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Diese
Erfindung betrifft ein Lagerungsmittel gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1, ein Lagerungsmittel gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 5 und Mischvorrichtungen zum Mischen eines Zweikomponentenzements
in diesen Lagerungsmitteln.
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Calciumphosphatzemente,
die durch Kombinieren einer oder mehrerer trockener Komponenten mit
einer Flüssigkeit
hergestellt werden, um eine fließfähige Paste zu erhalten, wie
beispielsweise ein Material, das danach zu einem festen Calciumphosphatprodukt
härten
kann, sind vielversprechend für die
Verwendung als Strukturmaterialien im orthopädischen und dentalen Bereich.
Beispielsweise ist es wünschenswert,
ein fließfähiges Material
in Schwammgewebehohlräume
einspritzen und das Material dort zu einem festen Calciumphosphat-Mineralprodukt
setzen lassen zu können,
das in der Lage ist, physiologischen Belastungen standzuhalten.
Materialien, die zu festen Calciumphosphat-Mineralprodukten härten, sind
von besonderem Interesse, weil solche Produkte der Mineralphase
von natürlichen
Knochen sehr ähnlich
sind und umgeformt werden können,
weshalb solche Produkte für
die Verwendung in der Orthopädie
und in ähnlichen
Bereiche sehr interessant sind.
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Die
bis heute entwickelten Calciumphosphatzemente sind zwar in der Lage,
in vivo zu einem Produkt zu härten,
das der Mineralphase von natürlichen
Knochen ähnelt
und die oben genannten Vorteile bereitstellt, sind aber in Bezug
auf ihre Zubereitungs- und Verwendungsverfahren eher ungünstig. Genauer
gesagt muss bei Zementen, die bis heute entwickelt und vermarktet
wurden, der Benutzer, also der Arzt, die Krankenschwester oder eine
andere Person aus dem medizinischen Umfeld, die einzelnen Komponenten
des Zements in einem sterilen Umfeld manuell kombinieren, die resultierende
Paste in eine geeignete Applikationsvorrichtung, wie z.B. eine Spritze,
einfüllen
und die Paste dann an einer physiologischen Stelle von Interesse
einbringen.
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Nachteile
in Zusammenhang mit den derzeitigen Zubereitungs- und Verwendungsverfahren
von Calciumphosphatzementen umfassen die Notwendigkeit, dass der
gesamte Zubereitungsvorgang in einem sterilen Umfeld durchgeführt werden
muss, die Möglichkeit
des unangemessenen oder suboptimalen Mischens der einzelnen Kom ponenten
sowie die Gesamtzahl an erforderlichen Einzelschritten und der damit
einhergehende Zeitaufwand durch das medizinische Personal.
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Demgemäß besteht
großes
Interesse an der Entwicklung von verbesserten Systemen zur Lagerung,
Zubereitung und Applikation von Calciumphosphatzement an einer physiologische
Stelle von Interesse. Idealerweise sollte solch ein System eine
langfristige Lagerung der Komponenten in einem praktischen und leicht
einsetzbaren Format ermöglichen. Solch
ein System sollte außerdem
eine automatische und vollständige
Kombination der einzelnen Zementkomponenten, vorzugsweise in einer
nicht sterilen Umgebung, ermöglichen,
wobei die Sterilität
des hergestellten Zements aber erhalten bleibt. Und schließlich sollte
solch ein System eine leicht und kontrollierbare Applikation der
Komponenten an einer Stelle von Interesse ermöglichen, im Wesentlichen ohne dass
der Zement mit der Umgebung in Kontakt käme und/oder der Zement manuell
in eine Applikationsvorrichtung eingefüllt werden müsste.
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Relevante Literatur
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Die
US-Patente Nr. 4.794.265; 5.370.221 und 5.423.421 offenbaren Zweikomponentenlagerungs-
und/oder -präpariermittel.
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Die
EP-A-397 589 offenbart eine Lagerungs- und Mischvorrichtung für Knochenzement.
Eine Pulverkomponente wird in einem inneren Zylinder gelagert, der
als Kolben in einem äußeren Zylinder
verschiebbar ist, welche eine Flüssigkeitskomponente enthält, sodass
die Flüssigkeit
in das Pulver gedrückt und
zur Bildung eines Gemischs gezwungen wird. Eine Scheibe wird in
den inneren Zylinder gedrückt, um
das Gemisch herauszupressen.
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Die
US 5 425 575 offenbart eine
zweiteilige Verpackung, die Komponenten eines Epoxidklebers enthält, sowie
Mittel zum manuellen Mischen und Applizieren des Gemischs.
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Die
US 4 795 265 offenbart eine
Verpackung mit zwei Kammern, die durch eine durchbrechbare Barriere
getrennt sich, sowie eine Vorrichtung mit einer Walze, die eine
Kammer zusammenpresst, um die Barriere zu brechen und die Komponenten
zu vermischen.
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Die
US 5 058 770 offenbart zwei
Kammern, die durch eine Membran getrennt sind. Diese wird durchstochen,
und Zentrifugalkraft wird verwendet, um die Inhalte der Kammern
zu vermischen. Das Gemisch wird mithilfe eines Kolbens ausgegeben.
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Die
US 5 398 483 offenbart einen
flexiblen Zweikammernbehälter
mit Knochenzementkomponenten, wobei die Trennung zwischen den beiden Kammern
herausnehmbar oder reißbar
ist.
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Die
US 5 549 380 offenbart eine
Knochenzement-Mischvorrichtung mit einer unteren Kammer, die eine
Flüssigkeit
enthält,
und einer oberen Kammer, die ein Pulver enthält. Vakuum wird angelegt, um
die Flüssigkeit
in das Pulver zu saugen.
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Die
US 5 551 778 offenbart einen
Knochenzementapplikator, der einen Zylinder, einen durchlöcherten
Mischkolben und einen Applikationskolben umfasst.
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Die
US 4 997 083 offenbart eine
Vorrichtung zur getrennten Lagerung von unterschiedlichen Komponenten
(üblicherweise
flüssige
Komponenten einer pharmazeutischen Zusammensetzung) und zu ihrem Vermischen
vor der Applikation. Genauer gesagt offenbart sie ein Lagerungsmittel
für die
Komponenten einer Zusammensetzung, wobei das Lagerungsmittel Folgendes
umfasst:
eine erste Kammer zur Unterbringung einer flüssigen Komponente
der Zusammensetzung;
eine zweite Kammer zur Unterbringung einer
zweiten Komponente der Zusammensetzung;
eine erste durchbrechbare
Barriere, welche die erste und zweite Kammer voneinander trennt;
eine
dritte, längliche
Kammer zur Aufnahme des durch die Kombination der Inhalte der ersten
und der zweiten Kammer erhaltenen Produkts; und
eine zweite
durchbrechbare Barriere, welche die dritte Kammer von der zweiten
Kammer trennt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Lagerungsmittel bereitgestellt, wie es im unabhängigen Anspruch
1 definiert ist.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung eine Mischvorrichtung
zum Mischen eines Zweikomponenten-Zements bereit, der in einem Lagerungsmittel
vorhanden ist, wie es in Anspruch 11 bzw. Anspruch 19 definiert
ist.
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Spezielle
Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
eine Draufsicht, teilweise ausgeschnitten, des Lagerungsmittels
der vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein Querschnitt des Pakets aus 1 entlang
der Linie 2-2 in 1.
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3 ist
ein Teilquerschnitt des Pakets aus 1 entlang
der Linie 3-3 in 1.
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4 ist
ein Teilquerschnitt des Pakets aus 1 entlang
der Linie 4-4 in 1.
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5 ist
eine Draufsicht des Abschnitts des Pakets aus 1 entlang
der Linie 5-5 in 4, wobei der Kuppler 137 durch
ausgezogene Linien dargestellt ist.
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6 ist
ein Querschnitt des Pakets aus 1 entlang
der Linie 6-6 in 5.
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7 ist
eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
zum Mischen der Inhalte des Pakets aus 1 in Betriebsstellung.
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8 ist
eine perspektivische Ansicht, teilweise aufgeschnitten, der Mischvorrichtung
aus 7.
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9 ist
eine perspektivische Ansicht der Mischvorrichtung aus 7 in
offener Stellung zur Einbringung des Pakets aus 1.
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10 ist
eine Draufsicht des Basisabschnitts der Mischvorrichtung aus 7 entlang
der Linie 10-10 aus 9 mit dem Paket aus 1,
das mit gestrichelten Linien dargestellt ist.
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11 ist
eine Unteransicht des Basisabschnitts der Mischvorrichtung aus 7 entlang
der Linie 11-11 in 9.
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12 ist
ein Teilquerschnitt der Mischvorrichtung nach 7 entlang
der Linie 12-12
in 10.
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13 ist
eine teilweise aufgeschnittene Unteransicht des oberen Abschnitts
der Mischvorrichtung aus 7 entlang der Linie 13-13 in 9.
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14 ist eine Unteransicht, ähnlich wie 13 und
ebenfalls teilweise aufgeschnitten, der Walzenanordnung des oberen
Abschnitts der Mischvorrichtung aus 7 in einer
anderen Stellung.
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15 ist eine Seitenansicht eines Abschnitts der
Mischvorrichtung aus 7 entlang der Linie 15-15 in 8.
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16 ist eine Teilseitenansicht, teilweise aufgeschnitten
und um 180° gedreht,
eines Abschnitts der Mischvorrichtung aus 7 entlang
der Linie 16-16 in 14.
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17 ist ein Teilquerschnitt der Mischvorrichtung
aus 7 entlang der Linie 17-17 in 16.
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18 ist eine Teildraufsicht eines Abschnitts der
Mischvorrichtung aus 7 entlang der Linie 18-18 in 17.
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19 ist ein Teilquerschnitt, um 180° gedreht,
der Walzenanordnung in der Mischvorrichtung aus 7 entlang
der Linie 19-19 in 13.
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20 ist eine Teilseitenansicht der Walzenanordnung
in der Mischvorrichtung aus 7 entlang
der Linie 20-20 in 19.
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21 ist ein Teilquerschnitt der Walzenanordnung
in der Mischvorrichtung aus 7 entlang der
Linie 21-21 in 19.
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22 ist eine vergrößerte Teilansicht eines Abschnitts
der Walzenanordnung in der Mischvorrichtung aus 7,
die in 21 dargestellt ist.
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23 ist eine vergrößerte Teilansicht, ähnlich wie 22, der Walzenanordnung in der Mischvorrichtung
aus 7 in einer anderen Stellung.
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24 ist eine Vorderansicht eines Abschnitts der
Walzenanordnung in der Mischvorrichtung aus 7 entlang
der Linie 24-24 in 23.
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25 ist eine Teilvorderansicht, teilweise aufgeschnitten
und um 180° gedreht,
der Mischvorrichtung aus 7 entlang der Linie 25-25 in 13.
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26 ist eine Teilvorderansicht, ähnlich wie 25, der Mischvorrichtung aus 7 in
einer anderen Stellung.
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27 ist ein Teilquerschnitt der Mischvorrichtung
aus 7 entlang der Linie 27-27 in 25.
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28 ist eine Darstellung eines automatischen Füllmittels
zur Einbringung von trockenen und flüssigen Komponenten in das in 1 dargestellte Lagerungsmittel.
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29 ist eine perspektivische Darstellung, teilweise
aufgeschnitten, der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung zur Applikation
des Inhalts des Pakets aus 1.
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30 ist ein Teilquerschnitt der Applikationsvorrichtung
aus 29 entlang der Linie 30-30
in 32.
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31 ist ein Teilquerschnitt, ähnlich wie 30, der Applikationsvorrichtung aus 29.
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32 ist eine Teildraufsicht eines Abschnitts der
Applikationsvorrichtung aus 29 entlang
der Linie 32-32 in 30.
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33 ist ein Teilquerschnitt der Applikationsvorrichtung
aus 29 entlang der Linie 33-33
in 30.
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34 ist eine Hinteransicht der Applikationsvorrichtung
aus 29.
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BESCHREIBUNG
DER SPEZIFISCHEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Systeme
zur Lagerung, Zubereitung und Verabreichung von Calciumphosphatzementen
an eine Knochenreparaturstelle werden bereitgestellt. Bereitgestellt
wird ein Lagerungsmittel zur Lagerung eines Zweikomponenten-Calciumphosphatzements mit
einer flüssigen
Komponente und einer trockenen Komponente. Außerdem wird ein Zubereitungsmittel zur
Kombination der beiden Komponenten des Zements innerhalb des Lagerungsmittels
bereitgestellt, wobei die Vorrichtung ein solches Mittel umfasst. Weiters
wird ein Mittel zur Verabreichung des zubereiteten Zements an eine
physiologische Stelle bereitgestellt. Die Vorrichtungen und Verfahren
sind für verschiedene
Anwendungen geeignet, bei denen die Einbringung eines fließfähigen Materials,
das zu einem festen Calciumphosphatmineral härten kann, in eine physiologische
Stelle erwünscht
ist, einschließlich
dentaler und orthopädischer
Anwendungen. Zuerst werden die einzelnen Komponenten allgemein erläutert, gefolgt
von einer detaillierteren Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren. Nach diesen Erläuterungen
folgt eine Beschreibung der verschiedenen Anwendungen, für welche
die Erfindung geeignet ist.
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Bevor
die Erfindung genauer beschrieben wird, gilt zu erwähnen, dass
die Erfindung nicht auf die nachstehend beschriebenen speziellen
Ausführungsformen
der Erfindung beschränkt
ist, sondern dass auch Variationen der speziellen Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
die immer noch innerhalb des Schutzumfangs der beiliegenden Ansprüche liegen.
Außerdem
versteht sich, dass die zum Zweck der Beschreibung der speziellen
Ausführungsformen
verwendete Terminologie nicht zur Einschränkung dient. Stattdessen wird
der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung durch die beiliegenden
Ansprüche
definiert.
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In
dieser Beschreibung und in den beiliegenden Ansprüchen umfassen
die Singularformen "ein/e" und "der/die/das" auch die Mehrzahlformen, sofern
nicht aus dem Kontext klar das Gegenteil zu schließen ist.
Sofern nicht anders definiert haben alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die Bedeutung, die ihnen Fachleute
auf dem Gebiet der Erfindung zuschreiben.
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Die
Erfindung stellt ein System zur Lagerung, Zubereitung und Verabreichung
eines Calciumphosphatzements an eine physiologische Stelle bereit. Der
Begriff "System" bezeichnet die in
Betrieb setzbare Kombination der nummerierten Komponenten, wobei
die Komponenten das Lagerungsmittel, die Mischvorrichtung und die
Applikationsvorrichtung umfassen.
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Das
Lagerungsmittel der Erfindung ist zumindest in der Lage, (a) einen
Zweikomponentenzement mit einer flüssigen Komponente und einer
trockenen Komponente in einer sterilen Umgebung zu lagern und (b)
als sterile Umgebung für
die Kombination der beiden Komponenten zu dienen.
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Zweikomponentenzemente,
die im Lagerungsmittel gelagert werden können, umfassen eine trockene
Komponente und eine flüssige
Komponente, die zu einem fließfähigen Pastenmaterial
kombiniert werden können,
das in vivo zu einem festen Pro dukt härten kann. Das fließfähige, pastenartige
Material kann in einer physiologischen Umgebung, wie sie etwa in
Schwammgeweberegionen von Säugetierknochen,
insbesondere menschlichen Knochen, zu finden sind, zu einem festen
Strukturmaterial härten. Von
Interesse sind Materialien, die zur isothermen Härtung fähig sind, biokompatibel sind,
bioresorbierbar sind und, was noch wichtiger ist, umformbar sind und
eine Druckfestigkeit erreichen, die ausreicht, um 12 bis 24 Stunden
nach der Implantation physiologischen Belastungen standzuhalten,
wobei eine ausreichende Druckfestigkeit zumindest etwa 30, noch bevorzugter
zumindest etwa 40 mPa, und in vielen Ausführungsformen zumindest etwa
50 mPa beträgt. Bevorzugte
Strukturmaterialien sind Calciumphosphatzemente.
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Calciumphosphatzemente,
die zur Verwendung in diesen Verfahren geeignet sind, sind für einen
anfänglichen
Zeitraum nach der Zubereitung fließfähig und können in einer flüssigen In-vivo-Umgebung
zu einem festen Apatitprodukt härten.
Die vorliegenden Zemente umfassen trockene Komponenten und eine
flüssige
Komponente, die bei der Kombination eine pastenartige fließfähige Zusammensetzung
bilden, die zu einem Calciumphosphat-Apatitmaterial, vorzugsweise
Hydroxyapatit, noch bevorzugter kohlensäurehältigem Apatit, d.h. Dahlit,
mit einer Kohlenstoffsubstitution von 2 bis 10 Gew.-%, üblicherweise
2 bis 8 Gew.-% des Endprodukts härten
können.
Calciumphosphatzemente, die zur Verwendung in den vorliegenden Verfahren
geeignet sind, umfassen die in den US-Patenten 4.880.610; 5.047.031;
5.129.905; 5.336.264; 5.053.212; 5.178.845; 5.580.623; 5.569.442; 5.571.493
und 5.496.399 beschriebenen Zemente.
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Die
trockenen Komponenten der Zemente, die zur Verwendung in diesen
Verfahren geeignet sind, umfassen zumindest einen Calciumquelle
und eine Phosphatquelle. Die Phosphatquelle ist normalerweise eine
teilweise neutralisierte Phosphorsäurequelle, die frei von unkombiniertem
Wasser ist, wobei solche Quellen wasserfreies Monocalciumphosphat, Monocalciumphosphatmonohydrat,
Dicalciumphosphat, Dicalciumphosphatdihydrat und dergleichen umfassen,
worin in einigen Ausführungsformen
teilweise neutralisierte Phosphorsäurequellen, die im Ausmaß von einem
Proton neutralisiert sind, bevorzugt sind, wie z.B. Monocalciumphosphat
und sein Monohydrat (d.h. MCP und MCPM). Es können verschiedene Calciumquellen
eingesetzt werden, wobei die Calciumquellen eine Carbonatquelle
umfassen können
oder nicht. Geeignete Calciumquellen umfassen Tetracalciumphosphat,
Tricalciumphosphate, amorphe Calciumphosphate und dergleichen. Vorzugsweise
umfassen die trockenen Komponenten außerdem eine Carbonationenquelle,
worin die Quelle mit einer Calciumquelle kombiniert sein kann, wie z.B.
CaCO3 oder kohlensäurehältiges Calciumphosphat.
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In
vielen bevorzugten Ausführungsformen umfassen
die trockenen Komponenten der Zemente, die in diesen Verfahren eingesetzt
werden, ein homogenes lagerbares stabiles Gemisch aus Calciumcarbonat,
Tricalciumphosphat, vorzugsweise α-Tricalciumphosphat,
noch bevorzugter reaktives α-Tricalciumphosphat,
wie im US-Patent
Nr. 5.569.442 beschrieben ist, und Monocalciumphosphatmonohydrat.
Im Allgemeinen ist Calciumcarbonat im Zement in einer Menge von
etwa 5 bis 25 Gewichtsteile, vorzugsweise etwa 5 bis 20 Gewichtsteile,
noch bevorzugter 10 bis 20 Gewichtsteile, des Gesamtgewichts der
trockenen Komponenten vorhanden. Die α-Tricalciumphosphatkomponente ist in
einer Menge von etwa 60 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise etwa 65 bis
90 Gew.-%, noch bevorzugter 70 bis 90 Gew.-%, des Gesamtgewichts
der trockenen Komponenten vorhanden. Von besonderem Interesse für das α-Tricalciumphosphat
ist das im US-Patent Nr. 5.569.442 beschriebene reaktive α-Tricalciumphosphat.
Die Monocalciumphosphatmonohydratkomponente ist in einer Menge von
etwa 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise etwa 1 bis 15 Gew.-%, insbesondere
etwa 2 bis 15 Gew.-%, des Gesamtgewichts der trockenen Komponenten
vorhanden.
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Wie
oben beschrieben umfasst der Zement neben den oben beschriebenen
trockenen Komponenten auch eine flüssige Komponente, wie z.B.
eine Härtelösung oder
ein Gleitmittel, wobei das Gleitmittel reines Wasser oder eine wässrige Lösung sein kann,
die ein oder mehrere Ionen umfasst. Die Härtelösung ist vorzugsweise eine
carbonat- oder phosphathältige
Lösung
mit einem pH im Bereich von 6 bis 11, vorzugsweise 7 bis 9, worin
die Konzentration von Carbonat oder Phosphat in der Lö sung vorzugsweise
im Bereich von 0,05 bis 0,5 mol/kg liegt, wobei 0,05 bis 0,1 mol/kg
Natriumphosphatlösung
insbesondere bevorzugt sind. Die Härtelösung oder das Gleitmittel können außerdem ein
oder mehrere Modifikationsmittel umfassen, welche die Eigenschaften des
Zements anpassen, wie z.B. polymere Mittel, z.B. proteinhaltige
Mittel, und dergleichen.
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Das
Lagerungsmittel umfasst (a) eine erste Kammer, die zur Lagerung
einer Flüssigkeit
in der Lage ist, z.B. der flüssigen
Komponente eines Zweikomponenten-Zements;
(b) eine zweite Kammer, die zur Lagerung eines trockenen Pulvers
in der Lage ist, z.B. die trockene Komponente eines Zweikomponenten-Zements;
und (c) eine dritte, längliche
Kammer, die zur Aufnahme eines fließfähigen pastenartigen Materials
in der Lage ist, das durch die Kombination der flüssigen und
trockenen Komponente hergestellt wird. Die erste, zweite und dritte
Kammer sind durch durchbrechbaren Barrieren voneinander getrennt, sodass
der Inhalt einer Kammer durch Anlegen einer ausreichend großen Kraft,
um die durchbrechbare Barriere zu durchbrechen, zu einer anderen
Kammer bewegt werden kann. Wichtig ist, dass die Vorrichtung in
der Lage ist, alle Kammern und ihres Inhalts in einer sterilen Umgebung
zu halten.
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Die
erste Kammer weist ein ausreichend großes Volumen auf, um die flüssige Komponente
des Zweikomponenten-Zements aufzunehmen, wobei das Volumen ausreicht,
um etwa 5 bis 25 g, normalerweise etwa 5 bis 20 g, aufzunehmen.
Der Behälter weist
eine Form auf, welche die Bewegung von im Wesentlichen der gesamten
Flüssigkeit
in den zweiten Behälter
fördert.
Geeignete Formen umfassen quadratische, rechteckige, gekrümmte, dreieckige, unregelmäßige und ähnliche
Formen, wobei der Behälter
typischerweise eine rechteckige oder quadratische Form mit abgerundeten
oder geglätteten
Ecken aufweist.
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Die
zweite Kammer weist ein ausreichend großes Volumen auf, um die trockene
Komponente und die flüssige
Komponente aufzunehmen und ausreichend Freiraum für die Kombination
der beiden Komponenten bereitzustellen, wobei das Volumen typischerweise
ausreicht, um etwa 5 bis 100 g, normalerweise etwa 5 bis 50 g, auf zunehmen.
Wie der erste Behälter
weist der zweite Behälter
eine Form auf, welche die Bewegung von im Wesentlichen dem gesamten
kombinierten Material in die dritte Kammer fördert, und ist im Allgemeinen
quadratisch, rechteckig oder achteckig mit abgerundeten oder geglätteten Ecken.
Außerdem
weist die zweite Kammer eine Form auf, die das gründliche
Mischen der trockenen und flüssigen
Komponente fördert,
also beispielsweise unvollständiges
Mischen verhindert, d.h. nach der Kombination der flüssigen und
trockenen Komponente bleibt kein trockenes Pulver übrig. Vorzugsweise umfasst
die zweite Kammer ein Mittel zum selektiven Ablassen von Gas aus
dem Inneren der Kammer, während
die anderen Inhalte im Behälter
zurückgehalten
werden, wobei solch ein Mittel eine Entlüftungsöffnung oder anderes geeignetes
Mittel sein kann.
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Die
dritte Kammer des Lagerungs- oder Verpackungsmittels ist eine längliche
Kammer, üblicherweise
ein röhrenförmiger oder
zylindrischer Behälter, der
in der Lage ist, das fließfähige Produkt,
das bei der Kombination der flüssigen
und trockenen Komponente in der zweiten Kammer des Lagerungsmittels entsteht,
aufzunehmen. Als solches weist die dritte, längliche Kammer ein Volumen
auf, das typischerweise dem Volumen der zweiten Kammer entspricht, wobei
der Unterschied nicht mehr als etwa 50 %, normalerweise nicht mehr
als 30 %, beträgt.
Die dritte Kammer umfasst vorzugsweise ein Befestigungsmittel an
ihrem distalen Ende, an dem eine Nadel oder ein entsprechendes Applikationsmittel
angeschlossen werden kann und an dem das Material von der Kammer
in das Applikationsmittel fließen
kann. Das Befestigungsmittel ist vorzugsweise in der Lage, einen
Eingriff durch Einrasten der Nadel mit der dritten Kammer bereitzustellen,
sodass sie zwischen einer eingerasteten und einer nicht eingerasteten
Position bewegt werden kann, z.B. durch eine Vierteldrehung.
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Die
erste und zweite Kammer werden durch eine erste durchbrechbare oder
platzbare Barriere getrennt, durch welche die flüssige Komponente, die im ersten
Behälter
enthalten ist, selektiv in den zweiten Behälter bewegt werden kann, wenn
ein geeignetes Ausmaß an
Kraft oder ein anderes Bewegungsmittel an die flüssigen Inhalte des ersten Behälters angelegt
wird. Eine entsprechende durchbrechbare Barriere trennt die zweite
und dritte Kammer und stellt sicher, dass die Inhalte der zweiten
Kammer während
der Kombination der ersten und zweiten Komponente des Zements zurückgehalten
werden, erlaubt aber das Hindurchtreten des kombinierten fließfähigen Produkts
in die dritte Kammer, wenn die geeignete Bewegungskraft an die Inhalte
der zweiten Kammer angelegt wird. Die durchbrechbaren Barrieren
oder Dichtungen bestehen aus einem beliebigen geeigneten Material,
wobei geeignete Materialien heißdruckaktivierte
Kleber und Kunststoffe, wie z.B. Polyethylene, Gellacke, DE/DVA-Legierungen
und dergleichen, umfassen.
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Die
oben beschriebenen einzelnen Komponenten der Lagerungsmittels befinden
sich vorzugsweise in einem Behältermittel,
das die Sterilität
der Inhalte des Lagerungsmittels garantiert und zumindest teilweise
abnehmbar ist, und zwar auf eine Weise, dass im Wesentlichen der
gesamte dritte, längliche
Behälter
freigelegt wird, wobei zumindest teilweise abnehmbar bedeutet, dass
das Behältermittel
zurückgezogen
werden kann, um das dritte, längliche Element
freizulegen.
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Die
einzelnen Elemente der Lagerungsvorrichtung bestehen im Allgemeinen
zumindest teilweise aus einem inerten Polymermaterial, wie weiter
unten unter Bezugnahme auf die Figuren genauer erläutert wird,
wobei geeignete Polymermaterialien Poly(ethylen) und Mischungen
daraus, Polyester, Nylon, EVA und dergleichen umfassen. In das Verpackungsmittel
können
verschiedene nicht polymere Materialien inkorporiert sein, die dazu
dienen, die Inhalte der einzelnen Behälter zu schützen, wenn solche nicht polymeren
Materialien Folien, Si-O und dergleichen enthalten. Außerdem können im
Lagerungsmittel verschiedene Kleber vorhanden sein, wobei geeignete
Kleber Acryl- und Gellacke und dergleichen umfassen.
