modulatoren, welche einen Teil der vorliegenden Offen barung
umfassen, und es sollte ihr daher eine solche Breite und ein Umfang
der Interpretation gewährt
werden.
-
In
einer bestimmten Ausführungsform
kann die funktionelle Aktivität
des OB-R-Polypeptids
transgen überprüft werden.
Das OB-R-Gen kann in Komplementationsstudien verwendet werden, welche
transgene Mäuse
einsetzen. Transgene Vektoren, einschließlich viraler Vektoren, oder
Kosmid-Klone (oder Phagen-Klone),
welche dem Wildtyp-Locus des Kandidatengens entsprechen, können unter
Verwendung des isolierten OB-R-Gens konstruiert werden. Kosmide
können
unter Verwendung veröffentlichter
Verfahren in transgene Mäuse
eingeführt
werden [Jaenisch, Science, 240: 1468–1474 (1988)]. Die Konstrukte
werden in befruchtete Eier eingeführt, welche aus einer untereinander
durchgeführten
Kreuzung (engl.: intercross) zwischen F1-Nachkommen eines C57BL/6J
db/db X DBA intercross abgeleitet wurden. Der Genotyp an den db-Loci
in transgenen Kosmid-Tieren
kann durch Typisieren von Tieren mit eng verbundenen RFLPs oder
Mikrosatelliten bestimmt werden, welche die Mutation flankieren
und welche zwischen den Vorläuferstämmen polymorph
sind. Eine Komplementation wird gezeigt werden, wenn ein bestimmtes
Konstrukt ein genetisch fettleibiges F2-Tier (wie durch die RFLP-Analyse
gezeigt) mager und nicht diabetisch macht. Unter diesen Umständen wird
ein endgültiger
Beleg der Komplementation erfordern, dass das db/db-Tier, welches
das Transgen trägt,
mit den db/db-Ovartransplantaten gepaart wird. In dieser Kreuzung
werden alle N2-Tiere, welche das Transgen nicht tragen, fettleibig
und insulinresistent/diabetisch sein, während jene, welche das Transgen
tragen, mager sein werden und normale Glucose- und Insulinkonzentrationen
im Plasma aufweisen werden. In einem genetischen Sinn wirkt das
Transgen als eine Suppressormutation.
-
Alternativ
können
OB-R-Gene durch Überprüfen ihrer
phänotypischen
Wirkungen getestet werden, wenn sie in Antisense-Orientierung in
Wildtyp-Tieren exprimiert werden. In diesem Ansatz wird die Expression des
Wildtyp-Allels unterdrückt,
was zu einem mutierten Phänotyp
führt.
Die RNA-RNA-Doppelhelixbildung (antisensesense) verhindert eine
normale Handhabung der mRNA, was zu einer teilweisen oder vollständigen Beseitigung
der Wildtyp-Genwirkung führt.
Diese Technik wurde verwendet, um die TK-Synthese in Gewebekultur zu
inhibieren, und um Phänotypen
der Krüppel-Mutation
in Drosophila und die Shiverer-Mutation in Mäusen herzustellen [Izant et
al., Cell, 36: 1007–1015
(1984), Green et al., Annu. Rev. Biochem., 55: 569–597 (1986), Katsuki,
et al., Science, 241: 593–595
(1988)]. Ein wichtiger Vorteil dieses Ansatzes ist, dass nur ein
kleiner Abschnitt des Gens für
eine wirksame Inhibition der Expression der gesamten verwandten
mRNA exprimiert zu werden braucht. Das Antisense-Transgen wird unter
die Kontrolle seines eigenen Promotors oder eines anderen Promotors
gebracht, welcher in dem richtigen Zelltyp exprimiert wird, und
wird strangaufwärts
von der SV40-polyA-Stelle platziert. Dieses Transgen kann verwendet
werden, um transgene Mäuse
zu erzeugen. Transgene Mäuse
können
ebenfalls gepaarte Ovartransplantate sein, um zu testen, ob ob-Heterozygote
sensibler auf die Wirkungen des Antisense-Konstrukts sind.
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Langfristig
ist das OB-R-Genprodukt (das OB-R-Polypeptid oder -Protein) zum
Identifizieren kleiner Molekülagonisten
und -antagonisten geeignet, welche seine Aktivität beeinflussen.
-
Verschiedene
Begriffe, welche innerhalb dieser Spezifikation verwendet werden,
sollen die hier, zum Beispiel unten, dargelegten Definitionen aufweisen.
-
Der
Begriff "Körpergewichtsmodulator", "Modulator", "Modulatoren" und irgendwelche
Varianten, welche nicht spezifisch ausgeführt sind, können hier austauschbar verwendet
werden und betreffen, wie sie innerhalb der vorliegenden Anmeldung
und den Ansprüchen
verwendet werden, in einem Fall sowohl Nukleotide, als auch proteinartiges
Material, wobei letzteres sowohl einzelne als auch mehrere Proteine
einschließt.
Spezifischer erstrecken sich die zuvor erwähnten Begriffe auf die Nukleotide
und die DNA, welche die hier beschriebenen Sequenzen aufweist und
in den SEQ ID NR: 1, 3, 5, 7 und 9 dargestellt sind. Ebenso sind
die Proteine, welche die hier beschriebenen Aminosäure-Sequenzdaten
aufweisen und in den SEQ ID NR: 2, 4, 6, 8 und 10 dargestellt werden,
ebenso eingeschlos sen, wie es das Aktivitätsprofil ist, welches bezüglich aller Materialien,
sowohl hier, als auch in den Ansprüchen, dargestellt ist.
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Eine
spezifische Bindung an Leptin bedeutet, dass Leptin ein Ligand für OB-R ist,
da dieser Begriff verwendet wird, um die Liganden-Rezeptor-Bindung
zu beschreiben. Im Allgemeinen wird eine solche Bindung eine Affinität aufweisen,
die durch eine Assoziationskonstante von größer als 1 × 107M–1,
vorzugsweise größer als
1 × 108M–1 und weiter bevorzugt
größer als
1 × 109M–1 dargestellt ist. Die
genaue Assoziationskonstante kann jedoch variieren.
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Eine
Homologie mit gp130 betrifft die Konservierung von Resten, insbesondere
von Cysteinresten, Motiven und anderen wichtigen Resten. Der Begriff "gp130" wird hier verwendet,
um im Allgemeinen die Klasse 1-Cytokinrezeptor-Familie zu bezeichnen,
insbesondere den Interleukin-6(IL-6)-Rezeptor, den Granulozytenkolonie-stimulierenden
Faktor(G-CSF)-Rezeptor, den ziliären
neurotrophen Faktor(CNTF)-Rezeptor und den Leukämie inhibierenden Faktor(LIF)-Rezeptor.
-
Zusätzlich werden
Nukleotide, welche eine im Wesentlichen äquivalente oder veränderte Aktivität zeigen,
ebenso eingeschlossen, einschließlich von im Wesentlichen ähnlichen
Analoga und allelischen Variationen. Ebenso werden Proteine, welche
eine im Wesentlichen äquivalente
oder veränderte
Aktivität
zeigen, einschließlich
von Proteinen, welche absichtlich modifiziert wurden, wie zum Beispiel
durch stellengerichtete Mutagenese oder unbeabsichtigt durch Mutationen
in Wirten, welche die Modulatoren herstellen, ebenso eingeschlossen.
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Der
Begriff "Allelvarianten" betrifft das entsprechende
Gen in verschiedenen Individuen, das Punktmutationen aufweisen kann.
Zum Beispiel stellen die verschiedenen ob-Mutationen Allelvarianten
von OB-R dar.
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Der
Begriff "homolog" oder "Homologa" in all seinen grammatikalischen
Formen schließt
spezifisch das entsprechende Gen oder Protein aus einer anderen
Art ein. In einer spezifischen Ausführungsform ist ein Homolog
des Mäuse-OB-R
humaner OB-R. Der Begriff kann ebenfalls Gene oder Proteine einschließen, welche
mutiert oder verändert
sind, z. B. durch Substitution von Aminosäurerest-Varianten von einer
Art in das Polypeptid einer anderen, um einem analogen Gen oder
Protein zu entsprechen, als ob es von einer anderen Art ist. Wie
es im Stand der Technik gut bekannt ist, können homologe Gene einfach
durch Sequenzähnlichkeit, Hybridisierung
mit Sonden, welche spezifisch für
das Gen in einer anderen Art sind, Nachweis durch eine PCR-Analyse
unter Verwendung von Primern für
eine andere Art oder durch Kartieren auf eine syntenische Lage auf
dem Chromosom identifiziert werden, um nur einige solcher Verfahren
zu erwähnen.
Eine Proteinhomologie kann durch Antikörper-Kreuzreaktivität, ein ähnliches
Protease-Spaltprofil, vergleichbare/s Molekulargewicht und isoelektrische
Punkte und eine ähnliche
Sekundär-
oder Tertiärstruktur
nachgewiesen werden, um einige der gut bekannten Tests für homologe
Proteine zu erwähnen.
-
Der
Begriff "im Wesentlichen ähnlich", so wie hier in
Bezug auf Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen
verwendet, bedeutet mindestens 50% Sequenzähnlichkeit, vorzugsweise mindestens
60% Sequenzähnlichkeit,
weiter bevorzugt mindestens 70% Sequenzähnlichkeit, noch weiter bevorzugt
mindestens 80% Sequenzähnlichkeit
und am meisten bevorzugt mindestens 90% Sequenzähnlichkeit.
-
Der
Begriff "Gen", so wie hier verwendet,
betrifft eine Nukleinsäure,
wie DNA, welche bei Expression für
ein Protein kodiert. Wenn es nicht anders angegeben ist, kann Gen
mRNA, cDNA oder genomische DNA einschließen.
-
Eine
Zusammensetzung, welche "A" umfasst (wobei "A" ein einzelnes Protein, DNA-Molekül, ein Vektor,
eine rekombinante Wirtszelle, usw. ist), ist im Wesentlichen frei
von "B" (wobei "B" ein oder mehrere kontaminierende Proteine,
DNA-Moleküle, Vektoren,
usw. umfasst, aber racemische Formen von A ausschließt), wenn
mindestens 75 Gew.-% der Proteine, DNA, Vektoren (abhängig von
der Kategorie der Spezies, zu welcher A und B gehören) in
der Zusammensetzung "A" sind. Vorzugsweise
umfasst "A" mindestens ungefähr 90 Gew.-%
der A + B- Spezies
in der Zusammensetzung, am meisten bevorzugt mindestens ungefähr 99 Gew.-%. Es
ist ebenfalls bevorzugt, dass eine Zusammensetzung, welche im Wesentlichen
frei von einer Kontamination ist, nur eine einzelne Molekulargewichtsspezies
enthält,
welche die Aktivität
oder die Eigenschaft der Spezies von Interesse aufweist.
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Ei "BAC" ist ein künstliches
bakterielles Chromosom (für
engl.: bacterial artificial chromsome), "STS" betrifft
eine sequenzmarkierte Stelle (für
engl.: sequence tagged site), ein "YAC" ist
ein künstliches
Hefechromosom (für
engl.: yeast artificial chromsome). Andere Begriffe haben die Standardbedeutungen
welche gewöhnlich
im Stand der Technik vorgesehen sind.
-
Die OB-R-Polypeptide
-
Die
Begriffe "Protein", was das natürlich vorkommende
Polypeptid betrifft, und "Polypeptid" werden hier bezüglich des
OB-R-Genprodukts und Varianten davon austauschbar verwendet. Insbesondere
betrifft OB-R irgendwelche der Spleißformen des OB-R(DB)-Genprodukts,
wie das Produkt mit zwei JAK-Bindungsboxen in der cytoplasmatischen
Domäne,
das Produkt mit nur einer JAK-Bindungsbox in der cytoplasmatischen
Domäne,
das Produkt ohne Boxen und das sezernierte (lösliche) Produkt, ist aber nicht
darauf beschränkt.
Der Begriff OB-R betrifft ebenfalls verschiedene Spleißformen
mit divergenten N-terminalen Aminosäuresequenzen.
-
Der
Begriff OB-R umfasst spezifisch verschiedene Spleißformen
des Polypeptids, einschließlich
der Folgenden, aber nicht darauf beschränkt:
Spleißform | Eigenschaften | Spezifische
Ausführungsform |
OB-Ra | Transmembranprotein
mit einer "Box 1", aber ohne "Box 2", von welchem erwartet
wird, dass es Leptin bindet, aber nicht direkt die Signaltransduktion über JAKs
vermittelt. Aufgebaut aus einer extrazellulären Domäne und einer verkürzten cytoplasmatischen Domäne. Der
N-Terminus divergiert von der veröffentlichten OB-R-Sequenz strangaufwärts von Cys88. | SEQ
ID NR: 2 |
OB-Rb | Transmembranprotein,
von welchen erwartet wird, dass es einen Leptin-Signalweg im Hypothalamus und
anderen Zellen vermittelt, es enthält eine größere cytoplasmatische Domäne, welche
sowohl eine "Box
1"-, als auch eine "Box 2"-Stelle enthält. Der N-terminale Abschnitt
scheint verkürzt
zu sein und divergiert von der veröffentlichten OB-R-Sequenz strangaufwärts von
Pro664 | SEQ
ID NR: 4 |
OB-Rc | Entspricht
OB-Rb mit einem Tripeptidrest C-terminal zu
Lys889, eher als der längeren Sequenz, keine "Box 2"-Stelle. | SEQ
ID NR: 6 |
OB-Rd | Entspricht
dem veröffentlichten
OB-R mit einer unterschiedlichen elf Aminosäuren langen Sequenz C-terminal
von Lys889. | SEQ
ID NR: 8 |
OB-Re | Löslicher/sezernierter
Rezeptor mit einer Leptin-Bindungsdomäne. Ihm fehlt eine Transmembran-
oder cytoplasmatische Domäne,
aber er umfasst eine große
extrazelluläre
Domäne.
Entspricht dem veröffentlichten
OB-R bis His796, wo er divergiert. | SEQ
ID NR: 10 |
-
Der
Begriff OB-R umfasst spezifisch Spleißvarianten, welche verschiedene
Elemente aus den oben erwähnten
Varianten einschließen,
z. B., wie oben beschrieben.
-
Insbesondere
ist die vorliegende Offenbarung auf OB-R gerichtet, bei dem die
N-terminale Signalsequenz
gespalten ist. In einer Ausführungsform
sind die Aminosäurereste
1–22 abgespalten.
In einer anderen Ausführungsform
sind die Aminosäurereste
1–27 abgespalten.
-
Wie
oben erwähnt
schließen
in spezifischen Ausführungsformen
die Polypeptide, wie sie hier offenbart werden, jene ein, welche
die Aminosäuresequenzen
aufweisen, die hier dargelegt sind, z. B. die SEQ ID NR: 2, 4, 6,
8 und 10. Der Begriff schließt
weiterhin Polypeptide ein, welche mit konservativen Aminosäuresubstitutionen
modifiziert sind, sowie biologisch aktive Fragmente, Analoga und
Derivate davon. In noch einer anderen Ausführungsform schließt der Begriff
Polypeptide ein, in welchem ein oder mehrere Cystein-Rest/e oder Cystein-Paar/e
mit Serin oder einem ähnlichen
polaren oder neutralen Aminosäurerest,
wie, aber nicht nötigerweise
beschränkt
auf, Threonin, Methionin oder Alanin ersetzt ist/sind.
-
Der
Begriff "biologisch
aktiv" wird hier
verwendet, um eine spezifische Wirkung des Polypeptids zu betreffen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die spezifische Bindung, z. B. an Leptin, einen Anti-OB-R-Antikörper oder
ein anderes Erkennungsmolekül,
die Aktivierung von Signaltransduktionswegen auf einer molekularen
Ebene und/oder die Induktion (oder Inhibition durch Antagonisten)
von physiologischen Wirkungen, welche durch das native Leptin in
vivo vermittelt werden. OB-R-Polypeptide, einschließlich von
Fragmenten, Analoga und Derivaten können synthetisch hergestellt
werden, z. B. unter Verwendung der gut bekannten Techniken der Festphasen-
oder Lösungsphasen-Peptidsynthese.
Vorzugsweise werden synthetische Festphasentechniken eingesetzt.
Alternativ können
OB-R-Polypeptide,
wie hier offenbart, unter Verwendung gut bekannter gentechnischer
Techniken, wie infra beschrieben, hergestellt werden. In noch einer
anderen Ausführungsform
kann die lösliche
Form des OB-R-Polypeptids gereinigt werden, z. B. durch eine Immunaffinitätsreinigung,
aus einer biologischen Flüssigkeit,
wie, aber nicht beschränkt
auf, Plasma, Serum oder Urin, vorzugsweise humanes Plasma, Serum
oder Urin und weiter bevorzugt von einem Individuum, welches das
Polypeptid überexprimiert.
-
Die
Struktur des OB-R-Polypeptids, vorzugsweise des humanen OB-R-Polypeptids kann
durch verschiedene Verfahren, welche im Stand der Technik bekannt
sind, analysiert werden. Die Proteinsequenz kann durch eine Hydrophilizitätsanalyse
charakterisiert werden (z. B. Hopp et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 78: 3824 (1981)]. Ein Hydrophilizitätsprofil kann verwendet werden,
um die hydrophoben und hydrophilen Regionen des OB-R-Polypeptids
zu identifizieren, welche Regionen, die im Inneren des gefalteten
Polypeptids verborgen sind, die Transmembrandomäne und Regionen, welche auf
der Außenseite
des Polypeptids zugänglich sind,
anzeigen können.
Zusätzlich
kann ebenfalls eine Sekundärstrukturanalyse
(z. B. Chou et al., Biochem., 13: 222 (1974)] durchgeführt werden,
um Regionen des OB-R-Polypeptids zu identifizieren, welche spezifische Sekundärstrukturen
annehmen. Eine Manipulation der vorhergesagten oder bestimmten Struktur,
einschließlich
der Sekundärstrukturvorhersage,
kann unter Verwendung von Computer-Softwareprogrammen erreicht werden,
welche im Stand der Technik verfügbar
sind.
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Durch
Bereitstellen einer häufigen
Quelle des rekombinanten OB-R-Polypeptids ermöglicht die vorliegende Offenbarung
eine quantitative strukturelle Bestimmung des Polypeptids. Insbesondere
wird ausreichend Material für
eine kernmagnetische Resonanz(NMR)-, Infrarot(IR)-, Raman- und Ultraviolett(UV)-,
insbesondere eine zirkulare Dichroismus(CD)-, spektroskopische Analyse
bereitgestellt. Insbesondere eine NMR stellt eine sehr leistungsstarke
Strukturanalyse von Molekülen
in Lösung
bereit, was ihrer nativen Umgebung stärker näher kommt [Marion et al., Biochim.
Biophys. Res. Comm. 113: 967–974
(1983), Bar et al., J. Magn. Reson., 65: 355–360 (1985), Kimura et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci USA, 77: 1681–1685 (1980)]. Andere Verfahren
der Strukturanalyse können
ebenfalls eingesetzt werden. Diese schließen Röntgenkristallographie ein, sind
aber nicht darauf beschränkt
[Engstom, Biochem. Exp. Biol., 11: 7–13 (1974)]. In einem bevorzugten
Aspekt wird entweder eine lösliche
Form oder eine membranbindende Form von OB-R mit Leptin kokristallisiert, um
strukturelle Information über
beide Moleküle
bereitzustellen. In einem weiter bevorzugten Ausführungsform wird
OB-R oder lösliches
OB-R, welchem eine oder mehrere Cystein-Vernetzung/en fehlt/en,
verwendet, um Kristalle oder Kokristalle mit Leptin zu bilden.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
kann ein Analogon des OB-R-Polypeptids getestet werden, um zu bestimmen,
ob es mit einem Antikörper,
welcher spezifisch für
das native OB-R-Polypeptid oder spezifisch für Fragmente davon ist, kreuzreagiert.
Der Grad der Kreuzreaktivität
stellt Information über
strukturelle Homologie oder Ähnlichkeit
der Proteine bereit, oder über
die Zugänglichkeit
von Regionen, welche Abschnitten des Polypeptids entsprechen, die
verwendet wurden, um Fragment spezifische Antikörper zu erzeugen.
-
Fragmente des OB-R-Polypeptids
-
In
einer besonderen Ausführungsform
umfasst die vorliegende Offenbarung, dass natürlich vorkommende Fragmente
oder verkürzte
Formen des OB-R-Polypeptids wichtig sein können. Wie oben erwähnt wurde,
wurde eine große
Anzahl von Spleißformen
von OB-R gefunden. Daher umfasst die vorliegende Offenbarung eine
natürlich
vorkommende lösliche
Form des OB-R, sowie integrale Membranformen, welche 0, 1 oder 2
JAK-Box-Konsensusstellen aufweisen. Zusätzlich zu den natürlich vorkommenden
Spleißisoformen
des Polypeptids sieht die vorliegende Offenbarung weiterhin rekombinant
modifizierte Isoformen vor, z. B. durch Deletion von einer oder
mehreren der cytoplasmatischen Domäne, der cytoplasmatischen Konsensusdomäne von der
Transmembrandomäne
bis zu Lysin 889, der Box 1 oder Box 2 oder von beiden Regionen,
der cytoplasmatischen Domäne
C-terminal von Lysin 889, der Transmembrandomäne, der Liganden-Bindungsdomäne, der
extracytoplasmatischen Domäne
oder Abschnitten davon.
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Die
vorliegende Offenbarung umfasst spezifisch lösliche verkürzte Formen von OB-R, welchen
eine Transmembrandomäne
und eine cytoplasmatische Domäne
fehlen. In einer spezifischen Ausführungsform ist das OB-R-Fragment
OB-Re. In noch weiteren Ausführungsformen
entspricht ein OB-R-Fragment, wie hier offenbart, dem N-terminalen
Abschnitt von OB-Re, welcher Leptin bindet, z. B. OB-R von ungefähr Leu123
bis ungefähr
Val331, dem C-terminalen Abschnitt von OB-Re, welcher Leptin bindet, z. B. OB-R
von ungefähr Tyr420
bis ungefähr
Pro641, einem Protein, welches den N- und C-terminalen Abschnitt
von OB-Re aufweist, welcher Leptin mit sehr hoher Affinität bindet,
z. B. OB-R von ungefähr
Ser118 oder Leu123 bis ungefähr Pro641.
-
OB-R-Polypeptidchimären
-
Eine
oder mehrere der Spleißformen
der cytoplasmatischen Domäne
können
in einem chimären
Konstrukt mit einer anderen Liganden bindenden Domäne verwendet
werden, um eine Leptinbindung künstlich
zu signalisieren [z. B. Capon et al.,
U.S.
Patent Nr. 5,359,064 , erteilt am 25. Oktober 1994, Sanchez
et al., J. Exp. Med., 178, 1049 (1993), Burkhardt et al., Mol. Cell.
Biol., 14: 1095, Internationale Patentpublikationen
WO 96/23814 ,
WO 96/23881 und
WO 96/24671 , Kotenko et al., J. Biol.
Chem. 271: 17174 (1996)]. In einer anderen Ausführungsform kann die extracytoplasmatische
(Leptin bindende) Domäne
mit einer unterschiedlichen cytoplasmatischen Signaltransduktionsdomäne verbunden
werden oder alternativ mit einer Glykosyl-Phospatidylinositol-Linkerdomäne, um eine
Aktivierung der Zellen über
gp130 bereitzustellen.
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Analoge des OB-R-Polypeptids
-
Die
vorliegende Offenbarung umfasst spezifisch eine Präparation
von Analoge des OB-R-Polypeptids, welche dadurch gekennzeichnet
sind, dass sie zu einer biologischen Aktivität des OB-R-Polypeptids in der Lage
sind, z. B. zum Binden an Leptin oder an einen Anti-OB-R-Antikörper. In
einer Ausführungsform
fördert das
Analogon die OB-R-Aktivität.
Vorzugsweise ist ein OB-R-Agonist wirksamer als das native Protein.
Zum Beispiel kann ein OB-R-Agonistenanalogon mit größerer Affinität an Leptin
binden, was das Signal verstärkt. Ein
solches Analogon kann insbesondere für eine Gentherapie gewünscht sein,
wo eine erhöhte
Signaltransduktionswirksamkeit irgendeinen Mangel in der Menge der
Rezeptorexpression kompensieren kann. In einer anderen Ausführungsform
wirkt das Analogon der OB-R- Aktivität entgegen.
Zum Beispiel kann ein OB-R-Analogon, welches an Leptin bindet und
die Leptinbindung an einen signaltransduktionskompetenten OB-R inhibiert,
kompetitiv die Bindung von nativem OB an den Rezeptor inhibieren,
was die Leptinaktivität
in vivo vermindert. Ein solches OB-R-Antagonistenanalogon ist vorzugsweise
eine lösliche
Form des OB-R.
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In
einer Ausführungsform
ist ein Analogon des OB-R-Polypeptids das OB-R-Polypeptid, welches durch Substitution
von Aminosäuren
an Positionen des Polypeptids verändert ist, welche nicht essenziell
für die
Struktur oder Funktion sind. Da erwartet wird, dass das humane OB-R-Polypeptid
in der Maus biologisch aktiv ist, wird zum Beispiel eine Substitution
von divergenten Aminosäureresten
in der humanen Sequenz, verglichen mit der Mäuse-Aminosäuresequenz wahrscheinlich geeignete
Analoga des OB-R-Polypeptids ergeben. Zum Beispiel könnten die
folgenden Reste im humanen OB-R [die Nummerierung der humanen OB-R-Aminosäuren verwendet
die Nummerierungskonvention, welche in Tartaglia et al., Cell, 83:
1263 (1995) angewendet wird] mit einem divergenten Mäuserest
substituiert werden, welcher an dieser Position gefunden wird, oder
mit einer nicht konservativen Aminosäuresubstitution, wie eine oder
mehrere von: Phe für
Ser36, Asp für Tyr44,
Ser für
Leu49, Pro für Ser54,
Leu für
Ser60, Ala für His63,
Ala für
Thr66, Ala für Pro70,
Ile für
Thr77, Tyr für His78,
Pro für
Ser80, Gly für Arg92,
Gly für
Asp96, Thr für Ala103 oder
Ile106, Ser für Leu118,
Gly für
Asp124, Thr für Lys138,
Pro für
Ser146, Asp für Val164,
Leu für
Gln177, Asp für Gly179,
Gly für
Glu192, Deletion für Cys193,
His für Leu197, Ser für Ile221,
Leu für
Asn233, Leu für Ser273,
Deletion für
Thr278, Ala für Asp285,
Glu für
Lys286, Ser für Gly310, Arg
für Met370, Ile für Ser379,
Ser für
Phe394 Ala für Glu417,
Gly für
Glu459, Ser für Ile476,
Thr für
Ile482, Thr für Ile551, His
für Tyr586, Lys für Ile648,
Ala für
Ser686, His für Cys687,
Thr für
Ile759, Ile für Asn776,
Asp für
Gly781, Gly für Glu782, Gly
für Ser827, Ala für Asp832,
Arg für
Pro892, Thr für Glu893,
Asp für
Thr894 oder Leu für Glu896.
-
Ebenfalls
durch die vorliegende Offenbarung eingeschlossen sind Analoga, welche
konservative Aminosäuresubstitutionen
umfassen. Zum Beispiel können
eine oder mehrere Aminosäurereste
innerhalb der Sequenz durch eine andere Amino säure mit einer ähnlichen
Polarität,
welche als ein funktionelles Äquivalent wirkt,
substituiert werden, was zu einer stillen Veränderung führt. Substituenten für eine Aminosäure innerhalb der
Sequenz können
aus anderen Mitgliedern der Klasse ausgewählt werden, zu welcher die
Aminosäure
gehört.
