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Verwendung von Schlauchkörpern aus keramischer Masse als, Flüssigkeitswiderstände
für elektrische Hochspannungsanlagen Als Flüssigkeitswiderstände für Hochspannungsanlagen,
-wie sie beispielsweise zur Ab-
leitung statischer Ladungen, zur Kühlung der
Anode von Kurzwellensendern u.dgl. Verwendung finden, wurden'bereits spiralig gewundene
kühlschlangenartige Schläuche aus keramischer Masse vorgeschlagen, die mit der Widerstandsflüssigkeit
gefällt oder von ihr durchströmt und mit geeigneten Elektroden versehen sind. Die
Herstellung der Schläuche erfolgt hierbei mittels der Strangpresse, wobei dann-der
aus der Presse konimende Schlauch, solange die Masse noch feucht und bildsam ist,
in die erforderlichen Windungen ge#legt.,wird. Man hat weiter vorgeschlagen, keramische
Fliissigkeitswiderstände für Hochspanfiungsanlagen. in der Weise herzustellen, daß,
man einen keramischen Block zunächst geteilt, in die zusammenpasse,nden Teile entsprechende
Flüssigkeitskanäle eingeschnitten und den Körper dann wieder auf keramischem Wege
zu einer Einheit zusammengebracht hat. Auch hat man Flüssigkeitswiderstände aus
mehreren Scheiben zusammengesetzt, die entsprechende Nuten enthalten, die- nach
dem Zusammensetzen dann miteinander in Verbindung kommen und so den Gesamtflüssigkeitskanal
bilden. Die Erfindung zeigt ein anderes Mittel zur Herstellung von Flüssigkeitswiderstäuden
aus kerarnischer Masse für elektrische Hochspannungsanlagen. Die Herstellung der
Widerstandsschlangen erfolgt nämlich nach dem keramischen Hohlgußverfahren in mehr-'
teiligen Gießformen aus saugfähiger Masse. Es ist an sich bekannt, nach diesem Verfahren
keramische Körper mit schlamgenförmigem innerem Durchflußkanal herzustellen. jedoch
hat man bisher derartige Körper nicht als Flüssigkeitswiderstände für Hochspannungsanlagen
verwendet, sich vielmehr hierzu auf die eingangs beschriebenen Verfahren beschränkt.
Wenn demgegenüber erfindungsgemäß nun solche Schlauchkörper, die nach dem keramischen
Hohlgußverfahren hergestellt sind, als Flüssigkeitswiderstände für Hochspannungsanlagen
verwendetwerden, so stelltdas bei Erfüllung auch strengster Forderungen bezüglich
der für den hier in Rede stehenden Verwendungszweck besonders notwendigen Festigkeit
und Dichtigkeit einen wesentlichen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt
dar. Insbesondere übertrifft die erfindungsgemäße Herstellung der Schläuche auch
hinsichtlich Einfachheit die eingangs erörterte Herstellung solcher Schläuche mit
der Strangpresse, bei der der entstehende Schlauch erst nachträglich
in
Windungen gelegt werden muß, was besonders bei größerem Durchmesser des Flüssigkeitskanals
und kleinem Windungsdurchmesser oft erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
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Die Form besteht aus zwei oder mehreren ringteilförmigen Außenteilen,
die aus einer begierig Flüssigkeit aufsaugenden Masse,-wie .etwa Gips, bestehen.
Die beiden Außenteile ,ergeben zusammengesetzt einen Hohlkörper, beispielsweise
einen Zylinder. Weiter besteht die Form aus; zwei oder gegebenenfalls mehreren ebenfalls
ringteilförmigen Innenteilen, die an den Innenmantel des- Außenzylinders sich anlegen
können, und endlich aus zwei Keilstücken, diedie Innenteile spreizen. In den einander
zugekehrten Flächen der inneren und äußeren Formteile sind miteinander zusammenhängende,
Vertiefungen ausgespart, die die Außenform des herzustellenden Körpers .ergeben
und die mit einer Einguß- und einer Ausflußöffnung versehen sind. In diese zusammenhängende
Ausnehmung wird die dünnflüssige keran-iische Masse eingebracht und verbleibt dann
eine gewisse Zeitdauer hindurch in der Form, worauf man, wie bei dem gebräuchlichen
kerarnischen Gießverfahren, .den noch flüssigen Gießschlicker abläßt und so den
gewünschten, einen im wesentlichen schraübenförmig verlaufenden Schlauch darst,ell,end;--n
keramischen Körper erhält, dessen Wandstärke von der Beschaffenheit der Form, des
Gießschlickers und von der Zeitdauer äbhängt, während der die Masse in (der Form
verblieben ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Fig. x zeigt im senkrechten Axialschnitt die zusammengesetzte
Gipsform, Fig. 2 zeigt dieselbe Form im Grundriß, und Fig. 3
stellt einen
Axialschnitt nach. Fig. 1 dar, aber mit Einzeichnung des Körpers, der nach
dem Ablassen des nach einer gewissen Zeitdauer noch flüssigen GießschÜckers in der
Form entstanden ist.
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Die Form bestellt zunächst aus den beiden Halbringteilen i i und 12,
die, wenn man sie zusammensetzt, im Ausführungsbeispiel ein-en Zylinder ergeben.