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Das
Lagerungsmittel kann unter Verwendung jedes beliebigen herkömmlichen
Verfahrens hergestellt werden. Ein Verfahren von Interesse besteht
in der Verwendung von zwei Ausgangspolymerfolien und ihrem Verschweißen auf
eine Weise, die zur Bildung der einzelnen Kammern und anderer Elemente
des Lagerungsmittels führt,
wie weiter unten genauer beschrieben ist. Während der Herstellung werden
verschließbare
Einlassöffnungen
zur Einbringung der flüssigen
und trockenen Kompo nente in die erste bzw. zweite Kammer ausgebildet,
wobei diese Komponenten manuell oder unter Verwendung einer automatischen
Verpackungsvorrichtung eingebracht werden können, wie weiter unten genauer
erläutert ist.
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Ferner
stellt die vorliegende Erfindung eine Mischvorrichtung zum Kombinieren
der zwei Komponenten des Zements zu einem fließfähigen Produkt im Lagerungsmittel
oder in der Verpackung, genauer gesagt in der zweiten Kammer der
Verpackung, unter sterilen Bedingungen bereit. Entscheidende Elemente
der Mischvorrichtung sind: (a) ein Mittel zum Bewegen der flüssigen Komponente
von der ersten in die zweite Kammer; (b) ein Mittel zum gründlichen Mischen
der trockenen und flüssigen
Komponente in der zweiten Kammer; und (c) ein Mittel zum Bewegen des
fließfähigen Produkts,
das durch die Kombination der flüssigen
und trockenen Komponente entsteht, von der zweiten Kammer in die
dritte, längliche Kammer
des Lagerungsmittels. Vorzugsweise umfasst die Mischvorrichtung
außerdem
ein Mittel zum Positionieren des Lagerungsmittels in der Vorrichtung,
um sie während
des Mischens der Inhalte im Lagerungsmittel in einer stabilen, d.h.
unbeweglichen, Position zu halten.
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Das
Mittel zum Bewegen der flüssigen
Komponente aus der ersten Kammer kann jedes beliebige Mittel sein,
dass in der Lage ist, ausreichend Kraft auf die flüssige Komponente
auszuüben,
dass sie durch die durchbrechbare Barriere in die zweite Kammer strömt, in der
sich die trockene Komponente des Zweikomponenten-Zements befindet. Dieses Mittel verhindert
außerdem,
dass die Flüssigkeit
von der zweiten Kammer in die erste Kammer zurückfließt. Geeignete Mittel umfassen
eine Quetschwalze oder andere Walze, welche die Flüssigkeit
von der ersten Kammer in die zweite Kammer bewegt und mit einer Klammer
oder einer ähnlichen
Vorrichtung verbunden ist, die verhindert, dass die Flüssigkeit
in die erste Kammer zurückfließt. Ein
bevorzugtes Mittel umfasst ein im Wesentlichen planares Element,
wie z.B. eine Platte mit einer im Wesentlichen planaren Oberfläche, die
auf die erste Kammer gepresst und in der aufgepressten Position
gehalten wird, sodass die Flüssigkeit
oder flüssige
Komponente aus der ersten Kammer heraus und durch die durchbrechbare
Dichtung in die zweite Kammer gepresst wird, wobei der Rückfluss
der Flüssigkeit
in die erste Kammer durch das Zusammendrücken der zweiten Kammer durch die
Platte verhindert wird.
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Das
zweite entscheidende Element der Mischvorrichtung ist das Mittel
zum gründlichen
Mischen der trockenen und flüssigen
Komponente in der zweiten Kammer. Dieses Mischmittel ist in der
Lage, ausreichend Scherkraft auf den Inhalt der zweiten Kammer auszuüben, sodass
die flüssige
und pulverförmige
Komponente im Wesentlichen vollständig kombiniert werden, um
das fließfähige Produkt
herzustellen, das in der Lage ist, in vivo zu einem festen Calciumphosphatmineral
zu härten,
wobei das Mischmittel so aufgebaut ist, dass im Wesentlichen keine
unkombinierten Reaktanden, wie z.B. unkombiniertes Pulver, nach
der Kombination der festen und flüssigen Komponente übrig bleibt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Mischmittel zumindest zwei gerillte Walzen, die so über die
zweite Kammer bewegt werden können,
dass die erforderliche im Wesentlichen gründliche Kombination der trockenen
und flüssigen
Komponente erfolgt. In dieser Ausführungsform bestimmt die Vorrichtung
die Bewegung der gerillten Walzen über die Inhalte der zweiten
Kammer zufällig,
wobei zufällig
bedeutet, dass die gerillten Walzen jedes Mal, wenn sie über den
zweiten Behälter
wandern, einen anderen Weg zurücklegen.
Die Vorrichtung kann ein Mittel zur Bereitstellung dieser zufälligen Bewegung
der gerillten Walzen bereitstellen, wobei solch ein Mittel ein Indexmittel
sein kann, das die Anfangsposition der Walze vor jeder Bewegung über die
Kammer verändert.
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Die
dritte Komponente der Mischvorrichtung ist ein Mittel zum Bewegen
des fließfähigen Produkts von
der zweiten Kammer in die dritte, längliche Kammer. Wie das oben
beschriebene erste Bewegungsmittel ist auch das zweite Bewegungsmittel
in der Lage, ausreichend Bewegungskraft auf das fließfähige Produkt
auszuüben,
um im Wesentlichen die gesamten Inhalte des zweiten Behälters durch
die durchbrechbare Barriere in die dritte, längliche Kammer zu bewegen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist dieses zweite Bewegungsmittel typischerweise eine Quetschwalze
oder andere Walze, die das fließfähige Produkt
vom zweiten Behälter
in den dritten Behälter bewegt.
Vorzugsweise hemmt oder verhindert das zweite Bewegungsmittel sogar
den Rückfluss
des fließfähigen Produkts
von der dritten in die zweite Kammer.
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Im
Allgemeinen umfasst die Mischvorrichtung ferner ein Positionierungsmittel,
das dazu dient, das den Zweikomponenten-Zement umfassende Lagerungsmittel
während
des Mischens in einer statischen Position innerhalb der Vorrichtung
zu halten. Das Positionierungsmittel umfasst üblicherweise eine planare Oberfläche, auf
der das Lagerungsmittel während
des Mischens platziert wird, wobei die planare Oberfläche üblicherweise
einen vertieften oder gerillten Bereich umfasst. Auch andere Positionierungsmittel
können
vorhanden sein, wie beispielsweise Rippen, Zapfen, Flügel oder
andere Halteelemente, je nach Bedarf und Wunsch.
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Die
Mischvorrichtung umfasst üblicherweise auch
ein Betätigungsmittel
zum Bewegen der einzelnen Elemente der Vorrichtung während des
Mischens. Jedes beliebige geeignete Betätigungsmittel kann eingesetzt
werden, wobei zwei solche Betätigungsmittel
ein elektronisches Betätigungsmittel
und ein pneumatisches Betätigungsmittel,
wie z.B. ein Druckluftsystem umfassen und das Betätigungsmittel gemäß dem Wissen
der Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung jede beliebige geeignete
Konfiguration aufweisen kann.
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Weitere
Elemente, die in der Vorrichtung vorhanden sein können, umfassen
ein Mittel, um dem Benutzer die verschiedenen Mischphasen anzuzeigen,
z.B. eine Anzeige, um den Benutzer darauf hinzuweisen, dass der
Mischvorgang abgeschlossen ist, wie z.B. eine digitale Anzeige,
Ablesevorrichtung, Diodenreihe, wobei die Wahl der Anzeige je nach
Belieben erfolgen kann und für
die Erfindung nicht entscheidend ist. Die Vorrichtung kann ferner
eine Stromquelle, wie z.B. eine Batterie, umfassen.
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Die
verschiedenen Elemente der Mischvorrichtung sind am besten in einer öffenbaren
Gehäusekonfiguration
mit einem Deckel und einer Basisplatte untergebracht, die in einer
lösbaren
Beziehung zueinander stehen und durch ein Gelenk miteinander verbunden
sind, wobei die Basisplatte als Träger für das Lagerungsmittel oder
die Verpackung während des
Mischens dient und der Deckel oder die Abdeckung die oben beschriebenen
Misch- und Bewegungselemente umfasst, und zwar so, dass beim Absenken
des Deckels auf die Basisplatte diese Elemente in Kontakt mit dem Lagerungsmittel
gebracht werden können,
was für
die Zubereitung des Zweikomponenten-Zements erforderlich ist.
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Bei
der Verwendung der Mischvorrichtung zur Zubereitung des Zweikomponenten-Zements im Lagerungsmittel
wird das Lagerungsmittel auf dem Positionierungsmittel der Vorrichtung,
z.B. der Boden- oder Basisplatte, platziert. Wenn das Misch- und/oder Bewegungsmittel
auf einem absenkbaren Deckel vorhanden sind, wie es oben beschrieben
ist, besteht der nächste
Schritt im Schließen
des Deckels der Vorrichtung. Das erste Bewegungsmittel wird dann
auf eine Weise betätigt,
dass im Wesentlichen die gesamte flüssige Komponente vom ersten
Behälter
durch die durchbrechbare Dichtung in den zweiten Behälter gepresst
wird, wobei "im
Wesentlichen die gesamte" zumindest
etwa 95 %, vorzugsweise zumindest etwa 97 %, insbesondere etwa 99
% bedeutet.
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Nach
der Einbringung der flüssigen
Komponente in den zweiten Behälter
wird das Mischmittel eingesetzt, um die beiden Komponenten auf eine Weise
gründlich
zu kombinieren, dass im Wesentlichen keine nicht umgesetzten Komponenten
im zweiten Behälter übrigbleiben.
In den Ausführungsformen,
bei denen das Mischmittel zwei gerillte Walzen umfasst, die sich
auf zufällige
Weise über
den zweiten Behälter
bewegen, werden die Walzen ausreichend oft über den zweiten Behälter bewegt,
um eine im Wesentlichen vollständige
Kombination der beiden Komponenten zu erreichen, wobei die Anzahl der
Bewegungen der Walzen über
den zweiten Behälter üblicherweise
im Bereich von etwa 40 bis 120, vorzugsweise etwa 50 bis 100, insbesondere
etwa 60 bis 90 beträgt.
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Nach
der Kombination der beiden Komponenten zum fließfähigen Produkt wird das zweite
Bewegungsmittel, z.B. eine Quetschwalze, auf eine Weise betätigt, dass
im Wesentlichen das gesamte fließfähige Produkt von der zweiten
Kammer durch die durchbrechbare Barriere oder Dichtung in den dritten,
länglichen
Behälter
bewegt wird. Nach der Herstellung des fließfähigen Produkts, dass sich nun wie
oben beschrieben im dritten, länglichen
Element befindet, kann der Deckel der Vorrichtung geöffnet und
das Lagerungsmittel entfernt werden.
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Ferner
wird eine Applikationsvorrichtung bereitgestellt, die in der Lage
ist, das fließfähige Produkt in
der dritten Kammer an die interessierende Stelle zu bringen, beispielsweise
eine physiologische Stelle von Interesse, wie z.B. eine Knochenreparaturstelle. Die
Applikationsvorrichtung umfasst zumindest: (a) eine Haltevorrichtung
zum Aufnehmen eines länglichen
Behälters,
der ein fließfähiges Material
enthält, d.h.
des dritten, länglichen
Behälters
vom Lagerungsmittel; (b) ein Mittel, um ein erstes offenes Endes
des länglichen
Behälters
im Wesentlichen zu verschließen;
(c) eine Austrittsöffnung;
und (d) ein Betätigungsmittel
zum Bewegen des Inhalts des länglichen
Behälters
durch die Austrittsöffnung.
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Die
Haltevorrichtung zum Aufnehmen des länglichen Behälters weist
ein ausreichendes Volumen auf, um den Behälter aufnehmen zu können, wobei
das Volumen in vielen Ausführungsformen
von etwa 5 bis 30 cm3, vorzugsweise von
etwa 5 bis 20 cm3, betragen kann und im
Allgemeinen einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt besitzt.
Ferner umfasst die Vorrichtung ein Öffnungsmittel zur Einbringung
des länglichen
Behälters
in die Haltevorrichtung, wie z.B. einen öffenbaren Deckel, der die Haltevorrichtung
freilegt, wenn der in die offene Stellung bewegt wird.
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Wenn
er sich in der Haltevorrichtung der Applikationsvorrichtung befindet,
weist der das Strukturmaterial enthaltende längliche Behälter im Allgemeinen ein offenes
erstes Ende auf. Deshalb umfasst die Applikationsvorrichtung vorzugsweise
ein 'Mittel, um das
offene erste Ende im Wesentlichen zu verschließen, wobei dieses Mittel eine
Klammer, Siegelleiste und dergleichen sein kann und Teil des Betätigungsmittels
sein kann oder nicht, das dazu dient, die Inhalte des länglichen
Behälters
durch die Austrittsöffnung zu
bewegen.
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Das
Betätigungsmittel
reicht aus, um das fließfähige Material,
z.B. eine Paste, vom Inneren des länglichen Behälters, der
in der Kammer vorhanden ist, aus der Kammer durch die Austrittsöffnung zu
bewegen. Obwohl jedes beliebige Betätigungsmittel eingesetzt werden
kann, umfasst das Betätigungsmittel
in einer bevorzugten Ausführungsform
eine Quetschwalze oder andere Walze, die wirksam mit einem manuell
betätigbaren
Griff verbunden ist und sich beim Betätigen des Griffs auf eine Weise entlang des
Behälters
bewegt, die ausreicht, um den Inhalt des Behälters durch die Öffnung am
distalen Ende der Kammer und durch die Austrittsöffnung der Vorrichtung zu pressen.
Alternativ dazu kann die Vorrichtung ein automatisches Betätigungsmittel,
wie z.B. eine Schubvorrichtung mit Motorantrieb, umfassen, der dazu
dient, die Inhalte des Behälters
durch die Austrittsöffnung
aus der Vorrichtung zu pressen.
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Die
Austrittsöffnung
der Vorrichtung weist Abmessungen auf, die ausreichen, damit sich
das Befestigungsmittel des Behälters
zumindest teilweise außerhalb
der Vorrichtung erstreckt, sodass ein röhrenförmiges Applikationsmittel,
wie z.B. eine Nadel, Kanüle
oder dergleichen, an das Befestigungsmittel angeschlossen werden
kann. Deshalb liegt die Querschnittsfläche der Austrittsöffnung im
Allgemeinen im Bereich von etwa 10 bis 24, vorzugsweise etwa 18 bis
20, Gauge, wobei die Querschnittsform typischerweise so gewählt ist,
dass eng am Befestigungsmittel des Behälters anliegt.
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Es
ist zwar nicht erforderlich, aber die oben beschriebenen Elemente
der Applikationsvorrichtung befinden sich oft in einem revolverförmigen Gehäuse, das
eine leichte Handhabung der Vorrichtung bei der Verabreichung eines
Strukturmaterials an eine Knochenreparaturstelle bereitstellt, wie
weiter unten genauer erläutert
ist.
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Bei
der Vorbereitung der Applikationsvorrichtung für die Verwendung besteht der
erste Schritt in der Einbringung des länglichen Behälters, der
das fließfähige Strukturmaterial
enthält,
in die Kammer der Vorrichtung. Dieser Einbringungsschritt wird umgesetzt,
indem zuerst das äußere Behältermittel
des Lagerungsmittels oder der Verpackung ausreichend zurückgezogen
wird, sodass im Wesentlichen der gesamte längliche dritte Behälter freigelegt
wird. Der längliche
dritte Behälter
wird dann vom Rest des Lagerungsmittels abgetrennt, beispielsweise
durch Schneiden. Nach der Abtrennung wird der längliche dritte Behälter in
die Kammer eingebracht, beispielsweise indem der Deckel des revolverförmigen Gehäuses geöffnet wird,
sodass die Kammer freiliegt, und der Behälter in die Kammer gegeben
wird. Nachdem der längliche
Behälter
in die Kammer gegeben wurde, wird der Deckel, falls vorhanden, ge schlossen,
ein röhrenförmiges Applikationsmittel,
wie z.B. eine Nadel oder Kanüle,
wird an das freiliegende Dichtungsmittel des Behälters angeschlossen, das Mittel
wird durch die Austrittsöffnung
geführt,
und das Betätigungsmittel
wird betätigt,
um das Material aus dem dritten Behälter zu pressen oder drücken.
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Nachdem
das System, welches das Lagerungsmittel, die Mischvorrichtung und
die Applikationsvorrichtung der Erfindung umfasst, allgemein beschrieben
wurde, werden nun die einzelnen Elemente unter Bezugnahme auf die
Figuren im Detail erläutert.
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Wie
in den Figuren dargestellt ist und oben allgemein beschrieben wurde
wird ein System zur Lagerung, Zubereitung und Applikation eines
Calciumphosphatzements bereitgestellt, wobei das System ein Lagerungsmittel
oder eine Einwegreaktandenpackung 51, eine Mischvorrichtung
oder einen Mischer 52 und ein Applikationsgerät oder eine
Applikationsvorrichtung 52 umfasst. Die Packung 51 ist
in 1-6 dargestellt und umfasst eine äußere abziehbare
Verpackung oder einen solchen Beutel 56 sowie eine innere
Verpackung oder einen Mischbeutel 57, der im äußeren Beutel 56 eingeschlossen
ist. Der innere Beutel 57 weist ein erstes oder hinteres Ende 57a und
ein zweites oder vorderes Ende 57b auf. Der Beutel 57 besteht
aus ersten und zweiten flexiblen Folien 61 und 62,
die jeweils eine rechteckige Form und eine Länge von etwa 9,5 Zoll und eine
Breite von etwa 9,525 cm (3,75 Zoll) aufweisen. Die Folien 61 und 62 sind
beide im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässig und
bestehen aus drei Schichten (siehe 2). Die
Außenschicht 66 besteht
aus einem geeigneten Polymermaterial, wie z.B. Polyethylenterephthalat
(PET), Polyester oder Nylon, mit einer Dicke von 0,0127 mm (0,0005
Zoll). Die Zwischen- oder Mittelschicht 67 ist mit der
Außenschicht 66 verklebt
und besteht aus einem Material, das in der Lage ist, als Barriere
für eine
Flüssigkeits- und/oder
Gasströmung
zu dienen, wie z.B. Aluminiumfolie mit einer Dicke von etwa 0,0889
mm (0,0035 Zoll). Die Innenschicht 68 besteht aus einem
Polymermaterial, wie z.B. Polyethylen, mit einer Dicke im Bereich
von 0,0635 bis 0,0762 mm (0,0025 bis 0,0030 Zoll). Das PET-Material
der Außenschicht 66 verleiht
den Folien 61 und 62 Festigkeit und Steifigkeit,
während
das Aluminiumfolienmaterial der Mittelschicht 67 eine Feuchtigkeits-
und Gasbarriere bereit stellt, um zu verhindern, dass die Flüssigkeiten
im Beutel 57 auslaufen und unerwünschte Flüssigkeit in den Beutel 58 eindringen.
Das inerte Material der Innenschicht 68 verhindert eine
Verunreinigung der Materialien im Beutel 57 durch die Folien 61 und 62. Die
Innenschicht 68 dient außerdem als Heißversiegelungsmittel,
um die aneinander stoßenden
Innenflächen
der Folien 61 und 62 am Außenumfang oder den Außenrändern 71 fest
zu verbinden und an den Rändern 71 eine
undurchlässige
Dichtung zu bilden.
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Die
erste und zweite Kammer 72 bzw. 73 sind innerhalb
des inneren Beutels 57 bereitgestellt (siehe 1 und 2).
Die erste und zweite Folie 61 bzw. 62 sind quer über die
Mittel heißversiegelt, um
einen heißversiegelten
Streifen 76 bereitzustellen, der sich vertikal zu den angrenzenden
Außenrändern erstreckt
und die Kammern 72 und 73 mit den Folien 61 und 62 bildet.
Die erste oder Flüssigkeitskammer 72 weist
im Allgemeinen eine rechteckige Form und eine Länge von etwa 6,985 cm (2,75 Zoll)
und eine Breite von etwa 8,255 cm (3,25 Zoll) auf und enthält die flüssige Komponente 83.
Die zweite oder Trockenstoffkammer 73 weist eine im Wesentlichen
achteckige Form und an ihrem längsten
Punkt eine Länge
von etwa 5 Zoll und an ihrem breitesten Punkt eine Breite von etwa
8,255 (3,25 Zoll) auf und enthält
die trockene Komponente 84. Die erste und zweite Folie 61 und 62 sind
heißversiegelt,
um den ersten und zweiten Streifen 81 bereitzustellen,
die sich von den Außenrändern 71 an
gegenüberliegenden
Seiten des inneren Beutels 57 in einem Winkel von etwa
35° zu einem
innenliegenden Streifen 76 erstrecken. Ähnliche erste und zweite Streifen 82 erstrecken
sich vom Außenrand
in einem Winkel von etwa 40° zum
vorderen Ende 57b des inneren Beutels 57, und
zwar zu einem Punkte kurz vor dem Mittelpunkt des vorderen Endes 57b.
Folglich weist die Trockenstoffkammer 73 im Allgemeinen
keine 90°-Winkel
auf.
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Während der
Herstellung eines inneren Beutels 57 werden Öffnungen 91 und 92 im
sonst heißversiegelten
Außenrand 71 bereitgestellt,
um die Einbringung einer Flüssigkeit
oder eines Gleitmittels 83 in die Flüssigkeitskammer 72 und
eines Pulvers 84 in die Trockenstoffkammer 73 zu
ermöglichen
(siehe 1). Die Öffnungen 91 und 92 werden
dann heißversiegelt,
um die Flüssigkeit 83 und
das Pulver 84 im inneren Beutel 57 einzuschließen. Eine
Vorrichtung, die zur automatischen Befüllung der Kammern mit der pulverförmigen und
flüssigen
Komponente geeignet ist, ist in 28 dargestellt.
Die in 28 dargestellte automatische
Füllvorrichtung
umfasst einen Standort für
den Bediener, eine Pulvereinfüllkomponente,
eine Flüssigkeitseinfüllkomponente und
eine Heißprägekomponente.
Die Vorrichtung dient dazu, Lagerungsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung
automatisch zu füllen
und zu versiegeln. Der Abschnitt 76a eines innenliegenden
Dichtungsstreifens 76 zwischen den inneren Enden der Streifen 81 ist
mit einer Abziehfestigkeit von etwa 87,56 bis 525,38 N/m vorzugsweise
210,15 bis 297,72 N/m (0,5 bis 3,0, vorzugsweise 1,2 bis 1,7 Pfund
pro Zoll) ausgebildet, sodass er bei einem höheren Druck durchbrechbar ist,
damit eine Flüssigkeit 83 und
ein Pulver 84 wie nachstehend beschrieben vermischt werden
können.
Der Rest der Heißversiegelungen
im Beutel 57 weisen eine Abziehfestigkeit von etwa 175,13
bis 525,38 N/m (1-3 Pfund pro Zoll) auf. Der durchbrechbare Streifabschnitt 76a weist
eine Länge von
etwa 2,54 cm (1 Zoll) auf.
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Eine
Entlüftungsöffnung 101 ist
innerhalb des Mittels des inneren Beutels bereitgestellt, damit zwar
Gase, im Wesentlichen aber keine Flüssigkeiten, während des
Mischens der Flüssigkeit 83 und des
Pulvers 84 aus der Trockenstoffkammer 73 austreten
können
(siehe 1 und 2). Die Entlüftungsöffnung 101 besteht
aus einer Vielzahl von voneinander beabstandeten Schlitzen 102,
die sich durch die erste Folie 61 hindurch erstrecken.
Eine Scheibe 103 aus einer Schicht eines beliebigen geeigneten
hydrophoben Material, wie z.B. DURAPEL® von
Millipore, erstreckt sich unter den Schlitzen 102. Die
Scheibe 103 erlaubt das Durchströmen von Gas mit einer Geschwindigkeit
von bis zu 40-50 l/min und weist einen Wassereindringdruck von etwa
12 bis 15 psi auf. Ein Mittel, das eine zweischichtige Laminatschicht
oder -abdeckung 104 umfasst, wird bereitgestellt, um die
Scheibe 103 an der Innenseite der erste Folie 61 entlang
des Umfangs der Schlitze 102 zu befestigen. Die Abdeckung 104 besteht
aus einer oberen Schicht 106 aus einem beliebigen geeigneten Material,
wie z.B. Polyethylen mit einer Dicke von etwa 2 mil, und einer unteren
Schicht 107 aus einem beliebigen geeigneten Material, wie
z.B. Polyethylen mit einer Dicke von etwa 0,0508 mm (0,002 Zoll).
Die Abdeckung 104 liegt unter der Scheibe 103 und
weist einen Umfang auf, der in die innere Schicht 68 des
inneren Beutels 57 eingreift und ihn versiegelt. Eine Vielzahl
von Öffnungen
in der Form von Schlitzen 108 sind in der Abdeckung 104 ausgebildet.
Die Schlitze 108 sind vorzugsweise in Querrichtung, der Richtung
der Schlitze 102 entsprechend, angeordnet. Es gilt jedoch
anzumerken, dass auch andere Öffnungsformen,
wie z.B. eine Vielzahl von Stiftlöchern, bereitgestellt werden
können
und innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung liegen.
-
Der
innere Beutel 57 umfasst außerdem ein längliches
röhrenförmiges Element
oder Applikationsrohr 111 mit einem ersten oder hinteren
Endabschnitt 111a und einem zweiten oder vorderen Endabschnitt 111b (siehe 1 und 3).
Das Rohr 111 weist eine Länge von etwa acht Zoll und
einen Durchmesser, wenn es rund ist, von etwa 15,875 mm (5/8 Zoll)
auf. Das Rohr 111 kann stranggepresst oder blasgeformt
sein und weist einen Betriebsbereich von etwa 379,17 bis 448,11
kPa (55 bis 65 psi) auf. Ein Durchgang oder eine Haltekammer 112 erstreckt
sich zwischen den Endabschnitten 111a und 111b und
besteht, wie in 3 dargestellt, aus einer dünnen Wand 113 mit
einer dreilagigen Struktur. Die Haltekammer oder der Applikationsbehälter 112 weist
einen länglichen
Querschnitt auf, wie in 3 zu sehen ist. Die äußere und
innere Schicht 116 und 117 der dünnen Wand 113 bestehen
jeweils aus Polyethylen und weisen eine Dicke im Bereich von 0,1016
bis 0,127 mm (0,004 bis 0,005 Zoll) auf. Die mittlere Schicht 118 besteht
aus einem geeigneten Material, wie z.B. Nylon, und weist eine Dicke
im Bereich von 0,0254 bis 0,0508 mm (0,001 bis 0,002 Zoll) auf.