Zum Beispiel schließen
die nicht polaren (hydrophoben) Aminosäuren Alanin, Leucin, Isoleucin,
Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin ein. Die polaren
neutralen Aminosäuren
schließen
Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin
ein. Die positiv geladenen (basischen) Aminosäuren schließen Arginin, Lysin und Histidin
ein. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren schließen Asparaginsäure und
Glutaminsäure
ein. In einigen Fällen
kann eine polare Aminosäure
mit einer anderen substituiert werden, um die lokale Hydrophilizität zu erhalten,
wahrscheinlicher wird eine Substitution benötigt, welche die Ladung erhält oder
wenigstens nicht die entgegengesetzte Ladung einführt. Von
solchen Veränderungen
wird nicht erwartet, dass sie das sichtbare Molekulargewicht, wie
durch eine Polyacrylamid-Gelelektrophose bestimmt, oder den isoelektrischen
Punkt beeinflussen.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
können
Aminosäurereste
mit Resten substituiert werden, um Analoga des OB-R-Polypeptids
zu bilden, welche eine verstärkte
Neigung zum Bilden von Sekundärstrukturen zeigen,
oder welche stabilere Sekundärstrukturen
bilden. Zum Beispiel würde
eine α-Helix-Struktur
bevorzugt werden, wenn Glu, Ala, Leu, His, Trp als Substituenten
für Aminosäurereste
eingeführt
werden, die im nativen OB-Polypeptid gefunden werden. Vorzugsweise
werden konservative Aminosäuresubstitutionen
eingesetzt, z. B. Substituieren von Asparaginsäure mit Glutaminsäure/n (Glu),
Substituieren von Isoleucin/en mit Leucin, Substituieren von Glycin
oder Valin oder irgendeiner divergenten Aminosäure (d. h. einer Aminosäure, welche nicht
zwischen OB-R von verschiedenen Arten konserviert ist) mit Alanin
(z. B. Serin an Position 273 des humanen OB-R-Polypeptids mit Alanin), Substituieren
von Arginin oder Lysin mit Histidin und Substituieren von Tyrosin
und/oder Phenylalanin mit Tryptophan. Erhöhen des Grads oder wichtiger
der Stabilität
der α-Helix-Struktur
kann ein OB-R-Analogon mit größerer Aktivität, erhöhter Bindungsaffinität oder längerer Halbwertszeit
ergeben.
-
Ebenfalls
eingeschlossen sind verkürzte
OB-R-Polypeptid-Analoga, welche Struktur bildende, z. B. Helix bildende,
Aminosäurereste
umfassen, um die größere Neigung
von Polypeptidfragmenten zu kompensieren, keine stabile Struktur
auszubilden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist ein Analogon des OB-R-Polypeptids, vorzugsweise das humane OB-R-Polypeptid,
eine verkürzte
Form des Polypeptids. Zum Beispiel wurde bereits gezeigt, dass die
Transmembrandomäne
nicht essenziell ist, da eine natürlich vorkommende Isoform des
Polypeptids durch eine cDNA kodiert wird, welche ein lösliches
Protein exprimiert. Ähnlich
kann es möglich
sein, einige oder alle der divergenten Aminosäurereste in humanem OB-R (verglichen
mit dem Mäuse-OB-R)
zu deletieren. Zusätzlich umfasst
diese Offenbarung das Bereitstellen eines OB-R-Analogons mit der
minimalen Aminosäuresequenz, welche
für eine
biologische Aktivität
nötig ist.
Diese kann einfach bestimmt werden, z. B. durch Testen der Aktivität von Fragmenten
des OB-R auf die Fähigkeit,
an OB-R spezifische Antikörper
zu binden, die Aktivität
des nativen Leptins (durch kompetitive Bindung) zu inhibieren oder
die Aktivität
von nativem Leptin zu fördern.
-
Die
vorliegende Offenbarung umfasst spezifisch das Bereitstellen einer
löslichen
Spleißform
von OB-R, von der angenommen wird, dass sie die Leptinaktivität fördert. Insbesondere
wird angenommen, dass OB-Rd (wie es hier bezeichnet wird) Leptin
bindet und die Leptinbindung an OB-Rb vereinfacht (von welchem angenommen
wird, dass es kompetent für
eine Signaltransduktion ist). Daher scheint sich in dieser Ausführungsform
OB-R analog zu anderen Rezeptorsystemen zu verhalten [Kishimoto
et al., Cell, 76: 253 (1994), Davis et al., Science, 260: 1805 (1993),
Davis et al., Science, 259: 1736 (1993)].
-
Es
wird vom Fachmann erkannt werden, dass die voranstehenden Fragmentgrößen angenähert sind, und
dass zusätzliche
Aminosäuren,
z. B. von eins bis ungefähr
fünf, an
jedem oder an beiden Enden der zitierten verkürzten Analoga oder in das/aus
dem Innere/n des Polypeptids oder von Fragmenten davon eingeschlossen
oder deletiert werden können.
-
Analoga,
wie Fragmente, können
zum Beispiel durch Spaltung des OB-R hergestellt werden, z. B. mit Trypsin,
Chymotrypsin, Pepsin, Papain, thrombolytischen Proteasen, Carboxypeptidase
A, Proteinase K, usw. Andere Analoga, wie Muteine, können durch
Standard-stellengerichtete Mutagenese von Gewichtsmodulator-Peptid kodierenden
Sequenzen hergestellt werden.
-
Screening auf Leptinanaloga
-
Verschiedene
Screeningtechniken sind im Stand der Technik zum Screenen auf Analoga
von Polypeptiden bekannt. Verschiedene Chemikalien-Bibliotheken
sind verfügbar.
Folglich umfasst die vorliegende Offenbarung das Screenen solche
Bibliotheken, z. B. Bibliotheken synthetischer Verbindungen, welche über die Jahre
der Forschung erzeugt wurden, Bibliotheken natürlicher Verbindungen und kombinatorische
Bibliotheken, wie sie detaillierter infra beschrieben werden, auf
Analoga von Leptin. Diese Offenbarung umfasst das Screenen solcher
Bibliotheken auf Verbindungen, die an OB-R binden, entweder in löslichen
oder Transmembranformen. Vorzugsweise fördern solche Moleküle die Signaltransduktion
durch OB-R oder wirken ihr entgegen. Daher umfasst die vorliegende
Offenbarung Screens auf kleine Molekülliganden oder Ligandenanaloga und
Imitatoren, sowie Screens auf natürliche Liganden, welche an
aktivierten OB-Rezeptor in vivo binden und ihn fördern oder ihm entgegenwirken.
-
Kenntnis
der Primärsequenz
des Rezeptors und die Ähnlichkeit
dieser Sequenz mit Proteinen bekannter Funktion kann einen anfänglichen
Hinweis auf die Agonisten oder Antagonisten des Proteins bereitstellen. Die
Identifikation und das Screening von Antagonisten werden weiterhin
durch Bestimmen struktureller Eigenschaften des Proteins vereinfacht,
z. B. unter Verwendung von Röntgenkristallographie,
Neutronenbeugung, kernmagnetischer Resonanzspektrometrie und an deren
Techniken zur Strukturbestimmung. Diese Techniken stellen das vernünftige Design
oder die Identifikation von Agonisten und Antagonisten bereit.
-
Ein
anderer Ansatz verwendet rekombinante Bakteriophagen, um große Bibliotheken
herzustellen. Unter Verwendung des "Phagenverfahrens" [Scott et al., Science, 249: 386–390 (1990),
Cwirla et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 87, 6378–6382 (1990),
Devlin et al., Science, 249: 404–406 (1990)] können sehr
große Bibliotheken
konstruiert werden (10
6–10
8 chemische
Einheiten). Ein zweiter Ansatz verwendet hauptsächlich chemische Verfahren,
von welchen das Geysen-Verfahren [Geysen et al., Molecular Immunology,
23: 709–715 (1986),
Geysen et al., J. Immunologic Method, 102: 259–274 (1987)] und das derzeitige
Verfahren von Fodor et al., Science, 251: 767–773 (1991) Beispiele darstellen.
Andere Referenzen [Furka et al., 14. International Congress of Biochemistry,
Volume 5, Abstract FR: 013 (1988), Furka, Int. J. Peptide Protein
Res., 37: 487–493 (1991),
Houghton (
U.S. Patent Nr. 4,631,211 ,
erteilt im Dezember 1986) und Rutter et al. (
U.S. Patent Nr. 5,010,175 , erteilt
am 23. April 1991)] beschreiben Verfahren, um ein Gemisch aus Peptiden,
welche als Agonisten oder Antagonisten getestet werden können, herzustellen.
-
In
einem anderen Aspekt können
synthetische Bibliotheken [Needels et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 90: 10700–10704
(1993), Lam et al., Internationale Patentveröffentlichung Nr.
WO 92/00252 , Kocis et al., Internationale
Patentveröffentlichung
Nr.
WO 94/28028 ] und
desgleichen verwendet werden, um auf OB-Rezeptor-Liganden, wie hier offenbart,
zu screenen.
-
Insbesondere
können
Assays für
das Binden eines löslichen
Liganden an Zellen, welche rekombinante Formen der OB-Rezeptor-Ligandenbindungsdomäne exprimieren,
durchgeführt
werden. Die löslichen
Liganden können
einfach als rekombinantes oder synthetisches Leptin-Polypeptid bereitgestellt
werden.
-
Das
Screening kann mit rekombinanten Zellen durchgeführt werden, welche den OB-Rezeptor
exprimieren oder alternativ unter Verwendung von gereinigtem Re zeptorprotein,
welches z. B. rekombinant hergestellt wurde, wie oben beschrieben.
Zum Beispiel kann die Fähigkeit
von markiertem, löslichem
oder gelöstem OB-Rezeptor, welcher
den Liganden-Bindungsabschnitt des Moleküls einschließt, einen
Liganden zu binden, verwendet werden, um Bibliotheken zu screenen,
wie in den voranstehenden Referenzen beschrieben wurde.
-
Derivate von OB-Polypeptiden
-
Im
Allgemeinen kann eine lösliche
Form des vorliegenden Polypeptids durch das Anheften von einem oder
mehreren chemischen Resten an den Polypeptidrest derivatisiert werden.
Die chemisch modifizierten Derivate können weiterhin für eine intraarterielle,
intraperitoneale, intramuskuläre,
subkutane, intravenöse,
orale, nasale, rektale, buccale, sublinguale, pulmonale, topische,
transdermale oder andere Wege der Verabreichung formuliert werden.
Für eine
chemische Modifikation von biologisch aktiven Proteinen wurde gefunden,
dass sie unter bestimmten Umständen
zusätzliche
Vorteile bereitstellen, wie ein Erhöhen der Stabilität und Zirkulationszeit
des therapeutischen Proteins und ein Vermindern der Immunogenizität [siehe
das
U.S. Patent Nr. 4,179,337 ,
Davis et al., erteilt am 18. Dezember 1979, für einen Überblick siehe Abuchowski et
al., "Soluble Polymer-Enzyme
Adducts", in Enzymes
as Drugs, S. 367–383,
Holcenberg und Roberts, Hrsg., Wiley-Interscience, New York, NY (1981)].
Ein Übersichtsartikel,
welcher Proteinmodifikation und Fusionsproteine beschreibt, stellt
Francis, Focus on Growth Factors, 3: 4–10 (1992) dar.
-
Chemische Reste zur Derivatisierung
-
Die
chemischen Reste, welche zur Derivatisierung geeignet sind, können aus
verschiedenen Polymeren, insbesondere wasserlöslichen Polymeren, ausgewählt werden.
Das ausgewählte
Polymer ist vorzugsweise wasserlöslich,
so dass das Protein, an welches es angeheftet ist, in einer wässrigen
Umgebung, wie einer physiologischen Umgebung, nicht präzipitiert.
Apolare Polymere können
jedoch ebenfalls verwendet werden, wenn eine bestimmte Anwendung
von ihrer Verwen dung profitiert, z. B. in einer kontrollierten Freisetzungsmatrix,
in welcher die Zugänglichkeit
für Wasser
beschränkt
ist. Für
eine therapeutische Verwendung der Endprodukt-Präparation wird das Polymer vorzugsweise
pharmazeutisch verträglich
sein. Der Fachmann wird in der Lage sein, das gewünschte Polymer,
basierend auf solchen Überlegungen,
ob das Polymer/Protein-Konjugat therapeutisch verwendet werden wird
und wenn, die gewünschte
Dosierung, Zirkulationszeit, Resistenz gegen Proteolyse und andere Überlegungen,
auszuwählen.
Für die
vorliegenden Proteine und Peptide können diese unter Verwendung
der hier bereitgestellten Assays nachgeprüft werden.
-
Polymermoleküle
-
Das
wasserlösliche
Polymer kann aus der Gruppe, bestehend aus zum Beispiel Polyethylenglykol,
Copolymeren aus Ethylenglykol/Propylenglykol, Carboxymethylcellulose,
Dextran, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Poly-1,3-Dioxolan,
Poly-1,3,6-trioxan, Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, Polyaminosäuren (entweder
Homopolymere oder zufällige
Copolymere) und Dextran oder Poly(n-vinylpyrrolidon)polyethylenglykol, Propylenglykolhomopolymeren,
Polypropylenoxid/Ethylenoxid-Copolymeren, polyoxyethylierten Polyolen und
Polyvinylalkohol, ausgewählt
werden. Polyethylenglykolpropionaldehyd kann beim Herstellen aufgrund seiner
Stabilität
in Wasser Vorteile bereitstellen.
-
Das
Polymer kann irgendein Molekulargewicht aufweisen und kann verzweigt
oder unverzweigt sein. Für
Polyethylenglykol liegt das bevorzugte Molekulargewicht zwischen
ungefähr
2 kDa und ungefähr
100 kDa (wobei der Begriff "ungefähr" darauf hinweist,
dass in Präparationen
von Polyethylenglykol einige Moleküle mehr, einige weniger wiegen
werden, als das angegebene Molekulargewicht) zur Einfachheit in
der Handhabung und bei der Herstellung. Andere Größen können verwendet
werden, abhängig
von dem gewünschten therapeutischen
Profil (z. B. der Dauer der gewünschten
retardierten Freisetzung, der Wirkungen, wenn irgendwelche vorhanden
sind, auf die biologische Aktivität, der Einfachheit in der Handha bung,
des Grades oder des Fehlens der Antigenizität und anderer bekannter Wirkungen
des Polyethylenglykols auf ein therapeutisches Protein oder Analogon).
-
Polymer/Protein-Verhältnis
-
Die
Anzahl der Polypetid-Moleküle,
welche an jedes Polymer angeheftet sind, kann variieren, und der Fachmann
wird in der Lage sein, die Wirkung auf die Funktion festzustellen.
Es kann monoderivatisiert werden, oder es kann eine di-, tri-, tetra-
oder eine Kombination der Derivatisierung bereitgestellt werden,
mit demselben oder verschiedenen chemischen Resten (z. B. Polymere,
wie verschiedene Gewichte von Polyethylenglykolen). Das Verhältnis von
Polymer-Molekülen
zu Protein-(oder Peptid-)Molekülen
wird variieren, wie ihre Konzentrationen im Reaktionsgemisch. Im
Allgemeinen wird das optimale Verhältnis (im Sinne der Wirksamkeit der
Reaktion, so dass es keinen Überschuss
an nicht umgesetztem Protein oder Polymer gibt) durch Faktoren, wie
dem gewünschten
Grad der Derivatisierung (z. B. mono-, di-, tri-, usw.), dem Molekulargewicht
des ausgewählten
Polymers, ob das Polymer verzweigt oder unverzweigt ist und den
Reaktionsbedingungen bestimmt.
-
Anheftung des chemischen Restes
an das Protein
-
Die
Polyethylenglykol-Moleküle
(oder anderen chemischen Reste) sollten an das Protein unter Berücksichtigung
von Wirkungen auf funktionelle oder antigene Domänen des Proteins angeheftet
werden. Es gibt eine Anzahl von Anheftungsverfahren, welche dem
Fachmann zur Verfügung
stehen, z. B. die
EP 0 401 384 (Koppeln
von PEG an G-CSF). Siehe auch Malik et al., Exp. Hematol., 20: 1028–1035 (1992)
(welche von der Pegylierung von GM-CSF unter Verwendung von Tresylchlorid
berichtet). Zum Beispiel kann Polyethylenglykol kovalent über Aminosäurereste über eine
reaktive Gruppe, wie eine freie Amino- oder Carboxylgruppe gebunden
werden. Reaktive Gruppen sind jene, an welche ein aktiviertes Polyethylenglykol-Molekül gebunden werden
kann. Die Aminosäurereste,
welche eine freie Aminogruppe aufweisen, können Lysinreste und die N-terminalen Aminosäurereste
einschließen,
jene, welche eine freie Carboxylgruppe aufweisen, können Asparaginsäurereste,
Glutaminsäurereste
und den C-terminalen Aminosäurerest
einschließen.
Sulfhydrylgruppen können
ebenfalls als reaktive Gruppe zur Anheftung des/der Polyethylenglykol-Moleküls/e verwendet
werden. Bevorzugt für
therapeutische Zwecke ist ein Anheften an eine Aminogruppe, wie
ein Anheften an den N-Terminus oder eine Lysingruppe. Ein Anheften
an Resten, welche wichtig für
die Rezeptorbindung sind, sollte vermieden werden, wenn die Rezeptorbindung
gewünscht
ist.
-
N-terminal chemisch modifizierte
Proteine
-
Es
können
spezifisch N-terminal chemisch modifizierte Proteine gewünscht werden.
Unter Verwendung von Polyethylenglykol als Darstellung der vorliegenden
Zusammensetzungen kann aus einer Vielzahl von Polyethylenglykol-Molekülen (nach
Molekulargewicht, Verzweigung, usw.), dem Verhältnis von Polyethylenglykol-Molekülen zu Protein-(oder
Peptid-)Molekülen
im Reaktionsgemisch, dem Typ der durchzuführenden Pegylierungsreaktion
und dem Verfahren zum Erhalten des ausgewählten N-terminal pegylierten
Proteins ausgewählt
werden. Das Verfahren zum Erhalten der N-terminal pegylierten Präparation
(d. h. das Trennen dieses Restes von anderen monopegylierten Resten,
wenn nötig)
kann durch eine Reinigung des N-terminal pegylierten Materials aus
einer Population von pegylierten Proteinmolekülen stattfinden. Eine selektive
N-terminale chemische Modifikation kann durch eine reduktive Alkylierung
erreicht werden, welche eine differenzielle Reaktivität von verschiedenen
Typen primärer
Aminogruppen (Lysin gegenüber
dem N-Terminus) ausnutzt, die zur Derivatisierung in einem bestimmten
Protein zur Verfügung
stehen. Unter den geeigneten Reaktionsbedingungen wird eine im Wesentlichen
selektive Derivatisierung des Proteins am N-Terminus mit einem Carbonylgruppe
enthaltenden Polymer erreicht. Zum Beispiel kann das Protein selektiv
N-terminal durch Durchführen der
Reaktion bei einem pH-Wert pegyliert werden, welcher es erlaubt,
den Vorteil der pKs-Unterschiede zwischen
den E-Aminogruppen
der Lysinreste und dem der α-Aminogruppe
des N-terminalen Restes des Proteins auszunutzen. Durch eine selektive
Derivatisierung wird die Anhef tung eines wasserlöslichen Polymers an ein Protein
kontrolliert: die Konjugation mit dem Polymer findet hauptsächlich am
N-Terminus des Proteins statt, und es tritt keine erhebliche Modifikation
von anderen reaktiven Gruppen, wie den Lysin-Aminogruppen der Seitenkette, auf. Bei
einer Verwendung der reduktiven Alkylierung kann das wasserlösliche Polymer
vom oben beschriebenen Typ sein und sollte ein einzelnes reaktives
Aldehyd zum Koppeln an das Protein aufweisen. Polyethylenglykolpropionaldehyd,
welches ein einzelnes reaktives Aldehyd enthält, kann verwendet werden.
-
Nukleinsäuren, die mit OB-R-Polypeptid
verbunden sind
-
Wie
oben erwähnt,
ist die vorliegende Offenbarung auf Nukleinsäuren gerichtet, welche OB-R-Polypeptide
kodieren, sowie auf damit verbundene genomische nicht kodierende
Sequenzen 5', 3' und intronisch vom
OB-R-Gen. Daher können
gemäß der vorliegenden
Offenbarung gängige
Molekularbiologie-, Mikrobiologie- und rekombinante DNA-Techniken des
Standes der Technik eingesetzt werden. Solche Techniken sind vollständig in
der Literatur erklärt
[siehe z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
zweite Auflage, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring
Harbor, New York (1989), Glover Hrsg., DNA Cloning: A Practical
Approach, Band I und II, MRL Press, Ltd., Oxford, U.K. (1985), Gait
Hrsg., Oligonucleotide Synthesis, Oxford University Press (1984),
Harnes et al., Hrsg., Nucleic Acid Hybridization, Springer-Verlag (1985),
Harnes et al., Hrsg., Transcription and Translation, Oxford University
Press (1984), Freshney, Hrsg., Animal Cell Culture, Oxford University
Press (1986), Immobilized Cells and Enzymes, IRL Press (1986), Perbal,
A Practical Guide To Molecular Cloning, Wiley, New York (1984)].
Von besonderer Bedeutung für
die vorliegende Offenbarung sind Strategien zum Isolieren, Klonieren,
Sequenzieren, Analysieren und Charakterisieren eines Gens oder einer
Nukleinsäure,
basierend auf den gut bekannten Techniken der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR).
-
Ein "Replikon" ist irgendein genetisches
Element (z. B. ein Plasmid, ein Chromosom, ein Virus), welches als
eine autonome Einheit der DNA-Replikation in vivo wirkt, d. h. in
der Lage zur Replikation unter seiner eigenen Kontrolle ist.
-
Ein "Vektor" ist ein Replikon,
wie ein Plasmid, Phage oder Kosmid, an welches ein anderes DNA-Segment
angeheftet sein kann, um die Replikation des angehefteten Segments
zu bewirken.
-
Eine "Kassette" betrifft ein DNA-Segment,
welches in einen Vektor an spezifischen Restriktionsstellen inseriert
werden kann. Das DNA-Segment kodiert ein Polypeptid von Interesse,
und die Kassette und die Restriktionsstellen werden entworfen, um
eine Insertion der Kassette im richtigen Leserahmen zur Transkription und
Translation sicherzustellen.
-
"Heterologe" DNA betrifft DNA,
welche nicht natürlich
in der Zelle oder in einer chromosomalen Stelle der Zelle vorliegt.
Vorzugsweise schließt
die heterologe DNA ein Gen ein, welches für die Zelle fremd ist.
-
Eine
Zelle wurde mit exogener oder heterologer DNA "transfiziert", wenn eine solche DNA in das Innere
der Zelle eingeführt
wurde. Eine Zelle wurde mit exogener oder heterologer DNA "transformiert", wenn die transfizierte
DNA eine phänotypische
Veränderung
bewirkt. Vorzugsweise sollte die transformierende DNA in chromosomale
DNA integriert (kovalent verbunden) werden, welche das Genom der
Zelle bildet.
-
Ein "Klon" ist eine Population
von Zellen, welche von einer Einzelzelle oder einem gemeinsamen
Vorfahren durch Mitose abgeleitet wurde.
-
Ein "Nukleinsäuremolekül" betrifft die polymere
Phosphatesterform von Ribonukleosiden (Adenosin, Guanosin, Uridin
oder Cytidin, "RNA-Moleküle") oder Desoxyribonukleosiden
(Desoxyadenosin, Desoxyguanosin, Desoxythymidin oder Desoxycytidin, "DNA-Moleküle"), entweder in einzelsträngiger Form
oder als dop pelsträngige
Helix. Doppelsträngige
DNA-DNA-, DNA-RNA- und RNA-RNA-Helices
sind möglich.
Der Begriff Nukleinsäuremolekül, und insbesondere
DNA- oder RNA-Molekül, betrifft
nur die Primär-
und Sekundär-Struktur
des Moleküls
und beschränkt
ihn nicht auf irgendwelche Tertiär-
oder Quartärformen.
Daher schließt
dieser Begriff doppelsträngige
DNA ein, welche inter alia in linearen oder zirkulären DNA-Molekülen (z.
B. Restriktionsfragmenten), Plasmiden und Chromosomen gefunden wird.
Beim Diskutieren der Struktur von bestimmten doppelsträngigen DNA-Molekülen können Sequenzen
hier gemäß der normalen
Konvention des Angebens nur der Sequenz in der 5'- zur 3'-Richtung entlang des nicht transkribierten
Strangs der DNA (d. h. des Strangs mit einer Sequenz, die homolog
zur mRNA ist) beschrieben werden. Ein "rekombinantes DNA-Molekül" ist ein DNA-Molekül, welches
einer molekularbiologischen Manipulation unterzogen wurde.
-
Ein
Nukleinsäuremolekül ist "hybridisierbar" mit einem anderen
Nukleinsäuremolekül, wie einer
cDNA, genomischen DNA oder RNA, wenn eine einzelsträngige Form
des Nukleinsäuremoleküls sich
an das andere Nukleinsäuremolekül unter
den geeigneten Bedingungen der Temperatur und der Ionenstärke der
Lösung
anlagern kann (siehe Sambrook et al., 1989, supra). Die Bedingungen
der Temperatur und der Ionenstärke
bestimmen die "Stringenz" der Hybridisierung.
Für ein
vorläufiges
Screenen auf homologe Nukleinsäuren
können Hybridisierungsbedingungen
niedriger Stringenz, welche einer Tm von
55°C entsprechen,
verwendet werden, z. B. 5 × SSC,
0,1% SDS, 0,25% Milch und kein Formamid oder 30% Formamid, 5 × SSC, 0,5%
SDS. Hybridisierungsbedingungen moderater Stringenz entsprechen
einer höheren
Tm, z. B. 40% Formamid mit 5 × oder 6 × SSC. Hybridisierungsbedingungen
hoher Stringenz entsprechen der höchsten Tm,
z. B. 50% Formamid, 5 × oder
6 SSC. Eine Hybridisierung erfordert, dass die zwei Nukleinsäuren komplementäre Sequenzen
enthalten, obwohl, abhängig
von der Stringenz der Hybridisierung Fehlpaarungen zwischen Basen
möglich
sind. Die geeignete Stringenz zum Hybridisieren von Nukleinsäuren hängt von
der Länge
der Nukleinsäuren
und dem Grad der Komplementarität
ab, Variablen, welche im Stand der Technik gut bekannt sind. Je
größer der
Grad der Ähnlichkeit
oder Homologie zwischen zwei Nukleotidsequenzen ist, desto größer ist
der Wert der Tm für Hybride der Nukleinsäuren, welche
jene Sequenzen aufweisen. Die relative Stabilität (was einer höheren Tm entspricht) von Nukleinsäurehybridisierungen
nimmt in der folgenden Reihenfolge ab: RNA:RNA, DNA:RNA, DNA:DNA.
Für Hybride
mit mehr als 100 Nukleotiden Länge
wurden Gleichungen zum Berechnen der Tm abgeleitet
(siehe Sambrook et al., 1989, supra, 9.50–0.51). Für eine Hybridisierung mit kürzeren Nukleinsäuren, d.
h. Oligonukleotiden, wird die Position der Fehlpaarungen wichtiger,
und die Länge
des Oligonukleotids bestimmt seine Spezifität (siehe Sambrook et al., 1989,
supra, 11.7–11.8).
Eine minimale Länge
für eine
hybridisierbare Nukleinsäure
beträgt
vorzugsweise mindestens ungefähr
10 Nukleotide, weiter bevorzugt mindestens ungefähr 15 Nukleotide, am meisten
bevorzugt beträgt
die Länge
mindestens ungefähr
20 Nukleotide.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform
betrifft der Begriff "Standard-Hybridisierungsbedingungen" eine Tm von
55°C unter
Verwendung von oben dargelegten Bedingungen. In einer bevorzugten
Ausführungsform beträgt die Tm 60°C,
in einer weiter bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Tm 60°C.
-
Eine "homologe Rekombination" betrifft die Insertion
einer fremden DNA-Sequenz eines Vektors in ein Chromosom. Vorzugsweise
zielt der Vektor auf eine spezifische chromosomale Stelle für die homologe
Rekombination ab. Für
eine spezifische homologe Rekombination wird der Vektor ausreichend
lange Regionen der Homologie zu Sequenzen des Chromosoms enthalten,
um eine komplementäre
Bindung und Aufnahme des Vektors in das Chromosom zu erlauben. Längere Regionen
der Homologie und größere Grade
der Sequenzähnlichkeit
können
die Wirksamkeit der homologen Rekombination erhöhen.