Auf der Innenwandung dieses Zylinders sind halbkreisförmige Nuten 13 vorgesehen,
zwischen denen Rippen 14 verbleiben. Diese bilden auf der Innenwandung des Zylinders
eine Spirale. Weiter wird die Form zus@ rnmengesetzt aus Innentellen 15"
16,
17 und 18. Die Teile 15 und 16 bilden
Ab-
schnitte eines Zylinders, dessen Außenniantel denselben Durchmesser hat
wie der Innenmantel des durch die Außenteile i i und 12 gebildeten Zylinders, so
daß sie in ;diesen eingesetzt werden können. Sie werden dann in ihrer Lage gehalten
durch keilartige Zwischenteile 17 und 18, die den Innenzylinder zum Vo.Ilzylinder
ergänzen. Auf der Außenfläche dieses Innenzylinders sind wieder halbkreisförmige
Nuten 13, abgeteilt durch Rippen 14, vorgesehen, die nach, dem Ineinanderfügen.
der beiden Zylinder einen spiralig verlaufenden Kanal von fast kreisförn-iigem Querschnitt
darstellen. Dieser Kanal ist durch eine obere Zuführung 20 und eine untere Zuführung
21, die durch entsprechende Ausnehmungen an der Innenwand des äußeren und der Außenwand
des inneren Zylinders gebildet sind, nach Zusammensetzung der Form mit dem Außenrauni
verbunden.
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Die Formteile werden auf einer Grundplatte 22 aufgestellt, die eine
mit der Zuführung 21 übereinstimmende öffnung 23 hat. Diese wird zunächst
durch einen Stöpsel 24 geschlossen, und darm kann der Hohlraum der Form von der
Zuführung oder Eingußöffnung 20 aus; mit Gießschlicker gefüllt werden.
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Ist das geschehen, so erstarrt der in dem Hohlraum enthaltene Gießschlicker
von außen nach innen, und wenn man nach Ablauf eines gegebenen Zeitraunies den Stöpsel
24 herausnimmt und den noch flüssigen Gießschlicker abläßt, so ergibt sich der Körper,
dessen Querschnitt in Fig. 3 durch Kreuzschraffur gekennzeichnet ist. Durch
Herausnehmen der Innenteile der Form und Wegnahme der Außenteile -wird dieser Körper
freigelegt und bildet dann einen keramischen Körper mit innerem, in Schraubenlinie
zusammenhängend verlaufendem Kanal ig, der oben und unten nach außen geöffnet ist..
Hier kann man dann Rohrstutzen ansetzen und Flüssigkeit einfüllen oder durchlaufen
lassen, um so einen keramischen Flüssigkeitswiderstand für den eingangs erwähnten
Zweck zu erhalten.
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Damit der Körper gleichmäßig verlaufende StirnfLächen hat, stoßen
Außen- und Innenteile der Form bei 25 und 26 nicht unmittelbar zusammen,
was an sich möglich wäre, sondern es verbleibt hier ein Zwischenraum, dei zur Bildung
von Ringstegen 27 und 28 (Fig. 3) führt. Der Querschnitt des Kanals
ig hängt seiner Form nach von der Gestalt der Nuten 13 und der Rippen 14, und seinem
Durchmesser nach, von der Beschaffenheit der Form, des Gießschlickers und von der
Zeitdauer zwischen Eingießen und Ablassen des Gießsclilickers ab. Kleine Formänderungen
29 des Kanalquerschnittes werden sich nicht vermeiden lassen, sind aber für den
Zweck unschädlich.
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In Fig. 2 gibt das Bezugszeichen 17' punktiert die Lage an,
in die man den Innenteil 17 der Form vor dem, Auseinandernehmen derselben bringt.
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Soll der Körper aus ästhetischen Rücksichten oder aus irgendwelchen
anderen praktischen
Gründen nicht die Form behalten, die aus dem
kreuzschralffierten Querschnitt in Fig. 3 ersichtlich ist, so kann man ihm
in bekannter Weise durch Umgießen. innen und außen eine beliebige andere Form geben.
Das Umgießen kann entweder so vorgenommen werden, daß die Wandstärke des Körpers
überall. gleichmäßig verstärkt wird, oder derart, daß ein hochzylindris:cher Körper
entsteht, in den der aus flem Spiralrohr bestehende Körper zentrisch eingebettet
ist. Erfolgt ein solches Umgieß,en, so werden hierbei zweckmäßig auch gleich die
Anschlußstutzen angegossen.
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In Fig. 2 ist die Form zylindrisch dargestellt; sie#könnte natürlich
auch breitgedrückt sein und ein-en elliptischen Grundriß o. dgl. erhalten.
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Im Ausführungsb.eispiel ist ein einziger, spiraJig gewundener Kanal
angenommen. Durch entsprechende Profilierung der Rippen 14 kann man natürlich- auch
einen mehr-]Äufigen Körper erzielen, d.h. einen solchen, der mehrere parallel verlaufende
Kan,äle b,esitzt. Zur Zu- und Ablassung der Flüssigkeit wird der sich ergebende
Körper mit Anschluß,stutzen versehen. Diese können aber nicht nur am Anfang und
Ende des Kanals vorhanden sein, sondern auch an Zwischenstellen, so daß man die
Länge der Flüssigkeitssäule ändern kann. Diese Ausführungsform eignet sich besonders
für Widerstände, die als Spannungsteiler verwendet werden. Gewisse Teile des Kanals
können auch in sich abgeschlossen sein, so daß sie vom Flüssigkeitsstrom nicht durchlaufen
werden, wobei natürlich für entsprechende Zuführungskanäle gesorgt sein muß.