Der hintere Endabschnitt 111a des Applikationsrohrs erstreckt
sich zwischen dem Folienaußenrand 71 und
ist darin durch ein geeignetes Mittel, wie z.B. einen heißversiegelten
Streifen 126, der durch die Folien 61 und 62 gebildet
wird, befestigt. Eine durchbrechbare Dichtung 127 mit einer
Länge von etwa
einem Zoll erstreckt sich über
die Mitte des inneren Beutels 57 zwischen den inneren Enden
der heißversiegelten
Streifen 82. Die durchbrechbare Dichtung 127 weist
eine Abziehfestigkeit im Bereich von etwa 87,56 bis 525,38, üblicherweise
21,015 bis 294,72, N/m (0,5 bis 3,0, üblicherweise 1,2 bis 1,7 Pfund
pro Zoll) auf, sodass sie bei einem höheren Druck platzt oder sich öffnet. Die Öffnung der
Dichtung 127 schafft eine Kommunikation zwischen der Mischkammer 73 und
der Haltekammer 112 des Applikati onsrohrs 111.
Ein im Wesentlichen planarer innerer Beutel 57 erstreckt
sich entlang einer Längsachse 131,
die durch die Mitte der Flüssigkeits-
und Trockenstoffkammern 72 und 73 und der Haltekammer 112 des
Applikationsrohrs 111 führt
(siehe
-
1).
-
Das
aus einer Befestigung bestehende Mittel 136 ist am vorderen
Endabschnitt 111b des Applikationsrohrs 111 befestigt,
damit eine Applikationsnadel abnehmbar am Applikationsrohr befestigt
werden kann (siehe 1, 4-6 und 34).
Die Befestigung 136 besteht aus einem beliebigen geeigneten
Material, wie z.B. Polyethylen, und weist, wie in 5 und 6 zu
sehen ist, einen Schaftabschnitt auf, der zusammenwirkend mit einem
Kupplungsabschnitt oder Kuppler 132 in Eingriff gebracht
werden kann. Wie in 4 und 5 dargestellt
weist das proximale Ende der Befestigung einen Querschnitt auf,
der die Form eines Footballs hat, und eine Größe, die in die Haltekammer 112 passt.
Das Applikationsrohr 111 ist um das proximale Ende der
Befestigung heißversiegelt
oder auf andere Weise befestigt. Erste und zweite beabstandete Versiegelungsrippen 138 umlaufen
die Befestigung, um den Heißversiegelungsvorgang
zu verbessern. Eine Bohrung 141 erstreckt sich der Länge nach
durch die Befestigung, um einen zylindrischen oder Bajonettabschnitt 142 des
Kupplers 132 verschiebbar und drehbar aufzunehmen.
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Ein
Eingriffmittel 146 ist bereitgestellt, damit der Kuppler 132 an
der Befestigung 136 festgemacht werden kann, sobald der
Bajonettabschnitt 142 vollständig eingeführt und in der Bohrung 141 aufgenommen
ist (siehe 5 und 6). Das
Mittel 146 umfasst erste und zweite sich diametral erstreckende Flansche,
die am distalen Ende der Befestigung 136 ausgebildet sind,
und eine erste und zweite diametral entgegengesetzte Vertiefung 147,
die am proximalen Ende des Kupplers 132 ausgebildet sind,
um die Flansche bei Drehung des Kupplers im Urzeigersinn in Bezug
auf den Schaftabschnitt aufzunehmen, wie in 6 zu sehen
ist. Die Anschläge 148,
die auf dem Kuppler 132 ausgebildet sind, greifen in die Flansche 146 ein,
um die Drehfeststellung des Kupplers 132 an der Befestigung 136 einzuschränken, sodass
nur eine Vierteldrehung erforderlich ist, um die Befestigung in
die "eingerastete" Stellung zu bringen. Eine
erste und zweite Nase oder ein erster und zweiter Daumenflügel 151 erstrecken
sich radial von gegenüberliegenden
Seiten des distalen Endes des Bajonettabschnitts 142 nach
außen,
um das Fassen des Kupplers 132 und das Einrasten des Kupplers
in der Befestigung 136 zu erleichtern. Die Befestigung 136 weist
einen Mittelabschnitt 152 mit geringerer Dicke auf, damit
sie sich wie nachstehend beschrieben mit der Applikationsvorrichtung 53 deckt
(siehe 5 und 34).
Eine zentrale Bohrung 156 erstreckt sich durch den Bajonettabschnitt 142 des
Kupplers 132, um eine Nadel 157 aufzunehmen, die
aus einem beliebigen geeigneten Material, wie z.B. Edelstahl, besteht
und einen Durchgang aufweist. Die Nadel 157 ist in 5 und 6 gestrichelt
dargestellt. Der Kuppler 132 ist in 1 gestrichelt
dargestellt, weil zuerst eine Befestigung 136 auf dem Applikationsrohr 111 ohne
Kuppler 132 bereitgestellt werden kann. Alternativ dazu
kann ein Kuppler 132 ohne Nadel 157 zuerst auf
dem Applikationsrohr 111 bereitgestellt werden.
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Der äußere Beutel 56 weist
ein erstes oder hinteres Ende 56a und ein zweites oder
vorderes Ende 56b sowie eine erste oder linke Seite 56c und eine
zweite oder rechte Seite 56d auf, um den Außenrand
des Beutels zu bilden (siehe 1). Der äußere Beutel 56 ist
im Allgemeinen von oben gesehen rechteckig und weist eine Länge von
etwa 44,45 cm (17,5 Zoll) und eine Breite von etwa 12,7 cm (5 Zoll) auf.
Zumindest eine flexible Folie und, wie in 2-4 zu
sehen, eine erste und zweite flexible Folie 161 und 162 werden
bereitgestellt, um den äußeren Beutel 56 zu
bilden. Jede der Folien 161 und 162 ist im Wesentlichen
undurchlässig
für Flüssigkeiten
und weist eine dreilagige Konstruktion auf, die eine äußere Schicht 163 aus
PET mit einer Dicke von etwa 0,0127 mm (0,0005 Zoll) umfasst. Eine
mittlere Schicht 164 aus Siliciumoxid ist auf die Innenseite der äußeren Schicht 163 aufgetragen,
um die Durchlässigkeit
des äußeren Beutels 56 zu
verringern und so die Lagerfähigkeit
zu erhöhen.
Eine innere Schicht 166 aus Polyethylen mit einer Dicke
im Bereich von 0,0635 bis 0,0672 mm (0,0025 bis 0,0030 Zoll) ist ebenfalls
bereitgestellt und kann aus einer siegelfähigen Polyethylenmischung bestehen.
Es gilt anzumerken, dass die mittlere Schicht 164 auch
aus anderen Materialien bestehen kann, wie z.B. Aluminiumfolie, die
ebenfalls innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung
liegen. Ferner gilt anzumerken, dass auch ein äußerer Beutel 56 ohne
Zwischenschicht bereitgestellt werden kann und ebenfalls innerhalb
des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung liegt. Wenn 166 nicht
aus einer siegelfähigen Polyethylenmischung
besteht, wird eine Schicht eines heißsiegelfähigen Materials auf der Oberfläche von 166 bereitgestellt,
um eine abziehbare Heißversiegelung
bereitzustellen.
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Eine
abziehbare Heißversiegelung 167 ist
im Mittel zur Schaffung einer sterilen Kammer 168 innerhalb
einer ersten und zweiten Folie 161 und 162 enthalten.
Die Heißversiegelung 167 weist
eine Abziehfestigkeit im Bereich von etwa 2101,5-2802,0 N/m (12-16 Pfund pro Zoll) auf
und erstreckt sich im Allgemeinen um den Außenrand der Folien 161 und 162 am
hinteren Ende 56a sowie auf der linken und rechten Seite 56c und 56d.
Die Heißversiegelung 167 weist
einen Abschnitt 167a auf, der sich zwischen den Seiten 56c und 56d erstreckt,
vom vorderen Ende 56b beabstandet ist und die Form eines
Chevrons aufweist. Die erste und zweite Folie 161 und 162 erstreckt
sich über
den Chevron-förmigen
Abschnitt 167a hinaus, um die erste oder zweite Klappe
oder Zuglasche 171 und 172 zu bilden. Die Zuglaschen 171 und 172 werden
durch Hitzeversiegelungslaschen an den beiden Ecken des angrenzenden
vorderen Endes 56b des äußeren Beutels 56 zusammengehalten.
Die sterile Kammer 168 weist eine geeignete Größe und Form
auf, um den inneren Beutel 57 aufzunehmen. Die Kammer 168,
und somit die Pulverkammer 73, werden vor der Versiegelung
des äußeren Beutels 56 entleert.
Ein halbkreisförmiger Ausschnitt 176 ist
in der Heißversiegelung 167 entlang
der rechten Seite 56d bereitgestellt, und zwei der Länge nach
voneinander beabstandete Ausschnitte 177 sind in der Heißversiegelung 167 entlang
der linken Seite 56d des äußeren Beutels 56 bereitgestellt.
-
Der
Mischer 52 ist in 7-27 dargestellt
und umfasst ein Basiselement oder eine Basis 201 und einen
oberen Abschnitt oder ein oberes Element 202. Die Basis 201 ist
im Rahmenteil des Mischers 52 enthalten und besteht aus
einem beliebigen geeigneten Material, wie z.B. Aluminium. Die Basis 201 ist
von oben gesehen im Wesentlichen rechteckig und weist einen Vorderendabschnitt
oder einen Schnabel 203 und einen Hinterendabschnitt oder
eine Rückseite 204 auf
(siehe 7 und 8). Eine horizontale Oberseite 206 (9)
ist bereitgestellt, und der Schnabel 203 ist vom Vorderende
der Oberseite 206 aus abgeschrägt. Eine erste und eine zweite
Rille 207 und 209 sind auf der Oberseite 206 ausgebildet.
Die erste Rille oder der erste Kanal 207 erstreckt sich
quer über
die Oberfläche 206 und
weist einen Streifen 208 auf, der aus einem Siliconschaumgummi
oder einem anderen geeigneten Material besteht, das entlang der
Mitte angebracht ist. Die Rille 209 erstreckt sich der
Länge nach
durch die Oberfläche 206 und
ist zur nach vorne abgeschrägten
Oberfläche
des Schnabels 203 hin offen. Der rechte und linke Seitenabschnitt,
die linke und rechte Wände 211 und 212 aufweisen,
erstrecken sich von jeder Seite der Oberfläche 206 nach oben.
Außerdem
sind rechte und linke Stützen 216 und 217 im
linken und rechten Seitenabschnitt der Basis 201 enthalten.
Ein linker Zapfen 218 erstreckt sich quer zur Basis 201 zwischen
den beiden linken Stützen 216,
und ein ähnlicher
rechter Zapfen 219 erstreckt sich quer zwischen den beiden
rechten Stützen 217.
Die linke und rechte senkrecht stehenden Scheiben 222 und 223 sind
einstückig
mit der Rückseite 204 der
Basis 201 ausgebildet. Die Basis 201 weist eine
Länge zwischen
den Endabschnitten von etwa 55,88 cm (22 Zoll) eine Breite zwischen
den Seitenabschnitten von etwa sieben Zoll und eine Höhe von etwa
zwei Zoll auf.
-
Der
obere Abschnitt oder Deckel 202 umfasst einen Rahmen 231 und
ist im Rahmenteil des Mischers 52 enthalten (siehe 8 und 15).
Der Rahmen 231 umfasst ein linkes und rechtes Seitenelement 232 und 233,
die voneinander beabstandet sind, sowie eine senkrecht stehende
vordere und hintere Platte 236 und 237, die sich
zwischen parallelen Seitenelementen 232 und 233 erstrecken.
Die linke und rechte Öse 241 und 242 sind
um jeweiligen linken und rechten Elemente 232 und 233 aus
nach hinten und unten geneigt.
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Der
Deckel 202 ist schwenkbar auf der Basis 201 befestigt
(siehe 8 und 9). In diesem Zusammenhang sind
die linke und rechte Öse 241 und 242 auf
der Innenseite neben der linken und rechten Scheibe 222 und 223 der
Basis 201 angeordnet. Ein Schwenkzapfen 243 erstreckt
sich durch die Scheiben 222 und 223 und Ösen 241 und 242 entlang
einer Querachse, die in einem etwa rechten Winkel zu den Basiswänden 211 und 212 angeordnet
ist. Der Deckel 202 ist so um den Zapfen 243 zwischen
einer ersten oder geschlossenen Position, bei welcher der Deckel
die Oberseite 206 im Wesentlichen abdeckt und die in 7 und 8 dargestellt
ist, und einer zweiten oder offenen Position, bei welcher der Deckel 202 in
einem Winkel von etwa 70° zur
Basis 201 und zu ihrer Oberfläche 206 steht und
die in 9 zu sehen ist, schwenkbar. Eine herkömmliche
Gasfeder 246, wie sie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist,
ist bereitgestellt, um den Deckel 202 in seiner offenen
Position zu halten. Die Gasfeder 246 umfasst einen ersten
Endabschnitt 246a, der mithilfe eines Zapfens schwenkbar
an der Basis 201 befestigt ist, und einen zweiten Endabschnitt 246b,
der mithilfe eines weiteren Zapfens schwenkbar am Rahmen 231 befestigt
ist. Die rechte Wand 212 ist mit einer Vertiefung 247 ausgestattet,
um die Gasfeder 246 aufzunehmen.
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Der
Mischer 52 weist ein Mittel auf, um den Deckel 202 in
seiner geschlossenen Position zu halten. Wie in 8 und 15 dargestellt
ist, umfasst dieses Mittel einen linken und rechten Riegel 251 und 252,
die an den vorderen unteren Enden des linken bzw. rechten Rahmenseitenelements 232 und 233 befestigt
sind. Jeder der Riegel 251 und 252 besteht aus
Edelstahl oder einem anderen geeigneten Material und stellt ein
L-förmiges
Element mit einem nach oben weisenden Abschnitt 253, der
mithilfe eines Zapfens 254 schwenkbar am Rahmen 231 befestigt ist,
und einem nach vorne weisenden horizontalen Abschnitt 256,
der in einem im Wesentlichen rechten Winkel zum nach oben weisenden
Abschnitt 254 steht, dar. Eine gekrümmte Oberfläche 257 bildet die Außenecke
zwischen den Abschnitten 253 und 256 und weist
einen darin ausgebildeten, sich nach vorne erstreckenden Schlitz 258 auf.
Die Oberflächen 257 greifen
in einen rechten und linken Zapfen 218 und 216 ein
und bewegen sich auf ihm, wenn der Deckel 202 in seine
horizontale Position bewegt wird, und sie bringen die Riegel 251 und 252 dazu,
nach vorne zu schwenken, bis die Zapfen 218 und 216 in
die Schlitze 258 eintreten.
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Ein
Mittel wird bereitgestellt, um die Riegel 251 und 252 zu
lösen,
welches aus einem Riegelelement 259 besteht, das schwenkbar
am Rahmen 231 befestig ist (siehe 8 und 15).
Das Riegelelement 259 besteht aus Edelstahl oder einem
anderen beliebigen geeigneten Material und umfasst eine horizontal
angeordnete Deckplatte 261. Ein erster oder linker Schwenkarm 262 und
ein zweiter oder rechter Schwenkarm 263 erstrecken sich
von der Deckplatte 261 aus nach hinten zum jeweiligen linken
oder rechten Seitenelement 232 und 233 des Rahmens 231. Ein
Schwenkzap fen 264 dient dazu, das hintere Ende jedes Schwenkarms 262 schwenkbar
mit dem Rahmenseitenelement 232 oder 233 zu kuppeln.
So wird das Riegelelement 259 um eine Achse geschwenkt, die
sich quer durch die Zapfen 264 erstreckt, von einer ersten
oder unteren Position, die in 15 mit durchgehenden
Linien dargestellt ist, zu einer zweiten oder oberen Position, die
in 15 mit gestrichelten Linien dargestellt ist. Das
Riegelelement 259 umfasst außerdem einen ersten oder linken
Riegelarm 267 und einen zweiten oder rechten Riegelarm 268, die
von der Deckplatte 261 abgehängt sind. Die Riegelarme weisen
eine Größe und Form
auf, sodass sie sich um die Seiten des Rahmens 231 erstrecken.
Ein Trägerstab 269 erstreckt
sich quer unter dem Rahmen 231, zwischen den unteren Enden
der Riegelarme 267 und 268. Die unteren Enden
des linken und rechten Riegelarms 267 und 268 sind
durch einen linken und einen rechten Stift 271 an den vorderen
Enden des jeweiligen linken und rechten horizontalen Abschnitts 256 der
Riegel 251 und 252 schwenkbar befestigt. Auf diese
Weise führt
das Schwenken des Riegelelements 259 in seine obere Position
dazu, dass die Riegel 251 und 252 nach oben schwenken und
von den Zapfen 218 und 219 der Basis 201 gelöst werden.
Eine gespannte Schraubenfeder 272 weist ein oberes Ende,
das am Riegelelement 259 befestigt ist, und ein unteres
Ende, das am Rahmen 231 befestigt ist, auf, um das Riegelelement 259 in seine
untere oder Schließposition
vorzuspannen.
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Eine
erste oder linke pneumatische Kolbenanordnung 273 und eine
zweite oder rechte pneumatische Kolbenanordnung 274 sind
im Mischer 52 als Mittel zum Verriegeln des Deckels 202 in
seiner geschlossenen Position bereitgestellt. Die pneumatischen
Anordnungen 273 und 274 sind mithilfe eines beliebigen
geeigneten Mittels am linken bzw. rechten Seitenelement 232 und 233 befestigt.
Jede der Anordnungen 273 und 274 weist einen sich
der Länge nach
erstreckenden, beweglichen Kolben mit einer Kugel 276,
die am Ende befestig ist, auf. Das Riegelelement 259 weist
auf der gegenüberliegenden
Seite eine linke und rechte vertikale Platte 277 mit entsprechenden
Bohrungen 278 darin auf, um die Kugeln 276 aufzunehmen.
Die Platten 277 und Bohrungen 278 sind in Bezug
auf die pneumatischen Anordnungen 273 und 274 so
angeordnet, dass, wenn die abgerundeten vorderen Ende der Kugeln 276 in
die Bohrungen 278 eintreten und darin liegen, das Riegelelement 259 in seine
untere oder Schließposition 259 gedrückt wird.
Die Kugel 276 und die pneumatischen Anordnungen 273 und 274 verhindern
so, dass das Riegelelement 259 in seine obere Position geschwenkt
wird und die Riegel 251 und 252 geöffnet werden.
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Die
Größe und Form
der Packung 51 und der Basis 201 sind aufeinander
abgestimmt, sodass die Packung 51 in den Mischer 52 gegeben
werden und der Deckel 202 darüber geschlossen werden kann (siehe 10).
Wenn die Packung 51 auf der Oberfläche 206 angeordnet
ist, wird die Querausrichtung zwischen Packung 51 und Basis 201 erreicht,
indem die linke und rechte Seite 56c und 56d der
Packung mit der linken und rechten Wand und der linken und rechten
Stütze
der Basis in Eingriff gebracht wird. Die Längsausrichtung wird mithilfe
eines sich quer erstreckenden Vorsprungs 283, der einstückig mit
der rechten Wand ausgebildet ist, und mithilfe von der Länge nach
beabstandete Vorsprüngen 284 erreicht,
die einstückig
mit der linken Wand ausgebildet sind. Die Vorsprünge oder Ausrichtungsvorsprünge 283 und 284 sind
auf der linken bzw. rechten Wand positioniert, sodass sie jeweils
in die Ausschnitte 176 und 177 in der Packung 51 eingreifen,
wenn die durchbrechbare Dichtung 127 über dem Querkanal 207 ausgerichtet
ist und die Entlüftungsöffnung 101 nach oben
weist. Wenn die Packung richtig auf der Basis 201 ausgerichtet
ist, wird ein Applikationsrohr 111 in der länglichen
Rille 209 aufgenommen, und das vordere Ende 56b der
Packung hängt über den
Schnabel 203 und erstreckt sich somit über diesen hinaus.
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Das
Mittel, um die Packung 51 auf der Basis 201 und
seiner Oberseite 206 zu halten, umfasst ein erstes oder
linkes und ein zweites oder rechtes Klemmmittel oder eine solche
Packungsklammer 291 und 292, die auf dem jeweiligen
linken und rechten Rahmenseitenelement 232 und 233 befestigt
sind (siehe 13-16).
Die Klammern 291 und 292 bestehen aus Edelstahl
oder einem beliebigen anderen geeigneten, Material. Jede der länglichen
Klammer 291 und 292 umfasst einen vertikalen Abschnitt 293 und
einen horizontalen Abschnitt 294, der in einem im Wesentlichen
rechten Winkel zum vertikalen Abschnitt angeordnet ist, sodass ein
im Wesentlichen L-förmiger
Querschnitt entsteht. Die Klammern 291 und 292 sind
mithilfe eines linken und rechten Befestigungsblocks 296 und 297,
die durch Bolzen (nicht darge stellt) am Rahmen 231 befestigt
sind, oder ein beliebiges anderes geeignetes Mittel auf der Innenseite
der Rahmenelemente 232 und 233 befestigt. Jeder
der Blöcke 296 und 297 ist
mit einem vertikalen Schlitz 298 ausgestattet, in dem der
vertikale Abschnitt 293 der jeweiligen Klammer 291 oder 292 angeordnet
ist. Die Klammer 291 oder 292 ist zwischen einer
unteren Position, die in 16 mit
durchgehenden Linien dargestellt ist, und einer oberen Position, die
in 16 mit gestrichelten Linien dargestellt ist, bewegbar.
Diese Vertikalbewegung wird durch eine Vielzahl sich vertikal erstreckender
Zapfen 301 gelenkt, die vom Block 296 oder 297 getragen
werden und sich durch die jeweiligen vertikalen Schlitze 302 erstrecken,
die im vertikalen Abschnitt 293 bereitgestellt sind. Das
erste und zweite beabstandete Federmittel oder die Federn 303 befinden
sich innerhalb des Befestigungsblocks 296 oder 297,
um in das obere Ende des vertikalen Abschnitts 293 einzugreifen.
Die Federn 303 dienen dazu, die Klammer 291 oder 292 in
ihre untere Position zu drücken.
Beim Schließen
des Deckels 202 greifen die horizontalen Abschnitte 294 der
linken und rechten Packungsklammern 291 und 292 in
die linke und rechte Seite 56c und 56d der Packung 51 ein,
um die Packung an der Basis 201 zu befestigen. Die vertikalen
Abschnitte 203 stoßen
im Allgemeinen an die linke und rechte Wand der Basis an. Die rechte
Klammer 292 ist mit einem Ausschnitt 306 ausgestattet,
und die linke Klammer 291 ist mit der Länge nach voneinander beabstandeten
Ausschnitten 307 ausgestattet, um die jeweiligen Vorsprünge 283 und 284 aufzunehmen, die
sich von den Wänden
der Basis nach innen erstrecken.
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Ein
Klemmmittel in Form einer Platzdichtungsklemmanordnung 316 wird
vom Deckel 202 getragen, um die flüssigkeitsdichte Dichtung der
durchbrechbaren Dichtung 127 während des Mischens zu verstärken (siehe 13-16 und 25-26).
Die Anordnung 316 umfasst eine Platzdichtungsklammer 317 aus
Edelstahl oder einem beliebigen anderen geeigneten Material, die
aus einem länglichen
Stab 318 besteht, der sich orthogonal zwischen den Rahmenelementen 232 und 233 erstreckt.
Der Stab 318 weist eine Bodenfläche 319 mit pulverbeschichtetem
Urethanüberzug
auf. Der erste oder linke und der zweite oder rechte Schwenkarm 321 und 322 erstrecken
sich in rechten Winkeln von den jeweiligen Enden des Stabes 318 aus.
Die Enden des linken und rechten Schwenkarms 321 und 322 sind
an das jeweilige linke und rechte Seitenelement 232 und 233 gekoppelt,
und zwar mithilfe von linken und rechten Zapfen 323, die
auf einer Achse angeordnet sind, die sich parallel zum Stab 318 erstreckt.
Die Platzdichtungsklammer 317 wird in einem Winkel von
etwa 135° zwischen
einer ersten oder Betriebsposition, die in 13-16 und 25 mit
durchgehenden Linien dargestellt ist, und einer zweiten oder gelösten Position
geschwenkt, die in 26 mit gestrichelten Linien
dargestellt ist. Der Stab 318 sitzt in einem Querkanal 207,
der im Allgemeinen auf gleicher Höhe mit der Basisoberseite 206 liegt,
wenn die Platzdichtungsklammer 317 in ihrer horizontalen
Position liegt und der Mischer 52 geschlossen ist. Eine
Schraubenfeder 324 ist um den linken und rechten Schwenkzapfen 323 gewickelt und
weist ein Ende 324a auf, das sich um den jeweiligen Schwenkarm 321 oder 322 erstreckt,
um die Platzdichtungsklammer 317 in ihre gelöste Position zu
drücken.
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Ein
erster oder linker und ein zweiter oder rechter vertikal angeordneter
Block 326 bzw. 327 sind auf der Innenseite des
linken bzw. rechten Seitenelements 323 und 233 befestigt,
und zwar mithilfe eines geeigneten Mittels, wie z.B. eines Bolzens (nicht
dargestellt), wie in 16, 25 und 26 dargestellt
ist. Wie in 25 und 26 zu
sehen ist, weist der linke Block 326 eine Innenfläche 331 auf,
die mit einem sich bogenförmig
erstreckenden Schlitz 332 mit einem konstanten radialen
Abstand vom linken Zapfen 323 ausgestattet ist. Der Schlitz 332 nimmt
einen Zapfen 333 auf, der sich vom linken Schwenkarm 321 aus
vertikal nach außen
erstreckt. Der Zapfen 333 dient dazu, die Platzdichtungsklammer 317 wie
oben erläutert
zurückzuspannen.
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Der
vertikal angeordnete erste oder linke und zweite oder rechte Riegel 336 und 337 sind
mit jeweiligen oberen Endabschnitten 338 und unteren Endabschnitten 339 sowie
einem zentralen Nabenabschnitt dazwischen versehen, um die Klammer 317 in ihrer
horizontalen Position zu halten (siehe 16, 25 und 26).
Die Riegel 336 und 337 sind schwenkbar am linken
bzw. rechten Seitenelement 232 und 233 befestigt,
und zwar mithilfe eines linken und rechten, sich quer erstreckenden
Schwenkzapfens 341. Jeder der Zapfen 341 ist an
einem Ende am Seitenelement befestigt und am anderen Ende schwenkbar
mit dem zentralen Nabenabschnitt des Riegels 336 oder 337 verbunden.
Die unteren Endabschnitte 339 sind jeweils mit einem Aus schnitt 346 ausgestattet,
um das Schwenkende eines Platzdichtungsklammerarms 321 oder 322 aufzunehmen. Eine
linke und rechte Schraubenfeder 347 sind bereitgestellt,
um die oberen Riegelendabschnitte 338 nach hinten zu drücken und
so die unteren Endabschnitte 339 vorne in die Klammerarme 321 und 322 einzurasten
(siehe 16-18).