-
Eine
DNA "kodierende
Sequenz" ist eine
doppelsträngige
DNA-Sequenz, welche in ein Polypeptid in einer Zelle in vitro oder
in vivo transkribiert und translatiert wird, wenn sie unter die
Kontrolle von geeigneten regulatorischen Sequenzen gebracht wird.
Die Grenzen der kodierenden Sequenz werden durch ein Startcodon
am 5'(Amino)-Terminus
und ein Translations-Stopcodon am 3'(Carboxyl)-Terminus bestimmt. Eine kodierende Sequenz
kann prokaryotische Sequenzen, cDNA aus eukaryotischer mRNA, genomische
DNA-Sequenzen aus eukaryotischer (z. B. Säugetier-) DNA und sogar synthetische
DNA-Sequenzen einschließen,
ist aber nicht darauf beschränkt.
Wenn die kodierende Sequenz für
eine Expression in einer eukaryotischen Zelle vorgesehen ist, werden
gewöhnlich
ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsterminationssequenz
3' von der kodierenden
Sequenz platziert.
-
Isolierung von OB-R kodierenden
und flankierenden Sequenzen
-
Die
von der vorliegenden Offenbarung umfassten Nukleinsäuren schließen Nukleinsäuren ein,
welche bei der Expression Peptide kodieren, wie jene, die in den
SEQ ID NR: 2, 4, 6, 8 und 10 dargelegt sind. Folglich kann, obwohl
spezifische DNA in Bezug auf das OB-R-Gen isoliert und sequenziert
wurde, irgendeine Tierzelle möglicherweise
als Nukleinsäurequelle
für die
molekulare Klonierung eines Gens dienen, welches das Polypeptid,
wie hier offenbart, kodiert. Die DNA kann durch Standardverfahren,
welche im Stand der Technik für klonierte
DNA bekannt sind (z. B. eine DNA "Bibliothek"), durch chemische Synthese, durch cDNA-Klonierung oder durch
die Klonierung von genomischer DNA oder von Fragmenten davon, aufgereinigt
aus der gewünschten
Zelle erhalten werden [siehe zum Beispiel Sambrook et al., 1989,
supra, Glover, 1985, supra]. Aus genomischer DNA abgeleitete Klone
können
regulatorische und intronische DNA-Regionen zusätzlich zu den kodierenden Regionen
enthalten, aus cDNA abgeleitete Klone werden keine Intronsequenzen
enthalten. Was auch immer die Quelle ist, das Gen sollte molekular
in einen geeigneten Vektor zur Vermehrung des Gens kloniert werden.
-
Beim
molekularen Klonieren des Gens aus genomischer DNA kann die genomische
DNA unter Verwendung von Primern amplifiziert werden, welche aus
den cDNA-Sequenzen ausgewählt
wurden. Alternativ werden DNA-Fragmente erzeugt, von denen einige
das gewünschte
Gen kodieren werden. Die DNA kann an spezifischen Stellen unter
Verwendung verschiedener Restriktionsenzyme gespalten werden. Es
kann ebenfalls DNase in der Anwesenheit von Mangan verwendet werden,
um die DNA zu fragmentieren, oder die DNA kann physikalisch geschert
werden, zum Beispiel durch Ultraschallbehandlung. Die linearen DNA-Fragmente können anschließend gemäß der Größe durch
Standardtechniken getrennt werden, einschließlich von, aber nicht beschränkt auf
Agarose- und Polyacrylamid-Gelelektrophorese
und Säulenchromatographie.
-
Sobald
die DNA-Fragmente erzeugt sind, kann eine Identifikation des spezifischen
DNA-Fragments, welches das gewünschte
OB-R-Gen enthält,
in einer Anzahl von Wegen erreicht werden. Wenn zum Beispiel eine
Menge eines Abschnitts eines OB-R-Gens oder seine spezifische RNA
oder ein Fragment davon verfügbar
ist und gereinigt und markiert werden kann, können die erzeugten DNA-Fragmente
durch eine Nukleinsäure-Hybridisierung
mit einer markierten Sonde gescreent werden [Benton et al., Science,
196: 180 (1977), Grunstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 72:
3961 (1975)]. Die vorliegende Offenbarung stellt solche Nukleinsäuresonden
bereit, welche einfach aus den spezifischen hier offenbarten Sequenzen
hergestellt werden können,
z. B. eine hybridisierbare Sonde mit einer Nukleotidsequenz, welche
mindestens einem 10, vorzugsweise einem 15 und weiter bevorzugt
mindestens einem 20 Nukleotid langen Fragment der Sequenzen entspricht, welche
in den SEQ ID NR: 1, 3, 5, 7 und 9 dargestellt sind. Vorzugsweise
wird ein Fragment ausgewählt,
welches hoch spezifisch für
die hier offenbarten Nukleinsäuren
ist. Jene DNA-Fragmente mit einer erheblichen Sequenzähnlichkeit
zu der Sonde, z. B. eine homologe DNA, werden hybridisieren. Wie
oben erwähnt
wurde, je größer der
Grad der Sequenzähnlichkeit
ist, desto stringenter sind die Hybridisierungsbedingungen, die
verwendet werden können.
In einer Ausführungsform
werden Hybridisierungsbedingungen niedriger Stringenz verwendet,
um eine homologe Leptinrezeptor-Nukleinsäure zu identifizieren. In einem
bevorzugten Aspekt und wie hier experimentell gezeigt, wird jedoch
eine Nukleinsäure,
welche ein wie hier offenbartes Polypeptid kodiert, mit einer Nukleinsäure, welche
eine Nukleotidsequenz, wie in (SEQ ID NR: 1, 3, 5, 7 und 9) dargestellt, oder
ein hybridisierbares Fragment davon aufweist, unter Bedingungen
moderater Stringenz hybridisieren, weiter bevorzugt wird sie unter
Bedingungen hoher Stringenz hybridisieren.
-
In
einer anderen spezifischen Ausführungsform
kann die hier offenbarte DNA unter Verwendung von einer der PCR-Sonden
identifiziert werden, welche durch Exon-Trapping und cDNA-Selektion
erhalten wurden. Zum Beispiel können
die Primerpaare, welche in Beispiel 3 beschrieben werden, verwendet
werden, um eine DNA zu amplifizieren.
-
Vorzugsweise
werden diese Primer DNA unter Bedingungen moderater bis hoher Stringenz
amplifizieren, z. B. unter Verwendung einer Prähybridisierung bei 65°, unter Verwendung
von Rapid-hyb-Puffer (Amersham Life Sciences), gefolgt von einer
Hybridisierung für
6 Stunden bei 65°C,
gefolgt vom Waschen zuerst mit 2 × SSC/0,1% SDS für 30 min
bei Raumtemperatur (RT) und einem zweiten Waschschritt bei höherer Stringenz
mit 0,3 × SSC/0,1%
SDS, RT für
30 min. Wie vom Fachmann erkannt werden wird, ist die Stringenz des
zweiten Waschschritts flexibel und hängt von der Länge der
Sonde und dem Grad der Sequenzähnlichkeit von
jeder Sonde ab. Da zum Beispiel die humanen und Mäuse-kodierenden
Regionen zu ungefähr
78% homolog sind, können
dieselben Hybridisierungsbedingungen mit einem zweiten Waschschritt
mit niedrigerer Stringenz eingesetzt werden (z. B. zweimal mit 2 × SSC/0,1%
SDS, RT). Wenn dies zu keinem Signal mit keinem Hintergrund führt, kann
eine Hybridisierung bei einer niedrigeren Temperatur (niedrigeren
Stringenz) versucht werden, z. B. 42°C. Wenn zu viel Hintergrund
auftritt, kann die Stringenz des zweiten Waschschritts erhöht werden
(z. B. 0,5 oder 0,3 × SSC,
0,1% SDS, RT). Gemäß dieser
Offenbarung werden die oben erwähnten
PCR-Sonden ein Nukleinsäuremolekül definieren,
z. B. eine DNA, welche OB-R kodiert, aus humanen, sowie Mäuse-DNA-Bibliotheken
unter ähnlichen
Hybridisierungsbedingungen.
-
Alternativ
kann die Anwesenheit des Gens durch Assays nachgewiesen werden,
welche auf den physikalischen, chemischen oder immunologischen Eigenschaften
seines exprimierten Produkts beruhen. Zum Beispiel können cDNA-Klone
oder DNA-Klone, welche die richtigen mRNAs Hybrid-selektieren, ausgewählt werden,
welche ein Protein herstellen, das z. B. ähnliche oder identische elektrophoretische Wandereigenschaften,
isoelektrisches Fokussierungsverhalten, proteolytische Spaltkarten,
Leptinbindungsaktivität
oder antigene Eigenschaften aufweist, wie sie für den vorliegenden OB-R bekannt
sind. Zum Beispiel können
wie hier offenbarte Antikörper
einfach verwendet werden, um auf Homologa von OB-R aus anderen Quellen
zu screenen. Proteine von Kandidatengenen werden vorzugsweise auf
die Leptinbindung getestet.
-
Ein
Gen, welches ein Polypeptid, wie hier offenbart, kodiert, kann ebenfalls
durch eine mRNA-Selektion identifiziert werden, d. h. durch eine
Nukleinsäure-Hybridisierung, gefolgt
von einer in vitro Translation. In diesem Verfahren werden Fragmente
verwendet, um komplementäre
mRNAs durch Hybridisierung zu isolieren. Solche DNA-Fragmente können verfügbare, gereinigte
Modulator-DNA darstellen. Eine Immunpräzipitationsanalyse oder funktionelle
Assays (z. B. Leptinbindungsaktivität) des in vitro Translationsprodukts
der Produkte der isolierten mRNAs identifiziert die mRNA und daher
die komplementären
DNA-Fragmente, welche die gewünschten
Sequenzen enthalten. Zusätzlich
können
spezifische mRNAs durch Adsorption von Polysomen, welche aus Zellen
isoliert wurden, an immobilisierte Antikörper, welche spezifisch gegen
ein Modulatorpeptid gerichtet sind, ausgewählt werden.
-
Eine
radioaktiv markierte Modulatorpeptid-cDNA kann unter Verwendung
der ausgewählten
mRNA (aus den adsorbierten Polysomen) als Matrize synthetisiert
werden. Die radioaktiv markierte mRNA oder cDNA kann anschließend als
eine Sonde verwendet werden, um homologe Modulatorpeptid-DNA-Fragmente
aus anderen genomischen DNA-Fragmenten zu identifizieren.
-
Wie
oben erwähnt
wurde, kann eine DNA-Sequenz, welche Gewichtsmodulator-Peptide, wie hier
offenbart, kodiert, eher synthetisch hergestellt, als kloniert zu
werden. Die DNA-Sequenz kann mit den geeigneten Codons für die OB-R-Aminosäuresequenzen
entworfen werden. Im Allgemeinen wird man bevorzugte Codons für den beabsichtigten
Wirt auswählen,
wenn die Sequenz zur Expression verwendet werden wird. Die vollständige Sequenz
kann aus überlappenden
Oligo nukieotiden zusammengesetzt werden, welche durch Standardverfahren
hergestellt wurden und zu einer volkständigen kodierenden Sequenz
zusammengesetzt werden [siehe z. B. Edge, Nature, 292: 756 (1981),
Nambair et al., Science, 223: 1299 (1984), Jay et al., J. Biol.
Chem., 259: 6311 (1984)].
-
Synthetische
DNA-Sequenzen, erlauben eine einfache Konstruktion von Genen, welche
OB-R-Analoga exprimieren werden, wie oben beschrieben. Alternativ
können
DNA-kodierende Analoga durch stellengerichtete Mutagenese des nativen
OB-R-Gens oder der cDNAs hergestellt werden, und Analoga können direkt unter
Verwendung gängiger
Polypeptidsynthese hergestellt werden.
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Ein
allgemeines Verfahren zur stellenspezifischen Aufnahme von unnatürlichen
Aminosäuren
in Proteine wird in Noren et al., Science, 244: 182–188 (1989)
beschrieben. Dieses Verfahren kann verwendet werden, um Analoga
des OB-R-Polypeptids
mit unnatürlichen
Aminosäuren
zu erzeugen.
-
Aufgrund
der Degeneriertheit kodierender Nukleotidsequenzen können andere
DNA-Sequenzen, welche im Wesentlichen dieselbe Aminosäuresequenz
wie ein OB-R-Gen kodieren, in der Ausführung der vorliegenden Offenbarung
verwendet werden. Diese schließen
allelische Gene, homologe Gene aus anderen Arten und Nukleotidsequenzen,
welche alle oder Abschnitte der OB-R-Gene umfassen, welche durch
die Substitution von verschiedenen Codons verändert sind, welche denselben
Aminosäurerest
innerhalb der Sequenz kodieren, wobei sie eine stille Veränderung
hervorbringen, ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Ebenso
schließen
die hier offenbarten OB-R-Derivate jene ein, welche als primäre Aminosäuresequenz
die Gesamtheit oder einen Teil der Aminosäuresequenz eines OB-R-Proteins enthalten,
einschließlich
veränderter
Sequenzen, in welchen Reste innerhalb der Sequenz durch funktionell äquivalente
Aminosäurereste
substituiert werden, was zu einer konservativen Aminosäuresubstitution
führt,
wie oben in Verbindung mit den OB-R-Analoga beschrieben wurde, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Nicht kodierende Nukleinsäuren
-
Die
vorliegende Offenbarung erstreckt sich auf die Herstellung von Antisense-Nukleotiden und Ribozymen,
welche verwendet werden können,
um mit der Expression der Proteine auf der translationalen Ebene zu
interferieren. Dieser Ansatz verwendet Antisense-Nukleinsäure und
Ribozyme, um die Translation einer spezifischen mRNA zu blockieren,
entweder durch Maskieren der mRNA mit einer Antisense-Nukleinsäure oder
durch Spalten derselben mit einem Ribozym.
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Antisense-Nukleinsäuren sind
DNA- oder RNA-Moleküle,
welche mindestens zu einem Abschnitt eines spezifischen mRNA-Moleküls komplementär sind [siehe
Weintraub, Sci. Am., 262: 40–46
(1990), Marcus-Sekura, Anal. Biochem. 172: 289–295 (1988)]. In der Zelle
hybridisieren sie mit dieser mRNA, wobei sie ein doppelsträngiges Molekül bilden.
Die Zelle translatiert keine mRNA, welche in dieser doppelsträngigen Form
komplex gebunden ist. Daher interferieren Antisense-Nukleinsäuren mit
der Expression von mRNA in Protein. Oligomere von ungefähr 15 Nukleotiden
und Moleküle,
welche mit dem AUG-Initiationscodon hybridisieren, werden insbesondere
wirksam sein, da sie einfach zu synthetisieren sind und wahrscheinlich
weniger Probleme hervorbringen, als größere Moleküle, wenn sie in Gewichtsmodulator-Peptid
herstellende Zellen eingeführt
werden. Antisense-Verfahren
wurden verwendet, um die Expression von vielen Genen in vitro zu
inhibieren [Marcus-Sekura, 1988, supra, Harnbor et al., J. Exp.
Med., 168: 1237–1245
(1988)].
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Ribozyme
sind RNA-Moleküle,
welche die Fähigkeit
besitzen, andere einzelsträngige
RNA-Moleküle spezifisch
zu spalten, in einer Weise, die in etwa analog zu DNA-Restriktionsendonukleasen
ist. Ribozyme wurden durch die Beobachtung entdeckt, dass bestimmte
mRNAs die Fähigkeit
aufweisen, ihre eigenen Introns herauszuschneiden. Durch Modifizieren
der Nukleotidsequenz dieser RNAs waren Forscher in der Lage, Moleküle gentechnisch
herzustellen, welche spezifische Nukleotidsequenzen in einem RNA-Molekül erkennen und
es spalten [Cech, J. Am. Med. Assoc., 260: 3030–3034 (1988)]. Da Ribozyme
sequenzspezifisch sind, werden nur mRNAs mit bestimmten Sequenzen
inaktiviert.
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Forscher
haben zwei Typen von Ribozymen identifiziert, den Tetrahymena-Typ
und den "Hammerkopf"-Typ. Tetrahymena-Typ-Ribozyme
erkennen Sequenzen mit vier Basen, während "Hammerkopf"-Typ Sequenzen mit elf bis achtzehn
Basen erkennen. Je länger
die Erkennungssequenz ist, desto wahrscheinlicher tritt sie ausschließlich in
der Ziel-mRNA-Spezies auf. Daher sind Hammerkopf-Typ-Ribozyme gegenüber Tetrahymena-Typ-Ribozemen
zum Inaktivieren einer spezifischen mRNA-Spezies vorzuziehen, und
Erkennungssequenzen mit achtzehn Basen sind gegenüber kürzeren Erkennungssequenzen
vorzuziehen.
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Die
hier beschriebenen DNA-Sequenzen können daher verwendet werden,
um Antisense-Moleküle gegen
mRNAs für
Gewichtsmodulator-Proteine und ihre Liganden und Ribozyme, welche
diese spalten, herzustellen, wodurch die Expression des OB-R-Gens
inhibiert wird und was zu einer erhöhten Gewichtszunahme und zur
Adiposität
führt.
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In
einer anderen Ausführungsform
werden hier kurze Oligonukleotide, welche komplementär zu den kodierenden
und komplementären
Strängen
der OB-R-Nukleinsäure oder
zu nicht kodierenden Regionen des OB-R-Gens 5', 3' oder
intern (intronisch) der kodierenden Region sind, offenbart. Solche
Nukleinsäuren
sind als Sonden geeignet, entweder als direkt markierte Oligonukleotid-Sonden
oder als Primer für
die Polymerase-Kettenreaktion zum Überprüfen der Anwesenheit von Mutationen
im ob-r-Gen oder der Menge der Expression der OB-R-mRNA. Die nicht kodierenden
Nukleinsäuren
sind vorzugsweise aus dem humanen OB-R-Gen.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
stellen die nicht kodierenden Nukleinsäuren eine homologe Rekombination
zur Integration eines amplifizierbaren Gens und/oder anderer regulatorischer
Sequenzen in der Nähe
des OB-R-Gens bereit, z. B. um größere Mengen der Expression
des OB-R-Polypeptids bereitzustellen, oder um eine Mutation in den
regulatorischen Sequenzen des ob-r-Gens zu überwinden, welche geeignete Mengen
der Expression des OB-R-Polypeptids verhindert [siehe die internationale
Patentveröffentlichung
WO 91/06666 , veröffentlicht
am 16. Mai 1991 von Skoultchi, internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 91/09955 , veröffentlicht
am 11. Juli 1991 von Chappel, siehe ebenfalls die internationale
Patentveröffentlichung
Nr.
WO 90/14092 , veröffentlicht
am 29. November 1990 von Kucherlapati und Campbell].
-
Herstellung des OB-R-Polypeptids: Expression
und Synthese
-
Transkriptionelle
und translationelle Kontrollsequenzen sind regulatorische DNA-Sequenzen, wie Promotoren,
Enhancer, Terminatoren und desgleichen, welche die Expression einer
kodierenden Sequenz in einer Wirtszelle bewirken. In eukaryotischen
Zellen sind Polyadenylierungssignale Kontrollsequenzen.
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Eine
kodierende Sequenz steht "unter
der Kontrolle" von
transkriptionellen und translationellen Kontrollsequenzen in einer
Zelle, wenn eine RNA-Polymerase die kodierende Sequenz in mRNA transkribiert,
welche anschließend
trans-RNA gespleißt
und in das Protein translatiert wird, welches durch die kodierende
Sequenz kodiert wird.
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Eine "Signalsequenz" wird am Anfang der
kodierenden Sequenz eines Proteins eingeschlossen, um auf der Oberfläche einer
Zelle exprimiert zu werden. Diese Sequenz kodiert ein Signalpeptid,
N-terminal zum reifen Polypeptid, welches die Wirtszelle steuert,
das Polypeptid zu translozieren. Der Begriff "Translokations-Signalsequenz" wird hier ebenfalls verwendet, um diese
Art der Signalsequenz zu bezeichnen. Translokations-Signalsequenzen
können
mit einer Vielzahl von Proteinen verbunden gefunden werden, welche
nativ für
Eukaryoten und Prokaryoten sind und häufig in beiden Typen von Organismen
funktionsfähig
sind. Gemäß der vorliegenden
Offenbarung umfassen die Aminosäurereste
1–27 der
Mäuse-
und humanen OB-R-Polypeptide (siehe SEQ ID NR: 8, 10) das Signalpeptid.
In einer anderen Ausführungsform
umfassen die Aminosäurereste
1–22 das
Signalpeptid [Tartaglia et al., Cell, 83: 1263 (1995)].
-
Eine
DNA-Sequenz ist mit einer Expressions-Kontrollsequenz "operativ verbunden", wenn die Expressions-Kontrollsequenz
die Transkription und Translation dieser DNA-Sequenz kontrolliert
und reguliert. Der Begriff "operativ
verbunden" schließt das Aufweisen
eines geeigneten Startsignals (z. B. ATG) vor der DNA-Sequenz ein, die
exprimiert werden soll, und das Beibehalten des richtigen Leserahmens,
um eine Expression der DNA-Sequenz unter der Kontrolle der Expressions-Kontrollsequenz
und eine Herstellung des gewünschten
Produkts, welches durch die DNA-Sequenz kodiert wird, zu erlauben.
Wenn ein Gen, von dem gewünscht
wird, dass es in ein rekombinantes DNA-Molekül inseriert wird, kein geeignetes
Startsignal enthält, kann
ein solches Startsignal strangaufwärts (5') und im Leserahmen des Gens inseriert
werden.
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Eine "Promotorsequenz" ist eine regulatorische
DNA-Region, welche in der Lage zum Binden einer RNA-Polymerase in
einer Zelle und zum Initiieren einer Transkription einer strangabwärts (3'-Richtung) gelegenen
kodierenden Sequenz ist. Für
Zwecke der Definition der vorliegenden Offenbarung ist die Promotorsequenz
an ihrem 3'-Terminus
durch die Transkriptions-Initiationsstelle begrenzt und erstreckt
sich strangaufwärts
(5'-Richtung), um
die minimale Anzahl von Basen oder Elementen einzuschließen, welche
nötig sind,
um die Transkription in Mengen, welche über dem Hintergrund nachweisbar
sind, zu initiieren. Innerhalb der Promotorsequenz werden eine Transkriptions-Initiationsstelle
(einfach definiert zum Beispiel durch Kartierung mit Nuklease S1),
sowie Protein-Bindungsdomänen
(Konsensussequenzen), welche verantwortlich für das Binden von RNA-Polymerase sind,
gefunden werden.
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Eine
andere Eigenschaft dieser Offenbarung ist die Expression der hier
offenbarten DNA-Sequenzen. Wie es im Stand der Technik gut bekannt
ist, können
DNA-Sequenzen exprimiert
werden, indem sie operativ mit einer Expressions-Kontrollsequenz in einem geeigneten
Expressionsvektor verbunden werden, und indem dieser Expressionsvektor
eingesetzt wird, um einen geeigneten einzelligen Wirt zu transformieren.
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Ein
solches operatives Verbinden einer DNA-Sequenz, wie hier offenbart
mit einer Expressions-Kontrollsequenz schließt natürlich, wenn nicht bereits Teil
der DNA-Sequenz,
das Bereitstellen eines Initiationscodons, ATG, im richtigen Leserahmen
strangaufwärts
von der DNA-Sequenz ein.
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Eine
weite Vielzahl von Wirt/Expressionsvektor-Kombinationen kann beim
Exprimieren der hier offenbarten DNA-Sequenzen eingesetzt werden.
Geeignete Expressionsvektoren können
zum Beispiel aus Segmenten chromosomaler, nicht chromosomaler und
synthetischer DNA-Sequenzen bestehen. Geeignete Vektoren schließen Derivate
von SV40 und bekannte bakterielle Plasmide ein, z. B. E. coli-Plasmide,
col E1, pCR1, pBR322, pMB9, pUC oder pUC-Plasmidderivate, z. B.
pGEX-Vektoren, pET-Vektoren, pmal-c, pFLAG, usw. und ihre Derivate,
Plasmide, wie RP4, Pagen-DNAs, z. B. die vielen Derivate von Phage λ, wie NM989 und
andere Phagen-DNA, z. B. M13- und filamentöse einzelsträngige Phagen-DNA,
Hefe-Plasmide, wie
das 2μ-Plasmid
oder Derivate davon, Vektoren, die in eukaryotischen Zellen geeignet
sind, wie Vektoren, die in Insekten- oder Säugetierzellen geeignet sind,
Vektoren, die von Kombinationen aus Plasmiden und Phagen-DNAs abgeleitet sind,
wie Plasmide, die modifiziert wurden, um Phagen-DNA oder andere
Expressions-Kontrollsequenzen einzusetzen, und desgleichen.
-
Irgendeine
aus der breiten Vielzahl der Expressions-Kontrollsequenzen – Sequenzen,
welche die Expression einer DNA-Sequenz, die operativ mit ihr verbunden
ist, kontrollieren – kann
in diesen Vektoren verwendet werden, um die hier offenbarten DNA-Sequenzen
zu exprimieren. Solche geeigneten Expressions-Kontrollsequenzen schließen zum
Beispiel die frühen
oder späten
Promotoren von SV40, CMV, Vaccinia, Polyoma oder Adenovirus, das
lac-System, das trp-System, das TAC-System, das TRC-System, das
LTR-System, die Haupt-Operator- und -Promotor-Regionen des Phagen λ, die Kontrollregionen
des fd-Hüllproteins, den
Promotor für
die 3-Phosphoglyceratkinase oder andere glykolytische Enzyme, die Promotoren
der sauren Phosphatase (z. B. Pho5), den AOX 1-Promotor von methylotropher
Hefe, die Promotoren des α-Mating-Faktors
der Hefe und andere Sequenzen ein, von welchem bekannt ist, dass
sie die Expression von Genen prokaryotischer oder eukaryotischer
Zellen oder ihrer Viren und verschiedene Kombinationen davon kontrollieren.
-
Eine
breite Vielzahl von einzelligen Wirtszellen ist ebenfalls beim Exprimieren
der hier offenbarten DNA-Sequenzen geeignet. Die Wirte können gut
bekannte eukaryotische und prokaryotische Wirte einschließen, wie
Stämme
von E. coli, Pseudomonas, Bacillus, Streptomyces, Pilze, wie Hefen
(Saccharomyces und methylotrophe Hefe, wie Pichia, Candida, Hansenula
und Torulopsis) und Tierzellen, wie CHO-, R1.1-, B-W- und LM-Zellen,
afrikanische grüne
Meerkatzen-Nierenzellen (z. B. COS 1, COS 7, BSC1, BSC40 und BMT10), Insektenzellen
(z. B. Sf9) und humane Zellen und Pflanzenzellen in Gewebekultur.
Insbesondere bevorzugt ist eine Expression in Baculovirus mit einem
Insekten-Signalpeptid, welches das OB-R-Signalpeptid ersetzt, zum Beispiel
im Vektor pMelBac (Invitrogen, Katalog Nr. V1950-20).
-
Es
wird verstanden werden, dass nicht alle Vektoren, Expressions-Kontrollsequenzen
und Wirte gleich gut funktionieren werden, um die hier offenbarten
DNA-Sequenzen zu exprimieren. Weder werden alle Wirte gleich gut
mit demselben Expressionssystem funktionieren. Der Fachmann wird
jedoch in der Lage sein, die richtigen Vektoren, Expressions-Kontrollsequenzen
und Wirte ohne überflüssiges Experimentieren
auszuwählen,
um die gewünschte
Expression zu erreichen, ohne vom Schutzumfang dieser Offenbarung
abzuweichen. Zum Beispiel muss beim Auswählen eines Vektors der Wirt
berücksichtigt
werden, da der Vektor in ihm funktionieren muss. Die Kopienanzahl
des Vektors, die Fähigkeit,
die Kopienzahl zu kontrollieren und die Expression von irgendwelchen
anderen Proteinen, welche durch den Vektor kodiert werden, wie antibiotische
Marker, werden ebenfalls berücksichtigt
werden.