Jeder der Schraubenfedern 347 erstreckt sich der Länge nach im
Mischer 52 und weist ein hinteres Ende auf, das am jeweiligen
Seitenelement 232 oder 233 befestigt ist, sowie
ein vorderes Ende, das an einem Zapfen 351 befestigt ist,
der sich quer vom oberen Riegelendabschnitt 338 zum Seitenelement
erstreckt.
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Ein
Mikroschalter 356 ist im Mittel des Mischers 52 bereitgestellt,
um zu bestimmen, ob sich eine Packung 51 an ihrem Platz
auf der Basis 201 befindet, wenn der Deckel 202 geschlossen
wird. Wie in 9 und 13 dargestellt
ist der Mikroschalter 356 hinten auf der Unterseite des
Deckels 202 angebracht. Der Mikroschalter 356 kann
ein beliebiger auf dem Gebiet der Erfindung bekannter Mikroschalter sein
und umfasst einen schwenkbaren Schalterarm 357, der sich
nach unten erstreckt. Die Basis 201 ist hinten mit einer
Vertiefung 358 ausgestattet, wie in 10 dargestellt
ist, um den Schalterarm 357 aufzunehmen, wenn der Deckel 202 ohne
Packung 51 auf der Basisoberfläche 206 geschlossen
wird. Der Schalter 356 und die Vertiefung 358 sind
der Breite nach so auf der Basis 201 angeordnet, dass sich
die Packung 51 dazwischen erstreckt, wenn die Packung 51 richtig
auf der Basis 201 positioniert ist. So greift der Schalter 356 in
den äußeren Beutel 56 ein
und wird in eine geschlossene Position geschwenkt, wenn eine Packung 51 in
den Mischer 52 gegeben wird.
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Auf
dem Rahmenteil des Mischers 51 ist ein Mittel vorhanden,
um die Flüssigkeitskammer 72 der Packung 51 unter
Druck zu setzen, um den durchbrechbaren Dichtungsabschnitt 76a zu
durchbrechen und die Flüssigkeit 83 von
der Flüssigkeitskammer 72 in
die Pulver- oder Mischkammer 73 zu bewegen und sie dort
mit dem Pulver 84 zu vermischen (siehe 9-14).
Dieses Druck- und Bewegungsmittel umfasst ein Plattenelement oder
eine Druckplatte 361, die mithilfe von Bolzen 362 horizontal
unten auf der Rückseite
des Rahmens 231 befestigt ist (siehe 9, 13 und 14).
Die Druckplatte 361 besteht aus Aluminium oder einem beliebigen
anderen geeigneten Material und ist im Allgemeinen von oben gesehen
rechteckig. Wie am in 12 zu sehen ist stellt die planare
Oberfläche 363 die
Unterseite der Platte 361 dar und stößt an der abgerundeten Ecke 366 an
die Vorderendfläche 364 an.
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Ein
zweites Plattenelement oder eine zweite Druckplatte 371 ist
schwenkbar an der Basis 201 befestigt, sodass sie an die
erste Druckplatte 361 anstößt (siehe 10 und 12).
Die Druck- oder Schwenkplatte 371 besteht aus Aluminium
oder einem beliebigen anderen geeigneten Material und ist im Allgemeinen
von oben gesehen rechteckig. Die Schwenkplatte 371 weist
einen vorderen Endabschnitt in Form eines nach oben weisenden Rippenabschnitts 371a und
einen hinteren Endabschnitt 371b auf. Der Rippenabschnitt 371a ist
durch eine planare Oberseite 372 definiert, die in einer
nach außen
abgerundeten Ecke 373 fortgeführt ist, die wiederum in einer
nach innen abgerundeten zweiten Ecke 374 fortgeführt ist.
Eine planare Oberfläche 376 erstreckt
sich von der zweiten Ecke 374 nach hinten zum Endabschnitt 371b der
Schwenkplatte 371. Der linke und rechte Zapfen 377 erstrecken
sich quer in die Seiten des hinteren Plattenendabschnitts 371b, um
die Schwenkplatte schwenkbar an der Basis 201 zu befestigen.
Wie in 10 am besten dargestellt ist
wird jeder Zapfen 377 in einer Bohrung 378 aufgenommen,
die in der Basis 201 bereitgestellt ist. Aufgrund der Zapfen 377 kann
die Schwenkplatte 371 von einer ersten oder Ausgangsposition,
die in 12 mit durchgehenden Linien
dargestellt ist, zu einer zweiten oder Klemmposition bewegt werden, die
in 12 mit gestrichelten Linien dargestellt ist. In
der Ausgangsposition erstreckt sich die planare Oberfläche 376 in
einem Winkel von etwa 5° zur
planaren Bodenfläche 363 der
Druckplatte 371. In der Klemmposition stoßen die
zweite Ecke 374 und die Oberfläche 376 der Schwenkplatte 371 im
Allgemeinen an die Bodenfläche 363 und
die abgerundete Ecke 366 der Druckplatte 361 an
und liegen direkt an diese an.
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Das
Mittel in Form einer pneumatischen Betätigungsanordnung 383 ist
bereitgestellt, um die Schwenkplatte 371 von ihrer Ausgangsposition
in ihre Klemmposition zu bewegen (siehe 11 und 12).
Eine flache Betätigungsanordnung 383 befindet
sich auf der Unterseite 384 der Basis 201 und umfasst
eine ringförmige
Wand 386, die einstückig mit
der Basis ausgeformt ist. Ein Ring 387 und eine becherförmige Kappe 388,
die unter dem Ring 387 angeordnet ist, sind an der ringförmigen Wand 386 mit hilfe
eines geeigneten Mittels, wie z.B. eines Bolzens befestigt. Ring
und Kappe 387 und 388 bestehen aus Edelstahl oder
einem beliebigen anderen geeignete Material. Eine Membran 391 aus
Gummi oder einem beliebigen anderen geeigneten Material weist einen
Außenumfang
auf, der sich zwischen Ring 387 und Kappe 388 erstreckt.
Die Membran 391 und die ringförmige Wand 386 bilden
eine erste oder obere Kammer 392, und die Membran 391 und
die Kappe 388 bilden eine luftdichte zweite oder untere Kammer 393.
Die Membran 301 liegt innerhalb der Betätigungsanordnung 383 zwischen
einer Kappe 396, die in der oberen Kammer 392 angeordnet
ist, und einer Kappe 397, die in der unteren Kammer 393 angeordnet
ist. Die Kappe 396 und die Kappe 397 stellen den
steifen Träger
für einen
vertikal angeordneten Kolben 398 dar, der sich durch die
Kappe 396 nach oben erstreckt und durch einen Bolzen 401 daran
befestigt ist, welcher sich nacheinander durch die Kappe 397,
die Membran 391 und die Kappe 396 in eine Gewindebohrung
im Kolben 398 erstreckt. Der Kolben 398 weist
ein abgerundetes oberes Ende 398a auf, das sich durch eine
Bohrung 402 erstreckt, die in der Basis 201 bereitgestellt
ist, um in die Unterseite der Schwenkplatte 371 einzugreifen.
Die Kappe 396, die Kappe 397 und der Kolben 398 bestehen aus
Edelstahl oder einem anderen beliebigen geeigneten Material. Die
Kappe 388 weist eine Spitze 403 auf, die in 11 dargestellt
ist, welche das Einlassen von Druckluft in die untere Kammer 393 ermöglicht und
den Kolben 398 nach oben bewegt, sodass er die Platte 371 nach
oben gegen die Druckplatte 361 schwenkt. Der Kolben 398 wird
durch eine Schraubenfeder 406 nach unten vorgespannt, die
koaxial um den Kolben 398 gewunden ist und am oberen Ende
in die Basis 291 und am unteren Ende in die Kappe 396 eingreift.
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Zumindest
eine Walze und, wie dargestellt, eine erste oder vordere Walze 416 und
eine zweite oder hintere Walze 417 werden vom Deckel 202 getragen
und über
die Oberseite 206 der Basis 201 und die darauf
angeordnete Packung 51 nach hinten und nach vorne bewegt
(siehe 13-14 und 19-21).
Jede der Walzen 416 und 417 besteht aus Kunststoff
oder einem beliebigen anderen geeigneten Material und weist eine
Länge,
die zumindest der Breite der Pulverkammer 73 entspricht,
genauer gesagt von etwa 3,5 Zoll, und einen Außendurchmesser von etwa 0,75
Zoll auf. Die Walzen 416 und 417 weisen jeweils
eine zylindrische Außenfläche 418 auf.
Zumin dest eine Vertiefung in Form einer Rille 421 erstreckt
sich um die Walzen 416 und 417, um zumindest einen
erhöhten
Abschnitt in Form einer schraubenförmigen Windung oder eines schraubenförmigen Stegs 422 zu
bilden. Die Rille 421 weist, wie in 19 dargestellt,
zwischen benachbarten Rillen 421 einen Querschnitt auf,
der etwa U-förmig
ist. Die Rille 421 weist eine Tiefe von etwa 0,15 Zoll
und eine Breite zwischen benachbarten Stegen 422 im Bereich
von 2,75 bis 5,5 mm (0,125 bis 0,250 Zoll) und vorzugsweise etwa
2,75 mm (0,125 Zoll) auf. Der Steg 422 weist eine Höhe im Bereich
von 10,16 bis 12,7 mm (0,4 bis 0,5 Zoll) und vorzugsweise etwa 12,7
mm (0,5 Zoll) auf. Die vordere Walze 416 ist rechtsläufig, d.h.
der schraubenförmige
Steg 422 der Walze 416 bewegt sich im Uhrzeigersinn,
während die
hintere Walze 417 linksläufig ist, d.h. der schraubenförmige Steg 422 der
Walze 417 bewegt sich gegen den Uhrzeigersinn (siehe 13-14).
Demgemäß ist die
Konformation der vorderen und hinteren Walze 416 bzw. 417 unterschiedlich.
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Ein
Mittel, um die vordere und hintere Walze 416 und 417 am
Rahmen 231 zu befestigen, ist bereitgestellt und umfasst
einen länglichen
pneumatischen oder Luftzylinder 426 vom herkömmlichen Typ,
wie er von Lintra in Deutschland hergestellt wird. Der Luftzylinder 426 weist
einen vorderen und einen hinteren Abschnitt 426a und 426b auf,
die jeweils mithilfe eines geeigneten Mittels, wie z.B. eines Bolzens (nicht
dargestellt), an der vorderen und hinteren Platte 236 und 237 befestigt
sind. Der Luftzylinder 426 weist einen herkömmlichen
Gleitbock 428 auf, der auf seiner Unterseite gleitbar befestigt
ist.
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Eine
Schlittenanordnung 431, die in 13, 14 und 19-21 dargestellt
ist, ist auf dem Gleitbock 428 mithilfe von Bolzen (nicht
dargestellt) oder einem beliebigen anderen geeigneten Mittel befestigt.
Die Schlittenanordnung 431 umfasst ein Element in Form
eines umgekehrten Us oder einen Knickflügel 432 mit linken
und rechten nach unten ragenden Seitenplatten 433 und 434.
Ein Schlittenelement oder Walzenschlitten 436 erstreckt
sich zwischen den Seitenplatten 433 und 434 und
weist eine linke und rechte Endplatte 437 und 438 sowie
einen U-förmigen
Mittelabschnitt 439 auf, der sich zwischen den Platten 437 und 438 erstreckt.
Der Knickflügel 432 und
der Walzenschlitten 436 bestehen aus Edelstahl oder einem
beliebigen anderen geeigneten Material. Vertikal angeordnete Endplatten 437 und 438 sind
im Allgemeinen parallel zu der linken und rechten Seitenplatte 433 und 434 und
liegen gleitbar an der Innenseite der Seitenplatte 433 und 434 an.
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Ein
linkes und ein rechtes Schlitzlager 446 erstrecken sich
quer von den Endplatten 437 und 438 aus und werden
gleitbar von entsprechenden linken und rechten vertikalen Schlitzen 447 aufgenommen, die
in der linken und rechten Seitenplatte 433 und 434 ausgebildet
sind, damit der Walzenschlitten 436 in Bezug auf den Knickflügel 432 nach
oben und unten bewegt werden kann. Die Schlitz- oder Gleitlager 446 bestehen
aus Kunststoff oder einem beliebigen anderen geeigneten Material
und sind durch Bolzen oder ein beliebiges anderes geeignetes Mittel
drehbar an der linken bzw. rechten Endplatte 437 und 438 befestigt.
Die vertikale Aufwärts-
und Abwärtsbewegung
des Walzenschlittens 436 ist durch ein Paar Zungenelemente
oder Führungen 451 und 452 beschränkt, die
einstückig
mit dem Walzenschlitten 436 ausgebildet sich und sich in
der Länge
nach beabstandeten Positionen von den Endplatten 437 und 438 nach
oben und außen
erstrecken (19 und 20).
Die Zungenelemente oder Führungszungen 451 und 452 erstrecken
sich durch die ersten oder vorderen und die zweiten oder hinteren Öffnungen 453 und 454,
die in jeder der Seitenplatten 433 und 434 bereitgestellt
sind. Der Eingriff der Führungszungen 451 und 452 mit
der Oberseite der Öffnungen 453 und 454 schränkt die
Aufwärtsbewegung
des Walzenschlittens 436 in Bezug auf den Knickflügel 432 ein,
und der Eingriff der Führungszungen
mit dem Unterkante der Öffnungen
schränkt
die Abwärtsbewegung
des Walzenschlittens ein. Der Walzenschlitten weist eine Vertikalbewegung
in Bezug auf den Knickflügel 432 von
etwa 0,4 Zoll auf.
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Ein
Federmittel in Form einer erste oder linken und einer zweiten oder
rechten Schraubenfeder 457 und 458 sind in der
Schlittenanordnung 431 enthalten, um den Walzenschlitten 436 in
seine untere Position vorzuspannen und zu drücken. Die vertikal angeordneten
Schraubenfedern 457 und 458 greifen angrenzend
an die linke und rechte Endplatte 437 und 438 in
die Unterseite des Mittelabschnitts 439 des Walzenschlittens 436 ein.
Haltemittel in Form eines linken und rechten röhrenförmigen Halters 461 erstrecken
sich in die Schraubenfedern hinein, um die Federn auf dem Walzenschlitten 436 in
Position zu halten. Die Oberseiten der Schraubenfedern 457 und 458 greifen
angrenzend an die linke und rechte Seitenplatte 433 und 434 in
die Innenseite der Knickflügel 432 ein
und werden durch Mittel in Form eines linken und rechten röhrenförmigen Halters 462 drauf gehalten,
die einstückig
mit dem Knickflügel
ausgebildet sind und sich nach unten in die Schraubenfedern erstrecken.
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Die
vordere und hintere Walze 416 und 417 sind mithilfe
einer vorderen und hinteren Welle 468 und 469 drehbar
auf der Schlittenanordnung 31 befestigt, deren Enden am
Walzenschlitten 436 befestigt sind. Die Wellen 468 und 469 erstrecken
sich entlang einer ersten und zweiten parallelen Drehachse, die
auf gegenüberliegenden
Seiten des Mittelabschnitts 439 angeordnet sind, wie in 13 zu
sehen ist. Die linken und rechten herkömmlichen Lageranordnungen sind
innerhalb der Walze 416 und 417 enthalten und
greifen in die gegenüberliegenden
Endabschnitte der Wellen 468 und 469 ein, um die
Drehung der Walzen 416 und 417 um die Wellen 468 und 469 zu
erleichtern. Es sollte jedoch angemerkt werden, dass die Walzen 416 und 417 auch
ohne Lageranordnung drehbar an der Schlittenanordnung 431 befestigt
sein können
und immer noch innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung
liegen. Wie erkennbar ist ermöglicht
der Walzenschlitten 436 es der vorderen und hinteren Walze 416 und 417 um eine
erste Querachse, die sich durch die Gleitlager 446 erstreckt,
und um eine zweite Achse, die sich der Läge nach durch die Schlittenanordnung 431 in
einem rechten Winkel zur ersten Querachse erstreckt, zu bewegen.
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Der
Luftzylinder 426 ermöglicht
es der Schlittenanordnung 431 und der vorderen und hinteren Walze 416 und 417,
von einer ersten oder Ausgangsposition nahe dem Ende des Luftzylinders 426 zu
einer zweiten oder Zwischenposition und dann einer dritten oder
vorderen Position zu wandern. In der Ausgangsposition, die in 13 dargestellt
ist, befindet sich die Schlittenanordnung 431 über der
Druckplatte 361, und die Walzen 416 und 417 sind über der Oberseite 363 der
Druckplatte in einem Abstand von etwa 0,10 Zoll angeordnet. In der
Zwischenposition und der vorderen Position sind die Walzen 416 und 417 vor
dem Querkanal 207 angeordnet und in Eingriff mit der Oberseite 206 der
Basis 201. Die vorderen und hinteren Führungszungen 451 und 452 sind in
einem Abstand von etwa 0,5 Zoll über
der Unterkante der jeweiligen vorderen und hinteren Öffnungen 453 und 454 angeordnet,
sodass von den Schraubenfedern 457 und 458 eine
Kraft von zumindest 30 Pfund auf die Walzen 416 und 417 ausgeübt wird,
wenn sie über
die Oberfläche 206 wandern.
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Eine
zufällige
relative Drehbewegung der vorderen und hinteren Walze 416 und 417 wird
durch die Fähigkeit
der Walzen erreicht, über
den Druckplatten 361 freizulaufen, wenn die Walzen während der
Rückwärtsbewegung
der Schlittenanordnung 431 von der Oberseite 206 gelöst werden.
Die Aufnahme der Lageranordnungen 468 innerhalb der Schlittenanordnung 431 erleichtert
dieses Freilaufen. Demgemäß gilt anzumerken,
dass eine Ausführungsform,
bei der die Walzen 416 und 417 mit einem Zwischenraum über der
Druckplatte 361 angeordnet sind oder auf andere Weise während des
Mischens freilaufen können,
bereitgestellt werden kann und innerhalb des Schutzumfangs der vorliegenden
Erfindung liegt.
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Der
Mischer 52 umfasst ein Mittel zum Lösen des linken und rechten
Riegels 336 und 337, um die Platzsiegelklammer 317 von
ihrer Betriebsposition, in der der Stab 318 im Querkanal 207 liegt,
in ihre Abseitsposition zu bewegen, die in 26 dargestellt ist.
Das Lösemittel
umfasst einen linken und einen rechten pneumatischen Betätigungszylinder 511 und 512,
die auf der Innenseite der linken und rechten Seitenelements 232 und 233 des
Rahmens 231 befestigt sind. Wie in 13, 15 und 25-26 dargestellt
ist umfasst der linke Betätigungszylinder 511 einen
Kolben 513, der sich von einer eingezogenen Position, die
in 25 dargestellt ist, in eine ausgefahrene Position,
die in 26 dargestellt ist, bewegt.
Ein linkes Plattenelement oder eine linke Gleitplatte 516 aus
Edelstahl oder einem beliebigen anderen geeigneten Material ist
gleitbar auf der Innenseite des linken Befestigungsblocks 296 angebracht.
Der Befestigungsblock 296 weist einen sich nach innen erstreckenden
Zapfen 517 auf, und eine Gleitplatte oder ein Schieber 516 weist
einen sich der Länge
nach erstreckenden Schlitz 518 auf, um ein Zapfen-Schlitz-Mittel
zu bilden, damit der linke Schieber 516 von einer ersten
oder hinteren Längsposition,
die in 25 dargestellt ist, zu einer zweiten
oder vorderen Längsposition,
die in 26 dargestellt ist, bewegt
werden kann. Der linke Schieber 516 weist einen hinteren
Endabschnitt 516a, der an einem Kolben 513 befestigt
ist, und einen vorderen Endabschnitt 516b auf, der in den
Endabschnitt 338 des linken Riegels 336 eingreift
und ihn schwenkt, um so den linken Schwenkarm 321 der Platzsiegelklammer 317 zu
lösen.
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Der
rechte Betätigungszylinder 512 ist
im Wesentlichen ähnlich
wie der linke Betätigungszylinder 511 und
umfasst einen der Länge
nach beweglichen Kolben 521 (siehe 16).
Ein rechtes Plattenelement oder eine rechte Gleitplatte 522 ist
der Länge
nach angeordnet und in einem Durchgang 523 gleitbar beweglich,
der im rechten Befestigungsblock 297 bereitgestellt ist.
Die rechte Gleitplatte oder der Schieber 522 weist einen
hinteren Endabschnitt 522a, der an einem Kolben 521 befestigt
ist, und einen vorderen Endabschnitt auf, der unter dem vorderen
Ende des Befestigungsblocks 297 hervorragt, um mit dem
oberen Endabschnitt 338 der rechten Riegels 337 in
Eingriff zu treten. Der rechte Betätigungszylinder 512 und
der rechte Schieber 522 dienen so dazu, den rechten Riegel 337 so
zu schwenken, dass der rechte Schwenkarm 322 der Platzsiegelklammer 317 gleichzeitig
mit dem linken Schwenkarm 321 gelöst wird.
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Ein
Mittel in Form einer Quetschwalzenanordnung 531 ist im
Mischer 52 enthalten, um die Pulverkammer 73 unter
Druck zu setzen und so die durchbrechbare Dichtung 127 zum
platzen zu bringen (siehe 13-14 und 20-21).
Die Quetschwalzenanordnung 531 dient außerdem dazu, das Material in
der Pulverkammer 73 durch die Platzdichtung 127 in
die Haltekammer 112 des Applikationsrohrs 111 zu
bewegen. Die Anordnung 531 umfasst eine Quetschwalze 532 aus
einem beliebigen geeigneten Elastomer, wie z.B. Neoprene® mit einer
mithilfe eines Durometers gemessenen Shore-A-Härte von 50 bis 60. Die Quetschwalze 532 weist
eine zylindrische Außenfläche 533 auf
und ist mit am linken und rechten Ende mithilfe einer Welle 538 querliegend
an der linken und rechten Schwenkplatte 536 befestigt.
Die linke und rechte Schwenkplatte 536, die aus SST oder
einem beliebigen anderen geeigneten Material besteht, sind wiederum
mithilfe von Zapfen 541 schwenkbar an der linken bzw. rechten
Seitenplatte 433 und 434 des Knickflügels 432 befestigt.
Die Quetschwalze 532 dreht sich so um eine Drehachse, die
sich parallel zu den Drehachsen der vorderen und hinteren Walze 416 und 417 erstreckt.
Die Quetschwalze 532 dreht sich außer dem um eine sich quer erstreckende
Achse, die durch die Zapfen 541 zwischen einer ersten oder
oberen Abseitsposition, die in 20 mit
durchgehenden Linien dargestellt ist, und einer zweiten oder Betriebsposition,
die in 20 mit gestrichelten Linien
dargestellt ist, definiert ist. Wenn der Mischer 52 geschlossen
ist und die Schwenkplatten 536 nach unten geschwenkt werden,
wird die Quetschwalze 532 erhöht positioniert, sodass sie
in die Oberseite 206 eingreift, wenn die Schlittenanordnung 431 über die
Basis 201 fährt.
Die Schwenkplatten 536 sind jeweils mit einem nach oben
weisenden Abschnitt 542 ausgebildet, wobei dazwischen eine
weitere Walze 543 drehbar mithilfe von Zapfen 546 befestigt
ist. Eine Blattfeder 547 ist auf der Unterseite des Knickflügels 432 angebracht
und erstreckt sich nach vorne, um in die sich quer erstreckende
Walze 543 einzugreifen und die Quetschwalze 532 in
ihrer Abseitsposition zu halten. Die linke Schwenkplatte 536 ist
ferner mit einem nach unten weisenden Abschnitt 548 ausgebildet,
der in 20 dargestellt ist.
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Der
linke Betätigungszylinder 511 und
der Schieber 516 dienen ebenfalls als Mittel zum Schwenken
der Quetschwalze 532 von ihrer Abseitsposition in ihre
Betriebsposition. In diesem Zusammenhang umfasst, wie in 25-27 dargestellt ist, der linke
Schieber 516 eine sich nach innen erstreckende Zunge 555,
die einstückig
mit seinem hinteren Endabschnitt 516a ausgebildet ist.
Die Zunge 555 weist eine Größe auf, dass sie in den nach
oben weisenden Abschnitt 542 der linken Schwenkplatte 536 eingreift,
wenn sich der Schieber 516 unter der Kraft des Betätigungszylinders 511 der
Länge nach vorwärts bewegt.
Die linke Schwenkplatte 536 ist in 25 mit
gestrichelten Linien dargestellt, und zwar bevor sie mit der Zunge 555 in
Kontakt kommt, und in 26 mit gestrichelten Linien,
nachdem sie durch die Zunge 555 nach vorne geschwenkt wurde.
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Ein
Federmittel in Form einer Schrauben-Zugfeder 561 ist im
Mischer 52 bereitgestellt, um den linken Schieber 516 und
die Platzdichtungsklammer 317 zurückzuspannen (siehe 15 und 25-26).
Das Hinterende der sich der Länge nach
erstreckenden Feder 561 ist auf der Innenseite der linken
Seitenelements 232 befestigt, und das Vorderende der Feder 561 ist
an einem Haken 563 befestigt, der auf dem hinteren Endabschnitt 516a des linken
Schiebers 516 ausgebildet ist. Die Zugfeder 561 übt eine
kontinuierliche nach hinten gerichtete Kraft auf den linken Schieber 516 aus.
Somit bringt die Zugfeder 561 den Schieber 516 in
seine hintere Position, die in 25 dargestellt
ist, sobald der Betätigungszylinder 511 deaktiviert
ist.
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Ein
Winkelhebelelement oder ein Winkelhebel 566 ist schwenkbar
auf der Innenseite des linken Seitenelements 232 mithilfe
von Zapfen 567 befestigt, um die Quetschwalze 532 während der
letzten Rückwärtsbewegung
der Schlittenanordnung 431 von ihrer Betätigungsposition
in ihre Abseitsposition zu bringen (siehe 25 und 26).
Der Winkelhebel 566 besteht aus Edelstahl oder einem beliebigen anderen
geeigneten Material und umfasst einen ersten und einen zweiten Arm 568 und 569,
die in einem spitzen Winkel angeordnet sind. Der Zapfen 567 ist mit
dem zweiten Arm 569 gekuppelt, wo der Arm 569 mit
dem Arm 568 zusammenkommt und erlaubt es dem Winkelhebel 566,
zwischen einer ersten oder Ausgangsposition, die in 26 dargestellt ist, und einer zweiten oder Betriebsposition,
die in 26 dargestellt ist, zu schwenken.
Eine Schrauben-Zugfeder 571 ist an ihrem vorderen Ende
mit dem Scheitel des Winkelhebels 566 unter dem Zapfen 567 befestigt,
und mit ihrem hinteren Ende am Rahmenseitenelemente 232,
um den Winkelhebel in die Ausgangsposition zu drücken. Der linke Schieber 516 greift
während
seiner Rückwärtsbewegung
in den vertikal liegenden zweiten Arm 569 ein, um den Winkelhebel 566 in
seine Betriebsposition zu schwenken und so den ersten Arm 568 von
der Horizontalen nach oben zu bewegen. Ein Anschlag in Form eines sich
quer erstreckenden Zapfens 572 ist am freien Ende des ersten
Arms 568 bereitgestellt, um in den nach unten weisenden
Abschnitt 548 der linken Schwenkplatte 536 einzugreifen
und so die Quetschwalze 532 zurück in ihre Abseitsposition
zu schwenken, die in 20 mit durchgehenden Linien dargestellt
ist.