-
Beim
Auswählen
einer Expressions-Kontrollsequenz wird normalerweise eine Vielzahl
von Faktoren berücksichtigt.
Diese schließen
zum Beispiel die relative Stärke
des Systems, seine Kontrollierbarkeit und seine Kompatibilität mit der
bestimmten DNA-Sequenz oder dem Gen, welche/s exprimiert werden
soll, insbesondere bezüglich
möglicher
Sekundärstrukturen,
ein. Geeignete einzellige Wirte werden unter Berücksichtigung von z. B. ihrer
Kompatibilität
mit dem gewählten
Vektor, ihren Sekretionseigenschaften, ihrer Fähigkeit, Proteine richtig zu
falten und ihren Fermentationserfordernissen, sowie der Toxizität des durch
die zu exprimierenden DNA-Sequenzen kodierten Produkts für den Wirt
und die Einfachheit der Reinigung der Expressionsprodukte ausgewählt werden.
-
Unter
Berücksichtigung
dieser und anderer Faktoren wird der Fachmann in der Lage sein,
eine Vielzahl von Vektor/Expressions-Kontrollsequenz/Wirt-Kombinationen zu
konstruieren, welche die hier offenbarten DNA-Sequenzen bei Fermentation
oder in einer Tierkultur im großen
Maßstab
zu exprimieren.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform
kann ein OB-R-Fusionsprotein exprimiert werden. Ein OB-R-Fusionsprotein
umfasst mindestens einen funktionell aktiven Abschnitt eines nicht
OB-R-Proteins, welches über
eine Peptidbindung mit mindestens einem funktionell aktiven Abschnitt
eines OB-Polypeptids verbunden ist. Die nicht OB-R-Sequenzen können amino-
oder carboxylterminal zu den OB-R-Sequenzen liegen. Zum Beispiel wird
beim Herstellen "künstlicher" Rezeptoren das Verbinden
der OB-R-kodierten, kodierenden Domäne für den Leptin-Bindungs-(extracytoplasmatischen)-Abschnitt
an der 5'-Position
ein Protein ergeben, welches Leptin bindet und einige andere Wirkungen
basierend auf der Aktivität
des nicht OB-R-Proteins vermittelt. Umgekehrt wird ein Verbinden
eines unterschiedlichen Proteins (wie eines Wachstumsfaktors, Cytokins oder
einer kodierenden Domäne
einer Hormonrezeptor-Bindung) 5' mit
einer cytoplasmatischen kodierenden OB-R-Domäne (welche "Box 1" und "Box 2" enthält) eine Aktivierung über OB-R
beim Binden eines anderen Liganden als Leptin erlauben. In einer
anderen Ausführungsform
kann ein chimäres
Konstrukt einfach die Expression von OB-R unterstützen. In
einer spezifischen Ausführungsform,
infra, werden OB-Re und Fragmente davon mit einem N-terminalen Melittin-Signalpeptid
exprimiert.
-
In
einem anderen Aspekt kann der pGEX-Vektor [Smith et al., Gene 67:
31–40
(1988)] verwendet werden. Dieser Vektor fusioniert die Schistosoma
japonicum-Glutathion-S-Transferase-cDNA
mit der Sequenz von Interesse. Bakterielle Proteine werden geerntet,
und rekombinante Proteine können
schnell auf einer reduzierten Glutathion-Affinitätssäule gereinigt werden. Der GST-Träger kann
nachfolgend von den Fusionsproteinen durch Spaltung mit stellenspezifischen
Proteasen gespalten werden. Nach der Spaltung können der Träger und das ungespaltene Fusionsprotein
durch Absorption an Glutathionagarose entfernt werden. Schwierigkeiten
mit dem System treten manchmal auf, wenn das kodierte Protein in
wässrigen
Lösungen
unlöslich
ist.
-
Eine
Expression von rekombinanten Proteinen in bakteriellen Systemen
kann zu einer falschen Faltung des exprimierten Proteins führen, was
eine Rückfaltung
erfordert. Das rekombinante Protein kann vor oder nach der Spaltung
rückgefaltet
werden, um eine funktionell aktives OB-Polypeptid zu bilden. Das
OB-Polypeptid kann durch die Schritte des (i) Inkubierens des Proteins
in einem denaturierenden Puffer, welcher ein Reduktionsmittel enthält, und
anschließend
(ii) des Inkubierens des Proteins in einem Puffer, welcher ein Oxidationsmittel
enthält
und vorzugsweise ebenfalls ein Protein-Stabilisierungsmittel oder
ein chaotropisches Mittel oder beides enthält, rückgefaltet werden. Geeignete
Redox (Reduktions/Oxidations)-Mittelpaare
schließen reduziertes
Glutathion/Glutathiondisulfid, Cystin/Cystein, Cystamin/Cysteamin
und 2-Mercaptoethanol/2-Hydroxyethyldisulfid ein, sind aber nicht
darauf beschränkt.
In einem bestimmten Aspekt kann das Fusionsprotein in einem Denaturierungsmittel,
wie Harnstoff, vor dem Wechsel in den Reduktionspuffer gelöst werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Protein ebenfalls gereinigt, z. B. durch Ionenaustausch-
oder Ni-Chelatbildungs-Chromatographie,
vor dem Wechsel in den Reduktionspuffer. Denaturierungsmittel schließen Harnstoff
und Guanidin-HCl ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Das
rekombinante Protein wird anschließend ungefähr mindestens 10-fach, weiter bevorzugt
ungefähr
100-fach in einem Oxidationspuffer verdünnt, welcher ein Oxidationsmittel
enthält,
wie, aber nicht beschränkt
auf 0,1 M Tris-HCl, pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA, 0,15 M NaCl, 0,3 M oxidiertes
Glutathion. Das Fusionsprotein wird anschließend für ungefähr 1 bis ungefähr 24 Stunden,
vorzugsweise ungefähr
2 bis ungefähr
16 Stunden bei Raumtemperatur im Oxidationspuffer inkubiert. Der
Oxidationspuffer kann ein Protein-Stabilisierungsmittel umfassen,
z. B. einen Zucker, einen Alkohol oder Ammoniumsulfat. Der Oxidationspuffer
kann weiterhin ein chaotropes Mittel in niedriger Konzentration umfassen,
um falsche intermolekulare Interaktionen zu destabilisieren und
daher eine richtige Faltung zu fördern.
Geeignete chaotrope Mittel schließen ein Detergens, ein Polyol,
L-Arginin, Guanidin-HCl und Polyethylenglykol (PEG) ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
Es ist wichtig, eine ausreichend niedrige Konzentration des chaotropen
Mittels zu verwenden, um eine Denaturierung des Proteins zu vermeiden.
Das rückgefaltete Protein
kann mindestens ungefähr
10-fach, weiter bevorzugt in der Menge, in der es im Oxidationspuffer
verdünnt
wurde, konzentriert werden.
-
Alternativ
umfasst diese Offenbarung eine periplasmatische Expression eines
Proteins, wie hier offenbart.
-
Bakterielle
Fermentationsverfahren können
ebenfalls zu einer rekombinanten Proteinpräparation führen, welche unverträgliche Mengen
von Endotoxinen enthält.
Daher umfasst diese Offenbarung die Entfernung solcher Endotoxine,
z. B. durch die Verwendung Endotoxin spezifischer Antikörper oder
anderer Endotoxin bindender Moleküle. Die Anwesenheit von Endotoxinen
kann durch Standardtechniken bestimmt werden, wie durch den Einsatz
von E-TOXATE-Reagenzien (Sigma, St. Louis, Missouri) oder mit Bioassays.
-
Zusätzlich zu
dem spezifischen Beispiel schlagen die vorliegenden Erfinder die
Verwendung von Baculovirus-, Säugetier-
und Hefe-Expressionssystemen vor, um das ob-Protein zu exprimieren.
Zum Beispiel in Baculovirus-Expressionssystemen sowohl nicht Fusions-Transfervektoren,
wie, aber nicht beschränkt
auf, pVL941 (BamHI-Klonierungsstelle, Summers), pVL1393 (BamHI-,
SmaI-, XbaI-, EcoRI-, NotI-, XmaIII-, BglII- und PstI-Klonierungsstelle,
Invitrogen), pVL1392 (BglII-, PstI-, NotI-, XmaIII-, EcoRI-, XbaI-,
SmaI- und BamHI-Klonierungsstelle, Summers und Invitrogen) und pBlueBacIII
(BamHI-, BglII-, PstI-, NcoI- und HindIII-Klonierungsstelle, wobei blau/weiß Rekombinanten-Screening
der möglich
ist, Invitrogen), als auch Fusions-Transfervektoren, wie, aber nicht
beschränkt
auf, pAc700 (BamHI- und KpnI-Klonierungsstelle, wobei die BamHI-Erkennungsstelle
mit dem Initiationscodon beginnt, Summers), pAc701 und pAc702 (dieselben
wie pAc700 mit unterschiedlichen Leserahmen), pAc360 (BamHI-Klonierungsstelle
36 Basenpaare strangabwärts eines
Polyhedrin-Initiationscodons, Invitrogen(195)) und pBlueBacHisA,
B, C (drei verschiedene Leserahmen mit BamHI-, BglII-, PstI-, NcoI-
und HindIII-Klonierungsstelle, einem N-terminalen Peptid für eine ProBond-Reinigung und blau/weiß Rekombinanten-Screening
der Plaques, Invitrogen (220)). In einer spezifischen Ausführungsform,
infra, wird der pMel Bac-Expressionsvektor
(Invitrogen) eingesetzt.
-
Säugetier-Expressionsvektoren,
welche für
die Verwendung in dieser Offenbarung vorgesehen sind, schließen Vektoren
mit induzierbaren Promotoren, wie den Dihydrofolatreduktase-(DHFR)-Promotor,
z. B. irgendeinen Expresionsvektor mit einem DHFR-Expressionsvektor
oder einen DHFR/Methotrexat-Koamplifikationsvektor,
wie pED (PstI-, SalI-, SbaI, SmaI- und EcoRI-Klonierungsstelle, wobei der Vektor
sowohl das klonierte Gen, als auch DHFR exprimiert [siehe Kaufman,
Current Protocols in Molecular Biology, 16.12 (1991)]) ein. Alternativ
ein Glutaminsynthetase/Methioninsulfoximin-Koamplifikationsvektor,
wie pEE14 (HindIII-, XbaI-, SmaI-, SbaI-, EcoRI- und BclI-Klonierungsstelle,
in welcher der Vektor Glutaminsynthase und das klonierte Gen exprimiert,
Celltech). In einer anderen Ausführungsform
kann ein Vektor, welcher die episomale Expression unter Kontrolle
des Epstein Barr Virus (EBV) steuert, verwendet werden, wie pREP4
(BamHI-, SfiI-, XhoI-, NotI-, NheI-, HindIII-, NheI-, PvuII- und
KpnI-Klonierungsstelle,
konstitutiver RSV-LTR-Promotor, selektierbarer Hygromycin-Marker, Invitrogen),
pCEP4 (BamHI-, SfiI-, XhoI-, NotI-, NheI-, HindIII-, NheI-, PvuII-
und KpnI-Klonierungsstelle, konstitutives hCMV Immediate Early-Gen,
selektierbarer Hygromycin-Marker, Invitrogen), pMEP4 (KpnI-, PvuI-,
NheI-, HindIII-, NotI-, XhoI-, SfiI-, BamHI-Klonierungsstelle, induzierbarer
Metallothionein IIa-Genpromotor,
selektierbarer Hygromycin-Marker, Invitrogen), pREP8 (BamHI-, XhoI-,
NotI-, HindIII-, NheI- und KpnI-Klonierungsstelle, RSV-LTR-Promotor,
selektierbarer Histidinolmarker, Invitrogen), pREP9 (KpnI-, NheI-,
HindIII-, NotI-, XhoI-, SfiI- und BamHI-Klonierungsstelle, RSV-LTR-Promotor,
selektierbarer G418-Marker, Invitrogen) und pEBVHis (RSV-LTR-Promotor,
selektierbarer Hygromycin-Marker, N-terminales Peptid, welches über ProBond-Harz
reinigbar ist und durch Enterokinase gespalten wird, Invitrogen).
Selektierbare Säugetier-Expressionsvektoren
zur Verwendung in dieser Offenbarung schließen pRc/CMV (HindIII-, BstXI-, NotI-,
SbaI- und ApaI-Klonierungsstelle, G418-Selektion, Invitrogen), pRc/RSV
(HindIII-, SpeI-, BstXI-, NotI-, XbaI-Klonierungsstelle, G418-Selektion, Invitrogen)
und andere ein. Vaccinia Virus-Säugetier-Expressionsvektoren
[siehe Kaufman, 1991, supra] zur Verwendung gemäß dieser Offenbarung schließen pSCI1 (SmaI-Klonierungsstelle,
TK- und β-gal-Selektion),
pMJ601 (SalI-, SmaI-, AflI-, NarI-, BspMII-, BamHI-, ApaI-, NheI-,
SacII-, KpnI- und HindIII-Klonierungsstelle, TK- und β-gal-Selektion)
und pTKgptF1S (EcoRI-, PstI-, SalI-, AccI-, HindII-, SbaI-, BamHI-
und Hpa-Klonierungsstelle, TK- oder XPRT-Selektion) ein, sind aber nicht darauf
beschränkt.
-
Hefe-Expressionssysteme
können
ebenfalls gemäß dieser
Offenbarung verwendet werden, um OB-Polypeptid zu exprimieren. Zum
Beispiel kann der Nichffusions-pYES2-Vektor
(XbaI-, SphI-, ShoI-, NotI-, GstXI-, EcoRI-, BstXI-, BamHI-, SacI-,
KpnI- und HindIII-Klonierungsstelle, Invitrogen) oder der Fusions-pYESHisA,
B, C (XbaI-, SphI-, ShoI-, NotI-, BstXI-, EcoRI-, BamHI-, SacI-,
KpnI- und HindIII-Klonierungsstelle,
N-terminales Peptid, welches mit ProBond-Harz gereinigt und mit
Enterokinase gespalten wird, Invitrogen), um nur zwei zu erwähnen, eingesetzt
werden.
-
Es
ist weiter beabsichtigt, das Körpergewichtsmodulator-Polypeptide
und Analoga aus Nukleotidsequenzen hergestellt werden können, welche
innerhalb des Schutzumfangs dieser Offenbarung abgeleitet wurden.
-
Zusätzlich zur
rekombinanten Expression des OB-R-Polypeptids, sieht die vorliegende
Offenbarung die Herstellung des OB-R-Polypeptids oder von Fragmenten
davon unter Verwendung der gut bekannten und hochentwickelten Techniken
der Festphasen-Peptidsynthese vor und ermöglicht diese vollständig. Die
Offenbarung umfasst die Verwendung sowohl von gängigen Boc, als auch Fmoc,
sowie anderen Schutzgruppen-Strategien zur Herstellung des OB-Polypeptids
oder Fragmenten davon. Verschiedene Techniken zur Rückfaltung
und zum Oxidieren der Cystein-Seitenketten, um eine Disulfidbindung
zu bilden, sind ebenfalls im Stand der Technik gut bekannt.
-
Antikörper gegen das OB-R-Polypeptid
-
Gemäß dieser
Offenbarung können
das OB-R-Polypeptid, welches rekombinant oder durch chemische Synthese
hergestellt wurde, und Fragmente oder Derivate oder Analoga davon,
einschließlich
von Fusionsproteinen, als Immunogen verwendet werden, um Antikörper zu
erzeugen, welche das OB-R-Polypeptid erkennen. Solche Antikörper schließen polyklonale,
monoklonale, chimäre,
Einzelketten-, Fab-Fragmente und eine Fab-Expressionsbibliothek
ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
-
Ein
Molekül
ist "antigen", wenn es in der
Lage ist, spezifisch mit einem Antigen-Erkennungsmolekül des Immunsystems, wie einem
Immunglobulin (Antikörper)
oder einem T-Zell-Antigenrezeptor zu interagieren. Ein antigenes
Polypeptid enthält
mindestens ungefähr
5 und vorzugsweise mindestens ungefähr 10 Aminosäuren. Ein
antigener Abschnitt eines Moleküls
kann der Abschnitt sein, welcher immundominant für die Antikörper- oder T-Zellrezeptor-Erkennung
ist, oder er kann ein Abschnitt sein, welcher verwendet wird, um
einen Antikörper
gegen das Molekül
durch Konjugieren des antigenen Abschnitts an ein Trägermolekül zur Immunisierung
zu erzeugen. Ein Molekül,
welches antigen ist, braucht selber nicht immunogen zu sein, d.
h. in der Lage, eine Immunantwort ohne einen Träger auszulösen.
-
Ein "Antikörper" ist irgendein Immunglobulin,
einschließlich
von Antikörpern
und Fragmenten davon, welches ein spezifisches Epitop bindet. Der
Begriff umfasst polyklonale, monoklonale und chimäre Antiköper, wobei
die zuletzt erwähnten
detaillierter in den
U.S. Patenten
Nr. 4,816,397 und
4,816,567 beschrieben
werden, sowie Antigen bindende Abschnitte von Antikörpern, einschließlich von
Fab, F(ab')
2 und F(v) (einschließlich von Einzelketten-Antikörpern).
Folglich umfasst der Begriff "Antikörpermolekül" in seinen verschiedenen grammatikalischen
Formen, so wie hier verwendet, sowohl ein intaktes Immunglobulin-Molekül, als auch
einen immunologisch aktiven Abschnitt eines Immunglobulin-Moleküls, welches
die Antikörper-Kombinationsstelle enthält. Eine "Antikörper-Kombinationsstelle" ist der strukturelle
Abschnitt eines Antikörpermoleküls, welcher aus
schwerer und leichter Kette der variablen und hypervariablen Regionen
aufgebaut ist, welcher spezifisch das Antigen bindet.
-
Beispielhafte
Antikörpermoleküle sind
intakte Immunglobulin-Moleküle,
im Wesentlichen intakte Immunglobulin-Moleküle und jene Abschnitte eines
Immunglobulin-Moleküls,
welche das Paratop enthalten, einschließlich jener Abschnitte, welche
im Stand der Technik als Fab, Fab', F(ab')2 und F(v)
bekannt sind, wobei diese Abschnitte für die Verwendung in den hier
beschriebenen therapeutischen Verfahren bevorzugt sind.
-
Fab-
und F(ab')
2-Abschnitte von Antikörpermolekülen werden durch die proteolytische
Reaktion von jeweils Papain und Pepsin mit im Wesentlichen intakten
Antikörpermolekülen durch
Verfahren hergestellt, welche gut bekannt sind. Siehe zum Beispiel
das
U.S. Patent Nr. 4,342,566 an
Theofilopolous et al. Fab'-Antikörpermolekül-Abschnitte
sind ebenfalls gut bekannt und werden aus F(ab')
2-Abschnitten hergestellt,
gefolgt von einer Reduktion der Disulfidbindungen, welche die zwei
schwere Ketten-Abschnitte verbinden, wie mit Mercaptoethanol, und
gefolgt von einer Alkylierung des sich ergebenden Proteinmercaptans
mit einem Reagens, wie Iodacetamid. Ein Antikörper, welcher intakte Antikörpermoleküle enthält, ist
hier bevorzugt.
-
Der
Begriff "monoklonaler
Antikörper" in seinen verschiedenen
grammatikalischen Formen betrifft einen Antikörper, welcher nur eine Art
der Antikörper-Kombinationsstelle
aufweist, welche in der Lage zur Immunreaktion mit einem bestimmten
Antigen ist. Eine monoklonaler Antikörper zeigt daher typischerweise
eine einzige Bindungsaffinität
für irgendein
Antigen mit welchem er immunreagiert. Ein monoklonaler Antikörper kann
daher ein Antikörpermolekül enthalten,
welches eine Vielzahl von Antikörper-Kombinationsstellen
aufweist, wobei jede immunspezifisch für ein anderes Antigen ist,
z. B. ein bispezifischer (chimärer)
monoklonaler Antikörper.
-
Der
Begriff "Adjuvans" betrifft eine Verbindung
oder ein Gemisch, welche/s die Immunantwort auf ein Antigen verstärkt. Ein
Adjuvans kann als ein Gewebespeicher dienen, welcher das Antigen
langsam freisetzt und ebenfalls als ein Lymphsystem-Aktivierungsmittel,
welches die Immunantwort nicht spezifisch verstärkt [Hood et al., Immunology,
S. 384, zweite Aufl., Benjamin/Cummings, Menlo Park, Kalifornien
(1984)]. Häufig wird
ein erstes Kontaktieren mit einem Antigen alleine in der Abwesenheit
eines Adjuvans versagen, eine humorale oder zelluläre Immunantwort
auszulösen.
Adjuvantien schließen
vollständiges
Freund'sches Adjuvans, unvollständiges Freund'sches Adjuvans, Saponin,
Mineralgele, wie Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive Substanzen, wie
Lysolecithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen, Peptide, Öl- oder
Kohlenwasserstoffemulsionen, Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanine, Dinitrophenol und
möglicherweise
geeignete humane Adjuvantien, wie BCG (Bacille Clamette-Guerin)
und Corynebacterium parvum ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise
ist das Adjuvans pharmazeutisch verträglich.
-
Verschiedene
Verfahren, welche im Stand der Technik bekannt sind, können zur
Herstellung von polyklonalen Antikörpern gegen das OB-R-Polypeptid
oder ein Fragment, Derivat oder Analogon davon verwendet werden.
Für die
Herstellung des Antikörpers
können
verschiedene Wirtstiere durch Injektion mit dem OB-R-Polypeptid oder einem
Derivat davon (z. B. einem Fragment oder Fusionsprotein) immunisiert
werden, einschließlich
von, aber nicht beschränkt
auf Kaninchen, Mäuse,
Ratten, Schafe, Ziegen, usw. In einer Ausführungsform kann das OB-R-Polypeptid oder Fragment
davon an einen immunogenen Träger
konjugiert werden, z. B. an bovines Serumalbumin (BSA) der Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin (KLH). Spezifische antigene
OB-R-Fragmente (SEQ ID NR: 32, 33, 34) werden in Beispiel 2, infra,
offenbart. In einer anderen Ausführungsform
wird ein Antikörper
gegen den C-terminalen Abschnitt der OB-Re-Form des OB-R erzeugt,
z. B. ein Polypeptid, welches ungefähr den Aminosäureresten
420–461
der SEQ ID NR: 10 entspricht. Verschiedene Adjuvantien können verwendet
werden, um die immunologische Antwort zu verstärken, abhängig vom Wirtstier, einschließlich von,
aber nicht beschränkt
auf Freund'sches
(vollständig
und unvollständig),
Mineralgele, wie Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive Substanzen, wie
Lysolecithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanine,
Dinitrophenol und möglicherweise
geeignete humane Adjuvantien, wie BCG (Bacille Calmette-Guerin)
und Corynebacterium parvum.
-
Für die Herstellung
von monoklonalen Antikörpern,
welche gegen das OB-R-Polypeptid
oder ein Fragment, Analogon oder Derivat davon gerichtet sind, kann
irgendeine Technik, welche die Herstellung von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur bewirkt, verwendet werden.
Diese schließen
die Hybridom-Technik, welche ursprünglich von Kohler et al., Nature
256: 495–497
(1975) entwickelt wurde, sowie die Triom-Technik, die humane B-Zell-Hybridomtechnik
[Kozbor et al., Immunology Today, 4: 72 (1983)] und die EBV-Hybridomtechnik,
um humane monoklonale Antikörper
herzustellen [Cole et al., in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy,
S. 77–96,
Alan R. Liss, Inc. (1985)] ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Immortale,
Antikörper
herstellende Zelllinien können
durch andere Techniken als Fusion erzeugt werden, wie direkte Transformation
von B-Lymphozyten
mit onkogener DNA oder Transfektion mit dem Epstein-Barr Virus [siehe z.
B. M. Schreier et al., "Hybridoma
Techniques" (1980),
Hammerling et al., "Monoclonal
Antibodies and T-cell Hybridomas" (1981),
Kennett et al., "Monoclonal
Antibodies" (1980),
siehe ebenfalls
U.S. Patente
Nr. 4,341,761 ,
4,399,121 ,
4,427,783 ,
4,444,887 ,
4,451,570 ,
4,466,917 ,
4,472,500 ,
4,491,632 und
4,493,890 ].
-
In
einer zusätzlichen
Ausführungsform
dieser Offenbarung können
monoklonale Antikörper
in keimfreien Tieren hergestellt werden [die internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 89/12690 , veröffentlicht
am 28. Dezember 1989]. Gemäß dieser
Offenbarung können
humane Antikörper
verwendet werden und können durch
Verwendung humaner Hybridome [Cote et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 80: 2026–2030
(1983)] oder durch Transformieren humaner B-Zellen mit dem EBV-Virus in vitro (Cole
et al., 1985, supra) erhalten werden. In der Tat können gemäß dieser
Offenbarung Techniken, welche für
die Herstellung von "chimären Antikörpern" entwickelt wurden
[Morrison et al., J. Bacteriol., 159–870 (1984), Neuberger et al.,
Nature, 312: 604–608 (1984),
Takeda et al., Nature, 314: 452–454
(1985)] durch Spleißen
der Gene aus einem Mäuse-Antikörpermolekül, welches
spezifisch für
ein ob-Polypeptid ist, zusammen mit Genen aus einem humanen Antikörpermolekül mit geeigneter
biologischer Aktivität
verwendet werden, solche Antikörper
liegen im Schutzumfang dieser Offenbarung. Solche humanen oder humanisierten
chimären
Antikörper
sind für
die Verwendung in der Therapie von Humankrankheiten oder Störungen (infra
beschrieben) bevorzugt, da die humanen oder humanisierten Antikörper selber
viel weniger wahrscheinlich als xenogene Antikörper eine Immunantwort, insbesondere
eine allergische Antwort, induzieren.
-
Gemäß dieser
Offenbarung können
Techniken, welche für
die Herstellung von Einzelketten-Antikörpern beschrieben wurden (
U.S. Patente Nr. 5,476,786 und
5,132,405 an Huston, Patent
Nr.
4,946,778 ) angewandt
werden, um OB-R-Polypeptid
spezifische Einzelketten-Antikörper
herzustellen. Eine zusätzliche
Ausführungsform
dieser Offenbarung verwendet die für die Konstruktion von Fab-Expressionsbibliotheken
beschriebenen Techniken [Huse et al., Science, 246: 1275–1281 (1989)],
um eine schnelle und einfache Identifikation von monoklonalen Fab-Fragmenten
mit der gewünschten
Spezifität
für ein
ob-Polypeptid oder seine Derivate oder Analoga zu erlauben.
-
Antikörperfragmente,
welche den Idiotyp des Antikörpermoleküls enthalten,
können
durch bekannte Techniken erzeugt werden. Zum Beispiel schließen solche
Fragmente: das F(ab')2-Fragment, welches durch Pepsinspaltung
des Antikörpermoleküls hergestellt
werden kann, die Fab'-Fragmente,
welche durch Reduzieren der Disulfidbrücken des F(ab')2-Fragments
erzeugt werden können
und die Fab-Fragmente,
welche durch Behandeln des Antikörpermoleküls mit Papain
und einem Reduktionsmittel erzeugt werden können, ein, sind aber nicht
darauf beschränkt.