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Ein
längliches
Element oder ein Stab 576 erstreckt sich hinter dem linken
Block 326 und dem linken Befestigungsblock 296,
um die Platzdichtungsklammer 317 mit dem Schieber 516 zu
verbinden (siehe 25-26).
Der streifenförmige
Stab 576 besteht aus Edelstahl oder einem beliebigen anderen geeigneten
Material. Genauer gesagt ist das Vorderende des Stabes 576 mit
einem Zapfen 333 verbunden, und das Hinterende des Stabes 576 ist
mit einem weiteren Zapfen 577 verbunden, der sich durch den
linken Befestigungsblock 296 erstreckt und zur Schaffung
einer gleitbaren Bewegung mit dem Schieber 516 verbunden
ist. So bringt die Rückwärtsbewegung
der Schiebers 516 den Zapfen 333 dazu, sich durch
den Schlitz 332 zu bewegen, und die Platzdichtungsklammer 317 dazu,
nach hinten um den Zapfen 323 in ihre Betriebesposition
zu schwenken, die in 25 dargestellt ist.
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Der
Mischer 52 wurde im Hinblick auf ein pneumatisches Betätigungsmittel
beschrieben, das zur Betätigung
der oben beschriebenen verschiedenen Elemente der Vorrichtung dient.
Das verwendete pneumatische Betätigungsmittel
ist von herkömmlicher
Form und kann von Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung leicht
hergestellt werden, weshalb es nicht genauer dargestellt wurde.
Wie oben beschrieben kann das Betätigungsmittel auch ein elektronisches
Betätigungsmittel
sein, wie es Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist.
Die Vorrichtung kann unter Verwendung eines herkömmliche Ein/Aus-Schalters gestartet
und gestoppt werden.
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Die
Applikationsvorrichtung 53, die in 29-34 dargestellt
ist, weist eine Trägerstruktur
auf, die eine Ummantelung oder Gehäuse 701 aus einem
beliebigen geeigneten Material, wie z.B. Aluminium oder Kunststoff,
umfasst. Das Gehäuse 701 weist
einen länglichen
oberen Abschnitt 702, der im Allgemeinen zylindrisch ist,
und ein vorderes und hinteres Ende 702a und 702b auf
(siehe 29). Eine obere Hälfte 703 ist
am hinteren Ende 702b mithilfe eines Zapfens 706 schwenkbar
mit einer unteren Hälfte 704 verbunden.
Das Gehäuse 701 umfasst
ferner ein Haltegriffmittel in Form eines Haltegriffabschnitts oder
Haltegriffs 707, der vom oberen Abschnitt 702 nach
unten weist.
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Der
obere Abschnitt 702 bildet eine längliche innere Kammer 711 mit
einer Plattform 712, die sich darin entlang einer Längsachse
vom Haltegriff 707 zum vorderen Ende 702 nach
vorne erstreckt. Die Plattform 712 weist gegenüberliegende
obere und untere planare Oberflächen 713 und 714 auf
(siehe 30-31).
Der obere Abschnitt 702 ist angepasst, um ein Applikationsrohr 111 aufzunehmen,
in dem sich die vom Mischer 52 hergestellte biokompatible
hydraulische Calciumphosphat-Zementzusammensetzung 716 befindet.
In diesem Zusammenhang weist die Plattform 712 eine Länge und
eine Breite auf, die zumindest der Länge und Breite des Applikationsrohrs 111 entsprechen.
Ein Klemmmittel 718 ist am vorderen Ende 702a des
oberen Abschnitts 702 bereitgestellt, um den Kuppler 132,
der am vorderen Endabschnitt 111b des Applikationsrohrs
bereitgestellt ist, aufzunehmen und an der Vorrichtung Applikationsvorrichtung 53 zu
befestigen (siehe 34). Das Klemmmittel 718 umfasst
einen oberen und einen unteren Schnabel 721 und 722,
die in der jeweiligen obere und unteren Hälfte 703 und 704 des
Gehäuses 701 ausgebildet
sind. Die Schnäbel 721 und 722 weisen
jeweils Vertiefungen 723 und 724 auf, die zusammen
eine Öffnung
im Gehäuse 701 bilden,
dessen Größe und Form
so gewählt
sind, dass sie den Mittelabschnitt 152 der Befestigung 132 anliegend
aufnimmt. Die Schnäbel 721 und 722 verhindern
so eine Längsbewegung
des Applikationsrohrs 111 in Bezug auf die Applikationsvorrichtung 53.
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Ein
Walzenmittel in Form einer zylindrischen Walze 726 ist
bereitgestellt, um entlang der Oberseite 713 der Plattform 712 zu
fahren und die Zementzusammensetzung 716 aus dem Applikationsrohr 111 herauszupressen
(siehe 30-32).
Die Abquetschwalze 726 besteht aus einem geeigneten Material,
wie z.B. Siliconkautschuk mit einer mithilfe eines Durometers gemessenen
Shore-A-Härte
von 50 bis 70. Die Walze 726 weist eine zylindrische Außenfläche 727 und
einen Durchmesser von etwa einem Zoll auf. Ein Mittel zum Befestigen
der Walze 726 auf der Plattform 712 umfasst ein
Trägerelement oder
Schlittenchassis 731 aus Edelstahl oder einem beliebigen
anderen geeigneten Material. Das Schlittenchassis 731 weist
eine erste oder linke und eine zweite oder rechte Seitenplatte 732 und 733 sowie eine
Mittel- und eine Rückplatte 736 und 737 auf.
Das Schlittenchassis 731 wird von einem oberen Abschnitt 702 der
Vorrichtung 53 mithilfe eines Bügels (nicht dargestellt) getragen.
Die Walze 726 ist vor der Mittelplatte 736 angeordnet
und mithilfe eines Zapfens 738, der sich quer und vertikal
zwischen der linken und rechten Seitenplatte 732 und 733 erstreckt, drehbar
am Schlittenchassis 731 angebracht. Mittel, um die Walzenoberfläche 727 fest
auf der Oberseite 713 zu halten, wenn die Walze entlang
der Plattform 712 wandert, sind ebenfalls bereitgestellt.
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Ein
Antriebsmittel oder eine Antriebsanordnung 756 dient dazu,
die Walze 726 entlang der Plattformoberfläche 713 nach
vorne zu bewegen. Die Anordnung 756 umfasst ein kastenförmiges Element oder
einen Schieber 757 mit einer vorderen und einer hinteren
Wand 758 und 759, einer linken und einer rechten
Seitenwand 761 und 762 und einer Bodenfläche 763 (siehe 30-32). Der Schieber ist oben
offen. Der Schieber 757 weist eine Größe auf, dass er in das Schlittenchassis 731 passt,
wobei die vordere und hintere Wand 758 und 759 des
Schiebers 757 der Mittel- bzw. Rückplatte 736 bzw. 737 des
Chassis 731 gegenüberliegen.
Ein länglicher
zylindrischer Stab oder Schubstab 771 erstreckt sich im Wesentlichen über die
gesamte Länge
der Gehäusekammer 711 in
einer Richtung parallel zur Plattform 712. Öffnungen
sind in den oberen Abschnitten der Mittel- und Rückplatte 736 und 737 des
Schlittenchassis 731 und der vorderen und hinteren Wand 758 und 759 des
Schiebers 757 bereitgestellt, damit der Schubstab 771 durchgleiten
kann. Ein vertikal angeordnetes Bandelement oder ein Band 772 wird
vom Stab 771 im Schieber 757 getragen. Das streifenförmige Band 772 weist
eine leicht S-förmige
Konformation auf, wie in 30-31 dargestellt
ist, und ist mit einer Bohrung 773 ausgestattet, die sich
durch den oberen Abschnitt seiner gegenüberliegenden Flächen erstreckt,
um den Stab 771 aufzunehmen. Das untere Ende des Bands 772 sitzt
in einer Öffnung 776,
die in der Bodenfläche 763 des
Schiebers 757 bereitgestellt ist, sodass das Band in Bezug
auf den Schieber zwischen einer hinteren Position, die in 30 dargestellt ist, und einer vorderen Position, die
in 31 dargestellt ist, schwenkbar ist. Der Schieber 757,
der Schubstab 771 und das Band 772 bestehen aus
einem beliebigen geeigneten Material, wie z.B. Edelstahl. Eine Schraubenfeder 777 ist
koaxial um den Schubstab 771 zwischen dem Band 772 und
der Rückwand 759 des
Schiebers 757 angeordnet, um das Band in seine vordere
Position vorzuspannen. Das obere Ende des Bands 772 erstreckt sich
durch einen Schlitz 779, der auf der Oberseite des oberen
Abschnitts 702 bereitgestellt ist, um eine Fingerbetätigung des
Bandes durch den Benutzer der Applikationsvorrichtung 53 zu
ermöglichen.
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Wird
der Schubstab 771 innerhalb der Applikationsvorrichtung 53 der
Länge nach
vor und zurück bewegt,
führt dies
zu einer Vorwärtsbewegung
des Schiebers 757 entlang der Plattform 712. In
diesem Zusammenhang schließen
die Größe und Form des Bandes 772 und
der Bohrung 773 darin aus, dass der Schubstab 771 durch
die Bohrung 773 nach vorne gleitet. Folglich wird bei einer
Vorwärtsbewegung
des Schubstabes 771 das Band 772 vom Stab 771 mitgenommen,
sodass das Band in Bezug auf die Plattform 712 zusammen
mit dem Stab 771 nach vorne bewegt wird. Das Band 772 bleibt
aufgrund der Kraft der Schraubenfeder 777 während der
Rückwärtsbewegung
des Schubstabes 771 in seiner vorderen Position. Der Stab 771 kann
frei durch die Bandbohrung 773 gleiten, wenn sich der Stab 771 nach
hinten bewegt.
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Ein
Mittel, um den Schubstab 771 der Länge nach vor und zurück zu bewegen,
wird vom Haltegriff 707 getragen und umfasst einem Winkelhebel 781, der
mithilfe eines sich quer erstreckenden Zapfens 782 schwenkbar
am Gehäuse 701 befestigt
ist (sieh 30-31 und 33).
Der Winkelhebel 781 weist einen ersten Arm 781a auf,
der mithilfe eines Verbindungselementes 783 schwenkbar
mit dem hinteren Ende des Schubstabes 771 gekuppelt ist,
und einen zweiten Arm 781b, der mithilfe eines Verbindungselementes 787 schwenkbar
mit einem länglichen
Element oder Abzieher 786 verbunden ist. Ein L-förmiges Element 791 mit
einem Auslöser 792 und einem
Arm 793, die im rechten Winkel zueinander stehen, ist mithilfe
eines sich quer erstreckenden Zapfens 794 schwenkbar am
unteren Ende des Haltegriffs 707 befestigt. Das untere
Ende des Abziehers 786 ist schwenkbar mithilfe eines Verbindungselementes 796 mit
dem freien Ende des Arms 793 gekuppelt. Der Auslöser 792 ist
somit um den Zapfen 794 zwischen einer ersten oder Ausgangsposition, die
in 39 dargestellt ist, und einer zweiten
oder betätigten
Position, die in 31 dargestellt ist, schwenkbar.
Die Bewegung des Auslösers 792 in seine
betätigte
Position führt
dazu, dass der starre Abzieher 786 den ersten Arm 781a des
Winkelhebels 781 vorwärts
schwenkt. Ein Schubstab 781 bewegt sich zusammen mit dem
geschwenkten Winkelhebelarm 781a nach vorne. Der Auslöser 792 ist
durch eine zylindrische Schraubendruckfeder 801, die um den
unteren Abschnitt des Abziehers 786 angeordnet ist, in
seine Ausgangsposition vorgespannt. Das erste Ende der Feder 801 stößt an eine
Schulter 802, die im Abzieher 786 ausgebildet
ist, und das zweite Ende der Feder 801 stößt an einen
Anschlag 803, der starr mit dem Gehäuse 701 verbunden
ist. Der Abzieher 786 erstreckt sich gleitbar durch den
Anschlag 803. So führt eine
Lockerung des betätigten
Auslösers 792 dazu,
dass der Schubstab 771 zurück in ihre Ausgangsposition
bewegt wird, die in 30 dargestellt ist. Der Winkelhebel 781,
der Abzieher 786 und das L-förmige Element 791 bestehen
aus Edelstahl oder einem beliebigen anderen geeigneten Material.
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Der
Schieber 757 ist der Länge
nach im Schlittenchassis 731 zwischen einer hinteren oder Ausgangsposition,
in der die Schieberrückwand 759 an
der Chassisrückplatte 737 anliegt,
wie in 30 dargestellt ist, und einer
vorderen oder betätigten
Position, in der die vordere Schieberwand 758 an der Chassismittelplatte 736 anliegt,
wie in 31 dargestellt ist, beweglich.
Der Schieber 757 ist durch eine Schraubenfeder 811,
die konzentrisch um den Schubstäb 711 angeordnet
ist und zwischen der Chassismittelplatte 736 und der vorderen
Schieberwand 758 komprimiert ist, in seine Ausgangsposition vorgespannt.
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Eine
Sperrklinke 816 ist im Mittel der Applikationsvorrichtung 53 enthalten,
um die Rückwärtsdrehung
und Bewegung der Walze 726 auf der Plattform 712 einzuschränken, wenn
das Band 772 in seiner vorderen Position ist. Die Sperrklinke 816 ist
vor der Mittelplatte 736 mithilfe eines Zapfens 817,
der sich vertikal zwischen den Seitenplatten 732 und 733 des Schlittenchassis
erstreckt, schwenkbar am Schlittenchassis 731 befestigt.
Ein Betätigungselement 818 ist
an seinem vorderen Ende schwenkbar an der Sperrklinke 816 befestigt.
Das hintere Ende des Betätigungselements
erstreckt sich gleitbar durch die gegenüberliegenden Flächen des
Bandes 772 und weist ein Verbindungselement 819 zur
anliegenden Verbindung am Band auf, um zu verhindern, dass das Betätigungselement
durch das Band nach vorne gezogen wird. Eine Schraubenfeder 821 ist
um das Betätigungselement 818 angeordnet
und stößt am vorderen
Ende an die Sperrklinke und am hinteren Ende an das Band 722.
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Eine
weitere oder Antitropfwalze 826 ist bereitgestellt, um
den Druck auf das Applikationsrohr 111 zu erhöhen, wenn
die Abquetschwalze 726 sich entlang der Plattform 712 nach
vorne bewegt, und um den Druck auf das Rohr 111 zu verringern,
wenn sich die Walze 726 nicht entlang der Plattform 712 nach
vorne bewegt. Das Druckelement oder die Walze 826 weist
einen Durchmesser von etwa 0,25 Zoll auf und besteht aus dem gleichen
Material wie die Abquetschwalze 726. Die Walze 826 ist
mithilfe eines ersten oder linken und eines zweiten oder rechten Trägerarms 827 und 828 in
beabstandeten Positionen auf den Enden der Zapfen 817 schwenkbar
am Schlittenchassis 731 befestigt. Die Trägerarme
weisen jeweils hintere Fortsätze 827a bzw. 828a auf,
die sich zwischen den jeweiligen Schieberwänden 761 und 762 und
den Schlittenseitenplatten 732 und 733 erstrecken.
Ein Zapfen 833 ragt von jedem der Fortsätze 827a und 828a nach
innen vor und wird innerhalb einer vertikalen Rille 832 aufgenommen,
die sich von der Oberseite der Schieberseitenwand 761 oder 762 nach
unten erstrecken. Die Trägerarme 827 und 828 weisen
außerdem
vordere Fortsätze 827b und 828b auf,
die sich bogenförmig über die
Abquetschwalze 726 erstrecken. Die Walze 826 ist
mithilfe eines Zapfens 831 drehbar zwischen den vorderen
Enden der Fortsätze 827b und 828b befestigt. Die
Vorwärtsbewegung
des Schiebers 757 innerhalb des Schlittenchassis 731 bringt
die Zapfen 833 dazu, sich innerhalb der Rillen 832 nach
oben zu bewegen und die Antitropfwalze 826 von einer Abseitsposition, die
in 30 dargestellt ist, in eine untere Betriebsposition,
die in 31 dargestellt ist, zu schwenken.
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Ferner
sind Sets zur Verwendung bei Anwendungen bereitgestellt, bei denen
Calciumphosphatzemente eingesetzt werden, wobei die vorliegenden
Sets zumindest ein Lagerungsmittel umfasst, in dem der Zweikomponentenzement
gemäß der vorliegenden
Erfindung untergebracht ist. Die Sets können außerdem die oben beschriebene
Applikationsvorrichtung und/oder Mischvorrichtung umfassen. Außerdem können in
den Sets verschiedene röhrenförmige Applikationsvorrichtungen,
wie z.B. Nadeln, Kanülen
oder andere geeignete Applikationsvorrichtungen, enthalten sein,
die an das Dichtungsmittel und die Austrittsöffnung der Applikationsvorrichtung angeschlossen
werden und das Material an der Stelle von Interesse einbringen können. Ferner
können die
Sets Anleitungen zur Zubereitung des Zements umfassen, der im Lagerungsmittel
untergebracht ist, wobei die Anleitung auf einer oder mehreren der
Etiketten für
das Lagerungsmittel, einer Packungsbeilage und/oder der Setverpackung
bereitgestellt sein können.
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Das
oben beschriebene System findet bei Anwendungen Verwendung, bei
denen es erwünscht ist,
ein fließfähiges Material,
das zu einem festen Calciumphosphatprodukt härten kann, in eine physiologische
Stelle von Interesse einzubringen, wie z.B. bei dentalen, craniomaxillofazialen
und orthopädischen Anwendungen.
Bei orthopädischen
Anwendungen wird der Zement im Allgemeinen wie oben beschrieben
zubereitet und an eine Knochenreparaturstelle gebracht, wie z.B.
eine Knochenstelle, die Spongiosa und/oder Kortikalis umfassen.
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Orthopädische Anwendungen,
bei denen die durch das System zubereitete Zemente speziell eingesetzt
werden, umfassen die Behandlung von Frakturen und/oder Implantataugmentation
bei Säugetierwirten,
insbesondere Menschen. Bei solchen Frakturbehandlungsmethoden wird
zuerst die Fraktur reponiert. Nach der Reposition der Fraktur wird
ein fließfähiges Strukturmaterial,
das durch das vorliegende System zubereitet wurde, im Frakturbereich
in die Spongiosa eingebracht, und zwar unter Verwendung der oben
beschriebenen Applikationsvorrichtung. Spezifische orthopädische Indikationen,
bei denen die vorliegende Erfindung Verwendung findet, umfassen:
(1) die Behandlung von beeinträchtigen Wirbelkörpern; (2)
die Behandlung von Wirbelkörperkompressionsfrakturen;
(3) Pedikelschraubenaugmentation; (4) die Behandlung von distalen
Radiusfrakturen; (5) die Behandlung von intertrochantären Hüftfrakturen;
(6) die Behandlung von Schenkelhalsfrakturen; (7) die Behandlung
von aseptischer Nekrose; (8) die Behandlung von Frakturen des Tibiaplateaus;
(9) die Behandlung von Kalkaneusfrakturen; (10) die Wiederanbindung
von Weichgewebe; (11) die Behandlung von proximalen Humerusfrakturen; (12)
Wirbelsäulenfusionen;
(13) Azetabulumfrakturen; (14) Beckenringfrakturen; (15) Totalendoprothesen,
sowohl primäre
als auch Korrekturen und dergleichen. Jede dieser Anwendungen wird
nachstehend genauer erläutert.
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I. Die Behandlung
von beeinträchtigen
Wirbelkörpern
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Mithilfe
des vorliegenden Systems zubereitete Zemente finden in der Behandlung
von beeinträchtigen
Wirbelkörpern
Verwendung. "Beeinträchtige Wirbelkörper" steht für Wirbelkörper, worin
die Spongiosa im Vergleich zu Wirbelkörpern von Wirten, die nicht
an einer Knochengeweberemodellierungsstörung leiden, d.h. normalen
Kontrollen, zumindest verringert ist. Typischerweise sind beeinträchtige Wirbelkörper Wirbelkörper, die
strukturell verändert
wurden, wobei solch eine strukturelle Änderung typischerweise in Form
einer Kompression oder Fraktur vorliegt, wobei die Kompression und/oder
Fraktur in einer oder in mehreren unabhängigen Regionen des Wirbelkörpers auftreten
kann, üblicherweise
aber den vorderen Abschnitt des Wirbelkörper betrifft. Mit Behandlung
ist gemeint, dass das Fortschreiten der strukturellen Änderung
im Wirbelkörper
zu verlangsamt, wenn nicht sogar gestoppt wird. Eine Behandlung
umfasst außerdem
Situationen, in denen die Druckbelastbarkeit und/oder die ursprüngliche
Struktur des Wirbelkörper
wiederhergestellt werden. Eine Behandlung umfasst ferner eine prophylaktische
Behandlung von Wirbelkörpern,
worin die Spongiosa im Vergleich zu einer normalen Kontrolle verringert
wird, der Wirbelkörper
aber nicht komprimiert oder gebrochen ist. Von besonderem Interesse
ist die Behandlung von Kompressionsfrakturen mit den vorliegenden
Verfahren.
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Bei
diesen Verfahren wird vor der Einbringung des Calciumphosphatzements
in den Wirbelkörper
der beeinträchtige
Wirbelkörper
gegebenenfalls anatomisch reponiert, wobei Verfahren zur anatomische
Reposition von Wirbelkörper
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind. Siehe Rockwood & Green, 4. Aufl.,
S. 529 und die darin angeführten
Literaturverweise. Alternativ dazu kann es in manchen Situationen
wünschenswert
sein, den folgenden Ansatz zu verwenden, um dem beeinträchtigten
Wirbelkörper
wieder Höhe
zu verleihen. Zuerst kann das Strukturmaterial, das verwendet wird,
wie z.B. der Calciumphosphatzement, in die benachbarten Wirbelkörper eingebracht
und härten
gelassen werden. Nach dem Härten
der Strukturmaterialien in den benachbarten Wirbelkörpern kann
dann der beeinträchtigte
Wirbelkörper
reponiert werden. Dieses Verfahren findet in Situationen Verwendung,
in denen die strukturelle Integrität der benachbarten Wirbelkörper nicht
ausreicht, um den Repositionskräften standzuhalten.
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Nach
der Vorbereitung des Patienten und allfälligen anatomischen Repositionen
des Wirbelkörpers
mit der Fraktur, wird ein geeignetes Zementapplikations-/-einbringungsmittel,
wie z.B. eine Nadel mit großer Öffnung,
ausgewählt.
Wenn Na deln mit großen Öffnungen
verwendet werden, liegt die Größe der Nadel
im Allgemeinen bei etwa 6 bis 16 Gauge, vorzugsweise etwa 10 bis
14 Gauge, insbesondere etwa 12 bis 14 Gauge, worin einer der Hauptparameter
bei der Auswahl der Nadel die Fähigkeit
des Calciumphosphatzements, leicht durch die Applikationsvorrichtung
zu fließen,
und einer die Fähigkeit
der Applikationsvorrichtung ist, in die Stelle und den Wirbelbogen
des Patienten zu passen.
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Vor
der Einbringung der fließfähigen Calciumphosphat-Zementzusammensetzung
in den beeinträchtigten
Wirbelkörper
kann der Wirbelkörper mit
warmer Kochsalzlösung
oder einer geeigneten Lösung
gespült
werden, um loses oder ablösbares Material
aus dem Wirbelkörper
zu entfernen, wozu Fettmarksubstanzen und dergleichen gehören. Außerdem kann
der Wirbelkörper
mit kalter Kochsalzlösung
oder einer geeigneten Lösung
gespült
werden, um die Temperatur des Wirbelkörpers zu verringern, wodurch
die Härtung
verzögert
und die Infiltration des Zements verbessert werden kann. Wenn der
Wirbelkörper
so gekühlt
wird, beträgt
die Temperatur der Lösung,
die zur Kühlung
des Wirbelkörpers
verwendet wird, im Allgemeinen weniger als 25 °C, üblicherweise weniger als 20 °C, und im
Allgemeinen mehr als 0 °C, üblicherweise
um 4 °C.
Zusätzlich
zu den oben genannten Stellenvorbereitungsschritten kann ein Venogramm
erstellt werden, um den vaskulären Zugang
zu beurteilen.
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Bei
der Durchführung
der obigen Schritte sowie bei den nachstehend beschriebenen Zementeinbringungsschritten
können
die Nadel oder ein anderes Applikationsmittel unter Einsatz verschiedener Methoden,
die Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, in den
Wirbelkörper
eingeführt werden.
Im Allgemeinen wird die Nadel unter Verwendung eines posterolateralen
Ansatzes eingeführt,
vorzugsweise entweder perispinal oder durch den Wirbelbogen, üblicherweise
durch den Wirbelbogen.
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Der
nächste
Schritt bei diesem Verfahren ist das Füllen zumindest eines Teils
oder im Wesentlichen der ganzen Hohlräume oder Zwischenräume in der
Spongiosaregion des beeinträchtigten
Wirbelkörpers
mit dem fließfähigen Calciumphosphatzement. Demgemäß kann,
je nach Art des beeinträchtigten Wirbelkörpers, der
behandelt wird, z.B. Verringerung der Knochenmasse und/oder Vorhandensein
von Kom pressionsfrakturen, etwa nur 1/3 des Wirbelkörpers mit
dem Zement gefüllt
werden, worin der Abschnitt des Wirbelkörpers, der gefüllt wird,
im Allgemeinen zumindest etwa die Hälfte des Wirbelkörpers beträgt. Manchmal
wird im Wesentlichen der gesamte Wirbelkörper mit der Zementzusammensetzung gefüllt, wobei
mit im Wesentlichen der gesamt zumindest 90 %, üblicherweise zumindest 95 %,
gemeint sind.
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Dieser
Schritt wird im Allgemeinen erreicht, indem die Nadel wie oben beschrieben
so eingeführt wird,
dass das Ende der Nadel sich im vorderen Bereich des Wirbelkörpers befindet.
Wenn erwünscht kann
dann Druck ausgeübt
werden, um den Calciumphosphatzement durch die Nadel zu bewegen,
wobei der ausgeübte
Druck nicht zu stark ist und im Allgemeinen gerade ausreicht, um
den Zement durch die Nadel zu bewegen. Wenn der Zement beginnt,
in den Wirbelkörper
einzutreten, kann die Nadel aus dem Wirbelkörper herausgezogen werden,
um auch die angrenzende Spongiosa mit dem Zement zu infiltrieren,
wodurch die Spongiosaregion des Wirbelkörpers weiter mit dem Zement
gefüllt
wird. Die Geschwindigkeit, mit der die Nadel entfernt wird, beträgt im Allgemeinen
zumindest etwa 0,1 mm/s, üblicherweise etwa
1 mm/s, liegt im Allgemeinen aber nicht über 10 mm/s. Während die
Nadel entfernt wird, wird weiterhin Zement durch die Nadelspitze
eingebracht. Wenn sich die Nadel dem Endaustritt nähert, sollte
die Zufuhr von Zement durch die Nadel gestoppt werden, um den Rücklauf von
Zement aus der Eintrittsöffnung des
Wirbelkörpers
und in das umliegende Weichgewebe zu minimieren.