-
Bei
der Herstelllung von Antikörpern
kann ein Screening auf den gewünschten
Antikörper
durch Techniken erreicht werden, welche im Stand der Technik bekannt
sind, z. B. Radioimmunassay, ELISA (enzymgekoppelter Immunadsorptionsassay), "Sandwich"-Immunassays, immunradiometrische
Assays, Geldiffusions-Präzipitin-Reaktionen,
Immundiffusions-Assays, in situ Immunassays (zum Beispiel unter
Verwendung von kolloidalen Gold,- Enzym- oder Radioisotop-Markierungen), Western
Blots, Präzipiationsreaktionen,
Agglutinationsassays (z. B. Gel-Agglutinationsassays, Hämagglutinationsassays),
Komplement-Fixierungsassays,
Immunfluoreszenz-Assays, Protein A-Assays und Immunelektrophorese-Assays,
usw. In einer Ausführungsform
wird die Antikörperbindung
durch Nachweisen einer Markierung auf dem primären Antikörper nachgewiesen. In einer
anderen Ausführungsform
wird der primäre
Antikörper
durch Nachweisen des Bindens eines zweiten Antikörpers oder Reagens an den primären Antikörper nachgewiesen.
In einer weiteren Ausführungsform
ist der sekundäre
Antikörper
markiert. Viele Hilfsmittel sind im Stand der Technik zum Nachweisen einer
Bindung in einem Immunassay bekannt und liegen innerhalb des Schutzumfangs
der vorliegenden Offenbarung. Zum Beispiel kann man, um Antikörper auszuwählen, welche
ein spezifisches Epitop eines OB-Polypeptids erkennen, erzeugte
Hybridome für
ein Produkt, welches an ein OB-Polypeptid-Fragment, welches ein solches
Epitop enthält,
bindet, untersuchen. Zur Auswahl eines Antikörpers, welcher spezifisch für ein OB-Polypeptid
aus einer bestimmten Art von Tier ist, kann auf der Grundlage der
positiven Bindung mit OB-Polypeptid, welches von Zellen dieser Art
von Tier exprimiert oder aus ihnen isoliert wurde, ausgewählt werden.
-
Die
zuvor genannten Antikörper
können
in Verfahren verwendet werden, welche im Stand der Technik bezüglich der
Lokalisation und Aktivität
des OB-R-Polypeptids
bekannt sind, z. B. für
Western-Blots, zum Sichtbarmachen des OB-R-Polypeptids in situ, zum Messen der
Mengen davon in geeigneten physiologischen Proben, zum Nachweisen
der Expression von OB-R, usw.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform
können
Antikörper,
welche die Aktivität
des OB-R-Polypeptids fördern
oder ihr entgegenwirken, erzeugt werden. Solche Antikörper können unter
Verwendung der infra beschriebenen Assays zum Identifizieren von
Liganden getestet werden.
-
In
einem besonderen Aspekt werden Antikörper durch Immunisieren von
Kaninchen mit synthetischen Peptiden, welche durch die Proteinsequenz
vorhergesagt wurden, oder mit rekombinanten Proteinen, welche unter
Verwendung von bakteriellen Expressionsvektoren hergestellt wurden,
entwickelt. Die Wahl der synthetischen Peptide wird nach einer sorgfältigen Analyse
der vorhergesagten Proteinstruktur, wie oben beschrieben, durchgeführt. Insbesondere
werden Peptidsequenzen zwischen möglichen Spaltstellen gewählt. Synthetische
Peptide werden an einen Träger,
wie KLH-Hämocyanin
oder BSA unter Verwendung von Carbodiimid konjugiert und in Freund'schem Adjuvans verwendet,
um Kaninchen zu immunisieren. Um das rekombinante Protein herzustellen,
kann der pGEX-Vektor verwendet werden, um das Polypeptid zu exprimieren
[Smith et al., 1988, supra]. Alternativ kann man nur hydrophile
Domänen
verwenden, um das Fusionsprotein zu erzeugen. Das exprimierte Protein
wird in Menge hergestellt und verwendet werden, um Kaninchen in
Freund'schem Adjuvans
zu immunisieren.
-
In
einer spezifischen Ausführungsform,
infra, können
Peptide, welche den Aminosäureresten 145–158, 465–484, 863–881 und
420–641
entsprechen (aus dem Mäuse-OB-R-Polypeptid,
in irgendeiner der SEQ ID NR: 8, 10 dargestellt), durch eine Festphasen-Peptidsynthese
oder durch Expression, gegebenenfalls an einen Träger, wie
KLH, konjugiert, erzeugt werden und verwendet werden, um Kaninchen,
Ratten, Ziegen, Hühner,
usw. zu immunisieren.
-
In
einer anderen spezifischen Ausführungsform
wird rekombinantes OB-R-Polypeptid
verwendet, um Hühner
zu immunisieren, und die Hühner-Anti-OB-R-Antikörper werden
aus dem Eidotter gewonnen, z. B. durch Affinitätsreinigung auf einer OB-R-Säule. Vorzugsweise
werden Hühner,
welche zur Immunisierung verwendet werden, unter spezifischen pathogenfreien
(SPF) Bedingungen gehalten.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
wird rekombinantes OB-R-Polypeptid verwendet, um Kaninchen zu immunisieren,
und die polyklonalen Antikörper
werden vor der weiteren Verwendung immungereinigt. Die gereinigten
Antikörper
sind insbesondere für
semiquantitative Assays geeignet, insbesondere zum Nachweisen der
Anwesenheit der zirkulierenden (löslichen) Spleißform/en
des OB-R-Polypeptids
in Serum oder Plasma.
-
Gruppen
von monoklonalen Antikörpern,
welche gegen Modulatorpeptide hergestellt wurden, können auf
verschiedene Eigenschaften gescreent werden, d. h. Isotyp, Epitop,
Affinität,
usw. Von besonderem Interesse sind monoklonale Antikörper, welche
die Aktivität
des Modulatorpeptids neutralisieren. Solche Monoklonalen können einfach
in Aktivitätsassays
für die
Gewichtsmodulatoren identifiziert werden. Antikörper mit hoher Affinität sind ebenfalls
geeignet, wenn eine Immunaffinitätsreinigung
von nativem oder rekombinantem Polypeptid gewünscht ist.
-
Vorzugsweise
ist der Anti-Modulator-Antikörper,
welcher in den hier offenbarten diagnostischen und therapeutischen
Verfahren verwendet wird, ein affinitätsgereinigter polyklonaler
Antikörper.
Weiter bevorzugt ist der Antikörper
ein monoklonaler Antikörper
(mAb). Zusätzlich
ist es für
die Anti-Modulator-Antikörpermoleküle, welche
hier verwendet werden, vorzuziehen, dass sie in Form von Fab-, Fab'-F(ab')2- oder F(v)-Abschnitten der vollständigen Antikörpermoleküle vorliegen.
-
Diagnostik
-
Die
vorliegende Offenbarung betrifft ebenfalls eine Vielzahl von diagnostischen
Anwendungen, einschließlich
von Verfahren zum Nachweisen der Anwesenheit von Bedingungen und/oder
Stimuli, welche Abnormalitäten
im Körpergewicht
oder der Adiposität
beeinflussen, bezüglich
ihrer Fähigkeit,
die Aktivitäten
auszulösen,
welche durch die vorliegenden OB-R-Polypeptide vermittelt werden.
Wie früher
erwähnt
wurde, können
die Peptide verwendet werden, um Antikörper gegen sich selber durch
eine Vielzahl von bekannten Techniken herzustellen, und solche Antikörper könnten anschließend isoliert
werden und in Tests für
die Anwesenheit einer bestimmten transkriptionellen Aktivität in verdächtigen
Zielzellen verwendet werden. Alternativ können die hier offenbarten Nukleinsäuren in
der Diagnose eingesetzt werden.
-
Antikörperbasierte Diagnostik
-
Wie
früher
erwähnt,
umfasst ein diagnostisches Verfahren, welches in der vorliegenden
Offenbarung geeignet ist, das Untersuchen einer zellulären Probe
oder eines Mediums mit Hilfsmitteln eines Assays, einschließlich einer
effektiven Menge eines OB-R-Bindungspartners, wie eines Anti-Modulator-Antikörpers oder Leptin,
vorzugsweise eines affinitätsgereinigten
polyklonalen Antikörpers
und weiter bevorzugt eines mAb. Zusätzlich ist es vorzuziehen,
dass die hier verwendeten Antikörpermoleküle in Form
von Fab-, Fab'-,
F(ab')2- oder
F(v)-Abschnitten oder als vollständige
Antikörpermoleküle vorliegen.
Wie zuvor diskutiert, schließen
Patienten, welche in der Lage sind, von diesen Verfahren zu profitieren,
jene ein, die an Krebs, AIDS, Fettleibigkeit oder anderen Zuständen leiden,
in denen ein abnormales Körpergewicht
ein Bestandteil des Zustands darstellt.
-
Ebenfalls
können
Antikörper,
einschließlich
von sowohl polyklonalen, als auch monoklonalen Antikörpern, bestimmte
diagnostische Anwendungen besitzen und können zum Beispiel für den Zweck
des Nachweisens und/oder des Messens von Zuständen verwendet werden, in denen
sich wahrscheinlich Abnormalitäten im
Körpergewicht
entwickeln oder entwickeln können.
-
Die
diagnostischen Verfahren können
verwendet werden, um OB-R in einer biologischen Probe aus einem
Individuum nachzuweisen. Die biologische Probe kann eine biologische
Flüssigkeit
sein, wie Blut, Serum, Plasma, interstitielle Flüssigkeit, mehrfache Ergüsse, Urin,
Cerebrospinalflüssigkeit
und desgleichen, ist aber nicht darauf beschränkt. Vorzugsweise wird löslicher
OB-R in Serum oder Urin nachgewiesen, welche beide einfach erhalten
werden. Alternativ kann OB-R aus zellulären Quellen nachgewiesen werden,
wie, aber nicht beschränkt
auf, Hirngewebe-Biopsien,
Fettzellen, Hoden, Herz und desgleichen. Zum Beispiel können Zellen
von einem Individuum durch Biopsie erhalten werden und lysiert werden,
z. B. durch zyklisches Gefrieren-Auftauen oder eine Behandlung mit
einem milden cytolytischen Detergens, wie, aber nicht beschränkt auf TRITON-X-100
®,
Polyoxyethylenester, Digitonin, IGEPAL/NONIDET P (NP)-40
® (Octylphenoxy)polyethoxyethanol,
Saponin und desgleichen oder Kombinationen davon (siehe z. B. die
internationale Patentveröffentlichung
WO 92/08981 , veröffentlicht
am 29. Mai 1992). In noch einer anderen Ausführungsform können Proben verwendet
werden, welche sowohl Zellen, als auch Körperflüssigkeiten enthalten (siehe
ibid.).
-
Die
Anwesenheit von OB-R in Zellen oder in einer biologischen Flüssigkeit
kann durch die üblichen immunologischen
Verfahren festgestellt werden, welche für solche Bestimmungen anwendbar
sind. Eine Anzahl von geeigneten Verfahren ist bekannt. Drei solcher
Verfahren, welche insbesondere geeignet sind, verwenden entweder
den OB-R (insbesondere die sezernierte Spleiß-Form), der mit einer nachweisbaren
Markierung markiert ist, Antikörper
AB1, der mit einer nachweisbaren Markierung
markiert ist, oder Antikörper
Ab2, der mit einer nachweisbaren Markierung
markiert ist.
-
Die
Verfahren und ihre Anwendung sind dem Fachmann alle geläufig und
können
folglich innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Offenbarung
verwendet werden. Zum Beispiel wird ein "kompetitives" Verfahren in den
U.S. Patenten Nr. 3,654,090 und
3,850,752 beschrieben. Ein "Sandwich"-Verfahren wird in den
U.S. Patenten Nr. RE 31,006 und
4,016,043 beschrieben. Noch
andere Verfahren sind bekannt, wie das "Doppelantikörper"- oder "DASP"-Verfahren.
-
Die
für diese
Studien am häufigsten
eingesetzten Markierungen sind radioaktive Elemente, Enzyme, Chemikalien,
welche fluoreszieren, wenn sie ultraviolettem Licht ausgesetzt werden,
und andere.
-
Eine
Anzahl von fluoreszenten Materialien ist bekannt und kann als Markierungen
verwendet werden. Diese schließen
zum Beispiel Fluoreszein, Rhodamin und Auramin ein. Ein besonderes
Nachweismaterial ist ein Anti-Kaninchen-Antikörper, welcher in Ziegen hergestellt
und mit Fluoreszein über
ein Isothiocyanat konjugiert wurde.
-
Die
radioaktive Markierung kann durch irgendeines der derzeitig verfügbaren Zählverfahren
nachgewiesen werden. Das bevorzugte Isotop kann aus 3H, 14C, 32P, 35S, 36Cl, 51Cr, 57Co, 58Co, 59Fe, 90Y, 99Tc, 125I, 131I und 186Re ausgewählt werden.
-
Enzymmarkierungen
sind ebenfalls geeignet und können
durch irgendeine der derzeit verwendeten kolorimetrischen, spektrophotometrischen,
fluorospektrophotometrischen, amperometrischen und gasometrischen
Techniken bestimmt werden. Das Enzym wird durch eine Reaktion mit
Brückenmolekülen, wie
Carbodiimiden, Diisocyanaten, Glutaraldehyd und desgleichen konjugiert.
Viele Enzyme, welche in diesen Verfahren verwendet werden können, sind
bekannt und können
verwendet werden. Die bevorzugten sind Peroxidase, β-Glucuronidase, β-D-Glucosidase, β-D-Galactosidase,
Uresse, Glucoseoxidase plus Peroxidase und alkalische Phosphatase.
Auf die
U.S. Patente Nr. 3,654,090 ,
3,850,752 und
4,016,043 wird sich exemplarisch für diese
Offenbarung für
alternatives Markierungsmaterial und Verfahren bezogen.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
dieser Offenbarung können
Testkits hergestellt werden, die zur Verwendung durch einen medizinischen
Spezialisten geeignet sind, um die Anwesenheit oder Abwesenheit
von OB-R in verdächtigen
Zielzellen oder biologischen Flüssigkeiten
zu bestimmen. Gemäß den oben
diskutierten Testtechniken wird eine Klasse solcher Kits mindestens
das markierte OB-R-Polypeptid
oder seine Bindungspartner, zum Beispiel einen dafür spezifischen
Antikörper,
und Anleitungen, natürlich
abhängig
von dem ausgewählten
Verfahren, enthalten, z. B. "kompetitiv", "Sandwich", "DASP" und desgleichen.
Die Kits können ebenfalls
periphere Reagenzien, wie Puffer, Stabilisatoren, usw. enthalten.
-
Nukleinsäure basierte Diagnostik
-
Wie
in den Beispielen, infra, gezeigt wurde, können wie hier offenbarte Nukleinsäuren verwendet
werden, um Defekte nachzuweisen, welche mit Defekten im OB-R-Polypeptid
verbunden sind, welches mit einem fettleibigen Phänotyp verbunden
ist. Zum Beispiel können
Nukleinsäure-Sonden
(z. B. in einer Northern-Analyse
oder einer RT-PCR-Analyse) verwendet werden, um zu bestimmen, ob
ein fettleibiger Phänotyp
mit dem Fehlen der Expression von OB-R-mRNA oder der Expression
von nicht funktionsfähiger
OB-R-mRNA verbunden ist, z. B. wie in db/db-Mäusen (wo sich der Mangel aus
einem Fehlen eines wirksamen Leptinrezeptors ergibt) oder wo eine
Mutation eine nicht transkribierte mRNA ergibt. Außerdem können die
hier offenbarten Nukleinsäure
basierten Diagnosetechniken zusammen mit Antikörper basierten Techniken verwendet
werden, um weiterhin ein molekulares Verstehen von fettleibigen
oder anroektischen Phänotypen
zu entwickeln.
-
Humane
cDNA-Klone können
sequenziert werden. Dies vereinfacht die Bestimmung der vollständigen Sequenz
des humanen Gens. DNA-Sequenzen aus den Introns des humanen OB-R-Gens
können
so erhalten werden, und diese können
verwendet werden, um PCR-Primer herzustellen, um die kodierende
Sequenz des OB-R-Gens aus humaner genomischer DNA mit einer PCR
zu amplifizieren, um Mutationen oder Allelvarianten des OB-R-Gens
zu identifizieren, alles in Übereinstimmung
mit den Protokollen, welche hier zuvor detailliert beschrieben wurden.
-
Die
derzeitige Hypothese ist, dass heterozygote Mutationen im DB-Gen
mit einer milden/moderaten Fettleibigkeit verbunden sein werden,
während
homozygote Mutationen mit einer schweren Fettleibigkeit verbunden
sein würden.
Dies würde
die Feststellung von Personen mit einem Risiko für die Entwicklung von Fettleibigkeit
erlauben und die Anwendung einer Arzneimittelbehandlung und/oder
von Änderungen
des Lebensstils möglich
machen, bevor ein erhöhtes
Körpergewicht
vollständig
entwickelt ist.
-
Alternativ
kann die Anwesenheit von Mikrosatelliten, welche mit mutierten Formen
des humanen ob-r segregieren, für
eine Diagnose verwendet werden. Verschiedene PCR-Primer können diesbezüglich verwendet
werden.
-
Das
OB-R-Gen kann ebenfalls diagnostisch für Messungen seiner kodierten
RNA und seines Proteins bei Ernährungsstörungen geeignet
sein. Es wird in einer bestimmten Ernährungsstörung von Wichtigkeit sein, zu
wissen, ob OB-R-RNA und/oder sein kodiertes Protein hochreguliert
oder herunterreguliert ist. Wenn eine fettleibige Person erhöhte Mengen
OB-R aufweist, würde
es daher sichtbar werden, dass das Problem strangabwärts von
OB-R liegt, während,
wenn die OB-R-Expression
reduziert ist, es sichtbar werden würde, das unangemessen niedrige
Mengen von OB-R die Ursache der Fettleibigkeit sein kann (egal,
ob der Defekt im OB-R-Gen liegt, oder nicht). Wenn ein Krebs- oder
AIDS-Patient, welcher Gewicht verloren hat, erhöhte Mengen OB-R aufweist, kann
umgekehrt geschlossen werden, dass eine unangemessen hohe Expression
von OB-R für
den Gewichtsverlust verantwortlich ist.
-
Die
vorliegende Offenbarung befasst sich nicht nur mit unangemessenen
Mengen der Expression von OB-R, sondern auch mit der Expression
von nicht funktionsfähigen
oder dysfunktionellen Spleißformen.
Die hier offenbarte Nukleinsäure-Diagnostik stellt
ein Bestimmen bereit, ob die hauptsächlich exprimierte Form dysfunktional
ist, z. B. für
eine Signaltransduktion. Wie in den Beispielen, infra, gezeigt wurde,
exprimieren db mutierte Mäuse
(C57BL/Ks db/db) eine längere
OB-R-mRNA (wie durch
RT-PCR bestimmt wurde).
-
Therapeutika
-
Die
hier offenbarten Polypeptide, Nukleinsäuren und Antikörper weisen
ein erhebliches therapeutisches Potenzial auf. Vorzugsweise wird
eine therapeutisch wirksame Menge eines solchen Mittels (z. B. die lösliche Form
des Proteins oder DNA für
eine Gentherapie oder eine Antisense-Nukleinsäure, um der Leptinaktivität entgegenzuwirken)
in einem pharmazeutisch verträglichen
Träger,
Verdünnungsmittel
oder Bindemittel verabreicht.
-
Der
Begriff "pharmazeutisch
verträglich" betrifft molekulare
Einheiten und Zusammensetzungen, welche physiologisch tolerierbar
sind und nicht typischerweise eine allergische oder ähnlich unpassende
Reaktion hervorrufen, wie Magenstörung, Schwindel und desgleichen,
wenn sie an einen Menschen verabreicht werden. In einer Ausführungsform
kann der Begriff "pharmazeutisch
verträglich", so wie hier verwendet,
bedeuten, von einer Aufsichtsbehörde
der Bundes- oder einer Staats-Regierung genehmigt zu sein oder in
der U.S. Pharmacopeia oder anderen allgemein bekannten Arzneimittelbüchern für die Verwendung
in Tieren und insbesondere in Menschen aufgeführt zu sein. Der Begriff "Träger" betrifft ein Verdünnungsmittel,
Adjuvans, Bindemittel oder Träger,
mit welchem die Verbindung verabreicht wird. Solche pharmazeutischen
Träger
können
sterile Flüssigkeiten
sein, wie Wasser und Öle,
einschließlich
von jenen mit Erdöl-,
tierischem, pflanzlichem oder synthetischem Ursprung, wie Erdnussöl, Sojabohnenöl, Mineralöl, Sesamöl und desgleichen.
Wasser oder Salzlösungs-Lösungen und
wässrige
Dextrose- und Glycerollösungen werden
vorzugsweise als Träger
eingesetzt, insbesondere für
injizierbare Lösungen.
Geeignete pharmazeutische Träger
werden in Martin, Remington's Pharmaceutical
Sciences, 18. Aufl., Mack Publishing Co., Esston, PA (1990) beschrieben.
-
Der
Begriff "therapeutisch
wirksame Menge" wird
hier verwendet, um eine Menge zu bezeichnen, welche ausreicht, um
einen klinisch erheblichen Mangel der Aktivität, Funktion und Antwort des
Wirts um mindestens 15%, vorzugsweise um min destens 50%, weiter
bevorzugt um mindestens 90% zu reduzieren und am meisten bevorzugt,
um ihn zu verhindern. Alternativ ist eine therapeutisch wirksame
Menge ausreichend, um eine Verbesserung in einem klinisch erheblichen
Zustand im Wirt zu verursachen. Eine Modulation der OB-R-Aktivität kann zum
Reduzieren des Körpergewichts
(durch Erhöhen
seiner Aktivität)
oder Erhöhen
des Körpergewichts
(durch Vermindern seiner Aktivität)
geeignet sein.
-
Von
einer Verabreichung von rekombinantem löslichem OB-R-Polypeptid, welches
OB-Re entspricht, wird erwartet, dass es zu einem Gewichtsverlust,
insbesondere einer Abnahme des Fettgewebes führt. Der lösliche Typ des OB-Re-Polypeptids
kann unter Verwendung von bakteriellen und/oder Säugetier-Standard-Expressionsvektoren,
synthetisch oder aus Plasma oder Serum aufgereinigt hergestellt
werden, alles wie hier zuvor detailliert beschrieben. Alternativ
kann eine erhöhte
Expression von nativem löslichen
OB-R-Polypeptid durch homologe Rekombinationstechniken, wie supra
beschrieben, induziert werden.
-
Eine
Reduktion der Leptinaktivität
(durch Entwickeln von Antagonisten, Inhibitoren, der Verwendung von
neutralisierenden Antikörpern
oder Antisense-Molekülen)
sollte zu einer Gewichtszunahme führen, wie sie für die Behandlung
des Gewichtsverlustes gewünscht
sein könnte,
welcher mit Krebs, AIDS oder Magersucht verbunden ist. In einer
Ausführungsform
kann eine Leptin bindende Form des löslichen OB-R eingesetzt werden,
welcher Abschnitte fehlen, die für
eine Signaltransduktion oder Verstärkung nötig sind.
-
Polypeptid basierte therapeutische
Behandlung
-
In
der einfachsten Analyse ist das OB-R-Gen eng mit der Bestimmung
des Körpergewichts
in Tieren, insbesondere in Mäusen,
Ratten, Hunden und Menschen verbunden. Das OB-R-Genprodukt und entsprechend
verwandte Moleküle
scheinen einen Teil eines Signalweges darzustellen, mit welchem
das Fettgewebe mit dem Gehirn und den anderen Organen kommuniziert.
Es wird angenommen, dass mindestens eine Spleißform des OB-R-Polypeptids
(z. B. OB-Rb) selber ein Signalmolekül darstellt, d. h. einen Rezeptor
für das
Hormon Leptin.
-
Das
lösliche
OB-R-Polypeptid oder funktionell aktive Fragmente davon oder ein
Antagonist davon können
oral oder parenteral, vorzugsweise parenteral verabreicht werden.
Da die metabolische Homeostase ein kontinuierlicher Vorgang ist,
wird eine Verabreichung mit kontrollierter Freisetzung des löslichen
OB-R-Polypeptids
(OB-Re) bevorzugt. Zum Beispiel kann das Polypeptid unter Verwendung
einer intravenösen
Infusion, einer implantierbaren osmotischen Pumpe, eines transdermalen
Pflasters, von Liposomen oder auf andere Arten der Verabreichung
verabreicht werden. In einer Ausführungsform kann eine Pumpe
verwendet werden [Langer et al., Hrsg., Medical Applications of
Controlled Relase, CRC Press, Boca Raton, Florida (1974), Sefton,
CRC Crit. Ref. Biomed. Eng., 14: 201 (1987), Buchwald et al., Surgery,
88: 507 (1980), Saudek et al., N. Engl. J. Med., 321: 574 (1989)].
In einer anderen Ausführungsform
können
polymere Materialien verwendet werden [Langer, 1974, supra, Sefton,
1987, supra, Smolen et al., Hrsg., Controlled Drug Bioavailability,
Drug Product Design and Performance, Wiley, New York (1984), Ranger
et al., J. Macromol. Sci. Rev. Macromol. Chem., 23: 61 (1983), siehe
ebenfalls Levy et al., Science, 228: 190 (1985), During et al.,
Ann. Neurot., 25: 351 (1989), Howard et al., J. Neurosurg., 71:
105 (1989)]. In noch einer anderen Ausführungsform kann ein kontrolliertes
Freisetzungssystem in die Nähe
des therapeutischen Ziels gebracht werden, d. h. des Gehirns, so
dass nur ein Anteil der systemischen Dosis benötigt wird [siehe z. B. Goodson,
in Medical Applications of Controlled Release, Band 2, S. 115–138 (1984)].
Andere kontrollierte Freisetzungssysteme werden im Überblick
von Langer, Science, 249: 1527–1533
(1990) diskutiert. In einer anderen Ausführungsform kann die therapeutische
Verbindung in einem Vesikel abgegeben werden, insbesondere einem
Liposom [siehe Langer, 1990, supra, Treat et al., in Liposomes in
the Therapy of Infectious Disease and Cancer, Lopez-Berestein und Fidler
(Hrsg.), Liss, New York, S. 353–365
(1989), Lopez-Berestein, ibid, S. 317–327, siehe allgemein ibid.].
-
In
einem weiteren Aspekt können
rekombinante Zellen, welche mit der löslichen Spleißform der OB-R-cDNA
transformiert wurden (z. B. OB-Re, welches hier verwendet werden
wird, um einen löslichen OB-R-Agonisten
des Leptins zu bezeichnen), und welche hohe Mengen des Polypeptids
exprimieren, in ein Individuum transplantiert werden, welches eine
Verstärkung
der Leptinaktivität
benötigt.
Vorzugsweise werden autologe Zellen, welche mit OB-Re transformiert
wurden, transplantiert, um eine Abstoßung zu verhindern, alternativ
ist eine Technologie verfügbar,
um nicht autologe Zellen abzuschirmen, welche lösliche Faktoren innerhalb einer
Polymermatrix herstellen, welche eine Immunerkennung und Abstoßung verhindert.
-
Das
OB-Re-Polypeptid kann durch intravenöse, intraarterielle, intraperitoneale,
intramuskuläre
oder subkutane Wege der Verabreichung abgegeben werden. Alternativ
kann das OB-Re-Polypeptid, richtig formuliert, durch nasale oder
orale Verabreichung verabreicht werden. Eine dauerhafte Versorgung
mit OB-Re kann durch Bereistellen einer therapeutisch wirksamen
Dosis (d. h. einer Dosis, welche wirksam ist, um metabolische Veränderungen
in einem Individuum zu induzieren) in den nötigen Intervallen, z. B. täglich, alle
12 Stunden, usw. sichergestellt werden. Diese Parameter werden von
der Schwere des zu behandelnden Krankheitszustands, anderen Aktivitäten, wie
eine Diätmodifikation,
welche ausgeführt
werden, vom Gewicht, Alter und dem Geschlecht des Individuums und
von anderen Kriterien abhängen,
welche einfach gemäß der guten
medizinischen Standardpraxis vom Fachmann bestimmt werden können.
-
Es
kann einfach vom Fachmann erkannt werden, dass irgendein lösliches
OB-R-Polypeptid,
z. B. ein Leptinantagonist, ebenfalls wie oben für OB-Re beschrieben wurde,
verabreicht werden kann.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
In
noch einem anderen Aspekt der vorliegenden Offenbarung werden pharmazeutische
Zusammensetzungen des oben erwähnten
bereitgestellt. Solche pharma zeutischen Zusammensetzungen können für eine Verabreichung
durch Injektion, oder für
eine orale, pulmonale, nasale oder andere Formen der Verabreichung
sein. Im Allgemeinen werden von dieser Offenbarung pharmazeutische
Zusammensetzungen eingeschlossen, welche wirksame Mengen des Proteins
oder Derivatprodukte zusammen mit pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmitteln,
Konservierungsmitteln, Lösungsvermittlern,
Emulgatoren, Adjuavantien und/oder Trägern umfassen. Solche Zusammensetzungen
schließen
Verdünnungsmittel
mit unterschiedlichem/r Puffergehalt (z. B. Tris-HCl, Acetat, Phosphat),
pH-Wert und Ionenstärke,
Zusatzstoffe, wie Detergenzien und lösungsvermittelnde Mittel (z.
B. Tween 80, Polysorbat 80), Antioxidantien (z. B. Ascorbinsäure, Natirummetabisulfit),
Konservierungsstoffe (z. B. Thimerosal, Benzylalkohol) und Füllsubstanzen
(z. B. Lactose, Mannitol), den Einschluss des Materials in Teilchenpräparationen
polymerer Verbindungen, wie Polymilchsäure, Polyglykolsäure, usw.
oder in Liposomen, ein. Hyaluronsäure oder andere anionische
Polymere können ebenfalls
verwendet werden. Solche Zusammensetzungen können den physikalischen Zustand,
die Stabilität, die
Geschwindigkeit der in vivo Freisetzung und die Geschwindigkeit
der in vivo Clearance des vorliegenden Proteins und der Derivate
beeinflussen [siehe z. B. Martin, Remginton's Pharmaceutical Sciences, 18. Aufl., (1990,
Mack Publishing Co., Esston, PA 18042) Seiten 1435–1712].
Die Zusammensetzungen können
in flüssiger
Form hergestellt werden oder können
in Form von getrocknetem Pulver, wie in lyophilisierter Form, vorliegen.
-
Orale Abgabe
-
Für die Verwendung
hier sind orale feste Dosierungsformen eingeschlossen, welche im
Allgemeinen in Martin, Remington's
Pharmaceutical Sciences, 18. Aufl., (1990 Mack Publishing Co. Esston
PA 18042) in Kapitel 89 beschrieben werden. Feste Dosierungsformen
schließen
Tabletten, Kapseln, Pillen, Pastillen oder Lutschpastillen, Stärkekapseln
oder Kügelchen
ein. Liposomale oder proteinoide Einkapselungen können ebenfalls
verwendet werden, um die vorliegenden Zusammensetzungen zu formulieren
(wie zum Beispiel proteinoide Mikrokugeln [
U.S. Patent Nr. 4,925,673 ]). Eine
liposomale Einkapselung kann verwendet werden, und die Liposomen
können
mit verschiedenen Polymeren derivatisiert werden [z. B.
U.S. Patent Nr. 5,013,556 ]. Eine
Beschreibung von möglichen
festen Dosierungsformen für
die Therapeutik wird von Marshall in Modem Pharmaceutics, Kapitel
10, Banker und Rhodes, Hrsg. (1979) gegeben, die Formulierung wird
das Protein (oder das chemisch modifizierte Protein) und inerte
Inhaltsstoffe einschließen,
welche einen Schutz gegen die Magenumgebung und eine Freisetzung
des biologisch aktiven Materials im Darm zulassen.
-
Ebenfalls
spezifisch eingeschlossen sind orale Dosierungsformen der oben erwähnten derivatisierten Proteine.
Das Protein kann chemisch modifiziert werden, so dass eine orale
Abgabe des Derivats wirksam ist. Im Allgemeinen stellt die eingeschlossene
chemische Modifikation eine Anheftung von mindestens einem Rest an
das Protein-(oder Peptid-)Molekül
selber dar, wobei der Rest (a) eine Inhibition der Proteolyse und
(b) eine Aufnahme in dem Blutstrom aus dem Magen oder Darm ermöglicht.
Ebenfalls gewünscht
ist die Zunahme der Gesamtstabilität des Proteins und die Zunahme
der Zirkulationszeit im Körper.
Beispiele solcher Reste schließen:
Polyethylenglykol, Copolymere aus Ethylenglykol, und Propylenglykol,
Carboxyxmethylcellulose, Dextran, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
und Polyprolin ein [Abuchowski et al., 1981, supra, Newmark et al., J.
Appl. Biochem., 4: 185–189
(1982)]. Andere Polymere, welche verwendet werden könnten, sind
Poly-1,3-dioxolan und Poly-1,3,6-trioxocan. Bevorzugt für die pharmazeutische
Verwendung sind, wie oben angegeben, Polyethylenglykolreste.
-
Für das Protein
(oder Derivat) kann der Ort der Freisetzung der Magen, der Dünndarm (das
Duodenum, das Jejunum oder das Ileum) oder der Dickdarm sein. Der
Fachmann hat Formulierungen verfügbar,
welche sich im Magen nicht auflösen,
aber das Material im Duodenum oder irgendwo anders im Darm freisetzen werden.
Vorzugsweise wird die Freisetzung die schädlichen Wirkungen der Magenumgebung
vermeiden, entweder durch Schutz des Proteins (oder Derivats) oder
durch Freisetzung des biologisch aktiven Materials außerhalb
der Magenumgebung, wie im Darm.
-
Um
eine vollständige
Magenresistenz sicherzustellen, ist eine Beschichtung erforderlich,
welche bis mindestens pH-Wert 5,0 impermeabel ist. Beispiele für gängigere
inerte Inhaltsstoffe, welche als enterische Beschichtungen verwendet
werden, sind Zelluloseacetattrimellitat (CAT), Hydroxypropylmethylzellulosephthalat
(HPMCP), HPMCP 50, HPMCP 55, Polyvinylacetatphthalat (PVAP), Eudragit
L30D, Aquateric, Zelluloseacetatphthalat (CAP), Eudragit L, Eudragit
S und Schellack. Diese Beschichtungen können als gemischte Filme verwendet
werden.
-
Eine
Beschichtung oder ein Gemisch aus Beschichtungen kann ebenfalls
auf Tabletten verwendet werden, welche nicht für einen Schutz gegen den Magen
gedacht sind. Dieses kann Zuckerbeschichtungen einschließen, oder
Beschichtungen, welche es einfacher machen, die Tablette zu schlucken.
Kapseln können aus
einer harten Hülle
(wie Gelatine) zur Abgabe eines trockenen Therapeutikums bestehen,
z. B. eines Pulvers, für
flüssige
Formen kann eine weiche Gelatinehülle verwendet werden. Das Hüllmaterial
von Stärkekapseln
könnte
dicke Stärke
oder ein anderes essbares Papier sein. Für Pillen, Lutschpastillen,
gepresste Tabletten oder Tablettenpulver können feuchtigkeitskonzentrierende
Techniken verwendet werden.
-
Das
Therapeutikum kann in die Formulierung als feine Mikropartikel in
Form von Granula oder Kügelchen
mit einer Partikelgröße von ungefähr 1 mm
eingeschlossen werden. Die Formulierung des Materials zur Kapselverabreichung
könnte
ebenfalls als Pulver, leicht komprimierte Pfropfen oder sogar als
Tabletten stattfinden. Das Therapeutikum könnte durch Kompression hergestellt
werden.
-
Farbstoffe
und Aromastoffe können
alle eingeschlossen werden. Zum Beispiel kann das Protein (oder Derivat)
formuliert werden (wie durch Liposomen- oder Mikrokugeleinkapselung)
und anschließend
weiter in ein essbares Produkt, wie ein gekühltes Getränk, aufgenommen werden, welches
Farbstoffe und Aromastoffe enthält.
-
Das
Therapeutikum kann mit einem inerten Material verdünnt werden
oder sein Volumen kann damit erhöht
werden. Diese Verdünnungsmittel
könnten
Kohlenhydrate, insbesondere Mannitol, α-Lactose, wasserfreie Lactose,
Zellulose, Saccharose, modifizierte Dextrane und Stärke einschließen. Bestimmte
anorganische Salze können
ebenfalls als Füllstoffe
verwendet werden, einschließlich
von Calciumtriphosphat, Magnesiumcarbonat und Natriumchlorid. Einige
kommerziell verfügbare
Verdünnungsmittel
sind Fast-Flo, Emdex, STA-Rx 1500, Emcompress und Avicell.
-
Disintegrantien
können
in die Formulierung des Therapeutikums in eine feste Dosierungsform
eingeschlossen werden. Materialien, welche als Disintegrantien verwendet
werden, schließen
Stärke,
einschließlich des
komerziellen, auf Stärke
basierenden Disintegrans Explotab, ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Natriumstärkeglykolat,
Amberlit, Natriumcarboxymethylzellulose, Ultramylopektin, Natriumalginat,
Gelatine, Orangenschale, saure Carboxymethylzellulose, natürlicher
Schwamm und Bentonit können
alle verwendet werden. Eine andere Form der Disintegrantien sind
die unlöslichen
kationischen Austauschharze. Pulverisierte Gummis können als
Desintegrantien und als Bindemittel verwendet werden, und diese
können
pulverisierte Gummis, wie Agar, Karaya und Tragacanth einschließen. Alginsäure und
seine Natriumsalze sind ebenfalls als Disintegrantien geeignet.
-
Bindemittel
können
verwendet werden, um das therapeutische Mittel zusammenzuhalten,
um einen feste Tablette zu bilden, und schließen Materialen aus natürlichen
Produkten, wie Akazie, Tragacanth, Stärke und Gelatine ein. Andere
schließen
Methylzellulose (MC), Ethylzellulose (EC) und Carboxymethylzellulose (CMC)
ein. Polyvinylpyrrolidon (PVP) und Hydroxypropylmethylzellulose
(HPMC) könnten
beide in alkoholischen Lösungen
verwendet werden, um das Therapeutikum zu granulieren.
-
Ein
Anti-Abriebmittel kann in die Formulierung des Therapeutikums eingeschlossen
werden, um ein Haftenbleiben während
des Formulierungsverfahrens zu ver hindern. Gleitmittel können als
Schicht zwischen dem Therapeutikum und der Pressformwand verwendet
werden, und diese können:
Stearinsäure,
einschließlich
seiner Magnesium- und Calciumsalze, Polytetrafluorethylen (PTFE),
Paraffinöl,
Pflanzenöle
und Wachse einschließen,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Lösliche
Gleitmittel können
ebenfalls verwendet werden, wie Natriumlaurylsulfat, Magnesiumlaurylsulfat,
Polyethylenglykol mit verschiedenen Molekulargewichten und Carbowax
4000 und 6000.
-
Flussregulierungsmittel,
welche die Fließeigenschaften
des Arzneimittels während
der Formulierung verbessern könnten
und um eine Wiederanordnung während
der Kompression zu unterstützen,
könnten
hinzugefügt
werden. Die Flussregulierungsmittel können Stärke, Talk, pyrogenes Silika
und hydriertes Silikoaluminat einschließen.
-
Um
die Lösung
des Therapeutikums in der wässrigen
Umgebung zu unterstützen,
könnte
ein oberflächenaktives
Mittel als Benetzungsmittel hinzugefügt werden. Oberflächenaktive
Mittel können
anionische Detergenzien einschließen, wie Natriumlaurylsulfat,
Dioctylnatriumsulfosuccinat und Dioctylnatriumsulfonat. Kationische
Detergenzien könnten
verwendet werden und könnten
Benzalkoniumchlorid und Benzethomiumchlorid einschließen. Die
Liste von möglichen
nichtionischen Detergenzien, welche in die Formulierung als oberflächenaktive
Mittel eingeschlossen werden könnten,
ist Lauromacrogol 400, Polyoxyl 40-Stearat, Polyoxyethylen, hydriertes
Rizinusöl
10, 50 und 60, Glycerinmonostearat, Polysorbat 40, 60, 65 und 80,
Saccharosefettsäureester,
Methylzellulose und Carboxymethylcellulose. Diese oberflächenaktiven
Mittel könnten
in der Formulierung des Proteins oder Derivats entweder alleine
oder als ein Gemisch mit verschiedenen Verhältnissen anwesend sein.
-
Zusatzstoffe,
welche möglicherweise
die Aufnahme des Proteins (oder Derivats) verstärken, sind zum Beispiel die
Fettsäuren Ölsäure, Linolsäure und
Linolensäure.
-
Eine
Formulierung mit kontrollierter Freisetzung kann gewünscht sein.
Das Arzneimittel könnte
in eine inerte Matrix eingeschlossen werden, welche eine Freisetzung
entweder durch Diffusions- oder Auslaug-Mechanismen erlaubt, z.
B. Kaugummis. Langsam degenerierende Matrices können ebenfalls in die Formulierung eingeschlossen
werden. Eine andere Form einer kontrollierten Freisetzung dieses
Therapeutikums ist durch ein Verfahren, welches auf dem therapeutischen
Oros-System basiert
(Alza Corp.), d. h. das Arzneimittel wird in eine semipermeable
Membran eingeschlossen, welche es Wasser erlaubt einzutreten und
das Arzneimittel durch eine einzige kleine Öffnung aufgrund von osmotischen
Wirkungen herauszudrücken.
Einige enterische Beschichtungen weisen ebenfalls eine verzögerte Freisetzungswirkung
auf.
-
Andere
Beschichtungen können
für die
Formulierung verwendet werden. Diese schließen eine Vielzahl von Zuckern
ein, welche in einem Beschichtungstiegel aufgebracht werden könnten. Das
therapeutische Mittel könnte
ebenfalls in einer filmbeschichteten Tablette gegeben werden. Die
Materialien, welche in diesem Fall verwendet werden, sind in zwei
Gruppen aufgeteilt. Die ersten sind die nicht enterischen Materialien
und schließen
Methylzellulose, Ethylzellulose, Hydroxyethylzellulose, Methylhydroxy-Ethylzellulose,
Hydroxypropylzellulose, Hydroxypropyl-Methylzellulose, Natriumcarboxymethylzellulose,
Providon und Polyethylenglykole ein. Die zweite Gruppe besteht aus
den enterischen Materialien, welche gewöhnlich Ester der Phthalsäure sind.
-
Ein
Gemisch aus Materialien könnte
verwendet werden, um die optimale Filmbeschichtung bereitzustellen.
Eine Filmbeschichtung kann in einem Tiegelbeschichter oder in einem
Fließbett
oder durch Kompressionsbeschichtung durchgeführt werden.
-
Pulmonale Abgabe
-
Ebenfalls
hier eingeschlossen ist die pulmonale Abgabe des vorliegenden löslichen
Proteins (oder der Derivate davon). Das Protein (oder Derivat) wird
an die Lungen eines Säugetiers
beim Einatmen abgegeben und durchdringt die epitheliale Auskleidung
der Lunge in den Blutstrom. Andere Berichte davon schließen Adjei et
al., Pharmaceutical Research, 7(6): 565–569 (1990), Adjei et al.,
International Journal of Pharmaceutics, 63: 135–144 (1990) (Leuprolidacetat),
Braquet et al., Journal of Cardiovascular Pharmacology, 13 (Suppl.
5): 143–146
(1989) (Endothelin-1), Hubbard et al., Annals of Intemal Medicine,
3(3): 206–212
(1989) (α1-Antitrypsin), Smith
et al., J. Clin. Invest., 84: 1145–1146 (1989) (α1-Proteinase),
Oswein et al., "Aerosolization
of Proteins", Proceedings
of Symposium on Respiratory Drug Delivery II, Keystone, Colorado,
(März 1990),
(rekombinantes humanes Wachstumshormon), Debs et al., J. Immunol.,
140: 3482–3488
(1988) und Platz et al.,
U.S. Patent
Nr. 5,284,656 (Granulozytenkolonie stimulierender Faktor)
ein. Vorgesehen für
die Verwendung in der Ausführung
dieser Offenbarung ist ein weiter Bereich von mechanischen Geräten, welche
für eine
pulmonale Abgabe von therapeutischen Produkten entworfen wurden,
einschließlich
von, aber nicht beschränkt
auf Zerstäuber,
Dosierinhalatoren und Pulverinhalatoren, welche dem Fachmann alle
geläufig
sind.
-
Einige
spezifische Beispiele für
kommerziell verfügbare
Geräte,
welche für
die Ausführung
dieser Offenbarung geeignet sind, sind der Ultravent-Zerstäuber, hergestellt
von Mallinckrodt, Inc., St. Louis, Missouri, der Acorn II-Zerstäuber, hergestellt
von Marquest Medical Products, Englewood, Colorado, der Ventolin-Dosierinhalator,
hergestellt von Glaxo Inc., Research Triangle Park, North Carolina
und der Spinhaler-Pulverinhalator, hergestellt von Fisons Corp.,
Redford, Massachusetts.
-
Alle
solche Geräte
erfordern die Verwendung von Formulierungen, welche zum Verteilen
des Proteins (oder Derivats) geeignet sind. Typischerweise ist jede
Formulierung spezifisch für
den Typ des eingesetzten Geräts
und kann die Verwendung eines geeigneten Treibmittelmaterials einschließen, zusätzlich zu
den üblichen
Verdünnungsmitteln,
Adjuvantien und/oder Trägern,
welche für
die Therapie geeignet sind. Die Verwendung von Liposomen, Mikrokapseln
oder Mikrokugeln, Inklusionskomplexen oder anderen Typen von Trägern ist
ebenfalls eingeschlos sen. Chemisch modifiziertes Protein kann ebenfalls
in verschiedenen Formulierungen hergestellt werden, abhängig vom
Typ der chemischen Modifikation oder vom Typ des eingesetzten Geräts.
-
Formulierungen,
welche für
eine Verwendung in einem Zerstäuber,
entweder einem Düsen-
oder einem Ultraschall-Zerstäuber,
geeignet sind, werden typischerweise ein Protein (oder Derivat)
gelöst
in Wasser in einer Konzentration von ungefähr 0,1 bis 25 mg biologisch
aktives Protein pro ml Lösung
umfassen. Die Formulierung kann ebenfalls einen Puffer und einen
einfachen Zucker einschließen
(z. B. zur Proteinstabilisierung und Regulierung des osmotischen
Drucks). Die Zerstäuberformulierung
kann ebenfalls ein oberflächenaktives Mittel
enthalten, um eine oberflächeninduzierte
Aggregation des Proteins zu reduzieren oder zu verhindern, welche
durch die Zerstäubung
der Lösung
beim Bilden des Aerosols verursacht wird.
-
Formulierungen
zur Verwendung in einem Dosierinhalatorgerät werden im Allgemeinen ein
fein zerteiltes Pulver enthalten, welches das Protein (oder Derivat)
enthält,
welches mit Hilfe eines oberflächenaktiven Mittels
in einem Treibmittel suspendiert ist. Das Treibmittel kann irgendein
gängiges
Material sein, welches für diesen
Zweck eingesetzt wird, wie ein Chlorfluorkohlenstoff, ein Chlorfluorkohlenwasserstoff,
ein Fluorkohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoff, einschließlich von
Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan, Dichlortetrafluorethanol
und 1,1,1,2-Tetrafluorethan oder Kombinationen davon. Geeignete
oberflächenaktive
Mittel schließen
Sorbitantrioleat und Sojalecithin ein. Ölsäure kann ebenfalls als ein
oberflächenaktives
Mittel geeignet sein.
-
Formulierungen
zum Verteilen aus einem Pulverinhalatorgerät werden ein fein zerteiltes
Trockenpulver umfassen, welches das Protein (oder Derivat) enthält, und
können
ebenfalls ein Füllmittel,
wie Lactose, Sorbitol, Saccharose oder Mannitol in Mengen einschließen, welche
eine Verteilung des Pulvers aus dem Gerät unterstützen, z. B. 50 bis 90 Gew.-%
der Formulierung. Das Protein (oder Derivat) sollte am vorteilhaftesten in
Teilchenform mit einer durchschnittlichen Teilchen größe von weniger
als 10 μm
(oder Mikrometer), am meisten bevorzugt 0,5 bis 5 μm, für die wirksamste
Abgabe an die distale Lunge hergestellt werden.
-
Nasale Abgabe
-
Eine
nasale Abgabe des Proteins (oder Derivats) ist ebenfalls eingeschlossen.
Eine nasale Abgabe erlaubt die Passage des Proteins in den Blutstrom
direkt nach der Verabreichung des therapeutischen Produkts an die
Nase, ohne die Notwendigkeit der Ablagerung des Produkts in der
Lunge. Formulierungen für
eine nasale Abgabe schließen
jene mit Dextran oder Cyclodextran ein.
-
Verfahren der Behandlung, Verfahren des
Herstellens eines Medikaments
-
In
noch einem anderen Aspekt der vorliegenden Offenbarung werden Verfahren
der Behandlung und Herstellung eines Medikaments bereitgestellt.
Die Zustände,
die durch die Verabreichung der vorliegenden Derivate gelindert
oder moduliert werden, sind jene, welche oben angegeben sind.
-
Dosierungen
-
Für alle der
oben erwähnten
Moleküle
werden Informationen bezüglich
der geeigneten Dosierungsmengen zur Behandlung verschiedener Zustände in verschiedenen
Patienten bekannt werden, wenn weitere Studien durchgeführt werden,
und der Fachmann wird unter Berücksichtigung
des therapeutischen Zusammenhangs, des Alters und der allgemeinen
Gesundheit des Empfängers
in der Lage sein, die richtige Dosierung festzulegen. Im Allgemeinen
wird die Dosierung für
eine Injektion oder Infusion zwischen 0,01 μg biologisch aktives Protein/kg
Körpergewicht
(wobei die Masse des Proteins alleine ohne chemische Modifikation berechnet
wird) und 10 mg/kg (auf derselben Grundlage) liegen. Der Dosierungsplan
kann abhängig
von der Zirkulationshalbwertszeit des verwendeten Proteins oder
Derivats, ob das Polypeptid durch eine Bolusdosis oder kontinuierliche
Infusion abgegeben wird, und der verwendeten Formulierung variieren.
-
Verabreichung mit anderen
Verbindungen
-
Für eine mit
Fettleibigkeit verbundene Therapie kann das vorliegende lösliche Protein
(oder die Derivate) zusammen mit einer oder mehreren pharmazeutischen
Zusammensetzungen verabreicht werden, die zum Behandeln anderer
klinischer Komplikationen der Fettleibigkeit verwendet werden, wie
jene, welche zur Behandlung von Diabetes (z. B. Insulin), Bluthochdruck,
hohem Cholesterinspiegel und anderen nachteiligen Zuständen, welche
als Nebenwirkung der Fettleibigkeit auftreten, verwendet werden.
Ebenfalls können
andere Appetitunterdrücker
gleichzeitig verabreicht werden, z. B. Amphetamine. Die Verabreichung
kann gleichzeitig (zum Beispiel eine Verabreichung eines Gemisches
des vorliegenden Proteins und Insulin) oder in seriatim stattfinden.
-
Nukleinsäure basierte therapeutische
Behandlung
-
Ein
OB-R-Gen, welches in der Lage zum Vermitteln einer Signaltransduktion
ist, z. B. OB-Rb, könnte in
humane Hypothalamuszellen eingeführt
werden, um eine Gentherapie für
Fettleibigkeit zu entwickeln. Von einer solchen Therapie würde erwartet
werden, dass sie das Körpergewicht
vermindert. Umgekehrt würde
ein Einführen
von Antisense-Konstrukten in Hirnzellen, insbesondere den Hypothalamus,
aber ebenfalls einschließlich
des Plexus choroideus oder anderer Zellen, in denen OB-R exprimiert
wird, die Mengen des aktiven OB-R-Polypeptids reduzieren, und es
würde vorausgesagt
werden, dass es die Körperadiposität erhöht.
-
In
einer Ausführungsform
wird ein Gen, welches ein OB-R-Polypeptid kodiert, in vivo in einem
viralen Vektor eingeführt.
Solche Vektoren schließen
ein attenuiertes oder defektes DNA-Virus ein, wie das Herpes simplex
Virus (HSV), das Papillomavirus, das Epstein Barr-Virus (EBV), das
Adenovirus, das Adeno-assoziierte Virus (AAV) und desgleichen, sind
aber nicht darauf beschränkt.
Defekte Viren, denen die viralen Gene vollständig oder fast vollständig fehlen,
sind bevorzugt. Ein defektes Virus ist nach dem Einführen in
eine Zelle nicht infektiös.
Die Verwen dung von defekten viralen Vektoren erlaubt eine Verabreichung
an Zellen in ein spezifisches lokalisiertes Gebiet, ohne Bedenken,
dass der Vektor andere Zellen infizieren kann. Daher kann spezifisch
auf Hirngewebe abgezielt werden. Beispiele für bestimmte Vektoren schließen einen
defekten Herpes Virus 1(HSV1)-Vektor [Kaplitt et al., Molec. Cell.
Neurosci., 2: 320–330
(1991)], einen attenuierten Adenovirus-Vektor, wie den Vektor, welcher
von Strafford-Perricaudet et al., J. Clin. Invest., 90: 626–630 (1992)
beschrieben wurde, und einen defekten Adeno-assoziierten Virus-Vektor [Samulski
et al., J. Virol., 61: 3096–3101 (1987),
Samulski et al., J. Virol., 63: 3822–3828 (1989)] ein, sind aber
nicht darauf beschränkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann das Gen in einem retroviralen Vektor eingeführt werden [z. B. Anderson
et al.,
U.S. Patent Nr. 5,399,346 ,
Mann et al., Cell, 33: 153 (1983), Temin et al.,
U.S. Patent Nr. 4,650,764 , Temin et
al.,
U.S. Patent Nr. 4,980,289 ,
Markowitz et al., J. Virol., 62: 1120 (1988), Temin et al.,
U.S. Patent Nr. 5,124,263 ,
internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 95/07358 , veröffentlicht
am 16. März
1995, von Dougherty et al., und Kuo et al., Blood, 82: 845 (1993)].
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Alternativ
kann der Vektor in vivo durch Lipofektion eingeführt werden. Im letzten Jahrzehnt
gab es eine steigende Verwendung von Liposomen zur Einkapselung
und Transfektion von Nukleinsäuren
in vitro. Synthetische kationische Lipide, welche entworfen wurden,
um die Schwierigkeiten und Gefahren zu beschränken, welche bei einer Liposomen
vermittelten Transfektion auftreten, können verwendet werden, um Liposomen
für eine
in vivo Transfektion eines Gens herzustellen, welches einen Marker
kodiert [Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 7413–7417 (1987),
siehe Mackey et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 8027–8031 (1988)].
Die Verwendung von kationischen Lipiden kann die Einkapselung von
negativ geladenen Nukleinsäuren
fördern
und ebenfalls die Fusion mit negativ geladenen Zellmembranen fördern [Felgner
et al., Science, 337: 387–388
(1989)]. Die Verwendung der Lipofektion, um exogene Gene in spezifische
Organe in vivo einzuführen,
hat bestimmte praktische Vorteile. Die molekulare Ausrichtung von
Liposomen auf spezifische Zellen stellt ein Gebiet des Nutzens dar.
Es ist eindeutig, dass das Ausrichten der Transfektion auf bestimmte
Zelltypen insbesondere vorteilhaft in einem Gewebe mit zellulärer Heterogenität sein würde, wie
der Bauchspeicheldrüse,
der Leber, der Niere und dem Gehirn. Lipide können chemisch an andere Moleküle für den Zweck
der Ausrichtung gekoppelt werden (siehe Mackey et al., 1988, supra).
Zielgerichtete Peptide, z. B. Hormone oder Neurotransmitter und
Proteine, wie Antikörper,
oder Nicht-Peptid-Moleküle
könnten
chemisch an Liposomen gekoppelt werden.