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Anstelle
der oder zusätzlich
zur Ausübung von
Druck auf den Zement kann die Zementzufuhr in die und die Perfusion
des Zements durch die Spongiosaregion des behandelten beeinträchtigten
Wirbelkörpers
erhöht
werden, indem externe Energie zumindest zu der Spongiosaregion zugeführt wird,
in der die Gegenwart des Calciumphosphatzements erwünscht ist.
Mit externer Energie ist physikalische Energie, wie z.B. Bewegung,
gemeint, die in Form von Agitation, Vibration, Schallwellen und
dergleichen vorliegen kann. Jedes beliebige Mittel zum Zuführen dieser
externen Energie zur Spongiosaregion, die infiltriert werden soll,
kann eingesetzt werden. Ein geeignetes Mittel zum Zuführen von
externer Energie zur Region des beeinträchtigten Wirbelkörpers von Interesse
ist, das Zementapplikationsmittel zu vibrieren, wobei entweder die
gesamte Zementapplikationsvorrichtung vibriert wird oder nur ein
Teil des Applikationsmittels vibriert wird, vorzugsweise jener Abschnitt
des Applikationsmittels, der sich proximal zur Spongiosaregion von
Interesse befindet, beispielsweise die Applikationsnadel. Ein weiteres
Mittel zum Zuführen
von externer Energie zur gewünschten Stelle
ist, den beeinträchtigten
Wirbelkörper
selbst und/oder die benachbarten Wirbelkörper zu bewegen. Um beispielsweise
externe Energie direkt zum beeinträchtigten Wirbelkörper zuzuführen, kann
eine zweite Bewegungsvorrichtung in den Wirbelkörper eingeführt werden. Die Menge an externer
Energie, die eingebracht wird, darf nicht zu groß sein, sondern sollte gerade
ausreichen, um eine effiziente Infiltration der Calciumphosphat-Zementzusammensetzung in
der Spongiosaregion von Interesse zu fördern.
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Um
sicherzustellen, dass ein angemessener Abschnitt des beeinträchtigten
Wirbelkörpers
mit der Zementzusammensetzung gefüllt wird, kann der Fortschritt
beim Füllen
des Wirbelkörpers
unter Verwendung eines beliebigen geeigneten Überwachungsmittels überwacht
werden, wobei solche Überwachungsmittel
CT-Scanning, Fluoroskopie, MRI, DEXA (Doppelenergie-Röntgenabsorptiometrie)
und dergleichen, worin solche Mittel Fachleuten auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind.
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II. Die Behandlung von
Wirbelkärperkompressionsfrakturen
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Mithilfe
des vorliegenden Systems zubereitete Zemente finden in der Behandlung
von Wirbelkörperkompressionsfrakturen
Verwendung. Um Wirbelkörperkompressionsfrakturen
zu behandeln, wird die Kompressionsfraktur zuerst dekomprimiert
und alle Knochen, die in den Wirbelkanal ragen, werden entfernt.
Nach der Dekompression und Entfernung vorstehender Knochen wird
ein fließfähiger Calciumphosphatzement,
der zur In-vivo-Härtung
zu einem Apatitprodukt in der Lage ist, in alle Hohlräume im Wirbelkörper eingebracht,
die aus der Dekompression resultieren, und zwar in ausreichender
Menge, um die Hohlräume
zu füllen.
Der eingebrachte Calciumphosphatzement wird am besten unter Verwendung eines
Haltemittels an der Verabreichungsstelle gehalten. Dann wird der
Zement härten
gelassen, wodurch die Kompressionsfraktur stabilisiert und behandelt
wird. Bei der Behandlung von Wirbel körperkompressionsfrakturen kann
das vorliegende Verfahren zusammen mit Spondylodeseverfahren eingesetzt
werden.
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III. Pedikelschraubenaugmentation
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Die
durch diese Systeme hergestellten fließfähigen Materialien sind auch
zur Verwendung in Wirbelsäulenfixationsanwendungen
zur Pedikelschraubenaugmentation geeignet. Bei solchen Anwendungen
wird die Wirbelsäule
zuerst gemäß bekannten Verfahren
und in Übereinstimmung
mit der jeweils verwendeten Wirbelsäulenfixationsvorrichtung für die Einbringung
der Pedikelschraube vorbereitet. Verschiedene Pedikelschrauben umfassende
Wirbelsäulenfixationssysteme
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, einschließlich der
in den US-Patenten Nr. 5.690.630; 5.634.925; 5.584.831; 5,545.163; 5.474.558;
5.336.455; 5.209.753 und 5.169.015 beschriebenen. Bei der Vorbereitung
der Wirbelsäule wird
nach der Freilegung des/der passenden Wirbelkörper unter Verwendung eines
Bohrers oder anderen geeigneten Mittels ein Loch für die Pedikelschraube
im Wirbelkörper
gebildet. Nachdem das Loch gebohrt wurde, kann das Loch von Flüssigkeit und/oder
losen Gewebe oder anderen Substanzen, z.B. Knochenfragmenten und
dergleichen, gereinigt werden. Eine Menge an gemäß der vorliegenden Erfindung
vorbereitetem fließfähigen Material,
die ausreicht, um die Pedikelschraube stabil in das Loch einzusetzen,
wird nun mit der Applikationsvorrichtung der vorliegenden Erfindung
in das vorbereitete Loch eingeführt,
wobei die Menge im Allgemeinen in einem Bereich von 0,5 bis 5,0
ml, üblicherweise
von etwa 0,5 bis 3,0 ml, noch üblicher
von etwa 1,0 bis 2,0 ml, liegt. Nach der Einführung des fließfähigen Zementmaterials
und vor der Verfestigung des fließfähigen Materials wird die Pedikelschraube
in ihrer endgültigen
Position in das Loch eingeführt,
wobei die Platzierung der Pedikelschraube in ihrer endgültigen Position üblicherweise
innerhalb von 10 Minuten nach der Einführung des Zements, noch üblicher
innerhalb von 5 Minuten nach der Einführung des Zements und vorzugsweise
innerhalb von 3 Minuten nach der Einführung des Zements, erfolgt.
Nach der Einführung der
Pedikelschraube und der Verfestigung des fließfähigen Materials kann der restliche
Vorgang der Wirbelsäulenfixationsanwendung
herkömmlichen
Verfahren gemäß ausgeführt werden.
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IV. Die Behandlung von
distalen Radiusfrakturen
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Der
erste Schritt bei der Behandlung einer distalen Radiusfraktur ist
die Frakturreposition. Vorzugsweise wird die Fraktur anatomischen
Gesichtspunkten entsprechend reponiert, sodass die normale Länge, Ausrichtung
und Gelenksflächenkongruenz des
gebrochenen distalen Radius wiederhergestellt wird. Verfahren der
Frakturreposition, die zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, vgl. Rockwood & Greens, "Fractures in Adults", S. 592 – 599, 1991,
und umfassen sowohl offene, z.B. durch dorsal longitudinale, volare,
eingeschränkt
dorsal transversale Ansätze,
als auch geschlossene Repositionsverfahren, z.B. durch Zug mithilfe
eines sogenannten Mädchenfängers und
dergleichen. Je nach Art der Fraktur und je nach Art der Reposition
kann die Frakturreposition zur Ausbildung eines Aushöhlung oder
eines Hohlraums in der Spongiosa der Frakturregion führen, wobei
eine solche Aushöhlung darauf
zurückzuführen ist,
dass die Spongiosa während
der Bruchbildung komprimiert wird, es aber bei der Bruchreposition
zu keiner Dekomprimierung der Spongiosa kommt.
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Der
nächste
Schritt bei den Verfahren ist die Vorbereitung eines Frakturhohlraums
in der Spongiosa. Die Vorbereitung eines Frakturhohlraums in der Spongiosa
umfasst zumindest die Erzeugung eines Frakturhohlraums in der Spongiosa
des distalen Radius in der Region des Bruchs, an der der Hohlraum üblicherweise
die Frakturlinie quert (d.h. überspannt, überkreuzt,
sich über
diese erstreckt), sodass dieser in Abschnitten der Spongiosa an
beiden Seiten der Frakturlinie erzeugt wird.
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In
jenen Fällen,
in denen die Reposition der Fraktur einen Knochenhohlraum mit sich
bringt, wird der Frakturhohlraum in der Spongiosa vorbereitet, indem
das Volumen des aufgrund der Frakturreposition bereits vorhandenen
Hohlraums zumindest vergrößert wird.
Das Volumen des aufgrund der Frakturreposition bereits vorhandenen
Hohlraums zumindest vergrößern bedeutet
hier, dass das Hohlraumvolumen um zumindest etwa 300 %, üblicherweise
um zumindest etwa 500 % und noch üblicher um zumindest etwa 1.000
% des ursprünglichen
Volumens nach der Frakturreposition vergrößert wird, wobei der Hohlraum
bis ganz zur äußeren Kortikalis
des distalen Radius proximal, medial und lateral ausgedehnt werden
kann. Das Hohlraumvolumen kann unter Verwendung beliebiger geeigneter
Mittel, die zur Komprimierung der Spongiosa im Hohlraum fähig sind, ausgedehnt
werden; beispielsweise kann ein Rongeur-Ahle und dergleichen verwendet
werden.
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Die
Vorbereitung des Frakturhohlraums in der Spongiosa umfasst auch
jene Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, in denen die Spongiosa im Bereich des
distalen Radius ausreichend entfernt und/oder komprimiert wird,
um einen Spongiosahohlraum zu erzeugen, der eine frakturstabilisierende
Form aufweist, wobei der Terminus frakturstabilisierend eine Form
beschriebt, die für
der Fraktur eine innere Stabilisierung bereitstellt und die Zementierung,
die Füllung
des Hohlraums und dergleichen umfasst, wobei hier jene Formen bevorzugt
sind, die in etwa der Innenfläche
der Kortikalis des distalen Radius im Bereich der Fraktur angeglichen
sind.
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Während der
Vorbereitung des Frakturhohlraum in der Spongiosa kann der Hohlraum
ein- oder mehrmals, je nach Bedarf, während der Vorbereitung von
Gewebe, Flüssigkeiten
oder anderen Materialien unter Verwendung beliebiger geeigneter
Mittel, wie etwa Absaugen, Frazier-Kanülen, Pinzetten und dergleichen,
gereinigt werden, wobei diese Reinigung auch zusätzlich die Einführung einer
biologisch kompatiblen Lösung,
welche die Reinigung unterstützt, beispielsweise
einer Salzlösung,
Wasser, Ringerschen Lösung
und dergleichen, umfassen kann, wobei die Lösung gekühlt sein kann, um die Temperatur des
Hohlraums zu senken. Werden gekühlte
Lösungen
eingesetzt, so liegt die Temperatur dieser Lösungen typischerweise in einem
Bereich von etwa 5 bis 37 °C, üblicherweise
von etwa 5 bis 20 °C
und noch üblicher
von etwa 15 bis 20 °C.
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Nach
der Vorbereitung des Volumens des Frakturhohlraums in der Spongiosa
wird ein oben beschriebenes Strukturmaterial, z.B. ein fließfähiger Calciumphosphatzement,
der sich in vivo zu einem festen Apatitprodukt, etwa kohlensäurehältigem Apatit,
verfestigen kann, in den vorbereiteten Frakturhohlraums in der Spongiosa
eingeführt.
Das Strukturmaterial kann durch ein beliebiges, geeignetes Applikationsmittel
eingeführt
werden. Welches Applikationsmittel jeweils zum Einsatz kommt, hängt notwendigerweise
von der Art des in den vorbereiteten Hohlraum einzuführenden
Strukturmaterials ab. Da das Strukturmaterial typischerweise eine
fließfähige, pastenartige
Konsistenz aufweist, wird üblicherweise eine
Spritze, eine Kanüle
oder ein ähnliches
Applikationsmittel verwendet. Bei der Verwendung der bevorzugten
fließfähigen Calciumphosphatzemente
ist das verwendete Applikationsmittel typischerweise eine Nadel
mit ausreichend großem
Gauge, um den Durchtritt des fließfähigen Materials zu ermöglichen. Typischerweise
wird eine Nadel mit einem Gauge im Bereich von etwa 8 bis 16, üblicherweise
von etwa 9 bis 16 und noch üblicher
von etwa 12 bis 14 als Applikationsmittel verwendet.
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Die
Menge an Strukturmaterial, die in den vorbereiteten Hohlraum eingeführt wird,
reicht aus, um im Wesentlichen das gesamte Volumen des Hohlraums
auszufüllen,
wobei im Wesentlichen ausfüllen bedeutet,
dass die eingeführte
Menge ausreicht, um zumindest etwa 95 %, üblicherweise zumindest etwa 98
% und noch üblicher
zumindest etwa 99 % des Hohlraumvolumens auszufüllen und in die angrenzende
Spongiosa einzudringen.
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Nach
der Einführung
des Strukturmaterials in den vorbereiteten Hohlraum wird das Strukturmaterial
zu einem festen Produkt aushärten
gelassen, das im Wesentlichen das gesamte Hohlraumvolumen ausfüllt, wobei
der Terminus im Wesentlichen, ausfüllen die oben definierte Bedeutung
trägt.
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Je
nach Art des Strukturmaterials kann die Behandlung der Fraktur auch
die Immobilisierung des distalen Radius zumindest im Bereich der
Fraktur für
einen ausreichend langen Zeitraum für die vollständige Aushärtung oder
Verfestigung zu einem Festkörper
umfassen. Beispielsweise wird bei den Calciumphosphat-Strukturmaterialien
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung der distale Radius in zumindest dem Bereich
der Fraktur für
einen Zeitraum von weniger als etwa 8 Wochen, üblicherweise weniger als etwa
6 Wochen und noch üblicher
weniger als etwa 4 Wochen, immobilisiert, wobei der Zeitraum auch
weniger als 2 Wochen und sogar weniger als 1 Woche betragen kann.
Jedes geeignete Immobilisierungsmittel kann verwendet werden, wobei
solche Mittel den Einsatz eines Gipsverbands umfassen kann, wobei
der Gipsverband aus einer Vielzahl an Materialien, einschließlich Gips,
Polymermaterialien, formbare Metalle und dergleichen, hergestellt
sein kann, wobei die Vorbereitung und die Verwendung von Gipsverbänden Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist.
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Das
Lagerungsmittel und die Mischvorrichtung kann gemeinsam mit Fixationsvorrichtungen eingesetzt
werden, wobei es sich äußere Fixationsvorrichtungen,
wie etwa perkutane Fixationsvorrichtungen, z.B. K-Drähte, Stifte
und dergleichen, oder um interne Fixationsvorrichtungen, z.B. Knochenschrauben
und Platten, handeln kann Bei der Verwendung in Kombination mit
Fixationsvorrichtungen, werden die Fixationsvorrichtungen vorzugsweise nicht
in oder durch das Strukturmaterial eingeführt, insbesondere nicht durch
Materialien, deren schlussendliche Verfestigungseigenschaften, wie
etwa Festigkeit, Integrität
und dergleichen, durch die Entfernung der Fixationsvorrichtung beeinträchtigt werden könnten, wie
etwa Calciumphosphatzemente. Diese Vorrichtungen verbleiben an der
Frakturstelle, bis eine zur vollständigen Stabilisierung der anatomischen
Stelle ausreichende Heilung erfolgt ist.
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V. Die Behandlung von
intertrochantären
Hüftfrakturen
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Die
mithilfe des vorliegenden Systems erzeugten fließfähigen Materialien finden in
der Behandlung von intertrochantären
Hüftfrakturen
Verwendung. Bei derartigen Anwendungen wird das fließfähige Zementmaterial
gemeinsam mit einer dynamischen Hüftschraubenvorrichtung verwendet, welche
zumindest eine Verankerungsschrauben- und eine Seitenplattenkomponente
umfasst. Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung ist eine Vielzahl
an dynamischen Hüftschraubenvorrichtungen
bekannt, die unter anderem die in den US-Patenten Nr. 5.562.666, Nr.
5.492.442, Nr. 5.312.406; Nr. 5.167.663, Nr. 5.032.125 und Nr. 4.657.001
beschrieben mit einschließen.
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Bei
der Behandlung von intertrochantären Hüftfrakturen
gemäß der Erfindung
besteht der erste Schritt in der Frakturreposition. Verfahren zur
Reposition von intertro chantären
Hüftfrakturen
sind Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und sind in
Rockwood & Greens, "Fractures in Adults", 1996, beschrieben.
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Nach
der Frakturreposition wird die Verankerungsschraubenkomponente der
entsprechenden dynamischen Hüftschraubenvorrichtung,
die verwendet werden soll, eingeführt und positioniert. Um die Verankerungsschraube
einzuführen
wird im Allgemeinen zuerst ein Verankerungsschraubenführungsdraht
mithilfe von bildgebenden Mitteln, etwa fluoroskopischen Bildgebungsmitteln,
eingeführt
und positioniert. Nach der Einführung
des Führungsdrahts
wird das Verankerungsschraubenloch durch Vorbohren vorbereitet,
wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist. Nach dem Vorbohren
wird die Verankerungsschraube in die korrekte Position eingesetzt.
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Nach
dem Setzen der Verankerungsschraube wird ein Hohlraum in der Spongiosa
im Frakturbereich vorbereitet. Unter Hohlraumvorbereitung ist zu verstehen,
dass ein Bereich der Spongiosa von sämtlichem Knochen- und Weichgewebe
und anderen Materialien befreit wird, um einen offenen Raum zu schaffen,
der zumindest teilweise von Bereichen komprimierter Spongiosa umgeben
ist. Die Hohlräume
werden unter Verwendung einer Kürette
oder einer anderen geeigneten Vorrichtung zur Komprimierung und/oder
Entfernung vom schwacher Spongiosa im Hohlraumbereich vorbereitet.
Alle Blutgerinnsel, Knochensplitter und dergleichen werden aus der Hohlraumstelle
durch Spülen
oder andere geeignete Mittel entfernt. Nach der Hohlraumvorbereitung wird/werden
der/die Hohlraumbereich(e) untersucht, um im Zementeinführungsschritt,
wie nachstehend noch detaillierter beschrieben wird, eine passende Auffüllung zu
gewährleisten.
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Der
nächste
Schritt im Verfahren ist von größter Bedeutung
und umfasst die Probeplatzierung der Seitenplattenkomponente der
dynamischen Hüftschraubenvorrichtung,
um zu gewährleisten,
dass die Seitenplatte nach der Einführung des Zementmaterials einfach
und korrekt positioniert werden kann. Nach der Einführung der
Seitenplatte und der Prüfung
der korrekten Platzierung wird sie wieder entfernt.
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Nun
wird das fließfähige Material
in die vorbereiteten Hohlräume
eingeführt.
Der Zement wird üblicherweise
durch retrogrades Bewegen der Applikationsnadel oder eines ähnlichen
Mittels eingeführt. Vorzugsweise
wird zuerst der superolaterale Hohlraum zuerst aufgefüllt, gefolgt
vom Füllen
des superomedialen Hohlraums und der inferioren Hohlräume. Vorzugsweise
wird jeder Hohlraum, insbesondere die inferioren Hohlräume, maximal
aufgefüllt.
Um eine ausreichende Füllung
der Hohlräume
zu gewährleisten,
wird das Auffüllen
vorzugsweise unter Bildverstärkung
ausgeführt.
Die Dauer der Zementeinführung
ist relativ kurz, üblicherweise
nicht länger
als 8 Minuten, noch üblicher
nicht länger
als 6 Minuten und vorzugsweise nicht länger als etwa 5 Minuten.
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Nach
der Zementeinführung
wird die Seitenplatte in ihre definitive Position gebracht. Von
Bedeutung ist hier im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Positionierung
der Seitenplatte vor dem Verfestigen des Zements, üblicherweise
innerhalb von 5 Minuten, noch üblicher
innerhalb von 3 Minuten und vorzugsweise innerhalb von 2 Minuten
nach der Zementeinführung.
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Nach
der Einführung
der Seitenplatte wird/werden die Kortikalisschraube(n) der Seitenplatte
eingeführt,
um dadurch die Seitenplatte besser in Position zu halten, Optional
kann zusätzliches
Zementmaterial durch ein Kortikalisschraubenloch der Seitenplatte,
z.B. durch das erste Kortikalisschraubenloch, vor dem Einführen der
Kortikalisschraube eingefüllt
werden, um die Fixierung zu verstärken.
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Die
Fraktur wird daraufhin über
einen Zeitraum hinweg in stabiler Lage gehalten, d.h. nicht manipuliert,
der ausreicht, damit das fließfähige Material zu
einem gehärteten
Produkt verfestigt, üblicherweise
für einen
Zeitraum von zumindest etwa 10 Minuten.
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Die
Verfahren zur Behandlung von intertrochantären Hüftfrakturen bieten zahlreiche
Vorteile, unter anderem eine stabile Reposition, die Bildung einer
stabilen medialen Stütze,
die vollständige
Auffüllung
des distalen Abschnitts der Vorrichtung mit einem Strukturmaterial
und ähnliche
Aspekte, die dem für
den Patienten bessere Ergebnisse liefern.
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VI. Die Behandlung von
Schenkelhalsfrakturen
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Die
gemäß dem vorliegenden
System vorbereiteten Zemente finden in der Behandlung von Schenkelhalsfrakturen
Verwendung. Bei der Behandlung von Schenkelhalsfrakturen mit fließfähigen Zementmaterialien,
die gemäß dem vorliegenden
System erzeugt wurden, besteht der erste Schritt in der Reposition
der Fraktur. Verfahren zur Reposition von Schenkelhalsfrakturen
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Vgl. Rockwood & Greens, "Fractures in Adults", 1996. Nach der
Frakturreposition werden Löcher
für die
Schenkelhalsfixationsmittel vorbereitet, wobei die Art des vorzubereitenden
Lochs notwendigerweise von der Art des verwendeten Fixationsmittels
abhängt.
Fixationsmittel, die im Zuge der vorliegenden Verfahren zur Anwendung
gelangen, sind unter anderem die Schraubenvorrichtungen, die in
den US-Patenten
Nr. 5.573.436, Nr. 5.431.651, Nr. 5.167.663, RE 33.348 geoffenbart
sind, und dergleichen, sowie Fixationsvorrichtungen, die nicht auf Schrauben
basieren, wie beispielsweise die in der US-Patentanmeldung mit der
Seriennummer 60/046.668 unter dem Titel "Rebar Bone Fixation Devices" beschriebenen. Bei
diesen Verfahren werden zumindest ein Fixationsmittel, üblicherweise
zumindest zwei Fixationsmittel, und nicht mehr als 5 Fixationsmittel
und üblicherweise
nicht mehr als 3 Fixationsmittel eingesetzt. In Verbindung zur der
Einführung
von zumindest einem der Fixationsmittel in die vorbereiteten Löcher steht
die Einführung
eines fließfähigen Materials,
das nach dem vorliegenden System erhalten wurde, in das Loch, wobei
die Einführung
typischerweise vor dem Einsetzen des jeweiligen Fixationsmittels
vollzogen wird. Die Menge an fließfähigem Material, die in das
Loch eingebracht wird, liegt im Allgemeinen in einem Bereich von
etwa 0,2 bis 2,0 cm3 und üblicherweise
von etwa 0,5 bis 1,0 cm3. Das Fixationsmittel
wird in das das fließfähige Material
enthaltende Loch vor dem Verfestigen des fließfähigen Materials eingeführt, typischerweise innerhalb
von 10 Minuten, üblicherweise
innerhalb von 5 Minuten und noch üblicher innerhalb von 2 Minuten
nach der Zementeinführung.
Der Bereich der Fraktur wird dann über einen Zeitraum hinweg in
einer stabilen Position gehalten, der ausreichend lang ist, damit
der Zement aushärten
kann, üblicherweise über einen
Zeitraum von zumindest etwa 10 Minuten. Zusätzlicher Zement kann dann gegebenenfalls
in den Frakturhohlraum eingeführt
werden. Durch die Befolgung des obigen Ablaufs wird die Schenkelhalsfraktur
behandelt, wobei behandeln hier für die stabile Positionierung
des Femurs in Bezug auf den trochantären Bereich der Hüfte steht.
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VII. Die Behandlung von
aseptischer Nekrose
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Die
gemäß dem vorliegenden
System vorbereiteten Zemente finden in der Behandlung von Patienten
mit aseptischer Nekrose Verwendung. Bei diesen Verfahren wird/werden
zunächst
die osteonekrotische(n) Region(en) vorbereitet, indem zumindest ein
Teil des nekrotischen Gewebes aus der Region entfernt wird, um einen
vorbereiteten Knochenhohlraum zu erhalten, wobei der Hohlraum optional
so vorbereitet werden kann, dass optimale Belastungscharakteristika
erhalten werden. Nun wird das fließfähige Strukturmaterial, das
zur In-vivo-Verfestigung zu einem festen Produkt fähig ist,
in den vorbereiteten Hohlraum eingefüllt und aushärten gelassen.
Die Verfahren finden bei der Behandlung einer Vielzahl von nekrotischen
Erkrankungen Anwendung und sind besonders zur Verwendung bei der
Behandlung von aseptischer Nekrose des Femurkopfs geeignet. Von
besonderer Bedeutung bei diesen Verfahren ist die Vorbereitung eines
Knochenhohlraums in der Region des osteonekrotrischen Knochens.
Bei der Vorbereitung des Knochenhohlraums wird zumindest ein Teil
des nekrotischen Knochengewebes in der osteonekrotrischen Region
entfernt. Jedwede geeignete Vorrichtung zur Vorbereitung des Knochenhohlraums durch
Entfernung von nekrotischem Gewebe kann hierfür verwendet werden, wobei passende
Vorrichtungen auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der vorbereitete Knochenhohlraum so erzeugt, dass das darin
eingeführte,
ausgehärtete
Strukturmaterial selbsthaltend ist und die Belastung zur Kortikalis
hin am Randbereich des Femurkopfs verteilt. An sich ist ein bevorzugter
Knochenhohlraum ein umgekehrt konischer Schnitt, beispielsweise
weist eine umgekehrt konische Form auf, wobei die Querschnittsfläche des Hohlraums
zum Eingang des Knochenhohlraums an der Kortikalisoberfläche hin
abnimmt.
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Der
jeweilige Ansatz, der zur Vorbereitung des Knochenhohlraums eingesetzt
wird, hängt
notwendigerweise von der speziellen Art des Knochens ab, an dem
eine aseptische oder osteonekrotische Region vorliegt. Werden die
Verfahren zur Behandlung einer aseptischen Nekrose des Femurkopfs
verwendet, so beinhaltet ein bevorzugtes Verfahren zur Vorbereitung
des Spongiosahohlraums die Verwendung eines Ansatzes, bei dem eine
Klappe eingeschnitten wird (Trapdoor-Methode).