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Es
ist ebenfalls möglich,
den Vektor in vivo als ein nacktes DNA-Plasmid einzuführen. Nackte DNA-Vektoren
zur Gentherapie können
in die gewünschte
Wirtszelle durch Verfahren eingeführt werden, welche im Stand
der Technik bekannt sind, z. B. Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion,
Transduktion, Zellfusion, DEAE-Dextran,
Calciumphosphat-Präzipitation,
Verwendung einer Genpistole oder Verwendung eines DNA-Vektor-Transporters
[siehe z. B. Wu et al., J. Biol. Chem., 267: 963–967 (1992), Wu et al., J.
Biol. Chem., 263: 14621–14624
(1988), Hartmut et al.,
kanadische
Patentanmeldung Nr. 2,012,311 , eingereicht am 15. März 1990)].
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Landwirtschaftliche Anwendungen
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Das
OB-R-Gen kann ebenfalls aus Haustieren isoliert werden, und das
entsprechende OB-R-Polypeptid kann dadurch erhalten werden. Es wird
erwartet, dass die aus dem Mäuse-OB-R-Gen
abgeleitete Sonde mit entsprechenden homologen kodierenden Sequenzen
aus einer großen
Anzahl von Tierarten hybridisiert. Wie für Humantherapien diskutiert,
können
die rekombinanten Proteine ebenfalls für Haustiere hergestellt und ihnen
verabreicht werden. Die Verabreichung des löslichen Polypeptids kann angewandt
werden, um magerere Nahrungstiere herzustellen, wie Fleischrinder,
Schweine, Geflügel,
Schafe, usw. Vorzugsweise wird ein autologes OB-Polypeptid verabreicht,
obwohl die Offenbarung hier ebenfalls eine Verabreichung von nicht
autologem Polypeptid umfasst. Da das lösliche OB-R-Polypeptid aus ungefähr 800 Aminosäureresten
besteht, kann es hoch immunogen sein. Daher ist die Verabreichung
von autologem Polypeptid bevorzugt.
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Alternativ
würde es
die Einführung
der klonierten Gene in transgene Haustiere erlauben, das Körpergewicht
und die Adiposität
durch Überexprimieren
eines OB-R-Transgens
möglicherweise
zu vermindern. Das einfachste Hilfsmittel dies zu erreichen würde sein,
mit einem OB-R-Transgen auf das Gehirn unter Verwendung seines eigenen
oder eines anderen gehirnspezifischen Promotors abzuzielen.
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Umgekehrt
könnten
Anstiege des Körperfetts
unter anderen Umständen
gewünscht
sein, wie für
die Entwicklung von Kobe-Rindfleisch oder Fettleber, um Gänseleberpastete
herzustellen. Dies könnte
durch Abzielen eines Antisense-OB-R-Transgens auf das Gehirn oder durch
Verwenden der Gen-Knockout-Technologie
erreicht werden. Alternativ kann, wenn ein Anstieg des Körpergewichts
als prozentualer Anteil des Fetts gewünscht ist, ein Inhibitor oder
Antagonist des OB-R-Polypeptids verabreicht werden. Solche Inhibitoren
oder Antagonisten schließen
Antikörper,
welche mit dem Polypeptid reaktiv sind, und Fragmente des Polypeptids, welche
den OB-Rezeptor binden, aber nicht aktivieren, d. h. Antagonisten
von Leptin, ein, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Kosmetische Implikationen
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Das
OB-R-Polypeptid hat zusätzlich
zu den Gesundheitsnutzen einen erheblichen Wert für die kosmetische
Verwendung. Da die hier offenbarten OB-R-Polypeptide, einschließlich der
Derivate und Agonisten-Analoga davon, insbesondere für eine Modulation
der Geschwindigkeit und Menge der Fettzellablagerung in einem Tier
geeignet sind, sind sie zum Reduzieren von unansehnlichem Fettgewebe
geeignet, z. B. Fettablagerungen im Bauch, den Hüften, den Oberschenkeln, am
Hals und Kinn, welche nicht nötigerweise
auf einen fettleibigen Zustand hinauslaufen, aber welche dennoch
die Erscheinung eines Individuums beeinträchtigen. Es wird angenommen,
dass die Fettreduktionswirkung zum Teil durch eine Reduktion des
Appetits, d. h. eine Reduktion der Nahrungsmittelaufnahme, durch
einen Anstieg des basalen Metabolismus oder durch beides erreicht wird.
Daher ist das vorlie gende lösliche
OB-Re-Polypeptid oder seine Derivate oder Agonisten-Analoga zur Verabreichung
an ein Individuum geeignet, um kosmetische Änderungen in Fettgewebeablagerungen
zu bewirken, ob durch Modulieren der Fettablagerung, durch Reduzieren
des Appetits oder durch beides.
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Zusätzlich können die
vorliegenden Zusammensetzungen und Verfahren zusammen mit verschiedenen
Verfahren verwendet werden, wie kosmetischen Operationen, welche
entworfen sind, um die Gesamterscheinung eines Körpers zu ändern (z. B. Liposuktion oder
Laseroperationen, welche entworfen sind, um Körpermasse durch Absaugen oder
Abtragen von Fettgewebe zu reduzieren), Bewegung (insbesondere Laufen und
Gewichtstraining), Niedrigfettdiät,
Hypnose, Biofeedback, als Beispiele der Wege, die versucht werden können, um
den prozentualen Anteil des Fettgewebes zu vermindern und die Körpererscheinung
zu verbessern.
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Folglich
betrifft die vorliegende Offenbarung ein Verfahren zum Bewirken
einer kosmetischen Fettgewebemodulation in einem Individuum, umfassend
das Verabreichen einer fettmodulierenden Menge eines löslichen
OB-R-Polypeptids oder Derivats oder Agonisten-Analogons davon, an
ein Individuum, welches eine kosmetische Fettgewebemodulation wünscht, um
die Gesamtkörpererscheinung
zu verbessern. In einem bestimmten Aspekt ist die Fettgewebemodulation
eine Folge der Appetitunterdrückung.
Vorzugsweise ist die Fettgewebemodulation eine Reduktion des Fettgewebes.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft diese Offenbarung ein Verfahren zum Bewirken eines kosmetischen
Fettgewebeverlustes, umfassend das Kombinieren eines Verfahrens
zum Ändern
der Körpererscheinung
mit der Verabreichung einer fettmodulierenden Menge eines löslichen
OB-R-Polypeptids oder Derivats oder Agonisten-Analogons davon, an
ein Individuum, welches eine kosmetische Fettgewebemodulation wünscht, um
die Gesamtkörpererscheinung
zu verbessern.
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Diese
Offenbarung kann unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele, welche
beabsichtigen, exemplarisch und nicht beschränkend zu sein, besser verstanden werden.
Aspekte der Beispiele, welche nicht spezifisch die beanspruchte
Erfindung betreffen, sind nur zur Darstellung und zum Vergleich
eingeschlossen.
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BEISPIEL 1: ISOLIERUNG DER DB-cDNA-KLONE
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Mutationen
im Maus-db-Gen führen
zu schwerer Fettleibigkeit und Diabetes mit einem Syndrom, welches
krankhafter humaner Fettleibigkeit ähnelt. [Hummel et al., Science,
153: 1127 (1966)]. Frühere
Daten legten nahe, dass das db-Gen den Rezeptor für das Genprodukt
des ob-Locus kodiert, welches als Leptin bekannt ist [Coleman, Diabetologia,
14: 141 (1978), Zhang et al., Nature, 372: 425 (1994)]. Kürzlich erschien
ein Bericht, dass der Leptinrezeptor aus dem Plexus choroideus kloniert
wurde, für
diesen Klon wurde gezeigt, dass er in derselben Region von Chromosom
4 liegt, wie db [Tartaglia et al., Cell, 83: 1263 (1995)]. Dieser
Rezeptor ist ein Mitglied der Familie der Rezeptoren, welche sich
mit den JAK-Tyrosinkinasen
verbinden. Es wurden jedoch in diesem Rezeptor keine Mutationen
in C57BL/6J db/db-Mäusen
identifiziert, was nahe legt, dass die Mutation in diesen Tieren
eine Spleißvariante
dieses Gens darstellen könnte
[Tartaglia et al., supra].
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Das
vorliegende Beispiel zeigt, dass der Leptinrezeptor auf demselben
300 kb Intervall auf dem Mäusechromosom
4 liegt, wie db. Eine cDNA-Selektion und ein Exon-Trapping aus dieser
Region identifizierten mehrere ESTs mit Sequenzen, welche identisch
zum Leptinrezeptor sind. Eine Charakterisierung der entsprechenden
cDNA-Klone, welche aus einer Mäusegehirn-cDNA-Bibliothek
isoliert wurden, ergab, dass es mindestens fünf alternative gespleißte Formen
des Leptinrezeptors gibt, jede mit Unterschieden an ihrem Amino- und/oder
Carboxylterminus. Eine der Spleißvarianten wird in einer großen Menge
im Hypothalamus und in niedrigerer Menge in anderen Geweben exprimiert.
Dieses Transkript ist in C57BL/Ks db/db-Mäusen mutiert. Diese Mutation
ist das Ergebnis eines abnormalen Spleißings, was zu einer 106 bp
Insertion in das 3'-Ende der
RNA führt,
was zu einer verkürzten
cytoplasmatischen Region führt,
welche "Box 2" deletiert, eine
Proteinstelle, von welcher bekannt ist, dass sie mit JAK-Proteinen
interagiert [Mu rakami et al. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 11349
(1991), Fukunaga, et al., EMBO, 10: 2855 (1991)], sie ist wahrscheinlich
in der Signaltransduktion defekt [Bahary et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 87: 8642 (1990), Modl et al., Cytogenetics Cell Genetics,
67: 232 (1995)]. Diese Daten legen nahe, dass die gewichtsreduzierenden
Wirkungen von Leptin durch Interaktionen mit einem Rezeptor im Hypothalamus
und vielleicht in anderen Geweben vermittelt werden.
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Material und Methoden
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Isolierung
von genomischen Klonen. YAC-Klone wurden durch PCR-Screening isoliert
und auf einem CHEF MAPPER (Bio-Rad) ausgemessen [Green et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 87: 1213 (1996), Kasumi et al., Mammalian
Genome, 4: 391 (1993)]. Die YAC-Enden wurden unter Verwendung einer
Vectorette-PCR und eines Plasmid-Rescues gewonnen [Riley et al.,
Nucl. Acids Res., 18: 2887 (1990), Hermanson et al., Nucl. Acids
Res., 19: 4943 (1991)]. P1-Klone wurden durch Schicken spezifischer
Paare von PCR-Primern an Genome Systems Inc. (St. Louis, MO) isoliert,
welche Einzelauswahlen von einzelnen Mäuse-P1-Klonen bereitstellten
[Sternsberg, Trends Genet., 8: 11 (1992)]. Die P1-Enden wurden unter
Verwendung einer Vectorette-PCR gewonnen [Hart) et al., Bio Techniques,
15: 201 (1993)]. BACs wurden wie beschrieben isoliert [Shizuya,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 8794 (1992)]. Die Primerauswahl
und die PCR-Amplifikation wurden wie beschrieben durchgeführt: eine
anfängliche
Denaturierung bei 94°C
für 3 min,
25 Zyklen mit 94° für 1 min,
55° für 2 min
und 72° für 3 min
[Zhang, 1994, supra]. Die Primer waren:

-
Isolierung
der db-Klone. Eine cDNA-Auswahl wurde wie beschrieben unter Verwendung
von Mäusegehirn-RNA
aus dem Hypothalamus als Ausgangsmaterial durchgeführt [Morgan
et al., Nucl. Acids. Res., 20: 5173 (1992)]. Bibliotheken screening,
Exon-Trapping und DNA-Sequenzierung wurden wie beschrieben durchgeführt [Zhang
et al., 1994, supra (siehe Beispiel 3)]. Die C-terminalen Sequenzen
von OB-Ra, OB-Re, OB-Rd und OB-Re wurden in verschiedenen cDNA-Klonen gefunden.
Die C-terminale Sequenz von OB-Rb war nicht vollständig. Die
Sequenz des C-Terminus dieser Variante wurde schließlich durch
Sequenzieren genomischer DNA vervollständigt. Die Matrize wurde unter
Verwendung einer Vectorette-PCR von BAC 242 mit Primern aus der
cDNA29 hergestellt [Riley et al., Nucl.
Acids Res., 18: 2887 (1990)]. Die Sequenz wurde durch Sequenzieren
von RT-PCR-Produkten bestätigt.
-
Identifikation
von Mutationen in db. RT-PCR und Sequenzierung wurden wie beschrieben
durchgeführt.
Die genomischen Sequenzen am Spleißakzeptor von OB-Rb wurden durch eine
Vectorette-PCR von BAC 242 mit dem rückwärts gerichteten OB-Rb-Primer
erhalten. Für
die RT-PCR von OB-Ra, OB-Rb, OB-Re und OB-Rd war der vorwärts gerichtete Primer derselbe
5' ACACTGTTAATTTCACACCAGAG
3' (SEQ ID NR: 24)
(ebenfalls als F1 in 3C markiert). Die rückwärts gerichteten
(r) Primer waren:
OB-Ra 5' AGTCATTCAAACCATTAGTTTAGG
3' (SEQ ID NR: 25),
OB-Rb
5' TGGATAAACCCTTGCTCTTCA
3' (SEQ ID NR: 26)
OB-Rc
5' TGAACACAACAACATAAAGCCC
3' (SEQ ID NR: 27)
OB-Rd
5' AGGCTCCCTCAGGGCCAC
3' (SEQ ID NR: 28).
Der Intron-Primer für
OB-Rb (in 3C F2 markiert) war
5' GTGACTGAATGAAGATGTAATATAC
3' (SEQ ID NR: 29).
-
Gewebeverteilung
des alternativ gespleißten
Leptinrezeptors. Die RT-PCR wurde wie beschrieben durchgeführt. Die
Primersequenzen für
OB-Ra, OB-Rb, OB-Rc und OB-Rd sind oben gezeigt. Die Primer für OB-Re
waren:
f 5' TGTTATATCTGGTTATTGAATGG
(SEQ ID NR: 30),
r 5' CATTAAATGATTTATTATCAGAATTGC
3' (SEQ ID NR: 31).
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Ergebnisse und Diskussion
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Eine
Reihe von genetischen Kreuzungen, welche db aufspalten, wurde etabliert.
Diese schlossen 50 fettleibige (db/db) Nachkommen einer C57BL/Ks
db/db x Mus spretus-Kreuzung und 350 fettleibige (db/db) Nachkommen
einer C57BL/Ks db/db x Mus castaneus-Kreuzung ein. Die Zuordnung
des Genotyps als der db-Locus wurde wie zuvor beschrieben vorgenommen
[Bahary et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 37: 8642 (1990)].
-
Mehrere
Mikrosatellitenmarker, welche db flankieren, wurden verwendet, um
die DNA von jedem Tier zu typisieren. Diese schlossen einen distalen
Marker, D4Mit31, und einen proximalen Marker, Ifnα, ein. Eine genetische
Karte in der Region von db wurde unter Verwendung dieser und anderer
Loci erstellt (1). Die Maus-Homologa
von zwei zuvor klonierten humanen Genen wurden in der Region von
db gefunden: JAK1 und PDE4B. Beide diese Gene liegen auf dem humanen
Chromosom 1p31, was nahe legt, dass das humane db-Gen in der chromosomalen
Region liegt [Modi et al., Cytogenetics Cell Genetics, 69: 232 (1995),
Milatovich et al., Somatic Cell Mol. Gen., 20: 75 (1994)].
-
Für einen
Mikrodissektionsklon, D4Rck22 wurde gefunden, dass er distal von
db liegt und in drei Tieren rekombinant ist [Bahary et al., Mammalian
Genome, 4: 411–515
(1993)]. D6Rck22 wurde als Ausgangspunkt eines Chromosomen-Walks
unter Verwendung von künstlichen
Hefechromosomen (YACs), künstlichen bakteriellen
Chromosomen (BACs) und P1-Bakteriophagen-Klonen verwendet [Zhang
et al., 1994, supra, Steinberg, Trends Genet., 8: 11 (1994), Shizuya,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 8794 (1992)]. Ein 2,7 mB Kontig
wurde durch Chromosomen-Walking
aus diesem Marker zusammengebaut. Es sei angemerkt, dass eine ungefähr 200 kB-Region
in keiner verfügbaren
Mäuse-YAC-Bibliothek
identifiziert wurde (~12 Genomäquivalente
wurden gescreent). Diese Lücke
im Kontig wurde nach einem Chromosomen-Walking mit einer Reihe von
BAC- und P1-Klonen, gefolgt von der Isolierung eines zusätzlichen
YAC geschlossen, welcher sich auf zusätzliche 500 kB proximal zu
dieser Region erstreckte. Rekombinante Tiere wurden mit genetischen
Markern (sowohl RFLPs und SSLPs) typisiert, welche von den Enden
der einzelnen genomischen Klone abgeleitet waren. Die db-Mutation wurde
zwischen dem distalen Rekombinationsereignis in Tier 324 und den
proximalen Rekombinationsereignissen in Tier 1028 lokalisiert. Sieben
andere proximale Rekombinationen mit 50 kB wurden beobachtet, was
nahe legt, dass dies ein Hot Spot für die Rekombination darstellt.
Das gesamte nicht rekombinante Intervall entspricht ~300 kB der
DNA und wurde von zwei BACs, 43 und 242, abgedeckt (1).
-
Kandidatengene
für db
wurden aus den BACs 43 und 242 unter Verwendung von Exon-Trapping
und cDNA-Selektion aus Mäuse-Hypothalamus
isoliert [Church et al., Nature Genetics, 6: 98 (1994), Morgan et
al., Nucl. Acids Res., 20: 5173 (1992)]. Eine Mäusegehirn-cDNA-Bibliothek wurde
mit vermeintlichen Genfragmenten gescreent. Eine Analyse von acht
Gehirn-cDNA-Klonen wies darauf hin, dass sechs unabhängige Produkte der
cDNA-Selektion und zwei cDNAs, welche unter Verwendung des Exon-Trapping
identifiziert wurden, auf überlappenden
Transkripten anwesend waren. Die Nukleotidsequenz von jedem cDNA-Klon
sagte N-terminale Sequenzen voraus, welche mindestens teilweise
identisch zum Mäuse-Leptinrezeptor
(OB-R) waren. Die Position der Sequenzen vom 5'- und 3'-Ende der OB-R-RNA wurde durch den STS-Gehalt
von jedem BAC bestimmt und ist auf der physikalischen Karte gezeigt
(1). Diese Daten weisen darauf hin,
dass das Gen ~100 kB abdeckt und in Richtung auf das Telomer transkribiert
wird.
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Diese
cDNA-Klone divergieren am Carboxylterminus. In vier Fällen waren
die vorausgesagten Sequenzen mindestens teilweise bis zu Lysin 889
des Leptinrezeptors identisch, was die Transmembrandomäne einschließt. Nach
diesem Punkt sagen die cDNAs Proteine mit Unterschieden in der cytoplasmatischen
Domäne
voraus, welche OB-Ra (SEQ ID NR: 11), OB-Rb (SEQ ID NR: 12), OB-Rc
(SEQ ID NR: 13) und OB-Rd (SEQ ID NR: 14) bezeichnet wurden (2B). OB-Re sagte eine unterschiedliche
Aminosäuresequenz
nach His796 voraus (SEQ ID NR: 15), welche
einen löslichen
Rezeptor zu kodieren scheint (2B).
Die Klone für OB-Ra, OB-Rb und OB-Re
divergierten an ihrem N-Terminus. In allen Fällen lag die divergierende
Sequenz ebenfalls auf dem BAC-Kontig. OB-Ra entspricht im Allgemeinen
dem Mäuse-OB-R
[Tartaglia et al., Cell, 83: 1263 (1995)].
-
Der
C-Terminus von OB-Rb war zu 78 Prozent identisch mit dem humanen
OB-Rezeptor, was
nahe legt, dass er das Maus-Homologon darstellt [Tartaglia et al,
supra]. Der Leptinrezeptor ist ein Mitglied der gp-130-Familie der
Rezeptoren, welche mit JAK-Proteinkinase interagieren. Die cytoplasmatischen
Domänen der
gp-130-Rezeptoren
werden im Allgemeinen für
die Bindung von JAKs und die Signaltransduktion benötigt [Kishimoto
et al., Cell, 76: 253 (1994)]. Die OB-Rb-cDNA-Sequenz sagt eine mögliche "Box 2"-Sequenz (in 2B unterstrichen)
voraus, ein Proteinmotiv, welches zum Binden mit JAK-Proteinkinasen
benötigt
wird [Kishimoto, supra]. "Box
2" ist unter vielen
Mitgliedern dieser Rezeptorfamilie konserviert und wird zur Signaltransduktion
der GCSF- und IL6-Rezeptoren benötigt
[Murakami et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 11349 (1991);
Fukunaga et al., EMBO J., 10: 2855 (1991)]. Keines der anderen Transkripte
sagt eine "Box 2"-Sequenz voraus. Von den acht charakterisierten
cDNA-Klonen wurde OB-Ra dreimal und OB-Re zweimal isoliert. OB-Rb,
OB-Rc und OB-Rd wurde jeweils einmal isoliert. Es ist wahrscheinlich,
dass zusätzliche
Spleißvarianten
identifiziert werden.
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C57BL/Ks
db/db-Mäuse
weisen eine längere
Fragmentlänge
von OB-Rb spezifischen RT-PCR-Produkten (es sollte erwähnt werden,
dass diese PCR 3'-Nukleinsäuren amplifizierte,
und daher spezifisch für
alle Spleißvarianten
ist, welche Eigenschaften einer cytoplasmatischen Domäne von OB-OB-Rb
aufweisen, aber keine Daten über
die extrazelluläre
Domäne
bereitstellt) aus RNA aus dem Hypothalamus auf, als Wildtyp-Wurfgeschwister
(3A). Die PCR-amplifizierte genomische DNA, welche
den Spleißakzeptor
an Pro890 abdeckt, war jedoch von normaler
Größe in C57BL/Ks
db/db verglichen mit dem Wildtyp (3B).
Eine DNA-Sequenzierung dieses Fragments bestätigte, dass die genomischen
Sequenzen am Spleißakzeptor
in db-Mäusen
Wildtyp sind. Zusätzlich
waren sowohl die Größe, als
auch die Nukleotidsequenz der RT-PCR-Produkte, welche anderen 3'-Enden entsprachen,
in den db-Mäusen
normal, was nahe legt, dass der Spleißdonor an Lys889 ebenfalls
normal ist (4). Diese Daten legen
nahe, dass das längere
OB-Rb spezifische Fragment aus C57BL/Ks db/db-Mäusen das Ergebnis eines abnormalen
Spleißings
war.
-
Eine
Sequenzierung der RT-PCR-Produkte von OB-Rb aus den mutierten Mäusen ergab
eine 106 bp Insertion zwischen dem Spleißdonor an Lys889 und
dem Spleißakzeptor
an Pro890. Die Sequenz der inserierten DNA
war identisch mit den ersten 106 bp des einzigartigen OB-Ra-Exons,
strangabwärts
von seinem Spleißakzeptor
an Arg890 (5A).
Eine Sequenzierung der genomischen DNA und der RT-PCR-Produkte der
nicht translatierten 3'-Region
von OB-Ra aus C57BL/Ks db/db-Mäusen
identifizierte eine g→t
Mutation 106 bp nach dem Spleißakzeptor
(vergleiche 5B und 5C).
Diese Mutation führt
zu dem Auftreten einer Spleißdonor-Konsensusstelle,
AGGTAAA (5C) [Lodish et al., Mol. Cell.
Biol., Scientific American Books: New York, S. 1–1344 (1986)]. Dieser mutierte
Spleißdonor
führt zum
Spleißen
von 106 bp des terminalen OB-Ra-Exons in den Spleißakzeptor
an Pro890 in der OB-Rb-RNA. Das sich ergebende
mutierte OB-Rb-Protein
weist ein Terminationscodon fünf
Aminosäuren
nach dem Spleiß und
eine identische Aminosäuresequenz
zu OB-Ra auf. Dem mutierten Rezeptor fehlt ein Großteil der
cytoplasmatischen Region, einschließlich des möglichen "Box 2"-Motivs.
Während
die RT-PCR zeigte, dass die Größen der
anderen 3'-Enden
in C57BL/K9 db/db-Mäusen normal waren, ist es möglich, dass
dieses alternative Exon ebenso in andere Transkripte inseriert wird.
-
Der
OB-Rb-Leptinrezeptor wird in einer großen Menge im Hypothalamus verglichen
mit anderen Geweben exprimiert (6). Eine
Expression mit niedrigerer Menge wird in den Hoden, mit einer noch
niedrigeren Menge im Fettgewebe beobachtet. Die anderen alternativ
gespleißten
mRNAs werden in mehreren Geweben exprimiert, in einigen Fällen einschließlich des
Hypothalamus (6). OB-Re, welcher einen möglichen löslichen
Rezeptor kodiert, wird in Fettgewebe stark exprimiert und wird in
einer niedrigeren Menge im Gehirn, Herz und den Hoden exprimiert
(6E).
-
Die
C57BL/Ks db/db-Mutation ist koisogen und führt zur funktionellen Ersetzung
der cytoplasmatischen Domäne,
welche OB-Rb entspricht, durch die von OB-Ra. Diese Daten, vereinigt
mit der Lokalisation des Leptinrezeptors an genau derselben chromosomalen
Region wie db, bestätigt
stark, dass OB-Rb allelisch mit db ist. Die Identifikation von Mutationen
in den zwei anderen verfügbaren
Allelen von db wird zusätzliche Information über die
Struktur-Funktions-Beziehung des Proteins bereitstellen. Die Tatsache,
dass die C57BL/Ks db/db-Mutation in dem einzigartigen C-Terminus
von OB-Rb gefunden wird, erklärt,
warum die Sequenz von OB-Ra in C57BL/Ks db/db-Mäusen unverändert war, und dass das Binden
von Leptin an den Plexus choroideus in diesen Tieren normal war.
Die Leptinbindung in C57BL/Ks db/db-Mäusen ist wahrscheinlich an allen
Orten normal. Der fettleibige Phänotyp
scheint sich eher aus der Unfähigkeit
des OB-Ra C-Terminus zu ergeben, eine Signaltransduktion auszulösen, wenn
er anstelle des C-Terminus von OB-Rb exprimiert wird. Eine Aufklärung des
Signaltransduktionsweges und eine Identifikation von möglichen
Stellen der JAK-Bindung an die cytoplasmatische Region dieses Rezeptors
werden in Erwägung
gezogen.
-
Diese
Ergebnisse legen nahe, dass die gewichtsreduzierenden Wirkungen
von Leptin zumindest teilweise durch Interaktionen mit dem OB-Rb-Rezeptor
vermittelt werden, welcher eine C-terminale (cytoplasmatische) Domäne aufweist,
welche charakteristisch für
OB-Rb im Hypothalamus ist, einer Gehirnregion, von welcher bekannt
ist, dass sie eine wichtige Rolle beim Regulieren des Körpergewichts
spielt. Dies wird durch die gesteigerte Wirksamkeit von Leptin,
wenn es direkt in die CSF verabreicht wird, und die Wirkungen von
Leptin auf die elektrische Aktivität der Neuronen des Hypothalamus
unterstützt.
Leptin kann die Aktivität
von NPY, GLP-1 und anderen Peptiden modulieren, von welchen bekannt
ist, dass sie das Ernährungsverhalten
im Hypothalamus und Gehirn beeinflussen [Stephens et al, supra,
Tarton et al., Nature, 379: 69 (1996)]. Es kann ebenfalls Wirkungen
auf andere Gewebe aufweisen, welche den Leptinrezeptor exprimieren,
einschließlich von
Fett. Der Rezeptor, welcher im Plexus choroideus exprimiert wird,
wahrscheinlich OB-Ra oder eine Spleißvariante, welche einen ähnlichen
C-Terminus teilt, kann wirken, um das Protein zur CSF zu transportieren,
ein Mechanismus, welcher ähnlich
zu dem ist, der für
den Transport von Insulin durch den Insulinrezeptor vorgeschlagen
wird [Bahary et al., 1990, supra, Partridge et al., Neurochem.,
44: 1771 (1985), Van Routen und Posner, Nature, 282: 623 (1979),
Wood und Park, Am. J. Physiol., 233: E331–E334 (1979)].