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Bei
der Vorbereitung des Knochenhohlraums wird der Hohlraum gegebenenfalls
ein- oder mehrmals,
je nach Bedarf, während
der Vorbereitung von Gewebe, Flüssigkeiten
oder anderen Materialien unter Verwendung beliebiger geeigneter
Mittel, wie etwa Absaugen, Lavage, Pinzette, Kürette und dergleichen, gereinigt
werden, wobei diese Reinigung auch zusätzlich die Einführung einer
biologisch kompatiblen Lösung,
welche die Reinigung unterstützt, beispielsweise
einer Salzlösung,
Wasser, Ringerschen Lösung
und dergleichen, umfassen kann, wobei die Lösung gekühlt sein kann, um die Temperatur des
Hohlraums zu senken. Werden gekühlte
Lösungen
eingesetzt, so liegt die Temperatur dieser Lösungen typischerweise in einem
Bereich von etwa 5 bis 37 °C, üblicherweise
von etwa 5 bis 20 °C
und noch üblicher
von etwa 15 bis 20 °C.
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In
jenen Ausführungsformen,
bei denen die aseptische Nekrose auf ein Trauma, etwa auf eine Schenkelhalsfraktur
oder dergleichen, zurückzuführen ist,
wird gegebenenfalls vor der Vorbereitung des Knochenhohlraums die
Reposition der Fraktur durchgeführt.
Verfahren zur Frakturreposition, die für eine bestimmte Indikation
geeignet und Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind,
können
hierfür
herangezogen werden.
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Nach
der Vorbereitung des Knochenhohlraums wird ein oben beschriebenes
Strukturmaterial, z.B. fließfähiger Calciumphosphatzement,
der zur In-vivo-Verfestigung zu einem festen Apatitprodukt, wie
etwa kohlenstoffhältiger
Apatit, fähig
ist, in den vorbereiteten Knochenhohlraum eingeführt, Das Strukturmaterial kann
unter Verwendung eines beliebigen Applikationsmittels eingeführt werden.
Welches Applikationsmittel jeweils zum Einsatz kommt, hängt notwendigerweise
von der Art des in den vorbereiteten Hohlraum einzuführenden
Strukturmaterials ab. Da das Strukturmaterial typischerweise eine fließfähige, pastenartige
Konsistenz aufweist, wird üblicherweise
eine Spritze, eine Kanüle
oder ein ähnliches
Applikationsmittel verwendet. Bei der Verwendung der bevorzugten
fließfähigen Calciumphosphatzemente
ist das verwendete Applikationsmittel typischerweise eine Nadel
mit ausreichend großem
Gauge, um den Durchtritt des fließfähigen Materials zu ermöglichen.
Typischerweise wird eine Nadel mit einem Gauge im Bereich von etwa
8 bis 16, üblicherweise
von etwa 9 bis 16 und noch üblicher
von etwa 12 bis 14 als Applikationsmittel verwendet.
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Die
Menge an Strukturmaterial, die in den vorbereiteten Hohlraum eingeführt wird,
reicht aus, um im Wesentlichen das gesamte Volumen des Hohlraums
auszufüllen,
wobei im Wesentlichen ausfüllen bedeutet,
dass die eingeführte
Menge ausreicht, um zumindest etwa 95 %, üblicherweise zumindest etwa 98
% und noch üblicher
zumindest etwa 99 % des Hohlraumvolumens auszufüllen und in die angrenzende
Spongiosa einzudringen.
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Nach
der Einführung
des Strukturmaterials in den vorbereiteten Hohlraum wird das Strukturmaterial
zu einem festen Produkt aushärten
gelassen, das im Wesentlichen das gesamte Hohlraumvolumen ausfüllt, wobei
der Terminus im Wesentlichen ausfüllen die oben definierte Bedeutung
trägt.
-
Während die
behandelte Region nach der Einbringung des Strukturmaterials gegebenenfalls über einen
längeren
Zeitraum hinweg immobilisiert wird, ist es dem Patienten im Allgemeinen
erlaubt, die Region nach dem anfänglichen
Verfestigen des Strukturmaterials zu bewegen. Wird die Region über einen
längeren
Zeitraum hinweg immobilisiert, so beträgt dieser Zeitraum üblicherweise
nicht mehr als etwa 24 Stunden und noch üblicher nicht mehr als 72 Stunden.
Unter der Bezeichnung "behandelt" ist zu verstehen;
dass ein wesentlicher Teil des nekrotischen Gewebes des Patienten
mit dem Strukturmaterial ersetzt wird. Behandelt steht auch für jene Situationen,
in denen der Patient schon eine frühe Rückkehr zur Funktionsfähigkeit
erlangt.
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VIII. Die Behandlung von
Frakturen des Tibiaplateaus
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Was
die Verfahren betrifft, so besteht der erste Schritt in der Behandlung
einer Fraktur des distalen Radius ist die Frakturreposition. Vorzugsweise wird
die Fraktur anatomisch reponiert. Frakturen, die sich zur Behandlung
mithilfe der Verfahren eignen, können
Impressionsfrakturen, Mehrfragment-Impressionsfrakturen und komplexe
Frakturen sein. Verfahren der Frakturreposition, die zur Verwendung mit
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Vgl. Rockwood & Greens, "Fractures in Adults", S. 1919 – 1954,
1996.
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Die
Frakturreposition bei Frakturen des Tibiaplateaus führt, je
nach Komplexität
der Fraktur, zur Ausbildung von einem oder mehreren Knochendefekten
oder – hohlräumen. Mit
anderen Worten führt die
Frakturreposition zur Bildung von einem oder mehreren anfänglichen
Knochenhohlräumen
in der Spongiosa. Diese anfänglichen
Knochenhohlräumen in
der Spongiosa weisen typischerweise ein Volumen im Bereich von etwa
1 bis 20, üblicherweise
in einem Bereich von 5 bis 15 cm3 auf.
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Der
nächste
Schritt bei den Verfahren ist die Erzeugung des/der vorbereiteten
Frakturhohlraums/-räume
in der Spongiosa. Die Vorbereitung eines Frakturhohlraums in der
Spongiosa umfasst zumindest die Erzeugung eines Frakturhohlraums
in der Spongiosa der Tibia in der Region des Bruchs, an der der
Hohlraum die Frakturlinie überkreuzt,
sodass dieser in Abschnitten der Spongiosa an beiden Seiten der
Frakturlinie erzeugt wird.
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In
jenen Fällen,
in denen die Reposition der Fraktur einen anfänglichen Knochenhohlraum mit sich
bringt, wird der Frakturhohlraum in der Spongiosa vorbereitet, indem
das Volumen des aufgrund der Frakturreposition bereits vorhandenen
Hohlraums zumindest vergrößert wird.
Das Volumen des aufgrund der Frakturreposition bereits vorhandenen Hohlraums
zumindest vergrößern bedeutet
hier, dass das Hohlraumvolumen um zumindest etwa 300 %, üblicherweise
um zumindest etwa 250 % und noch üblicher um zumindest etwa 200
% des ursprünglichen
Volumens nach der Frakturreposition vergrößert wird.
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In
einer Ausführungsform
weist der vorbereitete Frakturhohlraum eine umgekehrte Form auf. Umgekehrte
Form bedeutet hier, dass der vorbereitete Frakturhohlraum eine Basisquerschnittsfläche aufweist,
die größer als
seine Oberflächenquerschnittsfläche ist,
wobei die Oberflächenquerschnittsfläche jene
Fläche
ist, die im Wesentlichen proximal zur Plateauoberfläche der
Tibia liegt und die Basis sich distal zu dieser befindet. Der vorbereitete
Frakturhohlraum mit umgekehrter Form kann auch weiter durch verschiedene
Formen charakterisiert sein, beispielsweise eine konische, pyramidenförmige, unregelmäßige Form
und dergleichen aufweisen.
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In
einer anderen Ausführungsform
weist der vorbereitete Hohlraum im Wesentlichen eine Form auf, die
mit der inneren Spongiosaregion des Tibiaplateaus kongruent ist,
d.h. dem Bereich, der von der Kortikalis begrenzt wird, entspricht.
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Der
vorbereitete Frakturhohlraum kann unter Verwendung eines beliebigen,
geeigneten Mittels, wie beispielsweise eine Ahle, ein Knochen-Ballonkatheter
und dergleichen vorbereitet werden.
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Während der
Vorbereitung des Frakturhohlraum in der Spongiosa kann der Hohlraum
ein- oder mehrmals, je nach Bedarf, während der Vorbereitung von
Gewebe, Flüssigkeiten
oder anderen Materialien unter Verwendung beliebiger geeigneter
Mittel, wie etwa Spülen
mit Salzlösung
und Absaugen und dergleichen, gereinigt werden, wobei diese Reinigung auch
zusätzlich
die Einführung
einer biologisch kompatiblen Lösung,
welche die Reinigung unterstützt, beispielsweise
einer Salzlösung,
Ringerschen Lösung
und dergleichen, umfassen kann, wobei die Lösung gekühlt sein kann, um die Temperatur
des Hohlraums zu senken. Werden gekühlte Lösungen eingesetzt, so liegt
die Temperatur dieser Lösungen
typischerweise in einem Bereich von etwa 5 bis 25 °C, üblicherweise
von etwa 10 bis 20 °C
und noch üblicher
von etwa 15 bis 20 °C.
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Nach
der Vorbereitung des Volumens des Frakturhohlraums in der Spongiosa
wird ein oben beschriebenes Strukturmaterial, z.B. ein fließfähiger Calciumphosphatzement,
der sich in vivo zu einem festen Apatitprodukt, etwa kohlensäurehältigem Apa tit,
verfestigen kann, in den vorbereiteten Frakturhohlraum in der Spongiosa
eingeführt.
Das Strukturmaterial kann durch ein beliebiges, geeignetes Applikationsmittel
eingeführt
werden. Welches Applikationsmittel jeweils zum Einsatz kommt, hängt notwendigerweise
von der Art des in den vorbereiteten Hohlraum einzuführenden
Strukturmaterials ab. Da das Strukturmaterial typischerweise eine
fließfähige, pastenartige
Konsistenz aufweist, wird üblicherweise eine
Spritze, eine Kanüle
oder ein ähnliches
Applikationsmittel verwendet. Bei der Verwendung der bevorzugten
fließfähigen Calciumphosphatzemente
ist das verwendete Applikationsmittel typischerweise eine Nadel
mit ausreichend großem
Gauge, um den Durchtritt des fließfähigen Materials zu ermöglichen. Typischerweise
wird eine Nadel mit einem Gauge im Bereich von etwa 9 bis 16, üblicherweise
von etwa 10 bis 14 und noch üblicher
von etwa 12 bis 14 als Applikationsmittel verwendet.
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Die
Menge an Strukturmaterial, die in den vorbereiteten Hohlraum eingeführt wird,
reicht aus, um im Wesentlichen das gesamte Volumen des Hohlraums
auszufüllen,
wobei im Wesentlichen ausfüllen bedeutet,
dass die eingeführte
Menge ausreicht, um zumindest etwa 95 %, üblicherweise zumindest etwa 98
% und noch üblicher
zumindest etwa 99 % des Hohlraumvolumens auszufüllen.
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Nach
der Einführung
des Strukturmaterials in den vorbereiteten Hohlraum wird das Strukturmaterial
zu einem festen Produkt aushärten
gelassen, das im Wesentlichen das gesamte Hohlraumvolumen ausfüllt, wobei
der Terminus im Wesentlichen ausfüllen die oben definierte Bedeutung
trägt.
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Je
nach Art des Strukturmaterials kann die Behandlung der Fraktur auch
das Halten der behandelten Tibia in belastungsfreiem Zustand zumindest im
Bereich der Fraktur für
einen ausreichend langen Zeitraum für die vollständige Aushärtung oder
Verfestigung zu einem Festkörper
umfassen. Beispielsweise wird bei den Calciumphosphat-Strukturmaterialien
der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Tibia in zumindest dem Bereich der
Fraktur für
einen Zeitraum von zumindest etwa 1 Woche, üblicherweise zumindest etwa
4 Wochen und noch üblicher
zumindest etwa 6 Wochen, immobilisiert, wobei der belastungsfreie
Zustand für
einen Zeit raum von typischerweise nicht mehr als 12 Wochen und üblicherweise
nicht mehr als 8 Wochen aufrechterhalten wird. Jedes geeignete Mittel
zur Aufrechterhaltung eines belastungsfreien Zustands kann verwendet
werden, wie beispielsweise Krücken, Gehschienen
und dergleichen.
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Das
Lagerungsmittel und die Mischvorrichtung kann gemeinsam mit Fixationsvorrichtungen eingesetzt
werden, wobei es sich äußere Fixationsvorrichtungen,
perkutane Fixationsvorrichtungen, z.B. K-Drähte, Stifte und dergleichen,
oder um interne Fixationsvorrichtungen, z.B. Knochenschrauben und
Platten, handeln kann. In vielen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung ist die Verwendung der vorliegenden Verfahren gemeinsam
mit internen Metall-Fixationsvorrichtungen, wie etwa Knochenschrauben
und Platten, von besonderer Bedeutung. Eine Vielzahl an verschiedenen
Knochenschrauben- und Plattenvorrichtungen sind Fachleuten auf dem Gebiet
der Erfindung bekannt und umfassen die im US-Patent Nr. 4.936.884
beschriebenen.
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Die
Verfahren erzielen eine Behandlung (d.h. Behebung) von Frakturen
des Tibiaplateaus, wobei unter Behandlung zu verstehen ist, dass
der Patient zumindest eine teilweise, wenn nicht gar vollständige Funktionsfähigkeit
der Tibia wiedererlangt und/oder die Schmerzen der Fraktur im Vergleich
zu einer Kontrollbehandlung zumindest gemindert werden. Vorzugsweise
sorgen die Verfahren für
eine vollständige Wiederherstellung
der Funktionsfähigkeit
der Tibia.
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IX. Die Behandlung von
Kalkaneusfrakturen
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Bei
der Behandlung von Kalkaneusfrakturen besteht der erste Schritt
typischerweise in der Reposition der Kalkaneusfraktur. Verfahren
der Frakturreposition sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und
können
in Rockwood & Greens, "Fractures in Adults", oben, nachgelesen
werden. Das Verfahren der Frakturreposition, das jeweils zur Anwendung kommt,
hängt von
der Art des zu behandelnden Bruchs ab, wird aber im Allgemeinen
mit der Zielsetzung ausgeführt,
die anatomische Konfiguration des Kalkaneus wiederherzustellen,
wobei die Wiederherstellung der Gelenkskontinu ität der Articulatio subtalaris
von besonderer Bedeutung ist. Die Reposition der Fraktur führt im Allgemeinen
zur Ausbildung eines Hohlraums in der Spongiosa.
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Nach
Frakturreposition wird ein oben beschriebenes fließfähiges Strukturmaterial,
z.B. ein fließfähiger Calciumphosphatzement
in zumindest einen Abschnitt der Spongiosaregion des reponierten Bruchs
eingeführt,
und zwar in einer Menge, die ausreicht, um die im Abschnitt der
Spongiosaregion gegenwärtigen
Hohlräume
zu füllen.
Somit kann das Strukturmaterial auf eine Weise eingebracht werden, dass
alle Hohlräume,
die sich durch die Frakturreposition und etwaige Hohlraumvorbereitungen
ergeben haben, im Wesentlichen ausgefüllt werden, wobei die Bezeichnung "Hohlräume" jene Hohlräume, die
aufgrund der inhärent
porösen
Natur des Kalkaneus gegenwärtig
sind, nicht mit einschließt,
obwohl im Zuge der vorliegenden Verfahren auch solche Porenhohlräume zumindest
teilweise ausgefüllt
werden könnten.
Alternativ dazu kann das Material auf eine solche Weise eingeführt werden,
dass im Wesentlichen alle Hohlräume
in nur einem Abschnitt der Spongiosa des Kalkaneus gefüllt werden.
Auf jeden Fall aber bedeutet " im
Wesentlichen alle",
dass zumindest 90 %, üblicherweise
zumindest 95 % und noch üblicher
zumindest 99 % des Hohlraums in der jeweiligen Region ausgefüllt werden.
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Das
Strukturmaterial kann unter Einsatz einer geeigneten Methodik in
die Spongiosaregion des Kalkaneus eingeführt werden, wobei die eingesetzte Methodik üblicherweise
die Verwendung einer Nadel mit großer Öffnung umfasst, wobei das Gauge
der Nadel im Allgemeinen im Bereich von etwa 6 bis 16, üblicherweise
von etwa 10 bis 14 und noch üblicher von
etwa 10 bis 12 liegt, wobei einer der Hauptparameter, der bei der
Wahl der Nadel zu berücksichtigen ist,
darin besteht, dass der Calciumphosphatzement gut durch die Applikationsnadel
hindurchfließen
kann und der Chirurg Zugang zum Hohlraum hat.
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Vor
der Einführung
des Strukturmaterials in den Kalkaneus kann die Spongiosaregion
des Kalkaneus mit einer warmen Salzlösung oder einer anderen geeigneten
Lösung
gespült
werden, um jedwede lose oder ablösbare
Substanz, zu der Fettmarksubstanzen und dergleichen gehören, die
in der Region gegenwärtig
ist, zu entfer nen. Weiters kann die Spongiosaregion mit einer kühlen Salzlösung einer anderen
geeigneten Lösung
gespült
werden, um die Temperatur des Kalkaneus zu senken, was die Verfestigung
des Zements verzögert
und das Eindringen des Zements verbessern kann. Wird der Kalkaneus gekühlt, so
liegt die Temperatur der zur Kühlung
des Kalkaneus verwendeten Lösung
im Allgemeinen unter 25 °C, üblicherweise
unter 20 °C
und im Allgemeinen über
0 °C, üblicherweise
um die 4 °C.
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Optional
kann der Hohlraum in der Spongiosa vor dem Einführen des Strukturmaterials
vorbereitet werden, wobei vorbereiten hier bedeutet, dass die direkt
an den Hohlraum angrenzende Spongiosa zumindest teilweise auf eine
solche Weise komprimiert oder entfernt wird, die ausreicht, um das
Hohlraumvolumen zu vergrößern.
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Der
nächste
Schritt im Verfahren besteht im Auffüllen von zumindest einem Abschnitt
der Hohl- oder Zwischenräume,
die in der Spongiosaregion des Kalkaneus gegenwärtig sind, bis hin zu allen Hohl-
oder Zwischenräumen
oder des Abschnitts, der im Wesentlichen all diese umfasst. Dieser
Schritt wird typischerweise ausgeführt, indem eine Nadel in die zu
füllende
Region eingeführt
wird. Falls erwünscht, kann
Druck ausgeübt
werden, um den Calciumphosphatzement durch die Nadel oder ein ähnliches
Einführungsinstrument
hindurch zu bewegen, wobei der ausgeübter Druck nicht übermäßig ist
und im Allgemeinen gerade ausreicht, um den Zement durch die Nadel
zu bewegen. Wenn der Zement nun beginnt, in die Spongiosa einzudringen,
kann die Nadel aus dem Kalkaneus herausgezogen werden, um Zement
zusätzlich
in die angrenzende Spongiosa eindringen zu lassen, wodurch auch
die Spongiosaregion des Kalkaneus mit dem Zement gefüllt wird.
Die Nadel wird mit einer solchen Rate herausgezogen, dass der Zement
bis zu einem gewissen Grad unter Druck gesetzt ist, sodass ein maximales
Auffüllen
des Hohlraums und das Eindringen in die angrenzende Spongiosa am
Rand des Hohlraums möglich
ist. Die Rate, mit der Nadel herausgezogen wird, beträgt im Allgemeinen
zumindest etwa 0,1 mm/s, üblicherweise
zumindest 1 mm/s und überschreitet
etwa 10 mm/s im Allgemeinen nicht. Während die Nadel herausgezogen
wird, wird weiterhin Zement über
die Spitze der Nadel angegeben. Nähert sich die Nadel dem Punkt des
vollständigen
Austritts, so wird die Abgabe von Zement durch die Nadel im Allgemeinen
be endet, um den Rückfluss
von Zement aus dem Eingang des Kalkaneus heraus und in das umgebenden
Weichgewebe hinein möglichst
gering zu halten.
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Nach
der Einführung
des Strukturmaterials in den Kalkaneus wird das Strukturmaterial
zu einem festen Produkt aushärten
gelassen. Beim Aushärten-Lassen
des Materials wird der Kalkaneus über einen für die Verfestigung des Materials
ausreichend langen Zeitraum in einem immobilisierten Zustand gehalten.
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Die
Verfahren können
gemeinsam mit einem Fixationsmittel eingesetzt werden, um die Frakturreposition
und/oder die Immobilisierung des Kalkaneus zumindest während des
Zeitraums, in dem der Zement sich verfestigt, aufrechtzuerhalten.
Hierfür
kann ein beliebiges Fixationsmittel zum Halten des Kalkaneus in
einem unbeweglichen Zustand verwendet werden, wobei derartige Mittel
Folgende umfassen: externe Mittel, wie etwa einen Gipsverband; perkutane
Mittel, wie etwa K-Drähte;
interne Fixationsmittel, wie etwa Platten und Knochenschrauben,
handeln kann. Je nach Art des behandelten Bruchs kann das Fixationsmittel
permanent oder zeitweilig vorgesehen sein. Beispielsweise können K-Drähte verwendet
werden, um die Frakturreposition vor oder während der Zementapplikation
und -verfestigung aufrechtzuerhalten. Nach dem Verfestigen des Materials zu
einem festen Produkt können
die K-Drähte entfernt
werden.
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Zusätzliche
Fixationsmittel können,
falls diese verwendet werden, vor oder nach der Einführung des
fließfähigen Strukturmaterials
eingesetzt werden. Der Zeitpunkt, zu dem die Fixationsmittel eingesetzt
werden, hängt
notwendigerweise von der speziellen Art des verwendeten zusätzlichen
Fixationsmittels ab. Ist das Fixationsmittel beispielsweise ein Gipsverband,
so wird das Fixationsmittel nach der Einführung des Zementstrukturmaterials
in den Hohlraum angelegt. Werden hingegen interne Metallfixationsmittel
verwendet, so wird der Zement im Allgemeinen nach der Implantation
des Fixationsmittels eingeführt.
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Auf
diese Weise werden Kalkaneusfrakturen behandelt. Behandelt bedeutet
hier, dass zumindest eine Verbesserung des Zustands des behandelten Patienten
er reicht wird, wobei unter Verbesserung zu verstehen ist, dass zumindest
Schmerzen oder Gehschwierigkeiten, die auf die Fraktur zurückzuführen sind,
im Vergleich zu einer Situation, in der keine Behandlung vorgenommen
wird, gemindert oder abgeschwächt
werden. In vielen Fällen
wird mit den vorliegenden Verfahren eine im Wesentlichen vollständige Schmerzfreiheit
und eine Wiederherstellung des Bewegungsspielraums erzielt.
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X. Die Wiederanbindung
von Weichgewebe
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Bei
der Verwendung der durch das vorliegende System vorbereiteten Zemente
für die
Verankerung von Weichgewebe wird das Strukturmaterial dafür verwendet,
das Weichgewebe fest an die Oberfläche des Knochens anzubinden.
In einer ersten Ausführungsform
wird ein Spongiosahohlraum an der Stelle, an der die Wiederanbindung
von Weichgewebe gewünscht
ist, vorbereitet, ein Abschnitt des Weichgewebes, z.B. das Ende
eines Ligaments oder einer Sehne, wird gemeinsam mit dem fließfähigen Material,
das ausreicht, um alle Hohlräume
im Hohlraum auszufüllen,
in den Knochenhohlraum eingeführt,
und das Strukturmaterial wird zu einem festen Produkt härten gelassen,
wodurch das Weichgewebe fest an der Knochenoberfläche angebunden
oder an dieser angebracht wird. In dieser Ausführungsform, die Fachleute auf
dem Gebiet der Erfindung als "Verankerungs-" Verfahren bekannt
ist, kann eine beliebige Hohlraumform verwendet werden, Um das Weichgewebe
im Hohlraum zu "verankern", kann zuerst das
fließfähige Strukturmaterial
eingeführt
werden, gefolgt von der Einführung
des Gewebes, oder umgekehrt, oder aber beide werden im Wesentlichen gleichzeitig
eingeführt,
wobei sich die Wahl der Reihenfolge der Einführung aus praktischen Erwägungen auf
der Grundlage des jeweiligen Verfahrens, das ausgeführt wird,
ergibt.
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Die
Knochenhohlräume
können
Standardformen aufweisen, können
konisch oder umgekehrt konisch sein. Unter Standardform ist ein
Knochenhohlraum zu verstehen, der eine im Wesentlichen flache untere
Oberfläche
aufweist, die von im Wesentlichen senkrechten Wänden begrenzt oder umgeben
ist, wie dies bei zylindrischen Hohlräumen der Fall ist. Konisch
bedeutet, dass die Querschnittsfläche des Kno chenhohlraums langsam
in der von der Kortikalisoberfläche
aus in die Kortikalis hinein führenden Richtung
abnimmt, wie dies bei kegelförmigen
Hohlräumen
der Fall ist. Umgekehrt konisch bedeutet, dass der Knochenhohlraum
eine Form aufweist, bei der auf das Strukturmaterial Kompressionskräfte einwirken,
wenn an das dazugehörige
Weichgewebe ein Zug nach außen
wirkt, wobei "Zug
nach außen" bedeutet, dass die
Zugkraft von der Knochenoberfläche weg
verläuft.
Knochenhohlräume
von umgekehrter Form sind durch eine Basisebene gekennzeichnet, deren
Querschnittsfläche
größer als
jene der oberen Ebene ist, üblicherweise
um einen Faktor von zumindest etwa 1,1, noch üblicher um einen Faktor von
zumindest etwa 1,5, wobei die Basisebene im unteren Bereich der
Hohlraumform angeordnet ist, der distal zur Knochenoberfläche liegt,
und die obere Ebene im Wesentlichen an der Knochenoberfläche an jener Stelle,
an der die Wiederanbringung des Weichgewebes erwünscht ist, angeordnet ist.
Je nach Art des zur Vorbereitung des Hohlraums von umgekehrter Form verwendeten
Mittels kann der Hohlraum pyramidenförmig, konisch, unregelmäßig und
dergleichen sein und die Querschnittsform eines "Schwalbenschwanzes" aufweisen. im Allgemeinen ist ein Knochenhohlraum
von umgekehrter Form konisch, mit einer runden Basisfläche, die
größer als
der obere Abschnitt des Hohlraums ist. Das Volumen des Knochenhohlraums
von umgekehrter Form kann je nach Art der Verankerung des Weichgewebe,
die ausgeführt
werden soll, stark variieren, wobei die das Volumen beeinflussende
Parameter das betroffene Knochen- und Weichgewebe, die Art der Verankerungsmittel und
dergleichen umfassen. Ingesamt liegt die Größe der bei den vorliegenden
Verfahren vorbereiteten Knochenhohlräume in einem Bereich von 0,1
bis 5,0 cm3, üblicherweise von 0,1 bis 4,0
cm3. Bei größeren Hohlräumen, z.B. zur Verwendung mit
Knochenpfropfen bei der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands,
wie nachstehend noch detaillierter beschrieben wird, beträgt das Hohlraumvolumen üblicherweise
etwa 1,0 bis 5,0 cm3, noch üblicher
etwa 1,0 bis 4,0 cm3. Bei größeren Hohlräumen von
umgekehrter Form, z.B. zur Verwendung mit Ankern, beträgt das Hohlraumvolumen
im Allgemeinen etwa 0,1 bis 1,0 cm3, üblicherweise
etwa 0,2 bis 0,8 cm3 und noch üblicher
0,2 bis 0,4 cm3.