-
Von
OB-Re, dem vermeintlich löslichen
Rezeptor wird angenommen, dass er im Kreislauf an Leptin bindet.
Er könnte
als Transportprotein wirken, um die Leptinaktivität zu fördern [siehe
z. B. Davis et al., Science, 259: 1736 (1993), Kishimoto et al,
supra; Davis et al., Science, 260: 1805 (1993)].
-
BEISPIEL 2: HERSTELLUNG VON ANTIKÖRPERN GEGEN
DAS OB-POLYPEPTID
-
Zusätzlich zur
Verwendung des rekombinanten Proteins, um polyklonale Antikörper zu
erzeugen, wurde ein Satz von drei Peptidsequenzen aus der abgeleiteten
vollständigen
Mäuse-OB-R-Sequenz
identifiziert (d. h. SEQ ID NR: 2, 4, 6, 8, 10). Die vier internen
Peptidfragmente sind:
Peptid A (Aminosäurenummern 145–158) (SEQ
ID NR: 32):
Glu-Pro-Leu-Pro-Lys-Asn-Pro-Phe-Lys-Asn-Tyr-Asp-Ser-Lys
Peptid
B (Aminosäurenummern
465–484)
(SEQ ID NR: 33):
His-Arg-Arg-Ser-Leu-Tyr-Cys-Pro-Asp-Ser-Pro-Ser-IIe-His-Pro-Thr-Ser-Glu-Pro-Lys
Peptid C
(Aminosäurenummern
863–881)
(SEQ ID NR: 34):
Gln-Arg-Met-Lys-Lys-Leu-Phe-Trp-Asp-Asp-Val-Pro-Asn-Pro-Lys-Asn-Cys-Ser-Trp
-
Diese
Peptide wurden unter Verwendung einer Standard-Festphasen-Peptidsynthese hergestellt.
Die gereinigten synthetischen Peptide werden an KLH konjugiert,
und die Peptid-KLH-Konjugate werden verwendet, um Kaninchen unter Verwendung
von Standardtechniken zu immunisieren. Polyklonale Antiseren, welche spezifisch
für jedes
Peptid sind, werden aus den Kaninchen gewonnen.
-
BEISPIEL 3: HERSTELLUNG VON PCR-SONDEN
AUS cDNA-SELEKTIONS- UND
EXON-TRAPPING-KLONEN
-
Dieses
Beispiel beschreibt die cDNA-Selektions-Klone, welche identifiziert
wurden, um OB-R zu entsprechen. Die PCR-Primer von diesen Klonen
wurden als Sonden für
OB-R-cDNA und genomische Klone verwendet und sind zum Identifizieren
von OB-R-DNA, sowie zum Charakterisieren verschiedener OB-R-Spleißvarianten
geeignet.
-
Für fünf cDNA-Selektions-Klone
wurde gefunden, dass sie als Sonden geeignet sind: die Klone 7 (SEQ
ID NR: 35), 11 (SEQ ID NR: 36), 42 (SEQ ID NR: 37), 46 (SEQ ID NR:
38) und 58 (SEQ ID NR: 39). Für zwei
cDNA-Selektions-Klone, welche durch eine Hybridisierung mit Exon-Trapping-Klonen
identifiziert wurden, wurde ebenfalls gefunden, dass sie geeignete
Sonden sind: die Klone S3 (SEQ ID NR: 40) und S14 (SEQ ID NR: 41).
-
Die
PCR-Primer wurden von jedem der oben genannten Klone zur Verwendung
als Sonden beim Identifizieren von OB-R-DNA hergestellt. Tabelle
1 zeigt die vorwärts
gerichteten und rückwärts gerichteten
Primer für
jeden der Klone und gibt an, welche Spleißvarianten von OB-R, sowie
welche vorausgesagte kodierende Region jede Sonde markiert. Tabelle
1. PCR-Primer-Sonden für
OB-R-DNA
-
Wie
in der Tabelle angegeben, waren die Sonden aus den Klonen 7 und
11 beim Identifizieren aller Spleißformen von OB-R, welche bis
heute identifiziert sind, geeignet. Sonde 42 ist geeignet, um eine
Spleißvariante
mit einer cytoplasmatischen Domäne,
welche OB-Rb entspricht, zu identifizieren, d. h. welche möglicherweise
signaltransduktionskompetent ist. Die Sonden 46 und S14 sind geeignet,
um Spleißvarianten
zu identifizieren, welche eine N-terminale Aminosäuresequenz
aufweisen, die OB-Rd und OB-Re entspricht (was identisch zu der
N-terminalen Sequenz des veröffentlichten
Mäuse-OB-R
bis zu den C-terminalen Spleißstellen
ist, die für
diese Proteine identifiziert wurden, siehe 2B).
Sonde 58 ist geeignet, um ein OB-R zu identifizieren, welches eine
einzigartige 5'-Region
enthält,
die in der cDNA der OB-Rb-Spleißvariante
gefunden wurde, was eine nicht kodieren de Region sein kann. S3 identifiziert
Nukleinsäuren,
welche extrazelluläre
Domänen
kodieren, die in den Varianten a, d und e gefunden werden (entsprechend
der veröffentlichten
extrazellulären
Mäuse-OB-R-Domäne).
-
Die
Hybridisierungsbedingungen zum Screenen der Mäusegehirn-cDNA-Bibliothek waren
wie folgt: die Sonden mit einer Länge von ungefähr 150–300 bp
Länge wurden
mit 32P-dCTP unter Verwendung einer Hot-PCR
markiert. Die Filter wurden zuerst für mindestens eine Stunde bei
65°C unter
Verwendung von RAPID-HYB-Puffer
(Amersham LIFE SCIENCES) prähybridisiert.
Die markierte Sonde wurde bis zu einer Endkonzentration von 106 cpm/ml RAPID-HYB-Lösung hinzugefügt, und
die Hybridisierung wurde für
mindestens 6 Stunden bei 65°C
durchgeführt.
Die Filter wurden mit 2 × SSC/0,1%
SDS, RT für
30 min gewaschen, gefolgt von einem stringenteren Waschschritt mit
0,3 × SSC/0,1%
SDS, RT, für
1/2 Stunden.
-
So
sind die in diesem Beispiel beschriebenen Sonden zum Identifizieren
von OB-R, sowie
zum Identifizieren von einzigartigen Spleißvarianten geeignet. Es wird
zum Beispiel angenommen, dass eine Spleißvariante mit einer extrazellulären Domäne, welche
OB-Ra oder OB-Rc/d/e entspricht, mit einer cytoplasmatischen Domäne, welche
OB-Rb entspricht, verbunden werden kann.
-
BEISPIEL 4: LEPTINREZEPTOR-MUTATIONEN
IN 129 DB3J/DB3J-MÄUSEN UND
NIH FACP/FACP-RATTEN
-
Mutationen
im Mäuse-db-Gen
und seinem Rattenhomologon fa führen
zu Fettleibigkeit und Diabetes als Teil eines Syndroms, welches
krankhafter humaner Fettleibigkeit ähnelt. Bis heute wurde von
Mutationen im Leptinrezeptor (Lepr) in C57BL/Ks db/db-Mäusen und
13 M fa/fa-Ratten berichtet. Dieses Beispiel zeigt, dass NIH facp/facp-Ratten eine
Nonsens-Mutation an Aminosäure
Tyr763 aufweisen, und dass 129 db3J/db3J-Mäuse
eine 17 Basenpaar lange Deletion und eine Leserahmenverschiebung
aufweisen, welche zu einem verkürzten
Protein mit 636 Aminosäuren
führt.
Diese Daten bestätigen
die Tatsache, dass das db-Gen und Lepr allelisch sind. Zusätzlich ist
der Phänotyp
von 129 db3J/db3J-Mäusen, welche
Defekte in allen Formen von Lept aufweisen, und von C57BL/6J db/db-Mäusen, welchen
nur der OB-Rb fehlt, identisch. Diese Daten legen nahe, dass die
anderen alternativ gespleißten
Formen des Leptinrezeptors (OB-Ra, c, d, e) wahrscheinlich nicht
Funktionen dienen, die unabhängig
von OB-Rb sind.
-
Die
Klonierung von Leptin und seinem Rezeptor hat zur Identifikation
eines neuen Signaltransduktionswegs geführt, welcher wichtig für die Körpergewichtsregulation
ist. Die Daten aus Beispiel 1 weisen darauf hin, dass das db-Gen
mehrere alternativ gespleißte
Formen des Rezeptors für
das ob-Genprodukt Leptin kodiert. Von diesen Spleiß-Formen
enthält
nur eine, OB-Rb, eine lange cytoplasmatische Domäne, welche Motive einschließt, die
mit der Signaltransduktion in Verbindung gebracht werden. OB-Rb
wird im Hypothalamus stark exprimiert und wird in C57BL/Ks db/db-Mäusen abnormal
gespleißt,
was zu der Verkürzung
der OB-Rb-Isoform
führt und
zum Verlust seiner signaltransduzierenden Fähigkeit [Beispiel 1, supra,
Ghitardi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93: 632–635 (1996),
Vaisse et al., Nature Genetics, 14: 95–97 (1996)]. Kürzlich wurde
eine Missense-Mutation in fatty-Ratten (welche allelisch mit db
ist) in der fatty(fa/fa)-Zucker-Ratte identifiziert [Chua et al.,
Diabetes 45: 1141–1143
(1996)]. Diese Mutation verändert
wahrscheinlich die Bindung von Leptin an der Zelloberfläche [Chua
et al., (1996) supra, Philips et al., Nature Genetics 13: 18–19 (1996)].
-
Mutationen
im Mäuse-db-Locus
und in seinem Rattenhomologon fatty sind mehrmals unabhängig aufgetreten
[Truett et et., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 7806–7809 (1991),
Hummel et al., Science, 153: 1127–1128 (1966), Hubert et al.,
Journal of Nutrition 115: 327–333,
(1985), Koletsky, Experimental & Molecular Pathology
19: 53–60
(1973), Leiter et al., Diabetologia 19: 58–65 (1980)]. Die molekulare
Grundlage der Mutationen in diesen anderen mutierten Stämmen könnte Information über die
Struktur-Funktions-Beziehung von Leptin und Lepr bereitstellen.
Dieses Beispiel zeigt die molekulare Grundlage der Mutationen in
den kodierenden Regionen von Lepr aus mutierten 129 db3J/db3J-Ratten und NIH facp/facp-Ratten.
-
Material und Methoden
-
Sequenzbestimmung
von Mäuse-
und Ratten-Lepr (OB-R). Gehirn- und Hypothalamus-RNA wurde durch
ein modifiziertes Guanidin-HCl-Verfahren isoliert [Chirgwin et al.,
Biochemistry 18: 5294–5299
(1979)]. Zehn Mikrogramm Gesamt-RNA wurden als Matrize verwendet,
um cDNA mit Mo-MuLV reverser Transkriptase gemäß den Empfehlungen des Herstellers
zu synthetisieren [Lee et al., (1996) supra]. Lepr-DNA-Fragmente
wurden unter Verwendung von cDNA oder genomischer DNA aus mutierten
und Wildtyp-Tieren mit Taq-DNA-Polymerase und Primern amplifiziert,
welche auf der Mäuse-
oder Ratten-Lepr-cDNA-Sequenz basierten. Die Proben wurden mit den
Primer n 43 M137R 5'CTCACTGTGTAGTGTGAGGAGG-3' (SEQ ID NR: 43)
und A83'R 5'CCTTGTGCCCAGGAACAATTC-3' (SEQ ID NR: 55)
amplifiziert. Die amplifizierten Fragmente wurden aus Agarosegelen
gereinigt und unter Verwendung eines ABI DNA-Sequenzierers wie beschrieben sequenziert
[Zhang et al., Nature 372: 425– 432
(1994)]. Die Agarosegele wurden wie beschrieben laufen gelassen
[Zhang et al., (1994) supra].
-
PCR
von cDNA und genomischer DNA. Sowohl cDNA, als auch genomische DNA
aus der extrazellulären
Region von Lepr wurden PCR-amplifiziert. Die DNA wurde von 129 db3J/db3J- und Wildtyp-Mäusen erhalten.
Die Primersequenzen waren wie folgt: für die cDNA war der vorwärts gerichtete
Primer 3JF1 5'GAGAATAACCTTCAATTCCAGATTC3' (SEQ ID NR: 56)
und der rückwärts gerichtete
Primer war 3JR1 5'CCCAAGCTTAAGGCCCTCTCATAGGAAC3' (SEQ ID NR: 57),
für die
genomische DNA war der vorwärts gerichtete
Primer 3JF2 5'GACCTCTCTGCAGTCTATGTGGTCCA3' (SEQ ID NR: 58)
und der rückwärts gerichtete
Primer war 3JR2 5'GAAAGGTTTTCAGTCACGCTTGAAG3' (SEQ ID NR: 59).
-
Ergebnisse und Diskussion
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Die
fettleibige NIH-Corpulent-Ratte (cp/cp) ist genetisches Inzuchtmodell
des nicht Insulin abhängigen Diabetes,
welche durch progressiv ansteigende Fettleibigkeit und Hyperinsulinämie vor
dem Auftreten einer anhaltenden Hyperglykämie gekennzeichnet ist [Koletsky
(1973) supra]. Für
die cp-Mutation wurde zuvor gezeigt, dass sie ein fa-Allel ist (facp)/facp), da Kreuzungen
von Ratten, welche die fa-Mutation
tragen, mit Ratten, welche die cp-Mutation tragen, fettleibige Nachkommen
ergaben [Yen et al., Heredity 38 (1977)]. cDNA wurde aus dem Hypothalamus
von mageren und fettleibigen Ratten hergestellt, und die Sequenz
der vollständigen kodierenden
Region für
Lepr wurde verglichen. Eine einzelne Basenänderung von T zu A an Nukleotid
2289 wurde in der fettleibigen Corpulent-Ratte identifiziert, welche
zur Umwandlung von Tyr763 in ein Stopcodon führt (7). Um
dies zu bestätigen,
wurden spezifische Primer, welche die Mutation eng flankieren, corp-F und
corp-R, verwendet, um genomische DNA von sowohl mageren, als auch
fettleibigen Ratten zu amplifizieren. Die Sequenzierung der genomischen
DNA bestätigte
die T zu A-Änderung.
Diese Nonsense-Mutation führt
zur Termination der Translation aminoterminal der Transmembrandomäne. Als
eine Folge enthält
keine der Lepr-Isoformen in cp/cp-Ratten eine Transmembrandomäne, noch
irgendeines der Motive, welche für
die Signaltransduktion nötig
sind.
-
Die
db3J-Mutation trat spontan in dem 129/J-Stamm
im Jackson Laborstory auf. Die mutierten Tiere weisen schwere Fettleibigkeit
und Hypoglykämie,
eher als Hyperglykämie
auf, gekoppelt mit merklicher Hyperinsulinämie und stark vergrößerten Langerhans'schen Inseln [Leiter
et al., (1980) supra]. Um die db3J-Mutation zu
identifizieren, wurde RNA aus dem Hypothalamus von db3J-
und Wildtyp-Mäusen
hergestellt. Eine Agarosegel-Elektrophorese ergab, dass ein RT-PCR-Produkt
vom Aminoterminus der db3J-Rezeptor-Mäuse kleiner ist,
als das von 129 +/+-Mäusen. Das
PCR-Produkt der genomischen DNA aus dieser Region des Rezeptors war
in den mutierten Mäusen
ebenfalls kürzer
(8). Eine Sequenzierung der PCR-Produkte identifizierte eine
17 Nukleotide lange Deletion, welche an Base G1874 (Ser625)
in mutierten Mäusen
beginnt, was eine Leserahmenverschiebung verursacht (9).
In den db3J/db3J-Mäusen stoppt
die Translation von OB-R
an der 11. Aminosäure
nach der Deletionsstelle. Das Ergebnis ist die Synthese eines verkürzten Proteins
ohne Transmembrandomäne.
Immunblots bestätigen,
dass die Rezeptorprotein-Bande in dieser Mutante fehlt. Daher führt diese
Mutation zu einem verkürzten
Rezeptor, welcher alle Lepr-Spleißvarianten beeinflusst.
-
Die
Nonsense-Mutation in der Corpulent-(cp/cp)-Ratte und die Leserahmenverschiebungs-db-Mutation
in 129J-(db/db)-Mäusen
bestätigt,
dass Defekte im Leptinrezeptor zu Abnormalitäten im Leptin-Lepr-Weg und
zu einem fettleibigen Phänotyp
führen.
Zusätzlich
ist der Phänotyp
von 129 db3J/db3J-Mäusen, welche
Defekte in allen Formen von Lepr aufweisen, und von C57BL/6J db/db-Mäusen, welchen
nur OB-Rb fehlt, identisch (10).
Diese Daten legen nahe, dass die anderen alternativ gespleißten Formen
des Leptinrezeptors (OB-Ra, c, d, e) wahrscheinlich nicht Funktionen
dienen, die unabhängig
von OB-Rb sind.
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BEISPIEL 5: EXPRESSION VON LÖSLICHEM
MAUSE-OB-REZEPTOR UND OB-REZEPTOR-MUTANTEN UNTER VERWENDUNG EINES
BACULOVIRUS-SYSTEMS
-
Erzeugung
von Baculovirus- Transferkonstrukten. Alle Konstrukte zur Expression
des löslichen OB-Rezeptors
(OB-Re) und der OB-Re-Mutanten wurden auf der Grundlage eines Baculovirus-Polyhedrinpromotor
basierten Transfer-Klonierungsvektors
erzeugt, welcher pMelBac genannt wird (Invitrogen, Kat.Nr. V1950-20).
Dieser Vektor ist entworfen, um die Expression von rekombinanten
Proteinen über
den sekretorischen Weg in das extrazellulare Medium zu steuern.
Der Vektor enthält
eine Signalsequenz für
Honigbienen-Melittin (HBM), welches stark exprimiert und effizient
von SF9-Zellen, einer Insekten-Zelllinie, sezerniert wird. Die HBM-Signalsequenz
in pMelBac ersetzt die endogene Signalsequenz des rekombinanten
Proteins. Eine PCR wurde während
des anfänglichen
Klonierungsschrittes verwendet, um Inserts für die Ligation zu erzeugen.
OB-Re-cDNA diente als PCR-Matrize (SEQ ID NR: 10). Primer-Oligonukleotide
für die
PCR wurden entworfen, um die benötigte
Region der OB-Re-cDNA zu amplifizieren, um die gewünschte/n
Punktmutation/en und das Stopcodon, wenn nötig, einzuführen, sowie, um Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen
zu erzeugen, welche für
die Klonierung in den pMelBac-Vektor benötigt wurden (11, Tabelle 2).
-
-
Die
Wahl zwischen pMelBac A-, B- oder C-Klonierungsvektoren basierte
auf ihren offenen Leserahmen, welche eine Insertion des rekombinanten
Gens im Leserahmen mit der Melittin-Signalsequenz zur Sekretion
des rekombinanten Proteins erlauben. Die PCR-Produkte und Klonierungsvektoren
wurden mit den entsprechenden Restriktionsenzymen (New England Biolabs)
vor der Ligation, welche über
Nacht bei 16°C
unter Verwendung von T4-Ligase (Gibco BRL) durchgeführt wurde,
gespalten. Die Ligationsgemische wurden in DH5a-Zellen transformiert,
welche über
Nacht auf LB-Platten, die 50 μg/ml
Ampicillin enthielten, gezogen. Die Klone wurden durch eine PCR
unter Verwendung der rekombinanten Baculovirus PCR-Primer von Invitrogen (Kat.
N610-04) auf die Anwesenheit des Inserts analysiert. Die positiven
Klone, welche durch die PCR identifiziert wurden, wurden mit den
vorwärts
gerichteten Polyhedrin (Kat. N598-02) und rückwärts gerichteten Baculovirus
(+15) (Kat. N615-02) Sequenzierungsprimern von Invitrogen sequenziert,
um zu bestätigen,
dass das rekombinante Gen richtig orientiert und mit dem Melittin-Sekretionssignal
fusioniert war.
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Herstellung
des rekombinanten Virus. SF9-Insektenzellen wurden zur Herstellung
und Amplifikation von rekombinantem Virus verwendet. Grace-Insektenwachstumsmedium
wurde von Gibco BRL (Kat. 11605) erhalten und mit 10% fötalem bovinem
Serum (Gibco BRL, Kat. 26140), 1 μg/ml
Gentamicin (Gibco BRL, Kat. 15710) und 625 ng/ml Fungizon (Gibco
BRL, Kat. 15295) ergänzt.
Pluronic F-68-Säure
(Sigma, Kat. P-1300) wurde zu Suspensionszellkulturen mit 0,2% (Gew./Vol.)
hinzugefügt.
Die rekombinanten Konstrukte wurden zusammen mit der linearisierten
Bac-N-Blue-DNA in SF9-Zellen unter Verwendung des Bac-N-Blue-Transfektionskits
von Invitrogen (Kat. BK855-01) gemäß den Herstellerangaben transifiziert.
Wachstumsmedium, welches ein Gemisch aus rekombinanten und Wildtyp-Viruspartikeln
enthielt, wurde 72 Std. und 120 Std. nach der Transfektion gesammelt.
Mögliche
rekombinante Virusisolate wurden durch Infizieren von SF9-Zellen
mit Verdünnungen
der Transfektionsstammlösung
und Isolieren von Fokuspunkten der Infektion (Plaques) aus einem Agarose-Overlay
(Plaque-Assay) gereinigt. Rekombinante Viren wurden durch ihre Fähigkeit,
blaue Plaques auf X-gal
aufgrund der Anwesenheit des lacZ-Gens in einem pMelBac-Transfervektor
zu bilden, identifiziert. Mögliche
rekombinante Plaques wurden zu viralen P1-Stammlösungen mit niedrigem Titer
in niedrigem Maßstab
durch Infizieren von ungefähr
2 × 106
SF9-Zellen und Sammeln des Wachstumsmediums 5–7 Tage nach der Infektion
amplifiziert. Die Anwesenheit eines rekombinanten Geninserts in
einem möglichen
rekombinanten Virus und die Reinheit des rekombinanten Plaques wurde
durch eine PCR-Analyse der Virus-DNA unter Verwendung der rekombinanten
Baculovirus PCR-Primer, welche oben beschrieben wurden, bestätigt.
-
Die
Expression von rekombinantem Protein wurde durch eine Western Blot-Analyse des Wachstumsmediums
unter Verwendung von polyklonalen Kaninchen-Antikörpern, welche gegen Peptide
entwickelt wurden, die von der OB-Re-Aminosäuresequenz abgeleitet waren
(Beispiel 2, supra), bestätigt.
Zusätzlich
wurde der C-terminale OB-Re-Abschnitt (Aminosäuren 420–641) verwendet, um Kaninchen
zu immunisieren. PCR- und Western-Analysen-positive virale P1-Stammlösungen wurden
weiterhin zu P2-Stammlösungen
mit hohem Titer und niedrigem Maßstab durch Infizieren einer
Suspensionskultur aus ungefähr
2 × 108 SF9-Zellen und Sammeln des Wachstumsmediums
5–7 Tage
nach der Infektion amplifiziert. Der Virustiter der P2-Stammlösungen wurde
durch Durchführen
eines Plaque-Assays mit Reihenverdünnungen der Virusstammlösungen und
Zählen
der Anzahl der Plaques bestimmt. Die Viren wurden weiterhin zu Master-Stammlösungen mit
hohem Titer im hohen Maßstab
durch Infizieren von Suspensionskulturen aus SF9-Zellen mit den
P2-Stammlösungen
mit bekanntem Virustiter mit einer Multiplizität der Infektion (MOI) gleich
0,5 (0,5 infektiöse
Viruspartikel pro SF9-Zelle) amplifiziert. Die sich ergebenden Master-Stammlösungen wurden
getitert und für
Expressionsstudien des rekombinanten Proteins verwendet.
-
Expression
des rekombinanten Proteins. Die Expressionsmengen der rekombinanten
Proteine wurden durch Testen verschiedener Zelllinien, verschiedener
MOI und durch Optimieren der Zeitpunkte der Proteinernte optimiert.
Typischerweise wurden alle OB-R abgeleiteten rekombinanten Proteine
in erheblich höheren
Mengen in High Five-Zellen (Kat. B855-02, Invitrogen) verglichen
mit den Expres sionsmengen in SF9-Zellen exprimiert. EX-CELL 405
Wachstumsmedium (JRH Biosciences, Kat. 14405-79P), ergänzt mit
3 μg/ml Gentamicin
und 1,25 μg/ml
Fungizon wurden für
das serumfreie Wachstum der High Five-Zellen verwendet, um die Reinigung
der sezernierten rekombinanten Proteine zu vereinfachen. Die optimale
MOI reichte von 5 bis 10. Die optimale Protein-Sammelzeit lag gewöhnlich ungefähr 72 Std.
nach der Infektion.
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Für eine Expression
des rekombinanten Proteins in großem Maßstab wurde eine Suspensionskultur aus
High Five-Zellen auf einem Schüttler
bei 27°C
mit ungefähr
100–120
rpm bis zu einer Dichte von ungefähr 2 × 106 Zellen/ml
(Log-Stadium des Wachstums) gezogen. Die Zellen wurden mit einer
rekombinanten Virus-Masterstammlösung mit
der optimalen MOI infiziert, und. das Wachstumsmedium wurde zum
optimalen Zeitpunkt gesammelt. Zelltrümmer wurden durch Zentrifugation
bei 5000 g für
10 Minuten entfernt, und die sezernierten Proteine wurden durch
das Hinzufügen
von Ammoniumsulfat präzipitiert.
FPLC basierte Protokolle wurden für eine weitere Reinigung der
rekombinanten Proteine eingesetzt.
-
Assay
auf die biologische Aktivität
(Leptinbindung). Die biologische Aktivität des rekombinanten OB-Re und
der OB-Re-Mutanten wurde durch ihre Fähigkeit getestet, Leptin, welches
an SEPHAROSE-Kügelchen
konjugiert war, zu binden. Wachstumsmedium, welches sezerniertes
rekombinantes Protein enthielt, wurde über Nacht mit Leptin-SEPHAROSE-Kügelchen
inkubiert. Die Kügelchen
wurden gewaschen, mit SDS gekocht und die gebundenen Proteine wurden
durch einen Western-Blot analysiert. Alle analysierten rekombinanten
Proteine waren in der Lage, Leptin zu binden. Die Bindung des rekombinanten
vollständigen
OB-Re an Leptin ist sehr stark, da OB-Re bei Raumtemperatur mit
starken chaotropischen Mitteln, wie SDS, Harnstoff oder Guanidiniumhydrochlorid
nicht von der Leptin-SEPHAROSE-Säule eluiert
werden konnte. Die Spezifität der
rekombinantes Protein-Leptin-Interaktion wurde durch einen kompetitiven
Inhibitionsassay überprüft (12). Medium, welches rekombinante Proteine enthielt,
wurde mit löslichem
Leptin vor der Inkubation mit Leptin-Sepharose präinkubiert.
Für lösliches
Leptin wurde gefunden, dass es die Bindung der rekombinanten OB-Re-Proteine
an Lep tin-Sepharose-Kügelchen
in einer konzentrationsabhängigen
Weise inhibiert (Tabelle 3).
-
-
Die
vorliegende Erfindung soll durch die hier beschriebenen spezifischen
Ausführungsformen
in ihrem Schutzumfang nicht beschränkt werden. In der Tat werden
verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu jenen, welche hier
beschrieben wurden, dem Fachmann aus der vorangehenden Beschreibung
und den beigefügten
Figuren offensichtlich werden. Es ist beabsichtigt, dass solche
Modifikationen in den Schutzumfang der beigefügten Ansprüche fallen.
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Wo
Nukleotid- oder Aminosäuresequenzlängen bereitgestellt
werden oder Molekulargewichtswerte angegeben werden, sind sie ungefähre Angaben. SEQUENZPROTOKOLL