-
Zur
Vorbereitung des Hohlraums von umgekehrter Form können verschiedene
Mittel verwendet werden. Der Hohlraum kann unter Verwendung von Standardsonden,
Spateln und dergleichen rein manuell vorbereitet werden, wodurch
die Spongiosaregion des Knochens, in der der Hohlraum vorbereitet wird,
komprimiert wird, um den Hohlraum auszubilden. Alternativ dazu können auch
Bohrvorrichtungen eingesetzt werden. Bohrvorrichtungen, die verwendet
werden können,
umfassen herkömmliche
Bohrvorrichtungen, die einen Standardhohlraum von zylindrischer
Form ausbilden, wobei die Bohrvorrichtung zur Verwendung mit einem
Führungsdraht
kanüliert
sein kann, wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist. Zur Vorbereitung
des Knochenhohlraums von umgekehrter Form kann eine Stufenbohrvorrichtung
verwendet werden, die zur Vorbereitung eines konischen Knochenhohlraums
führt.
Je nach Art des Knochens, an dem das Weichgewebe anzubinden ist,
kann eine Bohrvorrichtung verwendet werden, deren Breite sich mit
fortschreitendem Eindringen in den Knochen erweitert, um den Knochenhohlraum von
umgekehrter Form vorzubereiten. Derartige Bohrer umfassen gegebenenfalls
eine Bohrspitze oder eine ähnliche
Vorrichtung, die einen Schieber oder eine Schneidkante ausfahren
kann, um unterhalb der Kortikalis des Knochens den hinterschnittenen "Schwalbenschwanz" auszubilden. Alternativ
dazu kann eine Handvorrichtung, die sich erweitert und als Raspel
verwendet werden kann, zur Formung des Hohlraums eingesetzt werden.
-
In
einigen Ausführungsformen
der Verfahren wird ein Weichgewebe-Ankermittel verwendet, um das
Weichgewebe fest mit dem gehärteten
Strukturmaterial zu verbinden. Bei derartigen Verfahren wird das
Weichgewebe-Ankermittel nach der Vorbereitung des Knochenhohlraums
in den Knochenhohlraum eingeführt,
woraufhin das fließfähige Strukturmaterial
eingebracht wird.
-
Das
Weichgewebe-Ankermittel kann entweder im vorhinein am Weichgewebe
angebracht sein oder ein Anbringungsmittel umfassen, wie etwa eine Naht
und dergleichen, wobei die Naht mit einer Knochenanbringungsvorrichtung,
wie etwa einer Basis, zum Anbringen des Weichgewebes am Knochen ausgestattet
sein kann oder nicht. Beispiele für Ankermittel, die das im vornhinein
angebrachte Weichgewebe umfassen, sind unter anderem Knochen-Weichgewebeimplantate,
wobei die Implan tate autolog, syngen, allogen und xenogen sein können und
vorzugsweise autolog sind. Derartige Ankermittel umfassen Patellasehnentransplantate,
Unterschenkel-Beugesehnentransplantate,
Mittelquadrizepstransplantate und dergleichen.
-
Alternativ
dazu können
synthetische Knochenankervorrichtungen verwendet werden, die Mittel
zum Befestigen des Weichgewebes an der Knochenankervorrichtung,
etwa eine Naht oder dergleichen, umfassen. Das synthetische Knochenankermittel
kann aus einer einzigen Oberfläche
bestehen, wobei die Naht einfach als Schleife im Knochenhohlraum
gelegt und darin mithilfe des fließfähigen Strukturmaterials fest
angebracht wird, wie nachstehend noch beschrieben wird, oder geknotet
wird, wobei es bevorzugt ist, dass die Naht als einfache Schleife
in den Hohlraum gelegt wird. Das synthetische Knochenankermittel
kann auch komplexer sein und zudem ein Knochenanbringungsmittel
oder andere Komponenten, wie etwa eine Basis und dergleichen umfassen,
die so gegebenenfalls so konfiguriert ist, dass sie im Knochen fixiert
wird, beispielsweise indem sie Rippen, Widerhaken oder andere Greifmittel an
ihrer Oberfläche
aufweist. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Knochenankervorrichtungen
mit verschiedenen Anwendungsmethoden sind entwickelt worden und
zur Verwendung in diesen Verfahren geeignet. Derartige Vorrichtungen
umfassen jene, die in den folgenden US-Patenten beschrieben sind: 5.643.320,
5.634.926, 5.601.558, 5.584.358, 5.522.843, 5.501.696, 5.501.683,
5.500.001, 5.472.452, 5.441.502, 5.411.522, 5.380.334, 5.372.604,
5.370.662, 5.013.316, 4.744.535.
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Werden
Ankermittel verwendet, so wird nach der Einführung des Ankermittels in den
Knochenhohlraum das fließfähige Material
in den Knochenhohlraum eingeführt
und härten
gelassen, wodurch das Ankermittel im Hohlraum eingebettet ist. So
wie auch in den Ausführungsformen,
in denen kein Ankermittel verwendet wird, reicht die Menge des Strukturmaterials,
das in den Knochenhohlraum eingeführt wird, aus, um jedweden
freien Raum im Knochenhohlraum aufzufüllen.
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In
den Ausführungsformen,
in denen das Weichgewebe im vorhinein am Ankermittel befestigt ist,
so wie oben beschrieben wurde, ist das Weichgewebe nach der Härtung des
Strukturmaterials fest mit der Knochenoberfläche verbunden.
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Alternativ
dazu umfasst das Verfahren, wenn ein synthetisches Ankermittel verwendet
wird, an dem das Weichgewebe nicht im vorhinein angebracht ist,
weiters die Anbringung des Weichgewebes an der synthetischen Ankervorrichtung.
Das Vorgehen beim Befestigen des Weichgewebes an der Ankervorrichtung
hängt notwendigerweise
von der jeweiligen Art der verwendeten Ankervorrichtung ab. im Allgemeinen
wird bei den Vorrichtungen, die ein Nahtmittel umfassen, das Weichgewebe
mithilfe der Naht unter Verwendung von Verfahren, die Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, an der Ankervorrichtung
befestigt.
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Besteht
das Ankermittel ausschließlich
aus einer Naht, so kann eine Nahteinführungsvorrichtung verwendet
werden. Nahteinführungsvorrichtungen, die
in der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen, umfassen ein
längliches
Element und ein bewegliches Nahtplatzierungsmittel, das mit ersterem verbunden
ist. Das längliche
Element ist lang genug, um die Nahtschleife am Boden des vorbereiteten Hohlraums
zu platzieren, wobei die Länge
im Allgemeinen im Bereich von etwa 2 bis 15 cm, üblicherweise von etwa 5 bis
10 cm, liegt. Das längliche
Element kann massiv oder hohl, z.B. kanüliert, wie etwa eine Nadel,
und aus jedem geeigneten Material hergestellt sein, wie etwa Edelstahl,
Kunststoff und dergleichen, wobei ein hohles, längliches Element, wie etwa eine
Nadel, bevorzugt ist, das ein solches längliches Element auch zur Einführung des
fließfähigen Strukturmaterials
in den Hohlraum verwendet werden kann. Das bewegliche Nahtplatzierungsmittel
ist imstande, die Naht am länglichen
Element fest anzubringen, während
das längliche
Element in den Hohlraum eingeführt
wird, und ist danach dazu fähig,
die Naht im Hohlraum an Ort und Stelle zu halten, während das
längliche
Element herausgezogen wird. Die Nahteinführungsvorrichtung kann außerdem eine Nut
am distalen Ende aufweisen, um die Naht noch besser am länglichen
Element während
der Einführung
dessen zu befestigen. In einigen Ausführungsformen kann es wünschenswert
sein, dass die Naht gezogen werden kann. In diesen Fällen wird
die Naht gemeinsam mit einer U-förmigen Röhre, die
aus einem geeigneten Material, etwa dem gleichen Material wie die
Naht, hergestellt ist, eingeführt,
wobei die Röhre
einen Tunnel im gehärteten
Zement ausbildet, um die Naht bewegen zu können.
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Zum
Zwecke einer weiteren Veranschaulichung wird nun die Verwendung
eines physiologischen Ankermittels, wie etwa eines autologen Knochen-Sehne-Transplantats,
anhand der Verwendung der vorliegenden Verfahren bei der Rekonstruktion des
vorderen Kreuzbands (LCA) detaillierter erörtert. Eine Art der Durchführung von
LCA-Rekonstruktionen, bei denen die vorliegenden Verfahren angewendet
werden, ist die Folgende. Zunächst
werden gemäß bekannten
Verfahren auf dem Gebiet der Erfindung Knochenkanäle durch
den Femur und die Tibia hindurch vorbereitet. Ein geeignetes Transplantat wird
entnommen, wobei das Transplantat üblicherweise ein Knochen-Sehne-Transplantat,
etwa Patellasehnentransplantate, Mittelquadrizepstransplantate und
dergleichen, wie oben bereits beschrieben wurde, ist. In dieser
Ausführungsform
ist der Knochenpfropfen, der im Femur sitzen soll, konisch zugeschnitten,
und auch der Femurkanal ist konisch geschnitten, um für den Pfropfen
einen Knochenhohlraum von umgekehrter Form auszubilden, wie oben beschrieben
wurde. Nach der Einführung
des Transplantats in korrekter Position wird das Strukturmaterial
in den Femurknochenkanal hinter und um den Knochenpfropfen herum
eingeführt
und härten
gelassen, wodurch der Knochenpfropfen an Ort und Stelle fixiert
wird. Nun wird auf das Weichgewebe von der Tibiaseite aus eine Zugkraft
angelegt, und der Tibiaknochenpfropfen kann unter Verwendung von
Standardinterferenzschrauben angebracht und fixiert werden, wie
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist. Alternativ dazu kann das
fließfähige Strukturmaterial zur
Befestigung des Tibiaknochentransplantats verwendet werden.
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Die
Verfahren können
für jede
Anwednung eingesetzt werden, bei der eine Wiederanbindung von Weichgewebe
am Knochen erwünscht
ist, wobei die Weichgewebearten, die unter Verwendung der vorliegenden
Verfahren an einem Knochen angebracht werden können, Sehnen, Ligamente, Kapseln und
dergleichen umfassen; wobei Anwendungen, im Rahmen derer die vorliegenden
Verfahren eingesetzt werden können,
die folgenden umfassen: Rekonstruktion des vorderen Kreuzbands (LCA),
Rekonstruktion des hinteren Kreuzbands (LCP), Behandlung von Verletzungen
der Rotatorenmanschette der Schulter, Behandlung von Ellbogen- und
Knöchelverletzungen,
bei denen Weichgewebe vom Knochen abgelöst wurde, von anteriorer Schultergelenkskluxation
und dergleichen. Die Verfahren können
weiters in Anwen dungen, bei denen die Anbringung eines Knochen an
einen anderen gewünscht
ist, verwendet werden.
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Kits
zur Verwendung bei der praktischen Durchführung dieser Verfahren sind
ebenfalls bereitgestellt. im Allgemeinen umfassen die Kits die Komponenten
zur Erzeugung des fließfähigen Strukturmaterials,
wie beispielsweise die trockene und flüssige Komponente der Calciumphosphatzemente,
die oben beschrieben wurden. Die Kits können zudem Instrumente, wie
beispielsweise die neuartigen, ausdehnbaren Bohrvorrichtungen, und
dergleichen umfassen, die zur Vorbereitung der Hohlräume von
umgekehrter Form benötigt
werden. Schlussendlich können
die Kits auch Anleitungen zur Durchführung der vorliegenden Verfahren
in einer Vielzahl von verschiedenen Anwendungen, beispielsweise
LCA-Rekonstruktion, Weichgewebeverankerung mit oder ohne Knochenankermittel
und dergleichen, umfassen.
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XI. Die Behandlung von
proximalen Humerusfrakturen
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Der
erste Schritt bei der Behandlung einer proximalen Humerusfraktur
ist die Frakturreposition. Vorzugsweise wird die Fraktur anatomischen
Gesichtspunkten entsprechend reponiert, sodass die normale Länge, Ausrichtung
und Gelenksflächenkongruenz
des gebrochenen proximalen Numerus wiederhergestellt wird. Verfahren
der Frakturreposition, die zur Verwendung mit der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt, vgl. Rockwood & Greens, "Fractures in Adults", 1991, und umfassen
sowohl offene als auch geschlossene Repositionsverfahren. Je nach Art
der Fraktur und je nach Art der Reposition kann die Frakturreposition
zur Ausbildung eines Aushöhlung
oder eines Hohlraums in der Spongiosa der Frakturregion führen, wobei
eine solche Aushöhlung darauf
zurückzuführen ist,
dass die Spongiosa während
der Bruchbildung komprimiert wird, es aber beider Bruchreposition
zu keiner Dekomprimierung der Spongiosa kommt.
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Der
nächste
Schritt bei den Verfahren ist die Vorbereitung eines Frakturhohlraums
in der Spongiosa. Die Vorbereitung eines Frakturhohlraums in der Spongiosa
umfasst zumindest die Erzeugung eines Frakturhohlraums in der Spongiosa
des proximalen Humerus in der Region des Bruchs, an der der Hohlraum üblicherweise
die Frakturlinie quert (d.h. überspannt, überkreuzt,
sich über
diese erstreckt), sodass dieser in Abschnitten der Spongiosa an
beiden Seiten der Frakturlinie erzeugt wird.
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In
jenen Fällen,
in denen die Reposition der Fraktur einen Knochenhohlraum mit sich
bringt, wird der Frakturhohlraum in der Spongiosa vorbereitet, indem
das Volumen des aufgrund der Frakturreposition bereits vorhandenen
Hohlraums zumindest vergrößert wird.
Das Volumen des aufgrund der Frakturreposition bereits vorhandenen
Hohlraums zumindest vergrößern bedeutet
hier, dass das Hohlraumvolumen um zumindest etwa 300 %, üblicherweise
um zumindest etwa 500 % und noch üblicher um zumindest etwa 1.000
% des ursprünglichen
Volumens nach der Frakturreposition vergrößert wird, wobei der Hohlraum
bis ganz zur äußeren Kortikalis
des proximalen Humerus proximal, radial und distal ausgedehnt werden
kann. Das Hohlraumvolumen kann unter Verwendung beliebiger geeigneter
Mittel, die zur Komprimierung der Spongiosa im Hohlraum fähig sind,
ausgedehnt werden; beispielsweise kann eine Rongeur-Ahle und dergleichen
verwendet werden.
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Die
Vorbereitung des Frakturhohlraums in der Spongiosa umfasst auch
jene Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, in denen die Spongiosa im Bereich des
proximalen Humerus ausreichend entfernt und/oder komprimiert wird,
um einen Spongiosahohlraum zu erzeugen, der eine frakturstabilisierende
Form aufweist, wobei der Terminus frakturstabilisierend eine Form
beschreibt, die für
der Fraktur eine innere Stabilisierung bereitstellt und die Zementierung,
die Füllung
des Hohlraums und dergleichen umfasst, wobei hier jene Formen bevorzugt sind,
die in etwa der Innenfläche
der Kortikalis des proximalen Humerus im Bereich der Fraktur angeglichen
sind.
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Während der
Vorbereitung des Frakturhohlraum in der Spongiosa kann der Hohlraum
ein- oder mehrmals, je nach Bedarf, während der Vorbereitung von
Gewebe, Flüssigkeiten
oder anderen Materialien unter Verwendung beliebiger geeigneter
Mittel, wie etwa Absaugen, Frazier-Kanülen, Pinzetten und dergleichen,
gereinigt werden, wobei diese Reinigung auch zusätzlich die Einführung einer
biologisch kompa tiblen Lösung,
welche die Reinigung unterstützt, beispielsweise
einer Salzlösung,
Wasser, Ringerschen Lösung
und dergleichen, umfassen kann, wobei die Lösung gekühlt sein kann, um die Temperatur des
Hohlraums zu senken. Werden gekühlte
Lösungen
eingesetzt, so liegt die Temperatur dieser Lösungen typischerweise in einem
Bereich von etwa 5 bis 37 °C, üblicherweise
von etwa 5 bis 20 °C
und noch üblicher
von etwa 15 bis 20 °C.
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Nach
der Vorbereitung des Volumens des Frakturhohlraums in der Spongiosa
wird ein oben beschriebenes Strukturmaterial, z.B. ein fließfähiger Calciumphosphatzement,
der sich in vivo zu einem festen Apatitprodukt, etwa kohlensäurehältigem Apatit,
verfestigen kann, in den vorbereiteten Frakturhohlraum in der Spongiosa
eingeführt.
Das Strukturmaterial kann durch ein beliebiges, geeignetes Applikationsmittel
eingeführt
werden. Welches Applikationsmittel jeweils zum Einsatz kommt, hängt notwendigerweise
von der Art des in den vorbereiteten Hohlraum einzuführenden
Strukturmaterials ab. Da das Strukturmaterial typischerweise eine
fließfähige, pastenartige
Konsistenz aufweist, wird üblicherweise eine
Spritze, eine Kanüle
oder ein ähnliches
Applikationsmittel verwendet. Bei der Verwendung der bevorzugten
fließfähigen Calciumphosphatzemente
ist das verwendete Applikationsmittel typischerweise eine Nadel
mit ausreichend großem
Gauge, um den Durchtritt des fließfähigen Materials zu ermöglichen. Typischerweise
wird eine Nadel mit einem Gauge im Bereich von etwa 8 bis 16, üblicherweise
von etwa 9 bis 16 und noch üblicher
von etwa 12 bis 16 als Applikationsmittel verwendet.
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Die
Menge an Strukturmaterial, die in den vorbereiteten Hohlraum eingeführt wird,
reicht aus, um im Wesentlichen das gesamte Volumen des Hohlraums
auszufüllen,
wobei im Wesentlichen ausfüllen bedeutet,
dass die eingeführte
Menge ausreicht, um zumindest etwa 95 %, üblicherweise zumindest etwa 98
% und noch üblicher
zumindest etwa 99 % des Hohlraumvolumens auszufüllen und in die angrenzende
Spongiosa einzudringen.
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Nach
der Einführung
des Strukturmaterials in den vorbereiteten Hohlraum wird das Strukturmaterial
zu einem festen Produkt aushärten
gelassen, das im Wesentlichen das gesamte Hohlraumvolumen ausfüllt, wobei
der Terminus im Wesentlichen ausfüllen die oben definierte Bedeutung
trägt.
Bei der Verwendung des bevorzugten fließfähigen Calciumphosphatzements
der vorliegenden Erfindung wird das Material für eine Zeitraum von zumindest
etwa 10 Minuten härten
gelassen.
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Je
nach Art des Strukturmaterials kann die Behandlung der Fraktur auch
die Immobilisierung des proximalen Numerus zumindest im Bereich
der Fraktur für
einen ausreichend langen Zeitraum für die vollständige Aushärtung oder
Verfestigung zu einem Festkörper
umfassen. Jedes geeignete Immobilisierungsmittel kann verwendet
werden und umfasst typischerweise den Einsatz eines Fixationsmittels,
wobei ein solches Mittel die Verwendung eines Gipsverbands umfassen
kann, wobei der Gipsverband aus einer Vielzahl an Materialien, einschließlich Gips,
Polymermaterialien, formbare Metalle und dergleichen, hergestellt
sein kann, wobei die Vorbereitung und die Verwendung von Gipsverbänden Fachleuten
auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist. Die vorliegende Erfindung
kann gemeinsam mit anderen Fixationsmittel, beispielsweise Fixationsvorrichtungen, eingesetzt
werden, wobei es sich externe Fixationsvorrichtungen, wie etwa perkutane
Fixationsvorrichtungen, z.B. K-Drähte, Stifte und dergleichen,
oder um interne Fixationsvorrichtungen, z.B. Knochenschrauben und
Platten, handeln kann. Bei der Verwendung in Kombination mit Fixationsvorrichtungen, werden
die Fixationsvorrichtungen vorzugsweise nicht in oder durch das
Strukturmaterial eingeführt, insbesondere
nicht durch Materialien, deren schlussendliche Verfestigungseigenschaften,
wie etwa Festigkeit, Integrität
und dergleichen, durch die Entfernung der Fixationsvorrichtung beeinträchtigt werden könnten, wie
etwa Calciumphosphatzemente.
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Ein
Fixationsmittel, das zur Verwendung in Kombination mit den Verfahren
von besonderer Bedeutung ist, ist auf dem Gebiet der Erfindung als "Evans-" Klammernaht bekannt.
Werden Fixationsmittel verwendet, so können diese vor oder nach der Einführung des
Strukturmaterials in den vorbereiteten Hohlraum eingesetzt werden,
wobei die jeweilige Reihenfolge der Einführung notwendigerweise von der
zu behandelnden Fraktur, dem speziellen verwendeten Fixationsmittel
und dem jeweiligen eingesetzten Strukturmaterial abhängt.
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Die
Verfahren finden bei der Behandlung von Frakturen des proximalen
Humerus bei verschiedensten Patienten, insbesondere der Gattung
Säugetier,
Anwendung, im Allgemeinen wenn die Frakturen verschoben und Zwei-,
Drei- oder Vierfragmentfrakturen sind, wobei die Behandlung für Zweifragmentfrakturen
besonders indiziert und noch stärker für subkapitale
Zweifragmentfrakturen indiziert ist.
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XII. Weitere Anwendungen
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Weitere
Anwendungen, für
die das fließfähige Zementmaterial
geeignet ist, umfassen: Wirbelsäulenfusionen;
Azetabulumfrakturen; Beckenringfrakturen; Totalendoprothesen, sowohl
primäre
als auch Korrekturen und dergleichen.
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Wie
oben erwähnt
findet der Zement auch bei dentalen und craniomaxillofazialen Anwendungen
Verwendung. Solche Anwendungen umfassen: die Behandlung von parodontalen
Knochendefekten; das Füllen
von Zahnwurzelfächern;
das Füllen
und Versiegeln des Wurzelkanalsystems; die Fixierung von Zahnimplantaten;
Parodontalrekonstruktion; und craniomaxillofaziale und Schädelbasisoperationen.
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Bei
der Behandlung von parodontalen Knochendefekten wird das fließfähige Zementmaterial verwendet,
um alveoläre
Knochendefizite zu füllen, die
Tiefe der Zahnbetts zu verringern und den Zahn zu stabilisieren,
die natürliche
Wiederherstellung des Parodontiums durch Stützung des gingivalen Gewebes
zu fördern.
Anfangs, zum Zeitpunkt der Implantation, stellt es eine Struktur
und ein Gerüst
für die
neue Knochenbildung bereit, und wird dann durch den Knochen des
Wirten ersetzt.
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Wie
oben erwähnt,
kann der Zement auch verwendet werden, um Zahnwurzelfächer nach
dem Ziehen eines Zahns zu füllen,
entweder gleich nach dem Ziehen, um mögliche Abszesse und das Syndrom
des trockenen Zahnfachs zu verhindern, oder als sekundäres Verfahren
bei der Behandlung solch einer Morbidität in Zusammenhang mit dem Zahnfach.
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Eine
endodontische Verwendung des fließfähigen Zementmaterials umfasst
das Füllen
und Versiegeln des Wurzelkanalsystems nach dem Entfernen und Reinigen
vom Wurzelsystem, um einen apikalen Verschluss zu erhalten und Undichtigkeiten
zu vermeiden. Da der Zement in einer flüssigen Umgebung härten kann,
kann er vorteilhafterweise über herkömmlichen
Materialien eingesetzt werden, die bei solchen Anwendungen üblich sind,
wie z.B. Guttapercha, insbesondere in schlecht zugänglichen
Bereichen und in Bereichen, die schwer trocken gehalten werden können.
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Das
fließfähige Zementmaterial
kann verwendet werden, um die sofortige Fixierung von Zahnimplantaten
in Mandibula- oder Maxillaknochen zu fördern. Der Zement wird bei
solchen Anwendungen eingesetzt, um Hohlräume an der Grenzfläche des Knochenimplantats
zu füllen,
die aufgrund von chirurgischen Ungenauigkeiten auftreten. Routinemäßige Zahnimplantate
werden in einem zwei Schritte umfassenden Verfahren eingesetzt,
wobei der erste Schritt die Implantation des Knochenimplantats umfasst,
wonach einige Monate vergehen, bis der Zahl aufgesetzt wird. Eine
Verbesserung der Implantatfixierung mit dem Zementmaterial kann
ein einstufiges Verfahren ermöglichen
und den zahnlosen Zeitraum auslöschen,
der normalerweise bei einer Knochenintegration des Implantats auftritt.
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Die
Zemente können
auch bei Parodontalrekonstruktion eingesetzt werden, um den Alveolarfortsatz
zu erhalten und das Einfallen des Fortsatzes nach dem Ziehen eines
Zahns zu verhindern oder um den zahnlosen Alveolarfortsatz nach
dem Ziehen oder vor einer Zahnimplantation zu verstärken. Bei solchen
Anwendungen kann der Zement zum Zeitpunkt des Ziehens des Zahns
in resultierende Knochendefekte oder auf vorbereitete Knochenbette
als Auflageverstärkung
gespritzt werden, um die Anzahl an Operationen zu verringern und
den gewünschten Fortsatzaufbau
zu erreichen.
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Bei
craniomaxillofazialen und Schädelbasisoperationen
können
die Zemente zum Füllen
und zum Bereitstellen von struktureller Integrität in Bezug auf craniomaxillofazialle
Knochendefekte verwendet werden, die durch Osteotomie, Brüche, für Operationen
erforderliche Bohrlöcher,
angeborene Missbildungen und/oder neoplastischen Erkrankungen ausgelöst wurden.
Weitere Verwendungen der Zemente bei CMF und Schädelbasisoperationen umfassen eine
Verstärkung
herkömmlicher
ORIF-Metallfixationen,
den Sinusverschluss und das Verschließen von Austrittsöffnungen
zerebrospinaler Flüssigkeit.
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Andere
dentale Anwendungen, für
welche die Zemente verwendet werden können, umfassen jene, die in
den folgenden US-Patenten beschrieben sind: 5.695.339, 5.622.552,
5.462.356, 5.427.613, 5.415.547, 5.382.284, 5.367.002, 5.346.717, 5.338.773,
5.336.700, 5.213.615, 5.154.613, 5.104.321, 5.009.593, 4.386.912
und 4.280.842.
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Aus
den obigen Ergebnissen und der Erörterung geht hervor, dass ein
System zur Lagerung, Zubereitung und Applikation eines Calciumphosphatzement-Strukturmaterial
an eine gewünschte
physiologische Stelle bereitgestellt ist. Das System sorgt für die langfristige
Lagerung des Zweikomponentenzements in einem sterilen und praktischen
Format. Da die Komponenten des Zements in einer angeschlossenen,
sterilen Umgebung des Lagerungsmittels kombiniert werden, kann der
Zement außerdem
mit der Mischvorrichtung in einem nicht sterilen Feld vorbereitet
und dann mit der praktischen und einfach anzuwendenden Applikationsvorrichtung
einfach in das sterile Operationsfeld gebracht werden.
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Nach
dieser vollständigen
Beschreibung der Erfindung versteht es sich für Fachleute auf dem Gebiet
der Erfindung, dass daran zahlreiche Änderungen und Modifikationen
vorgenommen werden können,
ohne dabei vom Schutzumfang der beigefügten Ansprüche abzuweichen.